Ich freue mich, wieder einmal hier in Bremen zu sein, wo wir über einige Fragen nachdenken wollen.
An einer Universität stand vor dem Hauptgebäude eine riesige Fahnenstange. Es gab jedoch ein Problem: Niemand wusste, wie hoch diese Fahnenstange war. So kam man auf die Idee, einen Mathematiker und einen Physiker mit der Aufgabe zu betrauen, die Höhe des Fahnenmastes zu ermitteln.
Die beiden beschäftigten sich den ganzen Vormittag damit. Der Physiker schlug vor, die Schattenlänge zu messen. Daraufhin meinte der Mathematiker, dass man mit Winkelfunktionen und mathematischen Gleichungen bestimmt herausfinden könne, wie hoch der Mast ist.
Sie arbeiteten also den ganzen Vormittag daran und bemerkten, dass sich der Schatten ständig veränderte. Nun stellte sich ein neues Problem: Wie sollte man damit umgehen? Es war bereits Mittagszeit, als ein Englischprofessor vorbeikam und fragte, was sie machten.
Die beiden erklärten ihm, dass sie die Höhe des Fahnenmastes bestimmen sollten. Daraufhin zog der Englischprofessor den Bolzen der Fahnenstange, legte den Mast flach auf den Boden, holte ein Maßband aus der Tasche und maß einmal nach. Er sagte: „28,8 Meter“ und ging davon.
Daraufhin meinte der Physikprofessor: „Das ist typisch Englischlehrer! Wir sollen die Höhe ermitteln, und was macht er? Er gibt uns die Länge an.“
Nun wollen wir nicht die Länge oder die Höhe bestimmen, sondern uns mit anderen Fragen beschäftigen.
Die bedeutendsten Errungenschaften des vergangenen Jahrhunderts
Wenn wir überlegen, was eigentlich die größten Errungenschaften des vergangenen Jahrhunderts waren, fallen uns bestimmt einige Dinge ein. Manch einer würde sagen, dass die Landung der Menschen auf dem Mond dazu gehört. Das war ein riesiges Ziel, das damals gesetzt wurde. Der amerikanische Präsident erklärte es zum offiziellen Ziel, und schließlich gelang es tatsächlich, als Neil Armstrong zum ersten Mal seinen Fuß auf den Mond setzte. Das war eine große Errungenschaft der Wissenschaft.
Andere wiederum werden vielleicht sagen, dass die Erfindung des Computers eine noch viel größere und bedeutendere Entwicklung im vergangenen Jahrhundert war. Als Konrad Zuse 1938 seinen ersten Computer baute, brauchte dieser zur Berechnung von zweimal zwei gleich vier noch vier Sekunden. Heute schaffen moderne Rechner hingegen zig Millionen, ja sogar Milliarden Rechenoperationen in einer Sekunde. Das ist eine gewaltige Entwicklung, die in wenigen Jahrzehnten stattgefunden hat.
Die Computer haben die Welt verändert. Sie sind nicht nur in allen Instituten und Universitäten im Einsatz, sondern auch in Banken und Versicherungen. Sogar in Kinderzimmern sind Computer mittlerweile zu finden. Auch das zeigt eine große Veränderung in unserem Alltag.
Die Entdeckung des Designs in der Biochemie
Was war eigentlich das Größte, das im letzten Jahrhundert entdeckt wurde? Der amerikanische Professor für Biochemie, Michael Behe, gibt darauf eine Antwort in seinem bekannten Buch „Darwin’s Black Box“ – wir können sagen „Darwins schwarze Kiste“ oder so ähnlich.
Dort schreibt er etwas, das er für die allergrößte Errungenschaft wissenschaftlicher Erkenntnis des vergangenen Jahrhunderts hält. Ich möchte hier ein sehr langes Zitat daraus wiedergeben:
„Während der vergangenen vier Jahrzehnte hat die moderne Biochemie die Geheimnisse der Zelle aufgedeckt. Das Wissen, das wir vom Leben auf molekularer Ebene haben, wurde aus unzähligen Versuchen zusammengeflickt, in denen Proteine gereinigt, Gene geklont, elektronenmikroskopische Aufnahmen gemacht, Zellkulturen aufgebaut, Strukturen definiert, Reihenfolgen verglichen, Parameter variiert und Kontrollen durchgeführt wurden.
Artikel wurden veröffentlicht, Ergebnisse überprüft, Rezensionen geschrieben, Sackgassen wurden beschritten und neun Anhaltspunkten wurde nachgegangen. Das Ergebnis dieser angehäuften Anstrengungen, die Zelle zu erforschen, das Leben auf molekularer Ebene zu untersuchen, ist ein lauter, deutlicher, durchdringender Schrei: Design, Plan.
Das Ergebnis ist so unzweideutig und so bedeutsam, dass es als eine der größten Leistungen in der Geschichte der Wissenschaft eingestuft werden muss. Die Beobachtung, dass Leben einem intelligenten Plan folgt, ist von derselben Tragweite wie die Beobachtung, dass sich die Erde um die Sonne dreht, oder dass Krankheiten durch Bakterien verursacht werden, oder dass Strahlung gequantelt emittiert wird.
Dieser große Sieg, so würde man erwarten, der durch den hohen Preis jahrzehntelanger unermüdlicher Anstrengung erreicht wurde, sollte in den Labors rund um die Erde die Sektkorken zum Knallen bringen. Dieser Triumph der Wissenschaft sollte „Eureka“-Schreie aus Zehntausenden Kehlen hervorrufen, Anlass zum Händeklatschen und Feiern sein und vielleicht sogar als Entschuldigung für einen freien Tag gelten.
Doch keine Flaschen wurden entkorkt. Keine Hände klatschten. Stattdessen umgibt ein eigenartiges, verlegenes Schweigen die pure Komplexität der Zelle. Wenn das Thema in der Öffentlichkeit aufkommt, beginnen die Füße zu scharren, und der Atem geht ein wenig schwerer. Im privaten Kreis reagieren die Leute etwas entspannter, manche geben das Offensichtliche offen zu, blicken dann aber zu Boden, schütteln den Kopf und lassen es dabei.
