Einleitung: Die Abhängigkeit von Jesus im Leben und Reden
Meine Freunde, mein Herr hat einmal gesagt – der Herr Jesus: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Meine alte Mutter sagte dazu: Das heißt, dass ich ohne meinen Heiland nicht einmal einen Pfannkuchen backen kann. Toll gesagt, nicht wahr?
Wenn das wahr ist, dann kann ich ohne ihn nicht so reden, dass es jemanden interessiert. Und dann können auch Sie ohne ihn nicht richtig zuhören. Darum wollen wir ihn jetzt anrufen. Wir bleiben sitzen.
Herr Jesus, ohne dich können wir nichts tun. Mit dir können wir so hören, dass unser Herz umgewandelt wird. Und wir können so reden, dass dein Wort ein Hammer ist, der Felsen zerschlägt.
Sei du in unserer Mitte und wirke du. Amen.
Die Frage nach dem Weltuntergang und die Unsicherheit der Gegenwart
Wir wollen heute Abend über das Thema sprechen: „Geht die Welt unter?“
Vor einiger Zeit hatte ich, als ich noch Jugendpfarrer war – jetzt bin ich pensioniert, also schon einige Zeit her –, ein Gespräch mit einem Mann aus der Industrie. Ein lieber Kerl. Er klopfte mir auf die Schulter und sagte: „Herr Pfarrer, das ist eine schöne Sache, dass Sie die Jungen zum Guten anhalten.“
Da habe ich gesagt: „Wenn ich ganz ehrlich sein soll, verspreche ich mir davon nicht viel. In der Bibel steht, dass das Menschenherz böse sei von Jugend auf, und da helfen, glaube ich, Ermahnungen nicht allzu viel.“
Ich möchte etwas ganz anderes. „So etwas wollen Sie denn?“ Da sage ich: „Ich möchte gern, dass diese Jungen Eigentum des Herrn Jesus werden und in Zeit und Ewigkeit Kinder Gottes sind.“
„Ach“, sagt er, „Herr Pfarrer, was sind das für Worte? Wir wollen doch mit dem Bein auf dem Boden bleiben.“ Gutes Wort, nicht? „Wir wollen doch mit dem Bein auf dem Boden bleiben.“
Da habe ich laut gelacht und gesagt: „Auf welchem Boden wollen Sie denn eigentlich bleiben, mein lieber Herr Direktor? Haben Sie noch gar nicht gemerkt, dass der Boden unter unseren Füßen seit langem wackelt?“
Ich glaube, man braucht nicht einmal Direktor in der Industrie zu sein, um zu merken, dass der Boden unter unseren Füßen höchst unsicher geworden ist. Das ist die Angst über den Menschen von heute. Er möchte gern Sicherheit und fühlt, dass sie nirgends ist.
Der eine legt ein Bankkonto in der Schweiz an, der andere baut sich bereits einen Bunker in Bolivien. Irgendwo wird doch Sicherheit sein, nicht?
Und wir fühlen, es ist keine da. So kommt natürlich in unserer Zeit die Frage wieder mächtig hoch: Wie geht es weiter mit der Welt?
Also in meiner Jugend wären bei so einem Thema nicht so viele Leute gekommen – und bestimmt nicht junge Leute. Da wäre ich nie mehr hingegangen. Verstehen Sie, das ist ein Zeichen unserer Zeit, dass diese Frage hochkommt.
Vor zwei Jahren erschien von dem bekannten Schweizer Friedrich Dürrenmatt, diesem Schweizer Dichter, ein Schauspiel „Die Physiker“. Das endet damit, dass einer der Physiker die ganze dunkle Prognose stellt: Es ist nicht aufzuhalten, dass die Menschheit eines Tages Atombomben wirft und sich selbst ausrottet.
Und dann heißt es wörtlich: „Und irgendwo kreist dann immerzu und sinnlos die radioaktive Erde.“ Man sieht es förmlich: die ausgestorbene Erde, zerstört, wie sie sinnlos durchs Weltall kreist.
Ich meine, es ist schon eine Sache, wenn so ein moderner Dichter so brutal vom Weltuntergang spricht.
Schade, dass ich Herrn Dürrenmatt nicht treffe. Wenn ich ihn mal treffen sollte, werde ich ihm sagen: „Herr Dürrenmatt, das glaube ich nicht, dass es so ausgeht. Das glaube ich nicht, dass es so ausgeht, dass irgendwo die radioaktive Erde durchs All kreist.“
Da wird er sagen: „Warum glauben Sie das nicht? Es deutet alles darauf hin, dass es so kommen wird.“
Dann sage ich ihm: „Weil es in der Bibel anders steht. Der Herr Jesus hat gesagt: ‚Dieses Geschlecht wird nicht vergehen.‘ Das Menschengeschlecht wird nicht vergehen. Was ist denn da oben? Ist eine Revolution ausgebrochen? Hier stiege jede Revolution in Keime.“
Der Herr Jesus hat gesagt: „Bitte lassen Sie sich nicht täuschen, dieses Geschlecht – das heißt das Menschengeschlecht – wird nicht vergehen bis zum Ende.“ Also so geht es nicht aus, auch wenn es naheliegend scheint.
Vertrauen auf das Wort Gottes und die biblische Zukunftserwartung
Es stellt sich natürlich die Frage, wem wir bei Zukunftsprognosen eigentlich glauben sollen. Ich habe mich entschieden, dem Wort Gottes in der Bibel zu vertrauen. Erstens ist es einleuchtend, zweitens trägt es das Siegel der Wahrheit an der Stirn, und die Männer, die hier sprechen, sprechen so, wie der Herr es gesagt hat.
Nun möchte ich Ihnen zeigen, was die Bibel über die Zukunft aussagt. Es ist zu einfach, sagt die Bibel, einfach anzunehmen, eines Tages würden Atombomben alles ausrotten und dann sei Schluss. Das wird nicht das Ende sein. Wie wird es denn sein? Was sagt die Bibel?
