Viele seiner Jünger zogen sich daraufhin zurück und gingen nicht mehr mit ihm. Jesus fragte deshalb die Zwölf, ob auch sie weggehen wollten. Simon Petrus antwortete ihm: „Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“
Einführung und Hintergrund der Szene
Gut ist es, wenn die Bibel vor Ihnen liegt und Sie sie lesen können, damit sich das Wort Jesus fest bei uns einprägt.
In Johannes 6,66-69 lesen wir, dass es im Zusammenhang mit der Speisung der 5000 war, als die Menschen sich um Jesus drängten und ihn zum König machen wollten. Jesus gab ihnen daraufhin einige wichtige Erklärungen. Nach diesen Worten Jesu begann eine fortlaufende Bewegung: Viele liefen weg.
Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen nicht mehr mit ihm. Jesus fragte daraufhin die Zwölf: „Wollt ihr auch weggehen?“ Da antwortete Simon Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist!“
Der plötzliche Abfall der Jünger
Das war eine dunkle Stunde. Eben noch drängten sich Tausende und Abertausende um Jesus. Alle wollten ihn hören, alle wollten dabei sein, alle redeten von ihm. Er war der große Star.
Und auf einmal laufen alle weg. Wissen Sie, wie peinlich das ist? Es gibt ja jetzt schon Unruhe, wenn jemand mitten in unserem Gottesdienst aufsteht und hinausläuft. Dann schauen alle ihm nach und fragen sich, ärgert er sich oder ist er einfach nur schlecht drauf?
Aber wenn man genau hinschaut, spürt man, dass einige Leute Zorn empfinden. Sie regen sich auf und sagen: „Wir wollen es nicht mehr hören.“ So laufen sie von Jesus weg. Das bedeutet, dass Jesus sich nicht mehr zeigen kann.
Jetzt werden die Leute weiter erzählen, und sein Ruf wird schlecht. Die Bibel erzählt das ganz trocken und nüchtern. Am Ende steht nur noch Jesus da – zusammen mit seinen zwölf Getreuen.
Die Treue der Zwölf Jünger
Ach, sie waren treue Leute! Sie hatten sich fest vorgenommen, Jesus in dieser schwierigen Stunde nicht allein zu lassen. Es war ein Ausdruck von Liebe, ein kleiner Freundesdienst. Sie hatten ja auch von Jesus manches Gute empfangen und sagten sich: Wir lassen dich nicht im Stich.
Doch gerade in dieser dunklen Stunde zeigt sich, wer Jesus wirklich ist. Eigentlich müsste man erwarten, dass Jesus seine Jünger jetzt anfleht und sagt: „Ach, meine Lieben, bitte, bitte blamiert mich jetzt nicht vor den Leuten. Bleibt mir wenigstens treu, lasst mich nicht los! Ich bitte euch, ihr könnt ja tun, was ihr wollt, aber ich brauche euch!“
Haben Sie nicht oft so gedacht, wenn Sie spürten, dass die Zahl der wirklichen Nachfolger Jesu in unserer Welt sehr klein oder fast verschwunden ist? „Ich möchte mich doch noch zum Christentum halten“, dachten Sie. Das ist ja lieb von Ihnen – ein Stück Treue!
Jesus’ Umgang mit dem Abfall seiner Jünger
Man erwartet, dass Jesus noch einen flammenden Aufruf erlässt. Er soll sagen: „Brüder, lasst die Fahne nicht sinken!“ Doch kein Wort davon.
Jesus handelt nicht wie die Ideologen, nicht wie die Parteiführer und auch nicht wie die Werbestrategen. Er verhält sich auch nicht so wie viele Mitarbeiter im Volk Gottes, die ihre Getreuen zusammenhalten und sagen: „Also bitte, mehr Ehrgefühl! Ihr müsst jetzt wenigstens noch dabei bleiben. Es gehört sich so. Was denken denn die Leute draußen, wenn ihr auch noch weglauft?“
Jesus ist ganz anders. Wir sehen das besonders in seinen Passionsstunden. Obwohl diese Zeit ganz am Anfang seiner Wirksamkeit steht, zeigt sich hier, wie er königlich handelt. Er braucht uns nicht, und er bedarf unserer nicht. Er ist der Herr über die Welt.
Die Freiheit zur Entscheidung
Wollt ihr nicht auch weggehen? Das ist mein erster Punkt. Wollt ihr nicht auch weggehen? So bietet Jesus es seinen Jüngern an. Ihr dürft gehen, wenn ihr wollt. Nicht, dass ihr aus Pietät, Ehrgefühl oder weil ihr euch früher einmal entschieden habt, mit ihm zu wandern, da bleiben müsst.
