Einleitung: Die Suche nach dem Wertvollen im Leben
Liebe Freunde,
zwei Typen stehen auf dem Rummelplatz gegenüber dem Bierzelt. Gegenüber bei der Zuckerwatte stehen zwei Mädchen, sogenannte Zuckerpuppen, und eine von ihnen winkt einladend. Da sagt der eine Typ: „Guck mal, kennst du die Ische?“ Der andere antwortet: „Na klar kenne ich die, das ist die Grippe.“ Daraufhin fragt der erste: „Was? Wie heißt die Grippe? Das ist aber ein komischer Name.“
„Ja“, sagt der andere, „die nennen wir so, weil die jeder schon mal gehabt hat.“ Ein Mädchen, das jeder schon mal gehabt hat, das ist nicht viel wert. Und die billigen Flittchen, die du von der Straße weg mit ins Bett nehmen kannst, die kannst du vergessen. Das ist nichts für die Dauer, wenn du einen Menschen suchst, ein Mädchen für die Dauer – für die Dauer eines ganzen Lebens.
Da muss das eine sein, die du verehren kannst, die du achten kannst, auf die du warten kannst. So etwas findet man nun mal normalerweise nicht auf dem Rummel, sondern so etwas muss man suchen. Und wenn du eines Tages eine gefunden hast, von der du sagst: „Die oder keine“, dann bist du bereit, für sie jedes Opfer zu bringen.
Als Erstes opferst du deine Bequemlichkeit. Du warst früher zu faul, bloß um die Ecke zum Briefkasten zu gehen. Jetzt läufst du nachts, wenn der letzte Bus weg ist, von einem Ende der Stadt zum anderen – und findest das auch noch schön.
Und was bisher keine Macht der Welt geschafft hat, nämlich dass du deine Jeans ausziehst und ins Opernhaus gehst, das machst du jetzt freiwillig. Du trabst mit Schlips und Bügelfalte in die Oper. Und gibst noch dafür Geld aus, nicht bloß für die eigenen Eintrittskarten, sondern zahlst für das Mädchen auch noch.
Du gibst für sie dein Geld, deine Zeit. Du schränkst dich ein, verzichtest auf deine Hobbys, vielleicht auf deine Freundschaften, auf deine Lebensgewohnheiten. Die änderst du, du bist wie verwandelt. Um sie zur Frau zu kriegen, da zahlst du jeden Preis.
Die Lebenshingabe als Voraussetzung für Gottes Reich
Und genau so sagt Jesus: Genau so ist es mit Gott. Auch Gott hat seinen Preis, und über diesen Preis möchte ich heute mit dir sprechen.
Ich habe dir schon oft gesagt, dass du zu Gott so kommen kannst, wie du bist. Gott liebt dich, und er will dich haben. Aber ich muss jetzt erst mal fragen: Irgendjemand spielt hier Gitarre, höre ich das richtig? Oder höre nur ich das so? Hä? Hier spielt jemand Gitarre in der Wohnung? Komische Sachen gibt es hier. Na, dann lasst ihn weiterspielen. Wenn er unbedingt will, dann spielt er eben.
Ich habe nämlich heute so Ohrensausen und Schnupfen. Ich weiß nicht, ob ich Gespenster höre, aber es ist so, ja? Ich wollte mich bloß mal erkundigen.
Also: Du kannst zu Gott so kommen, wie du willst. Aber wenn du seiner Einladung folgst, dann musst du wissen, dass er dich auf alle Fälle will. Er will dich haben, aber er will dich ganz haben. Dein ganzes Leben – das ist der Preis, den du zu zahlen hast. Ohne eine Lebensübergabe kommst du nicht über die Schwelle von Gottes Reich.
Heute Abend lädt dich Jesus in sein Reich ein. Er sagt zu dir, so steht es im Matthäusevangelium, Kapitel 13, Vers 45: Wer Gottes Einladung versteht, der handelt wie ein Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Wenn er eine entdeckt, die besonders wertvoll ist, verkauft er alles, was er hat, und kauft sie.
