In der Not sucht er Hilfe - König Asas Aufstieg und Fall

Jürg Birnstiel
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Serie | 3 Teile

Yes he can!

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Schriftlesung: 2.Chronik 14, 1-14 (vgl. 1. Könige 15, 9-12)

Einleitende Gedanken

Der Ausruf, der sich im letzten Jahr wie ein Feuer über die Welt verbreitete heisst: Yes we can! Ein Appell, der sich zuerst einmal an das amerikanische Volk richtet. Ja, wir schaffen es. Wir können, wenn wir uns zusammenraufen, unglaubliches erreichen. Wir können unser Land aus der Krise herausführen - yes we can! Stimmt das denn? In einer gewissen Weise stimmt das schon. Wenn Menschen motiviert sind und gemeinsam ein hohes Ziel anstreben, können sie wirklich grosses und erstaunliches erreichen. Wer nur faul herumsitzt und wartet, dass etwas geschieht, wird lange warten und bestimmt nichts erreichen. Vielleicht sind Euch die roten Lastenwagen auch schon aufgefallen. Seit Jahren, bevor dieser Appell von Amerika um die Welt ging, steht auf den Fahrzeugen des Transportunternehmens Schöni: yes, we can! Die Eigentümer dieser Firma sind übrigens Christen. Mit diesem „yes we can!“ wollen sie ihren Kunden sagen, dass sie sich bemühen werden, ihre Wünsche zu erfüllen. Sie werden alles daran setzen, um beste Dienstleistung zu bieten. So gut dieser Slogan auch ist, so bin ich, wenn es um die Führung einer Nation geht, eher skeptisch, ob das wirklich funktioniert. Können wir wirklich alles, wenn wir nur wollen? Ich glaube nicht. Mit dieser Predigtreihe möchte ich einen alternativen Slogan propagieren: yes he can! Ja, er kann! Wenn alles gut läuft, vergessen wir schnell, wie abhängig wir eigentlich sind und wie wenig wir in Wirklichkeit steuern können. Etwas völlig unvorhergesehenes kann unsere Pläne komplett zerstören. Wollen wir wirklich grossartiges erreichen, dann geht es nur mit der Hilfe Gottes: yes he can! Das sollte der Slogan der Christen sein. Im Psalm 44 lesen wir: „Sie haben zwar das Land erobert, doch nicht durch ihre Schwerter kam der Sieg und nicht durch ihre eigene Kraft: Durch deine Hand und deine Macht und deine Gegenwart ist es geschehen, denn du liebtest sie!“ Psalm 44, 4 Was auch immer erfreuliches im letzten Jahr in unserer Gemeinde geschah, was erfreuliches in Zukunft geschehen wird, es geschieht letztlich alles durch Gottes Hand: yes he can! Diese Tatsache, dass Gott es kann, möchte ich uns anhand des Lebens des Königs Asas aufzeigen. Bevor wir uns nun seinem ersten Lebensabschnitt zuwenden, will ich kurz das Umfeld aufzeigen, in dem Asa lebte und regierte. Nach der Regierungszeit von Salomo, wurde Rehabeam, ein Sohn Salomos, König über Israel. Es dauerte jedoch nicht lange bis sich unter der Führung Jerobeams 10 Stämme Israels von Rehabeam lösten. Diese Stämme gründeten ein eigenes Königreich und Jerobeam war ihr erster König. Rehabeam blieben noch 2 Stämme: Juda und Benjamin. So entstand ein Nordreich und Südreich. Jerobeam befürchtete, wenn sein Volk zur Verehrung Gottes nach Jerusalem reisen wird, seine Leute sich wieder dem König Rehabeam anschliessen werden. Um das zu verhindern, führte er einen gotteslästerlichen Kult ein: Jerobeam überlegte sich, was er dagegen tun könnte. Er liess zwei goldene Stierbilder anfertigen und sagte zum Volk: „Ihr braucht nicht länger zum Tempel in Jerusalem zu gehen. Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten hierher geführt hat!“ 1. Könige 12, 28 Das war eine radikale Trennung zwischen diesen beiden Reichen, die zu viel Streitigkeiten und Bruderkriegen führte. Asa war nun der dritte König des Südreichs. Die Bibel spricht auch von Juda. Mit Juda bezeichnet sie das Südreich und mit Israel das Nordreich. In Jerusalem ist der Regierungssitz Asas. Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Könige 12, 1-19.26-32; Psalm 44, 4; Lukas 18, 27, Johannes 15, 5

