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Jesus vergibt Sünden

22.06.1996Lukas 5,17-26

I. Handelnder Glaube (17-20)

Ausgangssituation (17)

Jesus befindet sich (gemäss Markus 2,1.) an seinem Wohnort in Kapernaum. Dort lebte er in einem Haus. Und sie kamen nach Kapernaum. Und als er daheim war... Mk.9,33. Als bekannt wurde, Jesus sei zu Hause, machten sich viele Menschen auf den Weg, ihn zu hören. Eines Tages kamen ganz gewichtige Leute. Die Experten für den rechten Glauben, Pharisäer und Schriftgelehrte aus allen Orten in Galiläa und Judäa und sogar aus der Hauptstadt Jerusalem, die geistlichen Führer aus ganz Israel reisten an. Sie wollen begutachteten, was Jesus lehrt. Das Haus war zum bersten voll.

Ungewöhnliche Wege gehen

Lukas lenkt unseren Blick auf einige Männer, die für das religiöse Leben nicht von Bedeutung sind. Männer, die aber ein wichtiges Anliegen bewegt. Sie haben einen Freund der gelähmt ist. Den möchten sie zu Jesus bringen, denn es war bekannt, dass Jesus Menschen gesund macht. Sie versuchen diesen Mann zu Jesus zu bringen, was angesichts des überfüllten Hauses nicht möglich war, niemand wollte ihnen Platz machen. Die Männer waren entschlossen, um jeden Preis diesen Gelähmten zu Jesus zu bringen. Sie liessen sich auch nicht von der ehrenwerten Gesellschaft, die Jesus zuhörte, beeindrucken. Kurzerhand stiegen sie auf das Dach, was kein Problem war, da die Häuser flache Dächer hatten und oft eine Treppe der Hauswand hochgezogen war. Zielstrebig decken sie das Dach ab und lassen den Gelähmten hinunter vor Jesus hin. Bestimmt staunten die Zuhörer nicht schlecht, das würde uns nicht anders gehen.

Anwendung

Diese Männer gefallen mir. Sie haben ein Ziel und sie lassen sich durch nichts von diesem Ziel abbringen. Sie wollen diesen Gelähmten zu Jesus bringen. Für dieses Ziel scheuten sie keine Mühe. Es machte ihnen nichts aus, was die hohen Herren aus ganz Israel dazu meinen. Es war ihnen klar, weder die Phariäer noch die Schriftgelehrten können dem Gelähmten helfen. Wenn jemand helfen kann, dann Jesus. Für mich ist das eine bildliche Darstellung für unsere missionarische Arbeit. Ob dies in Zürich, in der Schweiz, in Europa oder in Übersee ist. Missionarische Arbeit, die das Ziel vor Augen hat, die Menschen zu Jesus zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen müssen oft grosse Hindernisse überbrückt werden. Es müssen unbekannte Wege eingeschlagen werden. Jedesmal wenn neue Wege eingeschlagen werden, sind es auch unbekannte Wege und das verunsichert uns immer wieder von Neuem bis das neue und unbekannte uns bekannt wird. Es gibt grosse Missionen und Bewegungen, die zuerst nicht verstanden worden sind. Nehmen wir nur einmal Hudson Tayler. Der für uns heute etwas ganz einfaches und selbstverständliches mache: Er kleidete sich wie ein Chinese. Er wollte durch diesen Schritt eine äusserliche Distanz abbauen. Das Resultat war, dass sich die Christen aus dem Westen ganz schwer damit taten und ihn deswegen verachteten. Von diesen Leuten spricht aber heute noch kaum jemand, aber vielen ist Hudson Tayler ein Begriff. So könnte man durch die Missionsgeschichte gehen und würde immer wieder solche Leute finden. Die Männer hätten ja sagen können: Keine Chance, es sind zuviele Leute hier. Die belagern Jesus zu stark. wir gehen wieder. Aber sie suchten einen ungewöhnlichen Weg und sie haben ihr Ziel sogar erreicht. Die Frage die sich uns stellt: Wie beweglich sind wir, wenn es darum geht, Menschen zu Jesus zu bringen?

Gott vertrauen

Jesus ärgerte sich nicht über die Männer. Er empfand diese Unterbrechung nicht als eine Frechheit. Nein. Jesus sieht nicht die Handlung, ob sie jetzt gesellschaftskonform ist oder nicht. Er sieht den Glauben dieser Männer. Diese Männer und damit eingebunden ist sicherlich auch der Gelähmte, vertrauten Jesus. Sie vertrauten darauf, dass Jesus den Gelähmten heilen kann. Sie wussten, das er die Macht dazu hat. Aufgrund ihres Glaubens spricht Jesus zu dem Gelähmten: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.

