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Wilhelm Busch - ein leidenschaftlicher Rufer zu Jesus

Frau! Jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, das Reich, der Glaube, die Gültigkeit.

Trage es nicht, wenn eine Welt zusammenbricht. Sie wird zu Christi Füßen, die dauernden Nüsse.

Jesus Christus, König und Herr.

Einleitung und Überblick über die Themen

Wir hören zunächst eine kurze Botschaft von Pastor Wilhelm Busch zum Thema „Glaube an Jesus – eine fröhliche Sache“.

Anschließend folgt eine Strophe eines Liedes, das er von einer Evangelisationsreise durch Norwegen mitgebracht hat.

Danach hören wir einen Vortrag zum Thema „Buddha, Mohammed oder Christus“.

Der allgemeine Glaube an Gott und die fehlende Freude

Es ist eine merkwürdige Tatsache, dass eigentlich alle Menschen an Gott glauben. In der Vergangenheit wurden große Feldzüge geführt, um zu beweisen, dass es keinen Gott gibt. Ich habe jedoch den Eindruck, dass diese Feldzüge vollständig gescheitert sind.

Mir ist jedenfalls, und ich komme seit langem mit vielen Menschen zusammen, keiner begegnet, der zu sagen wagt: „Gott lebt überhaupt nicht.“ Wenn ich Menschen auf Gott anspreche, sagen sie: „Ja, Herr Pastor, ich habe eine Religion und ich habe einen Glauben.“

Doch nun ist etwas ganz Merkwürdiges zu beobachten: Trotz der Tatsache, dass alle Welt an Gott glaubt, wie sie sagt, finde ich nirgendwo Menschen, die an ihrer Religion oder an ihrem Glauben richtig fröhlich werden. Wo ist ein Mensch, dessen Angesicht strahlt, weil er Gott kennt? Wo ist einer, der Freudensprünge machen möchte, dem die Freude aus allen Knopflöchern blitzt, weil er an Gott glauben kann?

Wir haben eine Religion, in der man an Gott glaubt, aber eine Religion, die drei Dinge nicht kann: Sie macht uns nicht froh, sie erneuert unser Leben nicht und sie tröstet uns nicht, wenn wir traurig sind.

Sehen Sie, da liegt doch ein ganz großer Fehler. Und wo liegt dieser Fehler? Wir reden von Gott, aber wir kennen ihn ja gar nicht wirklich.

Jesus als der wahre Weg zu Gott

Es gibt nur eine einzige Methode, Gott wirklich kennenzulernen: Man muss Jesus kennenlernen. Es gehört zu den atemberaubendsten Ereignissen, dass Gott die Mauer zerbrochen hat, die uns von ihm trennt. Er ist in seinem Sohn Jesus Christus zu uns gekommen.

Nun müssen Sie verstehen: Dieser Jesus ist nicht nur gekommen, damit Gott uns näherkommt. Er hat auch gleich unsere allergrößte Not in Angriff genommen. Wissen Sie, was unsere allergrößte Not ist? Das ist unsere Sünde.

Es sollte niemand sagen, er wisse nicht, was seine Sünde ist. Das wissen wir ganz genau. Oh, wie viele schmutzige Geheimnisse gibt es im Leben der Menschen von heute! Wie ist die ganze sexuelle Frage allmählich zu einem so notvollen Gebiet geworden! Wie viel Lüge gibt es unter uns, wie viel Streit und Hass! Sagen Sie nicht, die anderen seien schuld. Bei jedem Streit sind die anderen schuld. Ihr Streit ist in jedem Fall Sünde!

Sie leben ohne Gott, können nicht beten, lesen die Bibel nicht und entweihen die Sonntage. Sehen Sie die Sünde, und Jesus ist in die Welt gekommen von Gott, um unsere Sünde anzugehen.

Haben Sie einmal davon gehört, dass Jesus ans Kreuz geschlagen wurde? Gehen Sie mit mir nach Golgatha. Dort hängt er mit durchbohrten Händen, mit angenagelten Händen. Wissen Sie, warum er dort hängt? Dort trägt er unsere Sünde weg.

Gehen Sie zu Jesus und kehren Sie von Ihrem bisherigen Leben um. Bei ihm bekommen Sie Vergebung der Sünden und Frieden mit Gott. In dem Augenblick, in dem Sie Jesus gehören, haben Sie ein ganz anderes Leben als vorher, als Sie nur so an Gott allgemein hinglaubten.

