Einführung in den Predigttext und Anlass des Jubiläums
Wir haben heute als Predigttext nur einen Vers. Wenn Sie die Bibel aufschlagen, finden Sie Johannes 20,21: Die Erscheinung des auferstandenen Herrn Jesus vor seinen Jüngern. Es ist eine Ergänzung zum Missionsbefehl, nur der zweite Teil davon: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Herr Jesus macht uns diesen kurzen, aber wichtigen Befehl klar.
Armin, dann steht unser Kirchlein schon dreißig Jahre. Das ist eine kurze Zeit, wenn man daran denkt, wie wir ehrwürdige Dome und Kathedralen haben, die von der Patina der Jahrhunderte bedeckt sind. Dort zählen sie überhaupt nur noch die Jahrhunderte, so wie wir die Jahre zählen. Wir freuen uns an so einem relativ kurzen Abschnitt. Aber er ist für uns ein ganz wichtiger Einschnitt, denn dreißig Jahre sind doch eine sehr lange Zeit.
Jetzt möchte ich mal einen respektlosen Vergleich gebrauchen – aber Sie entschuldigen, das ist ja nur ein Vergleich: Wenn das Ganze, was wir heute als Jubiläum bedenken, ein Laden wäre, dann würde man sagen: „Ach, in diesen dreißig Jahren habt ihr euch hoffentlich auch gewandelt.“ Stellen Sie sich mal vor, der Laden würde noch die Dinge verkaufen, die er vor dreißig Jahren verkauft hat. Das wäre unmöglich. Da wäre er längst außerhalb jeder Konkurrenz. Da hätte er längst seine Leute verloren.
Und da verstehe ich, dass manche denken: „Ach, habt ihr noch die Ladenhüter von vor fünf Jahren? Da gibt es doch Schlussverkauf. Dann verramscht doch das Zeug.“ Und dann kommen neue Sachen. Mit den neuen Sachen passt man sich an den Geschmack der Leute an. Schließlich muss man Kunden werben, man muss doch die Menschen gewinnen.
Wenn ich hier und da nachfrage, treffe ich immer wieder freimütige Leute, die mir einen Tipp geben. Die sagen: „Sie sind ja gar nicht so verstaubt und altmodisch. Sie sind doch ein progressiver Mensch. Wissen Sie, für mich ist die Kirche nur interessant, wenn sie sich löst von ihren alten, zeitbedingten, längst vergangenen Dingen. Sie müssen heute den modernen Menschen etwas bieten. Schließlich haben wir einen anderen Lebensstil als die Menschen vor zweitausend Jahren.“
Und dann kommt auf einmal das Gespräch, das da weitergeht, auf eine ganz wichtige Frage: „Was ist eigentlich da los?“ „Ach“, sagt einer, „vielleicht sind Sie ein bisschen traditionell.“ „Nein, bin ich gar nicht. Ich bin sonst sehr, sehr zeitzugewandt. Ich bin modern. Aber in dieser Sache kann ich nicht anders.“ „Ach, haben Sie das irgendwie als eine verklemmte Sache Ihres Seelenlebens?“
Oder die Leute sind ja nett, sie wollen ja verstehen: „Was ist da bloß bei Ihnen los?“ Und ich darf Ihnen heute in der Predigt einmal erklären: Es ist gerade so gefallen, dass ich dieses Wort ausgesucht habe für unsere Reihe vom missionarischen Jahr, von unserem Dienst, den wir für Jesus tun müssen. Zufällig, ich habe es erst später gemerkt, fällt das auf diesen Jubiläumstag – und das passt wunderbar zusammen.
Das ehrwürdige Dienstverhältnis der Christen
Wenn wir uns überlegen, was unser Amt ist, möchte ich Ihnen zuerst sagen: Wir stehen in einem ehrwürdigen Dienstverhältnis.
Manche denken vielleicht: „Das ist doch etwas Altes und Ehrwürdiges, also konservativ und aus vergangenen Jahrhunderten. Dann bist du doch an alte Dinge gebunden.“ Aber das hängt überhaupt nicht mit unserer sonstigen Lebenseinstellung zusammen. Nur an einer Sache bin ich gebunden: Wie ich zum Glauben an Jesus Christus kam. Ich habe begriffen, dass im Augenblick meines Glaubens, meines Vertrauens, gleichzeitig Jesus mich in Dienst nahm und mich verpflichtete. Er hat mich in dasselbe Engagement hineingenommen, in dem er selbst steht.
Genauso, wie mich der Vater sendet, so sende ich euch. Ebenso wie Jesus vom Vater in die Welt gesandt wurde, sind Christen in die Welt hineingesandt. Das ist das Thema. Wir sind in dasselbe ehrwürdige Dienstverhältnis hineingespannt. Wir haben nicht in der Welt die Sache Jesu zu vertreten, wie wir es uns vorstellen, sondern wir sind die Gesandten von ihm, ein Beispiel, ein Bild, das das deutlich macht.
Wenn die deutsche Bundesregierung einen Gesandten in ein fremdes Land schickt, dann hat dieser Mann dort unsere Bundesrepublik zu vertreten. Es ist ganz unwichtig, wie dieser Mann aussieht oder was er in seiner Erscheinung zur Geltung bringt. Niemand erwartet, dass der Botschafter das Rauschen der Schwarzwaldtannen demonstrieren kann oder den mächtigen Rheinfluss und seine Burgen. Das kann ein Mann sein, der ganz anders wirkt. Aber das Wichtigste ist, dass er sich als Beauftragter, als Botschafter, als Gesandter unseres Landes versteht.
Verstehen Sie jetzt, was die unauflösliche Bindung von Christen in dieser Welt ist? Das hat nichts mit konservativ, mit Mode oder mit Lust und Willen zu tun. Wenn wir Christen sind, dann sind wir an Christus gebunden. Anders gibt es keine christliche Existenz, an seinen Auftrag, an sein Amt.
