Wir sind in der Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus versammelt, und unser Vorrecht ist es, dass wir beten dürfen. Davon handelt auch der Gottesdienst. Es ist gut, füreinander zu beten. Mit dem Wort will ich Sie grüßen: Das gerechte Gebet vermag viel, wenn es ernsthaft ist.
Zuerst wollen wir Gott Dank sagen. Dazu singen wir das Lied "Gott des Himmels und der Erden", 345, die ersten vier Verse.
Wir wollen beten: Herr Jesus Christus, wir haben Grund zum Danken. Du überschüttest uns mit so vielen guten Gaben. Wir haben deine Hilfe und deinen Beistand auch in den vergangenen Tagen erlebt. Nun dürfen wir dich in unserer Mitte wissen.
Du bist nahe bei denen, die dich anrufen. Wenn wir zu dir kommen, wollen wir dir zuerst danken, dass du uns mit deiner Kraft und Macht umgibst. Dass du heute an diesem Morgen in unserem Leben viel wirken willst und dass wir teilhaben dürfen an deinen großen Reich-Gottes-Plänen.
Wir legen bei dir ab, was nicht recht ist, so viel Schuld, die wir angehäuft haben. Wir haben dein Wort gebrochen, sind dir untreu gewesen und haben uns an dir versündigt. Vergib uns unsere Schuld und lass geschehen, dass wir geistlich auferstehen.
Dass dein Heiliger Geist Neues in uns wirken kann, dass du uns veränderst, prägst und neu machst. Dass wir etwas werden zu deinem Lobe.
Wir dürfen dir jetzt in der Stille auch alles sagen, was uns bekümmert. Wir beten in der Stille. Unter dem Schatten deiner Flügel finden wir Zuflucht.
Dank und Gebet zu Beginn des Gottesdienstes
Danke, Herr Armin. Wir freuen uns immer, wenn wir Besuch haben. Ich habe es bereits am letzten Sonntag angekündigt: Heute werden Ruth und Willi Erez ein Wort zu uns sprechen, von ihrem Dienst berichten.
Sie sind vor einigen Jahren ausgewandert – ich weiß nicht mehr genau, wann es war. Willi war Student an der Universität in Hohenheim. Dort hat er seine Frau kennengelernt. Sie engagieren sich im Missionsdienst bei der größten evangelikalen Missionsgesellschaft. Beide sind dort im Dienst tätig. Aktuell arbeiten sie in einem landwirtschaftlichen Entwicklungsprogramm in Tschad.
Dürfen wir Sie bitten: Es freut uns sehr, dass wir sie heute alle wiedersehen dürfen. Als erstes soll unser Dank stehen. Von vielen von Ihnen wissen wir, dass Sie täglich für uns beten und auch treu für uns geben, damit wir die Arbeit tun können. Dafür möchten wir Ihnen wirklich von Herzen danken.
Einige Tage bevor wir hierher geflogen sind, kam der Präsident der Equa-Kirche, der Leiter der Equa-Kirche in Nigeria, Pandababa. Einige von Ihnen kennen ihn ja. Er war schon hier in Stuttgart, auf dem Killesberg, beim Gemeindetag, als Gastredner. Er erzählt immer noch davon, dass er einmal vor sechzigtausend Leuten gesprochen hat.
Er hat sich einen ganzen Abend Zeit genommen, um uns Grüße auszurichten und vor allem, um für die gute Partnerschaft zu danken, die er mit uns hier hat – besonders auch mit Hilfe für Brüder. Etliches wird ja finanziert und unterstützt zur Ausbreitung des Evangeliums, für die Ausbildung an Bibelschulen und Seminaren.
Dabei hat er uns auch aufgetragen, ganz besonderen Dank im Namen der Equa-Kirche an Sie weiterzugeben, die auch die Equa-Kirche und die weltweite Arbeit des Evangeliums treu unterstützen.
Die Macht des Gebetes: Persönliche Erfahrungen und Zeugnisse
Heute Morgen haben wir etwas zu berichten, das uns in den letzten zweieinhalb Jahren immer wieder und sehr deutlich beschäftigt hat. Es geht um unser Thema: die Macht des Gebetes.
Wir möchten Sie heute an drei Erlebnissen teilhaben lassen, bei denen wir die Macht des Gebetes ganz sichtbar erfahren durften. Das erste Erlebnis stammt aus meinem ganz persönlichen Leben, das zweite aus meiner medizinischen Arbeit, und das dritte aus dem Alltag bei uns Missionaren.
Es gibt Zeiten, in denen uns im geistlichen Leben die Frische fehlt und alles sehr trocken erscheint. So ging es mir Anfang dieses Jahres, vor allem mein Gebetsleben fühlte sich kraftlos an. Ich habe zum Herrn gebetet und gesagt: Herr, zeige mir doch, was Gebet für Macht hat. Zeige mir deine Vollmacht durch das Gebet.
Der Herr antwortete, aber anders als ich erwartet hatte. Einige Wochen später wurde ich krank. Ich hatte eine Virusinfektion, die vor allem die Nerven im Gesicht angriff. Nach drei Tagen hatte ich furchtbare Schmerzen im linken Auge. Abends bemerkte ich, dass ich das Auge nicht mehr schließen konnte. Ich schaute in den Spiegel und sah, dass die ganze Gesichtshälfte gelähmt war.
