Einführung in die Bedeutung Christi im Kolosserbrief
Kolosser 1, Seite 238, Verse 15 bis 20. Ganz ähnlich wie das Wort, das ich vorhin aus dem Epheserbrief gelesen habe, jetzt aber im Kolosserbrief: Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Es ist gut, wenn Sie mitlesen können, denn sonst könnten die Worte uns irgendwann entgehen.
Der Erstgeborene, vor aller Schöpfung, denn in Jesus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist – das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne, Herrschaften, Mächte oder Gewalten. Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
Jesus ist vor allem, und alles besteht in ihm. Er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, der Prototyp der Auferstehung, damit er in allem der Erste sei.
Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm, in Jesus, alle Fülle wohnen sollte. Das ist der Grund, warum es über Jesus hinaus nichts mehr geben kann. Deshalb kann es auch keine weitere Offenbarung geben, außer dem, was uns Jesus verkündigt hat und die Apostel aufgeschrieben haben. In Jesus ist die absolute Fülle da – mehr kann nicht kommen.
Neulich wurde ich nach der Bibelstunde gefragt, worauf man das begründet. Es gibt viele solcher Stellen, und das ist zum Beispiel eine davon.
Und er hat durch sich alles mit sich versöhnt, sei es auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.
Wir erleben heute immer wieder, wie schrecklich das Flüchtlingselend ist. Die Bilder kann man kaum ansehen. Wenn man sieht, wie Frauen und Kinder – die Männer tun es ja auch nicht leichter – irgendwo noch einen sicheren Ort suchen, an dem sie leben können.
Die frühe Christenheit und die Kraft des Christuszeugnisses
Solch eine Sache hat sich ganz früh in der Christenheit ereignet. Nach dem Tod des Sozialarbeiters und Diakons Stephanus brach eine Verfolgung aus, und viele Christen flohen aus Jerusalem. In der Apostelgeschichte wird erzählt, dass einige mit dem Schiff bis nach Zypern fuhren. Andere gingen nach Phönizien, ganz in der Nähe, wo später unser Lennart Meissner sagt, dass er hingeht. Wieder andere zogen in die Hafenstadt Antiochien, die damals die drittgrößte Stadt der Welt war.
Was glauben Sie, worüber diese Flüchtlinge sprachen, wenn sie dort ankamen? Wenn Menschen ihnen freundlich zuhörten, erzählten sie doch bestimmt von all dem Schlimmen, das sie erlebt hatten. Sie berichteten, wie grob man mit ihnen umgegangen war, was man ihnen alles weggenommen hatte und was sie verloren hatten. Ich habe schon mit vielen Flüchtlingen gesprochen, und sie hörten nicht auf, von ihrem schrecklichen Leid zu erzählen.
Wissen Sie jedoch, was die Christen damals in der Hafenstadt Antiochien am Orontes erzählten? Sie sprachen immer nur von Christus. Nichts von ihrem Leid – sie waren so erfüllt von ihrem Glauben!
Bei uns ist es oft so, dass man jemandem einen Spitznamen gibt, wenn er ständig über ein bestimmtes Thema redet. Wenn jemand immer von Yoga spricht, nennt man ihn zum Beispiel den Yogi. Die Leute gaben den Christen damals ebenfalls einen Spitznamen. Sie fanden sie ganz eigenartig und nannten sie zum ersten Mal Christen, weil sie immer nur von Christus redeten. Das war ihr Kennzeichen, ihr Markenzeichen: Sie kamen immer auf ihr einziges Thema zurück – sie mussten von Christus sprechen.
Die zentrale Frage nach der Identität Jesu heute
Heute steht die wichtigste Frage im Mittelpunkt: Wer ist Jesus Christus?
Ist diese Frage in den Gemeinden der Christen heute noch präsent? Oder erleben wir gerade eine Krise, weil wir nicht mehr genau wissen, wer Christus ist? Stattdessen reden wir über viele verschiedene Themen, aber das Wesentliche gerät in den Hintergrund.
Neulich sagte der Staatsminister und Kulturamtsminister Naumann, die Kirchen sollten nicht nur soziale Dienste leisten. Vielmehr sollten sie den Menschen Trost spenden und das Mysterium entdecken helfen.
Was ist dieses Mysterium? Das wird das Thema am nächsten Sonntag sein: das Geheimnis von Jesus.
