» Grafik: Zeittafel der Könige und Propheten (Wirkungszeit Habakuks)
Die Botschaft Gottes ist eine Last
Habakuk 1,1
Habakuk sieht eine Last
- Erwähnung "Last" in
- Mose 23,5
- Erwähnung "Last: 8 x in
- Mose 4
- die Last der Stiftshütte, die die Kehatiter tragen
- Erwähnung "Last" in
- Mose 11,11
- Mose 1,12
So sehen wir: Übertragung einer physischen Last als Bild für eine psychische Last. Irgendwann bricht man unter einer Last zusammen …
Auch andere Propheten sahen eine Last, so z.B. Jesaja (Jesaja 13,1; 14,28; 15,1; 17,1; 19,1) Jeremia (Jeremai 23,33), Hesekiel (Hesekiel 12,10: „Diese Last trifft den Fürsten zu Jerusalem…“), Nahum, Sacharja, Maleachi
Speziell Jeremia empfindet seinen Auftrag als große Last - und er drückt das auch so aus:
Jeremia 20,7-10
7 HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen; du bist mir zu stark geworden und hast mich überwunden! So bin ich zum täglichen Gelächter geworden; jedermann spottet über mich!
8 Denn sooft ich rede, muss ich schreien, muss Gewalttat und Zerstörung ankündigen, sodass das Wort des HERRN mir Hohn und Spott einträgt die ganze Zeit.
9 Da sagte ich mir: »Ich will Ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden!« Doch da brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen, und ich wurde müde, es auszuhalten; ja, ich kann es nicht.
10 Denn ich habe die Verleumdungen vieler gehört: »Schrecken ringsum!« — »Zeigt ihn an!« und »Wir wollen ihn anzeigen!« Alle Leute, mit denen ich in Frieden lebte, lauern auf meinen Fall und sprechen: »Vielleicht lässt er sich überreden, und wir können ihn überwältigen und uns an ihm rächen!«
Wie lange?
Habakuk 1,2
Habakuk reiht sich ein in die lange Liste der Porpheten, die Gott ganz ehrlich sagen, dass sie mit seinem Zeitplan eigentlich nicht einverstanden sind und ihn nicht verstehen."Wie lange, o HERR, rufe ich [schon], ohne dass du hörst! Ich schreie zu dir [wegen des] Unrechts, und du hilfst nicht. Frevel (o. Gewalt) regiert!"
so drückt es Habakuk aus.
Dahinter hören wir den Vorwurf: Gott, du willst ja gar nicht hören und helfen.
So ähnlich lesen wir das auch bei anderen biblischen Autoren:
Psalm 10,1: HERR, warum stehst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not?
Psalm 22,3: Mein Gott, ich rufe bei Tag, und du antwortest nicht, und auch bei Nacht, und ich habe keine Ruhe.
Klagelieder 3,8: Selbst wenn ich schreie und rufe, verschließt er doch [die Ohren] vor meinem Gebet.
Offenbarung 6,10: Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?
Warum, Gott?
Habakuk 1,3"Warum lässt du mich Bosheit sehen und schaust dem Unheil zu? Bedrückung und Gewalttat werden vor meinen Augen begangen; es entsteht Streit, und Zank erhebt sich."
Er bemerkt, dass es den Übeltätern/Gottlosen gut – das Gericht folgt eben nicht auf dem Fuße. Der Prophet versteht nicht, warum Gott nicht eingreift - quasi tatenlos zuschaut, wie Ungerechtigkeit sich Bahn bricht (vgl. Hiob 21,7; Psalm 73).
Habakuk sagt: DU GOTT und ICH, wir sehen beide Unheil. Ich sehe es und kann nichts machen - aber DU könntest etwas dagegen tun. Sowas könnte man auch eine "Anklage wegen unterlassener Hilfeleistung" nennen.
Die Fragen, die Habakuk stellt, kennt jeder Mensch, der in einer Krise ist. Warum? Wie lange? Und das Buch Habakuk ist ein Buch, das für Menschen in Krisen eine große Hilfe sein kann, weil es dem Propheten genau so ergeht.
Die Sehnsucht nach Gerechtigkeit
"Darum wird das Gesetz kraftlos, und das Recht bricht nicht mehr durch; denn der Gottlose bedrängt den Gerechten von allen Seiten; darum kommt das Urteil verkehrt heraus!"