Warum greift die Gemeinschaft der Wissenschaft ihre aufsehenerregendste Entdeckung nicht begierig auf? Warum wird die Beobachtung des Designs mit intellektuellen Handschuhen angefasst? Das Dilemma ist: Wird die eine Seite des Elefanten mit dem Etikett Intelligentes Design versehen, so könnte die andere Seite wohl mit dem Etikett Gott versehen sein.“
Soweit dieses Zitat von diesem Biochemiker.
Er stellt etwas ganz Erstaunliches fest: Das, was wir in vielen Jahren der Wissenschaft betrieben haben, ist ein einziger lauter Schrei: Es braucht einen Designer, es braucht einen Planer, es braucht einen Urheber dafür.
Das ist so unvorstellbar komplex, dass wir das kaum erforschen können, und die meisten Dinge wissen wir gar nicht. Und so schließt er daraus: Es braucht einen Urheber – und zwar mit Gewissheit. Das ist die größte Entdeckung des vergangenen Jahrhunderts gewesen.
So weit diese Erkenntnis.
Die kritische Haltung der Öffentlichkeit gegenüber der Schöpfung
Aber sehen das alle Menschen so? Wenn wir uns die Zeitschriften ansehen, die auf dem Markt sind und an Kiosken gekauft werden können, was steht dort drin? Die beiden Magazine Spiegel und Fokus bringen zu Weihnachten jeweils einen Artikel heraus. Dabei meinen sie, man müsse irgendetwas Christliches aufgreifen, um zum Thema etwas zu sagen.
Doch wie leicht festzustellen ist, ist die Darstellung sehr kritisch – ganz im Gegensatz zu dem, was hier Behe feststellt. Man zerstört das, was man eigentlich längst erkannt hat, mit journalistischen Artikeln.
So stand im Fokus Nummer 52, also in der letzten Ausgabe des Jahres 1996, beispielhaft Folgendes: Die Welt ist rund wie eine Weihnachtskugel, sie dreht sich um die Sonne, und seit dem 22. Oktober dieses Jahres stammt der Mensch auch nach Ansicht der katholischen Kirche vom Affen ab.
Es war der Tag, an dem der Papst den letzten großen historischen Streit zwischen Kirche und Wissenschaft endgültig zu den Akten ins Vatikanische Archiv legte. Neuere Erkenntnisse, schrieb der Heilige Vater der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Rom, geben Anlass, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen.
Ich muss sagen, das ist furchtbar traurig, dass angesichts dieses Faktenwissens, das wir heute haben, so etwas überhaupt noch geschrieben wird. Längst müssten wir diese Dinge, die in Richtung Evolution gehen, in den größten Papierkorb der Weltgeschichte werfen und sagen: Was haben wir uns da bloß für einen Unfug eingehandelt?
Das muss man so radikal und deutlich sagen, denn die Wissenschaft zeigt uns etwas völlig anderes. Das ist so deutlich und ein so lauter Schrei, dass wir einfach aufmerken müssen und wirklich einmal zum Feiern anregen sollten – so, wie Behe es schreibt.
Das meine ich, ist dran an dem, was wir heute wissen.
Die zwei Dokumente Gottes: Bibel und Schöpfung
Wir haben zwei Dokumente von Gott. Das erste Dokument ist die Bibel. Die Bibel ist von besonderer Art, weil wir die Botschaft von Gott in geschriebener Form vorliegen haben. In 2. Timotheus 3,16 wird uns ganz Grundlegendes über die Bibel gesagt. Dort heißt es: „Denn alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Aufdeckung der Schuld, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“
Die Bibel ist das einzige von Gott autorisierte Dokument, das wir von ihm haben. Von diesem Buch können wir sagen: Da ist alles wahr, was darin steht, ohne Ausnahme. Darum konnte Paulus sagen: „Ich glaube allem, was geschrieben steht.“ Und Jesus betet zum Vater in Johannes 17,17: „Dein Wort ist die Wahrheit.“ Das sind markante, wichtige Aussagen, von denen wir ausgehen können.
Das heißt, die Bibel ist für uns ein unverzichtbares Dokument. Es ist das einzige Buch der Weltgeschichte, das wirklich wahr ist. Dagegen gemessen ist alles andere, was wir Menschen geschrieben haben, Makulatur und kommt überhaupt nicht daran. Umso trauriger ist es, wenn Journalisten und was weiß ich wer alles irgendwelche ideologischen Gedanken an den Anfang setzen und die Bibel schmälern – und das im Angesicht des Faktenwissens, das wir heute haben.
Aber Gott hat uns ein zweites Dokument gegeben, und das ist die Schöpfung. Die Werke der Schöpfung sind auch ein Dokument, das uns Gott gegeben hat. So wie man lernen muss, die Bibel zu lesen, müssen wir auch lernen, die Schöpfung zu lesen.
Und zwar deswegen, weil die Schöpfung nicht in Worten geschrieben ist, sondern wir sehen die Werke der Schöpfung und müssen daraus unsere Schlussfolgerungen ziehen. Das können wir auch sehr leicht tun, denn wir haben alle einen Kopf bekommen.
In unserem Kopf befinden sich über 100 Milliarden Neuronen – eine unvorstellbar komplexe Schaltung. Jedes Neuron ist ein eigener Computer, und alle sind miteinander vernetzt. Das, was wir unter der Schädeldecke haben, ist dem Internet weit überlegen. Das hat uns Gott gegeben, und darum können wir denken und Schlussfolgerungen ziehen, dass es etwas ganz Großartiges ist. Deshalb können wir auch die Werke der Schöpfung lesen.
Wenn wir in der Bibel ganz unmittelbar die Information bekommen, so erhalten wir sie hier in den Werken der Schöpfung mittelbar. Wenn wir etwas ganz Zentrales in der Bibel über die Werke der Schöpfung und was wir daraus entnehmen können, lesen wollen, dann finden wir das im Römerbrief Kapitel 1. Ich lese einmal die Verse 18-23 nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“:
„Die Menschen führen ein gottloses Wesen voller Ungerechtigkeit und unterdrücken dadurch die Wahrheit. Dabei wissen sie ganz genau, dass es Gott gibt. Er selbst hat ihnen dieses Wissen gegeben. Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken der Schöpfung haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können. Deshalb kann sich niemand damit entschuldigen, dass er von Gott nichts gewusst hat. Obwohl die Menschen Gott schon immer kannten, wollten sie ihn nicht anerkennen und ihm nicht danken. Stattdessen beschäftigten sie sich mit belanglosen Dingen und konnten schließlich in ihrer Unvernunft Gottes Willen nicht mehr erkennen. Sie meinten, besonders klug zu sein, und waren in Wirklichkeit die größten Narren. Statt den ewigen Gott zu ehren, begeisterten sie sich für vergängliche Idole, abgöttisch verehrten sie sterbliche Menschen, ja sogar alle möglichen Tiere.“
Hier wird uns deutlich gesagt, dass wir Menschen – alle, wer wir sind – wissen, dass es einen Gott gibt. Das wird hier ganz deutlich herausgestellt.