Die Bibel sagt zunächst: Im Mittelpunkt aller Zukunftserwartungen der Christen steht das große Ereignis, dass der Verachtete, Jesus Christus, in Herrlichkeit wiederkommt. Als er in den Himmel auffuhr, standen seine Jünger da und schauten ihm nach, wie er in einer anderen Dimension verschwand. Eine Wolke nahm ihn weg, heißt es. Plötzlich standen zwei Boten Gottes da und sagten: „Dieser Jesus wird wiederkommen, wie ihr ihn habt.“
Wir leben in einer dreidimensionalen Welt und können nur die sichtbare Welt sehen. Wir wissen jedoch aus der Physik, dass es mehr Dimensionen gibt. Aus der Dimension Gottes wird Jesus eines Tages in Herrlichkeit hereinbrechen.
Darf ich an dieser Stelle sagen: Wenn jemand sitzt und sagt, „Ich glaube das nicht“, dann kann ich nur antworten, das können wir abwarten. Ob Sie Recht haben oder Gottes Wort, das kann man einfach abwarten. Jesus kommt wieder.
Ich möchte Ihnen erzählen, wie mir diese etwas fremde Botschaft ganz klar wurde. Das ist jetzt, ich glaube, 35 Jahre her. Damals kam ich als ganz junger Pfarrer, jung und schön, nach Essen in einen schwierigen Bezirk. Die Welt war dort noch nicht so friedlich. Es war ein Bergarbeiterbezirk, die Leute waren miserabel bezahlt, die sozialen Verhältnisse waren schlecht. Heute ist das alles ganz anders.
Ich hatte keine Kirche, kein Gemeindehaus, kein Pfarrhaus, ich wohnte woanders. In diesem riesigen Meer von etwa zwölftausend Bergleuten stand ich, ein junger Bursche von siebenundzwanzig Jahren. Niemand wollte etwas von meiner Botschaft wissen. Es war ein trostloser Ort. An einer Ecke stand ein kleines Häuschen, das war das Einzige, was übrig geblieben war. Dort hatte ich mir ein kleines Zimmer eingerichtet, ein kümmerliches Sählchen mit etwa vierzig Stühlen.
Die Polizei machte immer Krach, weil es zu niedrig war. Ich habe dann die Stühle herausgeschmissen und gesagt: „Es ist überall zu niedrig.“ So begann die Bibelstunde. Allmählich kamen ein paar Bergleute, Daumenisten und Freidenker, die mal hören wollten. Es kamen ein paar Mütterchen, ein paar Kinder, zwei, drei junge Männer. Es war eine schwierige Atmosphäre, aber es gab etwas zu hören.
Diese kleine Gemeinde begann sich zu bilden. Die Reichen der Menschheit waren weit entfernt. Jeden Montagabend wurde unsere Bibelstunde gestört. Man warf Steine gegen die Fenster, dann brachten wir Läden vor die Fenster, doch die Steine donnerten gegen die Läden. Man spielte Fußball mit Blechdosen gegen die Tür, die direkt in den Saal führte, sodass kein Wort mehr zu hören war.
Manchmal gab es Demonstrationen mit Schalmeien davor. Drinnen sangen wir, draußen sangen sie auch. Sie sangen: „Es rächt uns kein höheres Wesen, kein Gott, kein Dreiser und Tribut. Um uns zu erlösen, können wir nur selber tun.“ Drinnen sangen wir: „Gott ist die Liebe, er lässt mich erlösen.“ Das war schon eine starke Sache.
Das waren noch Zeiten. Heute ist alles so schrecklich friedlich.
Die Verachtung Jesu und die Hoffnung auf seine Wiederkunft
Eines Tages war es besonders schlimm. Es war, als ob die Hölle los wäre. Mein Gemeindelein bebte richtig. Dann geschah etwas ganz Merkwürdiges: Plötzlich donnerte etwas gegen die Tür. Die Tür führte vom Sälzchen direkt ins Freie. Wieder donnert etwas gegen die Tür und poltert zu Boden. Ich dachte, jetzt haben sie eine Bombe geworfen.
Dann hörte ich Schritte, die wegliefen. Mein Herz stand still, und es wurde ganz still. Ich riss die Tür auf und sah, dass sie an einem nahegelegenen katholischen Kloster ein großes eisernes Kruzifix abgerissen hatten. Dieses warf man uns an die Tür mit den Worten: „Da habt ihr euren Christus!“ Das Kruzifix lag auf dem Boden in einer Pfütze. Es war ein dunkler Novemberabend, es regnete, und da lag das Bild des Kreuzes in der Pfütze.
Ich stand da, an diesem trostlosen Platz mit den Mietskasernen und Zechentüren. Hinter mir bebte und zitterte das kleine Gemeindelein. Vor mir lag das Bild des gekreuzigten Heilandes in der Pfütze. Da habe ich rot gesehen. Ich dachte: Gott hätte tausendfältigen Grund, diese Welt sich selbst zu überlassen. Und doch tut er es nicht. Er zerreißt die Wand, die uns von ihm trennt, und sendet seinen Sohn.
Dieser Sohn Gottes tut das Höchste: Er nimmt unsere Schuld auf sich und lässt sich ans Kreuz schlagen. Siehe, da ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde wegträgt. Wenn der Mensch nun vor diesem Heiland niederfällt und ihn annimmt, nimmt er sein Bild und wirft es in die Pfütze. Er spuckt Gott in die ausgestreckte Hand.
Dann dachte ich: Die hassen Jesus wenigstens noch. Aber die Bürger in Westdeutschland? Die hassen ihn nicht einmal mehr. Sie werfen das Kreuz gewissermaßen mit ihrer völligen Gleichgültigkeit in die Pfütze. „Brauche ich nicht.“ So denken sie. Haben Sie das Kreuz nicht längst in die Pfütze geworfen?
Ich fragte mich, was Gott jetzt tun wird. Jetzt müsste doch Feuer vom Himmel fallen. Doch es fiel kein Feuer vom Himmel. Der Regen rauschte, das Bild lag in der Pfütze, und von ferne hörte ich Lachen. Sie lachten mich aus.
