Einführung: Das Thema des Lichts und der Anfechtung
Liebe Schwestern und Brüder,
damit ist das große Thema benannt – nicht nur durch den strahlenden Sonnenschein heute, sondern auch als durchgängiges Thema der Bibel. Es beginnt mit dem Siegeslied der Deborah, in dem es heißt, dass die, die ihn lieben, sein müssen wie die Sonne, die in ihrer Macht aufgeht.
Im letzten Prophetenbuch des Alten Testaments, im Buch Maleachi, steht: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und Heil wird unter ihren Flügeln sein.“
Dazu hat uns der Apostel Jakobus einen Text gegeben, der ganz anders anfängt: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet.“ Diesen Text habe ich nicht gewählt, weil heute Wahlsonntag ist, sondern weil er mit den Worten endet: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, vom Vater des Lichts.“
Bei ihm gibt es keine Veränderung, kein Wechsel von Nacht und Tag, sondern es ist immer hell – ohne Änderung des Lichts und der Finsternis.
Wir wollen beten: Herr, lass uns, weil du das Wort sprechen kannst, dass es Licht werde. Lass dein Licht aufgehen und benutze das Wort eines Apostels dazu, dass uns nicht nur Lichter des Verständnisses aufgehen, sondern dass dein Licht uns durch und durch erleuchtet. Amen.
Wir lesen den Text aus Jakobus 1, Vers 12. Immer wieder wird gesagt, selbst Luther habe behauptet, der Jakobusbrief sei eine „störende Epistel“. Dies habe er denen gesagt, die den Jakobusbrief angeführt haben, um zu betonen, dass Werke wichtig sind, gegenüber seiner reformatorischen Entdeckung, dass Gott uns seine Gerechtigkeit schenkt.
Aber der Jakobusbrief ist alles andere als störend. Hoffentlich wird uns das heute klar. „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieben.“
Wir werden später noch weiterlesen und den Abschnitt vertiefen. Doch jetzt haben wir schon viele Stichworte: das Liebhaben, das wir vorher gehört haben, dass die Sonne aufgeht, die Sonne Gottes denen, die ihn lieben. „Euch aber, die ihr den Herrn fürchtet und liebt, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit.“
Die Bedeutung des "Mannes" und Jesu Kampf gegen das Böse
Wer ist denn der Mann? Es ist heute Mode geworden, in der Bibel herumzukritisieren, wenn Männer erwähnt werden. Gut, das ist manchmal wichtig. Ich denke immer wieder: Es gibt vier Bände württembergische Väter, aber es sollten längst sechs Bände württembergische Mütter geschrieben worden sein. Über die Christa von Fiebern gibt es ja Gott sei Dank schon ein wichtiges Buch.
Aber hier ist nicht einfach ein männliches Wesen gemeint. „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet“ – das war die Frage. Als Jesus auf Erden wandelte, was für ein Mann war er? Denn Wind und Meer gehorchen ihm. Was ist das für einer, dem selbst die dämonischen Geister untertan sind? Die von Dämonen Besessenen wussten es: Du bist Christus, der Sohn Gottes.
Aber die Menschen sagten: Was ist das für einer, dem Gott unter den Menschen so viel Vollmacht gegeben hat? Wir kennen den doch. Das ist doch der Sohn des Josef aus dem Zimmermanngässle drüben. Was soll der schon Besonderes sein?
Johannes der Täufer hat ihn ganz anders angekündigt: „Nach mir kommt der, der vor mir gewesen ist.“ Und er ist... Jetzt kommt der schönste Württemberger Titel Jesu: der Stärkere, stärker als alle dämonische Macht.
Diesen Kampf hat Jesus aufgenommen – mit dem Versucher, mit dem Bösen in Person. Gleich das erste Ereignis, das Matthäus vom Wirken Jesu schildert, ist, dass Jesus sich dem Versucher aussetzt. Die Grundfrage ist: Will Jesus alle Vollmacht von dem, der der Fürst dieser Welt ist?
Der Versucher zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit: „Ich will sie dir geben, wenn du vor mir niederfällst und mich anbetest.“ Was wäre das für eine Sache gewesen? Die Welt zu gestalten, keine Ungerechtigkeit mehr, keine Kriege, Frieden, Bewahrung der Schöpfung – das, was die Menschen so sehr umtreibt und wofür sie immer wieder versuchen, es selbst zu schaffen.
„Jesus, komm, ich gebe dir die Macht, wenn du niederfällst.“ Aber Jesus hat selbst diese schlimmste aller Versuchungen abgewiesen: „Ich möchte meine Vollmacht vom lebendigen Gott, meinem Vater, haben und nicht von dir.“ Da wich der Teufel von ihm eine Zeit lang.
