Begreife Gottes Anliegen!

Jürg Birnstiel
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Serie | 3 Teile

Verbreite die beste Botschaft!

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Reihe: Verbreite die beste Botschaft! (1/3)

Einleitung

Kennen sie Shoichi Yokoi? Nein? Dann will ich ihnen seine Geschichte erzählen. Wir schreiben das Jahr 1973. Schauplatz: die kleine Insel Guam im Pazifischen Ozean östlich der Philippinen. Zwei Fischer sind eines Abends damit beschäftigt, die Netze am Fluss zu überprüfen, als vor ihnen eine schmächtige Gestalt vorbeihuscht. Sie laufen der Person nach und nach kurzer Verfolgungsjagd haben sie einen total verdreckten und in Lumpen gehüllten Mann überwältigt. Einen Japaner, wie sich herausstellt. Man zieht einen Übersetzer hinzu. Alle staunen nicht schlecht, als sie hören, dass dieser Mann im Zweiten Weltkrieg zur kaiserlich-japanischen Armee gehörende Sergeant seit 28 Jahren im Dschungel lebt. Er ist immer noch der festen Meinung, der Krieg sei bis jetzt nicht beendet. 28 verlorene Jahre. 28 Jahre gelebt wie ein Tier. 28 Jahre Angst und Flucht. 28 Jahre, die er als freier Mann bei seiner Familie hätte verbringen können. Zwar hatte er Flugblätter mit dem Hinweis gefunden, dass der Krieg vorbei sei, aber er hielt sie für eine Lüge des Feindes. Vielleicht schütteln Sie jetzt den Kopf und sagen sich, so dumm kann doch niemand sein. Doch, Menschen können so dumm sein. Viele Menschen leben wie in einem Dschungel, ein schöner und oft bequemer Dschungel. Sie leben aber nicht in Frieden mit Gott dem Schöpfer. Sie haben vielleicht schon eine Bibel bekommen, ein Traktat gelesen oder vom Friedensangebot Gottes gehört. Aber sie nehmen das nicht ernst. Wir – so hoffe ich – wissen, dass das, was Gott uns Menschen offeriert, das grösste ist, was wir in diesem Leben bekommen können. Das Angebot Gottes ist unschlagbar, konkurrenzlos und es ist – was gar nicht selbstverständlich ist – kostenlos für uns. Deshalb muss diese, mit Abstand beste Botschaft, verbreitet werden! So ist es gut, wenn wir uns wieder einmal Zeit nehmen, uns mit dieser besten Botschaft zu beschäftigen und uns Gedanken zu machen, wie wir uns bei der Verbreitung beteiligen können. Nur so kann es geschehen, dass Menschen ihren Dschungel verlassen können und ihr Leben eine ganz neue Qualität bekommt. Die nächsten beiden Predigten dieses Quattros, werden wir uns Gedanken machen, wie wir die Verbreitung dieser Botschaft praktisch anpacken können. Heute möchte ich aufzeigen, was Gottes Anliegen ist. Denn es geht nicht zuerst um unser Anliegen, was uns wichtig ist, denn das ist eigentlich bedeutungslos. Hingegen ist es sehr wichtig, welches Anliegen Gott hat.