Da fiel mir auf einmal ein: So wird es nicht bleiben. Dass der Sohn Gottes, der für die Welt gestorben ist, so verachtet wird, das kann nicht bleiben. Er will hier seine Macht und Majestät verhüllen. Aber es kommt der Tag – und das ist völlig folgerichtig –, an dem diese Welt, die ihn verachtet hat, sehen muss, dass er die einzige Chance für uns Menschen war.
Der König der Welt und des lebendigen Gottes, das Mensch gewordene Wort Gottes und die Gnade, die wir verworfen haben, wird wiederkommen in Herrlichkeit.
Als ich an diesem Regenabend zwischen meinem Gemeindelein, dem leeren Platz und der Pfütze mit dem Kreuzbild stand, da wurde ich zum ersten Mal richtig froh über die Botschaft: Jesus kommt wieder. Seitdem freue ich mich, wissen Sie, wenn ich sehe, wie verachtet mein Heiland ist – der vom Tode errettet, der die Sünde vergibt, der selig macht und glücklich macht.
Wie verachtet er ist, das habe ich erfahren. Und gerade deshalb freue ich mich, dass der Tag kommt, an dem die Menschenverachtung von ihm abfällt und er in Herrlichkeit wiederkommt.
Das Bild Jesu im Jugendclub und die Bedeutung seiner Wiederkunft
Diese Jungen sind hier in Essen in einem großen Clubhaus versammelt. Wir haben dort ein riesiges Clubhaus, in das mehrere hundert Jungs hineinkommen können. Hunderte von Jugendlichen im Alter von etwa 14 bis 18 Jahren verkehren dort. Sonntags sollte man dort einmal hineinschauen, wenn sechs- bis siebenhundert junge Männer versammelt sind.
Dort hängt ein Bild, das künstlerisch nicht besonders wertvoll ist. Als ich vor 35 Jahren zum ersten Mal dort war, hing es schon. Es wurde von jemandem gemalt. Man sieht darauf eine Stadt unten und in den Wolken des Himmels ein weißes Pferd. Darauf sitzt Jesus mit erhobener Hand. Man erkennt die Nägelmale und die Krone.
Als ich meinen Vorgänger einmal darauf ansprach, sagte ich, das sei ein merkwürdiges Bild für ein Jugendhaus. Er meinte, er hätte etwas anderes aufgehängt. Seine Antwort war: „Weißt du, diese Jungen sind die ganze Woche in ihrer Schule, in ihren Büros, Fabriken oder auf dem Kontor. Dort hören sie den ganzen Tag Gottlosigkeit, Zocken und Lästerungen.“
Er erklärte weiter, dass die Jungen oft denken, Jesus sei im Grab geblieben. Wenn sie aber sonntags hier sitzen und das Bild sehen, sagt es ihnen, dass Jesus lebt und ewig herrschen wird. Die ganze Welt ist nach seinem Tod in seine Macht gestellt. Das ist eine herrliche Botschaft für alle, die Jesus lieben und jetzt Verachtung ertragen müssen. Er wird in Herrlichkeit wiederkommen.
Wann genau? Vielleicht sehr bald. Darauf komme ich gleich noch zurück.
Es gibt ein Lied, das davon spricht: „Zion hört die Wächter singen, das Herz tut ihr vor Freude springen. Sie wacht eilend auf, ihr Freund kommt vom Himmel, prächtig in Gnade, stark und in Wahrheit mächtig.“
Dieses Kommen Jesu in Herrlichkeit auf die Erde wird das dritte Kommen Jesu sein.
Die drei Kommen Jesu und die Bedeutung des zweiten Kommens
Das dritte Kommen Jesu fand zum ersten Mal statt, als er Mensch wurde. Damals lag er als Kind in der Krippe in Bethlehem, geboren von Maria. Das feiern wir an Weihnachten – sofern wir noch wissen, worum es geht: dass der Sohn Gottes Mensch geworden ist, um uns freizukaufen, zu Kindern Gottes zu machen und unser Bruder zu werden.
Das zweite Kommen Jesu geschieht nicht im Fleisch, sondern im Geist, und zwar heute. Er hat gesagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür eures Herzens und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich eingehen.“
Wissen Sie, warum wir solche Vorträge halten? Wir möchten Jesus helfen, jetzt zu den Menschen kommen zu können. In der Bibel steht: Wie viele ihn aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden. Sie müssen ihr Herz öffnen. „Ich stehe vor der Tür und klopfe an“ – das ist das zweite Kommen.
Meine Freunde, ich habe mal bei Hunderten von Jungen gesagt, ich setze eine Million Mark als Prämie aus für denjenigen, dem jemand nachweist, dass er es bereut hat, Jesus in sein Leben aufgenommen zu haben. Ich habe keine Million, aber ich kann sie getrost aussetzen, denn so einen Mann gibt es nicht, der das bereut.
Aber ich habe viele Menschen kennengelernt, die es bereut haben, dass sie es nicht getan haben. Zu meinen schönsten Eindrücken gehört die Geschichte eines jungen Arbeiters, der mich immer abwies und auslachte. Ich sagte zu ihm: „Wie wollen Sie sterben?“ Er antwortete: „Ihr Pappen macht einem immer Angst, wenn Sie vom Sterben reden.“
Doch dann starb der Mann mit etwa 38 Jahren. Nachts rief mich seine Frau, ich kam zu ihm gerannt. Ich sagte: „Jetzt ist die Stunde, in der Jesus dich zum letzten Mal ruft.“ Und sehen Sie, da wollte Jesus nicht mehr. Es war schauerlich. Er wollte beten, konnte aber nicht mehr. Ich sprach ihm Worte von Gnade zu, doch sie gingen nicht mehr in ihn ein. Er starb in Verzweiflung.
Am Anfang war ich noch Hilfsprediger, da wurde mir bewusst, wie schlimm es ist, dass ich den Menschen sage: „Jesus steht vor der Tür und klopft bei ihnen an.“ Für Zeit und Ewigkeit hängt für sie alles davon ab, wie sie auf dieses zweite Kommen Jesu reagieren wollen.
