Rückblick und Ausblick auf die Pfingsttagung
Das waren unglaubliche Stunden und Tage, die wir hier bei dieser Pfingsttagung in Bobengrün erlebt haben. Ich denke zurück an so vieles, das sich tief eingeprägt hat. Ich denke an die Begegnungen mit euch, an das herrliche Wetter und an die wunderbare Landschaft des Frankenwaldes.
Es gab es ja auch bei den Jesusjüngern Momente, in denen sie so erhoben waren über das, was sie erlebt hatten, dass sie Jesus einen Vorschlag machten: Wir bauen drei Hütten und bleiben hier. Doch nach einem kurzen Moment sahen sie nur noch Jesus. Alles andere war nicht mehr wichtig, nicht etwa, dass es in Vergessenheit geraten wäre.
Ihr müsst wissen: Das Tollste, Schönste und Größte liegt jetzt vor uns. Bei Christen gibt es keinen Rückblick, sondern das, was wir gehört haben, lässt uns umkehren und nach vorne blicken.
Ich wünsche euch, dass es euch genauso geht. Sie sahen niemanden mehr als Jesus allein. Wenn ihr zurückgeht: Langweilige Christen blicken immer nur rückwärts. Aber wer begriffen hat, was hier geschehen ist, der blickt vorwärts, und...
Der Auftrag der Jünger und ihre Zweifel
Ich lese euch aus dem Ende des Matthäusevangeliums ab Vers 16 vor: Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber zweifelten. Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker, alle Nationen, alle Sprachen, auf allen Kontinenten der Welt. Kauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Weltende.“
Es waren tatsächlich nicht so viele wie hier. Es waren nur elf Männer, und es war eine ganz traurige, kümmerliche Veranstaltung. Es waren Leute, die versagt hatten. Auch jetzt in diesem Augenblick, das heißt, da zweifelten etliche. Das ist das Schlimmste, was man machen kann: dass man Jesus gegenüber zweifelt.
Also das war eine Gruppe, mit der man keinen Staat machen konnte. Diese jämmerliche Versammlung hatte kein Empfehlungsschreiben, sie hatte kein Geld. Sie hatte keinen Fürsprecher, kein Konzept und keinen Plan. Ärmlicher können Jesusleute nie in der Welt auftreten. Diese elf Männer hatten keine Zentrale. Was sollten sie in der Welt ausrichten? Ein kläglicher Haufen.
Aber Jesus gibt ihnen eine Zusage und eine Verheißung. Und ich möchte, dass du heute verstehst, warum das Tollste und Größte jetzt kommt. Ich kenne nicht deine Gemeinde, ich kenne nicht den Verein, der sich bei dir zu Hause trifft. Ich kenne deinen Hauskreis nicht und deine Jugendgruppe nicht. Es mag sein, es ist ein kläglicher Haufen, und da sind auch ein paar dabei, die zweifeln, und es ist nicht viel los.
Aber wenn dort Jesus in der Mitte ist, wenn ihr auf das hört, was Jesus euch sagt – der ist auferstanden und lebt –, dann wird er vor euch hergehen. Er will zu euch reden, und er will euch ganz, ganz groß machen. Er hat das versprochen.
Glaube an Jesus trotz Zweifel und Schwäche
Und du darfst das so nehmen und sagen: Entweder Jesus, bist du der größte Lügner, der größte Betrüger oder der Schwächste.
Wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind, da bist du mitten unter ihnen. Und das will ich glauben, und dir will ich vertrauen.
Das war ja das Geheimnis dieser elf Männer, dass sie Jesus glaubten. Was heißt das? Seinem Wort glauben. Wenn Jesus es sagt, dann ist das bombenfest. Dann kann man sich absolut darauf verlassen. Dann gilt das, egal was ich sehe, auch wenn ich verzweifeln will, wie kümmerlich alles aussieht.
Wenn Jesus da ist und wenn das gilt: Mir ist gegeben alle Gewalt, dann hat der Teufel ausgespielt. Dann kommt es nicht darauf an, was Menschen tun, sondern dann kommt es bloß noch darauf an, was Jesus tut.
Und in der Situation sind wir jetzt, wenn wir auseinandergehen. Und das macht es uns leicht, dass wir auseinandergehen. Wenn wir das erleben wollen, muss ich immer noch daran denken, wie das für die elf Männer wohl war, als sie das hörten, was Jesus sagt.
Also ich hätte gesagt: Jesus, halt deinen Mund! Wer will denn das verstehen können? Glaube, wer es will, ich kann es nicht fassen. Wo ist denn deine Macht? Gerade haben sie dich ans Kreuz gehängt, und der Pilatus sitzt noch auf seinem Thron, und der Hohe Rat und das Volk, das ist immer noch so ablehnend. Wo ist denn irgendwo etwas, was ich sehen kann?
Die Herausforderung des Glaubens und die Kraft des Heiligen Geistes
Es ist immer so mit dem Evangelium und mit allen Worten von Jesus: Wenn du beim Bibellesen denkst, das geht gegen den Strich meines Denkens, wie soll ich das fassen können? Jesus, das Licht der Welt, Jesus, der einzige Weg – es gibt ja nicht viele Wege, sondern nur den einen einzigen Weg. Er ist das Leben. Ist das wirklich wahr?
Die Worte, die Jesus spricht, sind so unerhört, sie sprengen unser Denken. Das widerspricht all unseren Erfahrungen, die wir gemacht haben. Aber diese elf Männer glaubten Jesus. Das war das Geheimnis. Sie vertrauten Jesus absolut, das heißt, sie glaubten seinem Wort und seiner Zusage.
