Einführung in die Begegnung mit dem Unreinen Geist
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 122: Vollmacht und Dämonen, Teil zwei.
Gestern konnten wir nur mit dem Vorfall in der Synagoge von Kapernaum beginnen. Jesus lehrt, und dann geht alles Schlag auf Schlag.
Markus 1,23-24: „Und sogleich war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist. Und er schrie auf und sagte: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes.“
Hier spricht ein unreiner Geist, der genau das ausdrückt, wovor sich alle unreinen Geister fürchteten: „Bist du gekommen, uns zu verderben?“ Eine gute Frage, und die kurze Antwort lautet: Ja. Genau deshalb war der Herr Jesus gekommen.
Die Vernichtung der Werke des Teufels
Wir lesen im ersten Johannesbrief Kapitel 3, Vers 8: „Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichtet.“
Das Wirken von Dämonen gehört, soweit ich das sehe, definitiv zum Arsenal des Bösen, des Teufels. Er will Menschen vernichten, ihre Begegnung mit Gott verhindern und nicht, dass sie gerettet werden und ewiges Leben finden.
Deshalb wirkt er auf Menschen ein, wie es der Apostel Paulus formuliert, wenn er an die Epheser schreibt. In Epheser 2, Verse 1 und 2 heißt es: „Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.“
Ein Leben nach dem Zeitgeist ist also ein Leben gemäß dem Fürsten der Macht der Luft. Eine etwas ungewöhnliche Formulierung, aber damit ist der Teufel gemeint. Er wirkt in den Menschen, die nicht glauben.
Wie ich gestern schon gesagt habe, wirkt der Teufel auf ganz unterschiedliche Weise auf Gedanken, Gefühle, aber auch auf den Körper und den Willen ein. Die unreinen Geister scheinen dabei seine Helfer zu sein. Sie bringen in den Menschen, auf die sie einwirken, Lügen, negative Emotionen, Krankheiten und Halluzinationen hervor oder übernehmen gleich ganz die Kontrolle über einen Menschen. Dann spricht man von Besessenheit.
Die Realität des Bösen und die Gefahr dämonischer Einflüsse
Ich glaube an die Existenz von Dämonen, vor allem weil ich erlebe, dass das Böse in der Welt eine Realität ist. Außerdem habe ich manchmal Gedanken, von denen ich ganz genau weiß, dass ich sie nicht denken will. Diese Gedanken sind, gemessen an Gottes Wort, Lügen.
Es sind Versuchungen, die mich zum Sündigen verleiten sollen. Nicht nur das: Diese dämonisch inspirierten Lügen sind für den Glauben brandgefährlich.
In 1. Timotheus 4,1 heißt es: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten.“
Es ist so etwas wie ein Kennzeichen der Endzeit, dass Gläubige ihren Glauben verlieren, weil sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten.
Die Frage ist: Wo finden sich diese falschen Lügen? Die Antwort lautet: Auf der Kanzel und in den Büchern von Autoren, die sich für das Reden betrügerischer Geister geöffnet haben.
Dabei muss uns eines klar sein: Diese Autorinnen und Autoren tun das nicht, weil sie immer schon einen Ehrenplatz in der Hall of Fame für Verführer haben wollten. Sie tun es, weil sie auf Lügen hereinfallen, die sie hören oder auf Erfahrungen, die sie machen – bis hin zu Zeichen und Wundern.
Verführung ist in der Endzeit die Regel, und gute Lehre die Ausnahme. Bitte lasst uns das nie vergessen. Die betrügerischen Geister sind jetzt am Wirken. Wenn es eine Zeit gab, in der man mit Lehren von Dämonen rechnen musste, dann ist es heute.
Warnung vor Irrlehren und der Aufruf zur Prüfung
Und deshalb noch einmal mein Disclaimer: Ich bin als Prediger fehlbar und bitte meine Zuhörer inständig, genau zu prüfen, was ich predige. Ich will niemanden verführen, das kann ich ganz ehrlich sagen. Ich genieße mein Leben mit Gott und will wirklich nur eines: vielen Menschen, mit denen ich sozusagen fünf Brote und zwei Fische teilen kann, dienen – den Menschen, die Gott mir anvertraut hat.
Aber bitte prüft, was ich predige, und zwar am Wort Gottes. Ich sage das so, weil ich sehe, dass seit den Neunzigern eine Irrlehre nach der anderen aus dem Boden sprießt. Und mit Irrlehre meine ich solche Lehren, die man eigentlich als unbiblisch entlarven könnte, wenn man seine Bibel kennen würde.