Und dann geht der Kampf Jesu los. Wir übersehen zu schnell die Stellen, an denen Jesus sagt, dass es dämonische Kräfte gibt, die nicht durch unsere guten Absichten überwunden werden – nicht dadurch, dass ich sage: Heute will ich mich zusammenreißen. Sondern nur, wenn der Stärkere kommt.
Und selbst wenn der böse Geist ausgetrieben ist – kennen Sie das? Wenn Sie gnadenreiche Erfahrungen mit dem Befreier Jesus gemacht haben –, dann holt der böse Geist sieben andere Geister, die schlimmer sind als er. Er findet das alte Haus gekehrt und geschmückt und sagt: „Ich will zurückkehren.“ Das hat Jesus gesagt.
Und dem Petrus hat er gesagt: „Ich habe für dich gebeten, dass der Glaube nicht aufhört, denn der Teufel, der Satan, der ist nicht an der Spreu interessiert, sondern am Weizen, da wo etwas ist. Und ich halte dich.“ Jesus hat den Kampf mit dem Bösen übernommen.
„Ich sah den Satan fallen vom Himmel wie einen Blitz“, so wie es die Offenbarung uns schildert. Ich bin froh, dass Bruder Doktor Knöppler bei uns ist. Er hat gezeigt, dass es vom Johannesevangelium viel mehr Beziehungen gibt zum gesamten Botschafter, den Johannesbriefen und der Offenbarung. Dass der Böse ausgestoßen ist vom Himmel.
Aber wehe euch, die ihr auf Erden wohnt, denn er hat einen großen Zorn und nicht viel Zeit. Und jetzt ist er der Fürst dieser Welt.
Die Versuchung und Bewährung der Gläubigen
Jesus hat den Kampf mit dem Bösen aufgenommen – jenem Bösen, das selbst dort wirkt, wo das gute Wort Gottes ausgesät wird. Sei es in Gottesdiensten, in Gemeinschaftsstunden, bei Zephan im Treffen oder hier in unserer Bibelstunde der Arge: Das Böse kommt und nimmt das Wort weg, ähnlich wie die Raben das Saatgut wegnehmen.
Trotzdem bringt das Wort gute Frucht, trotz der Steine, trotz des zertretenen Wegs und obwohl das Wort manchmal weggenommen wird. Jesus hat uns, seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern, gelehrt zu beten: „Erlöse uns von dem Bösen.“ Dabei ist nicht nur das Böse allgemein gemeint, sondern der Böse selbst.
Die schlimmste aller Versuchungen hat Adolf Schlatter, der große Neutestamentler aus Tübingen, deutlich gemacht. Auch Karl Heim, der mit ihm systematische Theologie gelehrt hat, hat diese Versuchung beschrieben: Nachdem der Teufel eine Zeit lang von Jesus gewichen war, kam die größte Versuchung am Kreuz. Jesus war verlassen von allen Menschen und wurde angefochten: „Du bist doch nicht der Sohn Gottes!“
Dann steigt Jesus vom Kreuz herab – geschlagen, gepeinigt, geehrt und entehrt. Im Johannes-Evangelium heißt es, als Jesus ins Leiden hineingeht: „Nicht jetzt kommen böse Menschen, jetzt kommt der Fürst dieser Welt. Aber er hat keine Macht über mich.“ Am Kreuz Jesu ist endgültig entschieden worden, ob Jesus auch nur an einer Stelle die Markierung des Bösen trägt.
Viele von uns haben Markierungen des Bösen, und der Teufel kann oft sagen: „Jesus, da habe ich Macht gewonnen, der gehört mir.“ Doch hier geht es darum, ob Jesus selbst auch einen Streifen vom Teufel bekommt, bei dem er sagen kann: „Der gehört mir.“ So wie ein Förster im Wald seine Zeichen macht, um Bäume zu markieren, die gefällt werden sollen.
Kommt über Jesu Lippen ein Fluch? Kommt ein zorniges Wort? Nein! Er sagt: „Vater, vergib ihnen!“ und „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“ Damals hat der Teufel alles Anrecht auf Jesus verloren – alles. Jesus gehört Gott.
Doch Jesus will nie für sich selbst sein. Sein ganzes Leben und Wirken hat er für uns gelebt. Wenn man das Evangelium in zwei Worte fassen sollte, dann wären es diese: für uns. Für uns ist er auf diese Welt gekommen, für uns hat er die Wahrheit Gottes offenbart. Für uns ist er ans Kreuz gegangen und für uns auferstanden. Für uns hat er den großen Kampf mit dem Versucher durchgestanden.
