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Die konsequente Veränderung

Die Notwendigkeit angemessener Neuausrichtung, Teil 1/3, Epheser 4,17-24

Die konsequente Veränderung

Reihe: Die Notwendigkeit angemessener Neuausrichtung (1/3)
 Epheser 4,17-24

Einleitende Gedanken Im Gebetsheft für Myanmar las ich über die Begegnung mit einem buddhistischen Mönch. Er war überzeugt, er würde auf einer höheren Stufe stehen als die Dorfbewohner, die ihm das Essen spendeten. Gute Taten seien schliesslich nur ein Anfang, Meditation dagegen sei der wahre Weg des Buddhismus. Er selber meditiere fast den ganzen Tag, manchmal sogar Monate lang weit weg im Dschungel. Der Gesprächspartner fragt ihn, ob er meine, dem Nirwana, das ist der Himmel oder die Erlösung für die Buddhisten, nahe zu sein. Der Mönch schweigt – ein Seufzer ist zu hören, und dann sagte er leise, er bräuchte noch 1000 Leben, bis er dieses weitentfernte Ziel erreichen könnte. Was für eine Perspektive! Tausend Leben mit unsäglichen Entbehrungen und dann vielleicht die Reinheit erreicht zu haben, die für dieses sogenannte Nirwana ausreichen würde. Ehrlich gesagt kann ich nicht wirklich verstehen, warum der Buddhismus bei uns so trendig geworden ist. Das Evangelium bietet doch eine ganz andere und aussichtsreichere Perspektive. Da heisst es zum Beispiel: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.“ 1. Johannes 1, 9. Christen müssen ihre Schuld nicht abarbeiten. Sie müssen nicht durch ein religiöses Leben einen Reinigungsprozess durchlaufen. Eigentlich müssen wir nur aufrichtig unsere Schuld und Unreinheit bekennen und dann reinigt uns Gott! Das ist doch grossartig! Ich begreife gar nicht, warum sich nicht mehr Menschen von dieser Tatsache begeistern lassen. Auf der anderen Seite ist es so, wenn ein Mensch Christ wird, wird sich sein Leben verändern. Theoretisch ist das einleuchtend und scheint selbstverständlich, aber in der Praxis sieht das manchmal anders aus. Deshalb gibt Paulus den Christen in Ephesus ganz praktische Anweisungen, mit denen wir uns in dieser neuen Predigtreihe beschäftigen werden, die ich mit «Die Notwendigkeit angemessener Neuausrichtung» überschrieben habe. Den heutigen Abschnitt habe ich so überschrieben: Die konsequente Veränderung. Ich lese den Abschnitt im Epheserbrief Kapitel 4, die Verse 17-24: Das sage ich euch im Auftrag des Herrn mit allem Nachdruck: Ihr dürft nicht mehr wie die Menschen leben, die Gott nicht kennen und deshalb von ihrem verkehrten Denken in die Irre geführt werden. Epheser 4, 17. Ihr Verstand ist verfinstert, denn sie haben sich dem Leben entfremdet, das von Gott kommt. Durch die Unwissenheit in ihrem tiefsten Inneren verschloss sich ihr Herz gegenüber Gott. Epheser 4, 18. Das Gewissen dieser Menschen ist abgestumpft; sie haben sich der Ausschweifung hingegeben und beschäftigen sich voller Gier mit jedem erdenklichen Schmutz. Epheser 4, 19. Bei Christus habt ihr aber etwas anderes gelernt! Oder habt ihr seine Botschaft etwa nicht gehört? Seid ihr etwa nicht in seiner Lehre unterrichtet worden, in der Wahrheit, wie sie in Jesus zu uns gekommen ist? Epheser 4, 20-21. Legt also eure frühere Lebensweise ab! Ja, legt den ganzen alten Menschen ab, der seinen Begierden folgt! Die betrügen ihn nur und führen ihn ins Verderben. Erneuert euch aber in eurem Geist und Denken. Epheser 4, 22-23. Zieht den neuen Menschen an, der nach Gottes Bild erschaffen ist und dessen Kennzeichen Gerechtigkeit und Heiligkeit sind, die sich auf die Wahrheit gründen. Epheser 4,24