Das dritte Kommen Jesu und seine Herrschaft auf Erden
Und zum dritten Mal wird er in Herrlichkeit kommen – hier auf dieser Erde. Darauf freue ich mich. Das ist folgerichtig.
Wir haben alle Regierungssysteme durchlebt: konstitutionelle Monarchie, absolute Monarchie, Demokratie, Präsidialdemokratie, Volksdemokratie und vieles mehr. Wir haben gesehen, dass keines dieser Systeme wirklich taugt.
Deshalb muss Jesus, mein König, nachher kommen und zeigen, ob er regieren kann. Das ist logisch. Und ich sage Ihnen: Er kann regieren.
Gehen Sie doch einmal in Häuser, in denen Jesus regiert. Es gibt heute schon solche Häuser. Das spürt man sofort beim Betreten. Dort herrscht eine ganz andere Atmosphäre, als wenn einem gleich eine laute Stimme entgegenkommt.
Ich halte mich jetzt nicht länger auf und möchte kurz auf das eingehen, was der Wiederkunft Jesu vorausgeht.
Die Vorzeichen der Wiederkunft Jesu: Globale Ratlosigkeit und der Antichrist
Die Bibel sagt, dass der Wiederkunft Jesu einige andeutende Zeiten vorausgehen. Sie gibt uns jedoch nicht an, wie lange diese Zeit dauert oder wann genau sie eintritt. Stattdessen fordert sie uns auf, wachsam zu sein: Macht die Augen auf, lasst eure Lichter brennen, seid gegürtet, passt auf und versteht, was geschieht.
Was geht der Wiederkunft Jesu voraus? Die Bibel beschreibt, dass nach einer langen Zeit der Weltgeschichte plötzlich eine Zeit großer globaler Ratlosigkeit eintritt. Der Herr Jesus hat drei Bereiche genannt, in denen diese Ratlosigkeit ausbricht.
Erstens die politische Ratlosigkeit. Jesus sagt: Ein Volk wird sich erheben wie das andere, und ein Königreich wie das andere. Man wird von Kriegen und Kriegsgeschrei hören, doch das Ende ist noch nicht da. Es gab noch nie so viele Diplomaten und Konferenzen wie heute. Ich würde gerne einmal die Gesamtkosten sehen, die für den Frieden durch Diplomaten und Konferenzen aufgewendet werden. Und dennoch war der Frieden noch nie so fern wie heute. Ich bin überzeugt, dass wir heute in diese Zeit der politischen Ratlosigkeit eingetreten sind.
Zweitens nennt Jesus die wirtschaftliche Ratlosigkeit. Es wird Hungersnot und eine teure Zeit geben, sagt er. Diese Zeichen sind noch nicht das Ende. Wussten Sie, dass über die Hälfte der Menschheit nicht satt wird? Es gab noch nie so viele diplomierte Volkswirte wie heute. Und es gab noch nie so großzügige Möglichkeiten, Lebensmittel zu transportieren. Trotzdem hungert die Hälfte der Menschheit. Warum schaffen wir es nicht, die Menschen satt zu bekommen? Das ist ein Rätsel. Die Probleme wachsen offenbar über den Kopf der Menschheit hinaus, wie Jesus es beschreibt.
Das dritte Gebiet, von dem Jesus spricht, ist das religiöse. Er sagt, es wird eine riesige religiöse Verwirrung geben. Man wird sagen: „Siehe, hier ist Christus! Da ist Christus! Dort ist Christus!“ Spüren Sie nicht schon heute diese religiöse Verwirrung? Kürzlich stand ein junger Mann vor mir und sagte: „Was soll ich eigentlich glauben? Da gibt es römische Katholiken, griechische Katholiken, Reformierte, Lutheraner, Evangelische, Protestanten, Unierte, Heilsarmee, Zeugen Jehovas, Neuapostolische, Gemeinde Jesu Christi – und das sind erst die christlichen Sekten. Dann kommen noch die islamischen und buddhistischen Gruppen. Was soll ich glauben?“ Getrost, es wird noch schlimmer kommen. So steht es in der Bibel.
Wer sich jetzt nicht am schlichten Wort Gottes hält, wird vielleicht in Schwierigkeiten geraten. Der Mensch von heute, der das Wort Gottes über Bord geworfen hat, glaubt bereits an Glücksbringer im Auto. In Berlin gibt es 40 Wahrsagerinnen, die ihr Gewerbe versteuern – 40 Wahrsagerinnen in einer Stadt! Das ist die Stadt des Unglaubens. Ernsthaft, die Menschen glauben heute jeden Unsinn. Die religiöse Verwirrung ist schon riesengroß.
Jesus hat vorausgesagt: Wer jetzt nicht ganz schlicht seinen Heiland findet, den, der am Kreuz für uns starb und auferstand, der wird vielleicht in Schwierigkeiten geraten. Diese Zeit der globalen Ratlosigkeit markiert die ersten Sturmstöße des Endes.
Jesus sagt nicht, wie lange diese Zeit der Ratlosigkeit dauern wird – vielleicht Jahrhunderte, vielleicht Jahrzehnte, das weiß niemand. Aber wenn diese Zeit ihren Höhepunkt erreicht hat, folgt vor der Wiederkunft Christi die Zeit des Antichristen, des „Wiederchristen“.
Das ist so vorgerichtet. Wir sehen diese Ratlosigkeit heute schon. Diese Ratlosigkeit schreit nach dem starken Mann. Wie Blumensträuße schießen starke Männer auf allen Fronten hervor. Der eine heißt Goldwater, der andere Strauss, der dritte Werster, Marty Thung, der nächste Kruschtopf – verstehen Sie? Die Welt ruft schon nach dem starken Mann.
Wenn die Ratlosigkeit ihren Höhepunkt erreicht, wird der eine große starke Mann kommen, der die Welt eint. Er nennt sich selbst den Welterlöser, doch er ist nicht Christus. Er wird als Christus auftreten.