Dann sind sie losgegangen und haben den ganzen Erdkreis erschüttert. Diese elf Männer waren nicht mehr dieselben, obwohl sie vorher schwach waren. Es war nichts dazwischengekommen, das sie hätte stoppen können. Sie hatten keine Ausbildung gemacht, sie wurden nicht trainiert. Die eine Voraussetzung, die sie hatten, war ihr Glaube an Jesus und sein Wort.
Wir haben uns im Jugendbibelkreis mal die Apostelgeschichte durchgenommen, und das war immer wieder faszinierend. Da waren diese elf Männer, und es steht schließlich dort: „Und der Herr tat hinzu, und es wurden viele Gläubige.“ Der Herr wirkte, und da geschah etwas.
Das wünsche ich dir, wenn du hinausgehst, dass du diese Erfahrung machst. Plötzlich hatten diese ängstlichen, zweifelnden Männer einen ganz großen Mut. Das ist das Schönste an der Pfingstgeschichte: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.“
Das ist für viele Gläubige ein großes Rätsel und eine große Unsicherheit, wenn sie sich fragen: Hast du den Heiligen Geist? Ich hoffe, und ich will, dass du das wissen musst: Du kannst ohne den Heiligen Geist nicht einmal glauben. Du kannst das Wort von Jesus gar nicht verstehen.
Das Wunderbare ist die Kraft des Heiligen Geistes. Was tut denn der Heilige Geist? Jesus hat es in Johannes 14 und 16 ganz einfach erklärt. Schau da mal genau hin! Der Heilige Geist überführt die Welt von der Sünde und vom Gericht – sonst versteht das niemand.
Der Heilige Geist öffnet uns die Augen für unsere Sünde und das Gericht Gottes. Und dann heißt es: „Und er wird mich verklären.“ Das ist das Größte am Heiligen Geist, dass er uns Jesus und sein Wort verständlich macht und erklärt. So war es auch bei diesen Männern.
Zeugnis und Auftrag in der Welt
Und sie sind in diese Welt hineingegangen – in eine Welt, in der die Lüge herrscht, in der das Geld triumphiert, in der Versagen und Sünde allgegenwärtig sind. Dort, wo andere Herren herrschen, sind sie hineingegangen und haben von Jesus erzählt.
Ihr solltet meine Zeugen sein. Schlicht erzählt: Du kannst nie mehr tun, als bloß weiterzuerzählen, was Jesus dir gesagt hat. Mir ist das ganz wichtig: Wo sind sie denn zuerst hingegangen? Wieder zurück an den Ort, von dem sie genau hergekommen sind. Das wird oft vergessen.
Dort, wo du herkommst – dein Ort, deine Familie, dein Jugendkreis – geh zurück und erzähle von Jesus. Sei ein Jesuszeuge dort, wo die Leute sind, die du kennst, die gespottet und gelacht haben, weil sie nichts wissen. Geh dorthin.
Am Pfingsttag in Jerusalem gab es eine Bewegung, und Tausende von Menschen kamen zum Glauben. Petrus hat nichts weiter gemacht, als ein paar Bibelstellen ausgelegt und erzählt, dass Jesus auferstanden und lebendig ist. Den Menschen fuhr es ins Herz, ins Gewissen, und sie taten Buße und kamen zum Glauben.
Das muss ich wissen: Das muss Jesus tun. Das können wir nicht tun, aber er will es tun. Der schwierigste Platz, an den er dich senden kann, ist der Ort, aus dem du kommst – dort, wo du herkommst.
Herausforderungen und Ermutigung für den Alltag
Und jetzt wird es spannend. Ich bin gespannt, was du in den nächsten Tagen mit Jesus erlebst.
Wenn du zurück in der Schulklasse bist – ach, wie oft ist das für die Schüler schwierig –, wenn sie dann zum Schülerkreis einladen und die anderen höhnen. Einige in deiner Klasse wissen, dass du auf dem Pfingstjugendreffen warst, und sie grinsen schon. Die jungen Leute können unerbittlich hart sein mit ihrem Spott.
Du sagst: Ja, ich war dort. Ich will dir von Jesus erzählen. Weißt du, dass Jesus sich zu dir bekennt, obwohl du ein schwacher Mensch bist, obwohl du viele Fehler hast? Er bekennt sich zu deinem Zeugnis, und der Geist Gottes, der Heilige Geist, wirkt durch dein Wort.
Übrigens: Auch wenn du nicht gleich Erfolg siehst, kann das oft viel, viel später aufgehen. Das ist bei uns oft auch so gewesen, dass das, was uns jemand gesagt hat, Jahre später aufging, als wir begriffen haben, worum es geht.
Geh wieder zurück dorthin, wo man dich kennt. Das ist der schwierigste Platz. Träum nicht etwas anderes zusammen. Der Platz, wo du herkommst, ist der erste.
Aber dann ist es wichtig, dass Jesus sagt: Geh! Wir wollen hier keine Hütten bauen, wir wollen zurück. Das mit dem Gehen ist ganz wichtig, weil Christen so gerne sitzen bleiben. Sie suchen gerne sichere Mauern, hinter denen sie sich verstecken können, wo man schön singen und beten kann. Aber Jesus war es wichtig zu gehen.
Lest es mal noch einmal nach bei Jesus: Da heißt es, Jesus ging umher in ihren Dörfern. Warum ist Jesus herumgelaufen? Wollte Jesus die Orte inspizieren? Jesus sucht Menschen zum Gespräch.
