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Das verbotene Abenteuer - am Beispiel von David & Batseba

Im Spannungsfeld der Sexualität, Teil 2/4, 2. Samuel 11,1-27

Das verbotene Abenteuer – am Beispiel von David & Batseba

Reihe: Im Spannungsfeld der Sexualität (2/4)

Einleitende Gedanken

Das ist einer der weitverbreiteten Mythen, mit dem man einen Seitensprung rechtfertigt: Er soll die eigene Ehe retten und sie auffrischen. Ein weiterer Pluspunkt sei, dass man dadurch mit seinem Leben zufriedener sei. Auf Seitensprungportalen werden den Besuchern solche positiven Folgen suggeriert. Da schreibt z.B. eine Mareike (42): „Ich bin seit 15 Jahren verheiratet und liebe meinen Mann. Dennoch kann er mir in sexueller Hinsicht nicht das geben, was ich mir wünsche. Das führte immer wieder zu Streitereien innerhalb unserer Beziehung. Seitdem ich mich regelmässig mit anderen Männern treffe, bin ich ausgeglichener und meine Ehe ist wieder harmonisch.“ Das scheint doch eine wunderbare Sache zu sein! Doch die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Ein Seitensprung erschüttert eine Beziehung in ihren Grundfesten. Es gibt Paare, die das wieder einigermassen hinbekommen, andere schaffen es nicht mehr und sie trennen sich. Das ist weit weg von einer harmonischen Beziehung. Untreue und Betrug eignen sich nicht zur Herstellung von Harmonie. In Wikipedia ist sogar zu lesen, dass Seitensprünge insbesondere für Männer mit einer erhöhten Gesundheitsgefährdung verbunden sind. Drei Viertel der Männer, die während dem Geschlechtsakt einen Herzinfarkt erlitten, waren nicht mit ihrer eigenen Frau im Bett. Früher sprach man übrigens nicht vom Seitensprung. Man nannte das Ehebruch. Doch Ehebruch klingt viel zu brutal, irgendwie zerstörerisch. Man will ja nichts zerbrechen, wenn man nicht mit seinem Ehepartner ins Bett hüpft. Man möchte nur ein kleines Abenteuer erleben. Ja – man macht es ja auch ein bisschen aus Liebe. Udo Jürgens, der nach eigenen Angaben mit über 2000 Frauen geschlafen haben soll und der Frauen unter 20 bevorzugte, sagte: Er hätte immer ein Stückchen echte Liebe mit hineingebracht. Da ist doch Ehebruch schon ein fürchterliches Wort. Deshalb spricht man heute lieber vom Seitensprung. Das klingt einfach flotter, ja – es hat etwas Dynamisches. Es klingt wie eine olympische Disziplin: Da gibt’s den Hochsprung, den Weitsprung und im Privaten gibt’s den Seitensprung. Mittlerweile etabliert sich ein neuer Begriff für solche Abenteuer: Casual Dating. Casual Dating steht für spontane sexuelle Abenteuer aller Art. Casual heisst so viel wie locker, zwanglos, sorglos, hemdsärmelig, lässig usw. Es soll alles leicht, locker und flockig gehen. Ob dabei eine Ehe gebrochen wird oder nicht, ist höchstens noch ein Nebenschauplatz. Doch so locker und lässig wie viele meinen ist das nicht. Und es ist auch keine neue Erscheinung, dass Menschen ihren Ehepartnern untreu werden. Deshalb können wir uns gut mit einer Geschichte aus dem Alten Testament beschäftigen. Das geschah ungefähr 1000 v.Chr. Der Titel unserer heutigen Predigt lautet: Das verbotene Abenteuer – am Beispiel von David & Batseba.

