Einladung und Einführung ins Thema
Ich lade ein, Platz zu nehmen, um jetzt im Forum miteinander zu starten. Ich möchte Mut machen, auch die vorderen Plätze zu nutzen. Das erleichtert die Kommunikation, weil wir im letzten Teil des Forums auch die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen.
Kommen Sie herein, nehmen Sie Platz und nutzen Sie die vorderen Plätze. Nehmt Platz, nutzt die vorderen Plätze!
Ich begrüße sehr herzlich das Forum, das wir heute Nachmittag hier miteinander haben, zum Thema „Wie Jesus heute Menschen weltweit bewegt“. Ich hoffe, ihr habt alle eine gute Mittagspause erlebt und lecker gegessen.
Stellt euch jetzt vor: Wir müssen uns nicht zurücklehnen wie im Flugzeug, und einen Gurt anlegen müssen wir auch nicht. Wir werden auf eine Weltreise mitgenommen. Die Weltreise wird gleich Pfarrer Winrich Schäffbuch für uns festlegen.
Am Ende hoffen wir, beflügelt von dem, was Jesus weltweit tut, hier in unserem Leben, in Aalen und auch wieder in unseren Gemeinschaften zu landen.
Persönliche Begegnung und Lebensweg von Winrich Schäffbuch
Wir grüßen sehr herzlich Pfarrer Winrich Schäffbuch. Darf ich dich nach oben bitten, zusammen mit deiner Frau Beate, die aus Stuttgart angereist ist?
Wir kennen uns, Winrich, schon lange – vom letzten Jahrtausend. So alt scheinen wir also schon zu sein. Deshalb sage ich auch „du“.
Das hat mich in meinen Jugendjahren sehr beeindruckt: Ein Pfarrer der Landeskirche war so von Jesus bewegt, dass er Sonntag für Sonntag in der Ludwig-Hofacker-Kirche in Stuttgart zwei Gottesdienste gehalten hat, die immer überfüllt waren. Mich hat es gepackt, Sonntag für Sonntag auch zu dir in den Gottesdienst zu gehen. Es hat mich sehr berührt und ergriffen, wie du von Jesus bewegt bist.
Kannst du dazu eingangs etwas erzählen? Wie hat Jesus dein Leben geprägt? Wie hat er dich bewegt?
Es ist toll zu sehen, wie Familie, Geschwister und Eltern einen prägen. Besonders wichtig war für mich die Freizeit mit Wilhelm Busch und die Evangelisationen. Dort, in Bayern, in Weißenburg, hat mich der Ruf von Jesus ergriffen. Das war der Anfang eines Lebens. Ich kann mir ein Leben ohne Jesus gar nicht mehr vorstellen. Das ist das Allerherrlichste, was es gibt im Dienst für ihn.
Wer dich kennt, weiß aus Gesprächen, aber auch aus Predigten, dass dich immer der weltweite Blick für das Reich Gottes inspiriert, geleitet und in Bewegung gebracht hat. Du hast viele christliche Werke ins Leben gerufen und begleitet, die die Weltmission betreuen. Einige davon sind auch hier Hilfe für Brüder, christliche Fachkräfte international, wie die Coworkers, und auch das Werk für die verfolgten Christen.
Bei mir ging es lustig zu. Ich sage immer: Gott hat mich geführt wie einen blinden Gaul. Für mich war es völlig klar, dass ich Theologie studiere und in die Mission gehe. Ich hatte es eilig. Mit 21 Jahren war ich mit dem Studium fertig und bin nach Basel gefahren, um mich vorzustellen. Dort sagten sie mir in der Basler Mission: „Wir senden doch keine Missionare mehr aus.“ Ich war im siebentägigen Einführungskurs. Sie wissen ja, dass die großen kirchlichen ökumenischen Missionen damals, im Jahr 1961, jede Missionsarbeit eingestellt haben.
Sie boten mir an, Akademieleiter in Kamerun zu werden. Aber ich wollte Missionar sein. Damals gab es die vielen evangelikalen Missionen noch nicht, die Gott inzwischen ins Leben gerufen hat, die vielen Werke.
Ich bin sehr traurig, dass ich in den Dienst der Landeskirche getreten bin – das wollte ich eigentlich nicht. Einer sagte zu mir, „da braucht man auch Missionare“. Ich muss heute staunen, wie Gott es gemacht hat.
Ich war 40 Jahre im Gemeindedienst und doch so viel in der Mission unterwegs wie wahrscheinlich kein anderer Missionsfachmann. In der ganzen Welt habe ich die Gemeinde Jesu erlebt. Wir durften mithelfen, wo noch Lücken waren, einiges in Bewegung zu bringen.
Besonders erwähnenswert sind die Jugendmissionskonferenzen in Stuttgart Anfang Januar, bei denen fünf junge Leute zusammenkommen. Ohne Musik, nur um zu hören, was heute der Auftrag der Weltmission ist – und das ist wunderbar.
Globale Erweckung und Herausforderungen der Weltmission
Ja, lieber Winrich, dann nehmen wir uns mal diese Weltreise vor und schauen, was im Reich Gottes weltweit geschieht. Wo bewegt Jesus heute die Menschen am stärksten? Wenn ich es heute zusammenfassen will, würde ich sagen: In 2000 Jahren Geschichte der Christen hat es solch eine Erweckung wie in diesen Tagen noch nie gegeben.
Noch nie sind so viele Muslime zu Jesus bekehrt worden wie heute. Muslime! Noch nie sind so viele Buddhisten und Hindus zu Jesus gekommen wie in diesen Tagen. Während wir in den westlichen Ländern Europas eine Schwindung ohne Griechen erleben und in den Wohlstandsländern Kanada und USA einen Rückgang der bekehrten Jesusleute feststellen, gibt es in den Verfolgungsländern der Erde ein großes, unglaubliches Wachstum.
Das ist ungeheuer, was hier geschieht, und darüber müssen wir sicher noch einiges näher hören.
Was schließt du daraus? Welche Rückschlüsse ziehst du, wenn es so ist, dass gerade in diesen Ländern die entscheidenden Erweckungen geschehen? Ganz einfach: Livingston, der große Afrikamissionar, wollte eigentlich immer nach China berufen werden. Doch Gott hat ihn nach Afrika geführt. Und wie hat er ihn gebraucht? Es ist ja oft anders, als wir denken.
Livingston hat gesagt, ihm sei erst in Afrika klar geworden, wie schwer es ist, einen Menschen zu Jesus zu führen. Er sagte: Keine Macht eines Menschen oder irgendetwas in dieser Welt kann einen Menschen zum Glauben an Jesus bewegen. Das kann nur der Heilige Geist tun. Er kann ziehen, er kann rufen.
Wenn man das wieder weiß, dass Gott das tun muss, dann wissen wir, worauf es ankommt: auf die Treue zu seinem Wort, auf das klare Jesuszeugnis und auf die Fürbitte der Gemeinde.
Und in der dritten Welt darf ich nochmals sagen: Es ist ein ganz schlichtes Leben in der Bibel, im Gehorsam. Ich schätze, es sind etwa über 100 hauptamtliche Jesusleute, die im Monat nicht mehr als umgerechnet 18 Euro verdienen, mit ihren sechs Kindern. Sie gehen in die unerreichten Gebiete der Welt, auf die Inseln Indonesiens und nach Zentralasien.
Und sie erzählen nichts weiter, als was sie mit Jesus erlebt haben. Und das bewegt die Menschen, weil der Geist Gottes mit ihnen ist und sie treibt.
Wahrnehmung der Christen in der Dritten Welt und Ermutigung für den Westen
Wenn dort so viel Gemeinde in Bewegung ist, Menschen zu Jesus finden und sich verändern, wie sehen sie dann uns im Westen und in Europa?