Bedeutung persönlicher Begegnungen und Hausbesuche
Was mich beeindruckt, ist auch das, was mich überwältigt: Eine Versammlung und ein Zuhören, wie ihr es jetzt zeigt, sind wunderbar. Dennoch sind die meisten Menschen nicht bei Großversammlungen zum Glauben an Jesus gekommen.
Meiner Rechnung nach – ich weiß nicht, ob sie genau stimmt, aber ich behaupte, dass 95 Prozent aller, die zum Glauben an Jesus kamen, im persönlichen Gespräch unter vier Augen zu Jesus gefunden haben. Das wird oft übersehen, wenn wir sagen: Das ist nicht so wichtig. Dabei ist es das Allerwichtigste.
Dein Wort, gerade du, wie du es sagst – so ganz natürlich und echt, so wie du es empfangen hast – hat eine große Bedeutung. Wenn Christen losgehen und unterwegs sind, dann liegt ein ganz besonderer Segen Gottes darauf.
Ich bin oft traurig darüber, dass in unseren Gemeinden so wenige Hausbesuche gemacht werden. Das ist ein großes Versäumnis in unserer Zeit. Wir können über Gemeindewachstum denken, wie wir wollen, aber ohne Besuche geschieht gar nicht viel.
Wir können Leute zusammentrommeln, doch sie laufen genauso schnell wieder auseinander. Die Besuche sind wichtig, gerade dort, wo die Menschen leben. Es müssen keine langen Besuche sein.
Sucht die jungen Leute auf, dort, wo sie sitzen. Schaut euch ihr Zimmer an, was sie an Postern haben, und erzählt ihnen dann, was euch von Jesus bewegt. Sucht sie auf!
Beispiele gelebten Glaubens und Dienstes
Es gehört ja zu diesem Pfingstjugentreffen in Bobengrün. Wir haben es schon angedeutet, wollen es aber noch einmal sagen: Dort war ein junger Wetter im Frankenwald, und sie wussten, dass Martin krank war. Also sind sie an sein Krankenbett gegangen. Siebzehneinhalb Jahre lag er mit seinem Rückenleiden dort, und sie haben eine Versammlung gemacht.
Martin war ein Jesusjünger, aber sie haben ihn nicht allein gelassen in seiner „Matratzengruft“. Stattdessen haben sie ihn aufgesucht. Und das ist so wichtig: Wir müssen diejenigen besuchen, die Ermutigung und Stärkung brauchen.
Aus diesen Besuchen und Pfingsttagungen ist das hier in Bobengrün gewachsen. Dort war ein wahrer Schuhmacher namens Heiner, der auf die Bauernhöfe ging und das Schuhwerk in Ordnung brachte. Oft war er sechs Tage auf einem Bauernhof, um alle Schuhe zu reparieren. Abends erzählte er von Jesus – das war die Bibelstunde. So kamen viele Vorfahren zum Glauben an Jesus.
Darauf liegt ein Segen – auf dem Hingehen und Weitersagen, dort, wo die Menschen leben, in ihrem Umfeld.
Aber unter uns gibt es auch Leute, die weiter weg gehen. Zum Beispiel Kerstin Weiss aus Oberkotzau. Sie geht nach Bunya im Ostkongo, einem sehr schwierigen Gebiet, und das schon seit mehreren Jahren.
Das ist so wichtig, weil es dem Willen von Jesus entspricht: hingehen.
Berufung und Leitung im Dienst
Ja, jetzt: Was ist denn dein Platz? Das hat ja schon viele beschäftigt. Soll ich jetzt auch irgendwo hingehen? Manche kommen mit ganz festen Vorstellungen und sagen: „Gott hat mich nach Malaysia berufen.“ Ich habe da immer Skepsis. Vielleicht hat da jemand gerade einen schönen Film im Fernsehen gesehen, der ihn gepackt hat, und jetzt meint er, das sei Gottes Stimme gewesen.
Weißt du, wie man das macht? Du hast eine Berufung, ein Zeuge Jesu zu sein. Über den Platz, wo du geeignet bist, frag deinen Seelsorger und die Leiter in deiner Gemeinde. Sonst geht es schief. Wir haben manchmal falsche Vorstellungen. Die, die dich kennen, die deine Belastbarkeit kennen und auch deine Gaben, die sollen darüber entscheiden. Die fragen doch: „Meinst du, das wäre etwas für mich?“ Oft sind es die Missionsleitungen, die es ganz anders machen.
Viele große Missionare hatten Ideen. Livingston hatte immer eine Berufung nach China. Doch die Türen waren alle verschlossen. Widerwillig ging er dann nach Afrika – und wurde der größte Afrikamissionar. Adoniram Judson sagte zu Gott: „Ich gehe in alle Länder der Welt, aber nicht nach Burma.“ Gott sandte ihn trotzdem nach Burma. Die Führung Gottes sieht oft anders aus, quer zu unserem Denken. Lass dich von den Seelsorgern beraten!
In der Apostelgeschichte gefällt mir immer, wie die Gemeindeleiter zusammenkamen und den Heiligen Geist befragten. Das ist eine Sache, wo der Geist Gottes uns leiten will. Da sollen wir nicht nach fertigen Programmen fragen: „Herr, wo willst du mich haben? Ist das richtig daheim? Soll ich in die Diakonie gehen oder in die Weltmission?“ Redet doch wieder darüber in euren Gruppen!