Die Bedeutung des Textes im Römerbrief
Die Frage ist nun: Was ist eigentlich dieser Text? Ist er eine mögliche Erklärung für Gott, ein Zeugnis über Gott, eine subjektive Meinung oder ein persönlicher Glaube? Oder handelt es sich sogar um einen Gottesbeweis? Auch darüber müssen wir ganz neu nachdenken.
Ich komme manchmal in Gesprächen mit Theologen, und dann sagen sie mir, Gottesbeweise gebe es absolut nicht – das habe Kant schon gesagt. Doch das sagt überhaupt nichts darüber aus, was Kant gesagt hat. Wir haben einen eigenen Kopf und müssen selbst darüber nachdenken. Wir müssen unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen und dürfen nicht einfach nur nachplappern, was Kant, Goethe oder wer auch immer gesagt hat.
Wir müssen ganz neu im Angesicht des heutigen Faktenwissens zu unseren Erkenntnissen kommen. Viele Dinge, die wir heute wissen, waren damals unbekannt. Deshalb müssen wir auch ganz neu darüber nachdenken.
Das, was wir aus den Werken erkennen können, ist für uns Menschen sehr, sehr wichtig. Ich möchte dabei drei Gruppen von Menschen ansprechen, womit die ganze Menschheit erfasst ist.
Die erste Gruppe sind die Kritiker des Glaubens, die der Bibel nicht glauben wollen. Das ist ihre Sache. Aber die Werke der Schöpfung kann niemand ignorieren – auch diese Leute nicht, auch die stärksten Atheisten nicht. Sie müssen einfach anerkennen: Hier ist es irgendwie doch anders. Das müssen sie akzeptieren, und das ist ein guter Einstieg für diese Menschen.
Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Atheisten. Er sagte mir: "Na ja, ich weiß, dass Sie an Gott glauben, aber wissen Sie, ich will Ihnen deutlich sagen, ich bin Atheist." Ich antwortete: "Das werden Sie doch überhaupt nicht lange durchhalten können." Ich sagte: "Stellen Sie sich mal vor, wie kompliziert unser Gehirn ist. Sie werden doch wohl nicht im Ernst annehmen, dass so etwas von alleine entsteht." Er erwiderte: "Das glaube ich auch nicht." Sehen Sie, der ganze Atheismus ist unvorstellbar kurzatmig, ihm fehlen einfach die Argumente. Manchmal genügt schon ein Satz, und dann merken sie, dass das überhaupt nicht haltbar ist.
Für eine zweite Gruppe von Menschen ist die Botschaft der Schöpfung sehr wichtig. Ich werde oft gefragt: "Was ist eigentlich mit den Menschen, die nie das Evangelium gehört haben, die nie eine Bibel in der Hand hatten? Was ist mit denen?" Nun, sie haben die Werke der Schöpfung und ihren Verstand. Daraus können sie die Schlussfolgerung ziehen, dass es einen Gott gibt.
So steht es auch im Römerbrief 1: Sie wussten, dass es einen Gott gibt. Nur, was haben sie mit diesem Wissen gemacht? Am Ende des Textes steht ein sehr trauriger Satz: Sie haben Gott nicht gedankt. Das ist die Tragik, die Tragik des Menschen. Nicht, dass sie es nicht gewusst haben, sondern dass sie die Konsequenzen daraus nicht gezogen haben. Das ist das Problem.
Die dritte Gruppe sind diejenigen, die der Bibel glauben. Hier kommt etwas Wunderbares zusammen: Das, was wir aufgrund der Schrift glauben, und das, was wir in den Werken der Schöpfung sehen und beobachten, passt wunderbar zusammen. Das bewirkt eine Stärkung im Glauben – und das ist auch von Gott so gewollt.
So sehen wir, dass die Werke der Schöpfung für alle Menschen wichtig sind.
Die Verbindung zwischen Schöpfer und Werk
Wenn wir uns überlegen, wie der Zusammenhang zwischen dem Geschaffenen und dem Urheber besteht, dann finden wir immer eine Verbindung.
Manche fahren ein Auto mit einem Dieselmotor, und dieser Dieselmotor ist untrennbar mit dem Namen seines Erfinders, Rudolf Diesel, verbunden. Niemand würde sagen, das habe Ernst August Müller erfunden, weil wir wissen, dass der Motor nur deshalb so heißt, weil Diesel ihn sich ausgedacht und gebaut hat.
Oder nehmen wir einen Zeppelin: Wenn heute wieder Zeppeline über Bremen fliegen, wird niemand behaupten, das habe Heinz Schulze gemacht. Es war der Graf Zeppelin, der als Erster so ein fliegendes Luftschiff, diese „fliegende Zigarre“, gebaut hat. So ist es immer miteinander verbunden.
Das gilt auch in der Dichtung. Niemand wird sagen, dass Goethes Faust von Brecht geschrieben wurde. Das würde man niemals mit „Mutter Courage“ verwechseln. Oder Schillers „Glocke“ wird niemand mit Wolfgang Borcherts Bühnenstück „Draußen vor der Tür“ verwechseln. Diese Werke liegen unvorstellbar weit auseinander – in Art der Dichtung, Schreibweise und Inhalt. Sie sind überhaupt nicht zu verwechseln.
So sehen wir das bei allen Werken, die Menschen schaffen. Ob Bildhauerarbeiten oder andere Werke – immer können wir eine Korrelation zum Urheber feststellen.
Genauso ist es bei den Werken der Schöpfung. Gott als Urheber hat seinen Werken so sehr seinen Stempel aufgedrückt, dass wir sofort erkennen können, dass er es war und kein anderer.
