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1Korinther 1-6 Vortrag 5c

Sommerbibelschule 2025
13.08.2025

Sommerbibelschule 2025
Der erste Korintherbrief, Kapitel 1 bis 6

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.

Mein Name ist Jürgen Fischer, und ich darf euch drei Wochen lang die Predigten der Sommerbibelschule 2025 präsentieren.

Die zerstörerische Kraft der Sünde

Sünde ist wie Schimmel. Sie beginnt an einer Stelle und breitet sich dann aus. Manchmal denke ich, dass wir uns nicht deutlich genug vor Augen halten, wie zerstörerisch Sünde wirklich ist.

Wenn du ein kleines bisschen Sauerteig unter Mehl mischst, brauchst du das nur stehen lassen, und am Ende ist alles Sauerteig. Genauso ist es, wenn du ein kleines bisschen Sünde unter eine Gemeinde mischst: Du lässt es einfach stehen, und die Sünde breitet sich aus.

Sünde ist ansteckend. Einer fängt an, andere sehen, dass er damit durchkommt, und machen es ihm nach.

Wie heißt die Lösung?

 1. Korinther 5,7 sagt: „Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid; denn auch unser Passalam, Christus, ist geschlachtet.“

Die Bedeutung des Passafestes und des Festes der ungesäuerten Brote

Das muss ich erklären. Im Alten Testament gab es das Passafest. Am Passafest wurde das Passalamm geschlachtet. Ich denke, die meisten von euch kennen die Geschichte dazu.

Der Auszug aus Ägypten, bei dem der Würgeengel als zehnte Plage kam, ist bekannt. Jeder, der vor diesem Gericht gerettet werden wollte, musste ein Lamm in seine Familie aufnehmen. Das Blut des Passalamms wurde dann an die Türpfosten gestrichen. Dies war die Rettung vor dem Gericht Gottes.

Das Passalamm ist ein Bild für Jesus. So wie das Passalamm die Israeliten rettete, weil sie auf die Kraft seines Blutes vertrauten, so rettet Jesus jeden, der auf die Kraft des Kreuzes vertraut, wo das Blut Jesu floss.

Bis hierhin ist es einfach. Aber jetzt muss man Folgendes verstehen: Das Passafest fällt mit einem anderen Fest zusammen. Diese beiden Feste bilden eine Einheit.

Zuerst feiern die Israeliten das Passa, dann direkt im Anschluss das Fest der ungesäuerten Brote. Dabei ist der Name Programm: Fest der ungesäuerten Brote. Man darf sieben Tage lang keinen Sauerteig im Haus haben, gesäuertes Brot war verboten.

So wie das Passalamm ein Bild für Jesus ist, so ist das Fest der ungesäuerten Brote ein Bild für das heilige Leben der Christen. Die beiden Feste, Passafest und Fest der ungesäuerten Brote, bilden im jüdischen Kalender eine Einheit. Auch ihre Übertragung in unser Leben soll eine Einheit bilden.

Von der Erstbekehrung zur Heiligung

Erstbekehrung

Dann fegen wir den alten Sauerteig, also die Sünde, aus unserem Leben heraus. Erst kommt die Bekehrung, dann die Heiligung. Das funktioniert ein bisschen nach dem Prinzip: Wer A sagt, muss auch B sagen. Wer Ja zu Jesus, dem Passalam, sagt, muss auch Ja zu einem heiligen Lebensstil sagen.

Wer Ja zu Jesus sagt, dem wird die Sünde vergeben. Er ist ungesäuert, ein neuer Teig. Und genau so soll er auch bleiben.

Ja, ich weiß, das ist ein ungewöhnliches Bild: Wir als ungesäuerter neuer Teig. Aber so ist das manchmal in der Bibel. Gott nimmt uns die Sünde weg – wozu? Nun, nicht damit wir gleich wieder drauflossündigen.

Die Freiheit vom alten Leben feiern

Wenn wir den Text weiterverfolgen, kommen wir zum nächsten Gedanken: Als Christen sind wir dazu berufen, die Freiheit von der Sünde zu feiern.