Stellen Sie sich vor, der Botschafter in Tokio würde sagen: „Ich geniere mich, es ist mir peinlich, wenn ich dort die Fahne der Bundesrepublik auf meinem Dach flattern lassen muss. Ich denke, lieber oben eine Mickey-Maus-Fahne, das macht weniger an oder stößt weniger an.“ Er versteht sich dort draußen in Tokio als ein Fremder und doch Gesandter. Und es ist sein Stolz, dass er im Auftrag dieser fremden Nation dort ist.
In meinem Zeugendienst morgen früh, wenn wir draußen stehen, gilt das auch noch: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Ihr Leben, die Stunden, die Sie draußen verbringen, sind nicht losgelöst von Ihrem Dienst. Sobald Sie Christ geworden sind, stehen Sie unter dem Dienstvertrag Jesu, sind in sein Amt hineingenommen, so wie Jesus sein Amt verstand. Und das ist das Einzige, was unsere Kirchliche Existenz wirklich groß macht.
In der letzten Woche war die große Aktion in Garmisch-Partenkirchen. Dort hat Johannes Hansen einen Satz gesagt, den ich wunderbar finde: „Das Beste an der Kirche ist das, was wir sonst zu bieten haben.“ Unsere Gesichter sind doch nicht interessant, unsere Kirchenböden, die Steine sind es nicht, unsere Ordnungen sind es nicht. Wir sind doch die Botschafter Jesu, wir sind die Gesandten von ihm – aber nicht nur hier innerhalb der Kirchenmauern.
Verstehen wir unser tägliches Leben genauso? Ich bin von Jesus in die Welt hineingesandt. Es beschränkt sich nicht auf eine gottesdienstliche Stunde. Hier habe ich meinen Platz draußen in der Welt, wie mich der Vater gesandt hat. Und wird das, was Jesus als Sendung hatte, für uns zum Vorbild?
Sie können jetzt mit Recht einwenden: „Wir können uns doch nicht mit Jesus messen.“ Jesus war vollkommen, er war heilig. Sein Dienst war unvergleichlich. Er hat sein Leben zur Erlösung der Welt gegeben. Mein Dienst ist kümmerlich, schwach und klein. Sicherlich ist der Erfolg nicht vergleichbar. Das, was Jesus hineingelegt hat, ist einzigartig. Aber an dieser Bindung können Christen nicht vorbeigehen, auch wenn viele Christen dem Wahn verfallen, als ob sie aus dieser Bindung herausspringen könnten. Das ist nicht unser Belieben gesetzt.
Und das wird mir ein Trost: Jesus, der dieses Erdenleben auf sich nahm, die Erbärmlichkeit des menschlichen Leibes und diese Schwachheit trug, der teilhatte an unseren Nöten. Er war ja keine kleine Figur. Das war ein Leben, wie wir es stark täglich als Last empfinden. Man kann von den Ängsten Jesu lesen, vom Zittern und vom Zagen. Genauso, wie mich der Vater gesandt hat, hat Jesus in dieser Niedrigkeit des Lebens Gottes Spuren hineingezeichnet.
Das ist doch das Geheimnis unseres Christenlebens, unseres Gemeindelebens: Es gefällt Gott, uns zu senden. Er ist so groß, dass er sagt: „Dort, in der Dobelstraße 14, dort will ich wirken.“ Und sie nehmen mit ihrem komplexen Leben diese Aufgabe an und sagen: „Ich will mich durch dich hindurch verherrlichen, ich brauche dich.“
Wenn wir von diesem Auftrag lassen, wenn wir dieses ehrwürdige, heilige Dienstverhältnis geringachten, zerstören wir unsere eigene Lebensgrundlage. Keine Sorge, wenn einer meint, uns wäre nur der Verkündigungsdienst aufgetragen. Jesus hat nicht nur verkündet. Wie hat er sich um die Kranken gekümmert? Wie hat Jesus sich um die irdischen Sorgen gekümmert?
Wenn Jesus uns sendet, dann haben wir ein offenes Auge für die Nöte der Menschen. Wir werden zu Leuten kommen, die traurig sind, aber sagen: „Wir werden euch geben, was wir geben können, weil wir ein Herz für euch haben.“ Wenn wir uns verstehen als Gesandte Jesu, wie Gott Jesus gesagt hat: „So sende ich euch in die Welt hinein.“ Und diese Welt gehört doch Gott. Die hat er doch geschaffen, bis hinein in die Natur und die Verwaltung der Schätze dieser Erde und der Schönheit dieser Welt.
Genauso wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Da wird uns deutlich: Das ist das umschreibende Programm für ein ganzes erfülltes Menschenleben. Wo wollen Menschen sonst glücklich werden?
Ein Missionar, ein englischer Missionsarzt, der eigentlich seine Heimat in Uganda hatte, machte vor Jahren einen kurzen zweiwöchigen Einsatz in Tansania, in einem Gebiet, wo noch kein Missionsarzt gearbeitet hatte. Er war Augenspezialist und erzählte ergreifend, wie er dort in einer Hütte operierte. Er hatte überhaupt keine technischen Voraussetzungen, um Augenoperationen durchzuführen. Aus einem Land Rover hatte er die Scheinwerfer ausgebaut und in der Hütte aufgehängt. Dann operierte er, solange das Licht aus der Batterie reichte.
Er erzählte, es sei ganz selbstverständlich für ihn gewesen, Menschen zu helfen. Das war der Auftrag Gottes. Aber das Größte war, wenn am Morgen eine große Zahl von Patienten vor der Hütte sich versammelte und er mit ihnen aus der Bibel las. Wer will das auseinanderreißen? Wer will Menschen das Größte verschweigen?