Ludwig Hofacker hat in einer Predigt gesagt: „O große Freiheit!“ Bis dahin, im Jahr 1812 während der Befreiungskriege, schwärmte man von politischer Freiheit. Hofacker sagte: „O große Freiheit! Der Satan hat alle Ansprüche auf euch Schuldige verloren. Der rechtmäßige Herr ist Jesus. Satan hat kein Recht mehr an uns.“
Dieses Recht wurde ihm schon vor über 1800 Jahren genommen – bald sind es sogar fast 2000 Jahre. Nun steht nichts mehr im Weg, wenn du von der Knechtschaft des Teufels frei werden willst. Nach dem göttlichen Recht bist du schon frei. Es kommt nur darauf an, dass du von diesem Recht Gebrauch machst und zu Jesus kommst.
Hofacker hat verstanden: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet hat.“ Dabei geht es nicht zuerst um dich oder mich, sondern um den Mann ohnegleichen, der die Anfechtung erduldet hat und danach die Krone des Lebens empfangen hat, die Gott denen verheißen hat, die ihn lieben.
Versuchung, Begierde und die Quelle aller guten Gaben
Ach, das sind lauter Stichworte, die ich jetzt am liebsten in einer Bibelwoche erklären würde. Das Leben Jesu ist geprägt von der Liebe zum Vater. Nehmen Sie nur das hohepriesterliche Gebet: „Vater, die Stunde ist da, die Stunde der größten Entehrung, da der Fürst dieser Welt kommt. Verkläre du mich mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt gegründet war.“
Ein Gespräch voller großer, zarter und inniger Vertrautheit, voll Liebhaben – die Krone des Lebens ist denen verheißen, die ihn liebhaben.
Wir hatten in unserer Ulmer Diakoniestation einst eine Mitarbeiterin, eine treue, fromme Frau, die viel Leid gesehen hat. Sie sagte: „Oh, Herr Schäffuch, ich denke immer, jedes Tränlein gibt ein Krönlein.“ Ja, ja, ja, ja, aber die Krone des Lebens ist etwas anderes. Er hat diesen Jesus erhöht und ihm einen Namen gegeben. Er ist der Herr, liebe Brüder und Schwestern. Er will unser Herr sein. Er hat Vollmachten, unbegrenzte Vollmachten. Das, was er zu seinen Lebzeiten getan hat, dass er sich als der Stärkere erwiesen hat, will er auch bei uns tun.
Es ist ein Jubel, den wir aufnehmen können: Makarios – heil dem, selig ist der, der die Anfechtung überwunden hat am Kreuz und sich als der Stärkere erwiesen hat, für uns. Aber das will sich jetzt auch in unserem Leben bewähren. Deshalb lese ich im Abschnitt weiter: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben.“
Nun soll niemand sagen, wenn er versucht wird: Wer kann denn noch versucht werden? Gestern hat einer gesagt: „Seit ich Jesus kenne, gibt es keine Versuchung mehr, ich stehe sicher.“ Schön, das würde ich auch gern sagen. Meine Familienmitglieder können nie davon berichten, wie sicher ich stehe. Niemand soll sagen, wenn er versucht wird: „Oh, das geht.“ Luther hat immer gemeint, die schlimmste Versuchung sei das Geld.
Ich habe immer gedacht, ich sei frei vom Geld. Ich hatte einen alten Wagen, so einen Jetta, den ich jetzt abgestoßen habe. Ich dachte, den verschenke ich an die Slowakei oder an die neuen Bundesländer, an einen armen Pfarrer, großzügig. Ich bin doch frei vom Geld! Und da hat dummerweise der Händler gesagt: „Wisst ihr, dass der noch 6 Mark wert ist?“ So viel hat er ja nicht verschenken wollen. Oh, große Freiheit!
Niemand soll sagen, wenn er versucht wird, es gehe an ganz kleinen Dingen los, dass er von Gott versucht wird. Denn Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, und er selbst versucht niemand. Sondern ein jeder wird versucht, wenn er versucht wird, von seinen eigenen Begierden. Von ihnen wird er gereizt und gelockt.
Danach, wenn die Begierde empfangen hat – ein Bild, das eigentlich bei der Entstehung unseres eigenen Lebens eine Rolle spielt: Empfängnis, Heranwachsen, Geborenwerden – wenn die Begierde empfangen hat, fängt es ganz klein an. Dann gebiert sie die Sünde. Die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.
Irrt euch nicht, meine lieben Brüder und eventuell auch die lieben Schwestern: Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts. Bei ihm ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis. Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seien seiner Geschöpfe.