Natürlich war ich furchtbar erschrocken. Zu dieser Zeit war ich in Kenia und alleine mit den Kindern. Was sollte ich tun? Es war abends um neun Uhr. Ich wollte nicht gegen die Zeit anderer Missionare verstoßen, um das mit ihnen zu teilen und zu beten. So nahm ich die Bibel und begann, im Johannesevangelium zu lesen. Dort kam ich in Kapitel sechs zu dem Vers, in dem Simon Petrus zu Jesus sagt: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“
Da wusste ich, der Herr ist bei mir. Er hat die richtigen Worte für mich. Ich betete und wurde ganz ruhig in der ganzen Situation. Die Angst verließ mich. Am nächsten Tag holte ich ein missionarisches Ehepaar, und wir beteten gemeinsam. Innerhalb einer Woche war die ganze Lähmung verschwunden. Andere Menschen leiden manchmal monatelang an dieser Krankheit, und es kann mehrere Monate dauern, bis die Lähmung weggeht.
So habe ich die Macht Gottes, also die Macht des Gebets, ganz sichtbar erlebt. Das war für mich ein Ansporn, das Gebet auch verstärkt in meiner medizinischen Arbeit anzuwenden.
Regelmäßig helfe ich auf einer Krankenstation, wo ich mit verschiedenen Leuten in Kontakt komme. Eines Tages kam ein Nachtwächter namens Mohammed, ein Moslem, mit seiner Frau und brachte ihr zwei Monate altes Kind. Das Kind war mehr tot als lebendig. Es zeigte keine Reaktionen mehr, auch nicht auf Schmerz.
Wie sie erzählten, war das Kind an furchtbarem Durchfall erkrankt, der seit einer Woche anhielt. Es war völlig ausgetrocknet. Die Ärzte sagten, es sei nichts mehr zu machen. Das Kind musste sofort ins nächste Krankenhaus gebracht werden. Wir organisierten den Krankentransport, und die Mutter fuhr mit dem Kind dorthin.
Ich stand mit dem Vater und einem anderen Nachtwächter da und fragte: „Sollen wir nicht für das Kind beten?“ Wir beteten, dass Gott seine Heilung an dem Kind zeigen möge. Die Eltern hatten bereits alle Ärzte konsultiert – auch muslimische Heiler – doch niemand konnte helfen. Das war ihre letzte Hoffnung, zu uns zu kommen.
Am nächsten Tag war die Fahrt ins Krankenhaus, und das Kind war noch schlechter dran. Man dachte, es würde sterben. Der Vater bat sogar die Krankenhausmitarbeiter, Christen zu rufen, die für das Kind beten könnten. Sie beteten erneut, und dann ging es dem Kind ganz rapide besser. Heute ist es ganz gesund.
Durch diese Erfahrung erhielt ich auch Kontakt zur Mutter. Sie war sehr offen für das Evangelium, und ich begann mit ihr einen Bibelkurs. Später kam auch der Vater, Mohammed, zu einem Missionar auf unserem Gelände und bat: „Kannst du mir nicht das Lesen beibringen? Ich möchte auch die Bibel lesen lernen und mehr von eurer Religion wissen.“
So haben wir erlebt, wie die Macht des Gebets wirkt und wie es Gottes Anliegen ist, dass Menschen zur Wahrheit finden – auch aus dem Islam.
Auch im ganz alltäglichen Leben dürfen wir Gottes Macht erleben. Als drittes Beispiel möchte ich von unserer Haushaltshilfe erzählen, die Wenn genannt wird. Vielleicht haben Sie schon in unseren Rundbriefen von ihr gelesen. Sie hilft uns im Haus mit den Kindern. Wenn ist etwa zwanzig Jahre alt und nach nigerianischen Verhältnissen heiratsfähig.
Sie kommt aus einem Ort, in dem sich fast alle als Christen bezeichnen. Doch viele brechen nicht mit heidnischen Gebräuchen. Besonders trinken viele Männer regelmäßig Bier und betrinken sich.
Wenn hatte auch einen Freund namens Christopher, der ebenfalls regelmäßig trank. Als ich mit ihr eine Jüngerschulung durchführte, sprachen wir auch über Fragen zur Ehe und Freundschaft. Ich fragte sie, ob sie glaube, dass Christopher der richtige Mann für sie sei, wenn er so viel trinke. Sie sah ja, wie viel Not und Streit durch das Biertrinken in den Familien herrsche.
Wenn war sich nicht sicher, hatte aber Angst, keinen anderen Mann zu finden und wollte heiraten. Während unserer Arbeit im Haus beteten wir für sie. Vielleicht haben auch viele von Ihnen für sie gebetet. Wir legten es dem Herrn hin.
Kurz bevor wir hierher kamen, fragte ich sie noch einmal: „Wie ist das jetzt mit Christopher?“ Sie sagte: „Ich habe mit ihm gebrochen. Ich habe aufgehört. Ich habe gesehen, dass das nicht das Richtige für mich ist.“ Das hat uns sehr ermutigt.
Für uns ist das eine Herausforderung: In allen Lebensbereichen mit Gottes Macht und dem Gebet zu rechnen.