Es ist schön, wenn du die besten Leute für den Dienst freigibst. Die Berufung von Jesus erfolgt zum Zeugenamt. Der Platz, wo es geschieht, wird durch die Schwestern und Brüder vor Ort bestimmt. Die tragen Verantwortung, reden mit dir und helfen dir.
Weißt du, wie das Evangelium zu uns nach Deutschland kam, wie die alten Germanen Jesus fanden? Die Germanen hatten verrückte Gottheiten angebetet, waren wilde Krieger, die viel unschuldiges Blut vergossen. Dann kamen aus Irland die iroschottischen Mönche. Sie hatten alles verlassen, nur eine Decke im Arm, um sich nachts zuzudecken, und zogen durch Germanien.
Kolumban und Gallus hießen sie, und einige Freunde. Sie erzählten hier unter den Germanen von Jesus. Von diesem Erbe leben wir heute. Und heute bricht in der Welt eine ganz große Erweckung aus – das hat es noch nie gegeben. Immer dort, wo die Verfolgung groß ist: in China, Laos, Kambodscha, Kuba, Nordnigeria. Dort gibt es viele Blutsopfer, und das Evangelium läuft.
Wenn wir ihnen helfen können, wollen wir die besten Leute für die Weltmission freigeben. Also: Mut! Mut haben wir alle nicht. Das waren alle Feiglinge ihrer Natur nach. Paulus hatte einen Mitstreiter, Timotheus, der war ein ängstlicher Typ, dazu noch etwas kränklich. Paulus rief ihm zu: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“
Timotheus, in dieser Kraft dürfen wir Jesus dienen in dieser Welt. Das macht mutig, und es macht uns unüberwindlich stark. Jesus sendet uns in die Welt. Da haben wir nicht nur Angst vor Widerspruch und Gottlosigkeit. Die Welt ist eine große Not. Sie ist auch eine große Versuchung für uns.
Viele haben ihre Seele verkauft und nur noch das Geld gesucht. Es ist furchtbar, wenn Jesusleute in der Welt nur noch dem Geld nachjagen. Andere jagen nur der Ehre nach, wieder andere nur der Karriere. Manche kommen von ihren schmutzigen Gedanken nicht los, die in der Welt üblich sind und die sie sich im Internet aufgeladen haben. Das beherrscht sie.
Wer kann in dieser Welt überhaupt bestehen? Ist das nicht eine Gefahr? Wenn Jesusleute in die Welt hineingehen, nach Rom, nach Athen, wo ein ganz anderer Geist herrscht – du musst immer wissen: Wir sind leicht versuchlich. Mach da bitte keine großen Sprüche. Jeder von uns liegt in den Versuchungen der Welt.
Wir können viel erzählen von dunklen Dingen, wie wir oft in die Fallen des Teufels getappt sind, wie Streit in unseren Versammlungen herrscht und wie üble Dinge ablaufen. Die Christenheit ist oft der Versuchung erlegen, eine Machtkirche zu sein und vor der Welt zu protzen – eine Weltkirche. Da war nichts mehr von Jesus, von seinem Geist des Dienens, vom Evangelium der Erlösung.
Ganz wichtig: Nur einer hat diese Welt überwunden – du nicht und ich nicht, aber Jesus. Wenn du auf Jesus blickst, kannst du alle Versuchungen der Welt überwinden. Dann kannst du Sieger sein, und der Teufel kann dir keine Falle stellen. Und wenn du hineinfällst, dann blicke auf Jesus.
Jesus sagt so groß in seiner Rede über den Heiligen Geist: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid mutig, seid getrost, seid mutig, wagt was! Ich habe diese Welt überwunden, ich habe gesiegt, die Welt hat verloren.“ Wenn du bei Jesus bist, können dich Versuchungen nicht mehr packen. In der Welt liegt keine Erfüllung, keine Freude.
Die Welt kann dich locken mit allem, was sie will. Für Christen ist die Welt eine große Versuchung. Sie will uns über den Tisch ziehen und sagt: „Kommt, Christen, macht mit!“ Wir wollen auf Jesus hören und stark werden durch ihn. Das ist ganz wichtig.
Deshalb wollen wir draußen nicht nur Versammlungen abhalten und Menschen beeinflussen. Bernhard Rebs von der Bibelschule „Der Fackelträger“ hat vor vielen Jahrzehnten zur Mitarbeiterschulung die schöne Geschichte vom Angler erzählt.
Bernhard Rebs ist vor wenigen Tagen heimgerufen worden in die Ewigkeit. In Dankbarkeit für seinen Dienst will ich die Geschichte noch einmal erzählen: Der Angler kommt heim, die Frau fragt: „Hast du was gefangen?“ Er sagt: „Das Wetter war wunderschön.“ Sie fragt nochmal: „Hast du Fische gefangen?“ Er antwortet: „Es war eine herrliche Zeit, ich habe mich erholt.“ Doch die Frau fragt weiter: „Hast du Fische gefangen?“
Bernhard Rebs machte uns damit klar: Wenn du für Jesus Zeuge bist, geht es darum, dass du Fische fangen musst. Was sind Fische? Jünger machen. Das hat Jesus wortwörtlich beauftragt. Wir sollen Jünger machen, nicht nur Besucher zählen.
Jünger machen wird hier in Bobengrün am Ende ganz wichtig: Durch dein Zeugnis werden Menschen Jesus-Jünger. Was heißt das? Lehrlinge von Jesus, Schüler von Jesus, die so demütig sind wie Jesus, so sanftmütig, die ihr Herz reinigen lassen und Jesus durch dick und dünn nachfolgen.