Versuchung als menschliche Realität und Gottes Bewahrung
Jetzt ein paar Sätze unterstrichen aus dem reichhaltigen Text:
Jeder wird versucht, wenn er versucht wird, von eigenen Begierden. Jesus hat im hohen priesterlichen Gebet zu seinem Vater gesagt: „Ich bitte dich nicht, dass du sie von der Welt nimmst, meine Leute, aber dass du sie bewahrst vor dem Argen, vor dem Bösen.“
Das heißt nicht, dass der Böse nicht auch an uns herankommt, dass die Versuchung, die in uns ist – Jesus sagt, aus dem Herzen des Menschen –, aus dem Herzen des Menschen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Falschzeugnis, Lästerung. Dass wir die nicht spüren, wir bleiben angefochtene Leute. Der Knecht ist nicht über seinen Meister.
Der Teufel wird, wenn er es bei Jesus versucht hat, ihn von Gott wegzukriegen, auch bei uns versuchen. Gerade wenn Gott schon viel in unser Leben hineingegeben hat, damit wir nicht das Spreu gleichen, sondern dem Weizen. Jeder wird versucht, darum hat uns Jesus gelehrt: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“
Ja, kann denn Jesus wirklich sagen, dass Gott uns hineinführt? Betet: „Führe uns nicht in Versuchung.“ Von dieser großen Versuchung dürfen wir frei sein, dass Gott uns testet, ob wir echt sind.
Der Jakobusbrief hat sehr viele Beziehungen zum Alten Testament. Mich hat neulich mal sehr getröstet, als Herr Professor Hengel als Neutestamentler gesagt hat: „Wir kennen viel zu wenig das Alte Testament.“
Im Alten Testament steht zweimal, einmal in 5. Mose 8: „Gott führte sein Volk in die Irre, in die Wüste, und versuchte es, damit er erführe, ob ihr Herz treu an ihm hinge.“ So hat es der fromme König Hiskia erlebt, der uns eigentlich als Vorbild dargestellt wird. Im zweiten Chronikbuch wird erzählt, dass Gott ihn verließ, damit deutlich wurde, was in seinem Herzen ist.
Oh liebe Zeit, wenn Gott bloß einen Augenblick seine Hand von mir abziehen würde und ich dem ausgeliefert wäre, was in meinem Herzen, in meiner Fantasie ist – wäre ich verloren. Diese große Versuchung ist von uns abgeblockt, seit Herr Jesus für uns gebetet hat: „Ich bitte dich nicht, dass du sie von der Welt nimmst, aber dass du sie bewahrst vor dem Argen.“
Gott möchte uns nicht mehr in den großen Test hineinführen, damit herauskommt, was in unserem Herzen ist. Deshalb ist es ganz falsch, wenn wir sagen: „Na ja, ich kann ja auch nichts dafür, dass ich eben so gebaut bin, ich tue eben ein bisschen schwerer mit der Geduld.“
Mein lieber Freund Paul Heiland, langjähriger Freund, hat so am Ende seines Lebens gesagt: „Ich bin froh, dass ich eigentlich nicht einen Menschen weiß, der mir Kram ist und dem ich feindlich bin.“ Und jemand denkt bei sich: „Bei mir ist ein Sieg Gottes, wo ich nicht an jedem Tag zehn Feinde habe.“
Es gibt unterschiedliche Prägungen, auch Temperamente. Und da sind wir zu leicht dabei, denn der eine ist eben so von Gott gebaut, der andere so. Nein, Gott ist der Geber aller guten Gaben. Gott hat das Versuchliche nicht in uns hineingelegt.
Vielleicht sagen wir wie Adam: „Die Eva, die du mir zugesellt hast, die hat mir den Apfel gegeben.“ Das kommt doch von dir, lieber Gott, es kann doch nicht schlecht sein. Nein, von Gott kommen gute Gaben.
Die Entstehung der Sünde und die Berufung zu Erstlingen
Ihr dürft euch auch nicht täuschen und sagen, dass man in der Welt nur ein bisschen Freude haben wird. Es gibt manche Christen, die sind sehr engstirnig und denken, man dürfe ja ein bisschen herumdenken – Gedanken sind ja frei, sagt Jakobus als großer Seelsorger. Der Jakobusbrief ist ein seelsorgerlicher Brief.
Es ist wie am Anfang unseres Lebens, als ganz kleine Zellen das Leben bildeten. Daraus wurde unser herrliches Leben im Mutterleib. Dann sind wir geboren. Und was sind wir für Frauen und Männer geworden? Jedes einzelne ein Prachtexemplar Gottes.
So fängt es auch mit der Sünde an: ganz klein, harmlos. Wie eine Mutter, die gar nicht weiß, ob ihr Kind empfangen ist, und erst nach Monaten richtig klar wird, ob daraus etwas wird oder nicht. Die Sünde fängt ganz klein an. Wenn die Sünde Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde. Die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.