 1. Korinther 5,8 sagt: „Darum lasst uns das Fest feiern, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuertem Brot der Lauterkeit und Wahrheit.“

Ich finde das großartig. Unser Leben soll ein Fest sein. Wir feiern unsere Beziehung zu Jesus, indem wir alle Sünde aus unserem Leben entfernen.

Wir lernen von ihm, folgen ihm und werden ihm immer ähnlicher. So verwirklichen wir das ewige Leben, sein Leben in uns. Wir feiern unsere Beziehung zu Jesus, indem wir das Menschsein annehmen, zu dem er uns befreit hat.

Deshalb muss alle Bosheit und Schlechtigkeit aus unserem Leben verschwinden, und alle Lauterkeit und Wahrheit müssen hinein.

Die Bedeutung von Lauterkeit und Wahrheit

Frage: Was ist Lauterkeit?

Lauterkeit ist nicht das Gegenteil von Leiserkeit. Der Begriff Lauterkeit beschreibt Aufrichtigkeit, Echtheit und Integrität. Wenn ich in mein Herz schaue, merke ich, ob ich es hundertprozentig ernst mit Gott meine. Das ist Lauterkeit.

Das Gegenteil von Lauterkeit wäre, so viel Gott wie nötig und so viel Ego wie möglich zu haben. Die Bibel nennt das Wankelmütigkeit: irgendwie christlich sein, aber trotzdem sein eigenes Ding durchziehen. Das geht gar nicht.

Das Gegenteil von Sünde ist ein Leben in Lauterkeit und Wahrheit. Meine Motive müssen stimmen – das ist Lauterkeit. Außerdem muss ich die Lügen loswerden, an die ich glaube.

Frage: Wo finde ich Wahrheit? Die Antwort auf diese Frage findet sich im Gebet von Jesus für seine Jünger. Er bittet den Vater im Himmel darum, dass er etwas mit uns macht. In Johannes 17, Vers 17 heißt es: „Heilige sie durch die Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.“

Merkt ihr: Das Wort Gottes ist Wahrheit. Lies die Bibel, vergleiche, was dort steht, mit dem, was du glaubst, und lass dein Denken verändern.

Mein Tipp ist immer: Lerne Bibelverse auswendig. Fang mit den dreihundert an, die du auf Rockwords findest, und lerne bis zum Ende deines Lebens jede Woche zwei neue dazu. Du brauchst die Wahrheit in deinem Herzen, damit du die Lügen des Teufels und der Welt durchschaust.

Umgang mit Sünde in der Gemeinde

Paulus geht nun weiter in 1. Korinther 5,9 und sagt: „Ich habe euch in dem Brief geschrieben, keinen Umgang mit Unzüchtigen zu haben.“

Der Brief, auf den er hier Bezug nimmt, ist sozusagen der „nullte“ Korintherbrief, den wir leider nicht haben. Paulus erwähnt diesen Brief, weil er dort bereits über Gemeindezucht geschrieben hat. Die Aussage lautet: Wir sollen mit Unzüchtigen keinen Umgang haben.

Achtung, in 1. Korinther 5,10 präzisiert Paulus seine Aussage: „Nicht überhaupt mit den Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern.“ Würde man das so verstehen, müsste man ja aus der Welt hinausgehen.

Paulus muss hier klarstellen, was er meint. Wenn er sagt, dass wir mit Unzüchtigen keinen Umgang haben sollen, dann meint er natürlich nicht die normalen Heiden, also die Unzüchtigen dieser Welt. Heiden sind oft schon deshalb in Sünde, weil sie die Wahrheit nicht kennen.

Wenn ich habgierige Räuber und Götzendiener meiden müsste, dürfte ich weder zur Arbeit gehen noch einkaufen oder zur Schule. Warum? Weil ich überall auf Menschen treffe, die in ihrer Sünde leben und nicht vorhaben, das zu ändern.

Dennoch gilt: Wir sollen keinen Umgang mit Unzüchtigen haben. Gemeint sind also nicht die Heiden, sondern Menschen, die sich für Christen halten, zur Gemeinde gehören und trotzdem in grober Sünde leben.

Das war’s für heute. Noch mehr Vorträge zum 1. Korintherbrief findest du auf www.frogwords.de.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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