So lebtet ihr früher

Was Paulus hier schreibt, schreibt er an Christen. Paulus richtet sich nicht an die Heiden und fordert sie zur Umkehr und zur Lebensveränderung auf – nein! – eindeutig spricht er zu wiedergeborenen Christen. Da erstaunt der scharfe Ton und die radikale Aufforderung das Leben nun endlich zu ändern. Das könnte uns zahrtbeseiteten Christen geradezu erschrecken. „Das sage ich euch im Auftrag des Herrn mit allem Nachdruck: Ihr dürft nicht mehr wie die Menschen leben, die Gott nicht kennen und deshalb von ihrem verkehrten Denken in die Irre geführt werden.“ Epheser 4, 17. Ist diese strenge Aufforderung wirklich nötig? Ist es nicht selbstverständlich, dass Christen, die ihre Sünden bekannt, Jesus in ihr Leben eingeladen haben und den Heiligen Geist bekommen haben, automatisch ihre Lebensweise ändern? Paulus würde uns vermutlich sagen, dass das leider nicht so automatisch funktioniert und nicht so selbstverständlich sei, wie wir uns das vorstellen. Dazu werde ich im zweiten Teil mehr sagen. Zuerst beschreibt Paulus, wie Menschen leben, die Jesus nicht nachfolgen. „Ihr Verstand ist verfinstert, denn sie haben sich dem Leben entfremdet, das von Gott kommt. Durch die Unwissenheit in ihrem tiefsten Inneren verschloss sich ihr Herz gegenüber Gott.“ Epheser 4, 18. Diese Menschen wussten zwar, dass es einen Gott gibt, aber sie wollten nichts mit ihm zutun haben. Im Römerbrief beschreibt Paulus dieses Phänomen so: „Trotz allem, was sie über Gott wussten, erwiesen sie ihm nicht die Ehre, die ihm zukommt, und blieben ihm den Dank schuldig.“ Römer 1,21

Wer sich bedankt, der weiss, dass er abhängig ist. Er ist der Empfangende, deshalb bedankt er sich. Wenn sich die Menschen bei Gott nicht bedanken, dann drücken sie damit ihre Unabhängigkeit von ihm aus. Sie meinen nichts von ihm empfangen zu haben und nichts von ihm zu benötigen, ihm nichts schuldig zu sein. Warum sollen sie sich bedanken!? Diese Einstellung führt folgerichtig dazu, dass sich Menschen eine eigene Erklärung über die Bedeutung, über den Sinn und das Ziel des Lebens zurechtlegen müssen. Jeder Mensch hat irgendeine Deutung für sein Leben, ob er sie formulieren kann oder nicht. Aber da all diese Gedanken und Ideen nicht der Wirklichkeit des Lebens entsprechen, schreibt Paulus über die Folgen solchen Verhaltens folgendes: „Sie verloren sich in sinnlosen Gedankengängen, und in ihren Herzen, denen jede Einsicht fehlte, wurde es finster.“ Römer 1,21

Das ist die Entwicklung eines Menschen, der sich von Gott gelöst, emanzipiert hat. Das Fatale ist, dass sich diese Menschen einbilden klug zu sein. Sie fühlen sich gegenüber gläubigen Christen fortschrittlicher, moderner, überlegener, intelligenter und geistig weiterentwickelt. Doch Paulus konnte das nicht beeindrucken. Er meint nüchtern: „Sie hielten sich für klug, sind aber zu Narren geworden.“ Römer 1, 22. Wer Gott aus seinem Leben hinausdrängt, wird bald mit einer inneren Leere konfrontiert. Wenn wir uns nicht mehr als Geschöpfe Gottes verstehen, dann müssen wir eine neue Identität finden und das geht in 99% der Fälle in eine Richtig, die ursprünglich niemand einschlagen wollte. „Das Gewissen dieser Menschen ist abgestumpft; sie haben sich der Ausschweifung hingegeben und beschäftigen sich voller Gier mit jedem erdenklichen Schmutz.“ Epheser 4, 19. Diese Suche nach Erfüllung, Bedeutung und Identität kann einen Menschen komplett entmenschlichen. Im Galaterbrief beschreibt das Paulus ausführlich: „Es ist klar ersichtlich, was die Auswirkungen sind, wenn man sich von der eigenen Natur (und nicht von Gott) beherrschen lässt: sexuelle Unmoral, Schamlosigkeit, Ausschweifung, Götzendienst, okkulte Praktiken, Feindseligkeiten, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Rechthaberei, Zerwürfnisse, Spaltungen, Neid, Trunkenheit, Fressgier und noch vieles andere, was genauso verwerflich ist.“ Galater 5, 19-21. Wenn wir das lesen, regt sich in uns Widerstand. Paulus, so krass kann man das doch nicht sagen. Selbst in deiner antiken Welt muss es doch Menschen gegeben haben, die nicht Christen waren und ein anständiges Leben führten. Man darf doch Menschen, die andere Überzeugungen haben, nicht einfach so negative charakterisieren. Das wirkt schon ein bisschen fanatisch! Schliesslich kennen wir viele Menschen, die sehr nett, freundlich, bescheiden und hilfsbereit sind und die von Jesus und dem christlichen Glaubens nichts wissen wollen. Vielleicht würdest du Paulus am liebsten widersprechen und sagen: «Diese radikale Charakterisierung des Menschen, der Jesus ablehnt, gefällt mir nicht, denn sie entspricht nicht dem, was ich erlebe.»