Mir ist das ganz wichtig: Wie macht man das? Wie kann man das? Kannst du das? Das waren ja auch ganz ungeeignete Leute. Sie haben nicht mal einen Kurs besucht. Ich bin nicht gegen Kurse, und auch nicht gegen Ausbildung. Aber das Entscheidende, das Allerwichtigste ist, dass der Heilige Geist Menschen zu Jüngern machen will, die Jesus ganz gehören, die Jesus eigen sind.
Ich gebrauche gerne ein Wort, das klar macht, dass wir uns nicht in Denominationen und Konfessionen aufteilen. Jesusleute – Leute, die in Wort, Werk und Wesen Jesus ähnlich sein wollen, ihm folgen, sein Wort herrschen lassen, sein Kommando akzeptieren und ihn als Autorität in ihrem Leben haben.
Und das ist so wunderbar: Die Gemeinde von Jesus wird nur durch Jesusleute gebaut, die Jesus ganz und völlig gehören. Das ist unser Dienst.
In unseren Tagen wird viel über Gaben gesprochen. Viele haben schon alle Tests durchlaufen, alle Farbentests, welche Gaben sie haben. Da habe ich Zweifel. In der Bibel finde ich das nicht so, dass Jesus so unterschieden hat.
Natürlich gebraucht er auch deine Gaben, und wir wollen dankbar sein. Aber das Wunderbarste ist, dass er die, die er berufen hat, auch begabt hat. Ich habe oft erlebt, dass wir junge Leute zur Leitung eines Jugendkreises eingesetzt haben. Sie sind mit der Aufgabe gewachsen, wenn sie Jesus als Herrn akzeptiert haben.
In der Missionsgeschichte gibt es tolle Beispiele. Eine Frau, die bei allen Missionsgesellschaften abgeblitzt ist, kümmerlich von Gestalt, hat nicht einmal ihre Volksschule zu Ende gebracht: Gladys Albert. Sie hat Missionsgeschichte für Jesus geschrieben – eine unbegabte Frau, die Jesus brauchbar macht.
Du, Jesus, mach dich brauchbar in deiner Situation. Er gibt dir das richtige Wort im Augenblick. Du kannst es noch gar nicht wissen, aber er gibt es dir im entscheidenden Moment.
Darum sagt Jesus: „Lehrt sie, halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Alles, das ist so wichtig. Alles, was Jesus befolgt. Die anderen Dinge kannst du für unwichtig ansehen, die Menschen noch dazusetzen. Alles, was Jesus sagt, ist wichtig. Die Jesus-Worte gelten absolut, was er sagt und tut, von seiner Königsherrschaft kompromisslos.
Das gilt: Lehrt sie, halten alles, was ich euch befohlen habe.
Der Krebsschaden heute in unserer westlichen Christenheit, warum wir überall Schwindsüchte in Gemeinden haben, ist, dass wir dieses Wort nicht mehr befolgen: alles tun, was Jesus sagt, was er euch sagt und tut. Da liegt es drin. Alles halten, was er uns gesagt hat.
Deshalb schwätzt nicht nur über Religion und Glauben, sondern lebt das und ladet andere dazu ein. Sagt: „Wir wollen das einfach mal tun. Wir wollen nicht nur darüber reden, sondern es tun.“ Denn im Gehorsam liegt die ganze Freude mit Jesus, die erfüllte Freude dieses Lebens mit ihm.
Noch ein Letztes: Du bist nie allein. Das wirst du erleben. Das habe ich gestern schon der Kerstin gesagt, die in den Kongo geht. Am 6. Juni habe ich gesagt: „Es dauert keine vier Wochen, dann hast du den ersten Burnout.“ Das kommt natürlich, weil wir, wenn wir rausgehen und Deutsche sind, oft meinen, an unserem Wesen müsste die Welt genesen. Afrikaner müssten so ticken wie die Deutschen. Dann ist man frustriert, wenn alles daneben geht, die Leute sich abwenden und alle Türen zugeschlagen sind.
Aber dann ist Jesus da. Das wirst du in den dunkelsten Stunden erleben. Ich habe als junger Jugendpfarrer im Schwarzwald tolle Jugendarbeit erlebt. Dann kam ein Abend, an dem niemand mehr da war. Da bin ich auf die Knie gegangen und habe wieder gelesen, dass Gott unser Feind werden kann und gegen uns streitet, wenn wir etwas von uns machen wollen.
Nachher hatten wir Bezirksbibelstunden mit zweihundert jungen Leuten an derselben Stelle. Das hat der Herr getan. Wir wissen, dass alles, was kommt, nur von ihm kommt, und das muss erbeten sein.
Wenn du in dieser Welt etwas bewirken willst für Jesus, wenn du Jünger machen willst: Noch nie hat ein Christ einen anderen bekehren können. Das kann nur der Herr durch den Heiligen Geist tun. Das müssen wir wissen, das ist geheimnisvoll.
Dass Menschen im Glauben auch gehorsam sind, ist so wichtig. Hast du deine persönliche stille Zeit am Morgen, damit dieser Burnout nicht kommt? Dieses Ausgebranntsein und Leersein? Dass Jesus dich so groß machen kann in seinem Haus?
Da steht ja alles schon drin, es ist genau so, wie Jesus uns gesagt hat: Ohne mich könnt ihr nichts tun, gar nichts. Und das ist so schwer, wenn man hauptamtlich etwas will und das Herz brennt und sagt: „Jetzt will ich ganz Afrika sanieren in der großen Not.“ Aber er sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun, aber mit mir ganz viel.“
Deshalb ist das so wichtig, was Jesus getan hat. Mir ist eine Begegnung mit einem Christen in China ganz groß geworden, der zu den Hausversammlungen gehörte. Er erzählte, er war Anführer der Rotgardisten – der schlimmsten Gruppe, die Christen verfolgte in der großen Mao-Revolution, die Kirchen niedergerissen und geschlossen hat.