So ist es bei der eigenen Begierde, bei den Kräften, die in uns sind. Man darf nicht sagen, es sei harmlos, nur weil es klein ist. Ich weiß noch genau, wann ich mich selbst in Zaum halten muss und wann ich Schluss machen muss. Passt auf, das sind elementare Kräfte!
Gott hat für uns etwas ganz anderes vor. Alle gute Gabe, alle vollkommene Gabe kommt von oben herab. Wir sollen Erstlinge sein. Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien.
Jetzt nimmt Jakobus noch einmal dieses elementare Schöpfungsbild auf. Nicht nur die Begierde will etwas, will zum Leben kommen, will wachsen und Raum einnehmen, sondern Gott hat uns in seinem Willen geboren, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe sind.
Im Alten Testament wird geschildert, wie das mit den Erstlingen war. Wenn die Ernte eingebracht wurde, sollte der Israelit einen Korb voller Früchte nehmen – damals waren es Äpfel, Kartoffeln gab es wahrscheinlich in Israel nicht – und die Erstlingsgabe ins Heiligtum bringen, zum Erntedankfest.
Erstlinge sind etwas zum Vorzeigen. Gott hat uns – jetzt schaut mal – wir, die hier versammelt sind, die Gemeinde Jesu in unserem Land, sollen Erstlinge sein. Beim Erntedankaltar war es mir immer eine Freude, wenn die Leute aus ihren Gärten und Gütern die schönsten Kürbisse und die perfektesten Tomaten zum Vorzeigen brachten. Man brachte nicht die halbfaulen Früchte.
Gottes Wille ist darauf ausgerichtet, dass die Welt an uns auch etwas sieht, was Gott wirken kann – nicht nur die Begierde. Er hat uns geboren nach seinem Willen. Gott hat etwas mit jedem von euch vor, damit er etwas vorzuzeigen hat.
Das Leben von Sixt Karl Kapff als Beispiel für Gebet und Gemeindeaufbau
Ich habe mich im letzten Jahr intensiv mit dem Leben von Sixt Karl Kapff beschäftigt. Er war der erste Pfarrer von Korntal, später wurde er Dekan in Münzing bei Herrenberg. Kurze Zeit war er Prälat, bevor er sich entschied, wieder Gemeindepfarrer zu werden. Anschließend war er 27 Jahre lang an der Stuttgarter Stiftskirche tätig. Er war der Vorvorvorgänger von Konrad Eisler und hat das evangelische Stuttgart des letzten Jahrhunderts entscheidend geprägt.
Kapff war ein Mann des Gebets. Im Jahr absolvierte er etwa dreitausend Hausbesuche, meist kurze Besuche. Wenn man ihn danach auf der Straße ansprechen wollte, grüßte er nie zurück. In Stuttgart wusste man: Jetzt bringt er das, was er eben bei der alten Frau, dem einsamen Witwer, in der kinderreichen Familie oder bei dem arbeitslosen Vater gesehen hat, als Gebet vor Gott.
Er war ein Mann des Gebets. Zudem war er an der Gründung der Diakonissenanstalt Stuttgart beteiligt, die aus dem weiblichen Mädcheninstitut hervorging – dem heutigen Möhrig- und Heidehof-Gymnasium. Er initiierte eine Vielzahl missionarischer Einrichtungen und war einer der Gründer des Gustav-Adolf-Werks in Württemberg. In seinem Leben steckte eine enorme Dynamik.
Ich meine, wenn wir noch manches von seinen Anregungen aufnehmen würden, wäre das der modernste Gemeindeaufbau. Die Predigt muss die Mitte sein, von dort muss sie in Hauskreise ausstrahlen. Manche Hauskreise prägen sich sehr schnell, stilistisch, frömmigkeitsmäßig und soziologisch. Dann müssen neue Kreise gebildet werden – tolle Ideen.
Bei seiner Beerdigung sagte eine einfache Frau aus Stuttgart einen schönen Satz: „Bei Kapff hat man gesehen, dass Gott eine Wirklichkeit und eine Macht ist.“ Oh, wenn man das über mein Leben oder Ihr Leben sagen könnte: Dass Gott eine Wirklichkeit und Macht ist, etwas zum Vorzeigen.
Nach seinem Willen hat Gott uns geboren. Gott redet nicht nur mit uns, er gibt uns nicht nur Impulse, sondern er schenkt Schöpfungskräfte, die in unserem Leben wirken. Diese sind viel stärker als unsere Begierden. Nehmt das doch einmal ernst! Der Vater aller guten Gaben, der noch im November den strahlenden Sonnenschein möglich macht und so viel bewirken kann – denkt daran, wenn ihr eure Hände betrachtet: Gott hat mich geschaffen.
