Heute Morgen habe ich mich an der Losung gefreut: „Wasser wogen, brausen sehr und sind mächtig, aber der Herr ist noch größer in der Höhe.“
In seinem Namen sind wir versammelt. Wir freuen uns, dass Sie mit uns in diesem Gottesdienst sind, und begrüßen Sie herzlich.
Zuerst hören wir unseren Kinderchor. Danach singen wir gemeinsam „Erneuere mich, o ewiges Licht“, Lied 264, Verse 1 bis 3.
Jetzt sind hier vorne noch einige Plätze frei geworden, weil die Kinder rübergehen. Wir beginnen den Gottesdienst mit diesem Lied.
Eröffnung und Gebet zum Licht Gottes
Wir wollen beten. Herr Jesus Christus, in den vergangenen Tagen haben wir viel von deinem Licht gesprochen. Dieses Licht leuchtet in die Dunkelheit der Welt. Es hat den Weisen im Morgenland den Weg zu dir gezeigt.
Du musst aber auch am Ende dieser Festzeit in unsere Herzen hineinleuchten. Du sollst unsere Finsternis überwinden.
Wenn wir uns heute Morgen versammeln, möchten wir vor dir aussprechen, dass in uns so viel Dunkles ist, wo du nicht wirken kannst. Es gibt Bereiche unseres Lebens, die wir vor dir verschließen. Wir sind dir ungehorsam, und wir können dein Wort nicht hören.
Wir bitten dich von Herzen: Erleuchte uns, damit wir deine Vergebung fassen können, dir glauben und du unser Leben hell und licht machst.
Jetzt wollen wir dir in der Stille all das sagen, was uns belastet und beschwert. Wir beten in der Stille.
Das ist so groß, Herr: Wer dir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Amen!
Schriftlesung und Chor
Wir hören nun den Chor des offenen Abends.
Wir lesen aus dem Römerbrief, Kapitel 7, von Vers 18 bis Vers 25. Es ist gut, wenn Sie in Ihren Bibeln mitlesen, denn so versteht man dieses Bibelwort besser.
Römer 7,18: „Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.“
So finde ich nun: Das Gesetz, das mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt. Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Wenn du die Welt gewinnst und doch Schaden nimmst an deiner Seele,
du weinst das Geld und Macht in dir das Glück entfacht
und das Karbon dir nach dem Land zu kehren.
Doch wenn es wird vergeht, du wirst vor Jesus schweben,
dann wirst du erst sehen, was Leben ist.
Was hilft es, wenn du die Welt gewinnst und doch Schaden nimmst an deiner Seele?
Gesang und Einführung in den Predigttext
Und nun singen wir noch einmal das schöne Epiphanias-Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, Nummer 410, die Verse 1 bis 3.
Als Predigttext haben wir heute Markus 1, Verse 21 bis 28. Diesen Text können Sie während des gesamten Gottesdienstes verfolgen.
Wir begannen mit dem Lied „Erleuchte mich, o ewiges Licht“. Es ist so wichtig, dass der Lichtschein unser Leben durchdringt – oder gerade auch wieder, wie im Lied von Philipp Nicolai „Gieß sehr tief in mein Herz hinein“. Dieses helle Licht des Glaubens.
Doch nun stoßen wir in unserem Abschnitt auf einen schweren Gegensatz.
Begegnung Jesu mit dem unreinen Geist
Und sie gingen hinein nach Kapernaum. Am Sabbat ging Jesus sogleich in die Synagoge und lehrte dort.
Die Menschen entsetzten sich über seine Lehre, denn er lehrte mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten.
In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Dieser schrie: „Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!“
Jesus bedrohte den Geist und sprach: „Verstumme und fahre aus von ihm!“ Der unreine Geist riss den Mann, schrie laut und fuhr aus von ihm.
Alle entsetzten sich so sehr, dass sie sich untereinander befragten und sprachen: „Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht? Er gebietet sogar den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm!“
Die Kunde von Jesus verbreitete sich daraufhin schnell im ganzen galiläischen Land.
Herr, zeige deine Macht auch in unserem Leben!