Bitte, geht doch! Macht die Türen ganz weit auf! Ich will das hier einmal ganz klar von der Kanzel sagen: Ihr müsst nicht in der Kirche bleiben. Ihr müsst nicht christlich bleiben. Ihr müsst nicht im Chor mitsingen, nur weil ihr meint, sonst sähe die Sache Jesu gar zu jämmerlich aus.
Jesus sagt: Nein, bitteschön, da steht es doch – wollt ihr nicht auch weggehen? Wenn ihr anderes vorhabt, dann tut es doch! Wenn euch andere Religionen locken, dann wählt diese. Aber redet nicht dauernd darüber, bitte. Dann tut es einfach!
Ihr könnt die Bibel von vorne bis hinten durchstudieren und suchen. Ihr werdet nirgendwo finden, dass der ewige Gott um euch gefeilscht oder um euch geworben hätte, wie man Mitgliederwerbung macht und sagt: „Bitteschön, da müsste man ehrenhalber dabei sein.“
Tragt euch doch aus! Ich schäme mich, wenn ich immer wieder die Spötterreden höre, die sagen, das sei der Trick eurer Kirche, dass ihr schon die Babys tauft, nur damit ihr später gefügige Kirchensteuerzahler habt. Das hat Jesus nicht nötig.
Darum macht er die Tür weit auf und sagt: Geht! Sagt es allen Menschen, die ihr trefft und die irgendwo schimpfen und sich ärgern über irgendetwas vom Christentum. Sagt ihnen: Geht doch! Niemand darf euch nötigen. Jesus gibt euch die Freiheit.
Gründe für den Abfall vieler Jünger
Warum haben sich damals so viele von Jesus abgewandt? Es war doch eine Welle der Begeisterung.
Sie können das in Ruhe einmal nachlesen im sechsten Kapitel. Die Leute waren so begeistert von Jesus, weil er ein Wunder wirkte: Er speiste fünftausend Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen. Jesus ist groß, Jesus ist mächtig.
Ich bin überzeugt, dass es in unseren Tagen noch einmal eine solche Bewegung geben würde. Tausende und Abertausende würden im Munde führen und sagen: „Jesus ist groß!“ Sie würden ihm zujubeln, wenn sie von ihren Krankheiten geheilt würden, wenn sich ihre Wirtschaftsnöte lösen, wenn sich ihre ganz vordergründigen materialistischen Fragen des Lebens klären.
„Ach Jesus, du bist wunderbar, gib mir noch ein Wunder!“ Jesus gibt Wunder – ganz bestimmt!
Doch dann richtet Jesus ein paar Worte an diese große Menschenmenge. Und das ist typisch für ihn: Er will keine Nachfolger, die ihm nur nachlaufen, weil sie von ihm einen Profit bekommen haben. Jesus passt auf, dass sich niemand einschleicht, der nur sagt, er gehe mit Jesus, weil das eben besser ist und weil Jesus das so gut macht.
Da sagt Jesus: „Ich gebe euch kein Brot mehr vom Himmel. Ich erfülle eure Wünsche nicht.“
Jesus als das wahre Brot des Lebens
Wissen Sie, dass Jesus unsere Wünsche auch durchkreuzen kann? Er tut das aus einem bestimmten Grund: Er macht uns darauf aufmerksam, dass er das Brot ist, das vom Himmel kommt.
Dabei ging ein Raunen durch die Menge. Wollen die Menschen nicht, dass Jesus der Erfüller ihrer Wünsche ist? Nein, sagt er. Jesus kann auch Nein zu unseren Wünschen sagen. Das kennen viele Beter. Sie beten lange, doch Jesus sagt Nein zu ihren Bitten. Nicht, weil er ihnen etwas abschlagen will, sondern weil er auf ganz andere Weise selbst die Erfüllung unserer Bitten sein möchte.
Er sagt: „Ich bin das Brot, das vom Himmel kommt, ich bin das wahre Brot des Lebens.“ Er möchte, dass wir alle unsere Erfüllung in ihm finden. Er will, dass wir eine feste Glaubensverbindung mit ihm eingehen.
An dieser Stelle weichen viele Menschen zurück, denn das wollen sie nicht. Sie dachten doch nur, dass Jesus ihnen das erfüllt, was sie erbeten haben. Doch Jesus fügt noch etwas hinzu, um dies zu verdeutlichen: „Ihr könnt ja gar nicht zu mir kommen, es sei denn, der Vater zieht euch.“
Damit weist er auf das geheimnisvolle Wirken Gottes hin. Es ist ein großes Geschehen Gottes, wenn wir überhaupt das Geheimnis Jesu entdecken dürfen. Jesus sagt den Menschen, dass es gar nicht in ihrem Können und Vermögen liegt. Er stößt die Leute regelrecht zurück und weist sie ab.