An dieser Stelle möchte ich auch Ihnen danken, denn Sie haben durch Ihr Gebet einen Beitrag geleistet. In Westafrika gibt es evangelikale Kirchen, die enorme Missionsarbeit im muslimischen Norden leisten. Wenn Sie von Unruhen in Nigeria hören, von abgebrannten Kirchen und ermordeten Menschen, dann wissen Sie, dass das eine Realität ist – nicht nur am Golf, nicht nur im Nahen Osten.
Es ist merkwürdig, dass überall die Macht des Islams für Christen immer bedrängender wird.
Wenn wir jetzt das Lied singen „Welten stehen um dich im Krieg“, dann geht es um die Frage, ob Jesus der Gottessohn ist. Das ist der große Streit – und die Erlösung durch den Heiland, gerade auch im Umgang mit Muslimen.
Wir singen 473, die Verse 1 bis 6: „Herr, wir stehen Hand in Hand.“ 473. Was die, was die, was die.
Abraham als Vorbild für Weltverantwortung und Gebet
Hallo, Otto Riethmüller, der uns dieses Lied geschenkt hat, war Pfarrer in Stuttgart-Bad Cannstatt. Er verstarb im Jahr der furchtbaren Reichskristallnacht.
Wir haben heute den zehnten Sonntag nach Trinitatis, den Sonntag, an dem traditionell in Gottesdiensten und Predigten an die Juden gedacht wird. Da ich jetzt ein paar Urlaubstage hatte und etwas Zeit, habe ich viel in den alttestamentlichen Propheten gelesen. Dabei habe ich mich besonders auf die Kapitel konzentriert, die man sonst oft nur flüchtig liest, weil sie einem so dunkel erscheinen. Ich war überrascht, wie gerade das Wort der Propheten in diesen bewegten Tagen zu uns spricht.
Auslöser war das Wort eines Juden auf unserer Israelreise, der sagte: "Wacht ihr nicht auf? Alle Welt rüstet ab, nur bei uns wird aufgerüstet." Das ist genau das, was im prophetischen Wort steht. Auch die bewegenden Abschnitte, wie sie heimkehren aus der Zerstreuung, die großen Zahlen der jüdischen Aussiedler aus der Sowjetunion, und wie Jerusalem der Laststein für die Völker ist – dass niemand dieses Problem lösen kann, niemand es beheben möchte.
Ich möchte heute aber einfach an unsere Abraham-Geschichte anknüpfen, die beides wieder zusammenführt. Wir haben heute 1. Mose 18, Abrahams Fürbitte für Sodom, unter dem Thema "Gebet für die Welt".
1. Mose 18: Es waren Boten gekommen zu Abraham. Gastfreundschaft und Liebe wurden ihnen entgegengebracht. Bald wird deutlich, dass Gott Abraham durch diese Männer begegnet und zu ihm spricht. Er bestätigt die Verheißung. Letzten Sonntag hatten wir die Frage: Sollte Gott etwas unmöglich sein? Die Männer brachen auf und wandten sich nach Sodom, und Abraham ging mit ihnen, um sie zu geleiten.
Da sprach Gott: "Wie könnte ich Abraham verbergen, was ich tun will? Er soll ein großes und mächtiges Volk werden, und alle Völker sollen in ihm gesegnet werden. Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befiehlt, dass sie den Herrn halten und tun, was recht und gut ist, damit der Herr kommen lässt, was er ihm verheißen hat."
Der Herr sprach: "Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, denn ihre Sünden sind sehr schwer. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das zu mir gekommen ist, oder ob es nicht so sei, damit ich es wisse."
Die Männer wandten ihr Angesicht und gingen nach Sodom, aber Abraham blieb stehen vor dem Herrn, trat zu ihm und sprach:
"Wollst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen? Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein. Wolltest du die umbringen und den Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechte willen, die darin wären? Das hätte ich gerne von dir, dass du das tust: Tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, sodass der Gerechte gleich wäre wie der Gottlose? Das sei ferne von dir! Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten?"
Der Herr sprach: "Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben."
Abraham antwortete und sprach: "Ich habe mich unterwunden zu reden mit dem Herrn, wiewohl ich Erde und Asche bin. Es könnten vielleicht fünf weniger als fünfzig Gerechte darin sein. Wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen?"
Er sprach: "Finde ich darin fünf und vierzig, so will ich sie nicht verderben."
Er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: "Man könnte vielleicht vierzig darin finden."
Er aber sprach: "Ich will ihnen nicht tun um der vierzig willen."
Abraham sprach: "Junge nicht, Herr, dass ich noch mehr rede. Man könnte vielleicht dreißig darin finden."
Er aber sprach: "Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun."
Er sprach: "Ach hier, ich habe mich unterwunden mit dem Herrn zu reden. Man könnte vielleicht zwanzig darin finden."
Er antwortete: "Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen."
Und Abraham sprach: "Achtzig, junge nicht, Herr, dass ich nur noch einmal rede. Man könnte vielleicht zehn darin finden."
Er aber sprach: "Ich will sie nicht verderben um der zehn willen."
Und daher ging Gott weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden. Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.
In solchen Tagen wie jetzt spricht man ja überall über das politische Geschehen. Man hört die Nachrichten und fragt sich: Wie geht das weiter? Am Golf – wird Saddam Hussein noch in Jordanien einmarschieren? Wird sich plötzlich alles gegen Israel wenden? Aber das ist ja nicht das einzige Problem, das wir kennen.