Zweifel und Herausforderung der heutigen Zeit
Irgendwie kommt uns diese Geschichte doch fremd vor. Oft habe ich Menschen sagen hören: „Das geht doch heute nicht mehr, wenn man von Besessenen spricht. Unsere Zeit ist doch ganz anders.“ Da möchte man fragen: Wirklich? Ist unsere Zeit wirklich so anders? Oder klagen wir nicht Tag für Tag über die großen, schrecklichen, dunklen Mächte in unserer Zeit?
Es ist doch rätselhaft, warum so Grausames geschehen kann und Menschen so unerklärliche Dinge tun. Was ist da los? Gibt es das wirklich nicht?
Vielleicht sage ich gleich zu Beginn, dass wir uns hüten sollten, irgendeinen Menschen einfach als besessen zu erklären. Denn da ist viel Unfug getrieben worden. Wir sind ja froh, dass es Ärzte gibt, wenn wir einen unnormalen Geisteszustand beobachten. Das meine ich jetzt gar nicht. Diese Ärzte können viel besser erkennen, was dort los ist – bei den Krankheiten der Seele und des Geistes.
Mich berühren diese Geschichten viel, viel tiefer. Wenn dort von einem unreinen Geist gesprochen wird, dann denke ich immer wieder: Das habe ich doch. Haben Sie keinen unreinen Geist? Gibt es das in Ihrem Leben nicht, dass Sie immer wieder von bösen Dingen beherrscht werden?
Warum haben wir daraus immer etwas ganz Besonderes gemacht? Sicher mag es Fälle geben, in denen eine schreckliche Zusammenballung aller dunklen Mächte geschieht. Aber viel schlimmer ist doch, dass ich diese Mächte in mir spüre. So oft tue ich Dinge, die ich gar nicht will. Ich kämpfe und ringe dagegen an und werde sie nicht los.
Ich bin überzeugt, dass heute Morgen keiner von uns hier ist, den das nicht tief persönlich angeht: Wie werde ich frei von diesen Einflüssen, von diesen Mächten, die mich bestimmen?
Der Anfang der Auseinandersetzung mit Jesus
Es begann ganz harmlos. Es war ein ganz normaler Sonntagsgottesdienst in der Synagoge von Kapernaum. Dort ist es im jüdischen Gottesdienst üblich, dass Männer hervortreten können und, wenn sie die nötige Schriftkenntnis besitzen, Erläuterungen zum Text geben. Jesus war herausgerufen worden. Er gab einige Erläuterungen, und es heißt dort, er lehrte.
Das ist etwas, was wir in unseren Gottesdiensten sehr ungern tun. Heute sind wir bestrebt, dass niemand im Gottesdienst einschläft. Deshalb versucht man, den Gottesdienst unterhaltsam und interessant zu gestalten. Man muss reden, damit alle zuhören. Es muss ansprechen, es muss packen. Aber „Lehre“ klingt oft trocken, kalt und kühl.
Gut, dass wir wieder daran erinnert werden: Es kommt bei der Predigt im Gottesdienst vielleicht gar nicht so sehr auf die Schaueffekte an, auch nicht darauf, ob die großen Massen zustimmen. Sonst bleibt das ein Strohfeuer. Das Wichtigste beim Predigen ist, dass es Worte der Wahrheit sind. Und heute ist es ganz wichtig, das wieder einmal zu betonen.
Man hat oft den Eindruck, dass auch Christen der Zeit hinterherlaufen und jedem fragen: „Was willst du hören?“ Wir sagen dann alles, was die Leute hören wollen – Zeitmode, Zeitmeinung. Bei uns darf jeder reden, was gerade interessant ist, Hauptsache, die Leute hören zu. Nein, das können wir bei Jesus lernen: Das Wort der Wahrheit ist wichtig.
Jesus lehrte. Er sprach die großen Grundtatsachen des Glaubens aus. Dogmen sagen manche abwertend, Glaubenssätze – warum nicht? Wenn es wirklich Grundlagen meines Glaubens gibt, wenn ich Sachverhalte kennen kann über Gott und die Welt, über mein Leben, über den Tod, dann muss ich das doch wissen. Das sind Informationen, die nötig sind.
So harmlos begann das Ganze.