Es ist bemerkenswert, dass uns ein Minister in Bonn daran erinnern muss. Die Kirche hat ihr zentrales Thema offenbar vergessen. Das ist eine Folge der 68er-Revolution.
Haben wir noch klar vor Augen, was wir unseren Nachbarn und Bekannten sagen wollen? Eigentlich haben wir nur ein Thema: Wir wollen von Jesus erzählen.
Viele interpretieren das heute anders. Sie sagen, Jesus sei ein Vorbild gewesen, ein guter Mensch, ein sozialer und liebevoller Nächster. Ja, das ist wahr. Aber das Größte, was wir verkünden müssen, ist die unumschränkte Größe und Macht Jesu, so wie Paulus sie im Kolosserbrief beschreibt.
Das müssen wir in die Welt hinausrufen. Alle Menschen müssen das wissen. Denn alle anderen Probleme und Fragen sind zweitrangig, so sehr sie uns auch bedrängen: Wie werde ich wieder gesund? Wie bewältige ich meine Wirtschaftsprobleme? Wie komme ich durch Lebenskrisen?
Wenn es wahr ist, dass Jesus Herr über alles ist, dass er mich liebt, dass er jeden kennt und im Sterben bergen kann, dann sind all diese Fragen zweitrangig.
Darum ist es wichtig, dass wir darüber wieder nachdenken und klare Antworten darauf geben, was Jesus uns bedeutet.
Es ist gut, dass Paulus das am Anfang des Kolosserbriefes beschreibt. Heute möchte ich Ihnen sechs Punkte zeigen, an denen ich das verdeutlichen will.
Jesus und die Umkehr der weltlichen Machtverhältnisse
Zuerst einmal stellt Jesus die Machtverhältnisse der Welt auf den Kopf. Ja, wir hatten in der Welt das Sagen, die Herrscher – aber auch sie haben nicht wirklich das Sagen. Immer wieder regen sich andere Mächte, dann entstehen Spannungen zwischen den Nationen, und diese Mächte übernehmen das Kommando.
Je mehr wir darüber nachdenken, desto mehr machen wir die Erfahrung, dass wir nicht tun können, was wir wollen. Wir werden geschoben. Was ist das? Ist das der Zeitgeist oder eine Modeerscheinung? Je tiefer man sich damit beschäftigt, desto mehr merkt man: Es gibt ungeheure dunkle Mächte, die die Welt bestimmen.
Wenn so schreckliche Ereignisse losbrechen oder plötzlich hässliche Dinge im eigenen Leben passieren, für die man sich sogar schämt – was ist das? Wir sind geschoben, geritten, getrieben und unheimlich geführt.
Dann erzählt uns das Neue Testament: Es gibt keine dunkle, böse Macht, der Jesus nicht gebietet und aus der er Menschen herausholt. Menschen, die in ihren Trieben versunken waren – ob das Dämonenkräfte waren oder nicht. Jesus spricht das lösende Wort.
Sogar vor diese unheimliche Todesmacht tritt Jesus und ruft hinein: „Komm heraus, Lazarus!“ Und dann kommt Lazarus heraus, lebendig.
Jesus stellt die Machtverhältnisse der Welt auf den Kopf. Das zeigen auch die zwei Verse vor uns im Abschnitt. Er hat uns herausgerettet aus dem Machtbereich und der Obrigkeit der Finsternis. Der Vater im Himmel hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes.
Jetzt können wir mit unserem Leib und unserem Leben in der Zeit, die uns geschenkt ist, Gott dienen. Unser ganzes Leben ist ein Lobpreis für Gott – nicht nur mit den Liedern, die wir singen, sondern durch alle unsere Taten, die Gottes Ehre leben.
Jesus stellt die ganzen Machtverhältnisse der Welt auf den Kopf.
Jesus als einziger Zugang zu Gott
Zweitens: Jesus ist der einzige Zugang zu Gott. Wir haben bereits darüber philosophiert, wie Gott eigentlich ist. Man hört immer wieder Menschen mit tiefsinnigen Sprüchen sagen, Gott sei das Unbekannte, die höhere Macht und das Wesen, das allen Dingen zugrunde liegt. Doch das, was wir sagen, sind nichts anderes als dunkle Rätsel. Wir können es einfach nicht besser ausdrücken.