I. Der Kampf gegen die unsichtbare Welt

In den Büchern der Könige und in der Chronik ist es üblich, die Regierungszeit des Königs zu Beginn des Berichts zu bewerten, ob ein König gottesfürchtig war oder ob er den Göttern diente. Leider gab es nicht viele Könige, deren Regierungszeit positiv bewertet wird, doch Asa gehört zu den wenigen guten Königen. „Asa tat, was vor dem Herrn, seinem Gott, gut und recht ist.“ 2. Chronik 14, 1 Das wird sichtbar bei seinem Kampf gegen die Verehrung der Götter in seinem Reich. „Er liess die Altäre und Opferstätten der fremden Götter zerstören, die geweihten Steinmale in Stücke schlagen und die geweihten Pfähle umhauen.“ 2. Chronik 14, 2 Eine radikale Absage an den Götzenkult in Israel und eine ebenso klare Hinwendung zum Gott Israels. Das ging bestimmt nicht ohne Widerstand der Bevölkerung. Menschen die Götter verehren sind gefühlsmässig mit diesen Göttern und Ritualen stark verbunden. Nimmt man ihnen diese religiösen Orte und Gegenstände weg, fühlen sie sich schutzlos. Wie empfindlich Menschen auf solche Massnahmen reagieren sehen wir am Beispiel von Gideon. Gott beauftragte ihn den Altar Baals und das Bild der Aschera zu zerstören. Als die Leute erfuhren, dass Gideon das tat, kamen die Leute zum Vater Gideons und schrien: „Gib deinen Sohn heraus! Er muss sterben. Er hat den Altar Baals eingerissen und den geweihten Pfahl umgehauen.“ Richter 6, 30 Asa hatte das aber durchgezogen. Er liess sich durch Widerstände nicht aufhalten. Im ganzen Regierungsgebiet liess er diese Heiligtümer und Kultstätten zerstören. Asa entfernte nicht nur diese abscheulichen Kultstätte, er nahm den Leuten nicht nur etwas weg, sondern er ermutigte die Leute, sie sollen sich ganz auf den Gott Israels ausrichten und ihm die Ehre geben. „Er forderte das Volk von Juda auf, dem Herrn, dem Gott ihrer Vorfahren, zu gehorchen und sein Gesetz mit allen seinen Geboten zu befolgen.“ 2. Chronik 14, 3 Statt den Göttern Gottesdienste zu halten, sollten sie diese Zeit und Energie für den lebendigen Gott einsetzen. Das war – in meinen Augen – der entscheidende Kampf im Leben Asas. Es ist das, was wir heute als geistlichen Kampf bezeichnen würden. Ein harter Schlag gegen die Mächte in der unsichtbaren Welt, die die Menschen an sich binden und zerstören. Ein Kampf der damals wie heute aktuell ist, denn Paulus schreibt nach Ephesus: „Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Wesen von Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis, die über die Erde herrschen, gegen das Heer der Geister in der unsichtbaren Welt, die hinter allem Bösen stehen.“ Epheser 6, 12 Asa bekämpfte so den Einfluss der Geister und Mächte der unsichtbaren Welt, die sein Volk ins Verderben führen. Sein wichtigster Kampf richtete sich nicht gegen Menschen, sondern gegen diese unsichtbaren Mächte, die durch diesen Götzenkult sichtbar werden. Das ist ein schönes Beispiel, wie die Bekehrung eines Menschen aussieht. Er beseitigt alles, was ihn von Gott fernhält. In Thessalonich war das sehr eindrücklich. Paulus schreibt: „Die Leute erzählen, wie ihr euch von den Götzen abgewandt und dem lebendigen und wahren Gott zugewandt habt, um ihm zu dienen.“ (1. Thessalonicher 1, 9) Auch in Ephesus wandten sich die Christen radikal von ihrem alten Leben ab, damit sie ungehindert Jesus dienen konnten. Die Apostelgeschichte berichtet: „Zahlreiche Christen, die Zauberei getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher und verbrannten sie öffentlich. Als man den Wert der Bücher zusammenrechnete, kam man auf eine Summe von 50000 Silberdrachmen.“ (Apostelgeschichte 19, 19) Der materielle Verlust war ihnen egal. Sie wollten ihr Leben ganz auf Jesus ausrichten. Vielleicht musst Du in Deinem Leben auch so einen Götzen oder Altar zertören, den Du aufgebaut hast und pflegst. Vielleicht hast Du Angst Deinen bekannten Götzen loszulassen – ausführen… Ich kann Dir aber sagen, dass Du mit Jesus ein viel besseren, gnädigeren und vor allem einen liebenden Gott bekommst. Asa deutet die Folge seinen Kampfes gegen die unsichtbaren Mächte richtig: „Wir haben uns bemüht, nach dem Willen des Herrn, unseres Gottes, zu leben; darum hat er uns Frieden an allen unseren Grenzen gegeben.“ 2. Chronik 14, 6 Diesen Frieden nutzte er nicht um auszuruhen, sondern er nutzte die Zeit des Friedens, um sich auf einen allfälligen Angriff vorzubereiten. Deshalb liess er die Sicherungsanlagen verschiedener Städte ausbauen. Bibelstellen zum Nachschlagen: 5. Mose 16, 21; Richter 6, 25-32; 2. Chronik 17, 6; 2. Chronik 34, 4; Apostelgeschichte 19, 19; Epheser 6, 11-12.16; Kolosser 1, 13; 1. Thessalonicher 1, 9