Ich war oft mit verfolgten Christen zusammen – bis nach Nordkorea, Laos, Kambodscha, Zentralasien, Kuba und natürlich auch in Afrika, Somalia und Eritrea. Immer wieder habe ich mit diesen Christen gesprochen. Schon in meiner Zeit als Vorsitzender von Licht im Osten, während der Jahre mit den Bibeltransporten, haben wir immer gesagt: „Wir beten für euch.“ Meine Kinder, damals drei und vier Jahre alt, haben wir gemeinsam für die verfolgten Christen beten lassen.
Und die Christen sagten: „Wir wissen, dass ihr es in der Freiheit noch viel schwerer habt als wir. Wir kennen die Versuchung des Materialismus. Wir beten für euch, dass ihr standhaft bleibt.“ Das möchte ich Ihnen mitgeben.
In all meinen Tätigkeiten habe ich nie von einem Christen den Wunsch gehört: „Ich möchte bei euch Asyl haben.“ Nie. Auch nicht im Südsudan. Heiko Grimmer, der nach mir Vorsitzender von Licht im Osten war, hat bestätigt, dass in den kommunistischen Ländern niemand gesagt hat: „Holt mich hier raus“ oder „Wir brauchen Freiheit.“ Sie haben auch nie um Freiheit gebetet.
Darum bin ich so dankbar für den Dienst der Hilfsaktion Märtyrerkirche. Die Menschen dort wollen Jesus dienen und beten für uns, damit wir dem Herrn treu bleiben und ihn auch unter Druck nicht verleugnen.
Ich habe viele getroffen, die 23 Jahre in China im Straflager Mao Zedongs waren. Sie sagten: „Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es ist, in Eis und Schnee zu leben, ohne Bibel, ohne Brüder.“ Aber sie betonten: „Nie haben wir Jesus so großartig erlebt wie dort.“ Das ist das Herrlichste, was Jesus an seiner verfolgten Gemeinde tut.
Bedeutung des weltweiten Blicks für das Reich Gottes
Wenn weltweit so viele Menschen zum Glauben kommen, welche Bedeutung hat dann der Blick auf das weltweite Reich Gottes für unsere Gemeinde und unsere Gemeinschaftsarbeit vor Ort? Oder anders gefragt: Was verlieren wir, wenn wir diesen Blick nicht mehr haben?
Der Blick in die Weite des Reiches Gottes ist immer eine große Ermutigung. Zinzendorf hat dazu einen schönen Vers gedichtet: „Die Sache ist einmal ausgemacht, wenn die Menschen sperren, dann öffnet Jesus, dass es kracht, wohl uns des feinen Herrn.“ Wenn Menschen in die Welt schauen und sehen, wie Jesus seine Gemeinde baut, werden sie ermutigt.
Was habe ich in meinem Glaubensleben für Frustrationen erlebt? Was habe ich in der Gemeinde für Frustrationen erlebt? Aber wenn man auf Jesus blickt, können Frustrationen und Burnouts überwunden werden, weil Jesus mit Schwachen seine Siege erringt. Das ist das Große und Ermutigende – und das kann ich nur auch für euch sagen.
Ich meine immer wieder, wir sollten in unserer Gemeindearbeit mehr von den Christen in der sogenannten „dritten Welt“ lernen. Was machen die? Sie lesen die Bibel und beten – das ist alles. Bevor ich überhaupt die ganze Größe der unterdrückten Gemeinden in China erlebte, war ich in Hongkong beim größten Evangeliumssender, Fa’i’s Broadcasting. Dort erzählte man mir, wie viele Millionen Menschen im Untergrund Christen geworden sind.
„Woher habt ihr eure Informationen?“ fragte ich. Man zeigte mir Leserbriefe aus China. Einer davon berichtete: „Wir waren nur noch drei alte Frauen und trafen uns jeden Abend zum Gebet. Heute sind 18 Gemeinden entstanden, und allein 300 junge Leute gehören dazu.“ In China ist es verboten, dass junge Leute unter 18 Jahren an religiösen Versammlungen teilnehmen. Die jungen Menschen sollen nicht durch Religion verdorben werden.
Doch 300 junge Leute versammeln sich trotzdem in den Gemeinden, weil drei alte Frauen gebetet haben. Glauben Sie, bei uns sei das anders? Wir sollen Großes von unserem Herrn erwarten. Aber es geschieht immer nur durch das Wort und das Zeugnis von Jesus.
Ich bin so froh, dass Jesus von uns nie verlangt hat, Menschen zu überzeugen. Wir haben es ja auch probiert. Im Hauskreis haben wir oft bis nachts um vier diskutiert, doch es kam nichts dabei heraus. Jesus hat gesagt: „Ihr sollt Zeugen sein.“ Ein Zeuge erzählt, was er erlebt hat. Wenn ein Zeuge bei einem Verkehrsunfall berichtet, wie es war – wer von rechts kam, wer von links –, dann erzählt der Zeuge einfach nur die Wahrheit. Den Rest macht Jesus.
Das muss Jesus durch seinen Geist tun. Der Heilige Geist erleuchtet Menschen zum Glauben, damit sie Jesus erkennen können, das helle Licht des Evangeliums. Das ist eine Ermutigung für uns und unsere Versammlungen: immer tiefer ins Wort zu gehen.
Wir haben noch nicht viel von Jesus entdeckt. Und dann noch etwas anderes: Über unseren Ländern liegt wie Mehltau die Bibelkritik. Das ist ganz furchtbar. Mein erstes Semester in Bethel war eine harte Zeit. Wie gehöhnt und gelästert wurde! Doch in unserer Gemeinde ist das Leben anders. Das Wort Gottes ist so klar und verständlich, dass es jeder begreifen kann, wenn der Geist Gottes wirkt. Und da sollten wir wieder mehr Mut haben.
Ich bin überzeugt, dass das auch bei uns so erlebt wird. In meiner Gemeinde hatte ich drei Bibelstunden. Das waren die schönsten Evangelisationsveranstaltungen, bei denen man das Wort Gottes auslegt. Das ist so praktisch – all die Geschichten von Jesus! Da kamen Leute, die sonst nicht zur Kirche gegangen wären. Sie hörten zu und sagten: „Das ist interessant, ich würde auch gern mal zuhören.“
Und durch das Wort der Bibel allein entsteht Glauben. Es ist noch nie ein Mensch ohne das Wort Gottes zum Glauben gekommen. Aus dem Wort Gottes kommt der Glaube.
Konkrete Beispiele der Erweckung und Zeugnisse
Winrich, kannst du dazu noch einmal konkret das eine oder andere Beispiel erzählen, wie Jesus dort Menschen bewegt und erweckt? Du hast die grundsätzliche Antwort gegeben: der Heilige Geist und das Bibelwort. Aber wie läuft das konkret in Gesprächen, bei großen Evangelisationen oder im Traum ab? Was sind da so die Varianten? Können wir vielleicht auch den einen oder anderen Impuls und eine Ermutigung für uns heute bekommen?
Das mit dem Traum ist ein Spezialfall bei Muslimen. Muslime haben heute kaum die Möglichkeit, etwa in Afghanistan oder Pakistan, die Bibel zu bekommen. Sie haben dort kaum Gelegenheit dazu. Etwa die Hälfte aller Muslime in Pakistan, aber auch in anderen muslimischen Ländern, erzählt, dass sie einen Traum gehabt haben von einem Buch, das sie lesen sollen. Eine Lichtgestalt sagte: „Lies das Buch.“
Eine Frau, die schwer krank war, erhielt im Traum die Weisung, sie solle ins Bachhospital gehen. Sie war Pakistanerin. Das Bachhospital ist ein christliches Visionskrankenhaus. Zuerst wusste sie nicht, was das Bachhospital ist, und fragte ihre Leute. Sie hatten keine Ahnung. Erst nach einiger Recherche stieß sie auf das Krankenhaus und dort traf sie Christen, die ihr von Jesus erzählten.