Die Religionen versuchen immer wieder, das Geheimnis Gottes einzufangen. Im Schweigen sagt einer: „Bist du Gott ganz nah?“ Ja, aber wie ist Gott jetzt? Das große Rätsel in der mystischen Versenkung, im ekstatischen Jubel: Wo ist denn Gott, wie ist Gott?
Da sind einmal die Freunde Jesu auf ihn zugegangen und haben gesagt: „Herr, sag uns mal, wie ist denn der Weg zu Gott?“ Und dann antwortet Jesus ganz einfach: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wer mich sieht, der sieht den Vater. Und meine Worte sind die Worte des Vaters.“
Das können wir an ihm sehen, so wie es hier steht: Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Jesus ist derjenige, der uns Gott offenbart.
Wenn wir von der Liebe Gottes reden, philosophiert nicht lange darüber, sondern blickt ins Angesicht Jesu. Es ist interessant, dass Menschen aus anderen Religionen immer wieder sagen, dass sie am meisten fasziniert hat, wie sie Jesus nach dem Neuen Testament, nach den Berichten der Apostel, kennengelernt haben. Wie Jesus das Herz bricht, wie er uns sucht als der gute Hirte, wie er uns nachgeht. So ist Gott.
„Wer mich sieht, der sieht den Vater“, sagt Jesus. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. In ihrem ganzen Nachdenken kommen viele nie weiter, aber bei Jesus können sie Klarheit bekommen. Jesus erkennen heißt, Gott erkennen. Alle Gotteserkenntnis ist Jesuserkenntnis. Darüber gibt es nichts mehr.
Ich darf Bescheid wissen über Gottes Treue, so wie Jesus mir treu ist, wie er mich nicht loslassen kann und keinen verstößt. Ich weiß auch über seine Heiligkeit und seine Gerechtigkeit Bescheid. So ist Gott, wie es uns Jesus geoffenbart hat.
Gott ist kein dunkles Schicksal mehr, kein unbekanntes Wesen, sondern hat in Jesus den Vorhang weggezogen. Ich darf ihn erkennen.
Paulus sagt: Alle Macht ist gebündelt in Jesus. Für viele ist das vielleicht heute eine Neuigkeit. Sogar die Weltschöpfung ist einst durch Jesu Hand geschehen. Durch ihn ist alles geworden, was im Himmel und auf Erden ist – das Sichtbare und das Materielle, die unsichtbare Welt und auch die Engel. Alles ist durch Jesus, den Sohn Gottes, geworden und geschaffen. Er ist der Schöpfer aller Dinge.
Wer Jesus kennt, der kennt auch die Zusammenhänge der Welt und weiß, wie alles funktionieren muss. Jesus ist der absolute Fachmann in gesundheitlichen Fragen, in der Landwirtschaft und in allen Bereichen. Er ist der Schöpfer aller Dinge.
Jesus kann uns am besten Klarheit geben, wie wir unser Leben gestalten sollen, weil er weiß, was gut und richtig ist. Erst durch die Ordnungen Jesu bekommen die Dinge dieser Welt überhaupt ihren Sinn und ihre Harmonie.
Wenn uns jetzt im Herbst die Schönheit draußen so gefällt und wir alle die Spuren des Schaffens Gottes sehen, dann ist das die Harmonie, die Jesus in unserem Leben hervorrufen will.
Alle Macht ist gebündelt in der Hand Jesu. Das ist für die Gemeinde in Kolossä ganz wichtig. Ich habe es Ihnen am letzten Sonntag schon erwähnt: Kurze Zeit nachdem dieser Brief geschrieben wurde, ist die ganze Stadt bei einem Erdbeben zusammengestürzt und wurde nie wieder aufgebaut. Nur noch der große Trümmerhügel liegt im Lykostal.
Wir sind mit der Gruppe auch hinaufmarschiert und haben uns an den sterbenden Ruinen gewundert. Das war einmal Kolossä – eine Welt, in der Erschütterungen passieren, in der das Sterben umgeht, in der Tyrannen morden und Unrecht geschieht.
Wir kennen Jesus und wollen nur, dass in unserem Leben die Jesusherrschaft mit seiner Macht durchgesetzt wird und dass Jesus in meinem und Ihrem Leben richtig wirken kann.