Die Konfrontation mit dem unreinen Geist
Und wie Jesus redet, schreit plötzlich dieser Mensch los und regt sich auf. Er empört sich gegen das, was da gelehrt wird, und vor allem gegen Jesus.
Wir haben in den vergangenen Sonntagen nach dem Erscheinungsfest, nach Epiphanias, immer wieder davon gesprochen, wie das Licht in die Dunkelheit der Welt hineinleuchtet. Darf ich den Punkt noch einmal ganz klar nennen, damit uns das bewusst wird?
Das Evangelium wird interessant und aufregend, wenn man hört, was Jesus sagt. Es sollte uns nicht überraschen, dass viele Leute sagen, sie können mit den Lehren des Glaubens nichts anfangen. Es lässt sie kalt. Sie wissen nicht, was Sünde ist, sie wissen nicht, was Heiland und Erlöser für ihr Leben bedeutet. Sie brauchen das nicht.
Aber kaum fängt Jesus an zu reden, da bricht es in diesen Menschen auf. Das wird deutlich: Wo das Licht hinscheint, werden die Schatten auch wieder ganz groß und markant. Das hat uns Jesus von Anfang an bezeugt. Es ist das erste Wunder, das Jesus tat.
Es gibt eine finstere, dunkle Macht, es gibt einen Teufel. Wir sind wehrlos dieser Macht ausgeliefert. Sie können welches Wort Sie wollen dafür nennen, aber es ist eine Wirklichkeit, mit der wir uns auseinandersetzen müssen.
Erst wenn Jesus, der Sohn Gottes, in diese Welt tritt, wird das richtig bewusst. Da kommt das Nein herausgeschleudert, und die Erregung ist groß.
Die Ablehnung Jesu und der geistliche Kampf
Es mag heute überraschen, gerade in unserer duldsamen Zeit, in der so viele Lehren ertragen werden – so viele Menschen voller Hass und bitterer Verachtung gegen Jesus höhnen, gegen sein Wort reden und gegen ihn kämpfen.
Warum eigentlich? Weil sie es nicht ertragen können. „Lass mich in Ruhe, lass mich in Ruhe!“ – als ob dieser Mann Ruhe hätte. Für ihn scheint es, als sei die große Störung unserer Welt, dass Jesus gekommen ist. Und genau das will er wieder loswerden. Deshalb wehrt er sich gegen dieses Wort.
Sehr interessant ist, dass dieser Mann offenbar vorher im Gottesdienst ganz ruhig leben konnte. Vielleicht hat er die Lieder mitgesungen, vielleicht mitgebetet. Man kann im Gottesdienst mitlaufen und christlich sein, ohne dass es zur richtigen Klarheit kommt: Jesus hat einen Herrschaftsanspruch auf mein Leben.
Er will allein im Leben dieses Mannes bestimmen. Dagegen wehrt sich der Mann und bäumt sich auf. Das sind andere Mächte, die Jesus nicht eintreten lassen. Wenn es immer wieder zu Spannung in unserem Leben kommt, sollten wir wenigstens wissen, was da geschieht und warum dieser Kampf so heftig ist.
Man kann nicht drumherumkommen. Es wäre so einfach: Wir könnten die Kinder vom Babyalter an ins Reich Gottes hineinerziehen – vom Kindergarten über die Jungschar und immer mehr christliche Einflüsse. Doch das geht nicht. Es muss einmal zur kämpferischen Auseinandersetzung kommen: Ist Jesus Herr meines Lebens oder nicht? Bestimmt er mich, oder sind es andere Mächte?
Die Realität innerer Kämpfe und die menschliche Ohnmacht
Dass wir das noch einmal klar haben: Es geht um diese dunklen, bösen, unreinen Geister, die diesen Mann da „reiten“.
Wir sehen so etwas bei anderen schnell und sagen: „Der wird richtig von seinem Hass getrieben.“ Oder: „Der ist mit Eifersucht erfüllt.“ Oder: „Der Mann ist voll von Sucht, der kann sich gar nicht mehr im Zaum halten.“ Wie soll er es denn auch können? Er ist getrieben.
Alle Formen der Erziehung nützen nichts und helfen nicht. Es hat auch gar keinen Wert, wenn man so tut, als ob man mit ein bisschen gutem Willen da weiterkommen könnte und das irgendwie unter Kontrolle kriegen würde.