Wenn Sie Jesus gehören, dann haben Sie einen Heiland, der Sie froh macht. Jesus-Leute sind sehr glückliche, sehr frohe und sehr strahlende Menschen. Sie haben einen Heiland, der ihr Leben erneuert. Es wird völlig anders. Sie werden das schon erfahren im Augenblick, in dem Sie mit Jesus umgehen.

Und es ist ein Heiland, der sie tröstet. Es ist wundervoll, welchen reichen Trost Menschen von Jesus in allen dunklen Stunden haben.

Hören Sie auf mit einem Allerfeldwald-und-Wiesen-Glauben an Gott und suchen Sie Jesus!

Liedstrophe als Ausdruck des Glaubens

Wir sind mit Frieden und Freude wunderschön. Allen Menschen will er seinen Segen schenken, allen, die in Sünden Not leiden, und allen, die ehrenvoll siegreich böse Wege gehen, führt er die Seele hin zu Gott.

Jesu Name ist mir treu. Er hat mein Herz entbrannt, seit ich ihn kenne. O meine Freunde, wenn durch mich keine Rettung gefunden wird, so bleibt die Hoffnung bestehen.

Vergleich der großen Religionsstifter: Mohammed, Buddha oder Christus?

Ich möchte heute zu Ihnen über das Thema Mohammed, Buddha oder Christus sprechen. Diese Frage wird mir häufig gestellt: Kann ich nicht ebenso gut Mohammedaner sein? Oder ist es nicht besser, Buddhist zu sein? Warum also Christ?

Sie werden verstehen, dass ich Ihnen jetzt nicht ausführlich den Islam und den Buddhismus erklären kann. Ich möchte nur auf die entscheidenden Dinge kurz hinweisen.

Sehen Sie, alle Religionsstifter – Mohammed, Buddha und Konfuzius – sind darin einig, dass sie uns sagen, was wir tun sollen. Alle Religionen der Welt geben Regeln vor, was der Mensch tun muss. Von der primitivsten Religion bis zur subtilsten gilt immer: Du musst dies tun, du musst jenes tun und du musst das tun.

Im Evangelium ist es grundsätzlich anders. Das Evangelium der Bibel beginnt nicht mit „Du musst dies tun, du musst das tun“. Stattdessen teilt es uns die unerhörte Botschaft mit: Gott hat etwas getan, Gott hat für dich etwas getan. Er hat die Mauer eingeschlagen, die seine Welt, seine Dimension, von unserer dreidimensionalen Welt trennt. Und er ist in seinem Sohn Jesus mitten unter uns gekommen. Er hat seinen Sohn für uns gegeben.

Sehen Sie, das zentrale Wort des Evangeliums lautet: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab, damit alle, die ihn annehmen, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Verstehen Sie? Alle Religionen sagen dem Menschen: Du musst dies tun. Das Evangelium sagt: Tu mal gar nichts, hör erst einmal zu, Gott hat etwas für dich getan.

Ich gebe zu, dass man das selbst in der Christenheit oft nicht mehr richtig begreift. Es ist mir schon passiert, dass nach einem Vortrag, in dem ich darüber sprach, ein gebildeter junger Mann zu mir kam und sagte: „Ja, Herr Pfarrer, Sie müssten das mehr konkretisieren, was Sie jetzt gesagt haben.“

Er meinte, Gott tut etwas – Kreuz Jesu, Auferstehung Jesu – das seien doch Dinge, mit denen wir nichts anfangen können. „Sie müssten von konkreten Problemen unseres Lebens reden, zum Beispiel von sexuellen Fragen, wie wir mit Geld umgehen oder wie wir mit den Eltern fertig werden.“

Da sagte ich: „Ah, Sie meinen also, ich müsste mehr Lebenshilfe geben, Lebensregeln.“ „Ja, genau das!“ antwortete er.

