Einführung in den geistlichen Kampf
Was bedeutet es, dem Teufel zu widerstehen? Fünf Punkte, die du wissen solltest. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die geistliche Waffenrüstung, Teil eins.
Wenn wir uns diese Woche mit dem Teufel beschäftigen, müssen wir eines verstehen: Wir haben es bei ihm nicht mit einem fairen Gegner zu tun. Er ist gegen uns, er ist schlau, er hat Erfahrung, kennt unsere Schwächen und verstellt sich, um uns zu schaden.
So kann der Apostel Paulus schreiben: 2. Korinther 11,4: „Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an.“
Der Teufel ist kein Feind, den man unterschätzen sollte. Er kann und wird sich verstellen. Er kommt nicht mit dem großen Schild um den Hals, auf dem steht: „Ich bin dein Feind, höre auf mich und gehe unter.“ Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Er tritt als Engel des Lichts auf, als jemand, der so tut, als würde er es gut mit mir meinen. Er verdreht die Wahrheit. Jesus nennt ihn sogar den „Vater der Lüge“. Und das alles, um dich zu täuschen, um dich glauben zu machen, dass du ihm vertrauen kannst.
Wenn du ihm dann vertraust, zerstört er deinen Glauben, deine Beziehungen und jeden Aspekt deines Lebens, den er in die Finger bekommt.
Die Notwendigkeit der geistlichen Waffenrüstung
Und damit uns das nicht passiert, müssen wir tun, was der Apostel Paulus uns ganz dringend ans Herz legt. Er schreibt im Epheser 6,13: „Darum ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, stehenbleiben könnt.“
Wir können dem bösen Tag – das ist der Tag des Konflikts – nicht ausweichen. Die Angriffe des Teufels werden kommen, das ist unausweichlich. Der Teufel wird uns in Situationen bringen, die uns kurzfristig überfordern, in denen wir vielleicht nicht sofort wissen, wie wir uns verhalten sollen.
Dann gilt es, Widerstand zu leisten, stehenzubleiben, sich nicht umwerfen zu lassen und weiterzukämpfen, bis alles ausgerichtet ist. Das bedeutet, bis der Teufel von uns ablassen und fliehen muss.
In diesem Zusammenhang fordert Paulus auf: „Ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes.“ Am Bild der Ausrüstung eines römischen Soldaten beschreibt er, worauf wir achten müssen, wenn wir in der Auseinandersetzung mit dem Bösen nicht untergehen wollen.
Lasst uns nun die ersten drei Ausrüstungsgegenstände betrachten: den Gürtel, den Brustpanzer und die Schuhe.
Die ersten drei Bestandteile der geistlichen Waffenrüstung
So steht nun fest, mit den Lenden umgürtet durch die Wahrheit, bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit. An den Füßen tragt die Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verkündigen.
Der Gürtel der Wahrheit
Der Gürtel der Wahrheit – kurz zum Bild selbst: Die Kleidung in der Antike war meist lang und wurde locker getragen. Wenn man sich ungehindert bewegen wollte, musste man die lange, lose Kleidung mit einem Gürtel feststecken. So gewann man Bewegungsfreiheit.
Der Gürtel war also notwendig. Ohne Gürtel kein Kampf, sondern nur Krampf. Meine geistliche Beweglichkeit im Kampf gegen das Böse hängt davon ab, dass ich den Gürtel der Wahrheit anziehe. Wenn ich das nicht tue, bin ich von vornherein kampfunfähig.
Aber was bedeutet der Gürtel der Wahrheit? Wahrheit ist das Gegenteil von Lüge und Heuchelei. Was ich im Kampf mit dem Teufel als Erstes brauche, ist eine bedingungslose Liebe zur Wahrheit. Solange ich noch eine religiöse Maske trage, mich selbst betrüge und nicht ehrlich bin, habe ich keine Chance, wenn der Teufel mich angreift.