Dann erzählte dieser Arzt, dass es ihm erst richtig deutlich wurde, als er zurückfuhr zu der kleinen Schneise im Busch, wo das Missionsflugzeug auf ihn wartete, um ihn wieder zurückzubringen an sein Hospital in Uganda. Dort liefen an der Straße ein paar Menschen entlang, die er weggeschickt hatte, weil er sie nicht mehr heilen konnte. Es war zu spät.
Er sagte: „Ich bin dort noch einmal stehengeblieben und habe mit ihnen darüber gesprochen: ‚Die auf ihn sehen, werden erquickt.‘“ Wenn heute ein Missionsdienst meint, unsere sozialen Gaben allein während der Dienste seien die Heilung der Welt, dann wären wir Betrüger und Fälscher.
Doch die große Sache, die Gott uns anvertraut hat, gehört alles mit dazu. Und sie findet erst ihre Vollendung, wenn ich einen Menschen zum größten Glück zurückführen darf. Das größte Glück bleibt für uns immer wieder, dass Verlorene ihren himmlischen Vater wiederfinden und dass Menschen, die nicht wissen, wozu sie leben, heimfinden ins Vaterhaus und den Plan Gottes über ihr Leben erkennen.
Haben Sie es festgehalten? Das ist ein ehrwürdiger Dienstauftrag. Niedrigkeit zeichnet unsere irdische Existenz aus. Wir sind schwache, kleine Leute. Aber wir haben einen Herrn, der auch den Weg zum Kreuz gegen Schmach auf sich nahm. Er herrschte nicht triumphal über die Menschen, machte keine große Schau. Er diente und verströmte sein Leben im Dienst für andere.
Darum hat ihn Gott auferweckt. Das ganze Gemeindeleben ist wunderbare Auferstehung Gottes. Wie das aussieht, ist nach menschlichem Ermessen oft nicht zu verstehen. Die Zeitgenossen sagten: „Da brauchst du nichts mehr davon erwarten.“ So wie sie Jesus abgeschrieben hatten.
Das stört mich gar nicht, wenn unsere Generation noch so viele Millionen schreien: „Weg mit dem Evangelium!“ oder „Passt es unseren Ideologien nicht?“ Dann vielleicht noch, wenn wir ein bisschen darauf hören. Die Kraft Jesu liegt darin, wo eine Gemeinde ihren Weg geht, gebunden an ihren Dienstauftrag, wo sie ihren Weg geht: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Zweiter Gedanke: Wir haben einen eingeschränkten Handlungsspielraum.
Es ist uns oft nicht bewusst, dass Jesus den größten Kummer nicht mit den Atheisten hat. Das meinen wir immer so. Wenn man das Neue Testament ein bisschen kennt, weiß man, dass Jesus den größten Kummer mit Leuten hat, die ganz fromm tun, sich aber nicht ihm ganz verschreiben.
Es gibt also ein Mit-Jesus-Gehen, aber die letzte Konsequenz des Gehorsams will man nicht haben. Heute höre ich oft das Wort, wenn man darüber redet, was richtig für unseren Auftrag ist, was wir als Christen der Welt schulden und was wir tun sollen. Das sagen Leute, und ich habe es auch gut gemeint. Ja, sicher, das bestreitet niemand. Aber man kann es ja gut meinen und ganz töricht handeln.
Das hat Petrus sehr gut gemeint und meinte, es sei für Jesus das Allerbeste, was er tun könnte, als er das Schwert zog und einem den Marius das Ohr abschlug. Jesus hatte viel Mühe, bis es wieder geheilt war. Und da hatte Jesus viel Ärger mit dem, was wir oft zerstören. Wir meinen, wir täten im Dienst etwas Gutes, aber Jesus kommt kaum nach, die Fehler, die seine Leute fortwährend machen, immer wieder zu reparieren und zu heilen. Und wir kommen uns dabei noch ganz stolz vor.
Darum ist es jetzt schon wichtig, dass wir darauf achten: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Im missionarischen Jahr und für unser ganzes Leben ist es wichtig, dass wir von Jesus her unseren Auftrag uns geben lassen, was wir zu tun schuldig sind.
Jesus hat es nur durchgebracht, den Auftrag seines Vaters korrekt zu erfüllen, indem er Stunden im Gebet verbrachte. Ob wir es in kürzerer Zeit schaffen, bleibt mir ein Rätsel.
Fahr doch, was ist dein Wille? Ich erschrecke heute immer, wenn ich Plakate sehe, auf denen steht: „Kirche für den Menschen.“ Und dann sagt man, ja, wir sollen den Menschen entgegenkommen und irgendwo etwas Nettes sehen und etwas Gutes tun, auch noch mit Jesus.
Jesus hat immer gezögert. Sie können sich jetzt ärgern, aber Sie müssen sich den Sachverhalt des Neuen Testaments einmal vor Augen führen: Als die Hochzeit zu Kana war und der Wein ausging, sagte Maria zu Jesus: „Jetzt ist doch eine Chance, das ist doch eine Sache für dich.“ Jesus antwortete: „Stopp, meine Stunde ist noch nicht da.“
Sie können das überall verfolgen, die Dienste, die Jesus tat, wenn er nötig war, wie die Brotvermehrung. Jesus zögerte und wich aus. Das oberste Prinzip Jesu war nicht, dass er den Menschen diente, sondern dass er Gott diente. Und lösen Sie das nicht so schnell auf: Er verstand sich ganz ausschließlich als Diener Gottes.
„Ich muss tun den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ Wie oft kommt das in den Worten Jesu vor? „Ich muss tun den Willen dessen.“ Jesus konnte auch Nein sagen und konzentrierte sich. Er entdeckte: Erst wenn ich etwas für Gott tue, wird mein Leben erfüllt.