Er sagt: „Wir haben einen alten Pfarrer gefunden. Ich war über zehntausend Rotgardisten, ich hatte das Kommando. Wir haben diesen alten Pfarrer gefangen, der auf dem Zimmer herumgetrampelt wurde, und ihn zu Tode gefoltert. Im Sterben hat er gebetet: Herr, führe sie zu dir.“
Ein Jahr später, es war noch der Höhepunkt des Mao-Kommunismus, ist er Christ geworden, weil das Gebet wirkt und weil Jesus wirkt. Das musst du wissen, wenn du nach Hause gehst. Das ist absolut wahr und gültig.
Neulich hat mich der Leiter der Fackelträger in Indien in den Hindukusch eingeladen. Er hat eine tolle Bibelschule oben in den Bergen. Wir haben Abschied gefeiert mit den Bibelschülern, es war ein schöner Abend, wir haben miteinander gegessen.
Dann fingen die Plötze an zu heulen: „Sack, Sattisch, was ist da los?“ Sattisch war der Leiter dort, aus einer Brahmanenfamilie, einer der einflussreichsten Familien. Die Bibelschüler erzählten: „Wir kommen aus hinduistischen Familien. Unsere Eltern wissen gar nicht, dass wir hier auf einer Bibelschule waren. Wenn wir heimkommen, sind wir die einzigen Christen.“
Da war ein junger Mann aus Nepal dabei, der sagte: „Ich komme von den Guerillatruppen der Maoisten. Wenn meine Kumpels wissen, dass ich Jesus-Jünger bin, schlagen sie mich tot.“ Dann setzten wir uns zusammen und beteten mit ihnen.
Jesus geht mit dir. Bei dir daheim gibt es keine Mao-Terroristen und keine fanatischen hinduistischen Eltern. Deshalb musst du die Feigheit überwinden, das Genieren mit dem Evangelium von Jesus.
Aber Jesus hat dich nicht nur berufen, sondern er sendet dich und sagt: „Jetzt geh! Geh du wieder, und ich bin mit dir alle Tage, alle Nächte, alle Stunden.“ Verlass die Hand von Jesus nicht bis an der Welt Ende.
Mensch, was haben wir für eine wunderbare Zukunft! Amen.
Mut und Kraft durch den Heiligen Geist
Also Mut – Mut haben wir alle nicht. Das waren alle Feiglinge ihrer Natur nach. Paulus hatte einen Mitstreiter: Timotheus war ein ängstlicher Typ, dazu noch etwas kränklich. Dem hat Paulus zugerufen: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, den Heiligen Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Zucht, der Besonnenheit.
Timotheus, in dieser Kraft dürfen wir Jesus dienen in dieser Welt. Das macht mutig, aber es macht uns auch jetzt unüberwindlich stark, unüberwindlich stark. Jesus sendet uns in die Welt. Da haben wir nicht bloß Angst vor dem Widerspruch, vor der Gottlosigkeit in der Welt.
Die Welt ist eine ganz große Not. Die Welt ist eine große Versuchung für uns. Viele haben ihre Seele verkauft und suchen nur noch das Geld. Es ist etwas ganz Furchtbares, wenn Jesus Leute in der Welt nur noch dem Geld nachjagen. Andere jagen nur der Ehre nach, und wieder andere wollen nur noch Karriere machen.
Und andere kommen von ihren schmutzigen Gedanken nicht los, die in der Welt üblich sind, die sie irgendwo im Internet aufgeladen haben, und das beherrscht sie. Wer kann denn in dieser Welt überhaupt bestehen? Ist das keine Gefahr?
Wenn diese Jesusleute in die Welt hineingehen, nach Rom, nach Athen, wo ein ganz anderer Geist herrscht – du musst immer wissen: Wir sind so leicht versuchlich, und mach da bitte keine großen Sprüche! Jeder von uns liegt in den Versuchungen der Welt.
Wir können jetzt viel erzählen über ganz dunkle Dinge, wie wir oft wieder in die Fallen des Teufels getappt sind, wie Streit in unseren Versammlungen herrscht und wie da ganz üble Dinge ablaufen. Die Christenheit – das könnt ihr aus der Geschichte sehen – ist oft dieser Versuchung erlegen, Machtkirche zu sein und vor der Welt zu protzen, und zwar Weltkirche!
Da war nichts mehr von Jesus da, von seinem Geist des Dienens, vom Evangelium der Erlösung.
Überwindung der Welt durch Jesus
Ganz wichtig: Nur einer hat diese Welt überwunden – du nicht und ich nicht, aber Jesus. Wenn du auf Jesus blickst, kannst du alle Versuchungen der Welt überwinden. Dann kannst du Sieger sein, und der Teufel kann dir keine Falle mehr stellen. Falls du dennoch hineinfällst, dann blicke erneut auf Jesus.
Das sagt Jesus so eindrücklich in seiner Rede, in der er vom Heiligen Geist spricht, im Johannesevangelium Kapitel 16. Dort heißt es: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid mutig, seid getrost, seid mutig! Wagt doch etwas! Ich habe diese Welt überwunden, ich habe gesiegt, die Welt hat verloren.“
Wenn du bei Jesus bist, können dich die Versuchungen gar nicht mehr packen. Denn in ihnen liegt keine Erfüllung, keine Freude. Die Welt kann dich locken mit allem, was sie will, doch für Christen ist die Welt eine große Versuchung. Sie will uns über den Tisch ziehen und sagen: „Kommt, ihr Christen, macht mit!“
Wir aber wollen auf Jesus hören und durch ihn stark werden. Und das ist ganz wichtig.