Das ist das Interessante: Ich habe überall, wo ich Konvertiten traf – also Leute, die aus Hinduismus, Buddhismus oder Islam kamen – gefragt, was sie denn gezogen hat. War es die Musik? Nein. Waren es die Lieder? Nein. Es war nichts Besonderes, was sie angesprochen hat. Waren die Christen vielleicht vorbildlicher? Oh weh, wir haben die Fehler der Christen auch mit offenen Augen gesehen.
Was hat euch denn gezogen? Alle sagten, ich erinnere mich noch an Burma, Birma, Myanmar heißt das ja. Dort war die Myanmar Inland Mission. Da waren schon ein paar Männer, die es im kommunistischen Myanmar geschafft haben, ein Missionsteam zu bilden. Es waren buddhistische Mönche, die mit ihren gelben Kutten herumgelaufen sind. Als wir das erste Mal von Jesus hörten, wurde etwas in uns ausgelöst – der Name Jesus. Wir wollten immer mehr wissen, wer Jesus ist. Dann hörten wir das Zeugnis von Jesus, und es wurde immer heller.
Der Tag, an dem wir zum ersten Mal ein Neues Testament in der Hand hatten, war besonders. Wir lasen und lasen. Ich sage aber: Der Buddhismus ist in Europa heutzutage eine Art moderne Schickeria. Man liest oft, dass viele Buddhismus interessant finden, wegen der Stressbewältigung und der Lebenskunst. Aber was ist das alles gegenüber dem Licht von Jesus?
Deshalb ist der Zug, den Jesus in den Herzen der Menschen auslöst, ganz gewaltig. Jesus hat ja schon gesagt: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater zieht ihn.“ Wir sollten vielmehr darum bitten, dass uns Gott auch die Menschen zeigt.
Du hast nach großer Evangelisation gefragt. Ich bin ja immer der Meinung: Wenn ich Sie alle jetzt fragen könnte, bin ich überzeugt, dass über 80 Prozent von Ihnen sagen würden, sie haben Jesus im persönlichen Gespräch gefunden. Da war jemand, eine Tante, da war in der Kinderstunde jemand, da waren Eltern, Jugendleiter oder Klassenkameraden in einer großen Pause, die Angst vor dem Tod nahmen, indem man sagte: Jesus ist Sieger über alles.
Das persönliche Zeugnis ist das Allerleichteste und gar nicht das fanatische Zeugnis, sondern das ganz schlichte Zeugnis, das Samenkorn des Wortes Gottes, das aufgeht. So hat Jesus das erzählt: Das Samenkorn hat Kraft in sich, dass es aufgeht. Wir brauchen gar nicht aufgeregt zu sein. Ich habe ja auch nicht gesehen, was in meinem Dienst aufgegangen ist. Es sind ganz seltene Momente, wenn einer einem erzählt, er habe sich vor dreißig Jahren dort in Bobengrün entschieden, Christ zu werden.
Gott sei Dank zeigt uns der Herr das nicht, sonst würden wir ja stolz werden. Das Schlimmste, was das Wirken Gottes hindert, ist der Stolz, als ob wir die Macher wären. Wir sind es doch gar nicht. Streuen Sie das Samenkorn aus, und Sie werden im Himmel staunen, was aus Ihren Urenkeln noch geworden ist, wo Sie dachten, da sei Hopfen und Malz verloren.
Wenn Sie im Zeugnis klarbleiben und im Wort klarbleiben, will ich Sie einfach ermutigen: Seien Sie ein Jesuszeuge in großer Gelassenheit, in Freude und im Vertrauen darauf, dass das Wort wirken und tun wird.
So ist es in der islamischen Welt ganz stark, aber dazu kommt noch der Druck. Der Druck der Verfolgung ist ganz wichtig. Wir haben in unserem Glaubensleben etwas sehr Wichtiges ausgespart: das Leiden.
Mein Freund Acid Fernando, Leiter von Jugend für Christus in Colombo, sagt immer: Ihr im Westen habt da einen blinden Fleck. Wenn ihr ins Leiden kommt, schlagt ihr die Hände über dem Kopf zusammen und meint, jetzt sei Gott tot. Dabei ist Leiden der Normalzustand eines Christen.
Schauen Sie sich mal kleine Babys an, die oft schon unter schweren Krankheiten leiden. Im Neuen Testament war der Apostel Paulus in einer ununterbrochenen Kette von Drucksituationen. Er hat Jesus nur in der Ausweglosigkeit erlebt, in der Schwachheit seines Leibes, in der Gefangenschaft, wo er auf keinen Menschen mehr zählen konnte.
Das Interessante ist, dass die großen Religionen der Welt sich durch das schlichte Jesuszeugnis herausgefordert fühlen – nicht durch die Macht der Kirche. Das ist ein Irrweg. Die Macht der Christenheit ist ein ganz schrecklicher Irrweg. Das größte Hindernis für die Ausbreitung des christlichen Glaubens ist die mächtige Christenheit, die meint, mit ihrer Weisheit, ihrem Geld und ihrem Vermögen etwas tun zu können.
Es sind ganz schlichte Boten – vergiss das nicht. Wenn man in Liberia, in Westafrika, in der Stadt mit der großen Fähre rüber muss, die ganz voller Menschen ist, viele hundert, dann beobachte ich von oben einen Mann, der von Mann zu Mann geht. Ich bin runtergegangen, um zu wissen, was er tut: Traktate verteilen.
Er sagt: Wer bezahlt Sie? Niemand. Was verdienen Sie? Ich verdiene mir hier und da ein paar Groschen, um mit Traktaten Jesus groß zu machen. Und das ist das Geheimnis.
Die Weltreligionen werden durch dieses Jesuszeugnis entzaubert. Die großen Religionen der Welt haben keine Antwort auf das wichtigste Thema, über das wir heute schweigen. Ich will es nachher noch in meinem Vortrag sagen: Sündenvergebung, die größte Sache dieser Welt.
Keine Religion der Welt kann sie beantworten. Im Ganges tauchen die Menschen ein. Die Muslime sagen: Ich will mit Allah am jüngsten Tag selbst darüber reden. Ich habe ja keine Sünden, sagt der Muslim. Und die paar Dinge, die ich vielleicht nicht konzentriert war, kann ich ja Allah mit ein paar guten Werken entschuldigen.
Der Buddhismus kennt nur das Nirwana als Lösung – das ist nichts. Wir Christen haben das allergrößte Kreuz von Jesus. Und das ist die größte Botschaft, die wir haben: die Versöhnung.
Das Interessante ist, wo das Evangelium bezeugt wird, erwacht die Erkenntnis der Sünde, weil der Geist Gottes von der Sünde überführt. Ich muntere mich ja immer: Vom Heiligen Geist wird so viel geredet, als ob es irgendein Zappelfilip im Heiligen Geist wäre.
Jesus spricht doch in Johannes 16 klar darüber: Wenn der Geist kommt, wird er die Welt überführen von der Sünde und vom Gericht. Das kann nur der Heilige Geist tun.
Das sind die zwei großen Themen. Paulus hat schon auf dem Areopag gepredigt – es war keine schlechte Missionspredigt – vom Gericht. Jeder Mensch muss sich vor Gott verantworten. Wie willst du vor Gott bestehen?
Das ist in den Weltreligionen das ungelöste Problem, auf das nur das Evangelium, auf Jesus bezogen, eine Antwort geben kann.
Bedeutung der Weltmission für das eigene Glaubensleben und praktische Beteiligung
Das Evangelium bewahrheitet sich weltweit, wie du beschreibst. Deshalb ist es auch inspirierend und bewegend, die Weltmission im eigenen Herzen mitzutragen und sich auch in der eigenen Gemeinschaft dafür zu engagieren. Ich denke, niemand von uns wird bestreiten, dass die Weltmission heute für uns Bedeutung hat und wichtig ist.