Wenn Habakuk sich nach gerechten Urteilen und dem "Durchbrechen des Rechtes" sehnt, dann wünscht er sich ja eigentlich auch Rache und Vergeltung, oder?
Aber damit tun wir - speziell als NT-Gläubige - uns in der Regel schwer. Die sogenannten Rachepsalmen sind vielen von uns unsympathisch, wie z.B. Psalm 94:
Psalm 94
1 Du Gott der Rache, o HERR, du Gott der Rache, leuchte hervor!
2 Erhebe dich, du Richter der Erde, gib den Hochmütigen ihren Lohn!
3 Wie lange sollen die Gottlosen, o HERR, wie lange sollen die Gottlosen frohlocken?
4 Sie halten viele und freche Reden; stolz überheben sich alle Übeltäter.
5 Dein Volk, o HERR, zertreten sie und unterdrücken dein Erbteil
6 Witwen und Fremdlinge erwürgen sie und ermorden Waisen;
Ist es in Ordnung, sich Rache zu wünschen?
Zur Beantwortung dieser Frage wird im Neuen Testament interessanterweise auf das AT verwiesen. Die Stelle aus 5. Mose 32,35 „Mein ist die Rache und die Vergeltung!“ wird zitiert in Römer 12,19: „Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben…" sowie in Hebräer 10,28-31: „Wer Moses Gesetz verwirft muss ohne Erbarmen sterben, wie viel mehr derjenige, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt, weil er seine Gnade schmäht, denn wir kennen ja den, der sagt: 'Die Rache ist mein; ich will vergelten…'"
Wir sind dazu aufgefordert, Gottes Zorn Raum geben, selbst aber "langsam zum Zorn zu sein", weil nämlich „der Zorn des Mannes/des Menschen nicht Gottes Gerechtigkeit vollbringt“ (Jakobus 1,20).
Zurück zu Habakuk: Er sagt: "Das wird das Gesetz kraftlos." Warum? Weil Gott zuschaut! Ein Gesetz, das nicht durchgesetzt wird, kann man eigentlich auch weglassen. Es werden falsche Urteile gesprochen.
"4 Darum wird das Gesetz kraftlos, und das Recht bricht nicht mehr durch; denn der Gottlose bedrängt den Gerechten von allen Seiten; darum kommt das Urteil verkehrt heraus! Der Gottlose umzingelt den Gerechten / kreist ihn ein / umstellt ihn. Es gibt niemand, der dem Gerechten hilft."
Fühlst du dich auch manchmal so? Keiner steht auf deiner Seite, obwohl du es richtig machen willst? Beklagst dich bei Gott: Ist doch logisch, dass nichts Gutes dabei raus kommt! Fragst warum? Und wie lange noch?
Dann fordert dich Gott jetzt auf, hinzuschauen, so wie er Habakuk und seine Volksgenossen aufgefordert hat "Seht hin!" Was denkst du, was kommt jetzt für eine Antwort von Gott? Wird er seinen Propheten und sein Volk trösten?
Du denkst es sei schlimm? Warte mal, was noch kommt!
Und Gott wendet sich nun nicht nur an den klagenden Propheten, sondern an alle.
"5 Seht euch um unter den Heidenvölkern und schaut umher; verwundert und entsetzt euch! Denn ich tue ein Werk in euren Tagen — ihr würdet es nicht glauben, wenn man es erzählte!"
(vgl. 5. Mose 4,32; Apostelgeschichte 13,40)
Habakuk hat gefragt (in Habakuk 1,3): Warum lässt du mich Bosheit sehen und schaust dem Unheil zu? Gott antwortet: Du siehst Bosheit? Schau dich genau um! Schau genau hin! Ich bin am Wirken – in eurer Zeit! Aber, macht euch eine Sache bewusst: ICH BIN ANDERS!
Und das ist eine enorm wichtige Lektion für Menschen in der Krise: Gott ist anders. Er hilft nicht so, wie wir es würden. Er fühlt sich nicht an unseren Wunschzettel gebunden – kein bisschen. Manche Menschen denken, Gott sei so ein alter Opa mit Rauschebart, wie so ein Nikolaus in Wolkenkukuksheim, der auf die Wünsche braver Kinder wartet, um ihnen ein paar Rentiere vorbeizuschicken.
> Gott fühlt sich kein bisschen an unseren Wunschzettel gebunden.
