Aber nun zu unserem Thema: „Erweckliche Lehre“ mit Abschnitt römisch I.
Die Kraft biblischer Wahrheit in der Erweckung
In der biblischen Wahrheit liegt erweckliche Kraft. Der König der Prediger und Evangelisten, Charles Haddon Spurgeon, sagte 1871: Natürlich gibt es religiöse Begeisterung auch ohne die Wahrheit des Evangeliums. Aber das, was wahre Christen zu allen Zeiten „Wiederherstellung des wahren Glaubens“ genannt haben, war immer begleitet von einer klaren, bibelgemäßen Unterweisung in den Hauptstücken der Wahrheit.
Was war der Nerv und was war das Rückgrat der Reformation? Es war die klare Verkündigung von Evangeliumswahrheiten, die bis dahin durch die römische Priesterschaft dem Volk vorenthalten waren. Die Rechtfertigung aus Glauben erhob sich wie ein schlafender Riese aus dem Schlaf und erweckte all die anderen Lehren wie schlafende Gesellen. Zusammen mit ihnen vollbrachten diese erhabenen Lehren Wunder.
Weiter schrieb Spurgeon: Die Reformation kam weniger dadurch zustande, dass Luther entschlossen war, Calvin gelehrt, Zwingli tapfer und John Knox unermüdlich. Vielmehr geschah es dadurch, dass die alte Wahrheit wieder in die vordere Front gebracht wurde, dass das Evangelium den Armen gepredigt wurde.
Wenn es nicht diese Wahrheiten gegeben hätte, die jene Männer lehrten, hätte ihr Streben nach Heiligung nichts ausgerichtet. Ebenso wenig hätten ihre Selbstaufopferung und ihre Neuerungen auf kirchlichem Gebiet etwas bewirkt. Die Kraft lag nicht in Luthers Hammer und in den Nägeln, sondern in der Wahrheit jener Thesen, die er vor aller Augen anschlug.
Erweckung war also immer verbunden mit der Verkündigung evangeliumsgemäßer Wahrheit. Religiöse Begeisterung kann man auch ohne diese Wahrheit haben, aber wahre Erweckung hängt untrennbar mit der Verkündigung biblischer Wahrheit und biblischer Lehre zusammen.
Die Bedeutung der Schriftverständnis für den Glauben
Wenn wir die Bibel aufschlagen und das letzte Kapitel des Lukasevangeliums lesen, finden wir nach der Geschichte der Emmausjünger den Bericht, wie Jesus den anderen Jüngern erschienen ist.
Es ist erstaunlich, wie diese Jünger sich vorgenommen hatten, auf nichts mehr hereinzufallen. Sie wollten abgebrühte Realisten sein. Es schien ihnen eher denkbar, dass das, was sie vor Augen sahen, ein Geist oder ein Gespenst sei, als dass es der Auferstandene selbst ist.
Da sagt Jesus zu ihnen: „Seht doch, ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ich es habe.“ Er zeigte ihnen seine Wundmale. Als sie immer noch nicht glaubten, fragte er: „Habt ihr nichts zu essen?“ Darauf legten sie ihm Honigseim und gebratenen Fisch vor, die er auch aß.
Sie sehen die ganze Aufregung, wie schnell alles herbeigeschafft wird, was gerade da ist, und Jesus isst es vor ihren Augen. Man könnte fast sagen: Herr Jesus, hast du das nötig, dass du so um deine Jünger buhlst, um ihren Glauben? Nein, ich habe es nicht nötig, aber sie haben es nötig, dass sie wieder wissen, sie haben einen Herrn.
Wenn wir meinen, es ginge nun vor allem darum, dass die Jünger die Arme ausbreiten und sagen: „Herr Jesus, endlich bist du wieder da“, dann merken wir, dass es darum gar nicht geht. Jesus zielt nicht in erster Linie auf Stunden der Innigkeit, auf eine innige Gemeinschaft mit ihm.
Das Ziel jenes Berichts in Lukas 24 ist: „Ihr sollt meine Zeugen sein.“ Es muss gepredigt werden: Buße zur Vergebung der Sünden. Fangt in Jerusalem damit an! Ihr seid meine Zeugen.
Die Rolle des Zeugnisses und der biblischen Zusammenhänge
Das Ziel des auferstandenen Jesus, wenn er Glauben in uns wecken will, ist, dass er uns zu seinen Zeugen macht. Ein Zeuge hat etwas zu sagen – schon vor Gericht. Wenn jemand dort sagt: „Ich war dabei, und es hat schon arg geknallt bei dem Autounfall“, dann ist das ein bisschen wenig. Er muss schon sagen können, ob der eine Wagen rasch gekommen ist und ob er auf der rechten Straßenseite gefahren ist. Ein Zeuge muss berichten können.
Im Unterschied zum Marktschreier: Wenn jemand Hosenträger auf dem Markt verkauft, dann kann er schreien: „Noch nie da gewesen, einmalig, kommen Sie her!“ Und man weiß doch gar nicht, was er verkaufen will – Dosenöffner oder Hosenträger oder so etwas. Das ist ein Marktschreier. Ein Zeuge hat etwas zu vertreten, etwas Begründetes und Greifbares zu sagen.
Deshalb ist in Lukas 24 ganz deutlich zu lesen: Er öffnete ihnen das Verständnis der Schrift, damit sie verstanden: „Jetzt ist erfüllt, was ich euch sagte, da ich noch bei euch war. Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben ist im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.“ Es ist geschrieben, dass Christus leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen musste.
Der Herr Jesus zeigt seinen Jüngern Zusammenhänge auf. Wenn wir heute über Lehre reden, geht es nicht darum, einzelne Evangeliumswahrheiten bloß in die Welt hinauszuschreien. Vielmehr sollen Zeugen Jesu Zusammenhänge aufzeigen können und ein organisiertes Ganzes sinnvoll darbieten.
Wir sollen etwas erzählen können von den Absichten Gottes, von den Plänen Gottes, von seinem Wollen, von seinen Aktionen, von seinen Wundern, von seiner Geduld, von seiner erschreckenden Heiligkeit und von seiner tröstlichen Barmherzigkeit.
Die Bedeutung biblischer Lehre für Glaubenszeugnisse
Etwas vom Schrecklichsten, was ich erlebt habe, war auf dem Kirchentag 1969 in Stuttgart. Das waren damals revolutionäre Jahre. Der Bruder, der in unserem Auftrag reden sollte, hatte es schwer. Es war in Halle sechs auf dem Stuttgarter Killesberg. Ganze Scharen junger Menschen zogen mit roten Fahnen durch die Halle und trugen Spruchbänder mit der Aufschrift „Marx lebt“.
Viele haben für unseren Bruder gebetet, damit er Rechenschaft geben kann von der Hoffnung, die in uns ist. Diese Hoffnung ist in all ihren Zusammenhängen in der Schrift niedergelegt. Als er dann dran war, erzählte er von seiner Heimatstadt, von Dichtern und Schriftstellern. Zwischendurch rief er immer wieder laut: „Jesus lebt, Jesus kommt wieder.“ Das war richtig.
Ein Zeuge Jesu wird jedoch nicht danach beurteilt, ob er ein paar richtige Aussagen macht oder wie laut er sie vorträgt. Ein Zeuge Jesu wird nach der Menge der biblischen Wahrheit beurteilt, die er darlegen kann. Ebenso nach der Kraft des biblischen Geistes, die sein Zeugnis enthält, und nach dem Gehalt der biblischen Lehre, die in seinen Worten steckt.
Dem auferstandenen Jesus war es wichtig, dass seine Jünger erkennen, was vom Gesetz des Mose über die Propheten und die Psalmen an göttlichen Zusammenhängen in der Schrift bis hin zu ihm, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, führt. Was Gott schon längst angelegt hat und was in Jesus zur Krönung kommt, sollen wir ebenfalls aufzeigen können.
Die biblischen Linien und Gottes Heilsplan
Wir wissen leider nicht genau, was Jesus damals im Einzelnen mit seinen Jüngern besprochen hat, als er ihnen die Schrift öffnete.
Ich könnte mir vorstellen, dass er davon sprach, dass Abraham ein Greis war, dessen Leib bereits erstorben schien. Nach menschlichem Ermessen hatte er nichts mehr vor sich als den Tod. Doch siehe, dieser Eliezer von Damaskus wird alles erben, was Abraham hatte. Und gerade in jener Stunde, in der alles dunkel schien, war Abraham der Verheißung Gottes und ihrer Erfüllung nie näher.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass Jesus von Joseph sprach. Joseph war nicht in dem Moment der Gesegnete Gottes, als sein Vater ihm den bunten Rock schenkte. Sondern in der Zeit, als er von seinen Brüdern verraten, von Ismaeliten versklavt, von Potiphar in die Gefangenschaft geworfen und vom Mundschenk vergessen wurde. Doch es heißt: Der Herr war mit ihm. So wurde Joseph ein Mann des Gelingens, durch den Gott Millionen im Vorderen Orient rettete.