Was uns jedoch oft schwerfällt, ist die praktische Umsetzung: Wie können wir in einer Gemeinschaft, in einem Hauskreis oder in einem Bibelkreis an der Weltmission teilnehmen und teilhaben?
Für mich war es eine große Erleichterung. Ich sage es manchmal ein bisschen flott, floskelhaft und vielleicht auch etwas boshaft: Die Zahlkarten habe ich immer weggeworfen – das ist das Unwichtigste beim Missionsblatt. Es ist später ein Vorrecht, wenn ich mich beteiligen darf. Ich habe mich immer dafür interessiert, wo Großes im Reich Gottes geschieht. Blättern Sie die Blätter durch und erzählen Sie dann den anderen, was Großes geschieht.
Was heute in Zentralasien abläuft, ist so ungeheuerlich. Bis zur Wende 1990 gab es in Zentralasien keinen kasachischen, keinen kirgisischen und keinen usbekischen Prediger. Wir hatten von Licht im Osten einen Mann, der als Kind in einer Jurte aufgewachsen war. Er konnte wenigstens Kasachisch sprechen, und wir konnten Evangeliumssendungen hineinstrahlen. Es gab keine Bekehrten dieser Nationalitäten.
Dann kam die Wende, und zwei Deutsche, die nicht ausgesiedelt waren – Franz Thyssen und Heinrich Voth – begannen ihre Arbeit: Heinrich Voth in Kirgisien, Franz Thyssen in Kasachstan. Sie sagten, jetzt kommt die Freiheit, und dann verteilten sie Zehntausende von Evangelien. Ich habe immer gesagt: „Heinrich, hör doch mit dem Blödsinn auf, das gibt doch bloß Papier zum Feueranzünden.“ Bei uns weiß man, das hat ja gar keinen Wert. Wenn du einem Nachbarn ein Testament in den Briefkasten steckst, wirft er es einfach weg.
Er entgegnete: „Du kennst unsere Kirgisen nicht. Die Kasachen sind zwar Moslems, aber sie lesen das.“ Einige Jahre später kam er zurück und sagte: „Jetzt haben wir schon drei Gemeinden.“ Das ist schon 20 Jahre her. Er sagte: „Es muss zu uns nach Almaty kommen, was ist denn los?“ Dort fand eine große Konferenz statt, bei der 450 kasachische Prediger und Evangelisten zusammenkamen. Nach wenigen Jahren hatte das Evangelium Wurzeln geschlagen. Heute gibt es in allen Nationen der Welt Jesusgemeinden.
Darum meine ich, wir sind auch nicht mehr weit entfernt vom Weltende. Unter allen Völkern, ob alle Nationalitäten genau, also Nationen, sind überall erwähnt: in Afrika, in jeder Nation, auch in islamischen Ländern, selbst in Saudi-Arabien, wo es überhaupt keine Gemeinden geben darf. Überall gibt es Untergrundgemeinden.
Wie lange der Herr Jesus noch mit seinem Kommen zögert, kann man nur spekulieren. Aber wir wollen bereit sein. Diese Aufgabe tragen heute schon die einheimischen Kräfte. Wir können nur hier und da an einigen Stellen noch helfen. Das betrifft auch den Einsatz christlicher Fachkräfte, wo noch Mangel herrscht. Wir unterstützen die einheimischen Christen, ohne ihnen Ratschläge zu geben. Sie sind groß genug, um ihren Weg selbst zu gehen.
Das ist bei uns Deutschen so schön: Deshalb unterstütze ich auch keine anderen nationalen Missionswerke. Wir Deutschen haben die Eigenart, anderen zu helfen, damit sie es selbst tun können, ohne sie zu bevormunden. Auch in ihren theologischen Schulen machen sie das großartig und wunderbar mit ihren eigenen Kräften, und sie sind sehr begabt.
Wenn Sie sich einmal anschauen, wie das heute in vielen Ländern läuft: 1950 gab es in Nepal, einem Staat im Himalaya mit Kathmandu, wo die Sherpas leben, keine Christen. Nepal war ein hinduistisches Königreich. Hinduismus ist radikal. An welchen Gott glaubt denn der Hindu? 350 Millionen Götter, so sagen die Hindus selbst. Man muss nicht immer sagen, wir hätten alle den gleichen Gott. 350 Millionen sind ein kleiner Unterschied zum Islam oder Judentum.
Damals war niemand in Nepal Christ. Gläubige Nepalesen, die aus dem Ausland zurückkehrten, landeten alle im Gefängnis. Hunderte saßen dort ein. Heute sind weit über eine Million bekehrte Jesusleute in Nepal. Es herrscht inzwischen eine gemäßigte Religionsfreiheit, weil Jesus sein Wort erfüllt. Immer wieder sind es Leute wie du und ich, die praktisch Zeugnis von Jesus geben und so das Wort erfüllen.
So können wir von vielen Ländern weitererzählen. Nordkorea war eine Hochburg der Verfolgung. Pyongyang, Laos und Kambodscha sind heute Orte, an denen sich Jesusleute treffen und Gemeinden entstehen. Das ist sehr ermutigend. Das Zeugnis geht in all diesen Ländern weiter.
War deine Frage noch einmal anders, oder ging es in diese Richtung? Nein, das war richtig so, keine Frage. Aber jetzt noch einmal zur Frage: Ich sage, der einzelne Hauskreis, der einzelne Christ, die einzelne Gemeinschaft können sich an der Weltmission beteiligen, also mit teilhaben und dort unterstützen, wo man konkret etwas fördern kann.
Erkundigen Sie sich, und heute müssen Sie auch schauen, wer hinter dieser Mission steht. Das ist ganz wichtig. Es gibt auch manche Unternehmungen, die wir nicht so befürworten. Das gab es zu allen Zeiten. Schauen Sie, wer dahintersteht, und wie Sie unmittelbar und direkt diese Sache unterstützen können, damit das Evangelium weiter verbreitet wird.
Vor allem sollten wir die Berichte hören, die uns sehr ermutigen, weil sie Zeugnisworte für unseren Glauben sind. Diese Geschichten brauchen wir für uns selbst, damit wir wieder können und – ich sage noch einmal – es ist wie in den ersten Tagen der Christenheit. Was ist das Besondere? Sie lesen das Wort Gottes, sie beten und erleben, wie der Herr sich zu ihnen bekennt. Das können wir wieder lernen, gerade durch die Ermutigung von Christen der sogenannten Dritten Welt.
Ich glaube, das ist auch das Modell der Endzeitgemeinde. Ich bin sicher, nach dem Zeugnis der Bibel. Und ich spreche jetzt zur jungen Generation: Ihr werdet viel Leiden ertragen müssen. Macht euch fest im Wort Gottes, damit ihr diese schweren Zeiten bestehen könnt. Lernt von den verfolgten Christen, wie man das macht.
Wir glauben nicht, dass diese trügerische Freiheit auch bei uns in Europa bleiben wird. Sonst würde es immer mehr eine kämpferische Unterdrückung des Jesuszeugnisses auch bei uns geben. Das beobachten wir schon in den Staatsgesetzen und in der gesamten Gesellschaftsordnung. Das erleben wir bei den Bildungsplänen.
Es wird in Zukunft nicht mehr erlaubt sein – und das können wir abwarten –, dass jemand sagt: „Jesus ist der einzige Weg zu Gott.“ So steht es in den Jesusworten. Aber das wird als Intoleranz gewertet werden. Die jungen Leute, rüstet euch auf das Leiden vor. Der Herr wird euch segnen.
Fragen aus dem Publikum und praktische Hinweise zur Mission
Wir gönnen dir jetzt eine kleine Pause. Ich mache eine Zäsur. Bleib ruhig oben, du darfst aber hier gerne Platz nehmen.