Ein prickelndes Vergnügen

David, der König Israels, ist bis heute ein Vorbild für alle Menschen, die ein Gott hingegebenes Leben führen wollen. Nie verehrte er andere Götter und diente hingebungsvoll dem Gott Israels. Er war auch ein erfolgreicher und grossartiger Heerführer. Doch eines Tages entschloss sich David, einen Feldzug nicht zu führen. Das berichtet uns das Buch Samuel: „Im Frühjahr, um die Zeit, wenn die Könige in den Krieg ziehen, schickte David Joab mit seinen Kriegsleuten und dazu das ganze Heer Israels von neuem in den Kampf. Sie setzten den Ammonitern schwer zu und belagerten ihre Hauptstadt Rabba. David selbst blieb in Jerusalem.“ 2.Sa.11,1. David übergab seinem Oberbefehlshaber Joab die Führung der Armee. Er blieb im Palast und wurde durch Meldeläufer über den Verlauf des Feldzugs unterrichtet. Eines Tages, es war nach seiner Mittagsruhe am späten Nachmittag, verbrachte er die Zeit auf dem flachen Dach seines Palastes. Er schaute sich um, vermutlich betrachtete er etwas gelangweilt die Stadt Jerusalem. Plötzlich erregte eine Frau seine Aufmerksamkeit. „David sah im Hof des Nachbarhauses eine Frau, die gerade badete. Sie war sehr schön.“ 2.Sa.11,2. Sein Blick fesselte sich an diese wunderschöne Frau. Wie vom Blitz getroffen starrte er diese Frau an. Wenn sie nicht ganz nackt war, so war zumindest sehr spärlich bekleidet. Es war magisch. Er konnte seinen Blick von dieser Schönheit mit ihren anmutigen Bewegungen nicht abwenden. Etwas verstört, von dem, was er sah und von dem, was sich bei ihm regte, erkundigte er sich, wer diese schöne und anmutige Frau sei. Man sagte ihm: „Das ist doch Batseba, die Tochter Ammiëls und Frau des Hetiters Urija.“ 2.Sa 11,3. Oh – das ist ja eine verheiratete Frau und ihr Mann Urija war einer der 37 mutigsten und besten Kämpfer von David – er gehörte zur Elite, kein Nobody! Pech für David – die schöne Frau ist vergeben. Als König und höchster Richter im Land wusste er natürlich, dass er jetzt seine Gedanken und Triebe in die Schranken weisen muss. Das fordert nur schon der Respekt gegenüber seinem tapferen Kämpfer Urija. Selbstverständlich wusste David auch, dass er das sechste Gebot übertreten würde: „Du sollst die Ehe nicht brechen.“ Ex.20,14. Dieses Gebot wird im Gesetz des Mose auch noch ausgeführt, damit jeder versteht, wie dieses Gebot angewendet wird. Es heisst: „Wenn ein Mann dabei ertappt wird, dass er mit der Frau eines anderen schläft, müssen alle beide sterben. Ihr müsst das Böse aus Israel entfernen.“ Dtn.22,22. Diese Vorschriften waren David bekannt. Es gab also genügend handfeste Gründe, um seine Gefühle runterzufahren und wieder nüchtern zu werden. Zudem könnte sich David gut ablenken und abreagieren, denn er hatte ungefähr sechs Hauptfrauen und dazu noch viele Nebenfrauen. Und glaubt mir, das waren alles schöne und attraktive Frauen, die schönsten im Land. Doch in David ging Seltsames vor sich. Man bekommt den Eindruck sein Gehirn und sein Verstand seien ihm abhandengekommen. „David schickte Boten hin und liess Batseba holen.“ 2.Sa.11,4. Was hatte er sich dabei wohl gedacht? Hatte er sich vielleicht eingeredet, dass er ihr Gesellschaft leisten müsse, weil ihr Mann so weit weg sei? Ich nehme an, dass er nicht dachte, dass er sie holen lässt, damit er mit ihr schlafen könnte. Ganz ausschliessen wollte er zwar diesen Gedanken nicht. Vielleicht hatte er einfach Lust auf ein prickelndes Abenteuer, wie immer das Enden wird liess er für sich offen. Es ist erstaunlich wie Menschen in solchen Situationen den Verstand verlieren und Kopf und Kragen riskieren. Man findet immer einen scheinbar guten Grund, z.B.: Ich habe sie ja nur nach Hause gefahren, weil es so kalt war und da hat sie mich zu einem Drink eingeladen usw. Die Bibel berichtet bei Geschichten meist ohne grosse Umschweife das wesentliche des Geschehens. So heisst es kurz und knapp: „Batseba kam zu David und er schlief mit ihr.“ 2.Sa.11,4. Was für ein prickelndes Vergnügen muss das gewesen sein! Heute wäre das ein Casual Dating: locker, flockig, zwanglos, sorglos, unbeschwert! Vermutlich machte das beiden viel Spass. Was können sie denn schon dafür, wenn es zwischen ihnen dermassen gefunkt hat? Wer kann sich dagegen wehren? Warum sollen sie sich ihrem Gefühlsrausch nicht hingeben? Nun, als sich die Gefühle gelegt hatten, als alles vorbei war, ging Batseba in ihr Haus zurück. Das Buch Samuel informiert uns noch über eine bedeutende Kleinigkeit: „Batseba hatte gerade die Reinigung nach ihrer monatlichen Blutung vorgenommen.“ 2.Sa.11,4. Oder anders gesagt: Batseba befand sich in ihren fruchtbaren Tagen. Das war es vorläufig gewesen. Ein einmaliges prickelndes Vergnügen – ein verbotenes Abenteuer. David war sich sicher, dass dieser Vorfall nicht bekannt werden wird. Es ist sehr erstaunlich, was David hier tat. Er wusste, dass er sich damit vor Gott versündigt und er tat es trotzdem. Vielleicht liess er sich von der Lüge leiten: einmal ist keinmal. Aber einmal ist einmal, egal wie wir das bewerten. Was geschehen ist, kann nicht ungeschehen gemacht werden. Paulus schreibt den Christen in Korinth, was geschieht, wenn wir das tun: Überlegt doch einmal: Wer sich mit einer Prostituierten einlässt, wird mit ihr eins; sein Körper verbindet sich mit ihrem Körper. Es heisst ja in der Schrift: „Die zwei werden ein Leib sein.“ 1.Kor.6,16. Sie werden ein Leib sein, das ist der Begriff für die Ehe. Sie verbinden sich wie ein Ehepaar. Da geschieht etwas von grösster Tragweite. Das ist keine bedeutungslose Handlung, wie uns das immer wieder vermittelt wird. Paulus macht die Ernsthaftigkeit solchen Verhalten noch deutlicher, wenn er ermahnt: „Lasst euch unter keinen Umständen zu sexueller Unmoral verleiten! Was immer ein Mensch für Sünden begehen mag – bei keiner Sünde versündigt er sich so unmittelbar an seinem eigenen Körper wie bei sexueller Unmoral.“ 1.Kor 6,18