Als Joseph verstossen war, wie kaum ein Mensch mehr nach ihm, könnte Jesus von Psalm 118 gesprochen haben: „Man stößt mich, dass ich fallen soll, aber der Herr hilft mir. Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen.“
Jesus musste leiden, um in seine Herrlichkeit einzugehen. Das steht nicht nur in Jesaja 53. Es zeigt sich schon in der Geschichte des Mose, der als von Gott Erwählter vierzig Jahre in der Wüste war – vergessen und scheinbar auf dem Abstellgleis. Doch Gott hatte seinen Plan, und Mose war der Retter. „Ich habe mein Volk aus Ägypten gerufen“ – das lag schon als Plan Gottes über ihm.
Auch das Volk Gottes bleibt der Augapfel Gottes, selbst in der Stunde des Gerichts der babylonischen Gefangenschaft. Das Volk ruft: „Der Herr hat mein Vergessen“, so wie Jesus am Kreuz rief. Und Gott verspricht: „Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass ich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselben vergäße, so will ich doch dein Nichtvergessen sein“, spricht der Herr.
Es gibt so viele Linien in der Schrift. Wir sollten tiefer in die Bibel eintauchen. Hier ist mehr als nur die Geschichte von Jona, dem Bußpropheten, den Ninive brauchte, damit die Weltstadt das Leben habe. Deshalb hat Gott Jona errettet und ihn aus dem Bauch des Fisches herausgeholt. Noch viel mehr hat er Jesus nach drei Tagen aus dem Bauch der Erde herausgeholt, damit der Welt Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werde.
Wenn die Königin von Reicharabien kam, um die Weisheit Salomos zu sehen, dann ist hier mehr als Salomo bei dem, den Gott uns gemacht hat zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.
Jesus öffnete ihnen das Verständnis. Er will mehr als religiöse Begeisterung oder Stunden inniger Verbindung mit ihm. Er will mehr als Sympathie. Er möchte, dass wir Zusammenhänge verstehen, sie bezeugen und durch den Beweis der Wahrheit Glauben wecken.
Die Bedeutung der christlichen Lehre und die Gefahr der Verfälschung
Die christliche Wahrheit, das christliche Dogma und die christliche Lehre werden nur von denen schlechtgemacht, die uns Sand in die Augen streuen wollen.
Ich möchte Ihnen ein Wort von einem der größten und schlimmsten Verführer des zwanzigsten Jahrhunderts sagen. Im Jahr 1936 rief er triumphierend aus: „Während sich die anderen in dogmatischen Haarspaltereien ergingen, haben wir das Christentum im täglichen Leben verwirklicht. Wir haben das Christentum nicht mit den Lippen, sondern mit den Taten bekannt. Als wir den Hungernden Brot und den Frierenden Wärme gaben, waren wir Christen im besten Sinn des Wortes.“
Das hat Joseph Goebbels, der Propagandaminister des Nazireichs, gesagt. Die einen treiben dogmatische Haarspaltereien, doch wir sind die eigentlichen Christen mit der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Wir sind diejenigen, die die Arbeitslosigkeit beseitigt haben.
Diese Töne sollten wir hören, wenn heute bis in evangelikale Kreise hinein ganz ähnliche Parolen ausgegeben werden.
Beginnend mit der Auferstehung Jesu und dem neuen Zusammenwachsen des Jüngerkreises haben Erweckungen meist damit angefangen, dass Menschen Freude an biblischer Lehre bekamen, an klarer, unverfälschter biblischer Lehre.
Der große Rabbiner Leo Baeck hat immer wieder daran erinnert, dass es in Israel die Theorie gab: zweitausend Jahre des Chaos – zweitausend Jahre als symbolische Zahl –, zweitausend Jahre der Tora, der Schrift, des Gesetzes, zweitausend Jahre des Messias und dann die tausend Jahre des Weltsabbats. Der Begriff „tausendjähriges Reich“ kommt ja von dieser Vorstellung her: der große Sabbat, der alles abschließt.
Aber es ist interessant, dass Israel davon ausging, wenn der Messias kommt, brauchen wir kein Gesetz und keine Schrift mehr. Das ist die Zeit der großen Spontaneität. Selbst Israel hat gemeint, die Jahre des Messias erübrigen die Schrift.
Und dann kommt der Messias, den Gott bestätigt hat. Das Erste ist, dass er seine Jünger in die Schrift einführt, ihnen die Schrift wichtig macht. Nicht die Jahre der geisterfüllten Spontaneität, sondern: Haltet euch an die Schrift, an die Lehre der Schrift und seht Zusammenhänge.
Darum ist ein Zeuge Jesu ohne biblische Wahrheit, ohne biblische Lehre wie Brot ohne Mehl, wie Helligkeit ohne Sonne, wie ein menschlicher Körper ohne Herz.
Wenn die großen Evangelisten, angefangen mit Spörken bis hin zu Klaus Vollmer – oder setzen Sie Ihren Namen ein – die erweckliche Kraft der Wahrheit wieder neu entdecken, dann ist das nur ein Hinweis, eine Probe darauf, dass von Anfang an der auferstandene Jesus Erweckung und göttliche Wahrheit zusammengebunden hat.
Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Die Bedeutung kirchlicher Lehre für geistliches Leben
Jetzt würde ich sagen, wir singen gemeinsam einen Vers. Nach dem nächsten Abschnitt dürfen Sie wieder singen.
Jetzt passt besser Vers 2: „Geist und Kunst“. Da kann man ein bisschen einschlafen, denn es geht mehr um die kirchliche Lehre. Diese ist zwar auch wichtig, aber wer schlafen möchte, kann das in diesem Teil tun.
Kirchliche Lehre als Fundament des geistlichen Lebens
Wer geistliches Leben führen will, darf auf kirchliche Lehre nicht verzichten. Dieses Verzichten liegt sehr nahe. Denn viele Menschen, wenn sie das Wort Dogma oder kirchliche Lehre hören, sagen: „Oh, geh mir weg damit!“ Biblische Lehre ja, aber wenn von kirchlicher Lehre die Rede ist, denken sie an vertrocknete Formulierungen, an verstaubte Folianten, an meterweise Karl Barth. Dann verbinden sie das mit kirchlichem Streit, Theologengezänk und verknöcherten Altertümern.
Nur zu leicht entsteht bei uns Pietisten das Vorurteil, dass man sagt, der Pietismus habe sich gegen die tote Orthodoxie gewehrt. Das können nur Leute behaupten, die Kirchengeschichte höchstens oberflächlich studiert haben. Es war ganz anders. Wenn man wirklich mal Späner liest, wird man erkennen, dass Späner in seinem Werk Pia Desideria die Hälfte seiner Schrift dazu nutzt, um nachzuweisen, wie sehr er an der Lehre von Johann Gerhard, Kalow und anderen interessiert ist.
Er wollte keine tote Orthodoxie, sondern eine von göttlichem Geist und göttlichem Leben erfüllte Orthodoxie. Es ist gedacht, wie Hänschen sich die Kirchengeschichte vorstellt: Zuerst war die Orthodoxie, und dann kam der Pietismus, der gegen die Orthodoxie war. Der Pietismus aber, wenn er richtig verstanden wird, hat immer die kirchliche Lehre hochgehalten, das Bekenntnis der Väter und den Weg, den Gott mit seiner Kirche in der Wahrheit gegangen ist.
Man wusste, dass die kirchlichen Bekenntnisse und wahre kirchliche Lehre wie ein Zaun sind. An der Mehrzahl der Stellen macht dieser Zaun deutlich: Hier sind fremde Besucher unerwünscht. Aber ein rechter Zaun hat auch eine Pforte, die man öffnen kann. Dort wird klar: Hier sind Gäste willkommen. So macht das Bekenntnis deutlich, wo man aufpassen muss.
Auf dem Weg der Christenheit durch die zweitausend Jahre haben wir Erfahrungen gemacht, wo man sich die Finger verbrennt, wo fremder Geist eindringt und deshalb gesagt wird: Man muss aufpassen. Gleichzeitig zeigt das Bekenntnis auch, wo die Pforte aufgemacht wird für das Wirken des gegenwärtigen Jesus.
Die Herausforderungen für kirchliche Lehre heute
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum kirchliche Lehre bei uns heute nicht sehr beliebt ist. Kirchliche Lehre hat es schwer, ebenso die Philosophie an den Universitäten und die Dogmatik. Im Moment gibt es keine große Nachfrage nach diesen Fragen. Das liegt daran, dass unser Denken zunehmend durch Bilddenken geprägt wird.
Stellen Sie sich vor, bei jeder Zeitschrift, die Sie anschauen, bei jeder Fernsehsendung, können wir allmählich nur noch wie kleine Kinder in Bildern denken. Wir assoziieren nur noch. Die Werbung nutzt das gezielt aus: Wenn wir einen blauen Himmel sehen, junge Menschen und Marlboro, verbinden wir das automatisch mit einfachem Leben, Schönheit – also mit Bilddenken.
Heute fällt es uns schwer zu denken. Selbst unsere Professoren sagen, dass selbst fromme Studenten Probleme haben, einen Text auszulegen. In der Schule werden sie kaum noch darin geübt, Texte von griechischen oder lateinischen Denkern oder auch von Shakespeare zu interpretieren. Stattdessen verfügen sie über ein großes naturwissenschaftliches Wissen, doch die Fähigkeit, zuzuhören und wirklich zu verstehen, nimmt in unserer Schulbildung immer mehr ab.