II. Jesus ist Gott (21-25)

Die Empörung (21)

Das ist nun zuviel für die hohen Herren. Was sich Jesus nun anmasst ist Gotteslästerung. Die Pharisäer und Schriftgelehrten sind empört. Es ist einfach eine Ungeheuerlichkeit ist, was Jesus eben ausgesprochen hatte. Eine schreckliche Gotteslästerung. Denn, wer kann Sünden vergeben als allein Gott? Damit hatten sie natürlich recht. Sünden kann nur Gott vergeben. Kein Mensch kann die Sünden eines anderen erlassen. In den Augen der Juden war ein Gelähmter ohnehin wegen seiner Sünde gelähmt oder wegen einer Sünde seiner Eltern. Selbst die Jünger dachten so, denn sie fragten Jesus wegen einem Blinden: Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist? Joh.9,2. Jesus spricht diesen, von der Sünde gezeichneten Menschen von der Sünde frei. Das geht natürlich nicht. Nur Gott kann von Sünde freisprechen. Nur er kann die Sünde erlassen. Und dazu gab es auch bestimmte Regeln, dazu mussten im Tempel Opfer dargebracht werden. Aber einfach so die Sünden Vergeben, das ist eine Ungeheuerlichkeit. Jesus bemerkt ihre Gedanken. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein Raunen der Empörung durch den Raum ging. Sicherlich war die Empörung auch an den Gesichtern der Pharisäer und Schriftgelehrten ablesbar. Es entstand vermutlich, das, was wir als dicke Luft bezeichnen würden. Jesus nutzt diese Situation, um ihnen etwas deutlich zu machen fragt sie: Was denkt ihr in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Vermutlich dachten sie, es ist natürlich einfacher zu sagen, deine Sünden sind dir vergeben, denn das kann man nicht prüfen. Jesus sagt ihnen weiter: Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Und tatsächlich, der Gelähmte stand auf nahm sein Bett und ging heim.

Anschauung

Jesus wollte den Pharisäern und Schriftgelehrten nicht zeigen, dass er Menschen gesund machen kann. Er wollte ihnen zeigen, dass er Sünden vergeben kann! Damit hat er ihnen unmissverständlich deutlich gemacht, wer er in Wirklichkeit ist, nämlich Gott. Sie hatten recht, dass nur Gott Sünden vergeben kann. Und Jesus zeigt ihnen nun, dass er die Macht hat Sünden zu vergeben und somit sollte ihnen klar sein, dass Jesus Gott, der Messias auf den sie warten. Unmissverständlicher hätte er sich ihnen kaum zu erkennen geben können. Jesus hat Vollmacht Sünden zu vergeben. Sünden vergeben kann nur Gott, somit ist Jesus Gott. Jeder hätte das verstehen und begreifen müssen.

Evangelisation

Jesus hat Vollmacht die Sünden zu vergeben. Dies tat er im Blick auf seinen Tod am Kreuz. Jesus wusste, dass er noch für diesen Gelähmten sterben wird, dem er die Sünde erlassen hatte. So lesen wir im Petrusbrief: Jesus, der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden. 1.Petr.2,24. Jesus ist für unsere Sünde am Kreuz gestorben, damit wir Leben können und ewiges Leben bekommen. Bist Du dir gewiss, dass Deine Sünden erlassen sind? Diese Frage ist viel wichtiger als die Frage nach der Gesundheit. Es ist eben nicht die Hauptsache, dass wir gesund sind, wie man das immer so schön hört. Was nützt es, wenn wir gesund sind, aber die Sünde noch in uns wirksam ist. Die Hauptsache ist, dass wir gerettet sind. Jesus sagt dazu: Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse? Nichts kannst Du geben, um Deine Seele zu retten. Allein Jesus kann Deine Seele erlösen und Dir ewiges Leben schenken, indem er Dir Deine Sünden vergibt. Jesus möchte Dir Deine Sünden vergeben. Aber Du musst Jesus Dein vertrauen schenken wie diese Männer. Jesus will dir ewiges Leben geben, aber dies ist nur möglich, wenn er Dich von Deinen Sünden losspricht. Wie kann dies aber geschehen. Im Johannesbrief lesen wir: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Joh.1,9. Und wenn uns Jesus gereinigt hat, sollen wir ihn aufnehmen, wie wir dies im Johannesevangelium lesen: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. Joh.1,12. Gerne zeige ich den Weg zu Jesus, wie er Dir die Sünden erlässt. Vielleicht müssen wir einige Hindernisse überwinden, aber es würde sich lohnen, denn Jesus ist der einzige, der dir wirklich helfen kann.

Das grosse Erstaunen (26)

Natürlich war das Erstaunen gross, als sich der Gelähmte erhob und den Raum verliess. Er dankte Gott, weil er sich bewusst war, dass er von Gott geheilt wurde. Auch die das miterlebten waren erstaunt, so etwas haben sie nun wirklich noch nicht erlebt. Sie fürchteten sich und lobten Gott. Sie sagten: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.

Schluss

Jesus hat sich deutlich zu erkennen gegeben. Er kann Sünden vergeben, somit offenbarte er sich als der wahre lebendige Gott. Wir sollten, wenn wir das erkannt haben in das Lob des geheilten Gelähmten einstimmen. Wir sollten Gott rühmen und ihn allein anbeten. Wir sollen in das neue Lied einstimmen, das wir in der Offenbarung finden: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen. Amen