Eine lebendige Zelle ist äußerst kompliziert. Dort finden Tausende von geregelten Vorgängen gleichzeitig statt – nicht nur ein paar Tausend, sondern Tausende, die miteinander gekoppelt sind. Wir könnten mit den größten Computern nicht einmal annähernd die Differentialgleichungen lösen, die in einer einzigen Zelle ablaufen. Und das funktioniert auf Anhieb, nicht nur in einer Zelle, sondern in Billionen Zellen unseres menschlichen Körpers.
Das ist unvorstellbar gigantisch komplex und genial gemacht. Der Schöpfer hat also auch hier seinen Stempel und sein Autogramm aufgedrückt.
Heute gibt es viele Menschen, die trotz dieses Faktenwissens behaupten, das habe sich im Laufe von Jahrmillionen von selbst entwickelt. Dabei ist Zeit überhaupt kein Parameter für Intelligenz, sie hat damit nichts zu tun. Zeit vergeht einfach. Wenn ich Steine irgendwo liegen lasse, werden sie mit der Zeit nicht intelligenter. Das wissen wir alle aus Erfahrung.
Insofern bringt die Aussage, dass lange Zeiten etwas bewirken, überhaupt nichts. Wenn wir uns die Werke anschauen, sehen wir, wie genial sie gebaut sind.
Ein Pottwal kann 3000 Meter tief tauchen, ohne Taucherkrankheit zu bekommen. Wenn er nicht von Anfang an dafür ausgerüstet wäre, würde er die Taucherkrankheit bekommen und sterben. Das hat er nur einmal gemacht. Es muss von Anfang an fertig sein.
Oder denken wir an manche Blütenpflanzen, die so konstruiert sind, dass nur ein ganz bestimmtes Insekt die Bestäubung vornehmen kann. Kein anderes schafft das, nur dieses spezielle Insekt. Dann müssen beide gleichzeitig vorhanden sein, sonst funktioniert es nicht.
Wenn wir über solche Beispiele nachdenken, merken wir, wie unrealistisch die Theorie ist, dass das alles von selbst entstanden sein soll.
Oder stellen wir uns unsere Organe vor. Wir haben viele Organe im Körper. Ein halbes Herz ist doch wertlos. Wenn die Evolution, wie behauptet, mit zehn Prozent begonnen hätte, könnte ein Herz gar kein Blut pumpen. Es muss von Anfang an vollständig sein. Das wissen wir auch von Herzkranken: Wenn nur ein kleines Teil nicht richtig funktioniert, etwa eine Klappe nicht ganz schließt, macht das einen großen Unterschied. Das Herz muss von Anfang an fertig sein.
Das bedeutet, es muss von vornherein komplett gestaltet und geschaffen sein. Alles andere hilft nicht.
So können wir viele Werke der Schöpfung betrachten und staunen, wie genial sie gemacht sind.
Das Eisbärenfell ist eine solarbetriebene Wärmepumpe und wirkt außerdem als transparentes Isolationsmaterial. Das Fell kann fast den gesamten Ultraviolettanteil des Sonnenlichts in Wärme umwandeln. Das müssen wir mal nachbauen! Die Ingenieure – ran an die Arbeit! Aber schon hier scheitern wir.
Verschiedene Reptilien und Seevögel besitzen eingebaute Entsalzungsanlagen. Was für riesige Anlagen bauen Ingenieure, um Meerwasser zu entsalzen? Für diese Tiere ist das kein Problem. Sie trinken Meerwasser und haben keine Schwierigkeiten damit. Das Salz wird einfach ausgeschieden.
Es gibt mikroskopisch kleine Bakterien, die eingebaute Elektromotoren besitzen. Diese wiegen nur zwei Billionstel Gramm. In diesem winzigen Raum sind sechs Elektromotoren, ein eigenes Kraftwerk und eine Computeranlage untergebracht, die alles am Laufen hält. Das ist echte Nanotechnik.
Was wir in unseren Zeitschriften über Nanotechnik lesen, ist meilenweit entfernt von dem, was hier realisiert ist.
Spinnen können hochfeine Fäden spinnen, die tragfähiger sind als Stahl und gleichzeitig elastisch.
Wenn wir all diese Werke betrachten, könnten wir tagelang darüber sprechen. Wir sehen, dass all diese Werke ein lauter Schrei nach einem genialen Urheber sind, der sie gemacht haben muss.
Es kann nicht von selbst entstanden sein.
Der Stempel, den Gott diesen Werken aufgedrückt hat, ist, dass wir Menschen in den meisten Fällen nicht nachvollziehen können, wie sie funktionieren. Ein Nachbauen ist überhaupt nicht möglich. Das ist das besondere Kennzeichen.
Was Menschen bauen, können andere immer nachvollziehen.
Während des letzten Krieges bauten die Deutschen eine Verschlüsselungsmaschine, die Funksprüche kodierte. Diese wurden in kodierter Form gesendet, und nur wer den Code kannte, konnte die Botschaft lesen. Die Maschine, die Enigma, fiel in die Hände der Gegner.
Was taten sie? Sie setzten sich hin, untersuchten die Konstruktion und den Bau. Nach einigen Wochen hatten die Engländer den Code geknackt. Sie konnten die Nachrichten dechiffrieren.
Was Menschen bauen, kann von anderen nachvollzogen werden.
Bei Gott ist das anders. Was Gott schafft, können wir in keiner Weise nachvollziehen.
Gott schafft zuerst einmal aus dem Nichts. Er braucht kein Ausgangsmaterial. Das kann kein Mensch.
Der Schöpfer baut Werke, die sich selbst reproduzieren können. Das kann kein Dieselmotor. Wir können keinen Dieselmotor hinstellen und warten, bis daraus drei werden. Das geht nicht.
Die Werke der Schöpfung können das. Der Schöpfer hat es so eingerichtet. Niemand ist in der Lage, Leben zu schaffen. Der Schöpfer kann das. Wir können keine Naturgesetze verändern oder erschaffen. Das sind alles Werke des Schöpfers.
Ich glaube, es wird uns daran deutlich, dass hier etwas unvorstellbar Geniales geschieht, worüber wir aus dem Staunen nicht herauskommen.
Der Gottesbeweis als Indizienbeweis
Wenn wir jetzt die Frage stellen: Gibt es einen Gottesbeweis? Dann würde ich hundertprozentig ja sagen. In welcher Weise? In der Weise, dass wir unvorstellbar viele Indizien haben, die wir aneinanderreihen können, sodass wir einen Indizienbeweis erhalten.