„Ach“, sagte ich, „damit bin ich also glücklich wieder auf dem Weg aller Religionen? Ich soll den Leuten sagen, was sie tun sollen.“ Das nennt die Bibel Gesetz. Das Evangelium ist nicht Gesetz, Lebensregeln oder Lebenshilfe – zumindest nicht zuerst. Das kommt erst später. Zunächst aber ist da die große Botschaft, die gehört und angenommen werden muss: Der lebendige Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, hat für dich, kleinen und schuldigen Menschen, etwas getan. Er hat seinen Sohn, den Herrn Jesus Christus, gegeben. Er hat ihn sterben lassen am Kreuz. So wichtig war ihm das.

Als die Apostel am ersten Pfingsttag vor der Volksmenge predigten, sagten die Leute: „Wir hören von den großen Taten Gottes, nicht von Lebensregeln. Wir hören kein Gesetz, kein ‚Was man tun soll‘, sondern wir hören von den großen Taten Gottes.“

Gott hat seinen Sohn für uns sterben lassen, Gott hat seinen Sohn ins Grab gelegt, Gott hat seinen Sohn von den Toten auferweckt, Gott hat seinen Sohn zu seiner Rechten erhöht. Gott gibt ihn uns als Heiland.

Wenn Sie das verstehen wollen: Das Evangelium spricht davon, dass der lebendige Gott etwas für Sie tut. Die Bibel benutzt viele Bilder, um deutlich zu machen, was Gott getan hat.

Bilder und Symbole des Evangeliums

Die Bibel braucht etwa das Bild vom Sklavenmarkt. Dort steht: Ein netter junger Mann ist in Sklaverei geraten – erniedrigt, geschlagen, gejagt, rechtlos. Dann kommt ein guter Herr über den Markt und kauft ihn los. Lösegeld wird gezahlt: Du bist frei! Dieses Bild braucht die Bibel, um zu zeigen, dass Jesus uns durch sein Blut erkauft hat – von der Hetze, mit der Teufel und Welt uns jagen, vom Tod, ja, vom Tod hat er uns erkauft. Auch von uns selbst, denn wir machen uns ja selbst unglücklich. Er hat uns zu seinem Eigentum gemacht, zum Eigentum Gottes.

Oder die Bibel braucht ein anderes Bild. Wissen Sie, Gott lebt, und wir sollten Gottes Kinder sein und so leben, wie es ihm gefällt. Doch keiner von uns hat das auch nur einen Tag lang getan. Wir sind Gott alles schuldig geblieben: Reinheit, Wahrheit, Liebe. Unser Schuldkonto ist riesig, und wir können es nicht bezahlen. Wir werden im Gericht Gottes – das bestimmt kommen wird – verloren sein. Doch dann kommt Jesus und bezahlt für uns, als er stirbt. Er wird unser Fürsprecher, der für uns eintritt, der für uns bezahlt und alles in Ordnung bringt.

Dieses Bild braucht die Bibel. Oder sie braucht das Bild vom Gewand. Wir haben schmutzige Kleider, das wissen wir ganz genau. Wenn mir jemand sagt, er sei rein und habe keine Flecken, glaube ich ihm nicht, ich glaube es selbst nicht. Nun kommt Jesus, und wir dürfen ihm unser schmutziges Gewand geben. Er schenkt uns das helle Kleid seiner Gerechtigkeit.

Oh, die Bibel braucht das Bild vom Versöhner. Gott ist unser Feind geworden, er steht gegen uns. Nun kommt Jesus und stellt sich zwischen Gott und uns. Ihn trifft der Zorn Gottes, ihn trifft unsere Schuld, und so wird er zum Versöhner zwischen Gott und Menschen.

Ich sage noch einmal: Die Bibel braucht noch viel mehr Bilder, um deutlich zu machen, was ich in einem Satz sagen möchte. Das Evangelium sind nicht zunächst Lebensregeln, sondern die Botschaft: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab. Er hat etwas für uns getan.

Wenn Sie mich fragen: Mohammed, Buddha oder Christus? Dann sage ich: Wenn Sie Lebensregeln, religiöse Vorschriften oder Gesetze wollen, dann gehen Sie zu Mohammed oder Buddha. Wenn Sie aber die Geschenke des lebendigen Gottes haben wollen, dann kommen Sie zu Jesus Christus.

Unterschied zwischen Religion und Offenbarung

Damit komme ich zum Zweiten, was hier zu sagen ist. Ich glaube, es ist wichtig, den Unterschied zwischen Religion und Offenbarung zu verstehen.