II. Der Sieg in der sichtbaren Welt

Asa baute die Städte aus und bildete ein starkes Heer mit 580’000 Soldaten. Das Volk war für einen Angriff gerüstet. Da kam plötzlich der Tag, den man sich nicht wünscht. „Der Äthiopier Serach rückte mit einem Heer von tausendmal tausend Mann und 300 Streitwagen gegen Juda vor und kam bis Marescha.“ 2. Chronik 14, 8 Das ist eine gewaltige Übermacht. Tausendmal tausend Mann, das wären eine Million Soldaten. Es könnte aber auch einfach ein Begriff für eine unüberschaubare Grösse des Heeres sein. Dazu hatten sie noch 300 Streitwagen. Asa besass keine Steitwagen. Menschlich gesehen war die Chance gegen diese Übermacht zu siegen sehr gering – eigentlich war es unmöglich. Asa war das sofort klar. Er ermutigt nun seine Leute nicht mit einem: yes we can! Nein sie können nicht, wenn jemand ihnen zum Sieg verhelfen konnte, dann war es Gott. So flehte er bei Gott um Hilfe: „Herr, wenn ein Schwacher mit einem Starken kämpfen muss, kann niemand ihm so beistehen wie du. Hilf uns, Herr, unser Gott, denn wir verlassen uns ganz auf dich! Im Vertrauen auf dich sind wir doch gegen diese Übermacht angetreten. Du, Herr, bist unser Gott! Gegen dich kann kein Mensch etwas ausrichten!“ 2. Chronik 14, 10 Gott greift tatsächlich ein. Yes he can! Er kann es wirklich! Der Sieg Asas war gewaltig. Er besiegte dieses riesige Heer und kam mit einer grossen Kriegsbeute nach Jerusalem zurück. Der Sieg den Asa in der sichtbaren Welt errang, hatte seinen Ursprung jedoch in dem Kampf den der gegen den Götzendienst in seinem Volk führte. Der Sieg in der sichtbaren Welt, hatte er im Kampf gegen die Mächte in der unsichtbaren Welt errungen. Dies sagt übrigens auch der Prophet dem Asa, als er vom Kampf zurückkehrt: „Der Herr hält zu euch, solange ihr euch zu ihm haltet. Wenn ihr seine Nähe sucht, wird er sich von euch finden lassen.“ 2. Chronik 15, 2 Hätte Asa den Götzenkult nicht bekämpft und sein Volk angehalten, dem Gott Israels die Ehre zu erweisen, so bezweifle ich, ob Gott ihm diesen Sieg geschenkt hätte. Im Kampf des Königs Joaschs gegen die Syrer heisst es nämlich: „Obwohl die Syrer nur mit einem kleinen Heer gekommen waren, konnten sie die grosse Streitmacht von Juda besiegen, denn der Herr gab die Leute von Juda in ihre Hand, weil sie sich von ihm, dem Gott ihrer Väter, abgewandt hatten.“ 2. Chronik 24, 24 Wollen wir mit Gott grosses erleben, beginnt das meistens bei uns selbst. Paulus war sich dessen bewusst, wie wichtig es für seinen Dienst ist, dass er ein Leben führt wie es Gott gefällt. Sein geistlicher Kampf richtet sich nicht auf andere, sondern auf sich selbst, wie er den Korinthern schreibt: „Für mich gibt es daher nur eins: Ich laufe wie ein Läufer, der das Ziel nicht aus den Augen verliert, und kämpfe wie ein Boxer, dessen Schläge nicht ins Leere gehen.“ (1. Korinther 9, 26) „Ich führe einen harten Kampf gegen mich selbst, als wäre mein Körper ein Sklave, dem ich meinen Willen aufzwinge. Denn ich möchte nicht anderen predigen und dann als einer dastehen, der sich selbst nicht an das hält, was er sagt.“ (1. Korinther 9, 27) Das sind die Hausaufgaben, die wir in unserem Leben machen müssen. Es kann nämlich sein, dass wir von Gott keine Hilfe erfahren, weil wir eine Sünde in unseren Leben dulden. Wir kennen diese Sünde, aber wir wollen sie nicht lassen, sie gefällt mir eben. Vielleicht sind wir auch nicht bereit den Willen Gottes zu tun, weil wir meinen, Gott will uns das Leben schwer machen. Das zeigt ja die Propaganda der Atheisten: There’s probably no God. - Now stop worrying and enjoy your life. Es kann sein, dass wir nicht bereit sind, den Willen Gottes zu tun, weil wir befürchten, wir würden etwas verlieren. Amzaja, der ca. 100 Jahre nach Asa König von Juda war, wollte in den Krieg ziehen und er mietete quasi 100’000 Soldaten aus Israel. Dafür bezahlte er 100 Zentner Silber. Also ganz schön viel! Ein Prophet kam zu ihm und sagte, er dürfe nicht mit den Soldaten von Israel in den Kampf ziehen. Gott möchte das nicht. Amazja dachte natürlich an das viele Silber, das er den Söldner bezahlt hat, nimmt er diese Männer nicht mit, hätte er das Silber gleich zum Fenster hinauswerfen können. Der Prophet antwortet ihm: „Der Herr kann dir viel mehr als das wiedergeben.“ 2. Chronik 25, 9 Mit anderen Worten: Es ist wichtiger dem Herrn zu gehorchen (Bsp.Wetzlar u. Studium). Er wird dann schon dafür sorgen, dass Du den Verlust verkraften kannst, er kann dir sogar noch viel mehr geben. Sind wir bereit den Willen Gottes zu tun, egal welche Folgen das für uns im Moment hat. Oder denken wir, wir müssten selber noch etwas nachhelfen? Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Samuel 2, 9; 1. Samuel 14, 6; 1. Samuel 17, 45.47; 1. Chronik 29, 14; 2. Chronik 15, 2; 2. Chronik 24, 24; 2. Chronik 25, 6-9; Hiob 31, 1; Psalm 50, 15; Matthäus 5, 29-30; Apostelgeschichte 24, 16; 1. Korinther 9, 26-27

