Einleitung: Bedeutung der Auferstehung für den Glauben
Die Auferstehung Jesu – wichtige Fakten und Hintergründe
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um historische Fakten zur Auferstehung.
Gestern haben wir gesehen, dass das Christentum als Religion und der Glaube der Gläubigen bedeutungslos werden, wenn es keine leibhaftige Auferstehung Jesu aus den Toten gab. Wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden ist, dann ist er ein falscher Prophet, und es gibt keinen Grund, ihm auch nur irgendetwas zu glauben.
Deshalb müssen wir uns mit den historischen Fakten beschäftigen, die für eine Auferstehung sprechen. Von den beiden Autoren Habermas und Licona stammt die Idee, jene harten Fakten zusammenzutragen, die auch von der Mehrheit atheistischer Geschichtswissenschaftler bestätigt werden. Diesen Ansatz nennen sie den Minimal Facts Approach.
Welche Begründung man auch immer für die Auferstehung bringt, man muss sich diesen historischen Fakten stellen, wenn man glaubwürdig bleiben will.
Unter Historikern ist die Frage, ob es Jesus von Nazaret gab, geklärt: Ja, es gab ihn. Dazu gibt es eine eigene Podcast-Episode, der Link ist im Skript.
Aber welche historischen Fakten betreffen die Auferstehung?
Die vier zentralen historischen Fakten zur Auferstehung
Der Tod Jesu am Kreuz als unumstößlicher Fakt
Hier sind die vier wichtigsten Fakten aus dem Minimal Facts Approach:
Erstens: Jesus starb bei der Kreuzigung. Die Kreuzigung war die übliche Hinrichtungsart für Schwerverbrecher. Sie wird nicht nur in der Bibel, sondern auch in nichtchristlichen Quellen erwähnt.
Wir werden uns noch anschauen, warum Jesus diese Prozedur nicht überlebt haben kann. Für heute mag es genügen, dass kein Historiker davon ausgeht, dass jemand eine Kreuzigung überlebte. Anders ausgedrückt: Die Römer wussten genau, was sie taten, wenn sie einen Verbrecher hinrichteten. Wenn es schnell gehen musste, wurden den Gekreuzigten manchmal sogar die Beine gebrochen.
Bitte vergessen wir nicht, dass es für uns heute außergewöhnlich ist, einen Toten zu sehen. Für einen römischen Soldaten war das jedoch ganz normal. Sie waren – so grausam das klingt – Experten in diesen Fragen. Es war ihr Job, Menschen zu töten, und sie waren darin sehr erfahren.
Die Verwandlung der Jünger als Zeugnis einer außergewöhnlichen Erfahrung
Zweitens glaubten die Jünger Jesu, dass ihr Rabbi von den Toten auferstanden und ihnen erschienen sei. Wenn wir uns die historischen Fakten anschauen – also die Berichte, die wir von den Jüngern haben, das, was wir über ihr Leben nach der Auferstehung Jesu wissen, und die Argumente, mit denen sie das Evangelium verkündet haben – dann wird aus einer geschichtswissenschaftlichen Perspektive eines klar: Die Jünger müssen etwas Außergewöhnliches erlebt haben.
Sie behaupten, dass ihnen der auferstandene Jesus erschienen sei. Das können wir zwar nicht beweisen, aber wir sehen, wie sich ihr Verhalten völlig verändert. Vor der Auferstehung hatten wir es mit einer Gruppe mutloser, verschreckter und sich versteckender Jüngerinnen und Jünger zu tun. Teilweise hatten sie ihren Herrn bei dessen Verhaftung sogar verleugnet oder waren vor den Soldaten geflohen.
Und dann? Mit einem Mal ändert sich ihr Verhalten um hundertachtzig Grad. Voller Zuversicht, Sendungsbewusstsein und auch mit guten Argumenten ausgestattet verkündigen sie mutig die Auferstehung des Herrn Jesus und starten das Projekt Christentum.
Man könnte einwenden, dass es für diese Transformation auch andere Erklärungen als eine Auferstehung geben kann. Trotzdem bleibt der Fakt bestehen: Die Jünger müssen etwas erlebt haben, das so bedeutsam war, dass sie keine Angst mehr hatten, das Evangelium zu verkündigen – und das, obwohl genau das ihnen Ausgrenzung, Vertreibung und oft auch den Tod einbrachte.