Ein bleibender Schaden

Fast ein Monat später liess Batseba David die niederschmetternde Nachricht überbringen: „Ich bin schwanger geworden!“ 2.Sa.11,5. David benötigte keinen Vaterschaftstest. Ihm war sofort klar, dass er der Vater dieses Kindes ist. Jetzt konnte er das Vorgefallene nicht mehr lange geheim halten. Die Israeliten werden erfahren, dass Urija nicht der Vater sein kann, sondern dass David der Vater dieses Kindes ist. Was für eine Schande, wenn das bekannt wird. David überlegte, wie er das Problem lösen könnte und er hatte die rettende Idee. Er liess Urija, den Mann Batsebas, unter einem Vorwand nach Jerusalem rufen. Er schmeichelte ihm und motivierte ihn, zu seiner Frau nach Hause zu gehen. Er soll dort übernachten. David war sich sicher, dass Batseba dafür sorgen wird, dass Urija mit ihr schläft. Sie konnten dann Davids Kind, als das Kind Urijas ausgeben und niemand würde das merken. Kuckuckskinder nennen wir das heute. Doch Urija war ein vorbildlicher Kämpfer und sagte David, dass er nicht nach Hause gehen könne, während seine Männer kämpfen müssen. Das wäre ihnen gegenüber nicht recht. Im schlimmsten Fall würde das ihren Kampfeswillen schwächen. So schlief er nicht zu Hause. Ein zweiter Versuch von David Urija ins Bett seiner Frau zu bringen scheiterte ebenfalls. Nun musste David eine andere Lösung finden und er traf eine schreckliche Entscheidung. Er tat das, was viele Menschen tun, die sich versündigt haben. Er versucht seine Sünde durch eine weitere Sünde und in diesem Fall mit einer noch schwereren Sünde zu bekämpfen. David veranlasste, dass Urija im Krieg umkommt. So löste David vorerst sein Problem. Aber Sünde kann man nicht mit Sünde bekämpfen und beseitigen. Das funktioniert vielleicht eine gewisse Zeit, aber die Wahrheit wird früher oder später ans Licht kommen, wenn nicht in dieser, dann in der neuen Welt. Als Batsebas Trauerzeit, um ihren nach offizieller Sichtweise im Krieg ehrenvoll gefallenen Mann, vorüber war, nahm David sie zu sich. Damit konnte er vielleicht den Eindruck erwecken, dass er sich um eine arme Witwe kümmern würde und er sogar bereit sei, für das Kind Urijas zu sorgen. Er konnte mit seinem Verhalten gegen aussen seinen guten Ruf aufrechterhalten. Doch Gott sah das ganz anders. „Gott missfiel, was David getan hatte.“ 2.Sa.11,27. Gott sandte den Propheten Natan zu David, der ihm aufzeigte, dass Gott ihn für sein Verhalten zur Verantwortung ziehen wird. Endlich war David bereit seine Schuld in aller Öffentlichkeit zu bekennen und das Erstaunliche ist, dass Gott ihm vergab. Er musste nicht sterben, wie das vom Gesetz verlangt wurde. Er konnte sogar König bleiben. Doch musste David schwere Folgen seiner Sünden in Kauf nehmen. Wenn Gott die Sünde vergibt, bedeutet das nicht, dass alles wieder wie früher ist. Die Vergangenheit wird nicht wieder hergestellt. Urija bleibt tot und das Kind wird geboren. Der Ehebruch Davids veränderte nicht nur sein inneres Leben, sondern auch die Geschichte seiner Regierung radikal. Ein Ehebruch geht – das ist meine Überzeugung – nie schadlos vorbei. Immer werden andere Menschen in Mitleidenschaft gezogen: der Ehepartner, die Kinder, die Angehörigen, die Gemeinde, Freundschaften usw. Ein Scherbenhaufen aus dem man noch einige Scherben retten und einiges wieder zusammenflicken kann. Doch wird es nicht mehr wie früher sein, auch dann nicht, wenn Gott uns diese Schuld vergeben hat.