Einführung in die Begegnung am Seeufer
Wir hören aus einem Bericht im achten Kapitel des Matthäusevangeliums, Kapitel 8, Vers 28:
Und Jesus kam ans andere Ufer in die Gegend der Gadarener. Dort liefen ihm zwei Besessene entgegen, die aus den Grabhöhlen kamen. Sie waren sehr gefährlich, sodass niemand diese Straße passieren konnte.
Und siehe, sie schrien: „Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, uns zu quälen, ehe es Zeit ist?“
In der Ferne war eine große Herde Schweine auf der Weide. Die bösen Geister baten Jesus: „Willst du uns austreiben, so lass uns in die Herde Schweine fahren!“ Er sprach zu ihnen: „Fahrt aus!“
Da fuhren die Dämonen aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde stürmte den Abhang hinunter in den See und ertrank im Wasser.
Die Hirten flohen und gingen in die Stadt. Sie berichteten alles, was mit den Besessenen geschehen war. Daraufhin ging die ganze Stadt hinaus, um Jesus zu begegnen. Als sie ihn sahen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Soweit dazu.
Damit wollen wir uns heute Morgen etwas näher beschäftigen. Wir könnten das Ganze überschreiben mit: „Jesus ist stärker als die Dämonen“, oder „Die Realität der übernatürlichen Welt“, oder „Das Verhältnis von Kraft Gottes zur Kraft des Teufels“ – oder ähnlich.
Wir sehen hier eine Gegenüberstellung von Jesus, seiner Herkunft und seiner Vollmacht, und dem Wirken der Abhängigkeit, die Menschen in ihrem Leben durch dämonische Mächte erfahren haben.
Kontext und Vorgeschichte der Erzählung
Seit den letzten Versen, die wir uns angeschaut haben, bis zum Ende des siebten Kapitels, erstreckt sich die Bergpredigt.
Im achten Kapitel geht es dann um die Heilung eines Aussätzigen. Ab Vers 5 folgt die Bitte des Hauptmanns von Kapernaum, und dort, wo Jesus heilend eingreift, heilt er auch die Schwiegermutter des Petrus, in Vers 4 und den folgenden.
Anschließend wird über die Frage der Nachfolge und den Ernst der Nachfolge ab Vers 18 im selben Kapitel gesprochen. Schließlich folgt ab Vers 23 die Stillung des Sturmes und dann, in Vers 28, die Begebenheit, von der wir gerade gehört haben: die Heilung zweier Besessener.
Wenn wir uns Gedanken darüber machen, was das nun für ein Ort ist, gibt es verschiedene Bibelübersetzungen. Je nachdem, wie ihr den Text verfolgt habt, kann es unterschiedlich heißen. Sehr wahrscheinlich muss es richtig "Gergesener" heißen.
Denn das, was wir relativ zuverlässig wissen, auch von archäologischen Ausgrabungen, ist, dass es die Stadt Gergeser gegeben hat. Sie lag direkt am See Genezareth und deren Beschreibung – also eine gewisse Entfernung zum See und eine Möglichkeit, Vieh weiden zu lassen – stimmt relativ gut mit den Umständen überein, die wir hier gelesen haben.
Nun, ...
Die Begegnung mit den Besessenen und ihre Gefährlichkeit
Wenn wir uns den ersten Vers anschauen, heißt es: „Er kam ans andere Ufer, in die Gegend der Gergesener.“ Dort liefen ihm zwei Besessene entgegen. Sie kamen aus den Grabhöhlen und waren so gefährlich, dass niemand diese Straße benutzen konnte.
Zunächst wird hier relativ kurz zusammengefasst, dass diese Männer gefährlich waren, die ihm entgegenkamen. Wenn wir dazu die Parallelstelle im Markus-Evangelium aufschlagen, verstehen wir auch, warum die Leute als gefährlich beschrieben werden.
In Markus 5,1-20 wird das Ganze ausführlich berichtet. Wir lesen hier nur einen kleinen Ausschnitt, in dem der Besessene beschrieben wird. In Markus 5,1 heißt es: „Und sie kamen ans andere Ufer des Sees, in die Gegend der Gerasener. Als er aus dem Boot stieg, lief ihm sofort ein Mensch mit einem unreinen Geist aus den Gräbern entgegen.“
Dieser Mensch hatte seine Wohnung in den Grabhöhlen. Niemand konnte ihn mehr binden, auch nicht mit Ketten. Er war oft mit Fesseln und Ketten gebunden gewesen, hatte diese aber zerrissen und zerstört. Niemand konnte ihn bändigen.
Er war Tag und Nacht in den Grabhöhlen und auf den Bergen, schrie und schlug sich mit Steinen. Hier wird ausführlicher beschrieben, warum er so gefährlich war: Er hatte keine Kontrolle mehr über sich. Mit ihm konnte man nicht vernünftig sprechen. Er war gewalttätig, und die Leute hatten Angst vor ihm, weil er besessen war. Man konnte nicht normal mit ihm umgehen, zumal er über übermenschliche Kräfte verfügte.
Die Reaktion der Besessenen und der Jünger
Was wir hier lesen, ist, dass diese eine beziehungsweise zwei Besessenen Jesus nun schnurstracks entgegenlaufen. Sie haben es eilig, sozusagen zu Jesus zu kommen. Man könnte das so deuten, dass diese Dämonen sofort erkannt haben: Das ist unser Herr und Meister, derjenige, dem wir uns unterordnen müssen. Deshalb kommen sie schnell, um bei Jesus gut Wetter zu machen, möglicherweise.
Wir lesen ja später auch, dass sie sogar noch eine Bitte an Jesus richten und hoffen, dass er diese erfüllt. Das wäre die eine Möglichkeit.
Die andere Möglichkeit wäre, wenn wir uns in der Gruppe der Jünger befinden würden. Möglicherweise würden wir dann langsam von Angst befallen sein. Wir haben bereits das Gerücht gehört, dass dort zwei gefährliche Wilde sind, die besessen sind und Menschen schlagen oder überfallen. Wir lesen, dass sie so gefährlich waren, dass niemand mehr den Weg dort ging. Das haben die Jünger auch mitbekommen.
Nun stellt euch vor, sie schauen sich langsam furchtsam um, fragen sich, ob diese wilden Männer irgendwo hier sind. Plötzlich kommen die beiden wild gewordenen Männer mit langen Bärten, zerrissener Kleidung und vielleicht Ketten, mit denen man sie gefesselt hat, herausgelaufen und laufen direkt auf euch zu.