Solange ich die Lügen, die ich über mich glaube, nicht loslasse, kämpfe ich wie ein römischer Soldat ohne Gürtel. Ich werde mich verheddern und fallen. Alles beginnt mit einem ehrlichen Blick in den Spiegel: Wer bin ich wirklich?
Wenn ich aufhöre, Sünde zu beschönigen und mich beziehungsweise meine Umstände so sehe, wie sie wirklich sind, dann bin ich für den Kampf bereit.
Der Brustpanzer der Gerechtigkeit
Zweiter Punkt: der Brustpanzer der Gerechtigkeit. Ein Brustpanzer konnte aus gebogenen Metallschienen bestehen oder, wie ein Kettenhemd, aus Metallringen gefertigt sein. Die Funktion ist klar: Schutz der lebenswichtigen Organe.
Brustpanzer der Gerechtigkeit – was ist mit Gerechtigkeit gemeint? Gerechtigkeit beschreibt mein Verhalten. Sie zeigt sich, wenn man tut, was Salomo so beschreibt: Fürchte Gott und halte seine Gebote.
Beim Brustpanzer der Gerechtigkeit geht es um meinen Umgang mit Gottes Geboten. Es geht um gelebte Gerechtigkeit. Während die Wahrheit die Frage stellt, wer ich bin, stellt die Gerechtigkeit die Frage, wie ich lebe.
Sollte mein Leben von Ungerechtigkeit geprägt sein, kämpfe ich ohne Brustpanzer. Dann bin ich für den Teufel ein leichtes Ziel, und es braucht nicht viel, um mich zu Fall zu bringen.
Im Kampf mit dem Bösen kann ich nur bestehen, wenn ich mit den Worten des Hebräerbriefes der Heiligung nachjage. Das bedeutet, mit aller Kraft gerecht zu leben und Sünde in jeder Form zu meiden.
Die Schuhe der Bereitschaft zur Verkündigung
Und dann kommt Epheser 6,15. Dort heißt es: „Und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens die Schuhe.“
Römische Soldaten trugen robuste Stiefel mit beschlagenen Sohlen. Diese Stiefel waren für einen Soldaten besonders wichtig, weil sie ihm im Kampf einen festen Stand gaben – die Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums.
Das Evangelium des Friedens zu kennen, es erklären zu können und es verbreiten zu wollen, gibt uns in der Auseinandersetzung mit dem Teufel Standfestigkeit. Das ist der Grund, auf dem ich stehe, die Überzeugung, die ich verteidige.
Deshalb tut es dem eigenen Glaubensleben auch so gut, mit ungläubigen Menschen über das Evangelium zu reden oder auch nur ein paar Traktate zu verteilen. Evangelisation erdet meinen Glauben.
Jedes Mal, wenn ich mich überwinde und zu meinem Christsein stehe – zum Beispiel, wenn ich mit Arbeitskollegen oder Nachbarn ins Gespräch komme – merke ich, wie in mir eine Festigkeit und Freude wächst, der Versuchung zu widerstehen.
Zusammenfassung und praktische Anwendung
Wahrheit, Gerechtigkeit und Evangelisation sind die ersten drei Bestandteile der geistlichen Waffenrüstung. Wir sind wahrhaftig nicht schutzlos. Doch wir dürfen auch nicht naiv sein. Wenn sich in meinem Leben Heuchelei, Ungerechtigkeit oder Feigheit findet, mache ich es dem Teufel leicht. Dann werde ich am bösen Tag nicht bestehen. Er wird nicht fliehen, sondern immer wieder angreifen, bis er mich zu Fall gebracht hat.
Doch dazu muss es nicht kommen. Deshalb lasst uns ehrlich sein, heilig leben und gerne über den Frieden sprechen, den wir durch das Evangelium gefunden haben.
Was könntest du jetzt tun? Drucke dir aus dem Internet das Bild eines römischen Soldaten aus und beschrifte es mit der geistlichen Waffenrüstung. Das war es für heute.
Wenn dich Predigten von mir interessieren, findest du sie auf www.frogwords.de und auf dem YouTube-Kanal. Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.