Mal ehrlich: Beten wir nicht manchmal so? Heiland, ich hätte das gerne… Dürfen wir so beten? Na klar – wie ein Kind zum Vater. Genauso wie ein Habakuk sich beschweren darf. Aber er muss eine Lektion lernen, so wie wir eine Lektion lernen müssen, jeder in einer Krise. Und diese Lektion lautet: Gott ist anders. Er ist souverän. Und so handelt er auch. Er lässt sich nicht vor unseren Karren spannen oder sich von uns diktieren, auf welche Art und Weise er zu helfen oder Gerechtigkeit herzustellen hat.
Gott antwortet. Das lesen wir in den Versen 1,5-11. Gott kündigt Gericht an. Er sagt: Die Chaldäer werden kommen.
Gott sagt: es wird in euren Tagen, also JETZT, so dass du zuschauen kannst. In Habakuk 3,2 greift der Prophet das auf mit der Formulierung „inmitten der Jahre“. Und er sagt, dass das, was vor der Türe steht, keiner glauben würde.
6 Denn siehe, ich erwecke die Chaldäer, ein bitterböses und ungestümes Volk, das die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnsitze zu erobern, die ihm nicht gehören.
7 Es ist schrecklich und furchterregend; sein Recht und sein Ansehen gehen von ihm selbst aus.
8 Schneller als Leoparden sind seine Rosse und rascher als Wölfe am Abend; seine Reiter kommen im Galopp daher, von fern her kommen seine Reiter; sie fliegen daher wie ein Adler, der sich auf den Fraß stürzt.
9 Sie gehen alle auf Gewalttaten aus; ihre Angesichter streben [unaufhaltsam] vorwärts, und sie fegen Gefangene zusammen wie Sand.
10 Es spottet über die Könige, und für Fürsten hat es nur Gelächter übrig; es lacht über alle Festungen, schüttet Erde auf und erobert sie.
11 Dann fährt es daher wie ein Sturmwind, geht weiter und lädt Schuld auf sich; denn diese seine Kraft macht es zu seinem Gott.
Wie beschreibt Gott die Chaldäer? Ihr Recht und ihre Ehre, ihr Ansehen gehen von ihnen selbst aus. Das charakterisiert Menschen ohne Gott. Sie definieren selbst, was gut/richtig ist, was ehrenwert ist. Ich erobere mir, was mir nicht gehört - dann gehört es mir.
Gott zieht Parallelen zu hungrigen Leoparden und Wölfen, zum Adler, der sich auf Fraß stürzt.
In der Bibel werden immer wieder Menschen ohne Gott als Tiere bezeichnet. Zum Beispiel in 2. Petrus 2:"12 Diese aber, wie unvernünftige Tiere von Natur zum Fang und Verderben geboren, lästern über das, was sie nicht verstehen, und werden in ihrer Verdorbenheit völlig zugrunde gerichtet werden,
13 indem sie so den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen."
(vgl. Hiob 42,3; Jesaja 40,21; Jeremia 12,3; Römer 9,22)
Auch in Judas 10 klingt das ähnlich:"10 Diese aber lästern alles, was sie nicht verstehen; was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere wissen, darin verderben sie sich."
Das Krasse daran: Gott ERWECKT sie! Er sagt "ICH tue ein WERK in euren Tagen." Nicht dem Teufel wird die Schuld in die Schuhe geschoben…
Habakuk sagt: Du schaust dem Unrecht nur zu! Gott antwortet: Das denkst du – ICH SORGE DAFÜR, dass es noch viel schlimmer kommt!
Stell dir vor ...
Um das für uns emotional greifbarer zu machen: Denk an die Ukraine. Auf dem Korruptionsindex von Transparency International belegt sie Platz 122 von 180. Es gibt in Europa nur ein einziges Land, das noch schlechter abschneidet: Russland. Über die Ukraine habe ich gelesen „Korruption auf fast jeder Ebene – von den kleinen Leuten bis zum potenziellen Premierminister.“ An der Grenze muss man Grenzbeamte bestechen, um durchzukommen. Humanitäre Hilfsgüter werden verkauft.
Vor 9 Jahren schon gab es die Massenproteste auf dem Maidan in Kiew. Die Korruptionsbekämpfung war damals eine der zentralen Forderungen.
Stell dir einen Demonstranten vor, damals auf dem Maidan-Platz. Er nimmt die Missstände im Volk wahr. Die Ungerechtigkeit. Dass Reiche sich noch mehr bereichern – auf dem Rücken der Armen. Dass Leute hungern. Er betet zu Gott und sagt: Wie lange – und warum?