Er sagt: „Nein, ich will nicht auf diese Weise von euch bejubelt und bewundert sein.“ Jesus will Jünger haben, die ihn über alles lieben. Menschen, die von ihrem Leben nur eines sagen können: „Schönster Herr Jesu, dich will ich über alle Dinge in mein Leben hineinnehmen, und dir will ich gehören.“
Die Frage des Verbleibs bei Jesus
Nun zum zweiten Punkt: „Wohin sollen wir gehen?“ Das fragt Simon Petrus. „Herr, wohin?“ So klingt die Frage auf den ersten Blick vielleicht ganz einfach oder sogar etwas naiv.
Wenn Jesus ihn freigibt und sagt, er solle sich nicht gebunden fühlen, dann lässt er ihn ziehen. Und da gibt es tausend Wege. Am Ufer des Sees steht noch das Boot, auf dem er einst als Fischer gearbeitet hat. Du könntest zurückgehen! Du könntest dort weitermachen, wo du aufgehört hast, als du mit Jesus gegangen bist. Willst du nicht zurück?
Ich glaube, in diesem Moment sieht Petrus, dass es viele Möglichkeiten gibt. Man kann in der Welt Karriere machen, Ehre gewinnen, Reichtum anhäufen und das Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten. Wenn man all das abschüttelt, was Gott an Geboten und Gesetzen auf uns legt, dann ist das doch ein Leben, in dem man sich selbst verwirklichen kann.
Das ist ein Angebot, das viele Christen kennen. Sie fühlen sich oft wie in einer Zwangsjacke und sehnen sich danach, frei zu sein. Sie denken: „Wie wäre das, wenn ich einmal nicht mehr von Jesus abhängig wäre? Dann könnte ich ganz frei leben.“ Ich sage: Tu es doch!
Plötzlich stehen all diese Wege vor Petrus offen. „Wohin sollen wir gehen?“, fragt er. Es ist keine dumme Frage, sondern eine, die er sich in aller Eile überschlägt. Er erkennt: Das sind für ihn keine Wege mehr. „Nein“, sagt er, „das lohnt sich nicht. Da ist nichts drin.“ Wege zurück? Nie, niemals zurück.
Die Entscheidung für Jesus als einzigen Weg
Jetzt sitzen Sie heute in der Kirche. Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht, dass Sie sagen: „Nie mehr zurück.“ Für mich gibt es keine andere Chance mehr. Das Alte möchte ich niemals eintauschen. Was die Welt mir bietet, ist nicht verlockend. Es ist fast so, als hätte ich einen Ekel davor. Ja, wohin? Zurück – doch niemals!
Wir haben einen großen Fehler gemacht, wenn wir Leute genötigt haben, sich für eine christliche Aufgabe oder eine Mitarbeit in der Gemeinde zu verpflichten. Und ich darf das auch noch einmal sagen, gerade jetzt, mit zeitlichem Abstand, zu den Konfirmanden: Ihr lieben Jungen und Mädchen, steht bloß nicht da vorne bei der Konfirmation, als müsstet ihr das.
Ich gehe mit euch zu euren Eltern und helfe euch, wenn ihr euch abmelden wollt, damit sie auch wirklich zustimmen. Jesus will euch nicht gezwungen haben. Die Geschenke bekommt ihr vielleicht trotzdem – von den lieben Verwandten, die euch beschenken. Aber Jesus will keine erzwungene Nachfolge haben.
Er will Menschen, die es berechnen können, die überschlagen und sagen: Es gibt in der Welt überhaupt nichts, das so groß, so wertvoll, so beglückend, so voller Freude und so erfüllend ist wie das Leben mit Jesus.
Glaube und Erkenntnis als Grundlage der Nachfolge
Und da möchte ich das Dritte sagen: Wir haben geglaubt und erkannt. Das unterscheidet Petrus von vielen, die nur mitlaufen. Es wird immer wieder so sein, dass es im Lauf der Geschichte des Reiches Gottes Zeiten gibt, in denen sich die Nachfolger ein wenig zeigen müssen.
Es gibt Zeiten des Abfalls, in denen die wahren Nachfolger Jesu wieder deutlich ins Blickfeld treten. So wirkt Gott. Darum kann man auch niemanden zwingen. Es stimmt auch nicht, dass man einfach aus Tradition in die Nachfolge Jesu hineinwächst. Im Gegenteil: Man wächst dadurch nur hinaus.