Es gibt verschiedene Arten von Beweisen. Einen mathematischen Beweis können wir ja nicht anführen, aber einen Indizienbeweis – so wie das in der Gerichtsmedizin üblich ist. Wenn es dort drei oder vier Indizien gibt, wird der Angeklagte verurteilt. Man sagt, das spricht so deutlich für die Tat, dass die Verurteilung gesichert ist.
Der Schöpfer hat eine unzählige Anzahl von Indizien hinterlassen, die wir ständig sehen können. Darum können wir die Schlussfolgerung ziehen, so wie es im Römerbrief steht: „Sie wussten, dass es einen Gott gibt, sodass sie keine Entschuldigung haben.“ Das ist ein Gottesbeweis, aber ganz klar und eindeutig ein eindeutiger Indizienbeweis.
In diesen Tagen ist, wie man so laut in den Zeitungen liest, das menschliche Genom entschlüsselt worden. Nun müssen wir erst einmal ganz vorsichtig sein, denn „entschlüsselt“ heißt noch gar nichts. Wir kennen nur die Buchstabenfolge, wissen aber überhaupt nicht, was darin steht.
Das ist so, als würde man mir einen Text in einer Indianersprache vorlesen. Ich würde keinen Satz verstehen. Wir hätten also die Buchstaben, aber nicht den Inhalt. So ist der gegenwärtige Stand.
Doch das Ganze ist so genial, dass wir darüber staunen müssen. Würde eine Sekretärin das gesamte Genom mit der Schreibmaschine abschreiben – mit normalen Buchstaben – und am Nordpol beginnen, dann würde die lange Kette, wenn sie eine Zeile wäre, bis zum Äquator reichen. Haben wir mal eine Vorstellung, wie viel das ist? Es ist unvorstellbar viel, was der Schöpfer in jeder einzelnen Zelle geschrieben hat.
Jede Zelle enthält die komplette Information für den ganzen Menschen. Ich hielt irgendwo an einer Universität einen Vortrag und sprach über die Informationen, die wir in den Zellen haben, und natürlich auch über die Schlussfolgerung, dass diese Information einen genialen Urheber braucht.
Da meldete sich eine Studentin – ich würde sagen, eine sehr kluge Studentin – und sie sagte: „Ja, das kann ich noch ein bisschen verstehen, dass das einen Urheber braucht, dass das einen Sender braucht, der die Information geschrieben hat.“ Und sie nennt diesen Urheber Gott.
Sie fragte aber weiter: „Wer hat, von woher hat denn Gott diese Information?“ Ich fand das eine tolle Frage, denn sie hat gut mitgedacht. Wenn wir doch alle so mitdenken würden!
Das war eine sehr geniale Frage: Wo hat denn Gott die Information her? Wie kann Gott das schreiben? Nehmen wir einmal an, Gott sei so intelligent, dass er gerade es fertigbringt, den genetischen Code zu schreiben. Aber woher weiß er das? Woher hat er die Information?
Dann erklärte ich es so: „Wissen Sie, ganz einfach, Gott ist so intelligent, dass er das tun kann.“ Aber es ist richtig, was Sie sagen: Dann muss Gott auch jemanden haben, der ihn informiert hat.
Nun, nennen wir das mal „Übergott“. Übergott hat das gemacht. Aber wenn der Übergott das Gott gesagt hat, woher hat der Übergott die Information? Von einem Überübergott. Und woher hat der Überübergott die Information? Von einem Überüberübergott.
Und nun kann man sich das weiter vorstellen. Wie viele Götter braucht man in diesem System? Unendlich viele! Unendlich viele Götter braucht man, damit dieses System funktioniert.
Die Studentin hatte sehr gut gedacht, das fand ich gut. Sehen Sie, in der Bibel steht: Es ist nur ein Gott. Was ist die Denkkonsequenz daraus? Wenn es nur einen Gott gibt, dann muss dieser Gott wie sein? Unendlich intelligent. Richtig, im mathematischen Sinne unendlich!
Das bedeutet, er muss alles wissen – ohne Ausnahme. Er muss wissen, was im Augenblick gerade die vielen Milliarden und Abermilliarden Moleküle in der Sonne tun, welchen Zustand sie haben, welche Temperatur, welchen physikalischen Zustand. Er muss das von jedem einzelnen Atom sagen können.
Er muss wissen, wie die Abermilliarden Schneeflocken, die je auf dieser Erde gefallen sind, aussehen. Er muss jede einzelne Schneeflocke im Gedächtnis haben, denn jede Schneeflocke ist anders, und er muss wissen, wo sie gelegen hat.
Das gehört alles zu seinem unendlichen Wissen. Da darf nichts ausgenommen sein. Das heißt, diesem Gott darf man keine Frage stellen, auf die er antworten müsste: „Das weiß ich nicht.“ Er muss alles wissen.
Von den hundert Billionen Zellen unseres Körpers muss er wissen, wie jetzt im Augenblick jede einzelne Zelle funktioniert, und zwar präzise, ganz genau. Wenn er unendlich intelligent ist – das muss er ja sein, wie wir festgestellt haben – dann weiß er also alle Dinge.
Er weiß noch mehr: Er kennt unser komplettes Leben von Kindesbeinen an, ja noch viel früher, schon von der Embryonalentwicklung. Er wusste schon vorher, wer wir sind. Das gehört zu seinem unendlichen Wissen.
Aber nun könnten wir die Frage stellen: „Du Gott, was wird morgen sein? Was werden meine Zellen morgen machen? Und was machen die Atome im Andromedanebel morgen?“ Da darf er nicht sagen: „Das weiß ich nicht.“ Das muss er wissen.
Also wird er uns die Antwort geben können. Und was wird in tausend Jahren sein? Was wird dann sein? Er muss jede Frage beantworten können, wenn er unendlich intelligent ist.
Das haben wir uns aber abgeleitet aufgrund der Werke der Schöpfung. Wenn er unendlich intelligent ist, was muss er dann automatisch auch sein? Er muss ewig sein. Das können wir allein aufgrund der Werke der Schöpfung ableiten.