Die Suche nach Gottes Reich als Suche nach einer kostbaren Perle
Das Reich Gottes ist also wie eine Perle, die man suchen muss. Das bedeutet, Gott liegt nicht einfach offen auf der Straße, sodass jeder im Vorbeigehen ihn gleich bemerken könnte. Gottes Reich ist auch nicht für jeden verständlich, der nur ein bisschen Verstand im Kopf hat. Und nicht für jeden, der Augen hat, ist Gottes Reich einsichtig.
Einen Sack Kartoffeln kannst du sehen, das ist etwas Reelles. Aber Gott kann man nicht sehen. Für viele ist das der Grund, warum sie Gott für einen Traum halten. Heute hält sich jeder für besonders klug, wenn er brav seine Portion Milch und Lebertran – also abgekürzt M und L – eingenommen hat. Dann glaubt jeder, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und könne sich über die größten Dinge der Welt ein Leben lang Gedanken gemacht haben. Zum Beispiel über Gott ein Urteil fällen, nach dem Motto: „Noch nie hat ein Mensch Gott gesehen, also gibt es Gott nicht!“
Dieser Satz „Noch nie hat ein Mensch Gott gesehen“ steht tatsächlich in der Bibel, im Johannes-Evangelium, gleich im ersten Kapitel, im achtzehnten Vers. Dort steht es wortwörtlich so. Genau das meine ich die ganze Zeit: Einen Sack Kartoffeln kannst du sehen, aber Gott nicht. Das ist der Grund, warum Jesus, wenn er von Gott und von Gottes Reich spricht, ständig in Vergleichen redet. Er sagt: Gottes Reich ist wie ein Schatz im Acker, Gottes Reich ist wie eine Perle und so weiter. Das heißt, Gott ist verborgen.
Deshalb heißt es auch in unserer Jahreslosung: „In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ Wenn du also Gott erkennen willst, wenn du ihn haben willst, dann musst du ihn suchen – natürlich an der richtigen Stelle. Wenn du eine Waschmaschine von Bosch suchst, dann darfst du nicht in die HO gehen, sondern musst in den Intershop. Wenn du aber nicht genug Geld für Bosch hast, dann bist du „boschissen“ dran.
Auf der anderen Seite wäre es völlig verkehrt, wenn du zum Beispiel einen Klempner suchst und in den Intershop gehst. Das heißt, es ist eine Sache der Reihenfolge: Wenn du erst in den Shop gehst und dann zum Klempner, dann läuft das manchmal wie geschmiert. Zum Beispiel ist Nutella sehr schmierfähig, oder? Mit Nutella geht es schneller.
Die Kostbarkeit der Perle und die Suche an der richtigen Stelle
Also zurück zu unserem Gleichnis: Ein Mann, der eine kostbare Perle sucht, wird nicht gerade auf dem Rummelplatz danach suchen. Natürlich gibt es dort auch Perlen. An jeder Bude hängen sie reihenweise an der Stange. Aber es sind bloß billige Dinger, die man noch nachgeschmissen bekommt.
Das ist genauso billiges Zeug wie die Flittchen, die reihenweise an der Berg- und Talbahn hängen und sich den Kerlen an den Hals werfen. Eine Frau fürs Leben, eine kostbare Perle, wirst du in dieser Umgebung wahrscheinlich nicht finden. Der Rummelplatz ist nicht der richtige Ort, um so etwas zu suchen.
Eine kostbare Perle schwimmt nicht einfach an der Oberfläche, zum Beispiel auf einem Teich, so wie die Junggänschen. Sondern eine kostbare Perle liegt unten auf dem Grund des Meeres. Du siehst sie erst, wenn die Oberfläche ganz still geworden ist, und du bekommst sie erst, wenn du tief hinuntertauchst.
So wie in einer Muschel eine Perle verborgen ist, so sind in Christus alle Schätze der Weisheit und der Gotteserkenntnis verborgen. Ich leugne nicht, dass Gott überall ist. Gott ist in jedem Strauch und in jeder Erbse. Aber Gott hat niemals gesagt: Ihr müsst mich in den Sträuchern und in den Erbsen suchen. Sondern er hat gesagt: Sucht mich in Christus! Das ist die einzige Stelle, wo ihr mich findet. Aber dort garantiert.