Es braucht ein klares Überlegen und Abwägen: Was habe ich denn von Jesus? Es gibt keinen anderen Grund, mit Jesus zu gehen. Das darf ich noch einmal sagen, auch wenn Menschen wunderbare Erlebnisse haben, Erfahrungen machen, Gebetserhörungen erleben und Wunder in ihrem Leben aufzählen können.
Der Grund, warum wir mit Jesus gehen, wird von Petrus hier deutlich genannt. Er sagt nicht: „Herr, das war so klasse, als du damals die Fische in mein Netz zappeln ließest.“ Kein Wort davon! Das ist furchtbar, wenn Christen nur an ihren Wundern hängen bleiben.
Stattdessen sagt Petrus: „Herr, du hast Worte. Ich kann doch keine Stunde leben ohne deine Worte.“
Die Kraft der Worte Gottes
Was sind denn Worte Gottes? Das sind die Worte, die man in der Bibel liest. Ist es bei Ihnen auch so, dass Sie sagen: Diese Worte stärken mich, sie sind mir eine Erquickung, sie machen mich satt? Sie sind für mich wie eine ganz köstliche Speise. Wenn es dann zum Mittagessen geht, ist es noch viel wunderbarer, wenn ich vorher meine Bibel aufschlage.
Heute Morgen hat mir jemand gesagt, als ich fragte, wie es ihm geht: „Wunderbar, ich habe heute Morgen etwas Wunderbares im Wort Gottes gelesen.“ Das ist großartig, wenn sich jemand so stärken kann und sagt: Das ist der Grund, warum ich bei Jesus bin. Die Worte berühren mich ganz tief, sie trösten mich. Das ist das Einzige, was uns unser Herr in dieser Welt wirklich gibt, an das wir uns im Glauben halten können. Alles andere bleibt immer wieder widersprüchlich.
An die Worte Gottes können wir uns halten. Sie sind Leben, von ihnen geht Kraft aus. Schade, wenn manche die Worte Jesu nur wie Gitterstäbe eines Käfigs empfinden, in den sie eingesperrt sind. Das sind sie ja gar nicht. Diese Worte zeigen doch nur die Weite des Raumes an, in dem du leben kannst und in dem dich Gott segnen wird.
Und der Petrus sagt: „Wir haben es geglaubt und erkannt, du bist der Messias.“ Das heißt doch: In dir, Jesus, ist der Himmel offen. In dir, Jesus, sehen wir das Angesicht Gottes. Wir sind immer die Tastenden, die fragen: Gibt es Gott, und wo können wir seine Liebe finden? Wir haben sie in dir gefunden. Wir sind Wissende. Wir haben es nicht nur geglaubt, sondern wir haben es erkannt. Wir sind unserer Sache ganz gewiss, wir sind überzeugt.
Man bekommt Angst, wenn man diesen Abschnitt liest, ob man auch mit seinem Glauben wirklich bestehen wird. Wie wird das sein, wenn unser Herr auch uns einmal durch die Zeiten der Anfechtung führt? Wenn einer nur denkt: Das werde ich schon meistern, wird er nicht durchkommen. Der Grund, warum wir bei Jesus sind, ist ja noch viel größer. Er ist doch Christus, Gottes Sohn.
Ich bin so froh, dass er sich eindeutig dazu erklärt hat, dass er mich, einen schwankenden, schwachen Menschen, durchziehen will bis zur Ewigkeit, durch alle Not. Das war sein Plan, als er für mich starb. Und das habe ich geglaubt und daran bleibe ich.
Und das ist der Grund, warum ich gewiss bin. Ich kenne sehr wohl meine eigene Untreue und Lauheit, aber ich weiß: Jesus ist so groß, er wird mich zum Ziel durchbringen. Er ist der Christus.
Ich muss jetzt an so viele denken, die vor uns gelebt haben. An jenen japanischen Christen aus dem Samurai-Geschlecht, der einst in der Schule vor der Entscheidung stand, ob er sich zu Jesus bekennen soll. Er zögerte, weil ein Onkel ihm noch das Schatzhaus der Familie gezeigt hatte und gesagt hat: „Das gehört dir, du wirst in die Nachfolge deiner Väter treten. Aber wenn du zum Christentum übertrittst, werden wir dich enterben und aus der Familie ausstoßen.“
Dann wählte dieser 14-jährige Knabe das Bekenntnis zu Jesus. Er ließ sich taufen, aber nicht als jemand, der für Jesus Opfer bringt, sondern als einer, der sagt: „Ich habe den Schatz meines Lebens gefunden. Ich habe das gefunden, was dieses irdische Leben überhaupt noch wertvoll und groß macht.“
Dann zog er in ein Armenviertel und lebte dort mit den Ärmsten zusammen, um ihnen Jesu Liebe spürbar zu machen! Wenn das unser erstarrtes Traditionschristentum wieder begreifen würde: Jesus will uns nicht bloß gebunden und erzwungen da haben. Er fragt uns heute: Wie ist es denn bei dir? Willst du? Du darfst doch gehen, such dein Leben sonst wo!