Deshalb gibt es auch unter Menschen so viele Missverständnisse. Wenn jemand etwas Liebes sagt, aber ein leicht zorniges Gesicht macht, versteht der andere ihn falsch und denkt: „Du bist aber böse.“ Er kann gar nicht mehr richtig zuhören, sondern schaut nur auf das Gesicht. Man kann die größten Ungeheuerlichkeiten sagen, aber wenn man ein nettes Gesicht macht, sagen die Leute nichts dagegen.
Deshalb werden Bürgermeister- und politische Wahlen heute meist vom Fotografen gewonnen – von demjenigen, der das schönere Gesicht macht, nicht von dem, der die bessere Politik anbietet. Das ist eine große Gefahr für unsere gesamte westliche Welt.
Die Notwendigkeit klaren Denkens und biblischer Lehre
Ich versuche es immer an einem Beispiel deutlich zu machen. Früher gab es in der Logik den Dreischritt. Zuerst die große Klammer: Alle Menschen sind sterblich. Dagegen kann niemand etwas einwenden, das stimmt. Zweitens: Sokrates war ein Mensch. Auch hier gibt es keinen Widerspruch. Drittens: Also war auch Sokrates sterblich. Das ist ein ganz logischer Dreischritt.
Heute hat man diesen Dreischritt in unserem Hinterkopf zu einem Zweischritt entstellt. Man sagt: Alle Menschen sind sterblich, darum ist alles, was sterblich ist, ein Mensch. Nun, das kann auch ein Kamel sein.
Ich darf ein praktischeres Beispiel nennen: Dem wahren Christen geht es um das Wohl des Menschen. Jawohl, es wäre furchtbar, wenn es nicht so wäre. Dem wahren Christen geht es um das Wohl des Menschen. Sofort wird daraus unter der Hand Satz zwei gemacht: Jeder, dem es um das Wohl des Menschen geht, ist eigentlich ein Christ. Nein, das kann auch ein Atheist, Humanist, Buddhist oder Mohammedaner sein.
Bis hinein in unsere christlichen Kreise gibt es diese Verfälschung des Denkens. Nicht alle, die verheiratet sind, führen eine wahre Ehe. Stimmt! Daraus macht man schon den nächsten logischen Satz: Darum, wenn wir uns wirklich lieb haben, brauchen wir nicht verheiratet zu sein. Nein, logisch wäre: Jede rechte Ehe ist voll Glück. Hans und Grete sind voll Glück, deshalb sollten sie so schnell wie möglich heiraten.
Der Teufel ist ein Lügner von Anfang an, sagt Jesus, und die Einfallspforte ist heute ein verdorbenes, entartetes Denken. Wir sollten uns an den Überlegungen der Väter orientieren, die versucht haben, in prallvollen, geschliffenen Sätzen ihre Erfahrung mit der biblischen Wahrheit in ihrer Zeit niederzulegen. Diese sollten uns als Leitmodell dienen, damit wir wieder richtig denken können.
Wahre kirchliche Lehre hilft uns, bei der biblischen Lehre zu bleiben, bei der biblischen Wahrheit. Natürlich gibt es auch manchen Unfug. Nicht jeder Dogmatiker ist damit ein Zeuge Jesu. Aber wir können es uns ja aussuchen. Wir können doch hoffentlich die Stimme des guten Hirten heraushören.
Wahre kirchliche Lehre hilft uns, bei der biblischen Wahrheit zu bleiben.
Die Bedeutung der Dreieinigkeit und der Katechismen
Ein Beispiel von uns aus Deutschland
Wir haben lange Zeit die Lehre von der Dreieinigkeit lächerlich gemacht. Ach, das ist etwas Verstaubtes! Wie konnten denn die Konzilsväter von Nicäa und Konstantinopel so etwas Schwieriges formulieren? Das ist ja unvorstellbar. Und alle Bilder dazu sind ja echt töricht: das dreiblättrige Kleeblatt, das ein Blatt ist und doch drei zugleich.
Wenn wir die Konzilsväter ernst genommen hätten, was sie mit der Dreieinigkeit meinten – nämlich dass nur dort vom wahren Gott gesprochen wird, wo man im gleichen Atemzug von Jesus redet – dann hätten wir nicht so schnell auf Adolf Hitler hereinfallen dürfen. Es heißt, nur dort wird richtig vom Heiligen Geist gesprochen, wo man im gleichen Atemzug Jesus und den Vater preist. Die drei gehören zusammen.
Doch Tausende von CV- und M-Vorständen sowie Stundenhelfern in Deutschland sagten mit Ehrfurcht in der Stimme: „Haben Sie gehört, wie Hitler von der Vorsehung gesprochen hat, vom Herrgott? Das ist doch ein frommer Mann.“ Dabei wäre es unvorstellbar gewesen, dass er im nächsten Satz von Jesus, vom Herrn, von der Vorsehung sprach. Aber es war der falsche Gott. Wenn man von Gott redet, ohne im gleichen Atemzug von Jesus und vom Geist Gottes zu sprechen, dann ist das nicht der wahre Gott.
Die Lehre von der Dreieinigkeit ist eine sehr praktische Lehre. Sie hilft uns auch heute, nicht auf alles hereinzufallen, was fromm tut. Der Glaube, der einmal den Heiligen anvertraut ist, ist alles andere als abstrakt, verstaubt oder trocken.
Der Heidelberger Katechismus und die Katechismen sind besser als dogmatische Folianten, weil sie die Lehre zusammenfassen. Der Heidelberger Katechismus beginnt mit dem einmaligen Artikel 1: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“ Er antwortet: „Dass ich mit Leib und Seele, beides im Leben und im Sterben, nicht mir, sondern meinem treuen Heiland Jesus gehöre, der meine Sünden vollkömmlich bezahlt hat. Er hat mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst und so bewahrt, dass ohne den Willen meines Vaters kein Haar von meinem Haupt fallen kann.“
Gibt es etwas Herrlicheres? Wir sollten diesen Text auswendig lernen und in unseren Hinterkopf einschreiben.
Martin Luther hat in der Vorrede zum Großen Katechismus gesagt: Beim Lesen und Überdenken der Katechismusstücke ist der Heilige Geist gegenwärtig. Er gibt immer neues Licht und neue Andacht. Das hilft gewaltig gegen den Teufel, die Welt, das Fleisch und alle bösen Gedanken, wenn man damit umgeht.
Die wahre kirchliche Lehre hilft uns, bei der Wahrheit der Bibel zu bleiben. Darum darf, wer geistliches Leben will, auf die kirchliche Lehre nicht verzichten.
Die Packungskraft der Lehre in der Verkündigung
Nun dürfen wir unseren Bruder bitten, mit uns ein Lied zu singen. Danach kommen wir zum dritten Teil.
Der Bruderteil Lehre ist besonders packend. Die Verkündigung soll wirklich wecken. Unser kirchlicher Betrieb kann oft einschläfernd wirken, ebenso unser Gemeinschaftsbetrieb und unser persönlicher Stil. Wenn man einige Jahre im Dienst ist, sollte man sich immer wieder auf Tonband aufnehmen und die eigene Stimme überprüfen. Dabei merkt man selbst, wie monoton die Stimme geworden ist und wie viele Eigenarten in der Sprechweise stecken, zum Beispiel schwäbische Ausdrücke wie „Mödel“.
All das ist lähmend und tötend. Doch die Sache selbst, die Lehre, die wir zu bringen haben, ist packend. Wir sollten niemals denken, dass wir attraktiver wären, wenn wir nur ethische Themen behandeln, wie etwa „Liebe ohne Ring“. Je näher wir an der Botschaft Jesu sind, desto mehr besitzen wir etwas, das sonst niemand bieten kann.
In diesem Bereich sind wir konkurrenzlos. Jeder Volkshochschullehrer kann seine Theorien über die Ehe weitergeben, und manchmal sind diese sogar sehr konservativ. Aber das Geheimnis Jesu und die packende Wahrheit der Bibel können nur wir verkünden.
Die Sprache der Erweckung und das Beispiel Klaus Vollmer
Nun haben die Evangelisten aller Zeiten herausgestellt, dass das Wesen der erwecklichen Rede darin besteht, eine Sprache zu benutzen, die von modernen Menschen verstanden wird. Sie soll aufrütteln und ein wenig attraktiv sein, zum Beispiel durch die Verwendung einprägsamer Bilder.
Das ist großartig, wie Klaus Vollmer bei unserer letzten Hofacker-Konferenz über das Wachsein gesprochen hat. Stellen Sie sich vor: Frau, bring mich zum Bahnhof von Hannover, morgens um fünf Uhr. Ich bin wach und denke, man sollte immer viel früher aufstehen. Es ist ein herrlicher Sommermorgen, ich sehe die Schwalben fliegen. Ich habe noch nie gesehen, dass der Bahnhof Hannover so schön renoviert ist. Ich bin hellwach, sehe die neuen Backsteine, die da sind, und die Schwalben. Meine Frau bringt mich auf den Bahnsteig. Ich sehe den Mann mit der roten Mütze. Daneben kommt ein Schnellzug aus Ventimiglia. Ich denke, ich weiß gar nicht recht, wo das ist. Ich bin hellwach, sehe Inschriften, sehe den Dienstbeamten. Plötzlich fährt ein anderer Zug ein, Leute steigen aus. Ich sehe eine Umsiedlerfamilie mit schweren Koffern, Menschen aus der DDR, und denke, denen sollte man helfen. Der Zug pfeift wieder, fährt ab. Plötzlich sagt meine Frau: „Du wolltest doch nicht nach Stuttgart fahren?“ Das war der Zug nach Stuttgart.