Luther hat so schön gesagt: „Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat, mir Augen, Ohren, Leib und Seele gegeben hat.“ Dieser Schöpfer hat das für dich getan und er tut es auch weiterhin, damit nicht nur die Begierden in uns regieren, sondern dass wir Erstlinge seiner Geschöpfe werden. Wir sollen ein Signal für die Welt Gottes sein. Gott wird erst dann über uns allen herrschen, wenn es heißt: „voll von Gottes Herrlichkeit, Gottes Gegenwart, Gottes Glanz“. Etwas davon soll schon jetzt aufleuchten.
Alle guten Gaben kommen von diesem Gott. Wir sollen Erstlinge sein. Wie will Gott das erreichen? Er hat uns nach seinem Willen geboren durch das Wort der Wahrheit. Jesus hat vor Pilatus gesagt: „Dazu bin ich geboren, dazu bin ich in die Welt gekommen.“ Ich denke immer an das kürzeste Weihnachtsevangelium: „Ich bin dazu geboren, dazu in die Welt gekommen, dass Wahrheit in unserer Welt laut wird – Wahrheit über Gott, Wahrheit über uns, Wahrheit über die Welt.“ Damit wir nicht im Dreck versinken.
Die Hauptaufgabe der Kirche und die Kraft des Wortes Gottes
Wissenschaftler Nikolaus Lobkowitz von Eichstätt hat neulich beim Schleyersymposion gesagt: „Ich weiß gar nicht, man sieht in unserer Welt die Christen und die Kirche als große Moralanstalt an, die ein paar Ratschläge gibt, wie das Leben anständiger, vollkommener und friedlicher sein kann. Dabei besteht doch die Hauptaufgabe der Kirche darin, die Botschaft Jesu weiterzugeben, dass Jesus uns Menschen annimmt, obwohl wir Sünder sind.
Dazu ist Jesus gekommen als der große Arzt, um uns nicht moralische Vorschläge zu geben, sondern Wahrheit. ‚Für euch arme Kerle, für euch arme Mädler bin ich da. Ich verstehe euch doch. Ich bin in dieser Welt gewesen, ich weiß, was Anfechtung ist, ich habe mit dem Teufel gerungen, ich weiß, was das ist, wenn man von Gott weggezogen wird, wie mit tausend Stricken. Ich verstehe es, aber ich bin auch noch da und habe die Krone der Ehren empfangen. Ich habe von Gott Vollmachten, dass ich hineinwirken kann, nicht bloß in den Himmel, sondern in euer Leben.‘
Lassen Sie uns zwischendrin einen Vers singen von dem Lied 262 „Beim Weinstock, hilf uns bleiben als die Reben“. Dort heißt es nachher: „Ich möchte bei dir bleiben in Versuchung, auch dann, wenn die Sünde mich niederwarf, du lässt mich wieder atmen, schenkst Vergebung.“ Gerade den ersten Vers und dann noch mal den Refrain 262 „Bei dir, dem Weinstock, hilf uns bleiben!“
Die Bewährung in der Anfechtung und die Kraft Jesu
Selig ist der Mann, in dem die Verheißung, in Jesus, liegt. Er ist die Stunde der Bewährung für ihn. Entschuldigung, wir Biologen sagen gern, dass wir es auch auf Griechisch ausdrücken können. Doch hier geht es nicht bloß um eine kleine Versuchung, sondern um Pairasmos. Das ist die elementare Versuchung, bei der wir von Gott weggerissen werden sollen – so, wie es Jesus selbst erlebt hat. Einmal in der ersten Versuchung durch den Teufel und dann am Kreuz, wo der Fürst dieser Welt gefragt wird: Hat er Macht über mich?
Wenn dieser Fürst auf uns einstürmt, bedeutet das schöne Lied „Herr, habe Acht auf mich“, dass wir nicht übergehen dürfen, wenn Satan mit Sünde und Welt uns stürmend überfällt. Dieses Überfallen kann gerade in dem Augenblick geschehen, in dem wir glauben, es sei harmlos. Doch Jesus, an dem wir wie Reben am Weinstock sein dürfen, will uns seine Kräfte zuweisen.
Manche sagen: „Ach, bei Jakobus komme ich nicht ganz klar.“ Immer wieder taucht ein neues Bild auf. Warum spricht er von der guten Gabe und der vollkommenen Gabe? Warum sagt er, dass Gott alles Gute gibt? Wir müssen das Alte Testament gut kennen. Es ist wie ein Zitat aus Maleachi 3, wo Menschen sagen: „Was nützt es denn, wenn man auf Gott hofft?“ Es geht auch dem Gottlosen genauso gut – oft sogar viel besser als denen, die auf Gott vertrauen.