Die Gemeinde als Leib Christi und die Bedeutung der Verbindung mit Christus
Jesus ist das Haupt der Gemeinde. Stellen Sie sich verschiedene schöne Körperteile vor, zum Beispiel Ihren Fuß oder Ihre Hand – eine schöne Hand. Doch heute Nacht haben Sie nur Ihren Kopf auf das Daunenkissen gelegt, weil Ihnen Ihr Kopf sehr, sehr wichtig ist.
Wie Sie sich heute Morgen im Bad zurechtgemacht haben, haben Sie wahrscheinlich die meiste Zeit darauf verwendet, dass Ihr Kopf schön aussieht. Die Haare müssen richtig schön sein, die Creme muss alles perfekt machen – Ihr Kopf steht im Mittelpunkt.
Ich wundere mich immer wieder, wenn ich durch die Passkontrolle gehe und der Zöllner nur mein Passbild sehen will. Ich frage mich dann: „Ich habe so einen schönen Bauch, wollen Sie den nicht sehen? Oder meine Füße oder meine Beine?“ Doch er will nur meinen Kopf sehen. Das genügt. Den Fingerabdruck braucht er nur zur Identifikation, aber der Kopf spricht für alles.
Medizinisch betrachtet könnte man einen Menschen vom Gürtel abwärts amputieren. Er würde weiter existieren. Doch wenn man das Haupt abschneidet, ist er absolut tot. Dieses Bild benutzt Paulus als ein sehr aussagekräftiges Bild. Darum habe ich es so drastisch dargestellt.
Die Gemeinde lebt von ihrer Verbindung mit dem Haupt. Die Gemeinde ist zerstört, wenn das Haupt seinen Einfluss auf die Glieder nicht mehr ausüben kann. Dann gibt es nur noch ein Gehampel und Gestrampel. Jeder versucht sich durchzusetzen, doch es gibt nur eine geistliche Einheit in einer Gemeinde. Diese Einheit ist keine organisatorische.
Ich muss immer wieder betonen: Es ist gar nicht nötig, eine Gemeinde zu strukturieren und zu planen. Die geistliche Einheit besteht darin, dass Christus das Haupt der Gemeinde ist. Wo das fehlt, ist die Gemeinde tot. Das Haupt kann man nicht abschneiden.
Ohne den lebendigen, auferstandenen Christus ist eine Gemeinde abgestorben und wirkungslos. Das ist jetzt so wichtig: Wie weit sind wir als Gemeinde mit Christus verbunden? Das möchte ich vom letzten Sonntag nochmals wiederholen, denn vielleicht ist in der Fülle manches verloren gegangen.
Nur wenn jedes einzelne Glied mit Christus in Glaubensverbindung steht, gibt es eine lebendige Gemeinde. Es geht immer nur über die Entscheidung des Einzelnen, ob er unser Haupt ist. Und dann in der Gemeinde, wo wir sagen: Wir sind Jesu Gemeinde, sonst nichts. Wir wollen ihm gehören.
Jesus will alles durchdringen. Das heißt, er will in allem der Erste sein. Er will in allem der Erste sein.
Die Rolle Jesu in Krisen und Herausforderungen
Ich habe mir gedacht, ihr lieben Mitarbeiter von christlichen Fachkräften international, wie das wohl bei euch wird, wenn ihr jetzt in Ägypten, China, Afrika, Angola oder wo auch immer ihr seid, unterwegs seid. Es dauert ja keine 24 Stunden, bis die ersten Krisen auftauchen.
Ich sage das nur für uns, die wir hier sind, damit sie wissen: Auch bei euch gibt es Krisen. Das ist ganz normal im Christenleben. Es kommt vor, dass man scheitert, nicht mehr weiterweiß, versagt oder Fehler macht.
Jetzt steht da: Jesus will in allen Dingen der Erste sein. Darum brauchen wir Krisen. Erst in der Krise merken wir, dass wir es selbst machen wollten. In der Krise lassen Sie den Chef ran, lassen Sie den Fachmann ran, lassen Sie den Herrn aller Herren ran – das ist Jesus. Lassen Sie ihn wirken und sagen Sie: „Jetzt räume ich das Feld, jetzt warte ich auf deine Weisung, Herr. Jetzt musst du weitermachen.“
Es ist ja so eigen bei ihm, dass er seine Kraft in Schwachen und Versagern mächtig wirken lässt. Er will in allem der Erste sein. Und dann steht extra noch da: Der, der auferstanden ist von den Toten. Also gibt es für Jesus kein Unmögliches. Er sprengt alle Hindernisse weg.