Religion ist das Suchen des Menschen nach Gott. Stellen Sie sich eine dicke Wolke vor, hinter der der lebendige Gott verborgen ist. Der Mensch kann ohne Gott nicht leben. Nun sucht er Gott. Er tastet sich in die Wolke hinein – das sind die Religionen. Der Mensch streckt seine Hände nach Gott aus, verirrt sich jedoch in der dunklen Wolke und findet Gott nicht. Allen Religionen ist gemeinsam, dass man Gott nicht gefunden hat. Es gibt keine Religionsgewissheit.

Im Alten Testament hat ein Mann einmal geschrien: „Oh, dass du die Wolke zerrst und herabführst! Wir können dich nicht finden, wir können nicht zu dir kommen. Nun komm du doch zu uns!“ Diesen Schrei hat Gott gehört. Er ist in Jesus zu uns herabgefahren und hat sich in Jesus offenbart. Jesus Christus ist die Antwort Gottes auf alle Religionen.

Der Buddhismus ist ein quälendes Suchen nach dem, was man Gott nennen könnte – der Buddhismus nennt es jedoch gar nicht Gott. Auch der Islam ist ein quälendes Suchen nach Gott. Das Evangelium spricht von Jesus als der Antwort Gottes auf unsere Religion.

Religionen führen von unten nach oben und erreichen nicht ihr Ziel. Jesus hingegen kommt von oben nach unten. So nimmt Gott die Verbindung mit mir auf.

Ob Mohammed, Buddha oder Christus – um Muslim, Buddhist oder Christ zu sein, muss man religiös sein. Sind Sie religiös? Ich auch nicht. Seien wir ehrlich: Wir sind es ja gar nicht.

Jesus ist nicht für religiöse Leute gekommen, sondern für Sünder, suchende und hungrige Herzen, die Kinder des lebendigen Gottes werden wollen. Als Jesus auf der Erde lebte, gab es religiöse Leute – Schriftgelehrte, Priester, Pharisäer – die ihn ablehnten. Gleichzeitig gab es total unreligiöse Menschen: Dirnen, Räuber, Schwarzhändler und einfache Leute aus der Masse, für die vieles so am Leben in Ordnung war. Diese nahmen ihn an. Sie begriffen, dass Jesus ihnen keine religiöse Bewegung bringt, sondern Rettung, Frieden mit Gott und den lebendigen Gott selbst.

Konfuzius, Buddha oder Christus – wenn Sie Religion wollen, religiöse Erhebung, religiöse Gefühle, religiöses Tun oder religiöse Werke, dann werden Sie Buddhist oder Muslim. Wenn Sie aber den Heiland wollen, den der lebendige Gott in diese Welt geschickt hat, dann werden Sie ein richtiger Christ.

Antwort auf Kritik und Einladung zum Glauben

Ich möchte zum Schluss Folgendes sagen: Neulich habe ich in einer großen Jugendversammlung gesagt: Jesus wartet auf Sie!

Daraufhin wurde ich von einer Zeitschrift heftig kritisiert. Man sagte, das stehe so leer im Raum, wie „Trink Coca-Cola“ oder „Wasch dich mit der und der Seife“. Damit könnten sie nichts anfangen.

Man bat mich, darauf zu antworten. Ich sagte jedoch: Darauf kann ich nicht antworten, darauf ist nicht zu antworten.

Gott hat seinen Sohn gesandt – nicht einen Religionsstifter, sondern seinen Sohn, einen Heiland für Sünder und alle hungrigen Menschen, für alle, deren Seelen nach Leben verlangen.

Der eine sagt: „Ich verstehe nichts, ich höre nichts“ und geht an ihm vorüber. „Ich habe ihm nichts zu sagen.“ Der andere aber begreift, dass hier nicht ein Angebot unter tausend Angeboten unserer Zeit vorliegt.

Sondern dass das Bibelwort Recht hat: Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht (1. Johannes 5,12).

Hier wird uns das Leben, das ewige Leben, Gott selbst angeboten. Nun müssen wir zugreifen.

Liedstrophe als Ausdruck des Sieges Jesu

Dass Jesus Sieger bleibt, ewig ausgemacht,
sein wird die ganze Welt, denn alles ist
nach seines Todes Nacht in seine Hand gestellt.

Nach ihm und heute herausgerungen hat er zum Tod sie noch.
Sie ist verschwunden, da Jesus siegt, da Jesus siegt.