Das heißt praktisch: Wenn du Gott suchst, musst du in der Bibel lesen, wo von ihm die Rede ist. Manche Leute lesen die Bibel so: Sie klappen sie auf, lesen ein, zwei Verse und sagen dann, sie hätten verstanden oder eben, sie könnten es nicht verstehen. Dann klappen sie das Buch wieder zu – erledigt. So etwas ist sinnlos.
Wenn du aber ein Wort aus der Bibel gelesen hast, vielleicht mehrmals, klappst du nicht gleich das Buch zu. Du hältst erst einmal deine Augen offen, dann hältst du deine Klappe und denkst nach. Du stellst dir ein paar Fragen. Zum Beispiel kannst du dich fragen: Will ich das, was hier steht? Habe ich das, was hier steht? Tue ich das, was hier steht?
Die drei entscheidenden Fragen beim Lesen der Bibel
Wir wollen das gleich einmal an den beiden Versen ausprobieren, über die ich hier predige: Matthäus 13, Verse 45 und 46. Ich habe sie euch ja schon vorgelesen.
Wenn du beim Lesen dieser kleinen Verse drei Fragen mit Ja beantworten kannst – ich will das, habe ich das, tue ich das, was hier steht – dann trittst du heute in ein neues Leben ein.
Also fangen wir noch einmal von vorne an. Wer Gottes Einladung versteht, der handelt wie ein Kaufmann, der schöne Perlen sucht.
Die erste Frage lautet: Willst du das, was hier steht? Es steht hier, er sucht. Meine Frage an dich lautet: Suchst du Jesus? Suchst du ihn um jeden Preis? Oder bist du schon damit zufrieden, dass du seit deiner Taufe sozusagen im großen Sack der Taufscheinbesitzer drinsteckst?
Weißt du, der übliche Kirchenbetrieb, wo dir der liebe Gott zu gesenkten Preisen noch nachgeschmissen wird, wo du offiziell als Christ giltst, weil du einen Taufschein hast und Kirchensteuern zahlst – das hat mit dem Reich Gottes überhaupt nichts zu tun.
Das Massenchristentum ohne eine persönliche Entscheidung hat Jesus nicht gewollt. Sondern er hat gewollt, dass es für dich nichts Wichtigeres gibt als ihn.
Und was ist das Wichtigste für dich in deinem Leben?
Die zweite Frage lautet: Hast du das, was hier steht? Hier steht von dem Mann, der die Perle suchte, dass er sie fand. Hast du Jesus gefunden? Das heißt: Hast du zu ihm ein persönliches Verhältnis? Redest du mit ihm, betest du zu ihm? Hast du Frieden in deiner Seele, hast du ein gutes Gewissen?
Wenn du eine Wohnung hast, ein Wochenendhaus in Wartburg, aber ein unreines Gewissen, dann hast du vermutlich irgendetwas zu viel. Man kann meist nie alles auf einmal haben.
Aber die Freude, von der Jesus redet, die kannst du haben, auch wenn du kein Wochenendhaus hast, kein reicher Mensch bist und keine Gesundheit hast.
Und ich frage dich: Hast du diese Freude? Bist du mit deinem Jesusglauben glücklich? Hast du das schon einmal erfahren, wie herrlich es ist, mit Jesus zu leben?
Ich nehme an, viele von euch werden jetzt sagen: Nein, gerade das habe ich eben noch nie mitgekriegt. Genau das, wovon da dauernd in der Kirche geredet wird – von Freude und Frieden und so – habe ich noch nie etwas gespürt.
Ich lese das hier im Neuen Testament, da steht das drin, und Jesus verspricht das. Aber ich habe das noch nie erfahren.
Woran liegt das eigentlich?
Ich will dir sagen, woran das liegt. Das hängt mit der dritten Frage zusammen, mit der wichtigsten Frage.
Die dritte Frage heißt: Tust du, tust du, was hier steht? Es steht hier, er ging hin und verkaufte alles, was er hatte.