Er will mit der Auferstehungskraft in Ihrem Leben wirken – sei es für Entwicklungshelfer, in Ihrer Ehekrise, in Ihren Ängsten oder in Ihren gesundheitlichen Problemen. Jesus will der Erste sein, der Anfänger und Vollender unseres Glaubens.
Nicht einmal die Schritte des Glaubens können wir gehen, ohne dass Jesus seine Kraft und Macht darin beweist. Darum ist Jesus der Mittelpunkt unseres Lebens. Was denn sonst?
Jesus als Friedensfürst und die Bedeutung des Kreuzes
Und noch der letzte Punkt: Er ist der Fürst des Friedens. Mehr als wir jemals verstehen können. Es steht geschrieben: Er wollte Frieden machen. Er wollte Frieden machen.
Zuerst verstehen wir das gar nicht. Ich sage Ihnen auch warum: Wir leben doch in einer sehr friedlichen Zeit. Es sind viele Jahre vergangen seit dem Zweiten Weltkrieg, und bei uns herrscht Frieden, auch wenn es in anderen Teilen der Welt anders aussieht. Trotzdem sind wir oft unruhige, getriebene Menschen. Das ist ein Kennzeichen unserer europäischen Welt, unserer Städte und unseres Lebens. Es gibt eine große Unruhe, das ganze Leben ist eine Hetze, ein Stress.
Am Ende fragen wir uns: Was war das eigentlich?
Den Frieden ihres Lebens können Sie heute bei Jesus finden. Dort können Sie sagen: Ich nehme den Platz an, den er mir gibt. Ich lasse mir genügen. Ich suche nichts anderes mehr. Ich bin zufrieden, weil er mich genau hier braucht, wo ich bin und lebe, in der Zeit, die er mir schenkt. Ich sorge mich nicht um den morgigen Tag.
Das können Sie wirklich nur, wenn Sie Ihr Leben in die Hand Jesu geben.
Wie soll das geschehen? Das steht hier im letzten Vers, Vers 20: Jesus hat am Kreuz sein Leben für uns gelassen. Das ist der entscheidende Punkt des Glaubens. Man sagt: Mein Leben ist so voller Fehler und dunkler Dinge. Ich bekomme sie nicht aus meinem Leben, so sehr ich mich auch bemühe. Wir können sie totschweigen, wir können darüber hinweggehen. Aber ich möchte Ihnen sagen: In dem Moment, in dem Sie sich unterm Kreuz Jesu bekennen, Ihre Schuld aussprechen und freigesprochen werden, da erhalten Sie eine solche Freude. Sie wissen: Ja, Jesus hat mir heute alle meine Schuld vergeben.
Nicht nur beim Abendmahl, ich will es Ihnen heute zusprechen: Jesus ist es so wichtig, dass Sie heute von hier weggehen, befreit und losgelassen, und sagen: Ja, ich habe diese bösen Dinge einfach vor Jesus niedergelegt. Er hat sie weggenommen, vergeben und mich reingewaschen. Die alte Schuld kann mich nie mehr einholen.
Und ich weiß jetzt: Ich gehöre Jesus, ich bin sein Eigentum, und er ist bei mir. Welch ein Frieden!
Was können mir noch Menschen antun? Was soll noch geschehen können? Er geht mit mir, und er ist bei mir. Wer will mich noch verdammen? Wer will mich anklagen? Niemand hat mehr ein Recht auf mich.
Das wird so schön in den folgenden Versen ausgedrückt: Auch euch, die ihr einst fremd und feindlich gesinnt wart gegenüber den bösen Werken, hat Jesus nun versöhnt durch den Tod seines sterblichen Leibes. Damit stellt er euch heilig, untadelig und makellos vor sein Angesicht.
Ihr seid geheiligt, wenn Jesus das an euch tun kann: die Reinigung. Ihr seid makellos, untadelig – alles andere ist weggenommen.
Wenn ihr nur bleibt im Glauben, gegründet und fest, wenn ihr Jesus festhaltet, im Glauben gegründet und nicht von der Hoffnung des Evangeliums weicht, das ihr gehört habt und das gepredigt wird in allen Geschöpfen und im Himmel.
Sein Diener bin ich, Paulus geworden. Ich rufe es Ihnen heute zu: Bleibt doch fest in der Verbindung mit Jesus!
Amen!