Wachsein heißt, für die eine Sache, für die man da ist, wach zu sein und nicht für tausend andere Dinge. Was für ein großartiges Beispiel! Ich glaube allerdings kaum, dass das wirklich passiert ist, denn er ist ja nach Stuttgart gekommen. Aber sehen Sie, das ist ein Bild, das man fast beim einmaligen Zuhören in den Worten, die Klaus Vollmer benutzt hat, nacherzählen kann.
Das Wesen der Evangelisation ist, dass sie einprägsame Bilder benutzt. Und das Dritte ist, dass sie hinführt zu einer Entscheidung des Glaubens, zu einem Aufruf, etwas zu wollen. Glaube wird durch den Geist Gottes geweckt, ganz klar. Aber in der Darbietung möchte ich die Möglichkeit bieten.
Der alte Professor Schlatter in Tübingen fragte seine Töchter, wenn sie aus der Tübinger Stiftskirche kamen, immer: „Was hat der Prediger gewollt? Nicht, was hat er gepredigt?“ Was hat er gewollt, auf was wollte er los? Wenn wir unsere Ansprachen überprüfen, wollen wir bloß einen Text abstauben, ein bisschen klar machen? Oder wollen wir, dass Menschen neuen Mut bekommen, wieder eine Woche mit Jesus zu gehen? Wollen wir, dass sie endlich ihre komischen Geldgeschichten in Ordnung bringen und in Wahrheit vor dem Herrn stehen?
Evangelisation, Erweckung, Ansprache will etwas. Aber wenn Sie mich fragen, worauf man am ehesten verzichten kann, dann würde ich sagen: am ehesten kann man auf die Beispielgeschichten, auf die eindrücklichen Vergleiche verzichten. Und da sage ich, obwohl ich weiß, dass Kinder und Erwachsene darauf angewiesen sind, dass es auch interessant in unseren Ansprachen zugeht, die oft so furchtbar langweilig sind.
Mein Sechzehnjähriger hat neulich vor der Hofacker-Konferenz gesagt: „Erzähl schon auch Geschichten.“ Der ist gar nicht dumm, aber einen Tag lang da zu sitzen und Theorie zu hören, das ist kaum zu fassen, nicht? Aber ich habe es bei Klaus Vollmer gelernt, in seinem Büchlein „Neudenken, Nachdenken, Umdenken“. Da ist kaum ein Beispiel drin, obwohl er ein Meister der Beispielgeschichte ist. Aber die Sache Jesu ist so packend, dass eigentlich oft eine Beispielgeschichte nur stören kann.
Frisch, wir haben heute Morgen über Johannes Busch geredet. Wilhelm Busch hat viele Beispiele genutzt, großartig, nicht? Sehe ich da einen jungen Bergmann vor mir mit seinen dunkel geränkten Augen, und er sagt: „Du kannst mir von Jesus wegbleiben.“ War interessant. Aber wenn Johannes Busch gesagt hat: „Und da war der fromme König Josia, und eines Tages ist er von Gott abgefallen“, da war man mehr an der Sache dran als mit jeder Beispielgeschichte aus dem Ruhrtopf.
Wir sind in der Bibel oft unschlagbar packend, wenn wir die Sache Gottes selbst bringen. Nicht verzichten können wir in der erwecklichen Ansprache auf den Aufruf zum Glauben. Ich würde auch sagen, nicht auf die Lehre. Lehre, lehre, lehre – das ist es, was wir brauchen.
Nun darf ich gerade nicht, dass herauskommt, ich würde den verehrten Onkel Wilhelm Busch kritisieren. Von ihm eine der eindrücklichsten Geschichten weiterzugeben – manche kennen sie. Aber man sieht gern immer wieder einen alten Bekannten: Wilhelm Busch wieder einmal im Gefängnis der Geheimen Staatspolizei in Essen. Kommt eines Tages einer der Gestapo-Beamten, der Geheimen Staatspolizei, und sagt zu Pastor Busch: „Wir haben gerade draußen unter unseren Kollegen Streit, was denn eigentlich für euch Christen das Wichtige ist. Wir sind aus der Kirche ausgetreten, aber wir sind gottgläubig. Wir glauben an Gott. Jetzt ihr Christen doch auch. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen euch und uns? Sie sind doch Pastor, vielleicht können Sie uns das erklären.“
Er hat ihn aus der Zelle geholt. Plötzlich fand sich Wilhelm Busch umgeben von fünf SS-Beamten und sagte: „Ich will euch das mal klar machen: In allen Religionen und Weltanschauungen ist Gott ein Teil dieser Welt. Ein goldener Buddha oder die Nation für euch, oder mein Gewissen. Das ist ein Teil unserer Welt. Nur im Christentum, nur für die Bibel ist Gott das Gegenüber, der Schöpfer und Richter der Welt, nicht unser Kumpel, sondern vor dem wir uns verantworten müssen.“
Zweiter Unterschied: In allen Religionen und Weltanschauungen sind Menschen davon überzeugt, dass tief innen drin in uns ein guter Kern steckt. Äußerlich sind wir zwar keine Engel, aber eigentlich ganz tief innen drin sind wir ganz feine, liebe Leute. Nur Jesus sagt: „Aus dem Herzen des Menschen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei.“ Wenn du ganz tief in dich hineingehst, du frommer Mensch, kommst du in Abgründe des Schmutzes.
Dritter Unterschied: Alle Menschen sind überzeugt, dass sie, wenn sie sich mal richtig am Riemen reißen würden, auch ganz nette Kerle wären, nicht? Aber das Christentum sagt: „Du kannst überhaupt nicht. Du bist ein Gebundener. Dies kann dich nur einer lösen, Jesus, dem von Gott die Vollmacht dafür gegeben ist.“
Vierter Unterschied: Alle Religionen und Weltanschauungen sind überzeugt, wenn wir zusammenstehen würden und uns miteinander anstrengen würden, dann könnte endlich die Welt anders werden. Die Bibel sagt: Die Welt wird anders, wenn Gott seine neue Welt bringt, nur dann.
Wilhelm Busch hat gesagt, die fünf Männer, die Gestapo-Beamten, die Supernazis, haben besser zugehört als alle Leute bei einer Glaubenskonferenz, weil wahre Lehre packend ist. Wir sollten nie meinen, die Sache, die wir vertreten, sei langweilig. Vielleicht machen wir sie langweilig.
Aber wo Menschen strömten zur Verkündigung des Evangeliums, da waren – man kann es heute aufschlagen bei Rosenius, bei Ludwig Hofacker, bei den großen Erweckungspredigern, Volken im Ravensberger Land – da stand im Mittelpunkt Lehre. Bei Hofacker ist eigentlich immer nur ein Stück traktiert: „In Jesus Christus wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig.“ Wilhelm Busch hat sich ein lebenslanges Gemüt, Römer 3,21, und deshalb wollen wir morgen drangehen: „Nun ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, geoffenbart.“
Wie er das erwecklich predigen kann, verständlich, packend, anschaulich – bei Klaus Vollmer spielt der auferstandene Jesus Christus die große Rolle. Ein Stück der Lehre, dass diese Lehre unseres Glaubens gepackt hat, dass sie erwecklich weitergeben wollen.
Aber es ist ja auch packend und erregend, dass wir in eine Welt der Ängste hineinsagen dürfen: Auf die Autorität Jesu hin, fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. Ich will euch sagen, vor wem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, nämlich vor Gott, der Leib und Seele verderben kann in die Hölle.
Dass wir vom heiligen Gott reden können, dass von dem herrlichen, heiligen Gott ausgeschlossen zu sein schlimmer ist als die Pestwelle im Jahr 1848, die zwei Drittel der europäischen Bevölkerung hinweggerafft hat. Wir vergessen immer, dass die schlimmsten Nöte schon hinter uns liegen, die Menschheit trotzdem weitergelebt hat.
Aber dass ein Volk, ein Kontinent von Gott abgeschrieben ist, ein Mensch, dass Gott einen Weg gefunden hat: „Heute wirst du, armseliger, missratener Mensch, mit mir im Paradies sein.“ Dass es Friede mit Gott gibt, ein Heimkommen zu Gott – das ist erregend. Das ist doch erregend!
Wenn wir nachbuchstabieren dürfen, was eigentlich in der Auferstehung Jesu geschah, dass in unserer Welt, in der wir doch alle sterben müssen, todsicher vom Neandertaler bis zu Doktor Bleiberg, dem ein neues Herz eingepflanzt wurde und der nach dem dritten Herzen auch gestorben ist, Gott einen einzigen von den Toten ewig herausgeholt hat und ihn vor uns, tot verfallene Menschen, hingestellt hat – deutlicher kann es Gott gar nicht mehr machen.
Der ist wichtig, auf den kommt es an, auf den kann ich nicht verzichten, und auf den sollt ihr nicht verzichten müssen. Gott hat uns in ihm den Glauben angeboten, dass wir ihn haben, in dem Gott Pläne hat für die neue Welt, eine Welt ohne Tod und Geschrei.