Das hängt alles an dem Wörtchen „alles“. Weißt du, ein bisschen fromm sein, ein bisschen Religion, ein bisschen lieber Gott, so ein bisschen in der Kirche mitmischen – na, das wollen wir zur Not alle.
Aber alles tun, was Jesus sagt, alles ihm anvertrauen, alles ihm übergeben – da zucken wir zurück.
Und viele sagen, das Lied, das wir vorhin gesungen haben, wäre eine Übertreibung: „Alles, mein Gott, was ich habe, kommt von dir. Alles, mein Gott, was ich habe, gebe ich dir.“
Ich glaube, wir machen alle immer wieder den Fehler, dass wir uns ihm nicht ganz ausliefern wollen, dass wir vor diesem Wort „alles“ so zurückschrecken.
Ich muss das erst mal hier in die Seite wälzen, aber ich habe sie schon gefunden.
Die radikale Forderung der Lebenshingabe
Ich wollte euch ein Wort von Coritin Bohm sagen. Coritin Bohm, als sie Christin wurde, hat Folgendes gesagt: Sie war zwar froh, dass Jesus ihr König geworden ist, aber sie wollte gerne Ministerpräsidentin in ihrem Leben bleiben. Das geht eben nicht. Jesus sagt: Wer sein Leben behalten will, der wird es verlieren. Wer es verliert, wer es hergibt, wer es aufgibt, wer stirbt, der wird das Leben erhalten.
Du kannst getauft und bekehrt sein, so viel du willst. Wenn du dein Leben selbst bestimmen willst, dann lebst du an Jesus vorbei und wirst von ihm nichts mitkriegen. Jesus bietet dir Freude, Frieden, Geborgenheit und Glück an – das ist die Perle.
Stell dir vor, es kommt ein Mann und will diese Perle kaufen. Er sagt: „Ich möchte diese Perle haben. Wie viel kostet sie?“ Der Verkäufer antwortet: „Sie ist sehr kostbar.“ Der Mann fragt weiter: „Ja, wie viel kostet sie denn? Ich möchte sie kaufen.“ Der Verkäufer wiederholt: „Ich habe ja schon gesagt, sie ist sehr teuer.“ Der Mann fragt: „Meinst du, ich könnte sie erstehen?“ Der Verkäufer sagt: „Ja, selbstverständlich. Jeder Mensch kann diese Perle kaufen.“ Der Mann möchte nun wissen: „Aber was kostet sie denn nun?“ Der Verkäufer antwortet: „Sie kostet alles, was du hast. Nicht mehr und nicht weniger. Und deswegen kann sie jeder kaufen.“
Der Mann sagt: „Gut, ich will sie kaufen.“ Der Verkäufer erwidert: „Schön, dann wollen wir mal aufschreiben, was du alles besitzt. Was hast du alles?“ Der Mann antwortet: „Also, ich habe auf meinem Konto 5000 Mark.“ Der Verkäufer schreibt das auf. „Hast du sonst noch etwas?“ „Nein, mehr habe ich nicht.“ „Na ja, hast du nicht noch ein bisschen Geld in der Tasche?“ „Na, nun hol das Portemonnaie raus, zählen wir mal ab: 20, 30, 40 Mark.“ „Gut, 40 Mark, schreiben wir noch dazu.“ „Was hast du noch?“ „Also, mehr habe ich nicht, das ist mein ganzer Besitz.“ „Wo wohnst du?“ „Na, ich wohne in meinem Haus.“ „Gut, das kriege ich auch.“ „Na, soll das heißen, dass ich in meiner Garage übernachten soll?“ „Ach, du hast eine Garage? Ja, die kriege ich auch.“ „Na, wieso, wenn ich kein Haus und keine Garage habe, soll ich vielleicht in meinem Auto schlafen?“ „Ach, du hast ein Auto?“ „Ja, ich habe zwei Autos.“ „Ja, zwei kriege ich auch.“ „Hast du sonst noch etwas?“ „Nein.“ „Also, du hast ja jetzt schon alles von mir.“ „Lebst du alleine in der Welt?“ „Nein, nein, ich habe noch eine Frau und zwei Kinder.“ „Gut, die kriege ich auch.“ „Was, die willst du auch haben?“ „Ja.“ „Und hast du sonst noch etwas? Nenne es.“ „Nein, ich habe wirklich ehrlich gesagt jetzt nichts mehr, du hast alles von mir bekommen, jetzt bin bloß noch ich alleine übrig.“ „Gut, und dich will ich auch haben. Die Garage, die Autos, das Haus, die Familie, die Frau, das Geld – und dich selber. Ich will dich, dein ganzes Leben, das ist der Preis.“
Totale Lebenshingabe – unter dem tut es Jesus nicht. Es steht hier: Er verkaufte alles, was er hatte. Die Frage an dich ist: Hast du das schon getan? Bist du bereit, das zu tun?