I. Gott will retten

Gott will retten. Gott will Menschen retten, damit sage ich Euch nichts Neues. Aber, es ist gut, wenn uns klar ist, dass das Gottes Hauptanliegen ist. Nicht unsere Gesundheit, nicht unser Beruf, nicht unser Lohn usw. Das ist Gott zwar nicht gleichgültig, aber sein Hauptanliegen ist es nicht. Paulus schrieb Timotheus: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen.“ (1. Timotheus 2, 4) Gott hat sich mit der Verlorenheit von uns Menschen nicht abgefunden. Er will uns nicht ins Verderben rennen lassen, denn es stimmt, was Paulus nach Rom schreibt: „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod.“ (Römer 6, 23) Tod bedeutet ewige Verdammnis. Eine Ewigkeit den schrecklichen Qualen der Hölle ausgeliefert bleiben. Diese Vorstellung ist für Gott unerträglich. Er will das verhindern und er war bereit, dafür einen hohen Preis zu zahlen. Schon früher versuchte er sein Volk, Israel, vor der Verdammnis zu retten. Er schickte z.B. den Propheten Jeremia, um Versöhnung und Rettung anzubieten. Gott hoffte auf Einsicht und Umkehr. Er sagte Jeremia: „Vielleicht werden die Leute von Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben.“ Jeremia 36, 3 Viele Menschen meinen es gäbe zwischen Gott im AT und Gott im NT grosse Unterschiede. Der AT Gott würde sich durch Kriege, Rache und Gericht auszeichnen. Der Gott des NT‘s würde hingegen Gnade und Barmherzigkeit walten lassen. Leider ist es so, dass die meisten Leute das einfach nachplappern. Sie kennen weder das AT noch das NT. Tatsache ist, dass es keinen AT Gott und keinen NT Gott gibt. Es gibt nur einen Gott, der sich sowohl im AT wie auch im NT offenbart. Gott will Menschen retten, das wird im AT und im NT deutlich. So sagt Gott durch den Propheten Hesekiel: „So gewiss ich – der Herr – lebe, mir macht es keine Freude, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er seinen falschen Weg aufgibt und am Leben bleibt. Darum kehrt um, kehrt schleunigst um! Warum wollt ihr in euer Verderben laufen?“ (Hesekiel 33, 11) Gott will jeden Menschen retten. Das sind nicht nur leere Worte, sondern Gott hat dafür sehr viel getan. Er sandte seinen Sohn in diese Welt und zwar nicht, um die Menschen zu richten, wie Johannes schreibt: „Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.“ Johannes 3, 17. Verurteilt sind wir bereits, dazu musste Jesus nicht kommen. Jesus ist gekommen, damit er uns von der Schuld frei macht, er ist gekommen, um die Strafe, die wir verdient hätten, für uns zu bezahlen. „Den Schuldschein, der auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt.“ (Kolosser 2, 14) Das tat Jesus für jeden Menschen, indem er sich kreuzigen liess. An diesem Kreuz hat er unsere Rechnung bezahlt. Wir können jetzt unsere Schuld bekennen und Jesus in unser Leben einladen. Wenn wir das tun, dann gilt auch das, was Jesus getan für mich ganz persönlich – für meine eigene Schuld. Paulus beschreibt das so: „Durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und sind daher auch mit ihm begraben worden. Weil nun aber Christus durch die unvergleichlich herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, ist auch unser Leben neu geworden, und das bedeutet: Wir sollen jetzt ein neues Leben führen.“ (Römer 6, 4) Wenn das im Leben eines Menschen geschieht, dann bricht im Himmel, bei den Engeln Gottes grosse Freude aus. Jesus spricht über diese grosse Freude im Himmel. Er erzählt eine Geschichte, in der eine Frau etwas Wertvolles verlor und nach intensiver Suche wieder fand. Ihre Freude war riesig und Jesus sagt: „Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen einzigen Sünder, der umkehrt.“ Lukas 15, 10. In meinen Augen ist es eindeutig, dass Gottes Hauptanliegen die Rettung von uns Menschen ist. Und das tiefste Motiv, warum uns Gott retten will und so viel dafür getan hat und bis heute tut, ist seine grosse Liebe zu uns Menschen. „Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ Johannes 3, 16. Mit Welt ist nicht nur ein bestimmter Teil von Menschen gemeint. Mit Welt ist jeder Mensch gemeint. Jeder Mensch kann diese Rettung erleben. Petrus hatte das mit eigenen Augen gesehen, mit Erstaunen sagte er: „Gott fragt nicht danach, zu welchem Volk jemand gehört, sondern nimmt jeden an, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was gut und richtig ist.“ Apostelgeschichte 10, 35. Denn die Tür steht für jeden Menschen weit offen! Auch Paulus hält fest: Denn die rettende Gnade Gottes ist offenbar geworden, und sie gilt allen Menschen. (Titus 2, 11)

Bibelstellen zum Nachschlagen: Hesekiel 33, 11; Matthäus 20, 28; Markus 9, 12; Lukas 15, 7.10.; Johannes 3, 16-17; Apostelgeschichte 10, 34-35; Römer 5, 8; 10, 12-13; Kolosser 2, 14; 1.Timotheus 2, 4-6; Titus 2,11; 1. Petrus 2, 24-25; 2. Petrus 3,9