Wahrscheinlich müssen wir uns vorstellen, dass die Jünger schon langsam hinter Jesus zurückgetreten sind. Jesus geht schnurstracks weiter und kümmert sich gar nicht darum. Den Jüngern ist jedoch wahrscheinlich etwas mulmig zumute. Sie fragen sich: Was passiert nun? Was sollen wir tun?
Das könnte durchaus auch eine natürliche Reaktion sein – bei Jesus sicherlich nicht, denn er wusste, was dahintersteckt. Aber zumindest bei den Jüngern ist das verständlich.
Besessenheit kann gefährlich sein. Sie kann auch unheimlich wirken für diejenigen, die damit zu tun haben.
Die destruktive Natur der Besessenheit
Dieser Besessene ist gefährlich, wie wir für die anderen lesen können, denn sie meiden ihn. Dieser Besessene ist aber auch gefährlich für sich selbst. Das erkennen wir an seinem destruktiven Verhalten, zum Beispiel daran, dass er in Grabhöhlen wohnt.
Er zerreißt Dinge, schreit herum, anstatt nachts zu schlafen. Er leidet selbst darunter, was typisch ist für Menschen, die von Dämonen und Mächten besessen und gequält werden.
Es gibt einige Merkmale, die bis heute kennzeichnend sind für Menschen, die sich mit okkulten Kräften beschäftigen und darauf einlassen. So lesen wir beispielsweise, dass sie in Grabmädern wohnen und besonders nachts aktiv sind. Außerdem zeigen sie Gewalttätigkeit – alles Dinge, die wir heute als typische Kennzeichen des Satanismus erkennen.
Manche Hobby-Satanisten zünden nachts auf Friedhöfen Kerzen an und feiern dort schwarze Messen. Sie treten oft in schwarzer Kleidung auf und sind häufig gewaltbereit. Verschiedene Meldungen in der Presse zeigen uns immer wieder solche Fälle.
Ich habe in den letzten Jahren einige dieser Berichte verfolgt und bin immer wieder darauf gestoßen. Vor relativ kurzer Zeit wurden in Griechenland zwei Männer und zwei Frauen wegen Mordes verurteilt, weil sie mehrere Touristen für eine Satansmesse getötet hatten.
Ein anderes Beispiel stammt aus Deutschland. In Sondershausen wurde vor einigen Jahren ein Junge, ein Schauspieler, von einer Clique Jugendlicher ermordet, die sich dem Satanismus verschrieben hatten. Diese Jugendlichen standen auch noch im Gefängnis dazu und sind inzwischen inhaftiert.
Die Gewaltbereitschaft, das nächtliche Auftreten und die Nähe zum Morbiden, also zu Orten, an denen der Tod herrscht, sind typische Kennzeichen dessen, was diese Geister mit den Menschen machen wollen. Es geht nicht nur um Spielerei, sondern darum, den Menschen zu zerstören.
Deshalb suchen sie auch die Nähe zu Leichen. Deshalb wollen sie unbedingt jemanden ermorden – und wenn es nicht Menschen sein können, dann zumindest Schweine.
Die Reaktion der Dämonen auf Jesus
Wir können das auch an vergleichbaren Stellen sehen, an denen Jesus mit Besessenen zu tun hat. Zum Beispiel bei dem Mann, der sich immer wieder ins Wasser oder ins Feuer wirft. Die Dämonen, die diesen Menschen schaden und ihn zerstören wollen, versprechen manchmal etwas anderes. Die Menschen haben dann den Eindruck, sie würden durch den Pakt mit dem Satan besondere Macht erhalten. Das ist eine dramatische Situation.
Doch diese Situation bleibt nicht so. Wir lesen bereits in Vers 29: „Und siehe, sie schrien“. Hier sind es mehrere Dämonen, die aus dieser Person heraus schreien: „Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, uns zu quälen, ehe es Zeit ist?“ Man merkt hier deutlich, dass es nicht mehr die Menschen sind, die schreien. Denn bei den Besessenen, die von Jesus geheilt werden, wollen die Menschen Befreiung. Sie sind danach froh und glücklich, wenn sie ihre Besessenheit verloren haben.
Hier sind es nur noch die Stimmen der Dämonen, mit denen Jesus verhandelt. Denn diese bitten Jesus später auch, sie in die Schweine fahren zu lassen. Das ist nicht die Bitte der Besessenen selbst, sondern der Geister, die aus ihnen sprechen. Die Personen leben danach weiter, sie sind befreit, aber die Dämonen sind dann weg.
Was uns sofort auffällt, ist, dass die Dämonen Jesus hier ganz selbstverständlich als Sohn Gottes anreden. Es gibt keine lange Diskussion darum. Sie erkennen sofort seine Vollmacht. Sie merken, dass hier ein Angriff auf das Reich des Satans stattfindet – ähnlich wie an anderen Stellen, zum Beispiel in Kapitel 12, Verse 22 bis 29.
Die Dämonen erkennen das viel früher als die meisten Menschen. Denken wir daran, als Jesus Petrus fragte: „Was denken die Menschen, wer ich bin?“ Einige antworteten, es sei Johannes der Täufer, der wieder auferstanden sei, oder Elija, der zurückgekehrt sei. Schließlich sagt Petrus zu Jesus: „Du bist der Sohn Gottes, du bist der Messias, der von Gott Gesandte.“
Lange bevor die Menschen das erkannt haben, ist die Sache für die Dämonen klar. Jesus braucht nicht viel zu reden oder große Zeichen zu machen, sie erkennen es sofort. Dabei wird auch deutlich, dass die Angst vor dämonischen und übernatürlichen Mächten nicht wegen unserer vorbildlichen geistlichen Lebensführung entsteht. Wenn überhaupt, dann, weil Jesus über sie gesiegt hat und der Herr über sie ist.
Deshalb unterwerfen sie sich hier an dieser Stelle. Die Dämonen schreien und fühlen sich gequält in der Nähe Jesu. Das ist ein typisches Kennzeichen auch für Menschen, die von Besessenheit betroffen sind. Sie ertragen es nicht, wenn in ihrer Nähe gebetet wird, wenn der Name Jesu genannt wird oder wenn sie sich öffnen sollen für das, was wir in der Bibel lesen.
Hier zeigt sich ein starker Gegensatz zu dem, was Jesus tut: ein Widerstand gegen geistliche und göttliche Angelegenheiten. Es gibt keine Diskussion über die Existenz Gottes und keine Legitimation für die dämonischen Mächte.
Das sehen wir heute bei vielen Menschen, die besessen sind oder sich mit okkulten Dingen beschäftigen, ebenso bei Esoterikern. Wir müssen nicht mehr lange diskutieren, ob es Gott gibt oder nicht. Viele Menschen um uns herum glauben an Gott. Allerdings wissen sie oft nicht genau, wo sie diesen Gott finden können oder welchen Unterschied es zwischen dunklen Mächten und Gottes Mächten gibt.