Sei es, dass die Winde am Mist in Kotzenblüten schauen,
sei es, dass sie recht mit ihren Giften misst,
hat sie in Frieden gebaut, die seinen Westen.

Wie Rot und Wärme sich unser Held doch niemals wieder gar.
Jesus sieht, da Jesus sieht, wie raue Messer dich und blaue Köpfe an mir,
wie du uns führst durch deine Finsternis.

Wie so lieb ermahnt Susko dir sich bei.

Einführung zum Vortrag „Gott ja, aber warum Jesus?“

Gott ja, aber warum Jesus? lautet das Thema des folgenden Vortrages von Pastor Busch.

Als ich als junger Mann mein Pfarramt antrat, fiel mir ein Buch in die Hand, das mich außerordentlich beeindruckte. Es stammt von dem amerikanischen Indienmissionar Stanley Jones. Darin erzählt er von seiner Arbeit unter indischen Studenten. Er berichtet: „Es war für mich quälend, dass ich dauernd von ihnen mit einer Fülle von Fragen und Problemen überfallen wurde – Fragen des christlichen Dogmas, Fragen christlicher Institutionen, Fragen, die sich auf die Kirchengeschichte bezogen. Das ist ja keine sehr glorreiche Geschichte. Ich war unablässig damit beschäftigt, das Christentum zu verteidigen oder auf solche Fragen Antwort zu geben. Dann habe ich gemerkt, so komme ich gar nicht weiter. Da habe ich mich eines Tages entschlossen, eine Frontverkürzung vorzunehmen. Es war mir klar, dass diese Fragen der Kirchengeschichte, des Dogmas, der verschiedenen Konfessionen und Institutionen die Menschen nicht so beschäftigen, dass ihr Gewissen wirklich getroffen wird. Deshalb habe ich die Frontverkürzung vorgenommen. Ich habe beschlossen, nur noch den Christus zu verkündigen, den auferstandenen Christus, der heute, jetzt, über die Landstraßen Indiens geht und an hungrige Menschen sein Wort wahrmacht: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird, zu dem werde ich eingehen.“

Wie gesagt, dieses Buch hat mich außerordentlich beeindruckt, denn mir ging es genauso. Ich war in einem riesigen Arbeiterbezirk tätig und bekam dauernd Fragen gestellt: Was sei mit der Kirche los? Was bedeuten die verschiedenen Konfessionen? Warum gebe es dies oder jenes Dogma in der Kirche? Warum sei in der Kirchengeschichte dies und jenes geschehen? Da sagte ich mir: Jetzt will ich nur noch den Christus verkündigen, der durch diese Bergarbeiterbezirke geht und Menschen ruft.

So möchte ich es jetzt auch machen. Ich möchte mit Ihnen zur Quelle gehen. Ich möchte mit Ihnen von Jesus Christus reden. Sehen Sie, was heute oft unter Christentum verstanden wird: Institutionen, Kirchen, Kirchensteuer und vieles mehr. Das vergleiche ich oft mit dem Rhein bei seiner Mündung. Dort ist so viel hineingeflossen, dass er ganz schmutzig ist. Aber wenn man den Rhein oben bei der Quelle oder noch bei Schaffhausen sieht, da ist er rein und schön.

So wollen wir an den Anfang gehen und nach Jesus Christus fragen. Von ihm hören wir im Neuen Testament. Jesus ist eine anziehende Gestalt.

Drei Geschichten aus dem Leben Jesu

Lassen Sie mich zunächst drei kurze Geschichten von Jesus erzählen.

Einmal sprach Jesus vor Tausenden von Menschen. Plötzlich entsteht am Rand der Menge eine solche Unruhe, dass Jesus nicht weitermachen kann. Was war da los? Ein schreckliches Ereignis: Ein aussätziger Mann hatte versucht, sich unter die Menschen zu mischen. Aussatz ist eine furchtbare Krankheit, bei der der Mensch bei lebendigem Leib verfault. Sie ist grauenvoll ansteckend, weshalb im Altertum Aussätzige in die Wüste oder Steppe verbannt wurden.