II. Gott will senden

Wenn Gottes Haupanliegen ist, Menschen zu retten, dann überrascht es ja nicht, dass er dieses Rettungsprojekt mit allen Mitteln vorantreiben will. Deshalb will er uns, die wir Jesus lieben, in diese Aufgabe einbeziehen. Wie wichtig das Gott ist, wird dadurch klar, dass Jesus kurz bevor er zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrte, den Jünger diesen Auftrag gibt. „Geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Matthäus 28, 19) „Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28, 20) Gott will uns senden. Er will, dass wir sein Hauptanliegen zu unserem Hauptanliegen machen. Wir sollen helfen, das Evangelium, die frohe Botschaft von der Rettung, zu verbreiten! Gott ist das so wichtig, dass wir sogar dafür beten sollen, dass genügend Leute sich mit dieser Aufgabe identifizieren und mitarbeiten. Jesus sagte seinen Jüngern: „Die Ernte ist gross, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt!“ (Matthäus 9, 37-38) Sind wir uns der Wichtigkeit diese Aufgabe wirklich bewusst? Teilen wir mit Gott die Liebe zu den Menschen und engagieren wir uns dafür, dass Menschen die Botschaft hören und dadurch die Möglichkeit bekommen, gerettet zu werden? Ist es nicht so, dass wir diese Leidenschaft oft schneller verlieren, als uns lieb ist? Wie sich das entwickeln kann, möchte ich am Beispiel einer Rettungsstation an einer gefährlichen Küste aufzeigen. An einer gefährlichen Küste befand sich eine kleine armselige Rettungsstation. Die Küste war schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Deshalb hatte sich eine handvoll Freiwilliger hier eine kleine Hütte gebaut, um den Wachtdienst zu versehen. Zu dieser Rettungsstation gehörte nur ein einziges Boot. Mit diesem wagte sich die kleine mutige Mannschaft immer wieder, bei Tag und bei Nacht, auf das Meer hinaus, um die Schiffbrüchigen zu retten. Es dauerte nicht lange, dass dieser kleine Stützpunkt bald überall bekannt wurde. Viele der Gerettete und auch andere Leute aus der Umgebung waren gern bereit, die armselige Station mit Geld zu unterstützen. Die Zahl der Gönner wuchs. So konnte man sich neue Boote kaufen und neue Mannschaften schulen. Mit der Zeit gefiel den Gönnern die kleine ärmliche Hütte nicht mehr. Die Geretteten, sagte man, benötigten doch einen etwas komfortableren Ort als erste Zufluchtsstätte. Deshalb beschloss man, die provisorischen Lagerstätten durch richtige Betten zu ersetzen. Man erweiterte das Gebäude und stattete alle Räume mit schöneren Möbeln aus. Auf diese Weise wurde die Rettungsstation allmählich zu einem beliebten Aufenthaltsort. Die Station diente den Männern als Clubhaus, in dem man gesellig beieinander sein konnte. Gleichzeitig geschah aber auch etwas sehr Verständliches: immer weniger Freiwillige waren bereit, mit auf Bergungsfahrt zu gehen. Was tat man? Man heuerte für die Rettungsboote eine eigene Besatzung an. Immerhin schmückte das Wappen des Seenotdienstes noch überall die Räume. Und nun passierte folgendes: Vor der Küste scheiterte ein grosses Schiff, und die angeheuerten Seeleute kehrten mit ganzen Bootsladungen frierenden und halbertrunkenen Schiffsbrüchigen zurück. Unter ihnen befanden sich Schwarze und Orientalen. In dem schönen Clubhaus entstand Chaos. Das Verwaltungskomitee liess deshalb gleich danach Duschkabinen im Freien errichten, damit man die Schiffbrüchigen vor Betreten des Clubhauses gründlich säubern könne. Bei der nächsten Versammlung gab es eine Auseinandersetzung unter den Mitgliedern. Die meisten wollten den Rettungsdienst einstellen, weil er unangenehm und dem normalen Clubbetrieb hinderlich sei. Einige jedoch vertraten den Standpunkt, dass Lebensrettung die vorrangige Aufgabe sei und dass man sich auch noch als “Lebensrettungsstation” bezeichne. Sie wurden schnell überstimmt. Man sagte ihnen: Sie könnten ja auch woanders ihre eigene Rettungsstation aufmachen, wenn ihnen das Leben all dieser angetriebenen schiffbrüchigen Typen so wichtig sei. Das taten sie dann auch. Sie fingen ganz von vorne an mit einer kleinen erbärmlichen Hütte. Ihr guter Ruf aber verbreitete sich sehr schnell. Es gab neue Gönner, und es entstand ein neues Clubhaus - usw. usf. Die neue Station wandelte sich genauso wie die erste. Und so kam es dann schliesslich zur Gründung einer dritten Rettungsstation. Doch auch hier wiederholte sich die alte Geschichte. Zuerst gab es wieder nur eine kleine erbärmliche Hütte. Aber der gute Ruf verbreitete sich schnell; es gab Gönner; es wurde ein Clubhaus gebaut usw. usf. Wenn man heute diese Küste besucht, findet man längs der Uferstrasse eine beträchtliche Reihe exklusiver Clubs. Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis; nur - die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken! Wie ist das mit uns? Sitzen wir im Clubhaus und geniessen, was wir haben und draussen ertrinken die Menschen? Oder verlassen wir noch unsere Komfortzohnen und helfen Menschen aus dem Wasser zu ziehen. Wie würdest Du Dich auf einer Skala von 1-10 einordnen: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 engagiert………..etabliert Mir ist bewusst, dass es nicht einfach ist, an diesem Auftrag dran zu bleiben. Es ist ja nicht so wie bei dieser Küstenwache, dass die Leute immer dankbar sind, wenn wir sie retten wollen und ihnen die beste Botschaft bringen. Wir stossen auf viel Ablehnung und das macht die ganze Sache nicht einfach. Doch wir werden deshalb von diesem Auftrag nicht entbunden. Gott will uns senden, er will, dass wir uns an seiner Rettungsaktion beteiligen. Es ist an uns, das Evangelium weiter zu geben, denn wie sollen die Menschen davon erfahren, wenn wir es ihnen nicht sagen. Deshalb schreibt Paulus: „Den Herrn anrufen kann man nur, wenn man an ihn glaubt. An ihn glauben kann man nur, wenn man von ihm gehört hat. Von ihm hören kann man nur, wenn jemand da ist, der die Botschaft von ihm verkündet.“ (Römer 10, 14)

