Einführung in das Thema der Predigtkritik
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 244: Falsche Propheten, Teil 5.
In der letzten Episode waren wir an dem Punkt stehen geblieben, dass ein Mensch aus der Fülle seines Herzens redet. Meine Worte offenbaren, was in meinem Herzen ist und wer ich bin.
Daraus hatte ich abgeleitet, dass wir uns bei Predigern mit den gesprochenen Worten beschäftigen müssen. Wir sollten genau hinhören und prüfen, was gesagt wird.
Dazu nun, wie versprochen, drei Tipps, die jeder, der eine Predigt hört, ganz einfach umsetzen kann.
Praktische Tipps zum Umgang mit Predigten
Punkt eins: Gewöhne dir an, eine Predigt nicht nur zu hören, sondern die wichtigsten Punkte mitzuschreiben. Versuche, den roten Faden der Predigt zu erfassen: Was ist das Thema? Und dann natürlich, welche Bibelstellen als Beleg für die zentralen Aussagen der Predigt zitiert werden.
Bitte notiere dir vor allem die Bibelstellen, an denen theologische Behauptungen festgemacht werden. Schreibe ganz am Ende einer Predigt in zwei bis drei Sätzen auf, was du verstanden hast und was der Prediger vermitteln wollte. Wenn du seine Absicht nicht erkennen kannst, geh zu ihm hin und frage nach.
Nimm dir im Verlauf der Woche eine halbe Stunde Zeit, um die Bibelstellen, die du aufgeschrieben hast, nachzuschlagen. Plane diese halbe Stunde fest ein. Lies dann die Bibelstellen im Kontext und stelle dir selbst die Frage, ob die Auslegung, die du in der Predigt gehört hast, zu der Bibelstelle passt. Dabei soll die Auslegung nicht nur passen, wenn man die Bibelstelle isoliert betrachtet, sondern auch dann noch, wenn man sie im Zusammenhang liest.
Punkt drei: Denke darüber nach, ob dir etwas komisch vorkommt. Vielleicht hat die Art der Präsentation dich verwirrt, oder du hast gedacht: „Das habe ich ja so noch nie gehört“ oder „Hm, gibt es nicht andere Bibelstellen, die etwas anderes sagen?“ War die Predigt sehr emotional? War die Sprache sehr aggressiv? War die Argumentation davon geprägt, gegen andere zu sein?
Denke einfach darüber nach, was dir irgendwie komisch vorgekommen ist. Mitschreiben, nachlesen, reflektieren – drei Punkte, die dir helfen werden, jede Predigt mit Abstand zu betrachten. Und genau das ist wichtig, wenn wir nicht Irrlehrern auf den Leim gehen wollen.
Die Bedeutung von Gehorsam gegenüber Jesus
Aber kommen wir zurück zum Lukasevangelium. Dort geht es weiter in Lukas 6,46: "Was nennt ihr mich aber Herr, Herr und tut nicht, was ich sage?"
Das ist eine dieser unglaublich guten Fragen, die sich religiöse Menschen stellen müssen. Sie sind oft ganz schnell dabei, "Herr Jesus" zu sagen, verstehen aber womöglich gar nicht, was sie damit zum Ausdruck bringen.
"Was nennt ihr mich aber Herr, Herr und tut nicht, was ich sage?" Wenn ich Jesus Herr nenne, dann muss ich auch tun, was er sagt.
Es gibt eine drollige Situation mit Petrus in der Apostelgeschichte 10. Petrus ist zum Beten aufs Flachdach eines Hauses gegangen und hat eine Vision von einem Tuch mit unreinen Tieren. Dann kommt die Stimme Jesu, die ihn auffordert: "Steh auf, Petrus, schlachte und iss."
Und was antwortet Petrus? In Apostelgeschichte 10,14 sagt er: "Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr!"
So geht das nicht – entweder "keineswegs" oder "Herr"! Ich hoffe, er versteht mich. Wenn Jesus Herr ist – und ich meine wirklich Herr, und eben nicht nur Kumpel, Guru oder guter Lehrer, sondern ganz Herr, Chef, König – dann muss ich tun, was er sagt.
Das ist besonders deshalb wichtig, weil folgendes gilt: Matthäus 7,21 sagt: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr, wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist."