Die Offenbarung Gottes in der Bibel
Wenn wir jetzt in die Bibel hineinschauen, sehen wir, dass das stimmt. Es wird dort auch gesagt, dass Er selbst ewig ist. Wenn wir die Werke der Schöpfung betrachten, können wir vieles daraus ableiten. All das lässt sich aus den Werken der Schöpfung erkennen.
Das Gebäude der Evolution bricht vollends zusammen, wenn wir uns weiterhin einige Dinge in dieser Schöpfung ansehen. Ein Beispiel ist das Proton. Diese Zahl sollten Sie nie wieder vergessen: Die Masse eines Protons beträgt nämlich 1,672623 mal 10 hoch minus 24 Gramm. Das ist ein Elementarteilchen.
Schön, dass Sie das jetzt abgespeichert haben. Es kommt noch eine zweite Zahl dazu, nämlich die Masse des Neutrons. Ein Neutron wiegt 1,674928 mal 10 hoch minus 24 Gramm. Ist Ihnen aufgefallen, wie gering der Unterschied ist? Er beträgt nur ein Siebtel Prozent. Die Masse von Protonen und Neutronen ist also fast gleich groß.
Diese Erkenntnis haben wir erst aufgrund unserer heutigen wissenschaftlichen Forschung gewonnen. Wir nennen das das anthropische Prinzip. Wenn dieses Massenverhältnis nur umgekehrt wäre, also vertauscht, dann gäbe es keinen Wasserstoff, keine Sonne, kein Leben und folglich auch uns nicht.
Man merkt, wie fein das abgestimmt ist. Bis in die Elementarteilchen hinein ist die Materie so präzise eingestellt, dass es uns überhaupt geben kann. Das sind ganz neue Erkenntnisse, die man herausgefunden hat. Darüber sollten wir einfach mal wach werden, nachdenken und überlegen.
Der britische Wissenschaftler Rupert Sheldrake sagt: Hätten die Konstanten andere Werte, gäbe es keine Sterne, keine Atome, keine Planeten und keine Menschen. Wenn die Konstanten auch nur ein wenig anders wären – und das gilt nicht nur für die Protonen –, dann gäbe es uns nicht.
Beispielsweise, wenn das Kräfteverhältnis zwischen den Kernkräften und der elektromagnetischen Kraft nur minimal anders wäre, dann gäbe es keine Kohlenstoffatome und folglich kein auf Kohlenstoff basierendes Leben, wie wir es hier auf dem Planeten haben.
Es gäbe uns nicht, wenn die Naturkonstanten nicht genau diese Werte hätten, die sie haben. An diesen Werten darf man nicht drehen, nicht ein klein wenig.
Ich kann mir gut vorstellen, wenn es in Matthäus 24 heißt, dass bei der Wiederkunft Jesu alles ins Wackeln kommen wird – die Erde wird wackeln, sie fängt an zu taumeln, und die Sterne fallen vom Himmel, wie dort beschrieben – wie das passieren kann.
Der Herr Jesus als Autor dieser Dinge wird ein ganz klein wenig an der Schraube der Naturkonstanten drehen. Dann fängt alles an zu wackeln. Ganz einfach. Wie Er das macht, können wir uns gut vorstellen, denn es ist Sein Werk und Sein Handeln in dieser Welt.
Die Identität des Schöpfers
Die Frage nach dem Schöpfer führt sofort zur nächsten Frage: Wer ist eigentlich dieser Schöpfer? Wer hat das alles gemacht?
Aus den Werken der Schöpfung können wir ablesen, dass dieser Schöpfer unendlich intelligent und ewig ist. Doch aus den Werken allein können wir nicht erkennen, wer er genau ist. Dazu brauchen wir die Bibel. Auf die Bibel können wir nicht verzichten.
Bereits auf der ersten Seite der Bibel steht: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Im Hebräischen wird hier das Wort „Elohim“ verwendet. Dieses Wort ist eine Form, die es in der deutschen Sprache so nicht gibt. Es handelt sich um eine Pluralform, die sich nicht richtig übersetzen lässt. Im weiteren Verlauf des Schöpfungsberichts heißt es: „Lasset uns Menschen machen.“ Damit wird ausgedrückt, dass nicht nur einer beteiligt war, sondern mehrere.
Aus dem Gesamtzeugnis der Bibel wissen wir, dass hier Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist gemeint sind. Dennoch hat Gott der Vater die Regie übergeben, das Werk der Schöpfung auszuführen. Das lesen wir in Sprüche 8, wo es heißt, dass jemand der Werkmeister bei Gott war — der Ausführende der Schöpfung.
Diese Wahrheit wird uns erst im Neuen Testament offenbart. Dort lesen wir im Johannes-Evangelium: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dasselbe war am Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“
Wir halten also fest: Durch dieses Wort ist alles gemacht — das Eisbeerfell genauso wie die Protonenmasse, das gesamte Universum und unser Leben. Alles ist durch das Wort gemacht.
Als Informatiker stehe ich hier aber vor einem Tor und komme nicht hinein. Mir fehlt der Schlüssel, um zu verstehen, was das Wort ist oder wer das Wort ist. Glücklicherweise gibt uns dasselbe Kapitel des Johannes-Evangeliums auch den Schlüssel in die Hand. Dort steht: „Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht.“
Wer von den vielen Millionen oder Milliarden Menschen, die über diese Erde gegangen sind, war derjenige, der das alles gemacht hat? Ich war es nicht, und keiner von uns. Wir können es noch nicht identifizieren. Wir brauchen einen zweiten Schlüssel, der uns ebenfalls gegeben wird.
In Vers 14 heißt es: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Jetzt wissen wir es: Der Urheber aller Dinge ist der Herr Jesus. Er selbst ist der Autor der Schöpfung, von ihm stammt alles.
Wir sehen also: Nicht alle Dinge können wir aus den Werken der Schöpfung entnehmen, sehr vieles, aber nicht alles. Dass Gott einen Sohn hat, der Jesus heißt, wissen wir ausschließlich aus der Bibel, aus ihrem Wort. Ohne die Bibel wissen wir auch nicht, ob Gott gut oder böse ist. Das erfahren wir nur aus der Bibel. Und die Bibel sagt uns, dass er ein Gott der Liebe und der Barmherzigkeit ist.
