Auf das Ziel konzentriert!
Gliederung I. DEM ZIEL ENTGEGEN (12) II. ZIEL ERREICHT! (13-14)
Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat. Ich bilde mir nicht ein, Brüder und Schwestern, dass ich es schon geschafft habe. Aber die Entscheidung ist gefallen! Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt. Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat. Philipper 3,12-14
Einleitende Gedanken
Nachdem in Zürich die Leichtathletik Europameisterschaft am letzten Sonntag erfolgreich abgeschlossen wurde (12. – 17. August 2014), folgt gleich das nächste Highlight der Leichtathletik: Weltklasse Zürich. Nächsten Donnerstag, 28. August 14, wird dieses grossartige Meeting stattfinden, bei dem sich die weltweit besten Athleten in Zürich messen. Kenner der Szene bezeichnen dieses Meeting als die „Olympischen Spiele an einem Abend“. Wenn es ein Athlet an die E. Mose oder an dieses Weltklasse Zürich schafft, wenn er sich dort mit den Besten messen kann, dann hat er viel erreicht. Für die Teilnamen muss man sich qualifizieren. Ich kann mich heute nicht entschliessen Stabhochspringer zu werden und mich im nächsten Jahr für dieses Meeting im Letzigrund anmelden. Bevor ich mich mit der Weltklasse messen könnte, müsste ich zuerst einmal viel kleinere und unbedeutendere Wettkämpfe gewinnen. Diese erfolgreichen Sportler haben alle etwas gemeinsam, egal in welcher Disziplin sie kämpfen. Sie haben sich alle Ziele gesteckt. Das oberste Ziel ist vielleicht Weltklasse Zürich und die olympischen Spiele. Wer an den olympischen Spielen eine Goldmedaille gewinnt ist sozusagen im Sporthimmel angekommen. Aber bis jemand dort ankommt, muss er sich viele Etappenziele stecken und sie natürlich auch erreichen. Wer das erste Ziel auf dem Weg zu Weltklasse Zürich erreicht hat, steckt sich das nächste Ziel usw. bis er eben das höchste Ziel erreichen kann. Es enorm wichtig sein Ziel zu kennen. Im Internet fand ich zu diesem Thema eine interessante Bemerkung: „Ziele haben Macht. Sobald Sie sich konkret etwas vorgenommen haben, scheinen alle Ihre Sinne darauf ausgerichtet zu sein. Sie sehen, hören und fühlen Dinge, die mit Ihrem Ziel zu tun haben und die Sie vorher nicht im entferntesten wahrgenommen haben.“ Wer ein Ziel hat, der weiss, auf was er sich konzentrieren muss. Das lässt sich an einem ganz einfachen Beispiel verdeutlichen. Wenn ich nach Chur umziehen möchte, werde ich im Internet und in den Zeitungen die Wohnungsangebote von Chur studieren. Die Inserate von Zürich, Bern, St.Gallen oder wo auch immer interessieren mich nicht. Es ist also wichtig, dass wir unsere Ziele kennen, damit wir uns nicht in einer Leerlaufschlaufe drehen. Unseren Kindern können wir helfen, wenn wir sie auf erreichbare Ziele aufmerksam machen und wenn sie das Ziel erreicht haben, können wir ihnen helfen, das nächste Ziel zu stecken. So können wir sie motivieren vorwärtszukommen und auch ein schwierigeres Fach zu bewältigen. Auch als Gemeinde arbeiten wir mit Zielen. Wir stecken uns ein Ziel, das wir innerhalb einiger Monate erreichen möchten. Wenn wir das Ziel erreicht haben, stecken wir ein nächstes Ziel. Aber es ist wie bei einem Athleten. Die Teilziele werden vom grossen Ziel bestimmt. So ist es für uns Christen sehr wichtig, dass wir das Ziel unseres Lebens kennen. Was würdest du wohl sagen, wenn dich jemand fragen würde, welches Ziel du in deinem Leben anstrebst? Paulus wäre um eine Antwort nicht verlegen. Den Christen in Philippi schreibt er: „Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat.“ Philipper 3, 14. Und er ist auch der Überzeugung, dass alle Christen dasselbe Ziel anstreben sollten, denn er schreibt: „Macht mich vollends glücklich und habt alle dieselbe Gesinnung, dieselbe Liebe und Eintracht! Verfolgt alle dasselbe Ziel!“ Philipper 2, 2. Dazu mussten die Christen nicht zusammensitzen und überlegen, welches Ziel sie erreichen wollen. Paulus spricht hier vom grossen Ziel. Er spricht vom höchsten Ziel. Auf dieses eine Ziel, das gesetzt ist, sollen sie sich konzentrieren. Sie sollen sich von diesem Ziel motivieren und bestimme lassen. Heute Morgen beschäftigen wir uns mit dem, was Paulus über dieses Ziel sagt. Bibelstellen zum Nachschlagen: Philipper 2, 2-3; 1. Petrus 2, 2-3
I. Dem Ziel entgegen