Doch der Prophet Maleachi sagt: „Ihr werdet am Ende sehen, was für ein Unterschied zwischen dem besteht, der Gott vertraut, und dem, der Gottes Wort in den Wind schlägt.“ Dann folgt dieser Abschnitt: „Euch, die ihr meinen Namen anruft, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, Heil unter ihren Flügeln.“
Jakobus gibt das auf seine Weise weiter: Ihr werdet noch sehen, wie Gott für euch einsteht – mit einer elementaren Kraft, wie die Sonne neues Leben hervorbringt und selbst unser Gemüt froh macht. An einem düsteren Tag sind wir oft bedrückt, doch schon ein bisschen Sonne kann unser ganzes Gemüt verändern.
„Euch, die ihr seinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“ Das ist stärker als alle unguten Einflüsse unseres Lebens und stärker als alle Verharmlosungen, die uns immer wieder einflüstern: „Nimm es nicht so schlimm, die anderen sind ja auch nicht besser. Wenn alle so wären wie du, wäre es gut.“
Nein, Gott will eine neue Kraft in euer Leben hineinbringen.
Die Bedeutung von Rettungsanstalten und Erziehung in der Geschichte
In Beugen, dem verfallenen Konturschloss am Rhein, gab es die erste Rettungsanstalt. Christen im Aufbruch der Erweckung um Basel gründeten nicht nur die Basler Mission und die Pilgermission, sondern auch die erste Diakonissenanstalt in der Schweiz in Riehen. Außerdem entstand die erste Kinderbewahranstalt, aus der später die Kindergärten hervorgingen. Der erste Jünglingsverein wurde gegründet, ebenso die Basler Traktatanstalt und die Basler Bibelanstalt. Zudem gab es fünfzig Einrichtungen für Taubstumme.
Damals sagte der große Gründer Spittler: „Wir brauchen auch eine Kinderrettungsanstalt.“ Nach den Befreiungskriegen gab es viele bitterarme Dörfer, die sich nicht einmal einen Lehrer leisten konnten. Ganze Banden von verwahrlosten, heimatlosen Kindern zogen durch die Orte. Deshalb waren Kinderrettungsanstalten dringend notwendig.
Zu dem bewährten Pädagogen Christian Heinrich Zeller, der ebenfalls aus Württemberg stammte – was für uns Württemberger besonders wichtig ist, denn unsere Haupttugend ist die Demut, auch wenn man nicht immer weiß, was wir wert sind –, holte man ihn und sagte: „Du baust eine Rettungsanstalt auf und holst als Mitarbeiter Lehrer, die bereit sind, für wenig Geld in bitterarme württembergische Dörfer zu gehen. Sie sollen dort als Lehrer wirken, ähnlich wie Missionare in Afrika und Indien, damit die jungen Leute etwas Vernünftiges lernen.“
Zeller war ein hervorragender Pädagoge und prägte den großen Leitsatz: „Ein Erzieher kann nur einer sein, bei dem die Kinder spüren, dass er sich täglich selbst von Gott erziehen lässt.“ Ob seine Kinder das bei ihm gespürt haben? Autorität entsteht dadurch, dass man sich selbst unter eine Autorität stellt. Das sind großartige Sätze. Man müsste einmal extra Lebensbilder von Zeller machen.
Bei Zeller war es so, dass er den ganzen Tag in seiner Schule mit den riesigen Aufgaben beschäftigt war. Für die verfallene Anstalt in Beugen gab es kein Geld. Schließlich gingen ihm die Nerven durch, wie es oft bei uns der Fall ist, sobald er die Glastür seiner Wohnung hinter sich zugemacht hatte. Den ganzen Tag über war seine Geduld schon übergelaufen, und jetzt explodierte sie. Er regte sich über Kleinigkeiten auf. Einige von Ihnen nicken vielleicht, weil sie das auch kennen.
Zeller war verheiratet mit einer vornehmen Schweizerin und hatte vier Töchter. Seine Frau Friederike Zeller sagte einmal zu ihren Töchtern: „Mädchen, wenn ihr nicht brav seid, müsst ihr mal einen Württemberger heiraten.“ Sie hatte also auch württembergisches Temperament und ein ungezügeltes Temperament erlebt.
Von Zeller stammt das Lied „Bewegt mich immer tief“ in unserem Gesangbuch „Treuer Heiland, wir sind hier“. Dort heißt es: „Zeige deines Wortes Kraft.“ Im Gesangbuch steht „An uns armen Wesen“, in der Urform lautete es „An mir armen Wesen“. Zeller sagte: „Ich bin nicht der große Pädagoge, ich bin ein armes Wesen. Zeige deines Wortes Kraft an mir armem Wesen. Zeige, wie es mich umschafft, mich kranken macht und genesen lässt. Jesu, dein allmächtig Wort, fahr in mir zu siegen fort.“ So lautete der ursprüngliche Text, bis „ich ganz genese“.