Und jetzt meinen Sie nicht, das sei nur frommes Tun in Kirchenmauern gewesen. Gott ist doch der Anwalt des Menschen. Er ist gut behaftet, auch beim Guten tun und bei der Liebe.
Wie viele Irrwege wurden von Christen im Laufe der Jahrhunderte begangen, die meinten, sie könnten sich an eine Ideologie oder an einen Staatsapparat anhängen und dann lernen, wo man der Kirche Raum lässt. In unseren Tagen wird es wieder so sein, dass man große Weltbewegungen sieht, auf die man aufspringen und mitfahren will.
Man braucht uns doch noch, heißt es. Aber Jesus sagt: „Nein, ich muss den Willen dessen tun, der mich gesandt hat. Ich bin gekommen, dass Jesus verherrlicht werde.“ Und das ist eine große Hilfe für uns.
Wir haben einen eingeschränkten Handlungsspielraum. Ich halte es für sehr gefährlich, wenn man die Gemeinde mit allen möglichen Aufträgen herumhetzt, wo überall in der Welt wir uns engagieren sollen. Ich würde das nicht so sicher sagen. Ich möchte es offenlassen und daher möge Gott Ihnen Weisheit geben, dass er Ihnen zeigt, wo Ihr Platz ist.
Es kann sein, dass jemand den Lebensauftrag bekommt, Mutter zu sein – nicht sonst – und auch in diesem Amt Gott verherrlicht. Dass jemand einen Antrag stellt, für den Stadtrat zu kandidieren, sollten wir auch viel mehr tun. Es gibt viele Möglichkeiten in dieser Welt, Gott zu dienen – im Berufsleben, in der Wirtschaft, heute als Lehrer, als Beamter, in sozialen Berufen. Natürlich soll Gott verherrlicht werden.
Aber Sie werden königlich frei wie Jesus, wenn Sie immer sagen: „Ich bin kein schlechter Mensch. Ich bin nicht abhängig von irgendwelchen Programmen.“ Und selbst wenn ich Parteimitglied bin, bin ich so frei, dass ich eines Tages dem Parteiprogramm Adieu sagen kann, wenn es meiner Gottesbeziehung widerspricht. Wenn ich zu etwas genötigt werde, wo ich von Gott her nicht Ja sagen kann.
Wissen Sie, Christen werden zu solchen Felsenpersönlichkeiten, zu Menschen, die wissen, wofür sie leben, wo der Gott, der sie in dieses Leben gestellt hat, auch ihr letztes Lebensziel ist – allein für Gott.
Wenn nur die Christenheit heute sich wieder rückbesinnen würde, wenn wir uns als Gemeinde sagen: „Ich will allein für Gott leben“, dann würden wir uns nicht hier einkaufen und ganz bestimmt nicht... Wir werden auch keine fromme Kommune machen und dann die Fensterläden runterlassen.
Wir würden ganz genau wissen, wo der Herr uns heute Türen öffnet und wo er segnet. Wenn wir uns Dinge zeigen, die wir gar nicht sehen, weil sie nicht gegenwärtig in der Mode diskutiert und aktuell im Gespräch sind.
Es ist eines der gefährlichsten Worte heute, Christen im Glauben zu verunsichern – nicht dass sie von Gott weggetrieben werden, weil man nicht an Gott glauben dürfe. Das wird alles nicht angetastet heute. Sondern indem man den Menschen als Lebensziel gibt: „Du musst dich selbst verwirklichen.“
Das stimmt nicht. Sie müssen sich nicht selbst verwirklichen. Wenn Sie einmal Ihr Leben psychoanalytisch ausbreiten und da am Ende „verwirklichen wollen“ steht, dann kommt ein schrecklicher, dunkler, unheimlicher Abgrund.
Das Ziel des Menschen ist nicht, dass er seine tiefsten und unbekanntesten Gefühle ausschlägt, sondern dass er Gott ehrt und ihm dient.
Das ist in unserem kurzen Erdenleben hier mitten in Stuttgart: „Gott verherrlicht werde“ – das ist ein Lebensziel, so dass wir leben und zu dem wir gesandt sind.
Das ist eine Einschränkung unseres Handlungsspielraums. Aber jetzt kommt das Dritte: Das ist eine gewaltige Handlungsfolge.
Der Spielraum wird eingeschränkt, aber die Handlungsvollmacht wird umso größer: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Sie alle leiden doch auch in einer zeitlichen Überforderung. Oft hat man im frommen Dienst auch noch so viel zu tun, dass man nicht mehr zurechtkommt.
Nehmen Sie es heute wieder: Herr, ich will Sie nicht als überlastete Folie haben, die nicht mehr zur Besinnung kommt, sondern so, wie mich der Vater gesandt hat.
Jesus hat sein ganzes Leben konzentriert genommen. Er ließ sich auch nicht verführen, als ob er die Botschaft hier anpassen könnte. „Ich muss doch den Pilatus auch noch den Gedanken an Gott nahebringen. Ich muss doch den Parisern auch noch gerecht werden.“
Jesus hat sehr genau zu gewissen Zeiten Nein gesagt und den Anstoß zum Evangelium stehenlassen. Jesus hat sich nicht in der Welt aufgelöst, sondern wusste: „Vater, wenn es sein muss, dann auch für mich ins Leiden.“
Es gibt eine ganze Reihe, die heute nicht unter uns sein können, die jetzt mit schweren Schmerzen im Bett liegen. Wir hatten das.
Jesus hat das gemacht. Fahr doch, dann mach das auch zu deiner Verherrlichung.
Wenn ich sie dann im Krankenbett besuche, will ich nicht nur über das Wetter reden und über die Ärzte. Ich will darüber reden, dass solch eine Zeit, auch wenn wir nicht mehr gesehen werden, zur Verherrlichung Gottes dienen kann.