Paulus schreibt den Philippern etwas ganz erstaunliches: „Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat.“ Philipper 3, 12. Der grosse und vorbildlich lebende Paulus, der stets die Gewissheit des Glaubens betont, sagt, er sei noch nicht vollkommen und er habe das Ziel noch nicht erreicht. Wie ist das zu verstehen? Haben wir denn das Ziel nicht erreicht, wenn wir durch den Glauben an Jesus Christus das ewige Leben bekommen haben? Paulus schreibt doch nach Rom: „Es macht keinen Unterschied, ob jemand Jude oder Nichtjude ist, denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck, und dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf Gottes Gnade. Es ist sein freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus.“ Römer 3, 22-24. Durch den Glauben! Die Rettung ist ein freiwilliges Geschenk Gottes an uns. Das ist ganz wichtig, dass wir das festhalten. Doch sind wir durch den Glauben noch nicht am Ziel. Wir leben noch auf dieser Erde. Wir haben zwar Frieden mit Gott und er hat uns das ewige Leben geschenkt. Doch wir sind noch nicht mit Gott vereint. Wir merken, dass hier ein gewisses Spannungsfeld entsteht. Wenn wir nach der Wiedergeburt gleich von der Erde genommen würden und im Himmel weiterleben könnten. Gabe es kein Spannungsfeld. Aber jetzt sind wir eben noch hier. Wenn wir im Bild des Sportlers bleiben, das Paulus übrigens gerne als Vergleich herbeizieht, dann ist unsere Bekehrung die Qualifikation, dass wir überhaupt Richtung Ziel laufen können. Dass ich gerettet bin heisst, dass ich den Weg Richtung Himmel eingeschlagen habe. Paulus will damit aufzeigen, dass die Erlösung durch Jesus Christus kein persönlicher Besitz ist, auf dem man sich ausruht. Die Erlösung ist kein Pokal, den du in die Vitrine stellst, um ihn manchmal zu bewundern und ab und zu deinen Freunden zu zeigen. Der Glaube ist keine Trophäe sondern eine Lebensweise. Paulus will den Philippern und dir sagen, dass der Glaube etwas Dynamisches ist. Glaube wird aktiv gelebt. Ich sage es nochmals: Die Bekehrung ist die Qualifikation, dass wir überhaupt an diesem Lauf teilnehmen können. Jesus rief die Menschen nicht primär dazu auf, sich zu bekehren. Er verlangte nicht, dass man irgendein Ritual befolgen muss, damit man dann gerettet ist. Jesus rief die Menschen in die Nachfolge. Folget mir nach. Das war seine Botschaft. Vertraut mir! Die Bekehrung ist also nichts anderes, als unsere Entscheidung Jesus nachzufolgen und ihm zu dienen. Mit dieser Entscheidung betreten wir die Laufbahn, ohne uns zuvor hocharbeiten zu müssen, denn das wäre auch gar nicht möglich. Auf diese Laufbahn kommt man nur durch den Glauben an Jesus. Diese Qualifikation ist ein Geschenk Gottes. Auf dieser Laufbahn hat es keine Betten und keine Liegestühle, die uns zum Ausruhen und warten einladen. Auf dieser Laufbahn wird gekämpft. Das ist der Kampf des Glaubens, von dem wir im Neuen Testament viel lesen. Paulus schreibt: „Ich laufe ich wie einer, der das Ziel erreichen will. Darum kämpfe ich wie ein Faustkämpfer, der nicht danebenschlägt.“ 1. Korinther 9, 26. Glaube ist für Paulus kein Ruhekissen für die Seele, sondern ein Lauf, den es zu vollenden gilt. Er lebte, was er von den Römern forderte: „Mit eurem ganzen Leben sollt ihr euch Gott zur Verfügung stellen und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringen, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf.“ Römer 12, 1. Gerade solche Äusserungen des Paulus machen deutlich, dass wir uns nicht einfach bekehren und nach der Bekehrung weiterleben, wie vorher. Eine Bekehrung hat praktische und positive Auswirkungen. Die Bekehrung ist der Start zu einem Leben mit Jesus. Die wichtigste Frage für jeden Menschen ist, ob er sich bereits auf dieser Laufbahn befindet, die zum grössten und höchsten Ziel führt, das ein Mensch je erreichen kann. Der Zugang zu diesem Ziellauf ist jedem Menschen möglich, der dieses Ziel erreichen möchte. Jesus sagt selber wie das geht: „Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.“ Johannes 5, 24. Heute kannst du zu Jesus kommen und heute kannst du mit dem besten Lauf deines Lebens beginnen. Mit dem Lauf hin zum grossen Ziel. Bibelstellen zum Nachschlagen: Lukas 9, 24-25; Johannes 5, 24; Johannes 10, 9; Römer 3, 28; Römer 12, 1; 1. Korinther 9, 24-27; Philipper 2, 12-13; Philipper 3, 6; 1. Petrus 1, 9