Zeugnis und Jüngerschaft als Auftrag
Deshalb wollen wir, wenn wir draußen sind, nicht nur Versammlungen abhalten und Menschen beeinflussen. Bernhard Rebs von der Bibelschule, der Fackelträger, hat vor vielen Jahrzehnten zur Mitarbeiterzurüstung die schöne Geschichte vom Angler erzählt. Bernhard Rebs ist vor wenigen Tagen heimgerufen worden in die Ewigkeit. In Dankbarkeit für seinen Dienst möchte ich diese Geschichte noch einmal erzählen.
Der Angler kommt nach Hause, und seine Frau fragt: „Hast du was gefangen?“ Er antwortet: „Das Wetter war wunderschön.“ Wieder fragt sie: „Hast du was gefangen?“ Er sagt: „Es war eine herrliche Zeit, ich habe mich erholt.“ Sie fragt erneut: „Hast du Fische gefangen?“ Bernhard Rebs hat uns damit sehr deutlich gemacht: Wenn du für Jesus Zeuge bist, dann geht es darum, dass du Fische fangen musst.
Was sind denn Fische? Jünger machen. Das hat Jesus wortwörtlich aufgetragen. Wir sollen Jünger machen, nicht nur Besucher zählen. Jünger machen ist hier in Bobengrün am Ende ganz wichtig: Durch dein Zeugnis sollen Menschen zu Jesus-Jüngern werden.
Was heißt das? Lehrlinge von Jesus, Schüler von Jesus zu sein. Menschen, die so demütig sind wie Jesus, so sanftmütig wie Jesus, die ihr Herz reinigen lassen und Jesus durch dick und dünn nachfolgen. Mir ist das ganz wichtig: Wie macht man das? Wie kann man das? Kannst du das?
Es waren ja auch ganz ungeeignete Leute, die Jesus ausgewählt hat. Sie hatten nicht einmal einen Kurs besucht. Ich bin nicht gegen Kurse, ich bin auch nicht gegen Ausbildung. Aber das Entscheidende, das Allerwichtigste ist, dass der Heilige Geist Menschen zu Jüngern machen will, die Jesus ganz gehören, die Jesus eigen sind.
Ich benutze gern ein Wort, das klar macht, dass wir uns nicht in Denominationen und Konfessionen aufteilen sollen: Jesusleute. Das sind Leute, die in Wort, Werk und Wesen Jesus ähnlich sein wollen, ihm folgen, sein Wort achten, sein Kommando akzeptieren und ihn als Autorität in ihrem Leben haben.
Und das ist so wunderbar: Dass Jesus das erfüllt. Jünger, die Gemeinde von Jesus, wird nur durch Jesusleute gebaut, die Jesus ganz und völlig gehören. Und das ist unser Dienst.
Gaben, Leitung und Gehorsam im Glauben
In unseren Tagen wird viel über die Gaben gesprochen. Viele haben bereits alle Tests durchlaufen, auch die Farbentests, um herauszufinden, welche Gaben sie haben. Dabei habe ich Zweifel. In der Bibel finde ich keine Hinweise darauf, dass Jesus so differenziert hat. Natürlich gebraucht er auch deine Gaben, und wir sollten dankbar sein.
Doch das Wunderbarste ist, dass er diejenigen, die er berufen hat, auch begabt hat. Ich habe oft erlebt, dass junge Leute zur Leitung eines Jugendkreises eingesetzt wurden. Sie sind mit der Aufgabe gewachsen, wenn sie Jesus als Herrn angenommen haben.
In der Missionsgeschichte gibt es viele beeindruckende Beispiele. Eine Frau, die bei allen Missionsgesellschaften abgelehnt wurde, war von kleiner Statur und hatte nicht einmal ihre Volksschule zu Ende gebracht – Gladys Albert. Sie hat dennoch bedeutende Missionsgeschichte für Jesus geschrieben. Eine scheinbar unbegabte Frau, die Jesus brauchbar gemacht hat.
Jesus macht dich in deiner Situation brauchbar. Er gibt dir im richtigen Moment das passende Wort. Vielleicht bist du dir dessen noch gar nicht bewusst, aber im entscheidenden Augenblick wirst du es erhalten. Deshalb sagt Jesus: „Lehrt sie, alles zu halten, was ich euch befohlen habe.“ Alles ist wichtig.
Es geht um alles, was Jesus gesagt hat. Die anderen Dinge, die Menschen hinzufügen, könnt ihr als unwichtig ansehen. Die Worte Jesu sind absolut gültig. Was er sagt und tut, insbesondere in Bezug auf seine Königsherrschaft, gilt kompromisslos. Deshalb: „Lehrt sie, alles zu halten, was ich euch befohlen habe.“
Das große Problem in unserer westlichen Christenheit heute, das viele Gemeinden schwächt, ist, dass wir dieses Wort nicht mehr befolgen. Wir tun nicht alles, was Jesus gesagt hat und was er uns befohlen hat. Darin liegt die Ursache.
Deshalb sollten wir nicht nur über Religion und Glauben reden, sondern das Leben, das Jesus uns zeigt, auch tatsächlich leben. Wir sollten andere einladen, es einfach zu tun. Nicht nur darüber sprechen, sondern handeln. Denn im Gehorsam liegt die ganze Freude mit Jesus, die erfüllte Freude dieses Lebens mit ihm.