Nun, Paulus würde uns dann vielleicht sagen, dass er damit nicht sagen wollte, dass jeder Mensch alle Laster, die er beschreibt auf sich vereinigen würde. Er wolle nur klarstellen, dass sich Menschen ohne die Erlösung durch Jesus zwangsläufig in diese Richtung entwickeln. Und schliesslich wird jeder Mensch, der mit sich selbst ehrlich ist, eingestehen, dass er nicht nur gut ist, sondern auch dunkle und unzulängliche Seiten in seinem Wesen und Leben kennt. Zugegeben, man kann sie oft gut verstecken, aber deswegen sind sie doch vorhanden. Ein Mensch kann aussereordentlich nett, hilfsbereit und bescheiden und trotzdem Pornosüchtig sein. Er kann sogar Kinderporonos anschauen, von denen er weiss, dass zu diesem Zweck Kinder missbraucht werden. Damit macht er sich des Kindermissbrauchs mitschuldig. Bei jemand anderem kann es der Götzenkult sein, der in einem strengen religiösen Leben Ausdruck finden kann. Wir wissen auch, dass die fürchterlichsten und brutalsten Herrscher kaltblütig morden und gleichzeitig über den Tod ihrer Katze weinen. Auf der einen Seite kaltblütig und auf der anderen Seite warmherzig. Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir dem Paulus recht geben: „Das Gewissen dieser Menschen ist abgestumpft; sie haben sich der Ausschweifung hingegeben und beschäftigen sich voller Gier mit jedem erdenklichen Schmutz.“ Epheser 4, 19. Sogar wissenschaftliche Untersuchungen geben Paulus recht. Ich habe das Buch von Zimbardo auch schon erwähnt, der ein Experiment machte, weil er herausfinden wollte, warum sogenannt gute Menschen zu den schrecklichsten Taten fähig sind. Er meint dann, die meisten Menschen würden sich einbilden, sie wären nie in der Lage eine böse und schreckliche Tat zu vollbringen. Er schreibt: „Die meisten Menschen verstecken sich hinter egozentrischen Voreingenommenheiten, die die Illusion erzeugen, man sei aussergewöhnlich.“ Sie sind aber nicht ausgewöhnliche, sondern ganz normale Menschen. Würden sie besonderen Umständen ausgesetzt, dann würden sie plötzlich zu jeder grässlichen Tat fähig. Zimbardo ist der Meinung, dass dieses Phänomen nicht aufgrund des menschlichen Wesens entstehe, sondern durch ein System verursacht würde. Auch wenn ich von der Forschungsarbeit von Zimbardo viel halte, vertraue ich an diesem Punkt lieber dem Paulus, der uns in aller Deutlichkeit zeigt, woher die Bosheit in dieser Welt kommt. Sie kommt von uns Menschen, weil wir uns von Gott gelöst haben. Wir halten uns zwar für weise, sind es aber nicht. Das ist reine Einbildung. Wer den Schöpfer verachtet und sein Leben auf einem selbstgemachten Konzept aufbaut, der kommt automatisch in eine Abwärtsspirale. Das können wir in unserer Gesellschaft wunderbar beobachten. Was früher schamlos war, das ist heute cool. Der moralische Zerfall und der Wertezerfall in unserer Gesellschaft ist gigantisch. Ja – Christen sollten anders leben: „Das sage ich euch im Auftrag des Herrn mit allem Nachdruck: Ihr dürft nicht mehr wie die Menschen leben, die Gott nicht kennen und deshalb von ihrem verkehrten Denken in die Irre geführt werden.“ Epheser 4,17