An dieser Stelle muss ich kurz innehalten: Diese kurze Zeit des Weltimperators ist so folgerichtig. Wenn ich heute die Zeitung lese, sehe ich, wie alles auf diesen Antichristen zusteuert.
Die Bibel spricht in Offenbarung 13 von diesem Antichristen in Bildersprache. Eine Bildzeitung könnte man verstehen, auch wenn man nicht lesen kann. Wenn Sie die Bibel lesen, müssen Sie verstehen – besonders bei der Offenbarung.
In Offenbarung 13 heißt es, Johannes stand am Meer, und da stieg ein Tier aus dem Meer auf. Es hatte sieben Häupter und zehn Kronen. Das Meer symbolisiert die Völkerwelt, die nie ruhig ist.
Dann steigt der eine aus dem Meer auf. Denken Sie daran, dass all die Welterlöser der letzten fünfzig Jahre nicht von oben kamen, sondern aus dem Volk. Hitler, der Gefreite des Weltkriegs, Napoleon, der kleine Korse, Stalin, der Schuster aus Kosingen – das sind Linien von unten. Unser Mann, der Mann des Volkes, steigt auf, der die Welt erlöst.
Er schafft politische Einigung, bringt alles unter seine Herrschaft, sorgt für wirtschaftliche Einigung – es gibt wieder Brotkarten, und das steht deutlich in der Bibel. Auch religiöse Einigung wird es geben. Jeder darf glauben, was er will, aber alle glauben an ihn. Jeder muss ein Zeichen an der Hand oder Stirn tragen, damit deutlich wird, dass er an ihn glaubt.
Warum wird er ein Tier genannt? Wir sind erst wirklich Menschen, wenn wir Kinder Gottes sind und vor ihm stehen. Je mehr wir uns von ihm abwenden, desto tierischer wird der Mensch. Dieser Antichrist, dieser Weltenherrscher, wird der völlige Feind des lebendigen Gottes sein – deshalb das Tier.
Der Philosoph Nietzsche sah ihn schon im Geist und nannte ihn die „blonde Bestie“. Das ist alles sehr aktuell und kommt mit Riesenschritten auf uns zu.
Dann wird ihm die ganze Welt folgen – alle, nur nicht die, die Jesus angehören. Man wird ihnen sagen, sie müssten das Zeichen annehmen. Sie werden antworten: „Das können wir nicht. Wir haben schon einen Erlöser, der von Gott gekommen ist, von oben. Er heißt Jesus. Du kommst von unten.“
Dann beginnt die letzte große Christenverfolgung. Ich rufe sie zu Jesus, um dessen Willen sie vielleicht verfolgt werden. Und sie rufen zu ihm: „Es ist kein anderer Heiland!“
Die letzte große Christenverfolgung wird unter diesem Weltenherrscher stattfinden.
Warum hat das Tier sieben Häupter und zehn Kronen? Das ist Bildersprache. Die Zahl sieben steht für Vollkommenheit – er hat vollkommene Intelligenz. Er wird keine dummen Fehler machen. Zehn Kronen bedeuten, dass er vollkommene Macht in seiner Hand hält – alle Linien und Fäden.
Er hat ein Maul wie ein Löwe. Das bedeutet, er wird die Welt mit einer unendlichen Propaganda erfüllen. Wie das aussieht, können wir uns heute schon vorstellen. Das Löwenmaul haben wir schon von weitem gehört.
Dann können Sie wahrscheinlich nicht mehr frei entscheiden, ob Sie zu Ihrem Heiland gehören wollen. Das müssen wir vorher tun.
Diese Zeit wird kurz sein – bis zur Ratlosigkeit und dem letzten Versuch, die Welt durch Politik zu erlösen. Wenn der Antichrist die Macht erreicht hat, dann kommt Jesus wieder.
Das waren die Vorzeichen. Dann kommt Jesus wieder. „Ihr Freund kommt vom Himmel, berechtigt, in Wahrheit stark und gnadenmächtig.“ Dann macht Jesus diesem Spuk ein Ende und wird König auf der Erde sein.
Das tausendjährige Reich und die letzte Prüfung der Menschheit
Und jetzt muss ich zum dritten Punkt noch kurz sprechen. Hören Sie mir noch zu, alle, oder ist es so heiß hier? Ja? Oder ist es hier nicht so warm wie mir? Nein, es ist ganz schön, wenn es mir allein warm wird.
Jetzt muss ich noch von dem reden, was nach der Wiederkunft Jesu Christi kommt. Die Bibel spricht darüber nur in ein paar großen Linien. Zuerst sagt sie, dass Jesus tausend Jahre auf der Erde regieren wird. Das ist wahrscheinlich auch Bildersprache – eine lange Zeit wird er regieren.
Nun, meine Freunde, ich habe ein junges Ehepaar gekannt. Da saß er eines Tages vor mir, schwarzes Haar, wilder Kerl, und sagte: „Ich möchte kapitulieren vor Gott. Ich war bis jetzt ein Gottesleugner, ich habe öffentlich gegen ihn geredet, ich kann nicht mehr.“
Dann kam heraus, dass er an seiner jungen Ehe gescheitert war. Er sagte: „Ich wollte mal der Welt zeigen, dass man ohne Gott eine glückliche Ehe führen kann.“ Nun war alles schiefgelaufen. Über das Leichnam ihres ersten Kindes, das gestorben war, hatten sie sich geprügelt. Und da sagte er: „Gott ist gegen uns, ich muss, ich ziehe die weiße Fahne hoch.“
Diese Beerdigung war erschütternd. Da war der Sarg des Kindes, da der Mann mit seiner Partei erschüttert, da die Frau verbissen, die junge, hübsche Frau verbissen mit ihren anderen zwei Kindern. Es waren zwei Welten, es gab Parteien, dazwischen das tote Kind.
