Einführung in das Thema Taufe
Welche Taufen gibt es in der Bibel? Fünf Erläuterungen aus der Theologie, die dich im Glauben wachsen lassen – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die christliche Taufe. Gestern haben wir uns die Taufe des Johannes angeschaut. Gott schickt den größten Propheten des Alten Bundes, um ein letztes Mal sein Volk zur Buße aufzurufen und ihnen den Anbruch von Gottes Reich zu verkündigen.
Gott selbst steht vor der Tür, um sein Reich aufzurichten. Jetzt gilt es für die Hörer von Johannes, sich zu entscheiden. Viele tun es und hängen ihr Herz an Gott.
Von der Buße zur Jüngerschaft
Buße und Taufe im Jordan. Dann tritt Gott selbst in der Person Jesu von Nazareth auf. Aus vorbereiteten Israeliten werden Jüngerinnen und Jünger Jesu – Menschen, die in Jesus Christus, dem Messias, ihren persönlichen Herrn und Retter finden.
Diese Jünger Jesu werden etwas später von Außenstehenden als Christen bezeichnet, weil allen klar ist, dass sie eine ganz besondere Beziehung zu Jesus aus Nazareth, dem Christus, haben. Diese besondere Beziehung zu Jesus Christus war von ihm gewollt.
Kurz vor seiner Himmelfahrt gibt Jesus seinen Jüngern den Auftrag:
Matthäus 28,19-20: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.“
Jünger sind also solche, die von anderen Jüngern über die Gebote des Herrn Jesus belehrt werden. Aber Jüngerschaft selbst hat auch ein äußeres Zeichen. Hier müssen wir uns an das erinnern, was ich gestern im Blick auf die Taufe des Johannes zum Komplex Buße und Taufe beziehungsweise Glaube und Ritual gesagt habe.
Jüngerschaft hat ein äußeres Zeichen, das deutlich macht, dass im Herzen des Jüngers eine Glaubensentscheidung gefallen ist. Dieses Zeichen ist die Taufe auf den Namen des dreieinigen Gottes: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Die Bedeutung der Taufe nach Pfingsten
Aber hören wir Petrus nach der Pfingstpredigt auf die Frage: Was sollen wir tun?
In Apostelgeschichte 2,38 sagt Petrus zu ihnen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden.“ Das erinnert stark an die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden von gestern, oder? Konzeptionell gehören diese beiden Taufen eng zusammen, doch man darf sie nicht gegeneinander ausspielen.
Als Paulus vor Ephesus auf Jünger trifft, die nur mit der Taufe des Johannes getauft waren, erklärt er ihnen das ganze Evangelium. In Apostelgeschichte 19,4-5 sagt Paulus: „Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft und dem Volk gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das ist Jesus.“
Als sie dies gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen.
Wir sehen hier, dass der Glaube an den Herrn Jesus durch die Taufe auf den Namen des Herrn Jesus zum Ausdruck gebracht wird. Zuerst wird geglaubt, und dann wird getauft. Diese Reihenfolge ist für die Apostelgeschichte absolut typisch, weil sie allein Sinn macht.
Die Taufe als Symbol des Glaubens und der Erlösung
Sie macht Sinn, weil die Taufe etwas symbolisiert. Die Taufe symbolisiert, dass ich mit dem Herrn Jesus gestorben bin.
Das klingt vielleicht kompliziert, aber der Herr Jesus stirbt am Kreuz für meine Schuld. Als er ans Kreuz genagelt wurde, wurde mit ihm auch mein Sündenschuldschein angenagelt. Er hat meine Schuld getragen und durch seinen Tod getilgt. Was mir unmöglich war, das tat er. Das ist Erlösung.
Soweit haben wir hoffentlich alle das Evangelium verstanden. Was muss ein Mensch tun, um gerettet zu werden? Er muss glauben. Aber was heißt das genau?
Er muss sich als verlorener Sünder sehen, der bekommt, was er verdient: die Hölle. Und er muss begreifen, dass er nur dadurch gerettet werden kann, dass er Jesus anruft, zu ihm schreit und ihn darum bittet, dass er ihn rettet. So wie Paulus es formuliert in Römer 10,13: "Denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden."
Das ist der Moment der Buße, des Glaubens und ein völliges Nein zu der Idee, dass ich mich selbst irgendwie retten könnte. Ich sehe meine Schuld, eigentlich mich selbst am Kreuz mit Jesus hängen, und ich weiß, ich habe seinen Tod verdient. Aber ich lasse es zu, dass er für mich zum Sündenbock wird und mich von meiner Schuld erlöst.
Die Taufe als Ausdruck des neuen Lebens in Christus
Wenn dir die Zusammenhänge rund um das Kreuz nicht vertraut sind, hier ein Tipp: Höre dir die Podcast-Reihe „Wofür starb Jesus am Kreuz?“ an. Den Link zur YouTube-Playlist findest du im Skript.
Rettung durch Glauben bedeutet, an das zu glauben, was Jesus am Kreuz für mich getan hat. Er hat dort bezahlt und starb an meiner Stelle, wo ich hätte sterben müssen. Genau das, dass ich eigentlich an seiner Stelle hätte sterben müssen, erkenne ich im Moment der Bekehrung an.
Bekehrung wird damit zu einem entscheidenden Punkt in meinem Leben. Im Blick auf das Kreuz sterbe ich mit Jesus am Kreuz – nicht wirklich körperlich, aber innerlich. Ich will mit meinem alten Leben nichts mehr zu tun haben. Ich möchte Vergebung und noch mehr: Ich will Jesu Auferstehungsleben. Ich will Wiedergeburt, einen Neuanfang und neues ewiges Leben.
All das symbolisiert meine Taufe. Mein alter Mensch wird mit Jesus gekreuzigt, damit der neue Mensch mit Jesus lebt. Das beschreibt Römer 6, Verse 3 und 4: „Oder wisst ihr nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.“
Die Taufe symbolisiert das Begräbnis des alten Menschen und die Auferstehung eines neuen Menschen, der in Neuheit des Lebens wandelt. Darum geht es.
Mit der Taufe mache ich öffentlich, dass es in meinem Leben einen Bruch gab. Ich habe Buße getan, mich zu Jesus bekehrt und voll darauf vertraut, dass er mich rettet. Die Taufe ist mein sichtbares Ja zu einem neuen Leben, das mit Buße und Glauben beginnt. Dieses Leben distanziert sich nun Schritt für Schritt von der Sünde und gibt der Gnade Gottes als der beherrschenden Macht in meinem Leben Raum zur Entfaltung.
Ich bin der Sünde gestorben, um für meinen Herrn Jesus zu leben. Dafür steht die christliche Taufe. Sie zeigt, auf wessen Seite ich stehe und wer mein Herr ist. Meine Taufe macht mich zu einem Jesusfreak.
Abschluss und praktische Anregung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir die Frage stellen, ob du einem Nichtchristen die Taufe erklären könntest. Versuch es doch einmal.
Das war's für heute. Wenn du Fragen zur christlichen Taufe hast, dann schicke sie bitte noch heute an kontakt@frogwords.de. Ich werde versuchen, sie im Laufe der Woche zu beantworten.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