Die Bekehrung des Paulus als Beleg für eine Begegnung mit dem Auferstandenen
Dritter Fakt: Der Verfolger der Christen Paulus von Tarsus bekehrt sich.
Paulus ist mit Sicherheit einer der einflussreichsten Christen, die je gelebt haben. Doch Paulus von Tarsus war nicht immer ein Anhänger Jesu Christi. Ganz im Gegenteil: Anfänglich war er ein leidenschaftlicher Verfolger dieser kleinen, neuen jüdischen Sekte, die in Jesus von Nazaret den Messias sah.
Wir lesen über Paulus in der Apostelgeschichte 8,3: „Saulus aber verwüstete die Gemeinde, indem er der Reihe nach in die Häuser ging, und er schleppte sowohl Männer als auch Frauen fort und überlieferte sie ins Gefängnis.“ Das ist Paulus als Verfolger. Doch dann ändert sich in seinem Leben alles.
Was war der Grund dafür? In der ersten Episode haben wir gesehen, wie vehement Paulus die Auferstehung Jesu verteidigt. Er tut das, weil er behauptet, dem Auferstandenen begegnet zu sein.
In der Apostelgeschichte 9,3-5 heißt es: „Als er, nämlich Paulus, aber hinzog, geschah es, dass er sich Damaskus näherte, und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel. Er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: ‚Saul, Saul, was verfolgst du mich?‘ Er aber sprach: ‚Wer bist du, Herr?‘ Er aber sagte: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst.‘“
Hier behauptet ein Feind des Christentums, dem Auferstandenen Jesus begegnet zu sein. Das Besondere daran ist nicht nur, dass er sich bekehrt, sondern wie er sich bekehrt hat.
Paulus bekehrt sich nicht, weil er eine evangelistische Predigt gehört hat. Er bekehrt sich, weil er Jesus selbst gehört hat. Er war, wie er selbst sagt, dem lebendigen Jesus begegnet.
Wie auch immer wir die Auferstehung erklären: Die Bekehrung des Paulus muss als Fakt in unserer Erklärung Raum finden.
Die Bekehrung des skeptischen Bruders Jakobus als weiteres Zeugnis
Und dasselbe gilt viertens für Jakobus, den skeptischen Bruder des Herrn Jesus, der sich ebenfalls bekehrt hat. Jesus hatte Brüder. Einer von ihnen war Jakobus, den wir nicht mit dem gleichnamigen Apostel verwechseln dürfen.
Man muss fairerweise sagen, dass die Brüder Jesu zunächst nicht an ihn glaubten. Sie hielten Jesus eher für ein wenig verrückt und wurden auch nicht seine Jünger.
Aber wir haben schon in 1. Korinther 15,7 davon gelesen, dass Jesus nach der Auferstehung auch seinem Halbbruder Jakobus erschien. Prompt sehen wir, dass dieser Jakobus nach der Auferstehung nicht mehr an Jesus zweifelt, sondern zu einem Leiter der Jerusalemer Gemeinde wird.
Dabei bleibt es nicht stehen. Wir wissen aus christlichen und auch aus nichtchristlichen Quellen, dass Jakobus für seinen Glauben an Jesus umgebracht wurde.
Auch an dieser Stelle müssen wir uns die Frage stellen: Was war geschehen? Was hat ihn dazu gebracht?
Fazit: Historische Fakten als Grundlage für den Glauben an die Auferstehung
Also kommen wir zum Schluss. Bei der Diskussion über die Auferstehung kann man sich schnell in einer Debatte über die Glaubwürdigkeit der Bibel verlieren. Deshalb ging es mir heute um gesicherte historische Fakten.
Erstens: Die Kreuzigung ist tödlich. Zweitens: Die Jünger haben etwas Besonderes erlebt. Drittens: Paulus und viertens: Jakobus haben sich bekehrt. Verfolger und Skeptiker sind zum Glauben gekommen.
Diese vier Fakten klingen auf den ersten Blick vielleicht nicht nach viel, das weiß ich. Aber sie reichen aus, um gängige Einwände gegen die Auferstehung zu entkräften.
Morgen gibt es mehr dazu.
Was könnte man jetzt tun? Man könnte sich überlegen, was einen ganz persönlich davon überzeugt, dass Jesus auferstanden ist.
Das war's für heute. Wenn dich das aktuelle Thema fasziniert, dann höre dir doch auch die Podcast-Themenreihe „Rundum Jesus“ aus Juni 2021 an.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