Es geht jetzt nicht darum, dass du morgen losrennst und deine Klamotten und Möbel verhökerst und dann abends in der leeren Hütte sitzt. Sondern es geht darum, dass du zu Jesus sagst, so wie wir das vorhin in dem Lied gesungen haben: Herr Jesus, alles, was ich habe, das habe ich von dir. Und alles, was ich bin und habe, das gebe ich dir. Ich übergebe dir mein Leben, und ich will dir in allem gehorsam sein.
Die praktische Bedeutung der Lebensübergabe
Wenn du Jesus auf diese Weise dein Leben übergibst, bedeutet das nicht, dass du keinen Besitz mehr haben darfst. Jesus will nicht, dass du zum Armseligen wirst. Du kannst deine Kleidung, deine Schallplatten, deinen Rekorder und alles, was du besitzt, ruhig behalten. Du darfst diese Dinge weiterhin benutzen, aber du darfst nie vergessen, dass jetzt alles Jesus gehört – genauso wie du.
Du bist nur der Verwalter, der Eigentümer ist er. Wenn er etwas von den Dingen braucht, die er dir zur Verfügung gestellt hat, kannst du nicht sagen: „Nein, das ist meine Zeit und mein Feierabend, darüber verfüge ich.“ Du kannst auch nicht großzügig behaupten, dass du Jesus mal ein paar Minuten oder Stunden deines Lebens gibst. Es ist genau umgekehrt: Er hat dir ein Leben zur Verfügung gestellt. Gott gab dir Zeit zum Leben, und deshalb hast du auch Zeit.
Wie oft haben wir das gesungen und wie wenige haben das wirklich verstanden! Ich denke nur an die Mitglieder unserer Junggemeinde hier im Schloss. Zum Jugendgottesdienst sind sie alle da. Aber wenn freitagabends hier sauber gemacht wird, wenn der Dreck weggeräumt wird, sind es immer dieselben paar Männer. Ich denke, das ist nicht nur in der Junggemeinde im Schloss so, sondern auch in euren Junggemeinden.
Dieses Fehlen der Bereitschaft, für Jesus mal mehr zu tun, mal eine Stunde länger zu arbeiten, dieses Fehlen von Mitarbeitern ist ein Zeichen dafür, dass es mit der Lebenshingabe, mit der wirklichen Lebenshingabe, noch nicht richtig geklappt hat. Wenn Jesus deine Zeit braucht, kannst du nicht sagen: „Das ist meine Zeit, Freitagabend, da muss ich etwas anderes machen.“ Das ist eben nicht mehr deine Zeit.
Es ist nicht mehr deine Wohnung, nicht dein Rekorder, nicht deine Frau und nicht dein Leben, sondern alles gehört genau wie du selbst dem Herrn. Wenn du Jesus dein Leben übergibst, ändert sich an deinen Besitzverhältnissen vielleicht zunächst gar nichts. Aber deine Einstellung zum materiellen Besitz, zu den Dingen, zum Leben und zu den Mitmenschen ändert sich spürbar.