So solltet ihr heute leben

Christen sollten anders Leben, denn sie haben ganz andere Voraussetzungen. Paulus meint: „Bei Christus habt ihr aber etwas anderes gelernt!“ Epheser 4, 20. Ja – Christen wissen, dass Jesus für ihre Schuld am Kreuz starb und durch den Glauben an Jesus, ihre Schuld losgeworden sind und dadurch ewiges Leben bekommen haben. Durch den Heiligen Geist wurden sie grundlegend erneuert und fähig, sich diesem Sog der Abwartsspirale zu entziehen. Es ist sozusagen ein neuer Mensch entstanden. „Der Mensch, der wir waren, als wir noch ohne Christus lebten, ist mit ihm gekreuzigt worden, damit unser sündiges Wesen unwirksam gemacht wird und wir nicht länger der Sünde dienen.“ Römer 6, 6. Was Paulus nun den Christen in den folgenden Versen schreibt macht nur unter diesen Voraussetzungen Sinn. Wenn du noch nicht Christ geworden bist, keine Wiedergeburt erlebt hast, dann wird dich das, was Paulus nun sagt komplett überfordern. Kein Mensch schafft eine tiefgreifende Erneuerung durch eine schrittweise Besserung aus eigener Anstrengung. Tiefgreifende Erneuerung ist nur durch eine Revolution des Herzens möglich, wenn wir uns vor Gott demütigen. Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15, 5. Nun, diese Aussage könnte uns zum Gedanken verleiten, dass wir passive Empfänger sind. Doch Jesus meinte nicht, dass wir nichts tun sollten. Er meinte nur, wenn wir ohne ihn etwas machen wollten, nichts Bedeutungsvolles dabei herauskommen wird. Paulus befürchtet, dass die Epheser wohl das Erlösungswerk von Jesus verstanden und angenommen haben, aber sich der praktischen Auswirkungen, die das auf ihr Leben haben sollte, nicht bewusst waren. Das bewog ihn zu fragen: „Oder habt ihr seine Botschaft etwa nicht gehört? Seid ihr etwa nicht in seiner Lehre unterrichtet worden, in der Wahrheit, wie sie in Jesus zu uns gekommen ist?“ Epheser 4, 21. Braucht ihr noch Nachhilfestunden? Oder habt ihr einfach nicht aufgepasst? Nun, so werde ich euch jetzt sagen, was zu tun ist: „Legt also eure frühere Lebensweise ab! Ja, legt den ganzen alten Menschen ab, der seinen Begierden folgt! Die betrügen ihn nur und führen ihn ins Verderben.“ Epheser 4, 22. Nach einer Bekehrung sollte das Leben nicht in gleicher Weise seinen Fortlauf nehmen. Die Lebensweise muss sich ändern. Ein Christ darf sich nicht von seinen sündigen Lüsten treiben lassen. Er soll nicht mehr sündigen. Ist es nicht erstaunlich, dass Paulus das bekehrten Christen sagen muss? Offensichtlich kann man sich bekehren und trotzdem wie ein Mensch leben, der Jesus nicht kennt. Ein Problem, das wir heute noch kennen. Da bekehren sich Menschen, sie lassen sich vielleicht sogar taufen und trotzdem fragt man sich, ob sie das Evangelium wirklich verstanden haben, denn in ihrem Leben hat sich scheinbar nichts geändert. Sie leben vielleicht sogar im Ehebruch weiter, lügen und betrügen. Oft besuchen sie nicht einmal eine Gemeinde, obwohl sie eigentlich zum Leib Christi dazugehören. Das erlebte Paulus immer wieder, den Christen in Korinth schreibt er: „Ich fürchte, bei meinem Kommen werde ich beschämt und traurig sein, weil so viele bis heute nicht mit ihren alten Sünden gebrochen und sich nicht von ihrer schamlosen, unmoralischen und ausschweifenden Lebensführung abgekehrt haben.“ 2. Korinther 12, 21. Wenn ich Christ werde, dann ist es meine Aufgabe, mich von meinem sündigen Lebensstil zu trennen. Das geschieht leider nicht automatisch! Dazu muss ich bewusst meine Werte und Überzeugungen neu definieren. Paulus sagt das so: „Erneuert euch aber in eurem Geist und Denken.“ Epheser 4,23