Man kann sich vorstellen, wie es war, als dieser Aussätzige herankam. Die Leute schrien: „Geh zurück! Mach dich fort!“ Sie hoben Steine auf, um ihn wegzujagen. Doch sie wichen vor ihm zurück, und so entstand eine Gasse mitten durch die Menge. Durch diese Gasse kam der Aussätzige direkt auf Jesus zu. Dann steht dieser elende Mensch vor Jesus – nein, er fällt vor ihm nieder. Ein schrecklicher Anblick: ein Kopf bedeckt mit Eiter, vielleicht sind die Ohren schon abgefault, die Nase zerstört – ein elendes Menschenbild vor Jesus.

Und dann geschieht das, was immer geschehen muss: Unser Elend und Jesus müssen zusammenkommen. Wie geht die Geschichte weiter? Sie denken vielleicht, Sie wissen es, und sagen, Jesus wird ihn geheilt haben. Doch vorher passiert noch etwas Wundervolles. Ein Satz, den ich sehr liebe: Ich kann mir vorstellen, dass Jesus einen Schritt zurücktritt angesichts dieses ekelhaften Anblicks. Aber Jesus tut das Gegenteil: Er tritt einen Schritt vor und legt dem Aussätzigen seine Hand auf den Kopf. Er rührt ihn an.

Die Leute schreien: „Einen Aussätzigen darf man nicht anfassen, das steckt doch an!“ Aber Jesus rührt ihn an. Dieses Bild ist unbeschreiblich: Die Hand des Heilandes auf dem Haupt eines Aussätzigen. Und dann wird der Mann geheilt. Doch das scheint mir fast nebensächlich. Wichtig ist: Jesus scheut sich vor keinem Elend. Kein Elend ist zu groß für den Herrn Jesus, er rührt es an.

Die zweite Geschichte, die ich von Jesus erzählen möchte, handelt von seiner Verurteilung zum Tod. Man hat ihn zum Tode verurteilt, weil er den Anspruch erhob: „Ich bin von oben, ihr seid von unten.“ Kein Wort aus Jesu Mund kann man lesen, ohne diesen Anspruch zu hören. Er sagt: Ich komme aus einer anderen Dimension, aus der Welt Gottes in die dreidimensionale Welt zu euch, als Fremder, als jemand, der eigentlich gar nicht hierhergehört.

Paulus drückt es so aus: Der Sohn Gottes entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an. Der Anspruch Jesu, dass er aus einer anderen Welt kommt und der Sohn Gottes ist, ist so unerhört, dass er bis heute Menschen aufregt, sie zum Spott, Hass und Widerspruch bringt. Damals konnten sie es nicht ertragen und verurteilten ihn zum Tode wegen Gotteslästerung. Dann wurde er ans Kreuz geschlagen.

Ich möchte dieses Kreuz vor Ihre Augen stellen. Da ist er, der Gewaltige, der den Sturm stillte, der Tote aus den Gräbern rief, der Tausende sättigte – ohnmächtig angenagelt. „O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt zum Spott gebunden mit einer Dornenkron.“ Von dieser Stunde an können Sie das Bild des Kreuzes nicht mehr aus der Welt entfernen. Es hat die abendländische Welt bestimmt und geprägt.

Die dritte Geschichte, die ich erzählen will, geht so: Man hat Jesus in ein Felsengrab gelegt. Eine Steinplatte wurde davorgelegt und versiegelt. Römische Soldaten wurden aufgestellt, damit niemand an das Grab herankommt. Doch am dritten Morgen laufen diese Wächter entsetzt nach Jerusalem hinein und berichten: Er ist auferstanden, er kam aus dem Grab.

Ich hätte nicht den Mut, hier zu sprechen, wenn ich nicht ganz bestimmt wüsste, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Er ist mir begegnet – so, wie er Menschen begegnen kann und begegnet zu allen Zeiten, auf allen Kontinenten und in allen Jahrhunderten.

Die unterschiedliche Reaktion auf Jesus

Es ist merkwürdig, wenn man das Neue Testament liest, wie dieser Jesus als schlichter Lehrer, der durchs Land zieht, auf der einen Seite unerhörte Ablehnung erfährt und auf der anderen Seite erstaunlichen Glauben findet. Genauso ist es heute mit dem auferstandenen, lebendigen Jesus.