Ich habe jetzt viele Fragen gestellt, und wir haben viel gehört. Vielleicht sind dabei auch manche Fragen entstanden. Nun haben wir die Möglichkeit, auch aus dem Publikum Fragen zu stellen. Die ersten drei Fragen holen wir per Mikrofon ein. Geht das von der Technik her so spontan?
Hier habe ich vier nette junge Leute, die Zettel und Stifte haben. Wenn jetzt ganz viele Fragen kommen, melden Sie sich, bekommen Sie einen Zettel und Stift. Die Fragen werden eingesammelt, und ich stelle sie dann hier, soweit wir kommen.
Wer möchte anfangen mit einer Frage an Winrich Schäffbuch? Zum Beispiel: Wie bewegt Jesus Menschen weltweit? Wie sollten wir den Flüchtlingen in unserem Land begegnen? Sollen wir sie jetzt auch mit Literatur überschütten, obwohl ich die Sprache nicht kann? Oder wie machen wir das am besten?
Das ist nie ein Fehler, das ist ganz wichtig. Es wird allerdings sehr schwierig sein, an sie heranzukommen. Aber wir können vor allem die Gemeinden unterstützen, die ausländischen Gemeinden hier bei uns.
Wissen Sie, dass in Stuttgart, Essen oder Dortmund wahrscheinlich mehr ausländische Christen den Gottesdienst ihrer Nationalität besuchen als Deutsche einen deutschen Gottesdienst? Wissen Sie das?
Die ghanesische Gemeinde in Stuttgart, die serbische Gemeinde in Stuttgart, auch die evangelische Gemeinde und die arabischen Gemeinden – alle. Ich war ganz erschüttert: In Stuttgart wurde der chinesischen Gemeinde mit über 200 gläubigen Christen Raum entzogen. Keine Stuttgarter Gemeinde war in der Lage, ihnen Raum anzubieten. Das ist eine Schande.
Da müssen wir einfach hinschauen: Wo sind unsere Gemeinden in unserem Umfeld, die wie wir bibeltreu, evangelikal und Jesusleute sind? Die wollen wir fördern und mitmachen. Wir sollten sie fragen: Wie können wir euch helfen? Diese Gemeinden haben am besten Zugang, glaube ich.
Machen Sie das einmal ausfindig! Es gibt ganz, ganz viele. Suchen Sie die richtigen, nicht die Zeugen Jehovas, sondern die richtigen evangelikalen Gemeinden – Evangelicals. Das ist ganz klar. Wenn Sie Englisch sprechen, können diese Gemeinden am besten ihre Landsleute erreichen.
Alles andere können Sie trotzdem tun, das ist in Ordnung. Aber über diese Gemeinden ist es immer am besten, wenn Sie sie finden.
Weitere Fragen und Berichte aus der Missionspraxis
Weitere Fragen
Hier ist eine Meldung von Frieder Mörke:
Wir hatten in unserer Gemeinde einen gläubigen Syrer, was ganz toll ist. Er ist bei der Liebenzeller Mission sogar hauptamtlich angestellt. Es ist sehr wichtig, solche Menschen gerade in der aktuellen Situation zu haben.
Sie haben eben gesagt, Sie waren in Nordkorea. Wie kommen Sie heil hinein und wieder heraus? Und wie erleben Sie die Christen dort?
Du warst in Korea. Wie kommst du dort lebend rein und wieder raus? Und wie erlebst du die Christen dort?
Wir haben seit 15 Jahren eine enge Verbindung in die Mandschurei, wo unsere größte Gruppe mit zehn Professoren tätig ist. Sie arbeiten an einer Universität, einem Joint Venture mit einer chinesischen Universität in Yanji. Das können Sie im Internet sogar anklicken.
Dort gibt es 160 wiedergeborene Pastoren und Professoren. Sie dürfen in China an der Universität kein religiöses Wort sagen, denn die Geheimpolizei wacht darüber.
Das Wunder dieser Universität ist, dass in der Mandschurei, 50 Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt, 80 Prozent der Studenten Jesus annehmen. Wie wunderbar! Die Asiaten sind Künstler darin, was sie unter vier Augen tun und was der Herr fügt.
Sie haben schon lange eine ganze Arbeit, eine Kinderarbeit, in Nordkorea. Vor einigen Jahren haben sie in Pjöngjang eine Zweiguniversität gegründet.
Ich habe damals auch spontan reagiert: Der Leiter dieser Universität war in Pjöngjang zum Tod verurteilt worden, kam aber auf wunderbare Weise wieder frei. Professor Kim hat dann dieses große Werk gestartet. Auch das können Sie im Internet anklicken: Pjöngjang University of Science and Technology, das heißt PUST (P-U-S-T) und dann Schrägstrich KR für Korea. Schauen Sie sich das mal an, dort ist alles mit Fotos beschrieben.
Ich habe gesagt: Da schicken die Kommunisten doch bloß ihre eigenen Kinder rein und ihre treuesten Kommunisten. Und sie sagten: Ja, das wollen wir ja.
Über diese Dinge kann man hier nicht viel schreiben, aber Gott hat mehr Möglichkeiten als wir.
Ich habe die schrecklichen Bilder gesehen, wie die Leichen in den Flüssen schwimmen und wie die Menschen verhungert sind. Aber das Ergreifendste war, wie wir dort in Yanji einem Mann begegnet sind, der aus Nordkorea geflohen war, seine Frau und sein Kind verloren hatte und dann in der Mensa dieser Universität, wo so viele christliche Professoren sind, zum Glauben an Jesus kam.
Als ich dort gerade zu Besuch war, um unsere Leute zu treffen, erzählten sie mir: Der will morgen wieder zurück über die Grenze. Sie müssen wissen, wie die Grenze bewacht ist.
Sie sagten: Die werden dich erschießen, wenn du von Jesus redest.
Und wissen Sie, was er gesagt hat? Was ich von Jesus gehört habe, ist so groß, das muss ich meinen Landsleuten erzählen. Und wenn sie mich töten, ich muss hinüber.
Wir haben mit ihm gebetet. Als er hinübergegangen ist, haben wir nichts mehr von ihm gehört.
Das ist die Situation in Nordkorea, weil der Herr dort etwas tut. Wir können nur für die verborgenen Christen beten, auch für die, die im Untergrund leben.
Aber wir sollten immer wissen: Es ist noch nie jemandem gelungen, das Zeugnis von Jesus auszurotten, auch nicht in den schlimmsten Verfolgungen.
In China hat Mao das scheinbar Perfekteste gemacht: Er hat die ganze Christenheit ausgerottet. Es gab keine Kirche mehr, die in den Siebzigerjahren offen war.
Und in diesem Jahr sind ganz viele führende Kommunisten zum Glauben an Jesus gekommen.
Einer erzählte, er war bei den Roten Garden und hat Kirchen gestürmt und Bibeln verbrannt. Sie fanden einen alten Prediger, auf dem sie mit ihren Stiefeln herumtrampelten.
Er sagte, er habe zehntausend Rotgardisten befehligt, die damals alle Religion vernichten wollten im Kampf Maos, im Kulturkampf der Roten Garden.
Der Prediger betete sterbend: Herr, öffne ihnen die Augen.
Und dieser Mann sagte: Ich kam zum Glauben an Jesus, in der schlimmsten Mao-Verfolgung.
Das sind Zeugnisse, die einen sehr ergreifen.
Es gibt eine DVD, die man im Internet sehen kann: "Kreuz Christen in China". Auf der zweiten Seite dieser DVD erzählen alle inhaftierten Christen, wie Jesus im schlimmsten Terror gewirkt hat.
Jesus ist immer noch größer, und das müssen wir wissen, denn der Herr ist der Sieger und hat alle Macht.