Wie hat Jesus das vom Vater genommen, bis hinein in die dunkelsten Orte, dort, wo Krankheit steht, bis auf den Friedhof? Um deutlich zu machen, dass der Vater in dieser Welt verherrlicht werden will.
Es war kein großes Echo, das stand am nächsten Morgen nicht in der Zeitung. Und doch hat Gott Großes gewirkt in diesen kleinen, verborgenen Tagen.
Da hat Jesus uns eine Möglichkeit zum Dienst gegeben: „Ich sende euch.“
Wo Jesus endet, werden Sie offene Türen finden. Wir sind nicht an verschlossenen Türen, die wir aufrütteln müssen. Sie werden finden, dass die Türen sich wie von selbst öffnen.
Hier ist ein Auftrag, den wir nicht gebrauchen können. Wie wir jetzt die Anmeldungen für unsere Freizeit auf dem Michelsberg hatten, verstehe ich es als ein unfassbares Wunder, dass ein starkes Drittel junge Leute zwischen 14 und 20 Jahren sind.
Wie kommt das? Dass der Herr uns da die Tür öffnet? Jeder Besuch, jedes Gespräch ist ein Wunder, dass der Herr uns findet und sagt: „Da muss Schulze sein.“ Und da öffne ich die Tür.
Er wird uns nicht immer solch eine Bestätigung geben. Manchmal werden wir arbeiten und keine Frucht sehen. Aber das ist sein Auftrag.
Der Menschensohn ist gekommen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Mitten in dieser Welt ist uns Vollmacht gegeben, etwas niederzureißen von dunklen, bösen Mächten um uns herum.
Wir sind gekommen, um Frieden zu bringen und Verzweifelte zu trösten. Und das Wort, das wir von Jesus sagen, wird wirken. Unser Dienst der Liebe, den wir mit tun, wird genauso gesegnet sein.
So wie die Jünger dann auf dem Boot waren, der Sturm kam und die Wellen das Boot schlugen, und Jesus noch in der Vollmacht des Vaters wirken konnte, obwohl sie verstummten.
Solch eine Vollmacht will Jesus Ihnen auch geben, damit Sie in die Dunkelheit dieser Welt seinen Dienst tun.
In seinem Dienstauftrag sind wir.
Das ist am Jubiläum für uns wichtig: dass wir unseren Gemeindeauftrag wiedererkennen.
Ich bin ganz gewiss, es ist nicht vergebens, was einer tut im Namen Jesu. Und ich bin gewiss, dass nur das über den Tod Bestand hat, was sie im Namen Jesu tun.
Alles andere wird vergehen.
Darum ist das eigentlich das Geheimnis eines ganz glücklichen und erfolgreichen Lebens. Amen.
Die umfassende Sendung und das erfüllte Menschenleben
„Gleich wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Da wird uns deutlich, dass dies das umschreibende Programm für ein ganz erfülltes Menschenleben ist. Wo wollen Menschen sonst glücklich werden?
Ein Missionar, ein englischer Missionsarzt, der eigentlich seine Heimat in Uganda hatte, erzählte vor Jahren von einem kurzen zweiwöchigen Einsatz in Tansania. Er arbeitete in einem Gebiet, in dem noch kein Missionsarzt tätig gewesen war. Er war Augenspezialist und erzählte ergreifend, wie er dort in einer Hütte operierte.
Er hatte überhaupt keine technischen Voraussetzungen, um diese Augenoperationen durchzuführen. Aus einem Land Rover baute er die Scheinwerfer aus und hängte sie in der Hütte auf. Dann operierte er, solange das Licht aus der Batterie reichte.
Er berichtete, dass es für ihn ganz selbstverständlich war, Menschen zu helfen. Das war der Auftrag Gottes. Doch das Größte war für ihn, wenn sich am Morgen die große Zahl von Patienten vor der Hütte versammelte und er mit ihnen aus der Bibel las.
Wer will denn das auseinanderreißen? Wer will den Menschen das Größte verschweigen?
Der Arzt erzählte weiter, dass ihm erst richtig deutlich wurde, als er zurückfuhr zu der kleinen Schneise im Busch, wo das Missionsflugzeug auf ihn wartete, um ihn wieder zurückzubringen an sein Hospital in Uganda. Dort liefen an der Straße ein paar Menschen entlang, die er sah. Es waren diejenigen, die er weggeschickt hatte, weil er sie nicht mehr heilen konnte – weil es zu spät war.
Dann sagte er: „Ich bin dort noch einmal stehengeblieben und habe mit ihnen darüber gesprochen, welche Hoffnung auf ihn sehen. Die werden erquickt.“
Wenn heute ein Missionsdienst meint, unsere sozialen Gaben allein während des Dienstes seien die Heilung der Welt, dann wären wir Betrüger und Fälscher.
Doch die große Sache, die uns Gott anvertraut hat, gehört alles mit dazu. Sie findet doch erst ihre Vollendung, wenn ich einen Menschen zum größten Glück zurückführen darf.
Das größte Glück bleibt für uns immer wieder, dass Verlorene ihren himmlischen Vater wiederfinden und dass Menschen, die nicht wissen, wozu sie leben, heimfinden ins Vaterhaus und den Plan Gottes über ihr Leben erkennen.
Die Demut und Größe des Dienstes im Leben Jesu
Haben Sie es festgehalten? Das ist ein ehrwürdiger Dienstauftrag. Niedrigkeit zeichnet unsere irdische Existenz aus. Wir sind schwache, kleine Leute, aber wir haben einen Herrn, der auch den Weg zum Kreuz gegen Schmach auf sich nahm. Er herrschte nicht triumphal über die Menschen und machte keine große Schau. Er diente und verströmte sein Leben im Dienst für andere.