Und Gott antwortet: OK, ich greife ein. Schau genau hin!
Und dann kommt der 24. Februar 2022. Russland – ein Land, indem es noch mehr Korruption gibt als in der Ukraine – überfällt die Ukraine und startet einen Angriffskrieg mit tausenden von Toten.
Das ist die Situation bei Habakuk. In dieser Art kündigt Gott es ihm an. Wie wird Habakuk nun reagieren?
Habakuk 1,12"12 Bist du, o HERR, nicht von Urzeiten her mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben! HERR, zum Gericht hast du ihn eingesetzt, und zur Züchtigung hast du, o Fels, ihn bestimmt."
Du bist doch mein Gott! Du bist doch FÜR mich / FÜR uns, oder? Er sagt "Wir werden nicht sterben!", aber es ist nicht ganz klar, ob er damit eine Frage oder eine Gewissheit ausdrückt.
Habakuk versteht: dass die Chaldäer kommen, hat zwei Gründe: zum Gericht und zur Erziehung. Aber was Habakuk nicht versteht: "Warum siehst du denn den Frevlern schweigend zu, während der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er?"
Dass Gott richten muss, dass Gott erzieht – das ist Habakuk klar. Aber die Art und Weise, die Methoden – und vor allem, WEN Gott dazu benützt – das kann er absolut nicht nachvollziehen.
So geht’s dir vielleicht auch in einer Krise. Du denkst: OK, Gott muss Gerechtigkeit herstellen, er richtet die Gottlosen. Gott will mich wachsen lassen, weil er seine Kinder erzieht - ABER DOCH NICHT SO!
Habakuk 1,14
14 Du lässt die Menschen so behandeln wie die Fische im Meer, wie das Gewürm, das keinen Herrscher hat.
15 Er fischt sie alle mit der Angel heraus, fängt sie mit seinem Netz und sammelt sie in sein Garn; darüber freut er sich und frohlockt.
16 Darum opfert er auch seinem Netz und bringt seinem Garn Räucherwerk dar; denn ihnen verdankt er seine fetten Bissen und seine kräftige Nahrung.
17 Darf er aber darum sein Netz beständig ausleeren und ohne Erbarmen Völker hinmorden?
Er hat viele Fragen - und er wendet sich an Gott. Er sagt: "So, jetzt bin ich mal gespannt, was Gott sagen wird."
"Auf meine Warte will ich treten und auf dem Turm mich aufstellen, damit ich Ausschau halte und sehe, was Er mir sagen wird und was ich als Antwort weitergeben soll auf meine Klage hin!"
Diese Antwort kommt dann im zweiten Kapitel. Aber davor noch eine ganz wichtige Lektion. Wenn du alles heute vergisst – DIE solltest du dir merken!
Die Kernbotschaft von Habakuk
Und die beginnt interessanterweise wo ganz anders - mit Paulus und Barnabas in der Synagoge in Antiochia in Pisidien (bei Galatien - Festland oberhalb von Zypern, heutige Türkei). Paulus predigt in der Synagoge – erklärt das Evangelium. Du wirst gleich sehen, was das mit Habakuk zu tun hat.
Apostelgeschichte 13
37 Der aber, den Gott auferweckte, hat die Verwesung nicht gesehen.
38 So sollt ihr nun wissen, ihr Männer und Brüder, dass euch durch diesen Vergebung der Sünden verkündigt wird;
39 und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder gerechtfertigt, der glaubt.
40 So habt nun acht, dass nicht über euch kommt, was in den Propheten gesagt ist:
41 »Seht, ihr Verächter, und verwundert euch und werdet zunichte, denn ich tue ein Werk in euren Tagen, ein Werk, dem ihr nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählte!«
Übrigens: das Zitat aus Habakuk 1,5 „Seht ihr Verächter…“ lautet im Original eigentlich so:"5 Seht euch um unter den Heidenvölkern und schaut umher; verwundert und entsetzt euch! Denn ich tue ein Werk in euren Tagen — ihr würdet es nicht glauben, wenn man es erzählte!"
Lukas schreibt "Ihr Verächter", damit gleich klar wird, wem das gilt: Den Leuten, über die sich Habakuk beklagt hat. Diejenigen, die Unrecht üben.
Aber was ist die Botschaft von Paulus, als er Habakuk 1,5 in der Synagoge zitiert?