Das Wissen darüber fehlt. Aber es gibt immer mehr Menschen, mit denen wir nicht lange diskutieren müssen oder ihnen alle Gottesbeweise aufzählen müssen, die wir kennen. Diese Menschen haben selbst Erfahrungen gemacht – sei es mit Gott oder mit dem Teufel. So ist es auch hier: Es muss nicht viel erzählt werden.
Die Realität der Besessenheit und die Verhandlung der Dämonen
Besessenheit
Der Mensch reagiert nicht mehr ganz normal, wenn ein Geist vollständig die Macht über ihn übernommen hat. Heutzutage begegnet man diesem Phänomen unterschiedlich. Es gibt Menschen, die zeitweise von einem Geist besessen sind. Diese Geister beanspruchen sie, lassen sie in fremden Stimmen sprechen und manchmal sogar in mehreren verschiedenen Stimmen. Der Geist will den Menschen zerstören, übt Anspruch auf ihn aus und treibt ihn in Gedanken und Taten.
Wenn wir das als Christen betrachten, fällt auf, dass diese Dämonen eine Art Humor besitzen. Sie verhandeln nicht darüber, ob Jesus der Sohn Gottes ist. Aber sie versuchen, eine Art Arbeitsschutzrechte für Dämonen geltend zu machen. So könnte man es ausdrücken. Sie erinnern Jesus daran, dass er sich nicht an die Regeln hält. Sie behaupten, sie dürften noch im Menschen bleiben und haben quasi einen Anspruch darauf. Fast bekommt man Mitleid mit diesen armen Dämonen. Sie zittern vor Jesus, wissen nicht, wie ihnen geschieht, und versuchen dennoch zu verhandeln: „Tu uns bitte nichts, wir haben doch noch ein Recht hier zu sein.“ Vielleicht hoffen sie auf einen Märtyrerbonus oder eine Mitleidswelle.
Jesus hört nicht darauf und diskutiert nicht mit ihnen. Für ihn ist die Sache klar. Die Dämonen bringen ein Argument vor: Es sei noch nicht Zeit. Man könnte sich fragen, ob es eine Art Mietvertrag gibt, der erst nach einer bestimmten Zeit ausläuft. Doch so ist es nicht. Die Dämonen wussten ganz genau, was auch im Alten und Neuen Testament steht: Die Vernichtung und Bindung der Dämonen wird erst am Endgericht stattfinden. Dort werden sie gebunden und in die Hölle geworfen.
Bis dahin haben sie einen von Gott eingeräumten Freiraum auf der Erde. Sie können dort wirken und Menschen, die sich auf sie einlassen, in ihre Abhängigkeit bringen. Darauf berufen sie sich und sagen, dass die vollständige Verdammnis erst am Ende der Tage kommt. Jesus geht darauf nicht ein. Mit ihm beginnt die Endzeit. Wir wissen, dass mit Jesus das Reich Gottes auf Erden beginnt.
Johannes der Täufer ruft vorher zur Umkehr und Buße auf, denn das Himmelreich Gottes ist nahe herbeigekommen. Genau das predigt auch Jesus. Nicht erst am Ende der Zeiten, wenn alles vollendet ist, sondern schon jetzt, wo es beginnt, ist die Herrschaft Jesu über die bösen Mächte und Dämonen angebrochen.
Das lesen wir auch dort, wo Jesus seine Jünger beauftragt, Dämonen auszutreiben und Menschen von übernatürlichen Belastungen zu befreien. Sie tun dies in seinem Auftrag und in seiner Macht. Menschen, die versuchen, Dämonen aus eigener Kraft auszutreiben, sollten vorsichtig sein.
Erinnern wir uns an die Pharisäer, die zu den Jüngern kommen und sagen, sie wollten ebenfalls diese Kraft haben. Sie versuchen eifrig, Dämonen auszutreiben, sprechen sogar mit ihnen und sagen: „Wir kennen Jesus und Paulus, aber wer seid ihr eigentlich?“ Die Dämonen wissen natürlich, wer die Jünger sind, doch sie fragen herausfordernd: „Wer seid ihr? Was bildet ihr euch ein, uns zu befehlen?“
Vor Jesus haben sie Angst, vor Gott auch. Aber vor normalen Menschen sehen sie keine Möglichkeit, eingeschüchtert zu werden.
Die Bitte der Dämonen und die Bedeutung der Schweineherde
Dann lesen wir weiter: Es war aber fern von ihnen eine große Herde Säue auf der Weide. Das bestätigt übrigens die geographischen Angaben, die ich gemacht habe. Denn Säue hatten normalerweise Juden nicht. Für Juden war das eine der schlimmsten Sachen, denn Schweine sind unreine Tiere. Man aß sie nicht, hielt sie nicht, berührte sie nicht und hatte sonst nichts mit ihnen zu tun.
Wir wissen jedoch, dass es im Norden, insbesondere im Nordosten des Sees Genezareth, einige Städte gab. Es gibt zehn Städte, von denen wir manchmal in der Bibel lesen. Diese waren heidnische Städte, die zuerst gegründet wurden. Das begann mit Antiochus Epiphanes, der Jerusalem erobert hatte und später durch die Makkabäer vertrieben wurde. Schon vorher gab es Einfluss von Alexander dem Großen, der diese Gegend erobert hatte. Alle hatten eine Siedlungspolitik betrieben, sodass in Israel nicht nur Juden, sondern auch Heiden wohnen sollten.
Hier merken wir also deutlich: Jesus hat es mit Heiden zu tun, sonst wären keine Säue auf der Weide gewesen. Da baten ihn die bösen Geister und sprachen: "Willst du uns austreiben, so lass uns in die Herde Säue fahren." Das ist wenigstens noch eine Möglichkeit. Sie merken, dass sie keine Chance haben und den Menschen nicht länger bleiben können. Jesus lässt sich nicht darauf ein, sie erst am Ende aller Tage zu vertreiben, sondern sie müssen weichen. Nun bitten sie wenigstens noch, in die Säue hineinzufahren.
Was wir daraus schließen können, ist, dass die Dämonen scheinbar eine Sehnsucht danach haben, sich irgendwo wiederzuverkörpern, also sich an die Schöpfung Gottes zu binden. Sonst könnten wir sagen, sie könnten ja irgendwo herumschwirren, das würde ihnen nichts ausmachen. Aber scheinbar wollen sie in diese Schweine hineinfahren. Dabei sehen wir auch, dass es besessene Tiere geben kann – eine interessante Schlussfolgerung.