Meine Freunde, es hat dann anderthalb Jahre gedauert, bis auch die Frau zum Glauben an den Herrn Jesus kam. Vergessen Sie nicht, wie sie mir an einem Ostermorgen schrieb: „Er ist auch in meinem Herzen auferstanden.“
Dann habe ich sie beide gerufen, und sie haben noch einmal geheiratet. Sie waren nicht getraut gewesen, ich habe sie nun getraut. Nun fingen sie noch einmal von vorne an. Es waren sehr selbstständige, kluge Menschen. Er hatte früher in riesigen Freidenkerversammlungen gesprochen, kluge Leute. Es war nicht ganz einfach, ihre Ehe, nicht wahr? Wenn man so ein Puppchen heiratet, na ja, nicht, aber wenn geprägte Persönlichkeiten zusammenkommen, ist das nicht so einfach.
Aber es war wundervoll. Wenn ich zu ihm kam und sie besuchte, die beiden waren sich erst nähergekommen im Krieg, dann spürte ich die Gegenwart Jesu in dem Haus. Und dann sagte er mir einmal: „Sehen Sie, bei uns ging vorher alles schief. Warum geht es denn jetzt? Weil Jesus bei uns regiert. Jetzt sagt meine Frau nicht mehr: ‚Ich regiere.‘ Und ich sage nicht mehr: ‚Ich regiere.‘ Sondern wir fragen: ‚Was will Jesus?‘ Und da geht es.“
Da ging mir auf: Wenn Jesus hier schon in Häusern so regiert, so schön, so gut, so herrlich, was wird das sein, wenn er König der Erde ist? Dieses tausendjährige Reich wird wunderbar sein. Wissen Sie, Jesus König, o des Tages der Herrlichkeit, Jesus Christus, Du die Sonne!
Ich muss jetzt rasch zum Ende kommen. Die Bibel sagt dann plötzlich, dass diese glückliche Menschheit, die das erlebt hat, noch einmal auf die Probe gestellt wird. Da wird buchstäblich der Teufel losgelassen.
Dann wird offenbar, dass das Menschenherz gar nicht gewandelt ist. Es ist hart wie Diamant. Es kommt zu einem letzten Aufstand gegen Gott am Ende dieses tausendjährigen Reichs. Dann kommt das Weltende, dann krachen die Lichtsysteme auseinander. En atomo, sagt die Bibel im Griechischen – im Atom krachen sie auseinander, die Welt vergeht.
Und dann stellen Sie sich vor, was auf einmal da steht. Ich kann es nur wörtlich sagen: „Und ich sah einen großen weißen Thron, und darauf saß einer. Und ich sah die Toten, beide, Klein und Groß, vor Gott stehen. Weltgericht, und Bücher wurden aufgetan.“
Wir haben uns die Frage gestellt: Was wirkt? Was wirkt? Was wirkt? Das dauert ja endlos, sagt der junge Arbeiter. „Dann haben wir auch viel Zeit, dann liegt nichts anderes mehr vor.“
Ich garantiere Ihnen: Sie werden vor dem Thron Gottes gerichtet, ob Sie es glauben oder nicht. Warten Sie es ab, wir werden vor seinem Thron gerichtet. Nach seinen Geboten.
In England gilt französisches Recht, in Deutschland deutsches Recht. Im Reich Gottes gilt: Seid gerecht! Da werden die Bücher aufgetan. Sehen Sie, mir ist das sehr, sehr wichtig. Da wird Gott deutlich, wie er jeden ernst nimmt.
Wir leben heute in einer pluralistischen Massengesellschaft, wie man zu sagen pflegt. Da werden Menschen bloß noch stückweise verkauft, kilo- oder zentnerweise. Meine Freunde, beim Gericht macht Gott noch einmal deutlich, dass er jeden Einzelnen meint und ganz ernst nimmt.
Das kleine Schmähchen irgendwo – die nimmt ihr Leben nicht ernst, sie tändelt so dahin. Gott nimmt dich so ernst, als ob er mit dir über dein Leben redet. Da werden Bücher aufgetan.
Nun kommt das Schreckliche: Wer nicht im Buch des Lebens geschrieben ist, wird in den Feuersee geworfen. So steht es in der Bibel. Ich möchte ständig drinstehen, aber es steht da. Darum habe ich mich zu Jesus bekehrt. Weil das da steht, habe ich Angst bekommen.
Die Hölle und die letzte Entscheidung des Menschen
Wer nicht im Buch des Lebens geschrieben steht, wird in die Feuersee geworfen. Ich möchte Ihnen dazu eine Geschichte erzählen, die das deutlich macht.
Es war einmal in einem schottischen Schloss. Die Gäste saßen um den Kamin versammelt, um das offene Feuer. Dann kam das Gespräch auf religiöse Themen. Ein eleganter Herr, ein Spötter, wandte sich an die junge Frau des Hauses und fragte: „Glauben Sie, was in der Bibel steht?“ Sie antwortete: „Ja, das glaube ich.“
„Glauben Sie auch an das Weltgericht?“ fragte er weiter. „Ja, daran glaube ich.“ „Und glauben Sie, dass Gott Menschen in die Hölle wirft?“ „Ja, es gibt eine Hölle.“
Daraufhin ging der Herr durch den Saal zu einer Ecke, wo in einem großen Käfig ein Wellensittich hing – kein Papagei. Er öffnete das Türchen, nahm den Wellensittich heraus und ging zum Kamin, der kein Feuer hatte. Er wollte den Wellensittich ins Feuer werfen.
Da fiel die Dame ihm in den Arm und sagte: „Was machen Sie? Das arme Tier ins Feuer zu werfen?“ Der Herr lachte und sagte: „Ihnen tut das Tierchen leid, und Ihr sogenannter Gott der Liebe soll Millionen Menschen in die Hölle werfen? Ha, das ist ein schöner Gott!“
Die Dame entgegnete: „Sie irren sich. Gott wirft niemanden in die Hölle. Den Weg wählen wir uns selbst, und den gehen wir ganz von alleine. Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Darum hat er seinen Sohn gesandt. Darum starb Jesus für uns. Darum klopft er bei uns an, und darum kommt er zum zweiten Mal im Heiligen Geist. Gott will nicht, dass wir sterben.“
Diesen zweiten Tod nennt die Bibel den „Weggeworfenen“. Wie das genau ist, weiß ich nicht. Ich stelle mir die Hölle nicht als ein Feuer vor, sondern als einen Ort ohne Gott – grauenvoll und verlassen. Ich habe Angst davor. Gott will nicht, dass wir verloren gehen. Darum diese große Verheißung mit Jesus.