In der Politik fragt man sich: Wie wird das noch werden mit dem Kasperltheater der deutschen Einheit? Wird das noch vorwärts oder rückwärts gehen? Oder gar nicht mehr? Was wird mit den Hungernden und Armen in der Welt? Wie groß ist doch die Kluft und die ungerechte Verteilung! Was ist mit den Revolutionen, mit Staatsstreichen? Oder, wie wir vorhin nur kurz erwähnt haben, mit dem Leiden vieler Christen in weiten Teilen der Welt und mit den Flüchtlingen?
Warum behandeln wir das eigentlich nicht in der Predigt? Sollten politische Fragen nicht ein gängiges Thema auf der Kanzel sein? Hören Sie, beantwortet werden sie dort oft nicht. Dann ist es einfach ein Problem, inwieweit jemand, der auf seiner Kanzel fernab vom Geschehen viel mehr weiß als der Nachrichtensprecher, das dann kauen kann.
Ich habe Verständnis, dass uns diese Fragen bewegen. Und es stimmt: Christen beschäftigen sich mit politischen Fragen. Ich hoffe, dass alle ihr demokratisches Recht ausnutzen und sich überall engagieren in den politischen Herausforderungen unserer Zeit.
Aber wenn wir hier auf der Kanzel zu politischen Fragen reden, müssen wir immer fragen: Was können wir mehr als die anderen? Welche Macht haben wir? Es darf eben nicht nur so geredet werden wie am Stammtisch, wo man eine oder andere kleine Meinung aus seiner winzigen Perspektive darbringt.
Mich beeindruckt immer wieder, wie es in der Geschichte der Größten Leute gab, die als Jünger Jesu in den politischen Machtzentren der Welt gearbeitet haben. Wir Schwaben vergessen ja nie Johann Jakob Moser, diesen Staatsrechtler, der in Wien Professor war und so viele Auslegungen des Staatsrechts geschrieben hat – vielleicht eine der größten juristischen Gestalten des ganzen Jahrhunderts.
Dann rief das Vaterland ihn heim, gegen den willkürlich herrschenden Karl, damit er Wahrer der Rechte des Volkes werde. Als ihn draußen in Ludwigsburg der Herzog bestellte, sagte einer der Höflinge vorher noch: "Der Herzog ist erbost über ihn. Er hat eine Protestschrift geschrieben." Dieser juristische Fachmann setzte sich für die Rechte des Landes ein.
Das sagte der Höfling zu ihm: "Seien Sie vernünftig. Es wird ganz gefährlich, wenn Sie noch weiter Opposition leisten."
Und Johann Jakob Moser antwortete nur: "Unverzagt und ohne Grauen soll ein Christ, wo er steht, sich lassen schauen."
Die Unterredung dauerte nur wenige Minuten, und Moser war fünf Jahre auf dem Hoheneck, ohne Fenster, im ungeheizten Verlies, ohne Bleistift in der Hand.
Wissen Sie, das ist politische Mitwirkung, und das wünsche ich mir heute wieder: Junge Leute, die sich von Gott rufen lassen und hineingehen dorthin, wo Politik gemacht wird. Nicht Politik von der Kanzel, sondern Menschen, die vor Jesus stehen und sagen: "Ich will meine Gaben nutzen und die Geschicke dieser Welt im Gehorsam gegen meinen Herrn führen, entscheiden und tun."
Das ist der politische Auftrag der Christen.
Aber darüber hinaus haben wir alle auch noch einen politischen Auftrag. Das können wir an Abraham lernen. Wenn ich meinen ersten Punkt überschreibe: Wir haben eine Weltverantwortung.
Schauen Sie, wie Abraham einen weiten Horizont hat. Er lebt in seiner Umgebung, dort im Zelt, mit seinen Viehherden, abseits vom Geschehen. Aber er verfolgt ganz aufmerksam, was dort geschieht, in Sodom. Nicht so wie wir es in unserer Regenbogenpresse lesen, mit Sensationsgier, was geschehen ist, oder mit Schweinereien. Ich muss das nicht lesen, auch nicht, wie man bei uns die Sensationsdarstellungen von großen, schrecklichen Katastrophen hat, die irgendwo geschehen.
Es fällt auf, wie Abraham teilnimmt an dem schweren Geschehen. Er blieb stehen vor dem Herrn. Warum interessiert ihn das eigentlich? Er hat auch kein Bankkonto in Sodom, keine Zweitwohnung.
Es interessiert ihn, weil ihn die ganze Welt bewegt. Er will doch Segenträger Gottes sein und darum trägt er die ganze Welt auf seinem Herzen. Auch eine verruchte, gottlose Stadt ist bei ihm nicht einfach abgeschrieben. Er kann nachts nicht schlafen in der Sorge um Sodom und Gomorra. Nicht bloß, weil sein Neffe dort wohnt, sondern weil ihn die Menschen bewegen.
Er hat ein Herz der Liebe für die ganze Welt. Diese Weltverantwortung kommt aus der Liebe für die Menschen, und das ist so wichtig bei uns. Man spricht ja vom Sankt-Florians-Prinzip: Heiliger Sankt Florian, geh du voran, zünd andere an, also bloß nicht hier bei mir.
Was macht mir das schon aus, wenn das Gottesgericht dort unten, fernab von meinen Zelten, in Sodom passiert? Dann kann ich ja beruhigt sein, es trifft wenigstens nicht mich.