Begleitung und Durchhaltevermögen im Dienst
Noch ein letztes: Du bist nie allein. Das werdet ihr erleben. Der Kerstin habe ich das gestern schon gesagt. Sie geht in den Kongo. Am 6. Juni habe ich ihr gesagt: Es dauert keine vier Wochen, dann hast du den ersten Burnout.
Das kommt natürlich, weil wir, wenn wir rausgehen – und wir sind ja Deutsche – immer meinen, an unserem Wesen müsste die Welt genesen. Afrikaner müssten so ticken wie die Deutschen. Dann ist man frustriert, wenn alles daneben geht, die Leute sich abwenden und alle Türen zugeschlagen sind.
Aber dann ist Jesus da. Und das wirst du in den dunkelsten Stunden erleben.
Ich habe als junger Jugendpfarrer im Schwarzwald eine tolle Jugendarbeit erlebt. Dann kam ein Abend, an dem niemand mehr da war. Da bin ich auf die Knie gegangen und habe wieder gelesen, dass Gott unser Feind werden kann und gegen uns streitet, wenn wir etwas von uns geben wollen.
Nachher hatten wir Bezirksbibelstunden mit zweihundert jungen Leuten an der gleichen Stelle. Das hat der Herr getan.
Wir wissen, dass alles, was kommt, nur von ihm kommt, und das muss erbeten sein.
Wenn du in dieser Welt etwas bewirken willst für Jesus, wenn du Jünger machen willst, dann denke daran: Noch nie hat ein Christ einen anderen bekehren können. Sie sind überhaupt noch nie gegangen. Das kann immer nur der Herr tun, durch den Heiligen Geist. Und das müssen wir wissen – das ist geheimlich.
Dass Menschen im Glauben auch das tun und gehorsam widerlegen, das ist so wichtig.
Hast du deine persönliche Stille am Morgen des Tages, damit dieser Burnout nicht kommt? Damit dieses Ausgebranntsein und dieses Leersein nicht geschieht? Damit Jesus dir das so groß machen kann in seinem Haus? Da steht ja alles schon drin. Es ist genau so, wie Jesus uns gesagt hat: Ohne mich habt ihr nichts zu tun. Ihr könnt gar nichts tun, nichts. Hallo, nichts.
Und das ist so schwer, wenn man dann hauptamtlich etwas will und das Herz brennt und sagt: Jetzt will ich ganz Afrika sanieren in der großen Not. Aber er hat gesagt: Ohne mich könnt ihr nichts tun. Ich glaube an nichts, aber mit mir an ganz viel.
Zeugnis von Glauben unter Verfolgung
Und deshalb ist es so wichtig, was Jesus getan hat. Mir ist eine Begegnung mit einem Christen in China ganz besonders im Gedächtnis geblieben. Er gehörte zu den Hausversammlungen und erzählte, dass er früher Anführer der Roten Garden war. Diese Gruppe war die schlimmste, die Christen während der großen Mao-Revolution verfolgt hat. Sie haben alle Kirchen niedergerissen und geschlossen.
Er berichtete: „Wir haben einen alten Pfarrer gefunden. Ich war Anführer von über zehntausend Rotgardisten und habe das Kommando geführt. Wir haben diesen alten Pfarrer getroffen, der auf seinem Zimmer herumgetrampelt ist, und wir haben ihn zu Tode gefoltert. Im Sterben hat er gebetet: ‚Herr, führe sie zu dir.‘“
Ein Jahr später, als der Höhepunkt des Mao-Kommunismus erreicht war, wurde er Christ. Er sagte: „Das Gebet wirkt, und Jesus wirkt.“ Das muss man wissen. Das ist absolut wahr und gültig.
Neulich hat mich der Leiter der Fackelträger in Indien in den Hindukusch eingeladen. Er hat dort eine tolle Bibelschule in den Bergen. Wir haben Abschied gefeiert mit den Bibelschülern. Es war ein schöner Abend, wir haben noch miteinander gegessen, und dann begannen die Hunde zu heulen. „Sattisch, was ist denn da los?“ fragte jemand. Sattisch ist der Leiter, er stammt aus einer Brahmanenfamilie, einer der einflussreichsten Familien, die zum Kassensystem gehören.
Die Bibelschüler erzählten, dass sie aus hinduistischen Familien kommen. Ihre Eltern wissen gar nicht, dass sie auf einer Bibelschule sind. Wenn sie nach Hause kommen, sind sie die einzigen Christen.
Ein junger Mann aus Nepal war ebenfalls dabei. Er sagte: „Ich komme von den Guerillatruppen der Maoisten. Wenn meine Kameraden erfahren, dass ich Jesus nachfolge, schlagen sie mich tot.“
Wir setzten uns zusammen und sagten: „Wir beten mit euch.“ Jesus geht mit dir. Bei dir zu Hause gibt es keine Mao-Terroristen und bei dir keine fanatischen hinduistischen Eltern. Deshalb musst du die Angst überwinden, das Zögern, das Genieren mit dem Evangelium von Jesus.
Aber Jesus hat dich nicht nur berufen, sondern er sendet dich auch aus und sagt: „Jetzt geh! Geh du hinaus, und ich bin mit dir alle Tage, alle Nächte, alle Stunden.“ Verlass die Hand von Jesus nicht bis ans Ende der Welt.
Mensch, was haben wir für eine wunderbare Zukunft! Amen.