Weitere Fragen aus dem Publikum und Missionserfahrungen
Weitere Fragen an Winrich Schäffbuch aus dem Publikum
Hat jemand Fragen aufgeschrieben, die wir einsammeln und vorlesen können, oder möchten Sie sich direkt melden? Trauen Sie sich, wir haben einen Fachmann für Weltmission unter uns.
Die Christen, die durch den Islam hindurchgehen, sind unsagbar beeindruckend. Das kann man sich kaum vorstellen. Ich überbrücke nur die Zeit, bis Ihre Fragen kommen.
Neulich trafen wir auf Iraner in Deutschland. Wir waren in Dassel bei einer Seniorenfreizeit von Lemko, und dort waren bereits zwanzig Iraner, die ihre Freizeit vorbereitet hatten. Sie erzählten uns ihre Geschichten, wie sie Jesus gefunden haben – im Terror unter Khomeini.
Einer von ihnen sagte: „Das ist so furchtbar, was wir in Teheran erleiden. Wir haben das nicht mehr ausgehalten.“ Ich fragte ihn: „Was ist das für ein Islam?“ Er zeigte mir den Koran, in dem all die Gewalt beschrieben steht. Dann erzählte er, wie er das Neue Testament gefunden hat.
Er sagte: „Ich sehe nur, wie er dasteht: Jesus gibt Frieden, Jesus gibt Freude.“ Ich erwiderte: „Aber du musst doch umgebracht werden. Jeder Muslim muss einen Abgefallenen vom Islam töten. Das ist bis heute ein absolut gültiges Gesetz, auch bei den gemäßigten Muslimen.“ Er antwortete: „Sie können mir das Leben nicht nehmen. Ich gehöre Jesus. Und wenn er mich zu sich holt, dann gehe ich zu ihm.“
Eine solche Leidensbereitschaft beeindruckt sehr. Neulich traf ich den Pfarrer der iranischen Gemeinde in Ludwigsburg, der in Heilbronn wohnt. Er erzählte, dass er gerade von Teheran zurückgekommen sei. Jeden Monat bekehren sich dort fünf Muslime zu Jesus, weil sie vom Terrorismus und von ISIS erschüttert sind.
Sie schauen in den Koran, und dort steht ja all das, was sie befolgen. Die meisten gemäßigten Muslime kennen den Koran kaum, so wie viele Deutsche die Bibel nicht kennen. Dann sagen sie: „Das kann doch nicht Gott sein.“ Und so suchen sie nach Frieden bei Jesus.
Allein in Teheran bekehren sich fünftausend Menschen. Ein Exiliraner erzählte mir vom Pastorendienst: Am Frankfurter Flughafen hat er schon achtzehn Menschen auf der Herrentoilette unterm Wasserhahn getauft. „Ich fahre nicht zurück, bevor ich nicht Eigentum von Jesus bin. Ich will getauft werden, wie der Kämmerer aus dem Morgenland.“
Das ist eine Erschütterung in der islamischen Welt. In Algerien, wo wir eigentlich keine Missionare haben, hat Yusuf eine Bibelschule für Konvertiten gegründet. Das ist ein Werk von OM. Die Polizei sagte vor Jahren, sie brauchen keinen Zaun, sie passen auf, dass den Leuten nichts passiert.
Jetzt erzählt Yusuf, wie er uns besucht hat. Der Innenminister habe gesagt, sie dürfen überall in Algerien – einem muslimischen Staat – auf den Straßen öffentlich ihr Zeugnis für Jesus predigen. Für mich ist das unerhört, dass Jesus so etwas in unserer Zeit ermöglicht.
Wir wissen ja, wie intolerant es neulich in Neukölln war, als ich mit einer Gemeinde Straßenversammlungen durchgeführt habe. Wissen Sie, was passiert ist? Junge Muslime haben mit ihren Handys ihre Mullahs angerufen und mussten gehen: „Wir müssen unsere Sachen zusammenpacken.“ Wenn man das in Berlin-Neukölln nicht mehr darf, dann herrscht dort der Islam.
Aber Gott öffnet plötzlich unseren Freunden in Algerien die Türen. Dort dürfen sie predigen, und Zehntausende sind in Algerien zum Glauben gekommen, obwohl die Terroropfer dort über zweihunderttausend sind. Der Terrorismus erschüttert viele liberale, tolerante Muslime, und sie werden plötzlich offen.
Darum bitte ich Sie: Wenn Sie Muslime in Ihrer Nähe haben, führen Sie niemals ein Religionsgespräch. Das ist das Dümmste, was man machen kann. Über den Islam zu streiten bringt nichts. Religionsstreitigkeiten nützen nicht.
Erzählen Sie stattdessen, was Sie mit Jesus erleben. Sagen Sie: „Ich bin kein guter Mensch, ich habe viele Sünden, aber Jesus ist am Kreuz für mich gestorben.“ Die größte Botschaft für Muslime ist die Heilsgewissheit: „Ich weiß, dass ich ganz gewiss nicht mehr vor das Gericht komme, weil Jesus meine Schulden bezahlt hat.“
Seien Sie fröhlich und haben Sie Grund zur Freude. Mehr brauchen Sie nicht zu sagen. Das braucht oft sehr lange.
Der Prediger von Izmir war in Hochdorf bei Nagold zu Gast und wurde von Freunden ins Zellerstift nach Nagold zu einer Bibelstunde eingeladen, die eine Schwester aus Eidingen gehalten hat. Nach vier Jahren sagte er seinem Vater: „Ich werde Christ.“
Solche Geschichten erzählen von Jesus und laden ganz einfach muslimische Jugendgruppen und türkische Freunde ein.
Neulich waren wir erschrocken, als wir in einer Gemeinschaft waren, die große Veranstaltungen macht, tolle Events. Da sagte jemand: „Wo erzählt ihr die Botschaften?“ Wir dürfen natürlich keine Botschaft machen, das könne man so stehen lassen. Aber die Botschaft müssen wir sagen, das muss in unseren Räumen klar sein.
Wir machen Spiele und alles mit dem Amt, aber wir haben die herrlichen Jesusgeschichten. Warum nicht? Denn das kommt sogar im Islam vor, wo von Issa erzählt wird. Wenn sie von Issa Geschichten hören, sollen sie ihn doch kennenlernen.
Das ist das Wort, das wird.
Jetzt wollen wir die Fragen noch hören.
Der türkische Christ Ertan Sevignac, der schon einmal hier war, hat eine sehr beeindruckende Geschichte erzählt. Sicher gibt es noch weitere Fragen, die wir gerne aufnehmen und beantworten.
Wer möchte eine Frage stellen? Bescheiden und zufrieden. Ich nutze die Gelegenheit gerne, wenn Sie Fragen haben. Sie müssen nicht einfach sagen: „Ich habe noch eine Frage“, denn Sie sollen zu Wort kommen.
Mission in der Dritten Welt und Ermutigung für die Gemeinde
Wie die Christen in der Dritten Welt überhaupt Mission betreiben, ist ganz, ganz beeindruckend. Am meisten hat mich das in Südäthiopien beeindruckt. Das ist ein Gebiet, in das sich Regierungsbeamte als erste nicht hineinwagten. Dort leben viele Urstämme, nomadische Urstämme. Unsere Leute sind auch bei den Mursis, die heute noch nackt umherlaufen – man könnte sie als Steinzeitmenschen bezeichnen.
Ich traf dort einen alten Achtzigjährigen, der erzählte, er sei durch alle Dörfer gewandert, wo ein Bote des Evangeliums gewünscht wird. Das sind viele Orte, die alle noch von brutalen Kämpfen betroffen sind. Jeder Mann, auch die nackten Mursis, trägt eine Kalaschnikow als einziges Kleidungsstück bei sich. Aber was ganz wichtig ist, ist die Botschaft des Friedens.