Wie kommt es, dass die einen ihn annehmen und die anderen ihn leidenschaftlich ablehnen? Ich glaube, es ist so: Es gibt Menschen, deren Leben unendlich glatt verläuft. Sie haben eine Weltanschauung, die genau aufgeht. Sie rechnen damit, dass sie mit dem Leben einigermaßen fertigwerden können, auch auf religiösem Gebiet.

Solche Menschen sind mit sich selbst zufrieden und sagen: Dieser Jesus passt gar nicht in mein Leben hinein. Diese werden nie Zugang zu Jesus finden, wenn nicht ein Wunder geschieht.

Aber es gibt andere Menschen, die an die Abgründe des Lebens geraten sind. Dort kommt der Mensch nicht mehr mit sich selbst, mit den Problemen seines Lebens, mit seiner Schuld und mit seinem Alltag zurecht. Vielleicht fällt das Schrecken Gottes auf sie, das Gewissen schreit auf, und das Grauen vor der Welt trifft sie.

Es gibt Menschen, die über sich selbst erschrecken, Menschen, die merken: Mein Weg ist ja gar nicht so, wie er sein sollte. Solche Leute, die an die Abgründe des Lebens gekommen sind, horchen auf, wenn sie Jesus begegnen.

Und so ist es bis zum heutigen Tage. Die mit der glatten Lebenswanderung werden mich wahrscheinlich hier auslachen und sagen: Wir verstehen gar nicht, wovon du sprichst. Aber es kann von heute auf morgen geschehen, dass Gott vor Ihnen den Abgrund aufreißt.

Vielleicht denken Sie dann daran, dass jetzt Jesus Ihnen begegnen will.

Die Schwere der Schuld und die Notwendigkeit der Vergebung

Lassen Sie mich noch etwas genauer von den Abgründen des Lebens sprechen, die die Bibel uns zeigt und denen wir im eigenen Leben begegnen. Der größte Abgrund tut sich dann auf, wenn wir begreifen, was Schuld in unserem Leben bedeutet. Ist Ihnen eigentlich schon einmal die Schrecklichkeit der Schuld aufgegangen? Schuld, die wir nicht entfernen können?

Ich möchte Ihnen ein kleines Erlebnis von einem Freund erzählen, dem die Augen für die Unveränderlichkeit und Unlöslichkeit der Schuld geöffnet wurden – ein ganz kleines Erlebnis. Dieser Freund hatte einen prachtvollen Vater. Während der Semesterferien als Student war er zu Hause und hatte ein kleines Zimmer oben im Haus.

Eines Tages rief der Vater von unten seinen Sohn. Der streckte den Kopf heraus und fragte: „Was ist los?“ Da sagte der Vater: „Du, ich muss einen Gang in die Stadt machen. Willst du mich nicht begleiten?“ „Ach“, antwortete der Sohn, „ich habe gerade so eine wichtige Arbeit vor mir, ich bin so in meinen Gedanken verstrickt, ich habe keine Zeit.“ Und dann ging der Vater allein.

Acht Tage später war der Vater tot. Es war nicht wie in der Großstadt, wo man den Toten gleich wegholt. Er wurde im Haus aufgebahrt. Nach der Sitte des Hauses hielt der Sohn in der Nachtwache am offenen Sarg seines Vaters.

Da fiel ihm ein, wie der Vater ihn vor acht Tagen gebeten hatte, ihn zu begleiten – und er hatte Nein gesagt. Er hatte ihm einen kleinen Liebesdienst verweigert. So sagte er dann zum Toten: „Vater, bitte mich doch noch einmal. Ich würde gern den hundertfachen Weg jetzt mit dir gehen. Vater, fordere mich noch einmal auf.“ Aber der Vater blieb still.

Als er das stumme Gesicht seines Vaters sah, so erzählt er, verstand er, dass er diese kleine Lieblosigkeit in alle Ewigkeit nicht mehr reparieren und gutmachen kann. Zum ersten Mal begriff er, dass man Schuld nicht gutmachen kann – nie und nimmer.

Ich wünsche Ihnen allen die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, dass Sie einmal erkennen, was Schuld in Ihrem Leben ist – Schuld und Sünde nennen. Ich glaube, man kann diese Ehrlichkeit aufbringen, wenn man ins Licht Gottes kommt. Dann werden Sie verstehen, was es heißt: Jesus kann Schuld wegnehmen. Er kann sie aus meiner Vergangenheit wegradieren. Dafür ist er gestorben.