Ohne die Bibel wüssten wir nicht, dass es einen Sündenfall gegeben hat. Und wiederum ohne den Sündenfall können wir die Welt, in der wir leben, überhaupt nicht erklären und verstehen. Wer den Sündenfall ignoriert, wie es in allen Wissenschaften geschieht, kann die Welt nicht wirklich verstehen. Die Konsequenz ist, dass vieles, was wir in den Wissenschaften lesen, ohne den Sündenfall geschrieben wurde und deshalb automatisch falsch ist.
Ohne den Sündenfall verstehen wir auch den Menschen nicht, warum er so ist, wie er ist. Wir sind ein gefallenes Wesen, von der Sünde beherrscht. Die Bibel sagt, wegen der Sünde kommen wir in den ewigen Tod, in die ewige Verlorenheit. Das nennt die Bibel Hölle.
Doch Gott will nicht, dass wir an jenen Ort der Hölle kommen. Gott will, dass wir in den Himmel kommen. Auch das ist nicht aus den Werken der Schöpfung ableitbar, sondern einzig und allein aus der Bibel.
Wir müssen den Bogen von der Schöpfung bis zum Ziel spannen. Dieses Ziel ist der Himmel, und der Himmel ist etwas unvorstellbar Schönes. Die Bibel sagt: Was kein Auge gesehen hat, kein Ohr gehört hat und nie in das Herz eines Menschen eingedrungen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben.
Es wird also etwas unvorstellbar Schönes auf uns zukommen, wenn wir dieses Ziel, den Himmel, erreicht haben. Noch nie haben wir im Theater ein solches Stück gesehen, und noch nie haben wir ein Musikstück gehört, das auch nur annähernd so schön klingt wie das, was im Himmel bereitet ist. Noch nie hat sich unser Herz über irgendetwas so freuen können wie über das, was Gott im Himmel bereitet hat.
Es ist also ein wunderbarer Ort. Man kann nur sagen: Wer noch nicht das „Ticket“ gebucht hat, sollte es sofort tun. Es gibt nur ein Ziel. Neulich fragte mich in Polen eine Frau: „Kann man denn den Himmel buchen? So wie Sie das sagen, klingt es, als könnte man den Himmel buchen.“ Ich antwortete: „Ja, das kann man, genau wie im Reisebüro. Sie gehen hin und buchen den Flug irgendwohin, zu den Kanarischen Inseln oder sonst wohin. So buchen Sie den Flug zum Himmel.“
Natürlich wird das gebucht, indem man zum lebendigen Gott geht und sagt: „Hier bin ich, so wie ich bin. Mit dem, was ich habe, kann ich das Ziel nicht erreichen. Herr, vergib mir alles, nimm mich an, damit ich das Ziel erreiche.“ An einem bestimmten Tag, zu einer bestimmten Stunde buchen wir das. So läuft das.
Die Bibel sagt uns aber auch, dass es einen anderen Ort gibt: den Ort der Verlorenheit. Dieser Ort ist so schrecklich, wie wir es uns hier auf der Erde überhaupt nicht ausmalen können. Alles Schreckliche, was wir uns auf dieser Erde vorstellen, bezeichnen wir als Hölle. Doch die wirkliche, die real existierende Hölle jenseits der Todesmauer ist für uns unbeschreiblich schrecklich — so hat es Jesus gesagt.
Das sollten wir wissen. Wir können nicht nur über den Himmel reden, wir müssen auch das andere nennen.
Die Realität von Himmel und Hölle
Als wir in Polen waren, hatten wir die Gelegenheit, auch Auschwitz zu besuchen. Eine Führerin führte uns durch das Gelände. Man muss diesen Ort einmal mit eigenen Augen gesehen haben, um zu begreifen, wozu Menschen fähig sind, anderen Menschen anzutun. Es überkommt einen ein tiefes Grauen, wenn man das sieht.
In einer Halle lagen unzählige Kilo Menschenhaare. Nachdem die Leichen dort waren, wurden die Haare abgeschnitten und gesammelt. Uns wurde erklärt, dass das Haar später verwendet wurde, um beispielsweise U-Boot-Deckel abzudichten – und für noch andere Zwecke. Die Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind, ist unvorstellbar.
Dann standen wir in einer Gaskammer. Die Führerin erklärte, dass dort jeweils 600 Menschen gleichzeitig hineingeführt wurden. Die Türen wurden geschlossen, und von oben wurde Zyklon B eingeleitet. So wurden die Menschen vergast – immer in Gruppen von sechshundert. Das war eine furchtbar schreckliche Situation, und viele sprechen von der „Hölle von Auschwitz“.
Ich habe mich gefragt, ob das wirklich eine Hölle ist, wenn man die Aussagen der Bibel betrachtet. Mein eindeutiges Ergebnis war: Nein, auf keinen Fall. Denn heute kann man durch diese Gaskammern hindurchgehen, ohne dass einem etwas passiert. Eine freundliche Führerin erklärt alles, und man geht hindurch, ohne Gefahr. Der Ort kann heute besichtigt werden. Im November 1944 endete die Nutzung.
Dabei wurde mir klar: Jesus hat gesagt, die Hölle ist ein ewiger Ort. Dieser Ort aber wird niemals besichtigt werden können, weil er immer in Betrieb ist. Warum das so ist, kann ich nicht verstehen. Aber die Bibel sagt auch, dass Gottes Gerichte unvorstellbar sind. So wurde mir klar, dass das nicht die Hölle war.
In der Halle hing ein Bild, das mich sehr beeindruckte. In einer Zelle hatte ein Mann mit einem Nagel ein Kreuz mit dem gekreuzigten Christus in den Putz geritzt. Da wurde mir bewusst: Wenn dieser Mann an den Herrn Jesus glaubte, hatte er Hoffnung. Er ist durch die Gaskammer gegangen – aber wo war er danach? Im Himmel!
Aus der Hölle gibt es keine Rettung mehr, das müssen wir wissen. Sie ist ein ewiger Ort, genauso wie der Himmel. Der Himmel ist ein ewiger Ort von unvorstellbarer Herrlichkeit.
Beispiele für kluges und dummes Handeln
Abschließend möchte ich uns zwei Beispiele nennen, wie wir klug handeln können. Nachdem man das weiß und gehört hat, kann man auf zweierlei Weise reagieren: entweder dumm oder klug. Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten, dazwischen gibt es nichts.