Umgekehrt ist es, wenn es die da unten trifft, trifft es Abraham. Er stellt sich unter die Katastrophen, unter die Leiden dieser Welt. Ihn geht das ganz persönlich an, und er spricht mit Gott darüber.
Das tut mir oft weh, wenn wir in den Kirchen nur oberflächlich Politik machen, ebenso wie es alle Welt tut, wenn man eben nur seinen Senf dazu gibt und ein paar Worte dazu macht.
Es ist doch das Allergrößte, wenn wir mit Gott über die Nöte, über die Katastrophen, über die Kriege, über die Revolutionen reden, wenn wir bei Gott eintreten.
Da kommt ja noch etwas hinzu: Gott teilt Abraham mit, was er will. Da heißt es in diesen Versen: "Soll ich Abraham verbergen, kündige ich aber, habe ich zu verbergen, was ich will?" Gott will sich mitteilen, Gott will sich offenbaren.
Und wir als Leute, die das Wort Gottes haben, sollten uns darum unterscheiden von den landläufigen politischen Meinungen. Denn wir wissen etwas, was da abläuft. Da laufen ja auch Gottesgerichte, Gottes Heimsuchungen ab.
Gibt es das? Ja, das gibt es. Denken wir an unsere deutsche Geschichte als Gericht Gottes. Ich bin überzeugt, dass die Männer, die Jahre im Kriegsgefangenenlager waren, etwas erlebt haben von der Heimsuchung Gottes. Sie haben sich geschworen: Wenn ich mal heimkomme, soll es anders sein.
Man kann auch in den Abläufen der Geschichte häufig genug etwas sehen von Gottes großen Plänen. Und das ist jetzt das Besondere: Wir sehen die Abläufe nicht bloß einfach so, indem wir die Düsenjäger addieren, die Granaten zusammenzählen und die Heere und Divisionen.
Sondern wir fragen: Wo ist eigentlich Gott in diesem grausamen Ablauf der Geschichte? Nicht, dass Gott das tut, wir sehen ja, wie willkürliche Herrschaft alles selbst verfügt und will. Und doch sehen wir immer wieder den Zeiger auf der Welt nur ein Stück weiter springen – fünf Minuten vor zwölf oder sieben vor zwölf.
Wie weit ist es eigentlich noch? Wir sehen etwas von den großen Plänen, die Gott hat über sein Volk, wie er mit seinem Volk Israel ist, auch in diesen bewegten Tagen.
Vor ein paar Tagen hat mich das Sinnlos- und Büchlein "Widerstand" darauf aufmerksam gemacht, dass man den ganzen Zusammenhang des prophetischen Wortes dort lesen muss, wie Gott sich an seinem Volk offenbaren will – auch genau dort, wo die Feinde gegen sein Volk aufstehen.
Nicht, dass wir damit Politik machen wollten, sondern umgekehrt, dass wir eintreten können in das große Geschehen, das hier abläuft.
Abraham blieb stehen vor dem Herrn. Alles andere war jetzt unwichtig. Er kümmerte sich in dem Augenblick nicht mehr um seine Herden, sondern er hat erkannt: Ich darf mit Gott reden und Gott darum bitten, dass er jetzt handelt, dass er sein Gericht abzieht. Und er tritt hinein, zwischen dieses sündige Volk und den heiligen Gott, und er ruft den ewigen Gott an.
Der politische Auftrag der Christen und die Kraft des Gebets
Wir haben eine Weltverantwortung. Wie oft haben wir hier für die Jugendarbeit in Soweto geopfert? Wo sind jetzt diese jungen Christen aus den Bibelgruppen? Stehen sie auf der einen oder auf der anderen Seite, wenn dort mit Knüppeln und Macheten aufeinander losgegangen wird? Gibt es dort junge Christen, die in der Kraft des Heiligen Geistes ein Wort der Versöhnung wagen? Sind sie jetzt auf den Knien?
Was ist in Liberia mit den Missionaren, die mitten im Bürgerkrieg sind? Was ist aus dem großen Rundfunksender in Monrovia geworden, der die wichtigste Stimme des Evangeliums für ganz Westafrika war? Ist er zum Schweigen verurteilt, ist er stumm? Wir wissen es nicht. Wir dürfen für die Menschen beten, für die blindwütigen Fanatiker. Herr, Du kannst doch Menschen aufrütteln, Du kannst Menschen bekehren. Gott hat das doch bei uns getan, dass uns die Blindheit von den Augen genommen wurde.
Wenn wir anfangen zu beten für die Abläufe der Weltgeschichte, dann müssen wir sagen: Ja, in der Tat, das ist unser Auftrag. Das ist der politische Auftrag der Christen, dass sie bei Gott eintreten für die Welt – das Gebet für die Welt.
Mein zweiter Punkt: Welch eine Macht ist das Beten! Was haben wir eigentlich in der Hand? Heute ist es Mode geworden, immer wieder mit öffentlichen Meinungen politischen Druck zu erzeugen. Da habe ich Sorge. Ich habe es nie ertragen können, wenn man einst an die Christen in Russland im Straflager erinnert hat, nur um öffentlichen Druck zu erzeugen. Ich weiß nicht, ob das Gottes Art ist, über die Macht der Welt zu wirken.