Es ist erregend, wenn wir das sagen können. Es ist doch erregend, wenn wir nachbuchstabieren können, dass das Wichtigste für Gott Vergebung ist. Und zwar im Unterschied zum Alten Testament, da gab es auch Vergebung (Psalm 51: „Gott, tilge meine Sünde, wasche mich rein mit Isop“), sondern dass wir einen Gott haben, der uns nachläuft und uns nachbettelt: „Lasst euch doch versöhnen mit mir“, weil die Versöhnung geschehen ist, sie ist in Kraft: „Herr, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.“ Aber jetzt tretet auf den Boden dieses Tatbestandes, dass Gott euch gern vergeben möchte.
Es ist erregend, wenn wir verkündigend nachbuchstabieren, was wir jetzt schon mit Jesus haben, aber was dann einmal kommen wird. Es ist groß, dass Jesus uns jetzt schon Vergebung der Schuld zuspricht. Aber das wird einmal etwas ganz anderes sein, wenn wir vor ihm stehen werden, makellos und heilig, ohne eine Narbe der Sünde im Gewissen.
Schon groß, wenn wir hier in Bruderschaft hineingestellt werden. Wir leben es in diesen Tagen und wir freuen uns, dass unsere Brüder aus der DDR daran teilhaben können. Aber das wird einmal etwas ganz anderes sein, wenn wir unter der Schar derer aus allen Sprachen, Nationen und Völkern vor dem Thron des Lammes stehen und ihm bloß noch danken können, was er bei uns getan hat.
Es ist groß, wenn mir Jesus seine Nähe zusagt, wenn er mich seine Wunder erleben lässt. Aber das wird noch einmal etwas anderes sein, wenn er seinen Arm um mich schlägt und mir zuspricht: „Mein Sohn, meine Tochter, komm her zu mir, du Gesegneter des Herrn!“
Schon groß, wenn ich jetzt Linderung im Leiden bekomme. Aber das wird noch einmal etwas anderes sein, wenn er meinen nichtigen Leib verklären wird, dass ich gleich werde seinem Auferstehungsleib.
Es ist doch erregend, wenn wir nachbuchstabieren, dass wir Menschen von Gott eigentlich nichts wissen. Niemand hat Gott je gesehen. Aber der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat uns verkündigt, dass wir in einer Welt, die über Gott erst recht nichts weiß, über die menschlichen Probleme kaum etwas sagen können. Wir wissen nicht alles, wir sind nicht Geheimniskrämer Gottes. Aber was uns Gott erschlossen hat: dass er wieder Vater des verlorenen Sohnes ist, der wartet und dem Sünder entgegenläuft, dass das Reich Gottes ist wie ein Senfkorn, dass unsere Welt ist wie der Acker, von dem Jesus sagt: „Lasst das Unkraut wachsen bis zur Ernte.“
Wir haben so viele Leute, die heute nicht begreifen, dass Jesus gesagt hat, der Acker ist die Welt, nicht die Kirche. In der Kirche soll das Unkraut nicht weiterwachsen. Aber in der Welt – ihr seid nicht dazu erkoren, alle Reichen arm zu machen und alle Verführer einzusperren, nein, lasst es wachsen bis zur Ernte. Aber ihr sollt den guten Samen ausstreuen und bewahren.
Es ist doch erregend, wenn wir verkündigen, nachbuchstabieren, dass das Entscheidende am Christsein ist, den Namen des Herrn anzurufen, der wird selig. Und nicht dieser oder jener christliche Stil. Welche Befreiung, wenn du sagen kannst: „Herr Jesus“, dann wirst du gerettet, bist du an ihn angebunden, an den Herrn aller Herren.
Liebe Brüder und Schwestern, es müssten uns eigentlich 14 Tage für besondere Evangelisation gar nicht reichen, um die Fülle der packenden Jesusbotschaft des Gotteswissens weiterzugeben. Die Lehre ist packend.
Lassen Sie uns noch vor meinem letzten Teil einen Vers singen von 166 Versen. Nur weil der wirkliche Lehre heute wichtiger denn je zuvor.
Am Vorabend zur Theresen-Hofacker-Konferenz war Klaus Vollmer bei uns in Stuttgart. Er erzählt, er komme in Hannover ins Gespräch mit einem Gewerkschaftsfunktionär. Der Gewerkschaftsfunktionär sagt: „Da war neulich in einer Morgensendung nach dem Rundfunk immer wieder von Paulus die Rede. Wer ist Paulus? Ist das einer unserer Bischöfe?“ Klaus Vollmer hat gesagt: „Eigentlich gehört das zur europäischen Bildung. Wenn Sie ein gebildeter Mensch sein wollen, müssen Sie wissen, wer Paulus ist. Und die Lehre des Paulus. Sie müssten mindestens mal einen Römerbrief kennen. Ich muss ja auch ausschließlich wissen, wer Karl Marx ist und was er etwa im Kapital geschrieben hat. Das gehört zur Bildung. Könnte ich Ihnen nicht einen Kurs einmal anbieten im Gewerkschaftshaus für Ihre Mitarbeiter über Paulus und seine Lehre?“ Doch hat er gesagt: „Herzlichen Dank, endlich komme ich mal dazu.“
Daraus ist in der Volkshochschule Hannover eine Reihe über den Römerbrief entstanden, die von über 300 Leuten besucht war, lauter fernstehende Leute, gewachsen. Wir haben heute europäisches Heidentum vor uns, und wir sind alle noch verhältnismäßig gut in der europäischen Christenpredigt. Das können wir vor Gemeinschaften reden, auf Glaubenskonferenzen. Aber wir sind alle Stümper in der europäischen Heidenpredigt. Wir wissen gar nicht mehr, wie man das macht. Und wissen gar nicht mehr, dass es gar nicht mehr peinlich ist, vom Beten zu reden und den Namen Jesu zu erwähnen.
Peinlich ist es immer nur in einem nachchristlichen Zeitalter, wo einer die fromme Oma hatte, die noch gebetet hat, aber ich doch nicht. Aber die Oma war schon recht, und vielleicht betet sie noch für mich. Das sind die peinlichen Stellen so in einem nachchristlichen Zeitalter.
Wenn einer ganz weit weg ist, da ist überhaupt nichts peinlich. Da kann man über Jesus und Bibel und Gebet reden, wie wenn ein Musiker erklärt würde, wer Johann Sebastian Bach ist und warum der Konzerte für zwei Klarinetten geschrieben hat, weil eine nicht groß genug war und so. Also ganz sachlich kann man das darlegen.
Aber wir müssen lernen, auch da wieder Lehre zu bringen. Denn die Menschen verstehen nichts mehr. Wie gesagt, sie wissen nicht, wer Paulus ist. Wie ein kleines Kind. Mein Sohn, wo der in Religionsunterricht kam, in der ersten Klasse, hat er geschrieben, wie alle Kinder schreiben: „Herr Odes sagt zu Johannes.“ Das war der Herr Odes, das ist kein Begriff, sondern Herr Meier, der Herr Schmidt. Nicht der normale Mensch von biblischen Begriffen so weit weg, wie wir es uns als gute Christenmenschen kaum vorstellen können. Und wir überfordern ihn dauernd mit frommer Sprache. Und wir sollten ihm Information bieten, Zusammenhänge, dass er Aha-Erlebnisse unter der Wirkung des Heiligen Geistes haben kann.
Also Lehre darf nicht bloß der geheime Hintergrund unserer erwecklichen Rede sein, sondern kann Thema selbst sein. Es ist Sache der Barmherzigkeit, dass wir große Zusammenhänge deutlich werden lassen.
Wenn ich heute einen Fachmann frage: Wie kommt es eigentlich zur europäischen Währungskrise? Dann wird er mir zuerst historisch sagen: Es kam ein Jahr des Wohlstandes und dann aber kam die Zeit, wo die internationale westliche Absprache nicht mehr funktioniert. Es kamen die Ölländer, ein Abfließen des europäischen Geldes nach Saudi-Arabien. Und ich könnte auch sagen: „Aha, vielen Dank, jetzt wird mir das klar“, nicht?
Oder wenn einer sagt: Warum kriegen wir eigentlich ins europäische Bildungssystem überhaupt keine Ruhe mehr hinein? Kann man denn nicht mehr so einfach die Lehrpläne wiedernehmen, wie wir sie bis 1940 hatten? Dann würde mir sagen: Nein, denn bei den Universitäten ist folgende Umgestaltung vorgekommen: Wir müssen den Anschluss finden. Die Unruhen in den Universitäten wirken sich da aus. Wir sind bloß Nachfolger, wir können nicht von unten beruhigen. Erst wenn die Universitäten sich wieder auf ein einheitliches Bild der Bildung einigen, können wir auch nach unten nachziehen.
Interessant, hochinteressant, nicht? Und so müssten wir als Christen heute auch sprechen.
Wenn wir aber sagen: Jesus ist auferstanden, dann schaltet er noch gar nicht an. Tod – wahrscheinlich. Aufstehen ist heute bloß das Schlimme, was man morgens um fünf Uhr oder um sieben Uhr nur machen muss. Wir müssen auch unsere Sprache überlegen.
Und dann sagen wir: 1. Korinther 15, nachbuchstabieren. Ich sage das nicht, weil ich es erlebt habe, weil manche Gebete erhört wurden, sondern weil der Jesus, den sie ins Grab gelegt haben, gesehen wurde. Am ersten von Petrus, danach von den Zwölfen. Die haben es nicht geglaubt. Erzählen Sie Lukas 24 nach. Wir glauben, weil es Zeugen gibt.