Das Blut Jesu Christi macht mich rein von aller Sünde. Ich darf einen Tausch machen: Ich darf ihm, der am Kreuz hing und lebt, meine Schuld geben – und er gibt mir seine Gerechtigkeit.

Es ist wichtig, dass wir das verstehen. Wir sind ja so großartige Leute geworden. Wir verstehen es, mit der Schuld unseres Lebens sehr schnell fertig zu werden. Wir leugnen sie, wir vergessen sie, wir gehen darüber hinweg. Solange wir das fertigbringen, geht der Weg unseres Lebens glatt und fröhlich weiter. Und wenn wir mal siebzig sind, bekommen wir schöne Jubiläumsreden gehalten.

Aber wie ist es, wenn Gott uns unser Gewissen weckt und unsere Schuld uns, wie es in der Bibel heißt, vor die Augen stellt? Ganz bestimmt wird er das tun – im Gericht werden wir vor ihm stehen.

Die Bibel sagt, dass Sünde alles ist, was gegen Gott getan ist. Das ist Wirklichkeit und kann nicht weggeschwätzt oder vergessen werden. Sünde ist Realität. Da kann ich tausendmal sagen: Ich denke nicht darüber nach oder ich nehme es nicht ernst – sie ist eine Wirklichkeit, und sie liegt auf uns.

Wenn uns die Augen dafür aufgehen, wie David sagt: „An dir allein habe ich gesündigt“, dann stehen wir vor einem Abgrund. Dann merken wir, dass wir dem Gericht Gottes verfallen sind – dem ewigen Gericht.

Aber wenn der Abgrund aufgerissen ist, wenn die Schuld da ist und mein Gewissen mich verklagt, dann muss Gott selbst es mir sagen, ob es möglich ist, dass er Sünde vergibt. Und dann, wie ich schon sagte, dürfen wir es an Jesu Kreuz ablesen: Die Strafe, meine Strafe, liegt auf Jesus, damit ich Frieden habe.

Wir brauchen alle jetzt das Wort, das wir nicht hören wollen und das doch das wichtigste Wort für unser Leben ist: Wir brauchen alle Vergebung der Sünden. Niemand im Himmel und auf Erden kann uns Vergebung der Sünden geben als allein Jesus, der sie geben kann, weil er das Gericht am Kreuz dafür getragen hat.

Jesus ist gekommen, um wie Bande und Stricke des Todes zu zerreißen. Unser Durchbrecher ist nun vorhanden. Wir wissen: Gottes Macht klingt frei. Zu Ehren auch Sünde und Schande. Jesus ist gekommen, um die Bande zu bringen. Jesus ist gekommen, die Quelle der Gnaden.

Kommt dem Götzen Holet für euren verderblichen Schaden Gnade aus dieser unendlichen Fülle! Hier kann das Herz sich laben und baden.

Persönliches Zeugnis von Pastor Busch

Zum Schluss noch ein ganz persönliches Wort von Pastor Busch.

Ich war ein junger Offizier im Ersten Weltkrieg, und da hörte ich Jesu Wort: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen.“ Hören Sie: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen.“

Damals ging ich in ein zerschossenes französisches Bauernhaus, in dem noch ein Raum erhalten war. Ich schob den Riegel vor, kniete nieder und sagte: „Herr Jesus, ich habe gemerkt, dass du lebst und mein Erretter bist. Du hast gesagt: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen. Jetzt komme ich also zu dir. Ich glaube, dass es richtig ist, dich jetzt einfach beim Wort zu nehmen. Ich kann dir nichts versprechen, ich habe einen sehr labilen Charakter. Aber du hast gesagt, wer zu mir kommt, ganz egal wie er ist, den will ich nicht hinausstossen. Jetzt lege ich mein Leben in deine Hand. Du sollst mein Herr sein. Mach aus meinem Leben, was du willst.“

So muss man es machen. Ich weiß keinen anderen Weg.

Und nun wünsche ich Ihnen allen, dass Sie dahin kommen, wo Sie sagen können: „Ich habe nun den Grund gefunden, der meinen Anker ewig hält.“

Zieh mich, o Vater, zu dem Sohne, damit dein Sohn mich wiederzieht zu dir, dein Geist in meinem Herzen wohne und meine Sinne und mein Verstand regiere.

Zentimeter!