Während dieses Moments, in dem die Schweine plötzlich durchdrehen – sie haben ja nicht plötzlich Schweinepest oder BSE bekommen –, sind die Dämonen in ihnen. Von einer Minute auf die andere werden sie wild, rasen umher und begehen Selbstmord. Ich weiß nicht, ob man den Schweinen jetzt einen Psychotherapeuten schicken sollte, so wie man es heute bei Menschen tun würde, die innerlich zerstörerisch von Dämonen besessen sind. Solchen Menschen versucht man, durch Psychiatrie zu helfen, was aber auf Dauer oft nicht gelingt.
Jedenfalls sehen wir bei diesen Schweinen, dass Tiere besessen sein können. Im Alten Testament lesen wir auch, dass Tiere eine Seele haben. Das heißt jedoch nicht, dass sie in den Himmel kommen, denn das, was in den Himmel kommt, ist der Geist, den Gott uns gegeben hat, der uns lebendig macht. Nicht unbedingt das, was im Alten Testament als Seele oder Odem Gottes bezeichnet wird.
Im Mittelalter wurden Tiere beispielsweise sogar verurteilt, wenn sie etwas Böses getan hatten. Wenn ein Tier etwa einen Menschen überfuhr, der dabei starb, gab es ein richtiges Gerichtsverfahren. So wurden zum Beispiel Esel geköpft oder Hähne erhängt. Das erscheint uns heute etwas seltsam, doch man orientierte sich dabei durchaus am Alten Testament. Denn in den fünf Büchern Mose finden sich entsprechende Hinweise.
Dort steht beispielsweise, dass ein Ochse, der einen Menschen stößt und dieser stirbt, unter Umständen getötet werden muss. Es gibt also Hinweise im Alten Testament, dass Tiere zumindest bis zu einem gewissen Grad für ihr Verhalten verantwortlich sind.
Die Schweine können besessen werden, und die Dämonen wollen in sie hineinfahren. Dabei fällt uns auch das von Anfang an zerstörerische Verhalten der Dämonen auf. Sie wollen nicht auf ewig in den Schweinen wohnen. Man könnte fragen, warum sie die Schweine hinterher umbringen. Wenn das nur ihr vorübergehendes Zuhause ist, sollten sie die Schweine doch in Ruhe lassen, damit diese möglichst lange leben, bevor sie geschlachtet werden. Aber das tun sie nicht.
Die Dämonen wirken überall, wo sie in Menschen oder anderen Lebewesen wohnen, zerstörerisch. Denn sie bringen die Schweine um und zerstören damit auch ihre Behausung. So erkennen wir, wie vollkommen destruktiv Dämonen sind.
Das ist auch bei Menschen der Fall. Menschen, die sich auf den Teufel einlassen oder von dämonischen Belastungen betroffen sind, haben eine Tendenz zur Morbidität und Selbstzerstörung. Selbstmord und ähnliche Handlungen sind dabei relativ häufig. Ebenso kann es vorkommen, dass sie andere quälen, göttliche Ordnungen pervertieren und Ähnliches tun.
Jesu Autorität und die Befreiung der Besessenen
Nun, was wir hier sehen, ist Jesus, der als Nächstes spricht. Er spricht die Dämonen aus, und sie fahren aus und fahren in die Schweine. So weit erst einmal dazu.
Dabei fällt auf, dass Jesus kein großes Theater mit den Dämonen macht. Er handelt nicht so, wie wir das manchmal sehen oder vielleicht in der einen oder anderen charismatischen Gemeinde erlebt haben: erst eine große Austreibungszeremonie mit feierlichen Worten und Ähnlichem. Das kommt hier gar nicht vor. Stattdessen gibt er einen kurzen Befehl, und zack – die Dämonen sind weg.
Für Jesus ist ein Menschenleben, das von Dämonen befreit wird, viel wertvoller und wichtiger als eine ganze Herde Schweine. Wir sehen also, Jesus ist kein Materialist. Er denkt nicht: „Ihr armen Schweine, wie viel Geld bringen die denn ein?“ Das Problem entsteht ja erst später bei den Hirten, die zu Jesus kommen. Für Jesus ist das Leben eines Menschen viel, viel wichtiger als eine Herde Schweine oder, um es moderner zu sagen, als eine Herde Autos oder irgendetwas anderes. Das ist für ihn nicht entscheidend.
Wobei ich bei Autos bezweifle, dass es besessene Autos gibt, denn davon habe ich noch nichts gehört. Aber zumindest bei den Schweinen hier ist das möglich, denn sie stellen immerhin eine ökonomische Größe dar. Hier sehen wir, dass das Leiden eines Menschen verursacht wird. Jesus befreit die Person davon, und zwar in relativ kurzer Zeit.
Wir merken auch, dass sich die Persönlichkeit des Besessenen schlagartig verändert. Er zerreißt keine Ketten mehr, rennt nicht zurück zu den Gräbern, sondern ist plötzlich relativ normal. Offenbar hat ihn die Kraft, die Dämonen, verlassen.
Verrückt zu sein ist keine gottgemäße Verhaltensweise. Gott verspricht hier nicht viel, der Geist verspricht viel, und trotzdem nimmt er die Menschen daran gefangen. Was wir hier sehen, ist, dass Jesus relativ kurz damit umgeht.
Das, was uns an dieser Stelle herausfordert, ist die Frage: Wie sieht das bei uns aus? Rechnen wir überhaupt realistisch mit dem Einfluss oder der Möglichkeit übernatürlicher Mächte? Ist das für uns eine Realität, oder weichen wir dem in unserem täglichen Leben aus? Oder sagen wir vielleicht: „Na ja, zur Zeit Jesu hat es das möglicherweise gegeben.“ Oder hören wir auf die Interpretation vieler bibelkritischer Theologen, die sagen: „Na ja, damals war man medizinisch noch nicht so weit. Das war wahrscheinlich einfach ein epileptischer Kranker gewesen oder vielleicht ein Schizophrener oder irgendetwas anderes.“
Aber dann müssen wir Jesus Lügen strafen. Dann müssen wir sagen: „Jesus, du hast dich hier geirrt.“ Das wäre auch seltsam, wenn er so mit einem Schizophrenen umgehen würde – immer zu ihm geht und sagt: „Fahre aus!“ und dann passiert das. Geht es dem dann sofort besser? Hat er keine Probleme mehr, keine Stimmen mehr in sich? Nein, normalerweise geht das nicht so.
Da merken wir, dass ein Unterschied besteht. Wenn du wirklich psychisch krank bist, dann verschwindet das Problem nicht durch einen einfachen Befehl. Du kannst beten und Dämonen austreiben, solange du willst, es wird dadurch nicht besser.