Vielleicht hat unser Staatssekretär im Innenministerium in Bonn, Dr. Horst Waffenschmidt, mehr Recht mit seinem kleinen Büchlein „Betet für Bonn“. Wir erreichen viel mehr als mit öffentlichem Druck, indem wir für die Regierenden wieder beten. Und das ist ja auch eine Frage, wenn wir uns immer wieder vorhalten und sagen: Wo haben wir denn versagt in der Vergangenheit? Es hat oft nicht an öffentlichen Urteilen gefehlt, auch in einwandfreien Worten im Dritten Reich. Aber es hat vielleicht ein Beten gefehlt. Vielleicht war einfach die Gemeinde zu wenig auf den Knien.
Wir reden oft über das Gebet, aber ich weiß nicht, wie viel Zeit Sie von Ihren vierundzwanzig Stunden für das Gebet verwenden. Meinen Sie wirklich, Sie könnten es besser mit Ihrer eigenen Kraft durchdrücken? Wenn Gott zusagt, dass er das tun will, was wir beten – und noch viel mehr – hat Gott eine Verheißung darauf gelegt, wo wir zu zweit oder zu dritt eins werden. Warum? Weil wir beten wollen, dass er das tun wird.
Wir haben in den letzten Morgenandachten unseres Büros von christlichen Fachkräften sehr um ein Visum gebetet für Indonesien, für einen Mitarbeiter, der dort als Physiker an der Universität tätig sein wird. Wir müssen wissen, dass dieser islamische Staat Missionaren gegenwärtig kein Visum erteilt. Als wir hörten, dass Schwierigkeiten aufgetreten sind, haben wir gebetet. Vorgestern kam die Nachricht: Binnen zehn Tagen wird das Visum in Bonn ausgestellt. Gut, man kann hineinwirken in die ganz verschachtelten und oft korrupten Regierungen der Dritten Welt durch das Gebet. Wir haben Einfluss.
Was uns dort auch so bewegt, ist doch, wie gebetet wird. Es gibt ja heute noch Christen, die plötzlich an diese biblische Geschichte an Alfred Rosenberg erinnern, die er als Musterbeispiel gebraucht hat. Ich habe das noch in der Kindergottesdienst-Vorbereitung gehört, dass Abraham rede als ein typischer schacher Jude. So dürfen Kinder mit dem Vater reden. Und das ist ja eine Frage: Wenn Gott richtet und Sünde heimsucht, ob dann die Gerechtigkeit denn gar nichts bewirkt? Und was ist denn mit dem Gerechten? Wird er einfach in die Unglücksgerichte dieser Welt mit hineingerissen? Was geschieht mit den Unschuldigen?
Dann lernt Abraham durch dieses Gebet – und das ist gut, dass man auch im Gebet hören kann –, er lernt, dass Gott auch in seinen Gerichten nicht der Ungerechte ist, sondern um fünfzig Gerechter willen wieder ganz so dumm vergeben wird. Gibt es in Sodom keine fünfzig Gerechten? Schade, wenn wir das jetzt so abkürzen, wie das heruntergeht: Fünf und vierzig. Wer das ganz vorsichtig fragt: Wo sind denn die Gemeinden, die für eine gottlose Welt einstehen und die die Gerichte Gottes aufhalten?
Es ist eine wunderbare Sache, wenn man mit Gott leidenschaftlich ringt, wenn man mit Gott wirklich so kämpft und sagt: Herr, Du darfst doch jetzt noch nicht Dein endgültiges Urteil sprechen. So wie eine Mutter so lange sie lebt, kämpft für ihre Kinder, und Gott beten sagt: Lass ihn nicht verloren gehen! Ich rufe Dich an, ich schreie zu Dir!
Da wird uns etwas bewusst, was man nur in der Offenbarung des Gotteswortes lesen kann: Gott ist ganz anders, als wir ihn in unseren Gedanken vorstellen. Gott ist nicht fern und so fest. Er will mit uns seine Pläne teilen, er möchte mit uns darüber reden. Die Weltgeschichte ist nicht einfach festgelegt und läuft so, wie ich ein paar Eckpunkte festgelegt habe: Dass Jesus wiederkommt, dass ein Volk Israel gesammelt wird und den anderen Eckpunkten, dass zuvor das Evangelium allen Nationen verkündet wird.
Aber alles, was dazwischen liegt, das dürfen wir beeinflussen mit unseren Gebeten und mit Gott ringen. Und das ist eine Schuld, die wir auf uns laden, wenn wir so wenig beten und so wenig Gott bitten, dass er sich erbarme.
In unserem gesamten Buch gibt es ein Lied, und ich lasse es heute nicht singen, weil die Melodie vielleicht nicht so bekannt ist. Dort heißt es in einem Vers: „Von unerkannten Mächten der Heiligen beten.“ Wer das gedichtet hat, war wieder ein Jurist, Christoph Carl Ludwig von Pfeil, in der gleichen Zeit, als er vor dem grausamen Karl Regnen, damals noch Schüler, geflohen ist, der die Solitüde gebaut hat.
Aber das waren diese Regierungsräte in Stuttgart, die etwas wussten, wo die entscheidenden Geschicke gemacht werden. Wenn wir heute in dieser Zeit zurückblicken, müssen wir sagen: Das war eine Zeit des Baus des Reiches Gottes, auch wenn der Fürst noch so grausam die Menschen leiden ließ. Dort hat Gott unwahrscheinlich gewirkt, und dort waren selbst in den Staatsämtern Beter.