Wenn heute einer sagt: Ich glaube nicht, dass es Napoleon gegeben hat, sage ich: Das kannst du machen, bitte, wenn du willst. Aber es gibt genug Leute, die ihn erlebt haben, Augenzeugen. Und so müssten wir für Jesus, für die Wahrheit das nehmen, nicht unsere subjektiven Erfahrungen. Die sind schön. Die biblische Lehre begründet damit, dass Jesus gesehen wurde. Und Sie haben mit ihm gegessen und getrunken, und was unsere Hände betastet haben, das bezeugen wir.
Da müssen Linien gezogen werden. Wenn einer sagt: Ja, was hat das für einen praktischen Nährwert, dass Jesus auferstanden ist? Dann müssen wir ihm sagen können: „Ist Christus nicht auferstanden, so seid ihr noch in euren Sünden.“ Dann ist euer Glaube vergeblich.
Klaus Vollmer hat das in der Sprache unserer Zeit gesagt: „Wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden ist, dann ist zweitausend Jahre lang umsonst gebetet worden. Dann ist Beichte nur ein Selbstgespräch. Dann ist das Abendmahl nur eine religiöse Aussage, die man sich eigentlich schenken kann. Dann ist der Mensch im Tiefsten nicht erlöst.“
Aber die leibliche Auferstehung Jesu bedeutet: Meine Geburt kommt bei Gott vor. Die leibliche Auferstehung, dass Gott Jesus in den Leib zurückkommen ließ, den man betasten konnte. Gott ist der Leib wichtig. Meine Geburt kommt bei Gott vor, meine Jugend kommt bei Gott vor, meine Sexualität kommt bei Gott vor, meine Berufsfragen kommen bei Gott vor, meine Schmerzen kommen bei Gott vor, meine Ehe kommt bei Gott vor, mein Altwerden kommt bei Gott vor, mein Sterben kommt bei Gott vor, und die ganze Auferstehung des gesamten Lebens kommt bei Gott vor.
Ich meine, das sei so ein Beispiel, wo lehrhaft deutlich wird, eine Schneise, was Auferstehung bedeutet. Wir glauben an den, der gesehen wurde, und das kann es für dich bedeuten: die leibhafte Auferstehung, einer, der dich versteht in all deinem, was mit dem Leib, mit deinem Körper zu tun hat.
Es ist aber auch vor allem eine Sache der Barmherzigkeit, dass wir biblische Grundlinien weitergeben in eine maßstablose Welt.
Bei den Propheten Israels steht einmal das Wort, dass es Gericht über ein Volk ist, dass es taumelt wie ein Betrunkener, wenn er speit. Sie alle haben schon Betrunkene gesehen, die einen Schritt nach vorne gehen wollen und einen Schritt zurück landen, die nach rechts gehen wollen und nach links torkeln, jede Orientierung verloren haben.
Das ist doch die Not jüngerer und älterer Menschen in Europa, dass allgemeine Maßstablosigkeit ist. Und da wieder anzubieten, etwa die Grundorientierung, die Grundlehre der Bibel, dass Gott der Herr ist, vom Ersten bis zum Letzten, Blatt der Bibel, von dem, der Gott schuf und er schuf den Menschen zu seinem Bild, bis zum Kapitel 22, und Gott wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst mit ihnen wird ihr Gott sein. Es geht um Gott, und dass wir Menschen zu Gott gehören.
Und vom großen König Josafath dem Zweiten, Jerobeam dem Zweiten, der – wenn Ludwig Erhard in Israel war, der große Mann, der den Wohlstand brachte – steht in der Bibel gerade zwei Verse, dass er Israel sündigen machte. Es ist, als wenn die Bibel gar nicht ausschlagen würde, der Zeiger an der Skala. Es ist vollständig uninteressant, was er in Beziehung zu Gott getan hat.
Der Ahab, der mit seiner Isebel war einer der genialsten Strategen und Politiker überhaupt im Orient. Was hat er Bündnisse zusammengezimmert? Steht in der Bibel höchstens andeutungsweise. Aber was er mit Israel im Blick auf Gott gemacht hat, das steht drin. Die einzig große Orientierung, wie wir vor Gott stehen.
Die beiden großen Versuchungsgeschichten des Alten und Neuen Bundes: Joseph und die Frau des Potiphar. Frau Potiphar kommt zu mir. Heute würde vielleicht mancher Psychologe sagen: Darf man denn eine Frau so verstoßen, wenn sie ein Zärtlichkeitsbedürfnis hat? Oder eine arme Frau, das ist doch barbarisch von Joseph, dass er nicht den Arm um sie gelegt hat. Das ist menschlich durchaus erwägenswert, menschlich. Aber Joseph hat nicht gesagt: „Das tue ich menschlich nicht“, sondern: „Wie sollte ich einem so großen Übel tun und gegen Gott sündigen?“ Gott steht über der Ehe des Potiphar, auch wenn er bloß ein Ägypter ist. Aber Gott will Ehe und Gott will Ehe schützen. Und Gott steht über meinem Weg. Ich kann nicht meinen Weg suchen. Ich kann nicht den Willen der Frau Potiphar erfüllen. Ich gehöre dem Gott, der mich im Gefängnis gesegnet hat und segnen wird. „Wie sollte ich einen großen Übel gegen Gott sündigen? Ich möchte den Weg Gottes gehen.“
Und im Neuen Bund bei der großen Versuchung Jesu: „Bitte, speise doch die Menschen!“ – „Nein, der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jeglichem Wort Gottes.“ „Jesus, zeig doch mal, was du kannst, du kannst Menschen gewinnen, tu doch Wunder!“ – „Nein, ich will Gott nicht versuchen, es soll Gott allein dienen: Gott, Gott, Gott, die große Orientierung.“
Wenn wir das weitergeben könnten in unserer Verkündigung – leere biblische Lehre, biblische Schneisen, biblische Richtungen – wir wären unschlagbar packend.
Zum Abschluss ein Wort von Ludwig Hofacker, wenn ich schon von der Hofacker-Vereinigung komme: „Mein Freund, deine Predigten sind zu voll.“ Das gilt jetzt auch über meinen Befragten: Es ist zu viel drin. Die Sprache ist zu biblisch schön. Du hast etwas Übertriebenes. Du überstürmst deine Zuhörer mit biblischer Wahrheit. Du musst wahrhaftig etwas unbiblischer werden. Missverstehe mich nicht! Du musst deinen Text und seine Hauptwahrheit mehr in Tagesworten erklären. Du musst ein wenig einfacher werden mit deinen Einfällen. Du musst deiner Fantasie Schranken setzen.
Jetzt kommt das Wichtigste: Die armen Menschen sind doch in der Erkenntnis der göttlichen Wahrheit viel weiter zurück, als wir denken. Wir müssen ihnen das Allereinfachste sagen, was zu ihrem Heil dient.
Stelle dich doch einfach in einen Missionär hinein. Früher hat man noch Missionär gesagt, nicht Missionar. Könntest du deine Predigt nach Inhalt und Form denn vor Heiden halten, vor denen man zum ersten Mal predigt? Ach nein, man müsste ihnen viel, viel einfacher sagen, dass sie einen Heiland haben. Und dann ging es gleich zielstrebig darauf los, wer denn dieser Heiland ist und was er getan hat.
Man kann nicht populär genug reden, nicht einfach genug. Deshalb: Lehre, einfache, verständliche Lehre, heute wichtiger denn je zuvor.
Jetzt sind die sechzig Minuten rum, entschuldigen Sie, Herr Süstrapazier, wir wollen los singen.
Die zentrale Rolle der Lehre in Erweckungen
Aber wo Menschen zur Verkündigung des Evangeliums strömten, da stand die Lehre im Mittelpunkt. Man kann das heute bei Rosenius, bei Ludwig Hofacker oder bei den großen Erweckungspredigern aus dem Ravensberger Land nachlesen. Bei Hofacker wird zum Beispiel immer nur ein Stück behandelt: „In Jesus Christus wohnt die Fülle der Gottheit lebendig.“ Wilhelm Busch hat sich ein lebenslanges Gemüt bewahrt, wie es in Römer 3,21 heißt: „Nun ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, geoffenbart.“ Deshalb wollen wir morgen damit weitermachen.
Wie kann man das erwecklich predigen? Verständlich, packend und anschaulich! Bei Klaus Vollmer spielt der auferstandene Jesus Christus die große Rolle. Ein Teil der Lehre hat ihn so gepackt, dass er sie erwecklich weitergeben möchte. Es ist ja auch packend und erregend, dass wir in eine Welt voller Ängste hineinsagen dürfen: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. Ich will euch sagen, vor wem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, nämlich vor Gott, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“
Wir können vom heiligen Gott reden, von dem herrlichen, heiligen Gott, von dem ausgeschlossen zu sein schlimmer ist als die Pestwelle im Jahr 1848, die zwei Drittel der europäischen Bevölkerung hinweggerafft hat. Wir vergessen oft, dass die schlimmsten Nöte schon hinter uns liegen und die Menschheit trotzdem weitergelebt hat. Aber ein Volk, ein Kontinent, ein Mensch, der von Gott abgeschrieben ist – das ist etwas anderes. Gott hat einen Weg gefunden: „Heute wirst du, armseliger, missratener Mensch, mit mir im Paradies sein.“ Es gibt Frieden mit Gott, ein Heimkommen zu Gott. Das ist erregend, das ist doch erregend!