Das ist mit Gottes Reich ungefähr so wie mit der Ehe. Wenn zwei heiraten, behalten sie ja beide ihren eigenen Besitz und ihre Sachen. Aber keiner sagt mehr: „Das sind meine Tassen“ oder „Das sind meine Schränke.“ So funktioniert das in der Ehe. Wer so denkt, lebt nicht wirklich partnerschaftlich. Genauso ist es auch im Reich Gottes.
Die Herausforderung der Nachfolge und die Konsequenzen
Prüfe nach, was Jesus gesagt hat, ob seine Worte das abdecken, was in der normalen kirchlichen Praxis gelehrt wird, und ob sie auch dein Leben betreffen. Prüfe es genau. Ich sage, Jesus hat die Menschen herausgefordert zu einem klaren Ja oder Nein. Auch dieses Nein hat er provoziert.
Solange es heißt: Jesus liebt dich und Jesus gibt dir ein neues Leben, sind wir bereit zuzuhören. Aber wenn es ums Bezahlen geht, da werden die Menschen sauer. Das war schon immer so. Als Jesus auf der Erde lebte, gab er den Menschen Brot zu essen. Als er sie satt gemacht hatte, waren alle von ihm begeistert. Jesus war der King.
Doch als die Leute merkten, dass er etwas von ihnen wollte – und das bedeutete eine totale Lebensübergabe – da zogen sie sich zurück. Die Massen gingen wieder weg. Jesus sagte: „Jeder von euch, der nicht alles aufgibt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ Diese Forderung war den meisten Menschen zu hoch.
Aber Jesus hat nicht etwa seine Forderung zurückgeschraubt, um die Massen zu halten. Er sagte nicht: „Na, also gut, dann bin ich zufrieden, wenn ihr irgendwie ein bisschen christlich seid und mir ein wenig von eurem Leben gebt. Und mal ein kleiner Seitensprung oder eine kleine Lüge, dagegen habe ich nichts. Und meine Worte müsst ihr auch nicht so ernst nehmen.“ So billig hat sich Jesus nicht verkauft.
Er hat kein Wort von seinen scharfen Worten zurückgenommen. Lieber hat er die Massen, die vor seinen radikalen Forderungen zurückschreckten, ziehen lassen, als auch nur eines seiner Worte zu ändern.
Wenn jemand so radikal ist wie Jesus, dann kommt es eben dazu, wie es bei ihm gekommen ist: Die Massen, die ihm zuerst nachfolgten, waren später weg. Am Ende liefen ihm nur noch zwölf Jünger hinterher.
Und Jesus hat diese Jünger nicht gedrängt und gesagt: „Liebe Freunde, bleibt doch wenigstens ihr noch bei mir!“ Als er nur noch die zwölf hatte, drehte er sich zu ihnen um, sah ihnen in die Augen und sagte: „Und ihr, wollt ihr jetzt auch weggehen?“ Er ließ es seinen Jüngern frei, ob sie bleiben oder gehen wollten. Und diese Freiheit stellt er auch euch.
Abschluss: Die Entscheidung für Jesus und die Nachfolge
Jesus ist wirklich ein Herr, ein König. Er rennt euch nicht wie ein Bettler hinterher, in der Hoffnung, dass ihr lieb oder vielleicht ein bisschen fromm seid. Jesus senkt nicht die Preise für euch. Es bleibt dabei: Er macht euch ein königliches Angebot, nämlich diese Perle.
Er sagt: Du bekommst von mir etwas, das dir sonst niemand auf der Welt geben kann. Was Jesus dir anbietet, findest du nirgendwo sonst. Diese Perle wird dir angeboten, aber es bleibt dabei: Du musst dafür dein ganzes Leben bezahlen – nicht mehr und nicht weniger.
Auch heute stellt Jesus euch alle vor eine harte Entscheidung. Während in unserem Land viele von ihm abwandern, weil sie Angst bekommen, stellt er euch vor die knallharte Frage: Was wird jetzt aus euch? Wollt ihr vielleicht auch weggehen?
Ich möchte euch von mir sagen: Ich bin entschlossen, diesem Herrn zu folgen. Der Wallfang ist ebenfalls entschlossen, und viele andere in dieser Kirche auch.