Nicht nur Abraham hat so gebetet. Verfolgen Sie das einmal bei all den Großen der Bibel, bei den Zeugen des Glaubens, wie ein Daniel gebetet hat im fernen Land, wie die Gemeinde damals in der ersten Verfolgung der Urchristen für die Inhaftierten gebetet hat und damit erreicht hat, dass die Gefängnismauern sich öffnen – obwohl sie das gar nicht erbeten haben! Sie haben nur erbeten, dass sie mit Freimut dort den Namen des einen Gottes verkünden und Zeugen Jesu sind.
Wir können heute so viel tun durchs Gebet, auch in der Weltmission, für die Geschicke der Welt, in den Diensten, die dort geschehen, auch in den unermesslichen Schwierigkeiten, die dort auftauchen. Es klingt vielleicht manchmal in unseren Missionsberichten so, als wäre das nur eine Floskel, wir hätten zu beten für die Ehre da draußen. Da müssen Sie nachher noch ein wenig bei ihnen bleiben und hören, was da für Schwierigkeiten auftauchen.
Selbst ein solcher sozialer Entwicklungsdienst, den sie tun, diesen Menschen zu zeigen, wie sie ihr Überleben sichern können, ist doch nur möglich, wenn Gott diesen ganzen Fluch aufhebt, der über ihnen liegt.
Es ist doch auch so, dass wir Christen immer wieder Zusammenhänge sehen, dass das ja nicht bloß Abläufe sind. Sonst gäbe es eine Macht des Bösen. Es gibt einen Fürsten der Welt, der mit Macht regiert. Den werden auch keine amerikanischen Panzer aufhalten. Das war ja das schwere Erleben derer, die damals im Dritten Reich versucht haben, Opposition zu leisten. Alle Versuche, das Unheil zu beseitigen, sind fehlgeschlagen – wehrlos, ohnmächtig. Nur noch das Gebet bleibt.
Allein den Betern kann es noch gelingen. Das hat damals Schneider gedichtet, weil hier auf dem Gebiet solch eine Verheißung liegt.
Ein letzter Gedanke noch: Wer wiegt die Sünden, die Sünden der Welt auf? Abraham steht ja nur darauf und sagt eigentlich, müssten doch ein paar Gerechte dieses schreckliche Unheil aufhalten, wenn wirklich das Wahre ist, dass diese Welt reif ist zum Untergang. Sie ist eine Welt, die unter dem Gericht Gottes steht.
Viele Christen leugnen ja diese ganz schlichten, einfachen biblischen Tatsachen. Dabei ist das ja heute mit Händen zu greifen: Eine Welt, von der Gott gewichen ist, eine Welt, die dahin geht ohne Gott.
Diese Geschichte macht ohne Gott, wie Abraham zum Schluss bei zehn Gerechten angekommen ist. Da kann niemand weiterreden. Gott sagt ja: Um zehn Gerechter willen würde ich so oder nicht verderben. Und da leuchtet auf einmal das auf, was später im dritten und fünften Kapitel der Propheten noch einmal ganz wunderbar entfaltet ist im Ausblick auf Jesus: Fürwahr, er trug unsere Krankheit, trug auf sich unsere Schmerzen. Jesus steht ein für die Sünden der ganzen Welt.
Dass das Gericht Gottes noch nicht gekommen ist, ist nur durch das Erbarmen Jesu zu erklären. Einige Rechte, die es bis heute aufgehalten hat, dass Gott mich noch nicht zerschlagen hat und Sie noch leben lässt, ist, dass er wartet auf Frucht – vielleicht noch ein Jahr, das sich um ihn gräbt und bedinget ihn. So heißt es im Gleichnis von den Feigen. So wartet Jesus auf Frucht. Er ist der Eine, der das schreckliche Zorngericht Gottes aufhalten kann.
Wenn Sie heute die Weltnachrichten verfolgen, dann denken Sie daran, was damals Abraham erlebt hat: Es gibt einen heiligen Zorn Gottes, es gibt einen unheimlichen Ablauf der Heimsuchungen Gottes. Aber wir dürfen für die Welt beten und für Menschen, dass bevor Gott sein Gericht hält, eher noch viele Menschen selig machen kann.
Darum wollen wir beten, dafür wollen wir eintreten. Das wissen wir. Die Bibel heißt: In den Richtreden vor dem Herrn stehen bleiben. Petrus kann viel, weil Gott durch Beter heute viel Segen wirken will.
Armin, wach auf, du Geist der ersten Zeugen! Das Singen dieses Liedes 216 mit den ersten Versen 6, 7 und 8.
„Hallo, die ja, hallo, die, die ja, die ja“, von wegen: Ach Herr, da wollen wir zuerst bei uns beginnen, dass Du Deine Gemeinde wieder erneuerst in unseren Tagen.
Wurde ein Evangelium so oft verdreht und ein Wort verfälscht? Da kannst Du doch diese Erneuerung wieder schenken, auch in unseren Schulen und Universitäten, in Kunst und Kultur, in Bildung und den Wissenschaften, in unserem ganzen Volk und Land.