Dann heißt es in der Bibel noch einmal als Ausblick: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ Lesen Sie einmal die beiden letzten Kapitel der Bibel. Dort wird von surrealistischen Bildern gesprochen, die man kaum schildern kann: goldene Straßen, Tore aus Perlen und Diamanten. Das ist gewissermaßen Bildersprache, die eine vollkommene Welt ohne Sünde, Schuld, Leid und Tod beschreibt.
Das ist das Ende, und die im Buch des Lebens Eingeschriebenen sind Bewohner dieser neuen Welt. Das ist meine Hoffnung. Dort möchte ich hinkommen, dort möchte ich dabei sein. Und ich glaube, dass die Bibel Recht hat. Ich bin fest davon überzeugt.
Schlusswort und Einladung zum Glauben
Lieben Freunde, ich habe Ihnen das große Bild der Bibel nun entrollt, und Sie waren so freundlich und haben mir geduldig zugehört. Trotz des großen Gedränges, manches sehe ich, sitze ich sehr unbequem. Erlauben Sie mir, unter dieses Bild noch einen Schlussstrich zu ziehen. Im Mittelpunkt steht die Wiederkunft Jesu.
Vorausgehen die globale Ratlosigkeit, der Antichrist, die Wiederkunft Jesu, seine Herrschaft, der letzte Aufstand, der Weltuntergang, das Weltgericht, der neue Himmel und die neue Erde. Es ist alles so vollendet. Lassen Sie uns den Schlussstrich ziehen, ohne Summe.
Ich habe mir oft dieses Zukunftsbild vor Augen gehen lassen, und dann hat es mich immer wieder gepackt, dass es am Schluss im Grunde bloß zweierlei Menschen gibt. Es geht alles um Menschen. Es gibt am Ende nur zweierlei Leute, nämlich Verlorene und Gerettete, dazwischen nichts. Und das entscheidet sich hier, meine Freunde.
Wenn Sie sagen, es würden viele, die es nicht gehört haben, verloren gehen, lassen Sie das nicht Ihre Sorge sein. Sie haben es gehört. Es gibt am Ende Gerettete und Verlorene. Dazu noch ein Wort.
Zuerst zu den Verlorenen: Mein Freund Doktor Humburg sagt, er habe mal einen Traum gehabt. Es war am Tag des Gerichts. Da hörte er, wie Jesus sie wegwies, wie es in der Bibel steht: „Hin, ihr Verfluchten!“ Und er sah sie wegschleichen, geduckt, erschrocken, verzweifelt.
Dann sah er, wie einer den anderen fragt: „Hast du es auch gesehen?“ „Ja“, sagt der andere, „ich habe es auch gesehen. Die Hand, die uns wegwies, war durchbohrt. Sie war am Kreuz auch für uns durchbohrt, aber wir haben das für nichts geachtet, und damit sind wir mit Recht verlorene Leute.“ Er ist auch für sie gestorben.
Oh, es ist ganz egal, was Sie jetzt glauben und ob Sie gottlos sind. Sie dürfen heute Abend wissen: Jesus starb für mich. Nun kommen Sie zu dem Heiland. Und wenn Sie sagen: „Ich bin Sünder“, er sucht ja gerade Sünder. Es gibt ja gar keine anderen Leute.
Wenn einer sagt, er sei gut, dann lügt er, dass sich die Balken biegen. Das sind die Verlorenen. Die Verlorenen sind die, die sagen, sie seien gut und bräuchten keinen Heiland. Die sind so verloren, dass sie gar nicht merken, wie sie sind.
Und nun ein Wort zu den Geretteten: Sehen Sie, da schildert die Bibel die zukünftige Welt. Und da sagt sie, dass es zwölf Grundsteine gibt, riesige Edelsteine bei der neuen Hauptstadt Jerusalem. Auf den zwölf Edelsteinen, diesen Grundsteinen der neuen Hauptstadt, der neuen Welt, stehen die Namen der zwölf Apostel, der Zeugen des Evangeliums.
Das habe ich mir mal vorgestellt: Da steht Petrus, Johannes, und dann steht auf einem dieser Steine in der neuen Welt Matthäus. Wissen Sie, wo der herkam? Das waren schreckliche Schieber, Schwarzhändler und Gauner. Und da saß er eines Tages bei einem dreckigen Geschäft, und da kommt Jesus vorbei und ruft ihn.
Da ließ er alles im Stich und ging mit Jesus. Er erlebt, wie der Heiland für uns starb, er erlebt, wie er aufersteht, wie er zurückgeht in die unsichtbare Welt, wie er den Heiligen Geist sendet. Und er fragt seine Freunde: „Was er alles erlebt hat, schreibt das doch mal auf!“ Er hat es aufgeschrieben.
So entstand das Matthäusevangelium, das wir in der Bibel haben und durch das Millionen Menschen Jesus gefunden haben. Nun steht sein Name in der neuen Welt an prominenter Stelle. Dieser schmutzige Kerl – so stark ist die Gnade Jesu Christi! Wissen Sie, so stark, so mächtig errettet sie.
Und diese Gnade will jetzt ihr Werk an Ihnen anfangen. Widerstehen Sie nicht.
Einladung zum gemeinsamen Singen und Ausblick auf weitere Veranstaltungen
Wir wollen jetzt noch einen Vers singen. Wir schlagen unser Liedblatt auf und singen aus dem Lied der Elf den zweiten Vers. Ach nein, verzeihen Sie, neun, den vierten Vers. Ich tue mich dauernd schwer, neun, den vierten Vers. Neun, den vierten Vers, ich auf den tiefsten Stufen.