Natürlich kann Jesus auch solche Menschen heilen, aber das geschieht nicht durch eine Dämonenaustreibung. Wir merken, Jesus war sich durchaus bewusst, dass es sich hier um übernatürliche Mächte handelt und eben nicht nur um eine psychische Erkrankung.
Die geistliche Realität und der Umgang mit dämonischen Mächten
Wenn das eine geistliche Realität ist, dann müssen wir sie auch in unserem Leben berücksichtigen. Wir müssen erkennen, dass wir uns in einer geistlichen Auseinandersetzung befinden. Paulus sagt ja, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, sondern gegen Kräfte und Mächte der Finsternis. Das bedeutet, um uns herum existiert eine unsichtbare Realität.
Vor drei oder vier Jahren ist mir in Erinnerung geblieben, dass es zu Ostern im Fokus Magazin einen Bericht über Wunder gab. Dort wurden mehrere Personen interviewt, darunter Physiker, Psychologen und auch ein Theologe, ein Professor, ich glaube aus Bochum. Alle, auch die Physiker, sagten, dass wir nicht alles wissen und manche Dinge nicht erklären können. Sie hielten Wunder und eine übernatürliche Welt für möglich, weil unser Wissen über die Welt begrenzt ist.
Nur der Theologe war sich sicher, dass es keine übernatürlichen Kräfte gibt. Er meinte, die in der Bibel berichteten Heilungen seien nicht wörtlich zu verstehen, sondern übertragene Erzählungen, die davon berichten, dass Menschen wieder Gleichgewicht in ihr Leben gefunden haben. Da muss man wirklich den Kopf schütteln und fragen, wo wir hingekommen sind.
Interessanterweise sind heute oft diejenigen, die früher am Glauben zweifelten, diejenigen, die uns von einer übernatürlichen Welt überzeugen wollen. Viele Theologen und auch manche Christen schließen diese Möglichkeit hingegen vollständig aus ihrem Leben aus.
Vielleicht müssten wir manchmal eine Erfahrung machen wie der Esel von Bileam. Bileam nimmt seinen Esel mit, merkt aber zunächst nicht, dass um ihn herum eine unsichtbare Welt existiert – obwohl er sogar Prophet Gottes ist und sich besonders heilig fühlt. Erst als Gott dem Esel die Augen öffnet und später auch Bileam erkennt, dass ein Engel vor ihnen steht, wird die Realität sichtbar. So ist es auch um uns herum.
Es gibt viele Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass Dämonen, Geister und Engel um uns herum sind – manchmal sogar viel fester als wir, obwohl das unser Glaubensbekenntnis ist und wir in der Bibel ständig davon lesen, dass Menschen solchen Wesen begegnet sind.
In letzter Zeit ist ein Buch erschienen, und es gibt inzwischen hunderte solcher Bücher. Man muss nur in eine Buchhandlung oder Bibliothek gehen und sich Bücher über Begegnungen mit Engeln anschauen. Viele Menschen, nicht nur Christen, berichten dort, dass ihnen Engel begegnet sind und ihnen geholfen haben. Ob diese Begegnungen tatsächlich Engel waren, kann ich nicht beurteilen, aber sie sind in jedem Fall davon überzeugt.
Ein anderes Beispiel: In Berlin gibt es eine Führung, bei der man sich morgens zwischen vier und fünf Uhr durch die Stadt führen lassen kann, um Elfen, Gnome und ähnliche Wesen zu „besichtigen“. Der Führer zeigt auf einen „grünen Gnom“ auf den Gleisen, den die Teilnehmer natürlich nicht sehen, der Führer aber aus irgendeinem Grund schon. Im Radio hörte ich dann Interviews mit Besuchern, die begeistert waren von dieser „geistreichen“ Wanderung durch Berlin und dem Erleben der übernatürlichen Wesen.
Ob diese Wesen tatsächlich real sind, ist hier nicht die Frage. Ich denke eher, dass das eine Art Scharlatanerie ist. Doch dahinter steht die Tatsache, dass Menschen offen sind, überzeugt davon, dass es so etwas gibt, und Erfahrungen mit übernatürlichen Kräften machen.
Wir hingegen sind diejenigen, die Bescheid wissen. Wir könnten den Menschen sagen, dass es auch Mächte gibt, die schädlich sind und nicht nur Gutes wollen. Das wissen die Esoteriker um uns herum nicht. Sie sind offen für alles und nehmen alles erst einmal an. Wir aber sollten die Leute darauf aufmerksam machen und damit rechnen.
Wir sollten auch damit rechnen, dass wir manchmal, wenn wir in Anfechtung geraten und der Teufel uns in Sünde führen will, versuchen, ihm zu befehlen: „Teufel, hau ab, ich stehe unter der Macht Jesu, du kannst mir nichts anhaben.“ Es sind eben nicht nur intellektuelle Dinge, die hier ablaufen, sondern wie Paulus sagt, Kämpfe mit Kräften der Finsternis.
Die Heer der Säue, die im Abhang herunterlaufen und im See ertrinken, sind schnell abgehandelt. Die Hirten fliehen und gehen in die Stadt, um zu berichten, wie es den Besessenen ergangen ist. Das ist in Vers 33. Hier merken wir, dass die Hirten typische Vertreter auch unserer Generation sind: Sie sind Kapitalisten. Sie denken nicht zuerst daran, was es dem Befreiten bringt, sondern was es kostet.
Das erinnert an die heutige Diskussion um die Krankenkassen. Da heißt es: „Die alten Menschen sind zu teuer, die Behinderten auch, wir müssen zu viel zahlen, also lasst sie uns doch töten.“ Heute werden Menschen auf dem Altar des Mammons geopfert, weil man das Geld nicht aufbringen will. Deshalb gibt es immer weniger Behinderte, weil sie oft schon im Mutterleib oder kurz vor der Geburt getötet werden.
Ich habe einige Zeit in einem Behindertenheim gearbeitet und festgestellt, dass viele Eltern heute kaum etwas mit ihren behinderten Kindern zu tun haben wollen. Eine Mutter sagte sogar, sie wolle erst informiert werden, wenn das Kind gestorben sei. Während meiner vierjährigen Arbeit dort habe ich diese Eltern nie gesehen, nur die Notiz in den Akten, dass sie erst dann informiert werden wollen. Natürlich gibt es auch andere Fälle, aber generell wird uns heute eingeimpft, dass man die Verantwortung für behinderte Kinder selbst tragen muss. Einige US-amerikanische Krankenkassen schließen sogar jegliche Kosten aus, wenn man sich entscheidet, ein behindertes Kind auszutragen.