Darum hat ihn Gott auferweckt. Das gesamte Gemeindeleben wunderte sich über die Auferweckung Gottes. Wie sieht das eigentlich nach menschlichem Ermessen aus? Die Zeitgenossen werden sagen: „Da brauchst du nichts mehr davon erwarten“, so wie sie Jesus abgeschrieben hatten. Das stört mich gar nicht, wenn unsere Generation noch so viele Millionen schreien: „Weg mit dem Evangelium“ oder „Passt es unseren Ideologien?“ Dann hören wir vielleicht ein bisschen darauf.
Die Kraft Jesu liegt darin, wo eine Gemeinde ihren Weg geht, gebunden an ihren Dienstauftrag. „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Zweiter Gedanke: Wir haben einen eingeschränkten Handlungsspielraum. Es ist uns oft nicht bewusst, dass Jesus den größten Kummer nicht mit den Atheisten hat. Das meinen wir immer so. Wenn man das Neue Testament ein bisschen kennt, weiß man, dass Jesus den größten Kummer mit Leuten hat, die ganz fromm machen und sich doch nicht ihm ganz verschreiben. Es gibt also ein Mit-Jesus-Gehen, aber die letzte Konsequenz des Gehorsams will man nicht haben.
Jetzt höre ich heute so oft das Wort, wenn man darüber redet, was richtig für unseren Auftrag ist, was wir als Christen der Welt schulden und was wir tun sollen. Das sagen Leute. Aber ich habe es auch gut gemeint. Ja, sicher, das bestreitet niemand. Aber man kann es ja gut meinen und ganz töricht handeln.
Das hat Petrus sehr gut gemeint und meinte, es sei für Jesus das Allerbeste, was er tun könnte, als er das Schwert zog und dem Marius das Ohr abschlug. Jesus hatte viel Mühe, bis es wieder geheilt war. Und da hat Jesus viel, viel Ärger mit dem, was wir zerstören, und wir meinen, wir würden im Dienst tun.
Jesus kommt kaum nach, die Fehler, die seine Leute fortwährend machen, wieder und wieder zu reparieren und zu heilen. Und wir kommen uns dabei noch ganz, ganz stolz vor. Darum ist es jetzt schon wichtig, dass wir darauf achten: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Im missionarischen Jahr und für unser ganzes Leben ist es wichtig, dass wir von Jesus her unseren Auftrag uns geben lassen, was wir zu tun schuldig sind. Jesus hat es nur durchgebracht, den Auftrag seines Vaters korrekt zu erfüllen, indem er Stunden im Gebet verbrachte. Ob sie es in kürzerer Zeit schaffen, bleibt mir ein Rätsel.
Fahr doch, was ist dein Wille? Ich erschrecke heute immer, wenn ich Plakate sehe, auf denen steht: „Kirche für den Menschen“. Und dann sagt man, ja, wir sollen den Menschen entgegenkommen und irgendwo etwas Nettes sehen und etwas Gutes machen – auch noch mit Jesus.
Jesus hat immer gezögert. Sie können sich jetzt ärgern, aber Sie müssen sich den Sachverhalt des Neuen Testaments einmal anschauen: Die Hochzeit zu Kana, es wird Wein gebracht und Maria sagt: „Jetzt ist es doch eine Chance, und das ist doch eine Sache für dich, Jesus zu tun. Es ist doch immer etwas Gutes für den Menschen.“ Jesus sagt: „Stopp, meine Stunde ist noch nicht da.“
Sie können das überall verfolgen: Die Dienste, die Jesus getan hat, als sie ihn nötig hatten, etwa im Brot herstellen, im Protest in dieser Welt, die Mangelware ist. Jesus zögerte und entwich. Das oberste Prinzip Jesu war nicht, dass er den Menschen diente, sondern dass er Gott diente.
Und jetzt lösen Sie es nicht so schnell auf: Er hat sich ganz ausschließlich als Diener Gottes verstanden. „Ich muss tun den Willen des, der mich gesandt hat.“ Wie oft kommt das in den Worten Jesu vor: „Ich muss tun den Willen des Vaters.“ Nein sagen konnte er. Er hat sich konzentriert und entdeckt: Erst wenn ich etwas für Gott tue, wird mein Leben erfüllt.
Und jetzt meinen Sie doch nicht, das sei nur frommes Tun in Kirchenmauern gewesen. Gott ist doch der Anwalt des Menschen, gut behaftet auch uns beim Gutes tun und bei der Liebe. Wie viele Irrwege wurden von Christen im Laufe der Jahrhunderte begangen, die meinten, sie könnten sich an eine Ideologie oder einen Staatsapparat anhängen und dann noch lernen, wo man der Kirche Raum lässt.
Das wird in unseren Tagen wieder so sein. Irgendwo große Weltbewegungen sehen und sagen: „Wir dürfen draufspringen, aufs Trittbrett und noch mitfahren, man braucht euch doch noch.“ Und Jesus sagt: „Nein, ich muss den Willen dessen tun, der mich gesandt hat. Ich bin gekommen, dass Jesus verherrlicht werde.“
Das ist eine ganz große Hilfe für uns: Wir haben einen eingeschränkten Handlungsspielraum. Ich halte es für sehr gefährlich, wenn man die Gemeinde mit allen möglichen Aufträgen herumhetzt, überall in der Welt, wo wir uns engagieren sollen. Ich würde das nicht so sicher sagen. Ich möchte es Ihnen offenlassen und daher möge Gott Ihnen Weisheit geben, dass er Ihnen zeigt, wo Ihr Platz ist.