Meine Freunde, eigentlich sollte heute Abend Schluss sein. Diese Botschaft ist ja auch ein herrlicher Abschluss. Aber nun hat die Zeitung aus Versehen geschrieben, es geht bis Freitag, und ich habe es auch aus Versehen mal gesagt. Deshalb habe ich mich entschlossen, noch einen Tag dran zu hängen.
Heute Abend werden dann alle Plakate und gelbe Zettel gedruckt: letzter Vortrag Freitagabend. Wir werden also morgen Abend noch einmal einen Vortrag haben mit dem Thema „Was sollen wir nun tun?“ Es sind Menschen hier, die fragen: „Ja, ich möchte wirklich im Buch des Lebens stehen. Wie mache ich das nun? Was soll ich tun?“ Darum will ich morgen Abend antworten.
Es würde mir eine große Freude sein, wenn Sie sich noch einmal freinehmen. Es gibt auch Durchsagen, dass wir morgen Abend noch einmal, also anders als auf den Handzetteln und Plakaten steht, einen Abend haben. Haben es alle begriffen? Morgen Abend noch einmal, letzter Abend. Ich lade Sie dazu ein, bringen Sie Leute mit!
Morgen sind eine große Schar der Jungen nicht mehr da, und dadurch ist dann wieder viel Platz. Lassen Sie die Liedmeldungen also noch einmal Abend liegen. Wir brauchen sie morgen noch einmal.
Die große Bitte an alle: Ich kenne Sie ja nicht. Besuchen Sie auch – damit fängt ja alles Glaubensleben an – Ihre Gottesdienste! Ich möchte den Kurgästen sagen: Hier haben Sie noch Zeit. Hier ist jeden Sonntag um neun und um zehn Uhr Gottesdienst. Und die, die noch weiter in die Bibel eindringen und Gemeinschaft mit Leuten haben möchten, die denselben Weg gehen, denen möchte ich sagen, dass jeden Donnerstag und Sonntag so ein Bibelkreis zusammenkommt, hier in Oberstdorf.
Donnerstag und Sonntag um zwanzig Uhr kommt der Kreis zusammen im christlichen Freizeitheim Krebs am Faltenbach 28. Sonntag und Donnerstag um zwanzig Uhr. Die also, die einen Anfang machen möchten und sagen: „Wo sind noch andere Leute, die da ernst mitmachen, die glauben, was der Pastor Busch gesagt hat?“ – gehen Sie dahin! Das ist in der Nähe des Sportplatzes, Faltenbach 28, Freizeitheim Krebs, Donnerstag- und Sonntagabend um 20.00 Uhr.
Und dann können Sie am Ausgang ein Opfer geben. Da freuen sich alle schon, wenn ich das sage, nicht wahr? Soll ich eine Geschichte wieder erzählen? Mit Lachen im Gesicht kann man besser opfern.
Mir erzählte jemand in Württemberg eine wahre Geschichte. Er sagt: In meinem Heimatdorf war so ein Dorftrottel, so ein bisschen blöd, nicht? Und der wurde von den Jungen geärgert. Leider, das ist böse, das sollte man nicht tun. Und da haben sie ihn mal so auf die Probe gestellt, haben ein Geldstück hingehalten. „Was ist das?“ wusste er nicht. Ein Fünfmarkstück, wusste er auch nicht. „Ist ein Groschen?“ Er wusste alles nicht.
Dann haben sie ein Pfennigstück hingelegt. „Was ist das?“ Und da glänzte sein Angesicht, das Kind, und sagt: „Das ist die kirchliche Kollekte.“ Dass der Eicher schüttelt, finden Sie nicht? Sorgen Sie dafür, dass diese schmachvolle Sache aufhört. Nie soll diese schmachvolle Sache aufhören.
Also dieses Opfer am Ausgang ist bestimmt für die Essener Jugendarbeit. In der habe ich jetzt nicht mehr langgestanden. Sie ist kein Pfennig für mich. Ich kann also wirklich mit freiem Herzen für dieses Opfer werben.
Wir haben einen großen Feldzug für Christus, und ich wäre schon froh, wenn ich mir die Mühe mache, hier fünf Tage Vorträge zu halten, von denen ich nichts habe, nicht? Verstehen Sie? Nur weil mir das Herz dafür brennt, wirklich.
Wir haben eine große Freude, wenn Sie wenigstens dieser Arbeit, der ich lange Jahre gestanden habe, finanziell auf die Beine helfen. Ist klar, wir haben außerordentlich junge Leute und halten so ein Körbchen hin. Aber wer dagegen ist, der geht ruhig vorüber. Das macht also dann gar nichts. Wir sehen keinen Schelm an, der dagegen ist oder selber nichts hat oder arm ist. Der geht getrost vorüber, nicht? Aber er war halb der Werfer, aber anscheinend war es rein. Sie verstehen.
Na ja, also ich möchte jetzt damit Schluss machen. Darf ich vielleicht noch anschießend sagen: Man kann sich mit keiner noch so großen Geldsumme vom Gericht Gottes loskaufen. Wenn Sie nicht durch Jesus Vergebung Ihrer Sünden haben und Frieden mit Gott, dann möchte ich nicht in Ihre Haut stecken. Wir alle miteinander gehen dem großen Thron entgegen.
- Vers 1: Da geben wir Gott die Ehre. Nicht da seien wir, ach, wollen wir schon vor seinem Thron stehen und ihn loben.
Schlussgebet
Wir beten jetzt. Wisst ihr was? Herr, du wirst das letzte Wort haben. Wenn diese Welt zu Trümmern zerfällt, wirst du über die Trümmer schreiten und dein Volk zu dir versammeln.
Lass durch diese Abende Menschen zu deinem Volk gerufen werden. Lass Namen ins Buch des Lebens geschrieben werden, Verlorene gefunden und Verirrte nach Hause kommen. Herr Jesus, gib das bitte!
Nun breite deine segnenden Hände über uns aus! Amen!