So reagieren viele. Behinderte sind für sie eine Belastung. „Gesunde kann man noch ertragen, aber Behinderte nicht.“ Man bindet sie ab und zu mit Ketten, doch sie reißen sich wieder los. Unsere Schweine, die wir jetzt verloren haben, sind eine Katastrophe.
Manchmal halten wir auch an irdischen Dingen fest, und wenn Gott uns geistlich etwas lehren will und uns diese Dinge wegnimmt, empfinden wir das als Verlust. Zum Beispiel hast du einen tollen Arbeitsplatz, der dich total gefangen nimmt. Du hast keine Zeit mehr für Gott, die Gemeinde oder die Familie. Dann wirst du entlassen und fragst Gott: „Warum hast du das zugelassen?“ Es ist ein materieller Verlust, und das ist schlimm.
Aber statt daran zu denken, dass Gott dadurch vielleicht ein viel größeres Unheil verhindert hat – etwa Schaden an deiner Seele, an der Seele deiner Mitmenschen oder der Gemeinde –, vergessen wir das oft.
Hier stellt sich die Frage: Was ist unser eigentliches Motiv? Ist es der Materialismus, wie bei den Schweinen? Das war ein Verlust für die Leute, ein wirtschaftlicher Verlust. Doch Jesu Maßstab ist ein ganz anderer als der der Materialisten.
Die Hirten loben Gott nicht, sie sind schockiert über das, was Jesus tut. Sie holen schnell Verstärkung, ihr Weltbild wird durcheinandergebracht. Hier geht es nicht nur um den Wert von Schweinefleisch, sondern um etwas völlig Unerwartetes.
Sie gehen überstürzt in die Stadt und bringen die Leute mit. Wir lesen: „Siehe, die ganze Stadt ging Jesus entgegen.“ Was tun sie? Sie sagen nicht: „Oh Jesus, du mächtiger Mann, komm zu uns, wir haben noch Kranke, die du heilen kannst, und wir möchten von dir hören, wie du das gemacht hast.“ Nein, ganz im Gegenteil.
Sie sind höflich und bitten Jesus, ihr Gebiet zu verlassen. Hier herrscht eher eine feindselige, abweisende Stimmung. Die Schweineherde ist den Menschen wichtiger als das gerettete Menschenleben.
So kann es auch heute sein, dass persönlicher Gewinn Menschen wichtiger ist als das Leben anderer zu retten. Das sehen wir auch immer wieder in der EU, zum Beispiel in der Landwirtschaftspolitik. Lieber Getreide verbrennen, Butter einfrieren, Milch ausschütten oder Obst zerstampfen, als den Hungernden auf der Welt zu helfen. Denn sonst würden die Marktpreise kaputtgehen, und man könnte nicht mehr exportieren oder verkaufen. Besser, die Leute verhungern, als den Markt zu gefährden.
Das ist das Gesetz der Marktwirtschaft. Rein logisch gesehen stimmt das auch. Aber Jesus hat einen anderen Maßstab.
Die ganze Stadt kommt Jesus entgegen, und so wie es hier beschrieben wird, war das ein typisches Verhalten, wie man einem hochgestellten Beamten, einem König oder einem Abgesandten des Königs begegnet ist. Man muss sich eine ganze Prozession vorstellen. Die Leute gingen hin, um Jesus die Ehre zu erweisen – nicht, weil sie ihn direkt für das, was er getan hat, verehrten, sondern um ihn zu besänftigen.
Denn wenn er schon die Schweine hat sterben lassen, wer weiß, ob er nicht auch ihre Tücher oder Kühe vernichten würde. Besser, man hält ihn höflich auf Abstand: „Herr Jesus, es ist schön, dass du hier bist, aber wir haben genug von dir. Du kannst gerne woanders hingehen, im Nachbarort gibt es auch noch Schweine.“
So ähnlich sieht das hier aus. Deshalb sind sie höflich und nett. Sie schimpfen nicht, machen keine Vorwürfe, weil sie Angst haben, dass Jesus noch Schlimmeres tun könnte. Eine unwillkommene Einmischung des Gottessohnes in ihre Angelegenheiten.
Das Übernatürliche, das Göttliche spielt plötzlich keine Rolle mehr. Und Menschen um uns herum sind heute noch genauso religiös.
Hier in der Nähe, bei den Externsteinen, gibt es regelmäßige Treffen von Esoterikern und Satanisten, die dort Sommer- oder Wintersonnenwendfeiern abhalten. Vor zwei Wochen besuchten wir die Wewelsburg, den ehemaligen Hauptpunkt der Nazis. Dort trafen wir einen Satanisten, der von den okkulten Gedanken der Nazis begeistert war.
Solche Leute gibt es überall um uns herum. Die Frage ist: Wie können wir ihnen begegnen? Wie gut verstehen wir sie?
Die Medien sind voll von übernatürlichen Themen. Denken wir an Serien wie Akte X, Sinclair der Geisterjäger oder Harry Potter. In Harry Potter geht es ja auch darum, wie ein scheinbar harmloser Junge durch Zaubersprüche den bösen Dämon, den Teufel, besiegt.
Das ganze übernatürliche Thema dringt überall ein, gerade dort, wo Menschen die Orientierung am Wort Gottes verlieren. Die Ursache ist oft, dass viele sich der Macht des Teufels öffnen wollen. Sie leiden unter Langeweile, fühlen sich fasziniert und süchtig nach dem Übernatürlichen. Manchmal suchen sie auch Hilfe bei übernatürlichen Kräften, wenn sie sich unterdrückt fühlen oder Macht über ihre bösen Mitschüler erlangen wollen.
Der Teufel verspricht Heilung und Hilfe, wenn man zu ihm kommt. Doch die Bibel lehnt das ab und verbietet es ausdrücklich im Alten und Neuen Testament. Es wird gewarnt, dass man in Abhängigkeiten gerät, körperliche Einschränkungen erleidet, das Glaubensleben zerstört oder eingeschränkt wird, die Gemeinschaft mit Gott zerbricht und man unter Interessenlosigkeit leidet.
In der Bibel finden wir verschiedene Kennzeichen für Menschen, die dämonisch besessen sind: Erstens heftiges Widerstreben gegen göttliche Einflüsse, dann auffallende Körperkräfte, wie hier beschrieben, sowie Störungen organischer Funktionen (Markus 9,17.25; Matthäus 9,32). Außerdem sprechen sie in anderen Sprachen oder Stimmen, zeigen Selbstverletzungen oder Selbstmordversuche.
Darüber hinaus verhalten sie sich unruhig und aggressiv, sind wütend erregt, haben ein geschärftes Wahrnehmungsvermögen und verfügen über übernatürliche Erkenntnisse. Denken wir zum Beispiel an die Magd, die den Jüngern nachläuft und sagt: „Ihr seid von Gott.“ Das tut sie aus Besessenheit, obwohl es fromm klingt.