Wir müssen umdenken oder neu denken – dem neuen Leben angepasst. Dabei geht es nicht um Verbote, dass darf ich nicht mehr, jenes sollst du nicht anfassen usw. Nach dem Motto: Eigentlich möchte ich stehlen, aber jetzt darf ich leider nicht mehr. Nein – es geht um eine fundamentale Veränderung meiner Überzeugungen. Dann werde ich sagen: «Ich will nicht stehlen.» So geschieht, was Paulus dann fordert: „Zieht den neuen Menschen an, der nach Gottes Bild erschaffen ist und dessen Kennzeichen Gerechtigkeit und Heiligkeit sind, die sich auf die Wahrheit gründen.“ Epheser 4, 24. Mit anderen Worte: Führt eure Leben so, wie es Gott ursprünglich gemeint hat und durch das Opfer von Jesus überhaupt möglich geworden ist. Ja – vielleicht hast du dich bekehrt und sogar taufen lassen. Du hast verstanden, dass Jesus für deine Schuld am Kreuz gestorben ist. Doch bist du vielleicht an diesem Punkt stehengeblieben, weil du dachtest, dass du damit am Ziel angekommen bist und nun alles anders werden würde. Vielleicht musstest du dann merken, dass sich doch nicht soviel verändert hat. Du hast immer noch dieselben Schwierigkeiten.

Die Veränderung, die du vielleicht am stärksten bemerkt hast, sind Anforderungen, denen du dich nicht gewachsen fühlst: viel beten, regelmässig Bibellesen, Gottesdienste besuchen usw. So kann es sein, dass du den Glauben an Jesus nicht als etwas befreiendes erlebst, sondern als eine zusätzliche Last, die dein schlechtes Gewissen sogar noch verstärkt. Wenn das bei dir so ist, dann müsstest du die nächsten Schritte tun. Schritt 1: Die alten Lebensgewohnheiten ablegen. Schritt 2: Dein Denken erneuern (dabei hilft dir in besonderer Weise die Bibel). Schritt 3: Die neuen Lebensgewohnheiten annehmen. So leben, wie es zu einem Kind Gottes passt. Paulus schreibt den Galatern: „Da wir also durch Gottes Geist ein neues Leben haben, wollen wir uns jetzt auch auf Schritt und Tritt von diesem Geist bestimmen lassen.“ Galater 5,25

Schlussgedanke Für unsere Errettung können wir nichts tun. Jesus hat alles dafür getan, dass wir ewiges Leben bekommen. Doch wenn wir das ewige Leben bekommen haben, können und sollen wir viel tun. Jesus hat uns durch sein Sterben am Kreuz nicht von Gott losgekauft, sondern für Gott erkauft zu einem Leben für Gott und sein Reich. Wir müssen zwischen Rechtfertigung und Heiligung, zwischen Wiedergeburt und Erneuerung unterscheiden. Das erste ist geschenkt und schafft die Voraussetzung für den folgenden Prozess. Vergleichbar mit der Schöpfung und der darauffolgenden Erhaltung dieser Schöpfung. In den beiden nächsten Teilen dieser Predigtreihe werden wir sehen, dass Paulus noch ganz konkret wird, was ausgezogen und was angezogen werden sollte. Ja – und es ist so, dass das in uns zu Spannungen führen kann, die Paulus sehr wohl kannte. Den Galatern schreibt er: „Die menschliche Natur richtet sich mit ihrem Begehren gegen den Geist Gottes, und der Geist Gottes richtet sich mit seinem Begehren gegen die menschliche Natur. Die beiden liegen im Streit miteinander, und jede Seite will verhindern, dass ihr das tut, wozu die andere Seite euch drängt.“ Galater 5, 17. Niemand von uns kann im Ernst behaupten, er würde erhaben über jeder Versuchung schweben. Aber jeder Christ sollte wissen, dass er die richtigen Entscheidungen treffen und durchziehen kann. Jakobus ermutigt uns dazu: „Legt alles ab, was euch beschmutzt, alles Böse, was noch bei euch vorhanden ist, und geht bereitwillig auf die Botschaft ein, die euch ins Herz gepflanzt wurde und die die Kraft hat, euch zu retten.“ Jakobus 1,21