Wie schön wäre es, wenn bei der Gemeinde Jesu nur die wären, die es wirklich so bekennen können: Wir haben alles in dir, Herr Jesus Christus.
Ich bin auch immer wieder so froh, wenn ich das bei vielen von Ihnen erlebe, in schweren Zeiten, wo sie durch viel Not hindurchgehen. Wenn man sie besucht und dann plötzlich hört man, dass da ein Schwerkranker oder einer in Trauer sagt: „Jesus lebt mit mir. Auch ich tot, wo sind nun deine Schrecken?“ Er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken.
Gewisser Glaube, der keine Stützen mehr braucht – das ist so schön, wenn Christen das aus ihrem Leben bekennen können. Sagen Sie das vielen weiter: Warum sie Jesus über alles lieben, warum sie ihm treu sind, was sie in seinem Wort finden und was sie glauben und erkennen. Das ist heute die Stimme, die in der Welt aufhorchen lässt.
Aber am Schluss soll nur noch die Frage stehen: Wollen Sie nicht weggehen? Sie dürfen. Wissen Sie überhaupt einen Weg, der Ihnen das geben kann, was es in Jesus gibt? Amen.
Beispiel eines entschiedenen Glaubens
Und das ist der Grund, warum ich gewiss bin: Ich kenne sehr wohl meine eigene Untreue und Lauheit. Aber ich weiß, Jesus ist so groß, dass er mich zum Ziel durchbringen wird. Er ist der Christus.
Ich muss jetzt an viele denken, die vor mir gelebt haben. Zum Beispiel an jenen japanischen Christen aus dem Samurai-Geschlecht, der einst in der Schule vor der Entscheidung stand, ob er sich zu Jesus bekennen soll. Er zögerte, weil ein Onkel ihm das Schatzhaus der Familie gezeigt hatte und sagte: „Das gehört dir. Du wirst in die Nachfolge deiner Väter treten. Aber wenn du zum Christentum übertrittst, werden wir dich enterben und aus der Familie ausstoßen.“
Doch dieser 14-jährige Junge wählte das Bekenntnis zu Jesus. Er ließ sich taufen – nicht als jemand, der für Jesus Opfer bringt, sondern als jemand, der sagt: „Ich habe den Schatz meines Lebens gefunden. Ich habe das gefunden, was dieses irdische Leben überhaupt noch wertvoll und groß macht.“
Danach zog er in ein Armenviertel und lebte dort mit den Ärmsten zusammen, um ihnen Jesu Liebe spürbar zu machen!
Abschließende Gedanken zur Nachfolge
Wenn unser traditionelles Christentum das wieder verstehen würde: Jesus will uns nicht nur gebunden und gezwungen bei sich haben. Er fragt uns heute: Wie sieht es bei dir aus? Willst du? Du darfst auch gehen. Such dein Leben, woanders!
Wie schön wäre es, wenn in der Gemeinde Jesu nur diejenigen wären, die das wirklich so bekennen können: Wir haben alles in dir, Herr Jesus Christus.
Ich freue mich auch immer wieder, wenn ich das bei vielen von Ihnen erlebe – gerade in schweren Zeiten, wenn sie durch viel Not gehen. Wenn man sie besucht und dann plötzlich hört, wie ein Schwerkranker oder Trauernder sagt: „Jesus lebt mit mir, auch wenn ich sterbe. Wo sind nun deine Schrecken?“
Er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken. Ein fester Glaube, der keine Stützen mehr braucht. Das ist so schön, wenn Christen das aus ihrem Leben bekennen können.
Sagen Sie das vielen weiter: warum sie Jesus über alles lieben, warum sie ihm treu sind, was sie in seinem Wort finden und was sie glauben und erkennen. Das ist heute die Stimme, die in der Welt aufhorchen lässt.
Am Schluss soll nur noch die Frage stehen: Wollen Sie nicht weggehen? Sie dürfen. Wissen Sie überhaupt einen Weg, der Ihnen das geben kann, was es in Jesus gibt? Amen.