Beim Ausfahren der Dämonen treten besondere Erscheinungen auf: Krämpfe, Schreien, zu Boden fallen und Ähnliches. Das sind Kennzeichen und große Gefahren.
Ich möchte zwei Abschnitte aus dem Alten Testament vorlesen, die uns das verdeutlichen.
Im dritten Mose 19,31 heißt es: „Ihr sollt euch nicht wenden zu Geisterbeschwörern und Zeichendeutern und sollt sie nicht befragen, damit ihr nicht unrein werdet. Ich bin der Herr, euer Gott.“ Das ist eine klare Anweisung, wie man damit umgehen soll.
Im fünften Mose 18,10 steht: „Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste, Zauberei, Bannungen, Geisterbeschwörung oder Zeichendeuterei betreibt oder die Toten befragt. Denn wer so etwas tut, ist dem Herrn ein Gräuel. Um solcher Gräuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, die Völker vor dir. Du aber sollst untadelig sein vor dem Herrn, deinem Gott.“
Später wird sogar angeordnet, dass solche Menschen im Volk Israel getötet werden sollen. Das ist eine klare Sache. Wir sollen uns nicht aus Spielerei auf so etwas einlassen.
Wir haben gesehen, wie Jesus damit umgeht und dass es übernatürliche Kräfte und Mächte gibt – sowohl dämonische vom Teufel als auch Engel, die uns beschützen und begleiten. Manchmal sind sie Menschen im Alten und Neuen Testament erschienen.
Wir haben die negativen Auswirkungen von Besessenheit gesehen, die nicht mit menschlichen Maßstäben zu messen sind und destruktiv wirken. Ich habe einige Kennzeichen genannt.
Die Stellung zu Jesus ist klar: Wir brauchen keine Angst vor Dämonen und Geistern zu haben. Aber wir sollen auch nicht mit ihnen spielen.
Angst brauchen wir nicht, weil wir unter dem Schutz und der Macht Jesu Christi stehen. Die Dämonen erkennen das und ordnen sich unter.
Wir sollen kein großes Brimborium veranstalten, keine besonderen Events, um Menschen zu befreien und uns in den Mittelpunkt zu stellen. Jesus tut das auch nicht, ein Befehl genügt.
An anderen Stellen lesen wir, dass es auch Dämonen gibt, die nur durch Fasten und Beten ausgetrieben werden können. Es gibt also verschiedene Umgehensweisen, auf die ich hier nicht näher eingehen kann.
Wir sehen, dass Dämonen auch Tiere besetzen können und immer wieder versuchen, in Menschen oder Tiere hineinzufahren.
Menschen, die nur materialistisch denken, nehmen das nicht wahr und lehnen es ab, weil es nicht in ihr Weltbild passt. Aber wir sollten es tun.
Was ziehen wir daraus? Jesus hat uns die Möglichkeit gegeben, diesen geistlichen Mächten gegenüberzutreten. Wir sollten Menschen helfen, denn wir sind die einzigen, die helfen können, wenn jemand unter dämonischer Besessenheit leidet.
Kein Arzt, Psychologe, Psychotherapeut, kein anderer Besessener, kein Zauberer oder sonst jemand kann helfen – nur wir, wenn wir durch die Kraft Gottes den Menschen befreien.
Lasst uns gemeinsam aufstehen, beten und Gott danken, dass er diese Macht hat, Menschen liebt, befreit und uns dafür gebrauchen will.
Die Haltung der Stadtbewohner gegenüber Jesus
Die ganze Stadt kommt Jesus entgegen. So wie es hier beschrieben wird, war das ein typisches Verhalten, mit dem man einem hochgestellten Beamten, einem König oder einem Abgesandten des Königs begegnete. Wir müssen uns also eine ganze Prozession vorstellen. Hier steht die ganze Stadt, das heißt, die Leute sind alle hingegangen, um Jesus die Ehre zu erweisen. Nicht, weil sie ihn direkt für das, was er getan hat, verehrt haben, sondern um ihn zu besänftigen.
Denn wenn er jetzt schon diese Schweine umkommen ließ, wer weiß, was passiert, wenn er erst in unsere Stadt kommt. Vielleicht brennen plötzlich unsere Tücher, die wir verkaufen wollen, oder unsere Kühe, die wir im Stall haben, rennen in den See und ertrinken. Besser, wir begrenzen den Schaden und sind richtig höflich und nett. Herr Jesus, es ist ja schön, dass du hierher gekommen bist, aber weißt du, wir haben jetzt eigentlich genug von dir. Du könntest ja gerne woanders hingehen. Schau mal, Schweine gibt es auch noch im Nachbarort, also wenn du da noch zu tun haben willst.
So ähnlich sehen wir das hier. Deshalb sind sie so höflich und nett. Sie schimpfen nicht mit Jesus, machen ihm keine Vorwürfe und fragen nicht, warum er das getan hat. Sie haben Angst davor, dass Jesus vielleicht noch etwas Schlimmeres tun könnte, das sie hier treffen könnte. Es ist eine unwillkommene Einmischung des Gottessohnes in ihre eigenen Angelegenheiten. Das Übernatürliche, das Göttliche spielt dabei plötzlich gar keine Rolle mehr.
Menschen um uns herum sind auch heute noch in derselben Weise religiös. Zum Beispiel gibt es hier ganz in der Nähe an den Externsteinen regelmäßige Treffen von Esoterikern und auch Satanisten, die dort die Sommer- beziehungsweise Wintersonnenwendfeier feiern. Wir waren auch an anderen Orten. Vor zwei Wochen habe ich mit der Freizeit die Wewelsburg besucht, wo die Nazis ihren Hauptstützpunkt hatten. Dort sind wir einem Satanisten begegnet, der sich das angeschaut hat, weil er von den okkulten Gedanken der Nazis begeistert war.
Solche Leute gibt es überall um uns herum. Die Frage ist: Wie können wir ihnen begegnen? Wie weit verstehen wir sie? Die Medien sind voll von übernatürlichen Dingen. Denken wir nur an Sendungen wie Akte X, Sinclair, den Geisterjäger, oder ähnliche Formate. Viele dieser Geschichten handeln von okkulten Themen. Auch Harry Potter gehört dazu. Dort geht es darum, wie ein kleiner harmloser Junge durch Zaubersprüche den bösen Dämon, den Teufel, letztendlich besiegt.