Mal sind es mystische Elemente, mal sind es komische Vorstellungen vom neuen Bund oder vom mosaischen Gesetz. Oder es wird ein Recht auf Gesundheit und Wohlstand propagiert – oder gleich eine Reise in den Himmel unternommen.
Ich bin erstaunt, dass solche Dinge so viele Christen betören können. Ich ahne, dass sie eines gemeinsam haben: Sie stammen von betrügerischen Geistern. Der Betrug besteht darin, dass Erfahrungen wichtiger werden als das Wort Gottes, das der Heilige Geist uns gegeben hat, um uns zur Nüchternheit und zum stillen Nachdenken zu berufen. Stattdessen puschen Dämonen Erlebnisse und Ekstase.
Ich habe bestimmt nichts gegen eine schöne Erfahrung mit Gott, wirklich nicht. Ich selbst habe einen Schatz an sehr wundersamen Gebetserhörungen und Führungen Gottes – eben meine Perlen im Glauben. Gott ist real und wirkt.
Aber wenn ich mich frage, was betrügerischen Geistern in die Hände spielt, wo uns der Heilige Geist doch das Wort Gottes gegeben hat, damit wir die Geister prüfen können, dann sind es Erfahrungen. Erfahrungen, die sich als Beleg für die Echtheit einer Beziehung zu Gott ausgeben, es aber nicht sind. So wie der Herr Jesus es am Ende der Bergpredigt formuliert, wenn er Menschen wegschickt, die dachten, sie wären gläubig, aber in Wirklichkeit nur auf falsche Propheten hereingefallen waren.
Erkennen falscher Propheten und die Bedeutung der Früchte
In Matthäus 7 spricht der Herr Jesus zunächst eine Warnung aus. Es heißt dort in Matthäus 7,15-20: „Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Deshalb werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen.
Wenn du dir Predigten von Bibellehrern anhörst, achte bitte auf ihr Leben. Schau dir die Früchte ihres Lebens an. Die meisten Irrlehrer kann man bereits an ihrem Lebensstil erkennen. Es ist, wie Petrus es in 2. Petrus 2 beschreibt.
Achte auf einen verschwenderischen Lebensstil, auf Habgier, auf Lügen in der Biografie und auf falsche Prophetien. Beobachte auch, ob es Probleme mit ehelicher Treue gibt, ob Arroganz vorhanden ist und ob ein Mangel an Korrekturfähigkeit besteht. Ebenso ist wichtig, ob sie lästerlich über die unsichtbare Welt, auch über Dämonen, reden.
Wenn du solche Merkmale im Leben eines Predigers siehst, dann höre seine Predigten nicht länger an.
Warum man falsche Lehrer nicht selektiv anhören sollte
Aber Jürgen, kann man nicht einfach alles prüfen und von falschen Prophetinnen und Irrlehrern nur das Gute behalten?
Antwort: Nein, das kannst du nicht. Erstens, weil dir dafür wahrscheinlich das nötige Wissen fehlt. Zweitens, weil du dich beim Anhören dem verführerischen Einfluss von betrügerischen Geistern aussetzt. Diese sprechen weit mehr an als nur deinen Intellekt.
Drittens ist es einfach dumm, Zeit mit Bibellehrern zu verschwenden, von denen man weiß, dass sie eine Mischung aus Lüge und Wahrheit verbreiten. Stattdessen könnte man gleich solche Bibellehrer hören, die das nicht tun.
Die Warnung Jesu vor falschen Erfahrungen und der Blick auf das Gericht
Wir waren bei Jesus stehen geblieben, der seine Jünger vor falschen Propheten warnt. Dann wirft der Herr Jesus einen Blick nach vorne auf den Tag des Gerichts (Matthäus 7,22-23).
Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: „Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?“
Und dann werde ich ihnen antworten: „Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“
Hier machen Menschen Erfahrungen – und zwar in Form von Prophetien, Exorzismen und Wundern. Wer könnte jemandem, der so etwas im Namen Jesu erlebt, den Glauben absprechen? Die Antwort gibt nur einer: der Herr selbst. Er weist darauf hin, dass vermeintlich geistliche Erfahrungen eine Täuschung sein können – und zwar eine Täuschung von bösen Geistern.
Du könntest dir in Ruhe Matthäus 7 durchlesen und darüber nachdenken, ob du dein Lebenshaus auf Fels oder auf Sand baust.
Schlusswort und Segenswunsch
Das war es für heute. Bete viel dafür, dass du die verführerischen Einflüsse böser Geister in deinem Leben erkennst und ihnen widerstehst.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.