Zeller wusste, wo es Gegenkräfte gibt, die auch sein Christsein ungläubig und unglaubwürdig machen. Jetzt heißt es: „Zeige deines Wortes Kraft.“ Heute haben wir viele Worte, Words, Words, Words. Oft lohnt es sich kaum noch, Zeitung zu lesen. Die Fülle der Worte wird am nächsten Tag vergessen – Schnee von gestern. Das Wort Gottes ist anders. Er sprach: „Es werde!“ und es geschah.
Damit ist gemeint, dass Gott sein elementares Schöpfungswort noch einmal in mein Leben hineinspricht, damit Neues entsteht. Ich soll mich nicht von Begierde und Phantasie leiten lassen, sondern Gott erforschen, mein Herz erfahren und prüfen. Ich soll mich fragen, wie ich es meine, und Gott bitten, zu sehen, ob ich auf bösem Weg bin, und mich auf den ewigen Weg leiten.
Dann geht etwas auf von der Sonne der Gerechtigkeit. Christen sind, auch wenn sie uns Vorbilder sind, noch keine Engel. Aber das Große ist, dass etwas Spürbares von Neuem geschieht. Das ist wie bei den Weingärtnern im Remstal. Wir durften ja 14 Jahre im Remstal leben und durch die Weinberge gehen. Ich sehe dort nur komische alte Weinstöcke. Wenn jemand sagen würde, da wachsen Reben heraus und am Schluss hängen Trauben dran, würde ich sagen, das sei technisch unmöglich. Man kann sich das nicht vorstellen.
Doch im Frühjahr gehen die Winzer durch die Weinberge und sagen: „Die stehen gut, sie schlagen gut aus.“ Ich sehe noch kaum grüne Knospen und kaum eine Rebe. So soll es bei uns sein: dass etwas Verheißungsvolles schon wächst. Dass wir Erstlinge nach seinem Willen sind und die Sonne der Gnade Gottes bei uns etwas wachsen lässt, an dem andere Menschen erkennen, dass Gott eine Macht ist und dass Gott über uns gepriesen wird.
Alle gute Gabe, alle vollkommene Gabe kommt von oben herab. Der große württembergische Seelsorger Johann Christoph Blumhardt sagte einmal zu einem Menschenkind, das zu ihm kam und klagte: „Ich habe so viel Sünde und Versuchung.“ Er antwortete: „Denk nicht so viel an deine dummen Sachen herum, sonst bekommst du am Ende nur Spaß daran.“ Sünde ist ernst, Versuchung ist ernst. Aber wir sollten ihr nicht die Ehre geben, zu viel daran zu denken.
Es gibt einen Kampf gegen die Sünde im guten Wollen, bei dem wir uns oft zu sehr an der Sünde festbeißen. Stattdessen sollten wir uns aufmachen und sagen: „Du Vater aller Güte, du Gott, von dem alle guten Gaben kommen, ich bin leer. Fülle mein Dunkel mit deinem Licht. Ich bin gespannt darauf, was du bei mir tun wirst.“ Amen.
Schlussgebet: Vertrauen auf Jesu Kraft in der Versuchung
Ich möchte mit Ihnen beten.
Herr Jesus, du hast die Versuchung bestanden. Du hast in dieser Welt durch deine Erhöhung festgelegt, dass dir alle Macht anvertraut ist. Und du hast nicht gesagt, wir seien davon ausgenommen.
Du weißt, wie viele Mächte an uns zerren. Du kennst unsere Eigenarten. Herr, der Teufel hat Jahrtausende Erfahrung mit unseren schwachen Stellen – und erst recht mit den Stellen, an denen wir uns stark vorkommen. Aber du hast noch mehr Erfahrung. Du kennst uns durch und durch und willst uns in deiner Güte festhalten, heilen und zurechtbringen. Du willst uns einmal heimbringen, in dieser Welt aus uns etwas machen, das zur Ehre des Vaters dient.
Bitte tu es auch an uns, Herr. Wir warten auf dein Heil. Lass uns nicht erschrocken werden, wenn die Versuchung kommt. Du willst auch durch die Stunden der Versuchung bewähren, dass du stärker bist. Das trauen wir dir zu. Wir haben es schon oft erfahren.
Lass uns das auch weitersagen den Menschen, die gerne angeschlossen wären an eine neue Kraft – an eine Kraft der ewigen Welt. Lass uns dieses Wissen nicht für uns behalten, sondern weitergeben, dass du der starke Held bist.
Amen.