Schlussgedanke

Asa wusste genau, wo die wirklichen Schlachten stattfinden, nämlich im Kampf gegen die bösen Mächte in der unsichtbaren Welt. Dieser Kampf ist eigentlich die Voraussetzung für die Siege in dieser sichtbaren Welt, denn diese Kämpfe können nur mit der Hilfe Gottes gewonnen werden, denn - ja – er kann! Der Prophet Sacharja sagt: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“ Sacharja 4, 6 Unsere Aufgabe ist es, Jesus ganz und gar zu vertrauen. Petrus ermutigt sogar, unsre Sorgen Jesus abzugeben: „Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“ 1. Petrus 5, 7 Aber ich Denke es ist nicht unbedeutend, dass er uns vorher auffordert uns ganz und gar Gott hinzugeben: „Beugt euch also unter Gottes starke Hand, damit er euch erhöhen kann, wenn die Zeit gekommen ist.“ 1. Petrus 5, 6 Und zum Schluss noch eine ganz erfreuliche Nachricht. Der Sieg gegen die finsteren Mächte ist ja bereits Geschichte. Sie sind besiegt, wir müssen diesen Kampf nicht selber führen. Wenn wir mit Jesus unterwegs sind, sind wir als Sieger unterwegs, wie Johannes schreibt: „Denn jeder, der aus Gott geboren ist, siegt über die Welt. Diesen Sieg macht uns unser Glaube möglich: Er ist es, der über die Welt triumphiert hat.“ (1.Johannes 5, 4) Jawohl – er kann! Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 33, 16-18; Psalm 105, 4; Sacharja 4, 6; 2. Korinther 2, 14; 1. Petrus 5, 6-7; 1. Johannes 5, 4.14;