Ich habe vorhin noch einmal in der Schriftlesung diese Worte des Paulus verlesen: „Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute, das schaffe ich nicht.“
Und genau das ist dieser Kampf, der einen schier zerbrechen kann. Darunter leidet doch alles. Man kann so schön reden über das Gute im Menschen und über das, was wir tun sollen. Aber wie kann ich denn das Leben wirklich leben? Wie wird das jetzt wirklich gemacht?
Ich komme doch gegen all die unreinen Phantasien und Gedanken, gegen die Leidenschaften meines Lebens nicht an.
Jesus als starker Erlöser und Befreier
Doch Jesus ist der kommende starke Erlöser. Er bricht dem gewappneten Starken ins Haus, sprengt den Feind und befreit die Gefangenen aus befestigten Schlössern siegreich. Ist das nicht eine Sache für heute? Dass Jesus Gebundene freimacht – völlig frei.
Beim zweiten Punkt, wie es anfing: Ganz harmlos beim Bibellesen, in der Bibelstunde, irgendwo dort beginnt das Erkennen, dass ein Machtwechsel nötig ist.
Jesus will befreien – ein Trost für alle
Jesus will freimachen. Er will Gebundene befreien. Es lohnt sich immer wieder, die biblischen Erzählungen genau anzusehen. In der Bibel sind die Details sehr wichtig. Mir fällt hier auf, dass dieser Mann von sich aus überhaupt nichts getan hat, um seine Errettung zu erlangen. Das ist ganz ungewöhnlich.
Normalerweise erwartet man, dass dieser Mann vor Jesus niederfällt und sagt: „Mache mich doch frei!“ Wenigstens, dass er diese Bitte laut hinausrufen würde. Aber es ist sogar umgekehrt: Er bittet Jesus, ihn in Ruhe zu lassen.
Es gibt überhaupt nichts bei diesem Mann, was darauf hindeutet, dass er Glauben hätte. Wenn er dann ruft: „Du bist der Heilige Gottes“ oder „Ja, du bist der Heilige Gottes“, dann scheint das nicht von ihm zu kommen, sondern eher von den dunklen Mächten, die in ihm wohnen. Als Glaubensaussage kann man das nicht bezeichnen.
Ich sehe nichts, was dieser Mann tut, damit er befreit wird. Alles, was geschieht, geht von Jesus aus. Das ist für mich und für Sie heute ein Trost. Jesus will freimachen, und selbst wenn man nicht will, Jesus will.
Viele Menschen sorgen sich um liebe Menschen, die in großer Not sind. Sie sagen: „Ich habe so oft für diese Leute gebetet, aber sie wollen gar nichts, dass ihr Leben frei wird von diesen dunklen Einflüssen.“ Das ist doch Trost: Jesus will freimachen, und er geht auf solche Menschen zu.
Es ist das Erbarmen Jesu, das sich so weit herunterbeugt, diesem Mann so weit entgegenkommt und ihn befreit von den Mächten, gegen die er selbst wehrlos war.
Die Macht des Wortes Jesu
Was tut Jesus? Gar nichts. Er legt keine Hand auf und führt keine zeichenhafte Handlung aus, obwohl Jesus solche Zeichen manchmal gemacht hat, ohne Frage. Doch hier sehen wir schon: Diese Zeichen, die Jesus benutzt, sind nicht das Entscheidende.
Was ist also das Entscheidende, das immer wieder kommt? Dass Jesus etwas sagt. Für uns ist es ungewohnt, dass gerade das Wort Jesu so stark und mächtig ist. Er gebietet den unreinen Geistern, und sie fahren aus – so halten es die Evangelisten später fest.
Das hat sie erstaunt: Das Wort Jesu ist so mächtig, dass es jetzt Bindungen, sogar die dunkelsten, durchschneiden kann. Ich bin überzeugt, dass heute im Gottesdienst Menschen sitzen, die jahrelang gegen eine Sucht gekämpft haben, aber nicht frei geworden sind. Jetzt werden sie frei, weil Jesus sagt: „Sei frei.“
Jesus will sie frei machen. Und es gibt überhaupt nichts, was sie daran hindern kann, jetzt frei zu werden. Sie brauchen nichts anderes mehr, als dass Jesus es will.