Hunger schenkt nach seinem Wort, und das zeigt eine große Offenheit. Der Einsatz der Leute für die Weltmission ist enorm. Ich wünsche mir, dass das auch bei uns überspringt als Zeugnis, sodass wir mehr Feuer und Freude haben, um in den Dienst zu treten. Es ist wunderbar, dass hier schon Leute hinausgegangen sind in die Weltmission. Auch durch die christlichen Fachkräfte und die Coworkers, die dort tätig sind, sowie durch die Gaben von Hilfe für Brüder – ganz, ganz herzlichen Dank.
Sie ahnen gar nicht, was das für eine Ermutigung für die Menschen dort ist. Verfolgen Sie, was draußen läuft, wie das Evangelium vorankommt.
Annette Martin, gibt es in Israel auch Veränderungen? In Israel war das Jesuszeugnis immer sehr schwierig. Aber es ist erstaunlich: Die Zahl der messianischen Juden lag vor kurzem noch bei etwa 3.000. Die neuesten Berichte, die ich gehört habe, sprechen von 13.000 messianischen Juden, also Juden, die Jesus bekennen. Das ist eine erfreulich große Zahl.
Der Widerstand im Staat Israel ist sehr groß. Im Moment haben sie große Not, weil etwa die staatliche Unterstützung für die Bekenntnisschulen, also die christlichen Schulen, gestrichen wurde. Der jüdische Staat versucht immer wieder, die christlichen Bekenntnisse zu drangsalieren. Aber es ist sehr wichtig, diese Christen zu fördern.
Das Wunderbare ist, dass ich beim letzten Besuch mit Schmuls Mattia zusammentraf, der jetzt schon beim Herrn ist. Er gab mir eine Schrift, die sie gedruckt haben: „Christus im Alten Testament“. Jede Stelle im Alten Testament weist auf Jesus hin. Das hat uns den Blick wieder geöffnet. Es sind die Judenchristen, die uns wunderbar zeigen können, wie man mit neuer Freude das Alte Testament lesen kann.
Besondere Not haben wir im Moment mit den arabischen Christen. Diese sind in der Intifada alle unter die Räder geraten und wurden als Verräter des Glaubens diffamiert. Es sind nur noch kleine Scharen. Mir war es immer wichtig, dass wir die arabischen Christen unterstützen. Hilfe für Brüder hat das getan.
Wir haben einmal einen Fehler gemacht: In einer Veröffentlichung schrieben wir „palästinensische Christen“. Daraufhin wurde uns bald das Haus angezündet – ich sage das mal spaßhaft. Die arabischen Christen, die Jesus nachfolgen, sind nicht gegen Israel. Sie leben dort als Araber und Jesusleute in Nazaret, Samaria und auch in Gaza. Sie haben es sehr schwer, weil sie zwischen den Rädern sitzen.
Wir sollten sie stark fördern, auch die Bibelschulen und Ausbildungsstätten, die es dort gibt. Allein im Libanon, in Beirut, gibt es vier Bibelschulen – das ist ganz wichtig.
Generell ist es wichtig, dass die sozialen Probleme der Christen in der Dritten Welt nicht immer an erster Stelle stehen. Wir hören oft von Überschwemmungen und Hunger. Doch wenn wir hinkommen, sagen die Menschen: „Das Allerschlimmste ist, dass wir keine Bibel haben.“
Oder in Sri Lanka, als der Tsunami kam, sagten die Evangelisten, sie seien ganz verstört. Es wird viel Geld geschickt, aber für die Evangelisation bleibt wenig übrig. Dabei ist es wichtig, dass der Name Jesus auch den Buddhisten bekannt wird.
Von den Christen in der Dritten Welt können wir lernen: Soziale Dinge sind wichtig, aber es gibt andere Organisationen, die sich darum kümmern. Für uns ist das Wichtigste, Jesus zu verkünden, weil die Menschen nach ihm hungern.
Wir tun immer auch Soziales, besonders bei Hilfe für Brüder. Wo wir von Not wissen, helfen wir. Aber es gilt: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Was sollen die Mitchristen sonst geben?
Darum ist es sehr wichtig, Israel im Gebet zu bedenken. Israel hat vielleicht die größte Christopher Street Parade der Welt, bezogen auf die Bevölkerungszahl. Deshalb ist es bedeutsam, dass dort in diesem Land der Name Jesus bekannt wird.
Es gibt nicht nur strenggläubige Juden, sondern auch Jesusleute. Gleichzeitig gibt es viele Juden, die nichts wissen wollen. Ich traf einmal drei Juden am Grab der Guten Hoffnung. Sie kamen aus Israel und fragten: „Was habt ihr vom Segen Abrahams?“ Sie lachten mich aus und sagten, sie hielten nichts davon – sie sind säkular.
Deshalb ist es so wichtig, die Botschaft des Evangeliums zu bringen.
Ich möchte noch eine Frage stellen: Wo werden in der Welt Missionare gebraucht? Welche Möglichkeiten gibt es, auch für uns, in die Mission zu gehen? Wenn jemand dieses Anliegen auf dem Herzen hat: Werden mehr junge Leute gebraucht? Ruheständler? Menschen, die in ihrem Beruf als christliche Fachkräfte oder Evangelisten hinausgehen?
Ich meine immer wieder, dass am besten die Leute des betreffenden Landes evangelisieren können. Sie sprechen die Sprache, kennen den Typ der Leute und wissen, wie man dort umgeht. Außerdem brauchen sie am wenigsten Geld.
Deshalb ist mir die Zurüstung dieser Leute wichtig. Bibelschulen vor Ort müssen unterstützt werden. Wenn sie Fahrräder, Motorräder oder andere Mittel brauchen, um voranzukommen, sollte das möglich sein.
Auch bei der Bibelübersetzung habe ich Fragen: Muss die Bibel in jeden letzten plattdeutschen Dialekt übersetzt werden? Reicht es nicht, dass die Bibel in der Sprache verbreitet ist, in der man Nachrichten hört, im Radio?
Meines Erachtens müsste das genügen. Man müsste nicht jeden Dialekt erforschen und die Sprache neu lernen, um die Alphabetisierung zu fördern. Das ist heute schon weitgehend geschehen.
Wichtig ist, wie wir die einheimischen Kirchen zurüsten, damit sie Zeugnis geben können. Das gilt besonders für christliche Fachkräfte.
Wo werden Leute gebraucht, die für eine gewisse Zeit im Basisgesundheitsdienst der Kirche helfen? In Mosambik hatten wir eine Situation mit 400 Leuten und keinem Arzt. Frauen wurden hingeschickt, um Basisgesundheitsdienste zu leisten und Einheimische einzuarbeiten. Mehr nicht, dann können sie es wieder selbst tun.
Es gibt kaum noch Gebiete für Pioniermissionen. Hier sind einheimische Missionare die Besten, weil sie am anspruchslosesten leben können. Wir können sie zurüsten und sollten das immer wieder prüfen.
Man sollte auch die Bilder korrigieren, die wir von der Mission haben. Wo konkrete Bitten vorliegen, darf man gern fragen, ob man unterstützen kann.
Wenn Sie Aufrufe von Werken bekommen, fragen Sie immer nach: Ist das eine gute Sache? Ich würde keine reisenden Evangelisten aus Übersee unterstützen, die hier Geld sammeln. Man braucht einen guten Ruf.
Schon in der Urchristenzeit war es wichtig, Briefe mitzugeben, damit man weiß, wer dahintersteht, wer die Leute sind und wie das Geld verwaltet wird.
Wir haben immer wieder sehr viele konkrete Bitten aus der Dritten Welt, was getan werden kann. Kirchen bitten um Hilfe für eine bestimmte Zeit, damit sie ihren Dienst besser tun können – auch diakonisch, sozial und pastoraler Hinsicht.
Erfreulicherweise gibt es inzwischen viele Theologen in der Dritten Welt. Wir haben mit Bibelschulen in Asien und Afrika mitgeholfen, so dass man dort den Doktortitel auf evangelikaler, bibeltreuer Basis machen kann. Ohne bibelkritische Theologie.