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Es ist schon speziell, dass sich dieser gottesfürchtige David dermassen versündigte. Erstaunlich ist, dass uns das in der Bibel so offen berichtet wird. Man hätte das doch elegant umgehen können. So macht es die Erzählung im 1. Chronikbuch. Dort steht: „Im folgenden Frühjahr, um die Zeit, wenn die Könige in den Krieg ziehen, zog Joab mit dem Heer wieder in den Kampf gegen die Ammoniter. David selbst blieb in Jerusalem. Joab eroberte die Stadt und zerstörte sie.“ 1.Chr.20,1. Mehr berichtet die Chronik nicht. So hätte es doch auch der Erzähler der Samuel Bücher machen können. Doch Gott wollte das offensichtlich nicht verheimlichen. Vermutlich möchte Gott, dass wir aus diesem Vorfall etwas lernen. Man könnte die Schlussfolgerung ziehen, wenn David dieser grosse und gottesfürchtige König so etwas tut, dann wird die Wahrscheinlichkeit gross ein, dass mir das auch passieren wird. Also, zerbrich dir den Kopf nicht darüber. Was passiert, das passiert halt. Aber diese Schlussfolgerung ist falsch. Vielmehr sollen wir sehen, welche Folgen diese Sünden für David und sein Land hatten und erkennen, dass es sich lohnt, solche Sünden zu vermeiden. Wir sollen die Ehe eben nicht brechen, wie das im Hebräer ausdrücklich steht: „Die Ehe soll bei allen in Ehren gehalten werden; es darf zwischen Mann und Frau keinerlei Untreue geben. Denn wer unmoralisch lebt oder Ehebruch begeht, den wird Gott richten.“ Hebr.13,4. Wohlbemerkt, das wird zu Christen gesagt! Nun möchte ich euch zwei hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben, die uns helfen dieser Versuchung zu widerstehen.

1. Geniesse, was du hast! Das ist eigentlich der hilfreichste Ansatz. Es ist nämlich kein Verbot, sondern eine Ermutigung sich an dem zu freuen und das zu geniessen, was man hat. In den Sprüchen steht das so: „Freue dich an der Frau, die du jung geheiratet hast. Sie soll dir viele Kinder schenken! Anmutig wie eine Gazelle ist sie. Ihre Brüste sollen dich immer berauschen, in ihren Armen kannst du dich selbst vergessen!“ Spr.5,18-19. Auch Paulus, der übrigens selber unverheiratet war, sieht darin die Lösung, dass ein Ehepaar sich treu bleiben kann. Er schreibt den Korinthern: „Wegen der Gefahr sexueller Unmoral soll ein Mann die eheliche Beziehung mit seiner Frau pflegen, und eine Frau soll die eheliche Beziehung mit ihrem Mann pflegen. Der Mann darf sich seiner Frau nicht verweigern, und genauso wenig darf sich die Frau ihrem Mann verweigern.“ 1.Kor.7,2-3. Und dann schreibt Paulus noch etwas ganz Erstaunliches: „Nicht die Frau verfügt über ihren Körper, sondern der Mann, und ebenso verfügt nicht der Mann über seinen Körper, sondern die Frau.“ 1.Kor.7,4. In der sexuellen Begegnung geht es demnach um gegenseitige Hingabe. Und falls euch das bis jetzt nicht aufgefallen ist: Paulus sieht im sexuellen Bereich Mann und Frau als total gleichberechtigte Partner an. Da hat weder der Mann noch die Frau zu sagen, wie das gehen soll. Sie treffen die Entscheidungen gemeinsam. Paulus fährt weiter: „Keiner von euch darf sich seinem Ehepartner entziehen, es sei denn, ihr beschliesst gemeinsam, eine Zeitlang auf den ehelichen Verkehr zu verzichten, um euch ganz auf das Gebet zu konzentrieren. Aber danach sollt ihr wieder zusammenkommen; sonst könnte euch der Satan in Versuchung bringen, weil es euch schwer fallen würde, euer sexuelles Verlangen zu kontrollieren.“ 1.Kor.7,5. Ich finde das sehr spannend, wie Paulus hier argumentiert. Er ruft nicht zur sexuellen Enthaltsamkeit in der Ehe auf, sondern fordert die Ehepaare dazu auf, in ihrer Beziehung die Sexualität auszuleben und zwar mit dem Ziel, dass sich weder Frau noch Mann durch Ehebruch oder unzüchtiges Verhalten gegen Gott versündigt. Im Grunde ist das ein geistliches Anliegen!