Wir sehen, dass das ganze übernatürliche Zeug dort hineinspielt, wo Menschen jegliche Orientierung am Wort Gottes verlieren. Die Ursache dafür ist oft, dass viele die Macht des Teufels zugänglich machen wollen. Manchmal leiden sie unter Langeweile oder sind von der Faszination des Übernatürlichen angezogen. Manche suchen Hilfe bei übernatürlichen Kräften und Mächten, wenn sie sich unterdrückt fühlen. Sie wollen Kräfte haben, um ihre bösen Schulkollegen zu besiegen.
Manchmal steckt auch das Versprechen des Teufels dahinter: die Suche nach Heilung. „Wenn du zu mir kommst, werde ich dir weiterhelfen, ich gebe dir große Versprechen.“ Die Bibel zeigt die Gefahr deutlich auf. Sie lehnt das ab und verbietet es geradezu im Alten und Neuen Testament. Es wird darauf hingewiesen, dass man in Abhängigkeiten geraten kann, dass körperliche Einschränkungen folgen, das Glaubensleben zerstört oder eingeschränkt wird und die Gemeinschaft mit Gott kaputt geht. Zudem kann man unter Interessenslosigkeit leiden.
In der Bibel finden wir verschiedene Kennzeichen für Menschen, die dämonisch besessen sind. Erstens gibt es heftiges Widerstreben gegen jegliche göttliche Einflüsse. Dann auffallende Körperkräfte, wie es hier der Fall ist. Außerdem treten Störungen in organischen Funktionen auf (Markus 9,17 und 25; Matthäus 9,32). Menschen sind gesundheitlich eingeschränkt, sprechen in einer anderen Sprache oder mit einer anderen Stimme.
Es gibt Fälle von Selbstverwundung oder Selbstmordversuchen, die Betroffene unternehmen. Darüber hinaus zeigen sie unruhiges, aggressives Verhalten, wütende Erregung, ein geschärftes Wahrnehmungsvermögen und verfügen über übernatürliche Erkenntnisse. Wir denken zum Beispiel an die Magd, die den Jüngern nachläuft und sagt: „Ihr seid von Gott.“ Das tut sie aus Besessenheit, obwohl das, was sie sagt, recht fromm klingt.
Besondere Erscheinungen treten beim Ausfahren des Dämons auf: Krämpfe, Schreien, zu Boden fallen und Ähnliches. Das sind Kennzeichen, aber auch große Gefahren, die damit verbunden sind.
Biblische Warnungen vor okkulten Praktiken
Ich möchte nur einige wenige Stellen oder zwei Abschnitte aus dem Alten Testament lesen, die uns das Ganze vor Augen führen. So lesen wir im 3. Mose 19,39 eine Stellungnahme dazu, ebenso in 3. Mose 19,32 und 3. Mose 19,31:
"Ihr sollt euch nicht wenden zu den Geisterbeschwörern und zu den Zeichendeutern und sollt sie nicht befragen, damit ihr nicht unrein werdet. Ich bin der Herr, euer Gott."
Hier sehen wir also eine klare Anweisung, wie man mit solchen Praktiken umgehen soll und worauf man achten muss.
Ein weiteres Beispiel finden wir in 5. Mose 18, wahrscheinlich für viele von uns sehr bekannt, besonders Vers 10. Auch diesen kurzen Abschnitt möchte ich noch lesen, da er uns eine weitere Stellungnahme zur Beziehung von übernatürlichen Phänomenen bzw. zur Öffnung geistlicher Mächte gegenüber ausdrückt:
"Also Gott will nicht, dass jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt. Das war damals eine spezielle okkulte Praktik. Oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei betreibt oder Bannungen, Geisterbeschwörung oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer all dies tut, der ist dem Herrn ein Gräuel. Und um solcher Gräuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, die Völker vor dir. Du aber sollst untadelig sein vor dem Herrn, deinem Gott."
Später folgen dann noch die Anweisungen, dass solche Menschen im Volk Israel getötet werden sollen. Das ist also eine ganz deutliche Sache: Wir sollen uns nicht nur aus Spielerei mit solchen Praktiken einlassen.
Zusammenfassung und praktische Anwendung
Wir haben gehört, wie Jesus mit der Herausforderung umgeht, dass es übernatürliche Kräfte und Mächte gibt. Dazu gehören sowohl dämonische Kräfte vom Teufel als auch Engel, die um uns herum sind. Von diesen Engeln lesen wir, dass sie uns beschützen und begleiten. Manchmal sind sie Menschen im Alten und Neuen Testament auch erschienen.
Wir haben gesehen, dass die Auswirkungen bei Menschen, die besessen sind, negativ sind. Diese Menschen lassen sich nicht mehr mit menschlichen Maßstäben messen, da ihr Verhalten destruktiv ist. Ich habe auch einige Kennzeichen aufgezählt, die auf eine dämonische Besessenheit hinweisen.
Die Stellung zu Jesus ist dabei ganz klar: Wir brauchen vor Dämonen und Geistern keine Angst zu haben. Gleichzeitig sollen wir aber auch nicht mit ihnen spielen. Angst brauchen wir nicht zu haben, weil wir unter dem Schutz und der Macht Jesu Christi stehen. Die Dämonen erkennen das und ordnen sich dem auch unter.
Wir sollen kein großes Brimborium veranstalten, keine besonderen Events, um Menschen zu befreien oder uns in den Mittelpunkt zu stellen. Jesus tut das ja auch nicht. Ein Befehl genügt. An anderen Stellen lesen wir, dass es unterschiedliche Arten von Dämonen gibt. Die Jünger fragen Jesus, ob manche Dämonen nur durch Fasten und Beten ausgetrieben werden können. Das deutet darauf hin, dass es verschiedene Vorgehensweisen gibt, auf die wir hier nicht im Detail eingehen können.
Außerdem sehen wir, dass Dämonen durchaus auch Tiere besessen können. Sie versuchen immer wieder, in andere Menschen oder Tiere hineinzufahren. Menschen, die nur materialistisch denken, nehmen das nicht wahr, lehnen es ab oder schließen es aus, weil es nicht in ihr Weltbild passt. Wir sollten das jedoch nicht tun.
Was ziehen wir nun daraus? Auch Jesus hat uns die Möglichkeit gegeben, diesen geistlichen Mächten gegenüberzutreten. Wir sollten Menschen eine Hilfe sein, denn wir sind die einzigen, die ihnen helfen können, wenn sie unter dämonischer Besessenheit leiden. Kein Arzt, kein Psychologe, kein Psychotherapeut, kein anderer Dämonenbesessener, kein Zauberer oder sonst jemand kann ihnen helfen. Nur wir können das, wenn wir durch die Kraft Gottes den Menschen helfen, davon frei zu werden.
Ja, wir wollen zusammen aufstehen, beten und Gott dafür danken, dass er diese Macht hat, Menschen liebt und befreit und uns dafür gebrauchen will.