II. Ziel erreicht!
Wie erreichen wir aber dieses Ziel? Vielleicht fragst du dich, ob du dazu kräftig und ausdauernd genug bist. Ob du genug stark bist, um das je zu schaffen. Und Paulus ermahnt die Philipper ganz ernst: „Arbeitet an euch selbst mit Furcht und Zittern, damit ihr gerettet werdet!“ Philipper 2, 12. Das klingt ja fast bedrohlich. Doch Paulus will uns damit nicht in eine heillose Gesetzlichkeit treiben. Er selber lebte früher als Pharisäer so. Nein – Paulus will uns damit sagen, dass der Glaube kein Spaziergang ist. Es gibt Herausforderungen und Gefahren, die zu bewältigen sind. Und Paulus sagt auch gleich, wie wir das bewältigen können. Denn er wusste genau, welche Ängste die Leser befallen werden, wenn sie das lesen. Er beschwichtigt sofort: „Ihr könnt es, denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt.“ Philipper 2, 13. Gott ist es also, der uns darin unterstützt. Er hilft uns, dass wir das Ziel erreichen. Paulus wusste es von sich selber, dass er nicht aus eigener Kraft das Ziel erreichen wird, sondern weil er von Christus ergriffen war. Jesus hatte ihn ergriffen und das ermöglichte ihm diese Lebensweise. Aber er wusste, dass er noch nicht am Ziel ist. So scheibt er: „Ich bilde mir nicht ein, Brüder und Schwestern, dass ich es schon geschafft habe.“ Philipper 3, 13. Erst wenn sein Leben auf dieser Erde abgeschlossen, hat er es geschafft. Aber er ist fest entschlossen, wie er bis dahin leben will. Er hat für sich eine klare Entscheidung getroffen. „Die Entscheidung ist gefallen! Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt.“ Philipper 3, 13. Wie ein Sportler lässt er sich durch nichts ablenken, auch nicht durch seine Vergangenheit. Wir können sehr schnell abgelenkt werden, wenn wir das Ziel aus den Augen verlieren und ich schätze mal, dass das schon jedem von uns passiert ist. Paulus hatte an seiner Entscheidung festgehalten. In seinem letzten Brief an Timotheus schreibt er: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe das Ziel des Laufes erreicht, ich habe am Glauben festgehalten.“ 2. Timotheus 4, 7. „Nun liegt der Siegeskranz für mich bereit, die Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem grossen Tag geben wird – und nicht nur mir, sondern auch allen anderen, die ihn lieben und auf sein Kommen warten.“ 2. Timotheus 4, 8. Dieses Ziel erreichen wir und zwar garantiert mit der Hilfe Gottes. Wichtig ist, dass wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Paulus hatte immer eine klare Vorstellung von seinem Ziel: „Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat.“ Philipper 3, 14. Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 73, 13+17; Prediger 11, 4; Matthäus 14, 30; Lukas 9, 62; Römer 2, 6-8; Galater 5, 5-6; 1. Timotheus 4, 7-11; Hebräer 12, 2; Hebräer 13, 14; Jakobus 1, 16; Jakobus 4,13-17
Schlussgedanke
Als Christen haben wir ein grosses Ziel und das sollten wir nie aus den Augen verlieren! Im Neuen Testament werden wir häufig auf dieses Ziel hingewiesen, denn dieses Ziel ist einer der Hauptmotivatoren in unserem geistlichen Leben. Im Hebräer steht: „Hier auf der Erde gibt es keinen Ort, der wirklich unsere Heimat wäre und wo wir für immer bleiben könnten. Unsere ganze Sehnsucht gilt jener zukünftigen Stadt, zu der wir unterwegs sind.“ Hebräer 13, 14. Wenn wir möchten, dass unsere Kinder Jesus gern nachfolgen, dann ist es wichtig, dass sie an uns ablesen können, wie wichtig uns dieses Ziel ist. Das ist etwas vom Wichtigsten, was wir unseren Kindern mit auf ihren Weg geben können. Paulus betet auch für die Christen, dass Gott dafür sorgt, dass sie dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren. Den Ephesern schreibt er: “Gott öffne euch das innere Auge, damit ihr seht, welche Hoffnung er euch gegeben, zu welch grossartigem Ziel er euch berufen hat. Er lasse euch erkennen, wie reich er euch beschenken will und zu welcher Herrlichkeit er euch in der Gemeinschaft der heiligen Engel bestimmt hat.“ Epheser 1,18
Bibelstellen zum Nachschlagen: Jeremia 32,39; Epheser 1,18; Kolosser 1,16+20; 2.Timotheus 4,7-8