2. Unerfüllte Wünsche ertragen! Wie wir im Anspiel bereits gehört haben, besagt eine Studie der Göttinger Universität, dass 85% der befragten Frauen und 79% der befragten Männer ihren Ehebruch mit der Unzufriedenheit in ihrem aktuellen Sexleben begründen. Irgendwie klappt es im Ehebett nicht so, wie man das gerne hätte. Man hat Erwartungen und Wünsche, die der eigene Partner nicht befriedigen kann oder will. So kann die Befürchtung wach werden, man könnte etwas Schönes im Leben verpassen. Das Selbstmitleid wächst und der Gedanke reift, man könnte sich diese Wünsche mit jemand anderem erfüllen. Schliesslich lebt man nur einmal. Das wird aber nicht funktionieren, denn ist der Wunsch erfüllt, melden sich neue Wünsche. Wer der Erfüllung aller seiner Wünsche nacheifert, der wird ein Gefangener seiner eigenen Wünsche werden. Reife Menschen haben gelernt mit unerfüllten Wünschen zu leben. Wir müssen nicht alles erleben, was man erleben könnte. In den Sprüchen steht: „Mein Sohn, willst du wirklich dein Glück bei einer anderen suchen und dich an den Brüsten einer Fremden berauschen? Bedenke: Der Herr sieht alles, was du tust, und prüft alle deine Wege.“ Spr 5,20-21.

Schlussgedanke

Was David und Batseba getan hatten, war rücksichtslos und respektlos gegenüber Urija und gegenüber Gott. Was an dieser Geschichte trotzdem faszinierend ist, ist die Tatsache, dass Gott David seine schweren Sünden vergeben hat. Unter der Herrschaft des Königs Abija, einem Nachkommen von David, wird uns berichtet, warum Gott Abija geholfen hatte: „Das tat Gott David zuliebe, der zeit seines Lebens getan hatte, was dem Herrn gefällt, und ihm in allen Dingen gehorcht hatte – das Unrecht gegen den Hetiter Urija ausgenommen.“ 1.Kö.15,4-5. Die Sache mit Urija ist also nicht vergessen, aber sie ist vergeben. So segnete Gott das Volk Israel viele Jahre später David zuliebe. Vielleicht hast du auch so ein Geheimnis wie David. Vielleicht denkst du auch, du könntest es verstecken. Doch das wird dir nicht gelingen. Früher oder später wird Gott das, was du getan hast, ans Licht bringen. So ist es besser, wenn du in dieser Sache proaktiv wirst und das in Ordnung bringst. Auch dann, wenn du einen schmerzhaften Prozess durchlaufen wirst. Paulus schreibt den Korinthern: „Würden wir uns selbst einer kritischen Beurteilung unterziehen, dann müsste der Herr uns nicht richten.“ 1.Kor.11,31. Würden wir den Stier bei den Hörnern packen und unsere Sache in Ordnung bringen, müsste Gott uns nicht richten. Gott würde sich freuen, wenn du diese Sache in Ordnung bringen würdest. Er würde dir vergeben, wenn du – wie David – dein Verhalten bereust. Johannes ermutigt uns dazu, indem er sagt: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.“ 1.Joh 1,9. Das ist doch ein wunderbares Angebot Gottes!