Es ist so geworden, dass so viele Menschen ohne Dich leben und sich nicht mehr von Deinen Geboten leiten lassen. Da wollen wir Dich bitten, dass Du durch Deine Macht Erneuerung schenkst, Umkehr, dass Menschen wieder getroffen werden von Deiner großen Heiligkeit und erschrecken über ihre Sünden, ihre Schuld, dass Menschen wieder etwas ahnen von Deinen großen Gerichten.
Erbarmen dürfen Dich auch anrufen, auch über diesen ganzen politischen Katastrophen und Auseinandersetzungen. Du kannst Kriege fernhalten, auch jetzt im Nahen Osten. Und wir wissen, dass auch der Friede in unserem Land nur Dein unverdientes Geschenk ist. Du hast ihn uns so lange gegeben.
Wir möchten Dich bitten für all die Fülle, die dort im Nahen Osten leiden, auch unter ungerechten Regierungen und der Verfolgung. Erbarm Dich ihrer! Aber am meisten bitten wir Dich für Dein Volk Israel. Du wirst auch durch alle Abläufe hindurch Dein herrlich Werk vollenden.
Du hast Dein Volk Israel auserwählt, um daran Deine Liebe und Deine Barmherzigkeit zu offenbaren. Du lässt uns teilhaben an dem großen Segen und den Verheißungen Deines Volkes.
Wir möchten Dich bitten, dass Du die Tage des Leidens verkürzt. Besonders rufen wir Dich an für Deine Christengemeinden in Israel, dass sie in diesen Tagen Deinen Jesusnamen verkündigen können.
Auch überall den Unruheherden dieser Welt wissen wir Dich als den Herrn und König. Du kannst die Geschicke der Völker lenken und ändern. Die Völker sind vor Dir wie ein Tropfen am Eimer.
Erbarme Dich dann der Notleidenden! Lass es geschehen, dass auch durch alle, die in Deinem Namen helfen wollen, doch wirklich eine Hilfe geschieht, die auf Dich hinweist und die von Deinem großen Erbarmen Zeugnis ablegt.
Aber wir dürfen Dich jetzt auch für all die bitten, die in unserer Nähe leiden: die Alten und die Kranken, die mit dem zerbrochenen Herzen und die Schwermütigen. Du kannst in dieser kranken Zeit unermesslichen Segen schenken. Wir dürfen auch Deine Wunder erfahren und erleben.
Aber Herr, mach uns gewiss und fest auch dort, wo Du uns schwere Wege führst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Wir singen noch von dem Lied 181 den siebten Vers, und dann möchte ich den Herrn Kümmel bitten. Er hat sich da oben auf der Empore versteckt, ich habe ihn vorhin erspäht.
Dann würden wir noch einen Zettel zugereicht vom Hoffen, und das soll auch vorkommen, und ein ganz kurzes Wort sagen, zwei und viertel Minuten vielleicht.
Dann wird es regnen: Lied 181 Vers 7, da heißt es: „Er hat mich nie abgewiesen, denn mein Gebet verwirft er nicht.“
181 Vers 7.
Letzten Sonntag haben wir geopfert. Jetzt freuen wir uns, dass der Kümmel selber da ist und uns auch ein Wort sagen kann über die Arbeit, was sie dort tun, untersucht Kranken in Rauschenberg.
Ja, es hat wohl keinen Zweck, sich in deiner Kirche zu verstecken. Das sieht man also von hier aus ganz gut, wie man da oben sich verstecken kann. Meine Frau hat sich auch versteckt.
Liebe Freunde, ich freue mich, dass ich heute mal unter Ihnen sein kann nach vielen, nach zwei Jahren im Hotel Hoffnung. Wir sind ja im Ausland, in Bayern, in Franken, aber auch dort merken wir etwas von dieser Macht der Finsternis, die ja auch in einem Volk da ist, diese Auseinandersetzung.
Da ist es einem gut gegangen, nur es ist manches versteckter. Und der Bruder Scheffbuch hat mir aus dem Herzen heute gesprochen und uns allen, denke ich, hier in der großen Schau das Kommen des Reiches Gottes, wie das Auseinandersetzungen mit sich bringt.
Das merken wir auch im kleinen Kreis des Horts der Hoffnung.
Liebe Freunde, herzlichen Dank, dass Sie so in der Weise an uns denken. Immer wieder kommt ein Gruß von Ihnen rüber, und es ist uns Verpflichtung, diesen geistlichen Kampf weiter zu kämpfen, bis der Herr eine Lösung schenkt.
Wir hoffen es immer wieder neu, dass er Lösungen schenkt unter den Menschen, die wir in unserem Haus haben: alkoholgefährdete und drogen- sowie medikamentengefährdete Menschen.
Wir danken Ihnen, dass Sie auch im Gebet und mit Ihren Gaben hinter uns stehen.
Einen gesegneten Sonntag wünschen wir Ihnen.
Auch die ganze Schwierigkeit des Hauses, wo mitgetragen wird, dass so ein denkmalgeschütztes Haus mit allen Tücken und den riesigen Kosten, die dort anfallen – das sind ja manche Sorgen.
Wir freuen uns, dass er mutig wagt, auch dass sie so einen Flohmarkt machen zu Haushaltsauflösungen und die Sachen dann wieder verkaufen.
Wer sich dafür interessiert: Der Kümmel ist da. Vielleicht gibt es auch einen Handwerker, der euch mal gern ein paar Tage hilft. Das wäre sicher auch eine Freude, jemand, der was versteht und nicht zwei linke Hände hat.