Wir brauchen kaum noch Theologen. In den 25 Jahren, in denen ich bei Hilfe für Brüder war, hatten wir bei Cefi nur einmal einen Fall, in dem ein alttestamentlicher Professor an einer Bibelschule fehlte.
Meistens haben die Afrikaner zu viele Theologen. Fünf von ihnen sind nach Amerika gegangen und verdienen dort in schwarzen Gemeinden ihr Geld, weil Afrika sie nicht bezahlen kann.
Oft ist das Problem, dass afrikanische Bibelschullehrer nicht bezahlt werden können, weil die Leute zu arm sind. Hier kann man helfen, etwa indem man einen afrikanischen Professor finanziert. Ein einheimischer Lehrer ist immer besser als einer aus Europa, weil die Lebenssituation und der Lebensstil ganz anders sind.
Wenn möglich, wollen wir das so handhaben.
Wir haben ein Lehrerseminar in Malawi, wo 15 Lehrer fehlen. Mich freut, dass es ohne deutsche Dozenten aufgebaut wurde, sondern mit Fachkräften aus Afrika. Dort sind beste Professoren, auch Bauingenieure. Das sind entwickelte Staaten, nicht so reich wie wir, aber dennoch weit fortgeschritten.
Darum ist es wichtig, dass wir solche Einrichtungen unterstützen. Sie dürfen immer fragen, wo Hilfe gebraucht wird.
Auch bei den Missionen: Wir lieben die deutsche Missionsgemeinschaft, mit der Sie Kontakt haben. Ob Indianermission, Pioniermission – wo können wir mit unserer Arbeit helfen und unterstützen?
Ist das so weit genügend? Ja.
Gibt es auch das Umgekehrte? Hat sich schon etwas gewendet, dass Missionare zu uns geschickt werden?
Im Flugzeug sah ich einen Mann mit der Bibel sitzen. Man erkennt das bei Afrikanern. Er sagte: „Ich bin in Frankfurt leidig eine Gemeinde und wir wollen Deutschland evangelisieren.“
Das ist ein treuer, klarer Boden.
Was hat Festo Gewentschere aus Uganda für uns bedeutet? Schon 1975 mit Wolfgang Heiner, Missionstruft, Hohe Botschaft, John Wilson, die alle hierherkamen. Es war immer wichtig, dass jemand da war, der uns Deutsche versteht.
Wir haben ja auch eine besondere Art und einen besonderen Geruch, den wir verbreiten. Die uns rufen können und die uns gerne haben. So kann man das wirklich machen.
Wir wünschen uns, dass solche Evangelisten wieder kommen.
Die Arbeit begann 1974/75, als führende Evangelikale aus der Dritten Welt nach Deutschland eingeladen wurden. Ich habe erzählt, dass ich in die Mission gehen wollte, aber nicht gebraucht wurde. Wir fragten: Braucht ihr uns noch?
Dann fanden ergreifende Missionsveranstaltungen statt, damals in Württemberg und auch in Norddeutschland. Sie waren gut besucht und zeigten: Wir brauchen Missionare.
Wer schickt uns Missionare? Mercedes und Volkswagen – aber warum schickt er uns nicht mehr das Wort des Lebens? Wir können als kleine Gruppe unser Land nicht durchdringen.
Das wurde uns so wichtig gemacht. Daraus entstand Hilfe für Brüder, dann folgten die christlichen Fachkräfte und die Coworkers. Auch die ganzen evangelikalen Missionen ziehen an einem Strang. Wir wollen sie nicht allein lassen.
In Asien sind oft nicht mal ein Prozent der Bevölkerung Christen. Sie können ihr Volk kaum durchdringen. Da muss man überlegen, wie wir sie in der Studentenvision fördern und mit praktischer Hilfe unterstützen können.
Ein kleines Beispiel: Bhutan ist ein total verschlossenes Land, das immer religionslos war – natürlich hinduistisch, aber kein anderer Glaube ist erlaubt.
Ich kannte einen Doktor, der dort viele Jahre arbeitete. Er sagte immer: „Es gibt keine Christen in Bhutan.“
Vor ein paar Jahren durfte Hilfe für Brüder das Büro der Studentenmission in Bhutan finanzieren. Es gibt also eine Studentenmission in Bhutan, einem völlig verschlossenen Land.
Indische Evangelisten sind im Untergrund eingedrungen und haben das Evangelium weitergegeben. Es hat sich im Untergrund verbreitet und kam dann an die Oberfläche.
Heute gibt es in Bhutan eine Jesusgemeinde. Das ist ermutigend.
Jesus will auch bei uns viel tun. Er will, dass Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
In diesem Werk dürfen Sie mitarbeiten. Der Herr segne Sie darin.
Danke, Winrich.
Gebetsanliegen und Abschluss
Kannst du uns drei Gebetsanliegen nennen, die wir für die Weltmission mitnehmen können? Ganz wichtig sind die verwundeten Gläubigen und vor allem die Angehörigen mit ihrer großen Not.
Zum Zweiten sind es die großen Auseinandersetzungen jetzt. Die Christen sind ja fast ausschließlich in Syrien zurückgeblieben. Ein Bischof hat gesagt: Wenn ein Christ unter den Asylanten ist, schickt ihn sofort wieder zurück, wir brauchen ihn. Die Gottesdienste sind überfüllt, auch von Nichtchristen, in der gegenwärtigen Lage in Syrien und Libanon.
Wir wollen für diese syrischen Gemeinden und auch für die Gemeinden in Bedrängnis bitten. Außerdem wollen wir für die einsamen Evangelisten beten. Gott kennt sie, die hinausgezogen sind. Ich habe einmal in Äthiopien jemanden getroffen, der sagte: Das ganze Dorf ist muslimisch und hat gesagt, wir werden ihn kaputt machen. Dann wurden Lebensmittel verteilt, und ich habe nichts bekommen. Ich bin auf dem Acker niedergekniet, und der Herr hat mich versorgt. Die vergessenen, einsamen Leute Jesu.
Dann möchte ich mit einem Gebet schließen:
Lieber Herr Jesus Christus, du bist der Herr weltweit. Du bewegst Menschen weltweit, und es ist beeindruckend zu hören, wie du es tust. Es ist ein Echtheitszeichen, dass du lebst und dass du weltweit Erweckung schenkst.
Wo wir vielleicht entmutigt sind in unserem Umfeld, vielleicht auch in unseren Gemeinschaften, schauen wir auf dich und sehen, was du weltweit bewegst. Das soll auch uns wieder in Bewegung bringen, dir zu vertrauen, in kleinen Schritten dich zu ehren und den Menschen zu dienen.
So segne jeden von uns und lass uns ein Segen sein in deiner weltweiten Geschichte. Amen.
Ich muss noch sagen: Der Hintersitzende beim Flug, der am Stand steht, war jahrelang in einem Gebiet in Uganda, in der Region um den Osten des Kongo, tätig. Missionsflugzeuge sind in die Mane gegangen. Dort hat man gesagt, das schnellste Fortbewegungsmittel sind bei uns die Busse. Es gab nichts mehr, keine Regierungsgewalt und nichts mehr. Die Einheimischen sind draußen geblieben. Vergesst sie nicht, die ganz draußen sind, um Jesu Willen. Das ist so ergreifend, was die erlebt haben an Durchhilfe des Herrn.
Dankeschön! Vielen Dank, Herr Winrich Schäffbuch, für diesen Bericht!
Wir werden Winrich Schäffbuch heute Nachmittag in der Nachmittagsveranstaltung noch einmal hören, um viertel nach drei. Jetzt ist Kaffeezeit und auch eine gute Gelegenheit, noch einmal die Infostände der Missionswerke, die da sind und auch genannt wurden, aufzusuchen.