Glaube an den Sieg Jesu und praktische Freiheit
Wenn Sie fragen, ob das wirklich auch für mich gilt, dann ja. In jeder Predigt kommen wir auf diesen für uns so wichtigen Punkt zu sprechen: Jesus starb am Kreuz für die Schuld der Welt. Nicht nur, weil er eine Erlösung für vergangene Sünden erworben hat, sondern weil er uns herausziehen will aus dem Machtbereich dieser Mächte. Er befreit uns aus dem Einflussbereich all der dunklen Dinge, die gegen Gott sind.
Unter dem Kreuz Jesu darf ich das einnehmen und wissen: Jesus hat gesiegt. Er zertritt die Werke des Teufels. Doch heute gibt es immer noch Unruhe, und viele fragen sich: Wie kommt das in mein Leben? Wie schaffe ich das praktisch?
Mir ist es sehr wichtig, Ihnen immer wieder zu sagen: Das liegt nicht an irgendwelchen Menschen, zu denen Sie laufen müssen. Es hängt überhaupt nicht an den Übermittlern oder an den Predigern, sondern allein an Jesus. Glauben Sie an den Sieg Jesu!
In dem Moment, in dem Sie zu Jesus aufblicken, dürfen Sie erleben, wie Ihr Leben vollständig neu wird. Eine neue Ehe, ein neues Herz, neue Gedanken, ein neues Wesen entstehen. Gar nichts Weiteres ist nötig, als einfach zu Jesus zu kommen und zu wissen: Er macht mich frei.
Das ist keine Magie. Deshalb benutzt Jesus manchmal keine Zeichen und lässt die Hände weg. Die Erlösung geschieht allein durch sein Wort. Hören Sie doch: Es ist eine Erlösung geschaffen für die ganze Welt, die bis zu den Enden der Erde reicht. Sie wird allen Menschen verkündet. Greifen Sie zu!
Diese Erlösung geschieht durch das Hören des Wortes. Jesus ist der Sieger über alle dunklen Mächte. Wer an ihn glaubt, ist gerettet. Ich habe es erlebt, ich werde heil und befreit.
Zeugnisse der Befreiung und neues Leben in Christus
Ich höre das oft erst Jahre später, wenn Menschen mir irgendwann einmal erzählen: Es passiert auf einer Freizeit, bei einem Gottesdienst. Da bin ich zum Glauben gekommen. Ich war lange im Gottesdienst gesessen. Es war ein Kampf und ein Ringen bei mir. Aber da habe ich begriffen, dass ich Jesus gehören darf und dass er in mein Leben tritt als der Herr, dem ich gehöre und dem ich zu eigen bin.
Da fing das neue Leben an, in dem ich ihm diene und meinen Weg gehe in der Freude des Glaubens. Jesus ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören.
Das betrifft uns heute: die Geschichten, wie Jesus gebundene Menschen freimacht, wie er Menschen löst von allen dunklen, dämonischen, teuflischen Einflüssen – bloß durch sein Wort. Und ich darf das glauben und wissen,
Das Leben nach der Befreiung
Jetzt möchte ich noch einen Teil über das neue Leben anfügen. Die Geschichte bricht ja an dieser Stelle ab, und es tut uns immer wieder leid, dass die neutestamentlichen Berichte nicht den ganzen Lebenslauf der Geheilten und Befreiten weitererzählen. Das hätte uns noch sehr interessiert.
Die Menschen entsetzen sich vor allem darüber, dass das, was Jesus spricht, diese Worte Jesu voller Kraft und Leben sind. Ebenso beeindruckt das Wirken und Tun, zu dem diese Worte ausgesprochen sind. Aber ich möchte doch noch ein wenig weitermachen: Wie geht das Leben weiter?
Es ist ein Leben voller großer Freude. Wenn dieser Mann vorher geschrien hat: „Jesus, lass mich in Ruhe“, dann darf ich hier aussprechen und bezeugen, dass für alle, die mit Jesus leben, jeder Tag ein Geschenk ist. Es ist schade, wenn man nicht mit Jesus geht.