Es kann sein, dass jemand als Lebensauftrag bekommt, Mutter zu sein – nicht sonst – und das auch in diesem Amt Gott verherrlicht. Dass ein Antrag für den Stadtrat kandidiert. Wir sollten das auch viel mehr tun und sagen: Es gibt viele Möglichkeiten in dieser Welt, Gott zu dienen – im Berufsleben, auch in der Wirtschaft, heute als Lehrer, als Beamter, in einem sozialen Beruf. Natürlich wird das kurz verherrlicht.
Aber Sie werden königlich frei wie Jesus, wenn Sie immer sagen: „Ich bin nicht schlechter Mensch, ich bin nicht abhängig von irgendwelchen Programmen.“ Und selbst wenn ich Parteimitglied bin, bin ich so frei, dass ich eines Tages dem Parteiprogramm Adieu sagen kann, wenn es meiner Gottesbeziehung widerspricht. Und wenn ich zu etwas genötigt werde, wo ich von Gott her nicht Ja sagen kann.
Wissen Sie, wieder werden Christen zu solchen Felsenpersönlichkeiten, zu Menschen, die wissen, wofür sie leben, wo der Gott, der sie in dieses Leben gestellt hat, auch ihr letztes Lebensziel wird – allein für Gott.
Wenn nur die Christenheit heute sich wieder rückbesinnen würde, wir uns als Gemeinde: „Ich will allein für Gott leben.“ Dann würden wir uns nicht hier einkaufen und ganz bestimmt nicht eine fromme Kommune machen und dann die Fensterläden runterlassen. Wir würden ganz genau wissen, wo der Herr uns heute Türen öffnet, wo er segnet.
Wenn wir uns Dinge zeigen, die wir gar nicht sehen, weil sie nicht gegenwärtig in der Mode diskutiert und aktuell im Gespräch sind, ist das eines der gefährlichsten Worte heute, die Christen im Glauben verunsichern. Nicht dass sie von Gott weggetrieben werden, weil man nicht an Gott glauben dürfe – das wird heute alles nicht angetastet –, sondern indem man den Menschen als Lebensziel gibt: „Du musst dich selbst verwirklichen.“
Stimmt nicht. Sie müssen sich nicht selbst verwirklichen. Wenn Sie einmal Ihr Leben psychoanalytisch ausbreiten und da steht am Ende „verwirklichen wollen“, dann kommt ein schrecklicher, dunkler, unheimlicher Abgrund. Das Ziel des Menschen ist nicht, dass er seine tiefsten und unbekanntesten Gefühle ausschlägt, sondern dass er Gott ehrt und ihm dient.
Das in unserem kurzen Erdenleben hier mitten in Stuttgart: „Gott verherrlicht werde“ – das ist ein Lebensziel, so dass wir leben und zu dem wir gesandt sind. Das ist eine Einschränkung unseres Handlungsspielraums.
Aber jetzt kommt das Dritte: Das ist eine gewaltige Handlungsfolge. Der Spielraum wird eingeschränkt, aber die Handlungsvollmacht wird umso größer: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Sie alle leiden doch auch in einer zeitlichen Überforderung, und oft noch im frommen Dienst hat man auch noch so viel, dass man nicht mehr zurechtkommt. Nehmen Sie es heute wieder: Herr, will Sie nicht als überlastete Folie haben, die nicht mehr zur Besinnung kommt, sondern wie mich der Vater gesandt hat.
Jesus hat sein ganzes Leben konzentriert genommen. Jesus hat sich auch nicht verführen lassen, als ob er die Botschaft hier zu bringen hätte und anpassen könnte: „Ich muss doch den Pilatus auch noch den Gedanken an Gott nahebringen, ich muss doch den Parisern auch noch gerecht werden.“
Jesus hat sehr genau zu gewissen Zeiten auch Nein gesagt und den Anstoß zum Evangelium stehen lassen. Jesus hat sich nicht in die Welt hinein aufgelöst, sondern gewusst: Vater, wenn es sein muss, dann für mich auch ins Leiden.
Es sind ja eine ganze Reihe, die heute nicht unter uns sein können, die jetzt mit schweren Schmerzen im Bett liegen. Wir hatten das. Jesus hat gesagt: Fahr doch, dann mach das auch zu deiner Verherrlichung. Wenn ich sie dann im Krankenbett besuche, will ich nicht nur über das Wetter reden und über die Ärzte, sondern ich will darüber reden, dass solch eine Zeit, auch wenn wir nicht mehr gesehen werden, zur Verherrlichung Gottes dienen kann.
Wie hat Jesus das vom Vater genommen, bis hinein in die dunkelsten Orte, dort, wo Krankheit steht, bis auf den Friedhof? Neu deutlich zu machen, dass der Vater verherrlicht werde in dieser Welt.
Ich war kein großes Echo. Das stand am nächsten Morgen nicht in der Zeitung. Und doch hat Gott Großes gewirkt in diesen kleinen, verborgenen Tagen.
Da hat Jesus uns eine Möglichkeit zum Dienst gegeben: „Ich sende euch.“ Wo Jesus endet, werden Sie offene Türen finden. Wir sind nicht in verschlossenen Türen, die wir rütteln müssen, sondern Sie werden finden, die Türen öffnen sich wie von selbst.
Und hier ist ein Auftrag, den wir nicht gebrauchen können: Wie wir jetzt die Anmeldungen hatten für unsere Freizeit auf dem Michelsberg, verstehe ich das wie vor einem unfassbaren Wunder, dass ein starkes Drittel junge Leute zwischen vierzehn und zwanzig Jahren sind.
Wie kommt das, dass der Herr uns da die Tür öffnet? Jeder Besuch, jedes Gespräch – ein Wunder, dass der Herr uns findet und sagt: „Da muss Schulze sein, da öffne ich die Tür.“
Er wird uns nicht immer solch eine Bestätigung geben. Manchmal werden wir arbeiten und keine Frucht sehen. Aber das ist sein Auftrag: Der Menschensohn ist gekommen, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
Mitten in dieser Welt ist uns Vollmacht gegeben, etwas niederzureißen von dunklen, bösen Mächten um uns herum. Wir sind gekommen, um Frieden zu bringen und Verzweifelten zu trösten.