Wenn wir nachbuchstabieren dürfen, was eigentlich in der Auferstehung Jesu geschah, dann sehen wir, dass in unserer Welt, in der wir doch alle sterben müssen – todsicher vom Neandertaler bis zu Doktor Bleiberg, dem ein neues Herz eingepflanzt wurde und der nach dem dritten Herzen auch gestorben ist – Gott einen einzigen von den Toten ewig herausgeholt hat. Er hat ihn vor uns, tot verfallene Menschen, hingestellt. Deutlicher kann Gott es gar nicht machen! Er ist wichtig, auf ihn kommt es an. Auf ihn kann ich nicht verzichten, und auf ihn sollt ihr nicht verzichten müssen.
Gott hat uns in ihm den Glauben angeboten, damit wir ihn haben. Gott hat Pläne für die neue Welt, eine Welt ohne Tod und Geschrei. Es ist erregend, wenn wir das sagen können. Es ist doch erregend, wenn wir nachbuchstabieren können, dass das Wichtigste für Gott Vergebung ist – und zwar im Unterschied zum Alten Testament. Dort gab es zwar auch Vergebung, wie in Psalm 51: „Gott, tilge meine Sünde, wasche mich rein mit Isop.“ Aber wir haben einen Gott, der uns nachläuft und uns bittet: „Lasst euch doch versöhnen mit mir, weil die Versöhnung geschehen ist. Es ist in Kraft: ‚Herr, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.‘“
Jetzt tretet auf den Boden dieses Tatbestandes: Gott möchte euch gern vergeben. Es ist erregend, wenn wir verkündigend nachbuchstabieren, was wir jetzt schon mit Jesus haben, aber auch, was einmal kommen wird. Es ist groß, dass Jesus uns jetzt schon Vergebung der Schuld zuspricht. Aber das wird einmal etwas ganz anderes sein, wenn wir vor ihm stehen – makellos und heilig, ohne eine Narbe der Sünde im Gewissen.
Schon groß ist es, wenn wir hier in Bruderschaft hineingestellt werden. Wir leben das in diesen Tagen und freuen uns, dass unsere Brüder aus der DDR daran teilhaben können. Aber das wird einmal etwas ganz anderes sein, wenn wir unter der Schar derer aus allen Sprachen, Nationen und Völkern vor dem Thron des Lammes stehen und ihm nur noch danken können für das, was er bei uns getan hat.
Es ist groß, wenn mir Jesus seine Nähe zusagt und mich seine Wunder erleben lässt. Aber es wird noch einmal etwas anderes sein, wenn er seinen Arm um mich schlägt und mir zuspricht: „Mein Sohn, meine Tochter, komm her zu mir, du Gesegneter des Herrn!“ Schon groß ist es, wenn ich jetzt Linderung im Leiden bekomme. Aber das wird noch einmal etwas anderes sein, wenn er meinen nichtigen Leib verklärt, sodass ich gleich werde seinem Auferstehungsleib.
Die Offenbarung Gottes und die Herausforderung der Welt
Es ist doch ergreifend, wenn wir feststellen, dass wir Menschen von Gott eigentlich kaum etwas wissen. Niemand hat Gott je gesehen. Doch der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, hat uns verkündet, dass wir in einer Welt, die über Gott kaum etwas weiß, über die menschlichen Probleme nur wenig sagen können. Wir wissen nicht alles und sind keine Geheimnisträger Gottes. Aber was uns Gott offenbart hat, ist, dass er der Vater des verlorenen Sohnes ist, der wartet und dem Sünder entgegenläuft.
Er hat uns gezeigt, dass das Reich Gottes wie ein Senfkorn ist und unsere Welt wie der Acker, von dem Jesus sagt: Lasst das Unkraut wachsen bis zur Ernte. Viele Menschen begreifen heute nicht, dass Jesus gesagt hat, der Acker sei die Welt, nicht die Kirche. In der Kirche soll das Unkraut nicht weiter wachsen. Aber in der Welt seid ihr nicht dazu berufen, alle Reichen arm zu machen oder alle Verführer einzusperren. Nein, lasst es wachsen bis zur Ernte. Doch ihr sollt den guten Samen ausstreuen und bewahren.
Es ist doch ergreifend, wenn wir verkündigen und betonen, dass das Entscheidende am Christsein ist, den Namen des Herrn anzurufen. Wer den Namen des Herrn anruft, wird selig. Nicht ein bestimmter christlicher Stil macht das Heil aus. Welche Befreiung ist es, wenn du sagen kannst: Herr Jesus, dann wirst du gerettet sein. Du bist an ihn gebunden, an den Herrn aller Herren.
Liebe Brüder und Schwestern, eigentlich würden uns 14 Tage für eine besondere Evangelisation kaum ausreichen, um die Fülle der packenden Jesusbotschaft, des Gotteswissens, weiterzugeben. Die Lehre ist so packend. Lassen Sie uns noch vor meinem letzten Teil einen Vers aus dem 166. Gesangbuch singen. Denn die wahre Lehre ist heute wichtiger denn je zuvor.
Die Herausforderung der heutigen Evangelisation
Am Vorabend der Zur Thersegen Hofhager Konferenz war Klaus Vollmer bei uns in Stuttgart. Er erzählte, dass er in Hannover ins Gespräch mit einem Gewerkschaftsfunktionär gekommen sei. Der Gewerkschaftsfunktionär berichtete, dass in einer Morgensendung nach dem Rundfunk immer wieder von Paulus die Rede gewesen sei. Er fragte: „Wer ist Paulus? Ist das einer unserer Bischöfe?“
Klaus Vollmer antwortete, dass das eigentlich zur europäischen Bildung gehöre. Wenn man ein gebildeter Mensch sein wolle, müsse man wissen, wer Paulus ist und die Lehre des Paulus kennen. Mindestens solle man den Römerbrief gelesen haben. Er sagte weiter, man müsse ja auch wissen, wer Karl Marx ist und was er im Kapital geschrieben hat – das gehöre zur Bildung dazu. Daraufhin fragte er, ob er nicht einen Kurs über Paulus und seine Lehre im Gewerkschaftshaus für die Mitarbeiter anbieten könne.
Der Gewerkschaftsfunktionär bedankte sich herzlich und sagte, dass er sich darüber sehr freue. Daraus entstand an der Volkshochschule Hannover eine Reihe über den Römerbrief, die von über 300 Leuten besucht wurde. Es waren vor allem Menschen, die sonst wenig mit der Materie zu tun hatten.
Heute haben wir es mit einem europäischen Heidentum zu tun, und wir sind alle noch verhältnismäßig gut in der europäischen Christenpredigt. Wir können vor Gemeinschaften sprechen, auf Glaubenskonferenzen. Aber wir sind alle Stümper in der europäischen Heidenpredigt. Wir wissen gar nicht mehr, wie man das macht. Wir wissen nicht mehr, dass es überhaupt nicht peinlich ist, vom Beten zu reden und den Namen Jesu zu erwähnen.
Peinlich ist das immer nur in einem nachchristlichen Zeitalter, in dem jemand eine fromme Oma hatte, die noch gebetet hat, während er selbst es nicht tut. Doch die Oma war schon recht, und vielleicht betet sie noch für ihn. Das sind die peinlichen Stellen in einem nachchristlichen Zeitalter.
Wenn jemand ganz weit weg vom Glauben ist, dann ist überhaupt nichts peinlich. Da kann man über Jesus, die Bibel und das Gebet reden, als würde ein Musiker erklären, wer Johann Sebastian Bach ist und warum er Konzerte für zwei Klarinetten geschrieben hat – weil eine Klarinette nicht groß genug war, und so weiter. Ganz sachlich kann man das darlegen.
Aber wir müssen lernen, auch dort wieder Lehre zu bringen. Denn die Menschen verstehen nichts mehr. Wie gesagt, sie wissen nicht, wer Paulus ist. Das ist wie bei einem kleinen Kind, meinem Sohn, das im Religionsunterricht in der ersten Klasse war. Er schrieb, wie alle Kinder schreiben, „Herr Odes sagt zu Johannes“. Das war der Herr Odes – ein Begriff, der nichts sagt, so wie „Herr Meier“ oder „Herr Schmidt“. Der normale Mensch ist von biblischen Begriffen so weit entfernt, wie wir uns das als gute Christen kaum vorstellen können.
Wir überfordern die Menschen dauernd mit frommer Sprache, dabei sollten wir ihnen Information und Zusammenhänge bieten, damit sie Aha-Erlebnisse unter der Wirkung des Heiligen Geistes haben können. Lehre darf nicht nur der geheime Hintergrund unserer erwecklichen Rede sein, sondern kann selbst das Thema sein. Es ist eine Frage der Barmherzigkeit, dass wir große Zusammenhänge deutlich machen.
Die Bedeutung von Zusammenhängen und Orientierung in der Verkündigung
Wenn ich heute einen Fachmann frage, wie es eigentlich zur europäischen Währungskrise gekommen ist, wird er mir zunächst historisch antworten: Es gab ein Jahr des Wohlstands, doch dann funktionierte die internationale westliche Absprache nicht mehr. Die Öl-Länder sorgten für ein Abfließen des europäischen Geldes nach Saudi-Arabien. Ich könnte dann sagen: „Aha, vielen Dank, jetzt wird mir das klar“, nicht wahr?