Wenn man einmal herausgetreten ist aus all der Dunkelheit und Finsternis, in der man gefangen war, dann kann man gar nicht mehr verstehen, warum man damals so lebte. Die Sünde, der Ungehorsam gegen Gottes Gebot, kann für uns nichts Faszinierendes mehr haben – für diesen Mann doch auch nicht.
Wenn jemand in Christus ist, dann ist er ein völlig neuer Mensch. Das Alte ist vergangen, alles ist völlig neu geworden. Man will das Alte nicht mehr haben. Es ist eine Entdeckungsreise, bei der man nie an ein Ende stößt, den großen neuen Freiheitsraum auszuschöpfen.
Das Leben mit Jesus ist nie ein Leben in der Enge, so stellen es sich manche vor und sagen: „Da lebt es sich ja furchtbar, das muss ja schrecklich sein, so eingeengt.“ Im Gegenteil: Ich kann endlich die ganze Schönheit meines Lebens verwirklichen.
In der Gemeinschaft mit Jesus lebe ich, diene ich Gott und den Menschen und bringe all die Gaben, die er mir geschenkt hat, zur Entfaltung.
Zeugnis und Auftrag zur Evangelisation
Ich bin überzeugt, dass dieser Mann, der Gebundene, den Jesus frei gemacht hat. Wie er auf andere zugeht, die er des Weges sieht, und ihnen ganz schlicht erzählt, was er erlebt hat, das ist für mich gelebte Mission und Evangelisation.
Stellen Sie sich Mission und Evangelisation nicht so schrecklich langweilig und theoretisch vor. Es bedeutet einfach, anderen zu erzählen, was man mit Jesus erlebt hat. Weitersagen, wie es einem selbst ergangen ist, voll von Freude: „Das habe ich erlebt, das ist so wunderbar, ich muss nicht mehr den dunklen Weg gehen.“
Und wissen Sie was? Es gibt keine einzige Gebundenheit, die Jesus nicht auflösen will. Keine Sucht, keine Abhängigkeit, keine Macht des Bösen, kein Streit, keine Spannung, der Sie begegnen, keine Zwietracht, der Sie gegenüberstehen, die Jesus nicht heilen möchte.
Ich möchte das für meine Seelsorge ganz neu lernen, so wie Jesus es getan hat. Er hat die Menschen angesehen und dann eine klare Trennung gemacht zwischen dem Menschen selbst und den dunklen Mächten, die ihn beherrschen.
Wenn Sie so auf Menschen zugehen, werden Sie nie mehr Menschen verachten, sondern nur noch lieben können. Sie können ihnen ehrlich sagen, was aus ihrem Leben neu werden könnte.
Und wenn das Menschen sind, die ganz tief gefallen sind, können Sie mit Liebe und Barmherzigkeit auf sie zugehen und sagen: „Wenn du Jesus kennenlernst, wird dein Leben vollständig neu. Danach kann man es nicht mehr wiedererkennen, so völlig verändert ist es.“
Gemeinschaft mit Jesus als Schutz und Stärke
Das Große ist, dass es zu einer engen Gemeinschaft mit Jesus kommt.
Von Ter Stegen wird erzählt, wie er einmal im Wald unterwegs war. Plötzlich kommt ein Räuber auf ihn zu und schreit: „Im Namen des Teufels, Geld her!“ Ter Stegen bleibt ganz ruhig und sagt: „Der Teufel hat mir gar nichts mehr zu sagen.“ Dann geht er seinen Weg weiter. Der Räuber weicht erschrocken zurück.
Es ist schön, wenn man auch so sprechen kann: „Der Teufel hat mir nichts mehr zu bieten.“ Wenn Versuchungen im Leben auftauchen, kann man sagen: „Ich bin Eigentum Jesu. Ich bin hineingesetzt in seinen Machtbereich. Er hat mich freigemacht.“ Amen.
Abschlusslied und Gebet
Jesus ist gekommen. Wir singen die Verse 2, 3 und 4 aus Lied 53.
Wir wollen beten:
Herr Jesus Christus, wir wollen dich anbeten und uns freuen über all die großen Siege, die du bei vielen Menschen errungen hast. Nun lass auch in unserem Leben deine Macht ausgebreitet werden. Wir wollen dir die Türen weit öffnen, damit du einkehren kannst.