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 9, 37-38; Matthäus 28, 19-20; Römer 10, 14

Schlussgedanke

Verbreite die beste Botschaft! Natürlich ist nicht jeder ein Evangelist. Aber jeder kann sich seinen Gaben und Fähigkeiten entsprechend an der Verbreitung des Evangeliums beteiligen. Es kann sein, dass Du einen Freund oder Arbeitskollegen zu einer Veranstaltung einlädst, von der Du denkst, dass er dort das Evangelium gut und verständlich hört. Du kannst ein gutes und hilfreiches Buch weitergeben usw. Das werden wir im Gemeindewochenende und bei den nächsten beiden Predigten dieses Sunntigsquattro noch anschauen. Aber eines muss uns klar sein. Wir werden uns nur dann mit Überzeugung an diesem Auftrag beteiligen, wenn uns bewusst ist, wie wichtig Gott dieses Anliegen ist und wie wichtig diese Botschaft für jeden einzelnen Menschen ist. Wir müssen also zuerst selbst von der unbeschreiblichen Grossartigkeit dieser Botschaft ergriffen sein. So wie wir das bei Paulus sehen, der sagt: „Doch genau die Dinge, die ich damals für einen Gewinn hielt, haben mir – wenn ich es von Christus her ansehe – nichts als Verlust gebracht.“ (Philipper 3, 7) „Mehr noch: Jesus Christus, meinen Herrn, zu kennen ist etwas so unüberbietbar Grosses, dass ich, wenn ich mich auf irgendetwas anderes verlassen würde, nur verlieren könnte. Seinetwegen habe ich allem, was mir früher ein Gewinn zu sein schien, den Rücken gekehrt; es ist in meinen Augen nichts anderes als Müll. Denn der Gewinn, nach dem ich strebe, ist Christus.“ (Philipper 3, 8) Gott liebt jeden Menschen und jeder der an Jesus glaubt, wird gerettet werden. Wollen wir diese grossartige Botschaft mit aller Kraft und allen Mitteln verbreiten?! Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 85, 7; Galater 6, 9; Philipper 3,7-8