"40 So habt nun acht, dass nicht über euch kommt, was in den Propheten gesagt ist: ..."
Wenn Gericht angekündigt wird oder stattfindet, dann gilt immer diese eine Aufforderung für mich als einzelner:
Kehre um! Auch wenn in Bezug auf das ganze Volk vielleicht keine Umkehr mehr möglich ist, das Gericht nicht mehr aufzuhalten ist - ICH kann mich immer noch auf die richtige Seite stellen! ICH kann mich auf die Seite der Gerechtigkeit stellen.
Aber weil Paulus dabei ist, das Evangelium zu verkündigen und keine Werksgerechtigkeit, weil er nicht zu denen gehört, die selbst definieren was gut und böse ist, deswegen sagt er (Apg13,39):"...und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder gerechtfertigt, der glaubt."
Um zu den Gerechten zu gehören, genügt es nicht, ein paar gute Taten zu tun. Ich muss durch den Tod und die Auferstehung Jesu gerechtfertigt sein. GERECHT gemacht. Wie geht das? Durch Glauben!
Das ist der zentrale Vers dann im nächsten Kapitel in Habakuk (wie auch in der Übersichts-Grafik zu Habakuk schön deutlich wird).
Zusammenfassung von Habakuk 1
Für heute halten wir aus dem 1. Kapitel im Buch Habakuk fest: Wenn ich in Krisen bin, dann stelle ich Fragen. WARUM? WIE LANGE?
Gott beantwortet diese Fragen – aber anders, als der klagende Habakuk sich das gedacht und erhofft hat. Gott erweckt die Chaldäer. Heute würden wir vielleicht sagen: Er schickt Panzer, Artellerie, Marschflugkörper, Drohnen – und sie werden Zerstörung, Elend und Leid bringen. Leute werden kommen, die von sich selbst überzeugt sind und sich keiner Autorität – und schon gar keiner göttlichen Autorität unterordnen wollen.
Warum schickt Gott sie dann? Da steckt ein unumstößliches Prinzip dahinter: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. (Ps7,16; Spr26,27; Pred10,8).
Wenn du ungerecht bist, wirst du Ungerechtigkeit leiden. Nicht immer kommt das Gericht zu Lebzeiten, aber es kommt garantiert. Gott stellt GERECHTIGKEIT her! Im Fall vom Südreich Juda macht Gott damit also deutlich:
Ihr wollt ungerecht sein? Selber bestimmen, was gut und böse ist? OK – dann will ich euch jetzt mal zeigen, wie es auf der anderen Seite aussieht. Ihr unterdrückt die Armen, die Schwachen, die Hilflosen?
OK, ihr „Verächter“ (wie Paulus hinzugefügt hat) – dann werde ich jetzt persönlich dafür sorgen, dass IHR SELBST zu solchen werdet, die unterdrückt werden. Jetzt werdet nicht mehr ihr die Leoparden, Adler und Wölfe sein – die Jäger, nein, jetzt seid ihr die Gejagten.
Und Habakuk sagt: Aber Gott, wie kann es sein, dass du Leute zum Gericht benützt, die ungerechter sind als die, die sie richten? Menschen, die ihre eigenen Waffen anbeten und vergöttern? Die erfolgreich sein, weil sie böse und bestialisch sind? Lässt du es zu, dass das immer so weiter geht?
Und dann sagt er – ok. Ich stell mich auf den Turm. Ich will auf Gottes Antwort warten. Und dazu möchte ich dir Mut machen: Stell‘ dich auf deinen Turm. Nimm dir Zeit, um mit Gott zu ringen. Dich zu beklagen, Fragen zu stellen. Auf Antwort zu warten. Und eine dieser göttlichen Antworten heute Abend lautet: Schau DU zu, dass nicht ÜBER DICH kommt, was der Prophet sagt.
Stell DU dich auf die Seite der Gerechtigkeit, indem du nicht versuchst, durch das, was du selbst tust, gerecht zu werden. Das Gesetz Moses kann dich nicht rechtfertigen. Keine eigene gute Tat bringt uns in den Himmel.
Es gibt keine gerechten Menschen auf diesem Planeten. Diejenigen, die vor Gott als gerecht gelten, sind gerecht aus einem einzigen Grund: Weil sie glauben. Und damit dem gerechten Gericht Gottes entkommen, weil sie sich auf die Seite des Guten gestellt haben und das Geschenk der Vergebung der eigenen Schuld aus Gottes Hand angenommen haben.