Ich beginne mit dem dummen Handeln, um zu zeigen, wie wir es nicht machen wollen. Nach einem Vortrag kam eine Frau auf mich zu und sagte: „Wissen Sie, ich habe alles gehört, was Sie gesagt haben, aber ich werde trotzdem keine Entscheidung für Christus treffen.“ Ich fragte sie, warum das so sei. Ob sie es nicht verstanden habe oder ob etwas unklar gewesen sei. Sie antwortete: „Nein, es ist mir alles klar geworden. Aber ich will Ihnen auch sagen, warum. Ich will am Ort der Hölle sein.“
Ich fragte: „Warum denn?“ Sie erzählte, dass vor Kurzem ihre Mutter gestorben sei, die sie über alles liebte, und dass sie deshalb dort sein wolle, wo ihre Mutter sei. „Darum will ich auch am Ort der Hölle sein.“
Daraufhin sagte ich: „Sie haben falsch programmiert. Sie wissen überhaupt nicht, welche Entscheidung Sie da treffen. Wir können nicht beurteilen, wo Ihre Mutter ist.“
Ich erklärte weiter: „Stellen Sie sich vor, mit Jesus wurden zwei Männer gekreuzigt, Verbrecher, Gauner, Halunken. Wenn wir die Mutter gefragt hätten: ‚Was ist mit dem Sohn?‘, hätte sie vielleicht gesagt: ‚Ich kenne das verlottete Leben meines Sohnes, jetzt wird er gekreuzigt, er wird in der Hölle sein.‘ Weit gefehlt! Wer mit Jesus in Berührung kam und dadurch gerettet wurde, den werden wir im Himmel sehen. Die Mutter hat nicht richtig geurteilt.“
Dann sagte ich ihr: „Wissen Sie, Sie können überhaupt nicht beurteilen, wo Ihre Mutter ist. Das wissen Sie gar nicht genau.“
Ein zweiter Gedanke ist ebenfalls wichtig: Die Hölle ist kein Ort der Familienzusammenführung. Das sollten Sie wissen. Dort werden nicht alle zusammengeführt, die zusammen sein wollen. Denn die Bibel sagt, die Hölle ist ein Ort der Finsternis. Man wird die anderen dort überhaupt nicht finden. Es ist ein Ort für Einzelhaft, aber nicht für Familienzusammenführung. Das müssen wir wissen, um unsere Entscheidung klarzumachen.
Bei einem anderen Vortrag kam eine Frau auf mich zu, und sie zeigte kluges Handeln. Sie sagte: „Wissen Sie, ich will Ihnen meine Freude zum Ausdruck bringen. Ich habe eine unaussprechliche Freude.“
Ich fragte sie, worüber sie sich freue. Sie erzählte: „Ich habe vor wenigen Wochen ein Kind bekommen, und das Baby ist sehr bald, nach wenigen Tagen, gestorben. Ich war tief traurig, denn ich hatte mein Herz an dieses Baby gehängt.“
Sie war nicht gläubig. Doch ihre Mutter, die gläubig war, hatte ihr ein Buch gegeben, das auch am Büchertisch liegt: „Dieses Buch und die anderen Religionen.“ Sie las darin und fand den Satz: „Den Kindern gehört das Himmelreich.“
Das war für sie ein entscheidender Satz. Sie sagte: „Jetzt weiß ich, mein Baby ist im Himmel, bei Gott, gut aufgehoben.“
Dann sagte sie: „Ich will auch dort sein, wo mein Baby ist.“ Sie entschied sich auf der Stelle für Jesus Christus, damit sie auch im Himmel ist. Voller Freude sagte sie mir: „Wir werden einmal beide im Himmel sein. Mein Kind ist schon dort, und ich werde auch dort sein.“
Sie hat eine gute Entscheidung getroffen. So geht es, wenn wir die Botschaft des Evangeliums hören. Man muss sich entscheiden. Es gibt nichts dazwischen. Aber die Wahl liegt bei uns selbst. Wir müssen unseren eigenen Willen einsetzen und sagen: Das will ich tun.
Das gilt auch für uns heute Morgen. Wir können uns heute Morgen entscheiden und sagen: Ich mache mich jetzt auf den Weg, und ich will einmal im Himmel sein. Nichts hält mich davon ab. Ich möchte nicht an jenem Ort der Verlorenheit sein. Ich möchte dort sein, wo Gott mich haben will – aufgrund seiner Liebe und Barmherzigkeit.
Dort, wo der Schöpfer selbst, Jesus Christus, am Kreuz war, um uns das Tor des Himmels zu öffnen. Ich wüsste nicht, was Größeres getan werden könnte, als dass der Schöpfer selbst diesen tiefen Weg am Kreuz geht, damit wir Rettung finden.
Das Großartige ist: Wer das heute verstanden hat, kann heute Ja sagen. Man kann heute festmachen, dass man das annimmt. Man möchte ja nicht an jenen verfluchten Ort kommen, sondern dorthin, was Gott für uns vorgesehen hat. Für das Ziel hat Jesus Christus einen sehr hohen Preis bezahlt.
Es gibt nur eins: kluges und sofortiges Handeln, nicht aufschieben. Dann sind wir kluge Menschen. Das wollen wir tun. So wollen wir uns heute Morgen von Jesus Christus rufen lassen, damit wir die Ewigkeit am richtigen Ort verbringen.
Wer möchte, kann jetzt beten. Wer möchte, kann dazu aufstehen.
Lieber Vater im Himmel, in Jesu Namen sagen wir Dir Dank für diesen Tag, den Du uns schenkst. Wir danken Dir für die Erkenntnis, die Du uns gegeben hast, dass wir aus Deinen Werken erkennen können, wie groß Du bist.
Lieber Vater im Himmel, Du bist unendlich intelligent, alle Weisheit ist bei Dir. In gleicher Weise auch bei Deinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus. Wir beten Dich an und danken Dir dafür, dass wir dieses Wissen haben.
Herr Jesus, wir danken Dir von Herzen, dass Du uns einlädst, zu Dir zu kommen, und dass wir das Himmelreich erreichen können. Hilf uns, dass wir Ja sagen und das nicht aufschieben. Lass uns mit ganzem Herzen und voller Freude zu Dir kommen.
Danke, Herr, dass Du uns so liebst und dass Du uns am richtigen Ort haben willst. Gepriesen sei Dein Name, Herr Jesus Christus. Amen.