Und das Wort, das wir von Jesus sagen, wird wirken. Unser Dienst, der Liebe, die wir mit tun, wird genauso gesegnet sein, so wie die Jünger dann auf dem Boot waren, als Sturm kam und die Wellen das Boot schlugen und Jesus noch die Vollmacht des Vaters wirken konnte.
Schweigen und verstummen. Solch eine Vollmacht will Jesus Ihnen auch geben, dass Sie in die Dunkelheit dieser Welt seinen Dienst tun – in seinem Dienstauftrag.
Das ist am Jubiläum für uns wichtig: dass wir unseren Gemeindeauftrag wiedererkennen. Ich bin ganz gewiss, es ist nicht vergebens, was einer tut im Namen Jesu. Und ich bin gewiss, dass nur das über den Tod Bestand hat, was sie im Namen Jesu tun.
Alles andere wird vergehen. Darum ist das eigentlich das Geheimnis eines ganz glücklichen und erfolgreichen Lebens. Amen.
Die Vollmacht im Dienst trotz begrenztem Handlungsspielraum
Das ist eine Einschränkung unseres Handlungsspielraums. Aber jetzt kommt das Dritte: Das ist eine gewaltige Handlungsvollmacht. Der Spielraum wird eingeschränkt, aber die Handlungsvollmacht wird umso größer.
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Sie alle leiden doch auch in einer zeitlichen Überforderung. Oft hat man im frommen Dienst so viel, dass man nicht mehr zurechtkommt. Nehmen Sie es heute wieder, Herr! Wir wollen Sie nicht als überlastete Folie haben, die nicht mehr zur Besinnung kommt, sondern wie mich der Vater gesandt hat.
Jesus hat sein ganzes Leben konzentriert genommen. Er hat sich auch nicht verführen lassen, die Botschaft hier anzupassen. Zum Beispiel: „Ich muss doch den Pilatus auch noch den Gedanken an Gott nahebringen. Ich muss doch den Parisern auch noch gerecht werden.“ Jesus hat sehr genau zu gewissen Zeiten auch Nein gesagt und den Anstoß zum Evangelium stehen lassen.
Jesus hat sich nicht in der Welt aufgelöst, sondern gewusst: Vater, wenn es sein muss, dann für mich auch ins Leiden. Es sind ja eine ganze Reihe, die heute nicht unter uns sein können, die jetzt mit schweren Schmerzen im Bett liegen. Wir hatten das: Jesus hat gesagt, fahr doch. Dann mach das auch zu deiner Verherrlichung. Wenn ich sie dann im Krankenbett besuche, will ich nicht nur über das Wetter reden und über die Ärzte. Ich will darüber reden, dass solch eine Zeit, auch wenn wir nicht mehr gesehen werden, zur Verherrlichung Gottes dienen kann.
Wie hat Jesus das vom Vater genommen? Bis hinein in die dunkelsten Orte, dort wo Krankheit steht, bis auf den Friedhof, um deutlich zu machen, dass der Vater verherrlicht werden will in dieser Welt.
Es war kein großes Echo, das stand am nächsten Morgen nicht in der Zeitung. Und doch hat Gott Großes gewirkt in diesen kleinen, verborgenen Tagen. Da hat Jesus uns eine Möglichkeit zum Dienst gegeben: Ich sende euch. Wo Jesus endet, werden Sie offene Türen finden. Wir sind nicht in verschlossenen Türen, die wir aufrütteln müssen, sondern sie werden sich wie von selbst öffnen.
Hier ist ein Auftrag, der nicht gebraucht werden kann. Wie wir jetzt die Anmeldungen für unsere Freizeit auf dem Michelsberg hatten, verstehe ich das als ein unfassbares Wunder: Ein starkes Drittel der jungen Leute zwischen vierzehn und zwanzig Jahren sind dabei. Wie kommt das? Dass der Herr uns da die Tür öffnet. Jeder Besuch, jedes Gespräch ist ein Wunder, dass der Herr uns findet und sagt: Da muss Schulze sein, und da öffne ich die Tür.
Er wird uns nicht immer solch eine Bestätigung geben. Manchmal werden wir arbeiten und keine Frucht sehen. Aber das ist sein Auftrag: Der Menschensohn ist gekommen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Mitten in dieser Welt ist uns Vollmacht gegeben, etwas niederzureißen von dunklen, bösen Mächten um uns herum.
Wir sind gekommen, um Frieden zu bringen und Verzweifelte zu trösten. Und das Wort, das wir von Jesus sagen, wird wirken. Unser Dienst der Liebe, den wir mit tun, wird genauso gesegnet sein, so wie die Jünger dann auf dem Boot waren. Da kam ein Sturm, die Wellen schlugen ans Boot, und dann konnte Jesus noch mit der Vollmacht des Vaters wirken, schweigen und verstummen lassen.
Solch eine Vollmacht will Jesus Ihnen auch geben, dass Sie in die Dunkelheit dieser Welt seinen Dienst tun – in seinem Dienstauftrag sind.
Abschluss: Die Bedeutung des Jubiläums und der Auftrag für die Gemeinde
Das ist am Jubiläum für uns wichtig: Wir sollen unseren Gemeindeauftrag wiedererkennen.
Ich bin ganz gewiss, dass es nicht vergebens ist, was jemand im Namen Jesu tut. Und ich bin überzeugt, dass nur das Bestand hat, was im Namen Jesu getan wird – auch über den Tod hinaus. Alles andere wird vergehen.
Darum ist das eigentlich das Geheimnis eines ganz glücklichen und erfolgreichen Lebens.
Armin