Oder wenn jemand fragt, warum wir im europäischen Bildungssystem überhaupt keine Ruhe mehr hineinbekommen und ob man nicht einfach die Lehrpläne wieder einführen könnte, wie wir sie bis 1940 hatten, würde man antworten: Nein, denn an den Universitäten hat eine grundlegende Umgestaltung stattgefunden. Wir müssen den Anschluss finden. Die Unruhen an den Universitäten wirken sich aus. Wir sind nur Nachfolger, wir können von unten nicht beruhigen. Erst wenn sich die Universitäten wieder auf ein einheitliches Bild der Bildung einigen, können wir auch nach unten nachziehen.
Interessant, hochinteressant, nicht wahr? So müssten wir als Christen heute auch sprechen.
Wenn wir sagen, Jesus ist auferstanden, dann schaltet der andere noch gar nicht an – für ihn ist das wahrscheinlich Tod. Aufstehen ist heute nur das Schlimme, das man morgens um fünf oder sieben Uhr machen muss. Wir müssen auch unsere Sprache überdenken.
Dann sagen wir: 1. Korinther 15. Ich sage das nicht, weil ich es erlebt habe oder weil manche Gebete erhört wurden, sondern weil der Jesus, den sie ins Grab gelegt haben, gesehen wurde. Am ersten Tag von Petrus, danach von den Zwölfen. Die haben es nicht geglaubt. Erzählen Sie Lukas 24 nach, wir glauben, weil es Zeugen gibt.
Wenn heute jemand sagt, ich glaube nicht, dass es Napoleon gegeben hat, sage ich: Das kannst du machen, bitte sehr. Aber es gibt genug Leute, die ihn erlebt haben, Augenzeugen. Und so sollten wir für Jesus, für die Wahrheit das nehmen, nicht unsere subjektiven Erfahrungen. Die sind schön, aber die biblische Lehre begründet sich darauf, dass Jesus gesehen wurde. Sie haben mit ihm gegessen und getrunken. Was unsere Hände betastet haben, das bezeugen wir.
Es müssen Linien gezogen werden. Wenn jemand sagt: „Was hat das für einen praktischen Nährwert, dass Jesus auferstanden ist?“, dann müssen wir ihm sagen: „Ist Christus nicht auferstanden, so seid ihr noch in euren Sünden. Dann ist euer Glaube vergeblich.“ Klaus Vollmer hat das in der Sprache unserer Zeit gesagt: Wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden ist, dann ist zweitausend Jahre lang umsonst gebetet worden. Dann ist Beichte nur ein Selbstgespräch. Dann ist das Abendmahl nur eine religiöse Aussage, die man sich eigentlich schenken kann. Dann ist der Mensch im Tiefsten nicht erlöst.
Aber die leibliche Auferstehung Jesu bedeutet: Meine Geburt kommt bei Gott vor. Die leibliche Auferstehung bedeutet, dass Gott Jesus in den Leib zurückkommen ließ, den man betasten konnte. Gott ist der Leib wichtig. Meine Geburt kommt bei Gott vor, meine Jugend kommt bei Gott vor, meine Sexualität kommt bei Gott vor, meine Berufsfragen kommen bei Gott vor, meine Schmerzen kommen bei Gott vor, meine Ehe kommt bei Gott vor, mein Altwerden kommt bei Gott vor, mein Sterben kommt bei Gott vor – und die ganze Auferstehung des gesamten Lebens kommt bei Gott vor.
Ich meine, das sei so ein Beispiel, das lehrhaft deutlich macht, was Auferstehung bedeutet. Wir glauben an den, der gesehen wurde, und das kann es für dich bedeuten: die leibhafte Auferstehung, einer, der dich versteht in allem, was mit dem Leib, mit deinem Körper zu tun hat.
Es ist aber vor allem auch eine Sache der Barmherzigkeit, dass wir biblische Grundlinien weitergeben in eine maßstablose Welt. Bei den Propheten Israels steht einmal das Wort, dass es Gericht über ein Volk ist, wenn es taumelt wie ein Betrunkener, der sich übergibt.
Sie alle haben schon Betrunkene gesehen, die einen Schritt vorwärts gehen wollen und einen Schritt zurück landen, die nach rechts gehen wollen und nach links torkeln und jede Orientierung verloren haben. Das ist doch die Not jüngerer und älterer Menschen in Europa: die allgemeine Maßstablosigkeit.
Und da wieder etwas anzubieten, etwa die Grundorientierung und Grundlehre der Bibel, dass Gott der Herr ist – vom Ersten bis zum Letzten, vom Anfang bis zum Ende der Bibel. Von dem, der Gott schuf und den Menschen zu seinem Bild schuf, bis zum Kapitel 22, wo steht: „Gott wird bei ihnen wohnen, sie werden sein Volk sein, und er selbst wird ihr Gott sein.“ Es geht um Gott und darum, dass wir Menschen zu Gott gehören.
Und vom großen König Josafat dem Zweiten, Jerobam dem Zweiten, der, wenn Ludwig Erhard in Israel war – der große Mann, der den Wohlstand brachte –, in der Bibel gerade zwei Verse gewidmet bekommt, steht, dass er Israel sündigen machte. Es ist, als würde die Bibel gar nicht ausschlagen, der Zeiger an der Skala. Es ist völlig uninteressant, was er in Bezug zu Gott getan hat.
Der Ahab, der mit seiner Isebel einer der genialsten Strategen und Politiker überhaupt im Orient war, hat Bündnisse zusammengezimmert. Das steht in der Bibel höchstens andeutungsweise. Aber was er mit Israel im Blick auf Gott gemacht hat, das steht drin.
Die einzig große Orientierung, wie wir vor Gott stehen, zeigen die beiden großen Versuchungsgeschichten des Alten und Neuen Bundes: Joseph und die Frau des Potifars.
Die Frau Potifars kommt zu Joseph. Heute würde vielleicht mancher Psychologe sagen: „Darf man eine Frau so verstoßen, wenn sie ein Zärtlichkeitsbedürfnis hat? Oder eine arme Frau? Das ist doch barbarisch von Joseph, dass er ihr nicht nachgegeben hat.“ Das ist menschlich durchaus erwägenswert.
Aber Joseph hat nicht gesagt: „Das tue ich menschlich nicht“, sondern: „Wie sollte ich einen so großen Übel tun und gegen Gott sündigen?“ Gott steht über der Ehe des Potifars, auch wenn er bloß ein Ägypter ist. Aber Gott will Ehe, und Gott will die Ehe schützen. Gott steht über meinem Weg. Ich kann nicht meinen Weg suchen, ich kann nicht den Willen der Frau Potifars erfüllen. Ich gehöre dem Gott, der mich im Gefängnis gesegnet hat und segnen wird. Wie sollte ich einen großen Übel gegen Gott tun? Ich möchte den Weg Gottes gehen.
Und im Neuen Bund bei der großen Versuchung Jesu: „Bitte, speise doch die Menschen!“ – „Nein, der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort Gottes.“ „Jesus, zeig doch mal, was du kannst, du kannst Menschen gewinnen, tu doch Wunder!“ – „Nein, ich will Gott nicht versuchen. Es soll Gott allein dienen. Gott, Gott, Gott – die große Orientierung.“
Wenn wir das weitergeben könnten in unserer Verkündigung – biblische Lehre, biblische Schneisen, biblische Richtungen –, dann wären wir unschlagbar packend.
Abschließende Worte und Mahnung zur Einfachheit
Zum Abschluss ein Wort von Ludwig Hofacker, da ich ja von der Hofacker-Vereinigung komme.
Mein Freund, deine Predigten sind zu voll. Das gilt jetzt auch für meinen Befragten: Es ist zu viel drin. Die Sprache ist zu biblisch schön, du hast etwas Übertriebenes. Du überforderst deine Zuhörer mit biblischer Wahrheit. Du musst wahrhaftig etwas unbiblischer werden – missverstehe mich nicht! Du musst deinen Text und seine Hauptwahrheit mehr in Alltagssprache erklären. Du musst ein wenig einfacher werden mit deinen Einfällen. Du musst deiner Fantasie Schranken setzen.
Jetzt kommt das Wichtigste: Die armen Menschen sind in der Erkenntnis der göttlichen Wahrheit viel weiter zurück, als wir denken. Wir müssen ihnen das Allereinfachste sagen, was zu ihrem Heil dient. Stelle dich doch einfach in einen Missionär hinein – früher hat man noch Missionär gesagt, nicht Missionar.
Könntest du deine Predigt nach Inhalt und Form denn vor Heiden halten, denen man zum ersten Mal predigt? Ach nein! Man müsste ihnen viel, viel einfacher sagen, dass sie einen Heiland haben. Und dann ging es gleich zielstrebig darauf los, wer denn dieser Heiland ist und was er getan hat.
Man kann nicht populär genug reden, nicht einfach genug. Deshalb: Lehre einfach und verständlich – heute wichtiger denn je zuvor.
Jetzt sind die sechzig Minuten rum. Entschuldigen Sie, Herr Süstrapazier, wir wollen los singen.