Ewige Errettung ist also nicht nur an ein Bekenntnis gebunden. Wer ins Reich der Himmel hineinkommen will, der muss den Willen Gottes tun.
Die Verbindung von Glaube und Werken
Noch einmal: Ewige Errettung ist mehr als nur ein Bekenntnis. Man kann ganz leicht „Herr, Herr“ sagen, ohne dass sich in diesen Worten eine reale Beziehung widerspiegelt. Doch auf diese Beziehung kommt es an.
Es reicht nicht aus, Jesus nur irgendwie zu kennen. Viel wichtiger ist, ob er mich kennt. Rettender Glaube ist immer ein Glaube, der sich zeigt. Paulus spricht davon in Galater 5,6: „Denn in Christus Jesus hat weder Beschneidung noch Unbeschnittensein irgendeine Kraft, sondern der durch Liebe wirksame Glaube.“
Jakobus wird noch deutlicher, wenn er in Jakobus 2,17 und 2,24 formuliert: „So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot. Ihr seht also, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.“
Rettender Glaube führt zu einer Beziehung zu einem Herrn. Er zeigt sich daran, dass mein Leben ganz praktisch anders wird. Die Werke, die aus dem Glauben erwachsen, sind nicht heilsnotwendig, aber sie beweisen, dass das, was ich Glauben nenne, mehr ist als ein Lippenbekenntnis oder eine kurze Phase der Begeisterung.
Gehorsam als Beweis der wahren Beziehung zu Jesus
Und noch etwas ist wichtig: Der aus dem rettenden Glauben erwachsende Gehorsam kann nicht durch andere Erfahrungen ersetzt werden.
In Matthäus 7,22-23 heißt es: Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: „Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?“ Dann werde ich ihnen bekennen: „Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“
Hier stehen Menschen vor Jesus, die sich für gläubig halten. Es ist der Tag des Gerichts, und diese Menschen wirken ganz zuversichtlich. Sie nennen Jesus „Herr“. Das Problem ist: Sie kennen ihn irgendwie, aber er kennt sie nicht. „Ich habe euch niemals gekannt“ bedeutet hier im übertragenen Sinn, dass eine persönliche Beziehung zu Jesus fehlt.
Und noch etwas fehlt: Gehorsam. Jesus schickt diese Pseudogläubigen mit den Worten weg: „Weicht von mir, ihr Übeltäter!“ Hier widerlegt das Leben die Behauptung, Jesus zu kennen. Wer Jesus wirklich kennt, tut ganz praktisch den Willen des Vaters. Wer das nicht tut, hat auch keine Beziehung zu ihm.
Am Tun eines Menschen erkennt man die Echtheit des Glaubens und der Christusbeziehung. Wie gesagt: Erfahrungen sind kein Ersatz für Gehorsam. Viele werden im Gericht auf ihre religiösen Erfahrungen hinweisen – Prophetien, Exorzismen, Wunder – alle im Namen Jesu.
Man kann mit Fug und Recht sagen: Mehr geht doch nicht. Das stimmt, aber Erfahrungen sind kein Beleg für Errettung.
Warnung vor der Verführung durch Irrlehrer
Wenn wir an dieser Stelle zu den Irrlehrern zurückkehren, müssen wir sagen: Ein gehorsames, hingegebenes Leben sagt viel mehr über die Echtheit ihres Glaubens aus als irgendwelche spektakulären Show-Einlagen.
Deshalb dürfen wir einen Fehler nicht machen, nämlich zu denken, dass wir auf das Prüfen von Predigten verzichten können, nur weil der Prediger eine Reputation für einen vollmächtigen Dienst hat, in dem Zeichen und Wunder an der Tagesordnung sind.
Seien wir daher besonders vorsichtig. Denn wir wollen eines definitiv nicht hören: dass Jesus einmal zu uns sagt, ich habe euch niemals gekannt.
Abschluss und Ermutigung zum Gebet und zur Gemeindezugehörigkeit
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir eine Liste von Predigern anlegen, von denen du gelernt hast. Betreue sie jede Woche im Gebet und segne sie.
War das alles für heute? Wenn du noch kein fester Bestandteil und Mitarbeiter einer bibeltreuen Gemeinde bist, ändere das doch.
Der Herr segne dich, lass dich von seiner Gnade erfüllen und lebe in seinem Frieden. Amen.