Bei uns herrscht oft Chaos und ungeordnete Zustände. Wir leben im Unfrieden und unter den verschiedensten Einflüssen. Wir wissen auch von vielen unreinen Geistern, die uns bedrängen. Mach du uns frei! Wir wollen dir glauben und fröhlich in die neu geschenkte Freiheit treten. Wir wollen dir dienen und es vielen weiterzusagen, damit auch sie erleben, wie du alles neu machen kannst.
Ich bitte für alle Werke der Evangelisation, wo sie geschehen, für alle diakonischen Dienste, für die Geschehenen, Gebundenen und Abhängigen, für alle Seelsorge, wo sie getan wird. Herr, brich du dir selbst Bahn! Du bist der, der retten will, der Heiland und Erlöser.
Wir wollen dich auch bitten für diese Missionskonferenz, die wir am nächsten Sonntag halten. Lass dort Menschen etwas hören von deinem weltweiten Werk und rufe Menschen in deinen Dienst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Hinweise zur Missionskonferenz und weitere Termine
Wir singen noch den letzten Vers vom Lied 412, Vers 8.
Auf Ihren Plätzen liegt das Programm der Missionskonferenz für Samstag und Sonntag, der Haupttag ist am Sonntag. Es sieht so aus, als würden sehr viele Menschen kommen. Deshalb haben wir noch eine weitere Veranstaltung in der Mensa der Universität vorgesehen. Diese befindet sich in der Max-Kade-Hausbüttel-Liederhalle, also nicht weit vom Hospitalhof entfernt.
Dort nehmen wir dann das Programm vom CVM-Haus auf, wenn wir dort mehr Platz haben. Was im Programm für das CVM-Haus ausgedruckt ist, findet in der Mensa statt. Zusätzlich gibt es ein Programm im CVM-Haus, und im Hospitalhof gilt das ausgedruckte Programm.
Ich möchte Sie dazu einladen. Es ist eine Freude, wenn viele Menschen davon angezogen und bewegt werden.
Gleichzeitig läuft hier unser Gottesdienst, zu dem ich ebenfalls einlade. Anschließend an den Gottesdienst beginnt der Glaubenskurs, der auf dem Notizzettel ausgedruckt war. Das ist mir wichtig für alle, die sagen, sie wollen tiefer in ihren Glauben eindringen. Schauen Sie noch einmal auf den Notizzettel. Der Kurs beginnt am nächsten Sonntag im Anschluss an den Gottesdienst.
Wir fangen auch jetzt, nach der Allianz-Gebetswoche am Dienstag, wieder mit dem Bibeltraining an. Dabei lesen wir gemeinsam den Philipperbrief.
Heute Abend schließt die Allianz-Gebetswoche mit einer Veranstaltung in der Stiftskirche ab. Peter Hane wird um 18:00 Uhr dort sprechen.
Wir sind sehr dankbar für alle, die uns bei dieser Missionskonferenz, besonders am Sonntag, helfen können. Es sind kleine Dinge, wie die Entgegennahme von Kassettenbestellungen oder das Ausschenken von Tee.
Hinten auf dem Simson liegt ein Zettel aus. Wir brauchen circa dreißig rüstige Leute, ganz gleich welchen Alters. Die jungen Leute werden sowieso für den Ordnungsdienst gebraucht. Die etwa dreißig Personen, die über das Jugendalter hinaus sind, sind gemeint.
Bitte tragen Sie Ihren Namen und Ihre Telefonnummer ein. Dann sagen wir Ihnen, wo wir Sie brauchen können.
Unser Opfer heute ist für unser Ehepaar Johnson, das in Japan arbeitet, um dort das Evangelium zu predigen. Ziel ist, dass Menschen frei werden und Jesus finden.
Schlusssegen und Verabschiedung
Und nun hören wir noch einmal den Chor des offenen Abends. Herr Jesus geht mit Ihnen. Wir wollen um seinen Segen bitten.
Ganz gleich, ob wir von schweren Kämpfen umgeben sind oder die ganze Hölle gegen uns ringt – wir stehen unter dem Schutz und der Bewahrung Jesu.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, richte dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden!