
Ja, hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von machbar, dem Podcast für Alltagsmissionare. Ich bin der Christian, und heute habe ich die Nicola zu Gast. Nicola, herzlich willkommen!
Dankeschön, danke für die Einladung, dabei zu sein.
Ja, cool, wir kommen gleich noch zu dir. Schön, dass ihr auch wieder dabei seid und zuhört. Hier bekommt ihr Tipps und Anregungen, wie ihr euren Nächsten einen Schritt näher zu Jesus führen könnt.
Unser Fokus liegt darauf, euch nicht nur Inspiration zu geben, sondern auch praktische Anregungen zu bieten und euch ein Stück weit zu befähigen. Obwohl ich auch immer sage, wir sind nicht die Profis. Wir wollen gerne selber lernen, Alltagsmission zu leben, und euch gerne von unseren Erfahrungen mitgeben und daran teilhaben lassen.
Es geht darum, dass wir unsere Umgebung verstehen, unseren Nächsten verstehen und es mit Gottes Hilfe vermögen, ihm auch einen Schritt näher zu Jesus zu führen. Denn darum geht es, darum geht es auch heute im Podcast.
Dieses Thema beschäftigt uns immer wieder: Wie können wir das anstellen? Wir wollen heute über das Thema Identität sprechen, Nicola. Wer bin ich in Christus? Wer ist Christus in mir?
Wie kommen wir vielleicht auch weg von einer rein auf uns selbst bezogenen Sicht? Wenn man sich mit der Frage der Identität beschäftigt, beschäftigt man sich oft mit sich selbst. Aber wie kommen wir dahin, dass wir uns mit Christus beschäftigen und erkennen, was wir in ihm haben? Was für ein Reichtum, für ein Schatz das ist und wer wir auch in seinen Augen sind?
Nicola, wir kennen uns schon ein bisschen. Ich habe Revue passieren lassen und dachte: Ja, ich kenne Nicola, aber ich bin ihr eigentlich noch nie persönlich begegnet. Ist das so? Ich glaube, deine Frau kenne ich ein bisschen, aber dich von der Bildfläche her, glaube ich, haben wir uns noch nicht persönlich getroffen. Ich begegne dir ja quasi jeden Monat, weil ich deinen Podcast produziere. Dabei habe ich dich immer „auf dem Ohr“, wenn du sprichst. Deshalb bist du mir so vertraut. Das ist so witzig.
Deswegen habe ich gedacht: Für mich war das, als du eben in meinem Büro saßt, in meiner Kolumne gehört eigentlich, wir kennen uns. Wahrscheinlich weißt du viel mehr über mich, als ich über dich, weil du die Stimme in meinem Ohr bist. Ganz toll.
Ich wollte euch natürlich auch Nicola ein bisschen vorstellen. Vielleicht kennen einige von euch sie schon. Deswegen ganz kurz zu dir: Du sprichst fließend Deutsch, bist aber eigentlich Engländerin.
Ja, ob ich fließend Deutsch spreche? Ich mache immer noch Fehler. Aber Deutsch ist meine Muttersprache, meine Mutter war Deutsch. Ich bin jedoch nicht zweisprachig groß geworden. Ich habe Deutsch erst in der Schule gelernt, deshalb ist noch ein bisschen englischer Akzent dabei. Und der eine oder andere Fehler, zum Beispiel bei „der“, „die“, „das“, den bekommt man immer noch nicht ganz hin.
Kein Problem. Du bist in Nigeria aufgewachsen und hast dort viel erlebt, auch mit den Bürgerkriegen in den sechziger Jahren. Später bist du dann nach Deutschland gekommen, hier hast du auch deinen Mann kennengelernt. Du bist eine beliebte Referentin, Autorin, hast eine Reihe von Büchern geschrieben und warst auch als Lehrerin tätig?
War ich, jetzt habe ich aufgehört. Was hast du unterrichtet?
Ich habe Musik und Englisch unterrichtet, in der Realschule und in der Grundschule. Dann war ich Vertretungslehrerin und habe alles Mögliche unterrichtet bis letztes Jahr. Ab und zu darf ich noch Vertretungen machen.
Macht dir das Freude?
Das Klassenzimmer fehlt mir schon ein bisschen. Ich liebe die Arbeit mit Kindern, die sind einfach so ehrlich. Da kann man sich nichts vormachen und bekommt ehrliches Feedback.
Und wie alt waren die Kinder dann so?
Also im Grunde war ich durch die ganze Schule unterwegs. Manchmal in der ersten Klasse, da lernt man Buchstaben und übt, bis hin zur zehnten Klasse. Da lernt man sehr flexibel zu sein.
Ganz neu erschienen ist auch dein Buch „Alltagstauglich – Gedanken zum Leben“. Das Buch verlinken wir euch auch in den Shownotes, voll empfehlenswert. Dazu komme ich nachher noch ein bisschen.
Podcasts sind ja auch nichts Neues, wie wir schon besprochen haben. Du bist bei Regatio mit dem Podcast „Start in den Tag“ sehr aktiv. Sehr zu empfehlen, hoffe ich.
Ja, ich mag ihn auch sehr gerne.
Du bist ja regelmäßig. Weißt du eigentlich, dass du in den Top Ten der christlichen Podcastcharts bist?
Ab und zu schaue ich hin, also nicht zu oft, weil das sonst zu viel Stress macht. Aber ja, ich freue mich einfach. Ich bin total überrascht.
Ich bin froh, dass er gehört wird. Scheint irgendwie eine Lücke zu schließen, die du mit deinem Podcast füllst?
Scheint so zu sein. Ich denke, ich habe einfach eine Liebe für die Bibel. Ich glaube, davon können wir nicht genug haben, gerade in einer Zeit, in der so viel Zweifel herrscht. Es ist modisch geworden, Zweifel zu haben. Und da hat irgendwas in mir gesagt: Stopp, die Bibel ist nicht dazu da, angezweifelt zu werden, sondern geglaubt, entfesselt und geliebt zu werden. Sie soll uns Nahrung geben – und das tut sie auch. Das war ein bisschen mein Anliegen.
Weißt du, was die verrückteste Rückmeldung war, die du zu deinem Podcast bekommen hast? Kannst du dich an eine erinnern?
Ich glaube, es gab keine verrückte Rückmeldung. Es war ein durchweg positives Feedback. Ich glaube, der Humor kommt gut an. Ich bin nicht absichtlich lustig, aber manchmal scheinbar unabsichtlich. Und das scheint gut anzukommen.
Das ist wahrscheinlich die Überraschung. Das überraschendste Feedback ist, dass eine gewisse Leichtigkeit bei allem Tiefgang auch geschätzt wird. Und ja, darüber freue ich mich. Es ist nicht Absicht, aber wenn es so rüberkommt, finde ich das super.
Ja, wir wollen über Identität sprechen. Wenn man sich mit Identität beschäftigt, beschäftigt man sich zwangsläufig auch mit sich selbst. Mein Eindruck ist, dass darin auch ein bisschen die Herausforderung liegt. Aber dazu kommen wir gleich noch.
Fangen wir mal bei dir an: Wie haben deine Kindheit und deine Jugendzeit dein Verständnis davon geprägt, was es heißt, ein Christ zu sein?
Ja, es war eine ungewöhnliche Kindheit, obwohl mir erst später klar wurde, wie ungewöhnlich sie war. Meine Eltern wollten eine ruhige, bürgerliche Umgebung für ihre Familie. Mein Vater hatte einen Job an den südlichen Ausläufern der Sahara, in Nordnigeria. Das ist fast Wüste; danach kommt der Tschad und schließlich die Sahara. Es war also eine Savannen-Wüstenlandschaft, sehr abgelegen.
Die einzigen Medien, die wir hatten, waren ein Telefon, das nicht funktionierte, und ein paar zerkratzte Schallplatten. Es war völlig medienfrei, und ich muss sagen, im Rückblick war es ein außerordentlich glückliches Familienleben. Meine Eltern haben wirklich konsequent geglaubt. Wir waren keine Missionare, denn mein Vater war Geschäftsmann. So hatten wir alle Vorteile des Geschäftslebens, aber auch von der Missionswelt, weil unsere Freunde überwiegend Missionare waren. Das war sehr prägend.
Wir besuchten eine christliche Schule, die Hillcrest School in Jos. Dort schickten die Amerikaner ihre Kinder hin, und es waren viele Missionskinder aus Westafrika dort. Auch deutsche Missionare waren vertreten. Alle Kinder, die auf dem Missionsfeld lebten, landeten dort. Es waren fröhliche, hingegebene Christen, und das zusammen mit dem Familienleben ließ mich niemals daran zweifeln, Christ zu sein.
Wir wurden mit der Bibel erzogen: Sonntagsschule, Kirche jeden Sonntag, das war selbstverständlich. Abends gab es Familienandacht und tolle Vorbilder. Ich glaube, das hat uns sehr geprägt.
Deine Eltern und andere Missionare haben dich also geprägt, und du sagst, sie waren tolle Vorbilder für dich?
Ja, und auch, dass das Leben wirklich auf das Nötigste reduziert war. Wir haben einen Krieg erlebt. In einer solchen Zeit hat man keine Zeit für den Luxus von Identitätsfindung und ähnlichen Dingen, die heute so modern sind. Du bist einfach froh, wenn du noch am Leben bist, froh, dass der Vater wieder nach Hause kommt.
War das in der Zeit so gefährlich?
Ja, es war gefährlich. Es war der Biafra-Krieg. Kurz gefasst: Der Stamm der Igbos, von denen es auch viele in Deutschland gibt, stand gegen die Haussa, die nördlichen Stämme. Es war ein Konflikt, bei dem ein Stamm den anderen auslöschen wollte – wie es leider oft der Fall ist. Ein richtiges Pogrom. Niemand glaubte, dass es so schlimm werden würde. Das ist immer ein Irrtum.
Es war unklar, wie die Engländer darauf reagieren würden, denn 180 der Mitarbeiter meines Vaters waren Igbos. Das waren kluge, fleißige und gut gebildete Menschen. Mein Vater riskierte sein Leben für sie und versuchte, so viele wie möglich zu retten.
Es gab ein oder zwei Nächte, in denen es wirklich gefährlich wurde. Nach seinem Tod habe ich neulich seine Protokolle aus dieser Zeit durchgesehen. In diesen Berichten wird deutlich, wie unklar es war, ob die Engländer eingreifen würden. Da wird mir schon ein bisschen kalt im Rücken, wenn ich das aus der Retrospektive sehe. Es ist erstaunlich, dass wir bewahrt wurden.
Das Positive daran ist, dass man spürt, wie vergänglich das Leben ist und wie schnell es zu Ende sein kann. Als junges Kind ist das nicht nur schlecht. Diese Ehrfurcht vor Gott, das Bewusstsein, dass nichts selbstverständlich ist, prägt sehr.
Manche Probleme, die wir in unserer westlichen Welt haben, sind extreme Luxusprobleme. Da muss ich manchmal aufpassen, dass ich nicht zu ungeduldig werde.
Ganz konkret: Von wem hast du in dieser Zeit, auch in deinen frühen Glaubensjahren – ich weiß nicht genau, wann du zum Glauben gekommen bist – am meisten gelernt? Gerade was das Thema deiner Identität in Christus betrifft? Kannst du dazu etwas sagen? Gibt es etwas Bestimmtes oder Besonderes, das dir in Erinnerung geblieben ist?
Unsere Identität in Christus war damals nicht wirklich ein Thema, oder man hat es nicht so formuliert. Es ging eher darum: Wie kann ich ihm dienen? Wie kann ich für ihn leben? Wahrscheinlich ist es eigentlich dasselbe. Die Frage war: Was will er von mir?
Wir gehörten zur Generation nach der Generation der ersten Missionare. Nach Nigeria, wo wir gelebt haben. Diese Missionare hatten ihren Sarg mitgebracht und ihre Sachen darin eingepackt, weil die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder nach Hause kommen, äußerst gering war. Der Hauptgrund war nicht Verfolgung, sondern Malaria.
Diese Missionare gingen tatsächlich mit der konkreten Absicht hin, dass sie es nicht überleben würden. Das war unsere Prägung, das war die Identität: Bist du bereit, wirklich diesen ultimativen Preis zu bezahlen?
Ich denke, da ist etwas dran. Unsere Identität in Christus ist gekreuzigt mit Christus, auferstanden mit Christus. Das Leben, das ich habe, ist Christus. Das ist der Gedanke, der mir in Erinnerung bleibt. So wie Paulus sagt, der es als Gewinn betrachtet, zu sterben. Und schon in dieser Gesinnung zu leben – nicht, dass wir den Tod wollen, aber dieses Bewusstsein.
Ich bin hier nicht zu Hause. Ich komme von woanders. Ich identifiziere mich, um eine moderne Begrifflichkeit zu verwenden, als Bürgerin des Himmels. Ich bin hier nur zu Besuch für ein paar Jahre. Das nimmt den ganzen Stress aus einem ganz anderen Blickwinkel. Diese Welt muss mich nicht glücklich machen.
Ich denke, wenn es eine Lektion oder Lehre aus dieser sehr abenteuerlichen Kindheit gibt, dann ist es das Gefühl, schon als Kind zu haben: Es könnte heute Nacht vorbei sein. Das ist extrem erschreckend und schauerlich, aber im Nachhinein: Wow, dieses Leben ist so ein Geschenk. Und das, was ich noch habe, gehört mir nicht.
Ich glaube, da sind wir beim Thema: über den Umweg zur Identität in Christus.
Ja, schön, ja. Inwiefern ist dieses Verständnis für dich etwas, wo du sagen kannst: „Das habe ich, und das weiß ich auch“? Oder ist es eher so, dass du sagst: „Das habe ich begriffen“? Oder hast du manchmal den Eindruck, dass du noch am Lernen bist?
Absolut, am Anfang. Wehe uns, wenn wir denken, wir hätten es schon gelernt. Ich denke, das ist so. Das Lesen des Wortes Gottes erinnert uns täglich daran. Ich glaube, genau das ist es. Und bei jeder Krise im Leben, bei jeder Herausforderung, wenn die Angst hochkommt oder die Unsicherheit oder das Gefühl, orientierungslos zu sein – ich denke, wir müssen uns immer wieder darin verankern.
Nimm dein Kreuz täglich auf dich. Ich glaube, da war Jesus ganz realistisch. Es ist eine tägliche Entscheidung. Und sie gelingt auch nicht immer. Man sollte nicht denken, man sei irgendein geistlicher Überflieger. Aber ich glaube, sich dessen bewusst zu sein, ist schon ein Schritt in die richtige Richtung.
Ja, das finde ich ganz spannend. Ich habe das eben schon gesagt: Wenn man sich mit der eigenen Identität beschäftigt, beschäftigt man sich zwangsläufig mit sich selbst. Mein Eindruck ist, dass darin auch eine große Herausforderung liegt. Wie können wir den Fokus von der Frage „Wer bin ich in Christus?“ hin zu „Wer ist Christus in mir?“ verschieben?
Ich will nicht sagen, dass das nur Wortklauberei ist. Meines Erachtens steckt da eine tiefere Bedeutung drin. Aber wie schaffen wir das? Und warum kann diese Perspektive entscheidend sein für unser geistliches Leben? Was würdest du sagen?
Also, auf das Risiko hin, dass das sehr geistlich, übergeistlich klingt, versuche ich, alles, was mich betrifft, auszuklammern und zu sagen: „Wer ist Christus?“ – nicht mal „Wer ist Christus in mir?“, sondern einfach „Wer ist Christus?“ und mich in ihm zu verlieren.
Ich denke, so wie ich die Bibel verstehe und Jesus verstehe, ist das der Schlüssel. Wenn ich zu mir finde, dann ist es in ihm. Ich versuche gar nicht so viel an mich zu denken, vielleicht finde ich mich selbst ein bisschen langweilig, und sage: „Wer ist er? Punkt.“
Ich glaube, da helfen uns alte und neue Lieder, Lobpreis und die Psalmen. Sie ziehen den Blick nach oben, bis ich kaum noch an mich denke. Das wäre mein Ziel. Ich sage das ganz frei heraus. Mir gelingt das natürlich nicht immer. Manchmal wühle ich richtig im Selbstmitleid.
Ich denke, der Weg, verändert zu werden und diese Identität zu finden, besteht zumindest darin, zu reflektieren und zu sagen: „Moment mal, das bringt mir nirgendwohin.“ Diese Spirale nach unten, in der ich mich nur um mich drehe, mich selbst bemitleide und wehleidig bin – das ist meine große Schwäche.
Ich fange an, mich selbst zu bemitleiden und denke: „Mir geht es schlecht.“ Und dann kommt schnell der Moment: „Stopp!“ Das ist schon eine rationale Entscheidung, weil ich sage: „Das führt zu nichts, und ich will das nicht mehr. Stopp!“ Manchmal gönne ich mir das ein bisschen.
Du bist ehrlich, herrlich.
Gut. Ja, das heißt, du sagst dir dann: „Ich sage meinem Mann, ich tue mir gerade so leid.“ Und dann hilft ein bisschen Humor auch, Christian. Meine Mutter würde sagen: „Ein Schnapper-Auto wird rücksichtslos zusammengefahren.“ Und dann irgendwann mal den Staub abklopfen und sagen: „Gut, das Leben geht weiter.“
Aber jetzt würden andere vielleicht sagen: „Da verdrängst du das aber. Du musst dich doch damit auseinandersetzen!“ Oh ja, das stimmt. Aber nein, ich sehe das anders. Ich denke, ja, abgeben, aber was bringt es, die Gründe und die Ursachen immer wieder zu durchdenken?
Da ist schon was dran. Ich weiß zum Beispiel, ich bin ein Third Culture Kid. Damals war das kein Phänomen. Das heißt, ein Elternteil aus einem Land, der andere aus einem anderen, und ich bin in einem dritten Land groß geworden. Inzwischen gibt es Bücher über uns. Wir sind ein Phänomen.
Entweder wirst du sehr flexibel oder du wirst irgendwie völlig orientierungslos. Aber was bringt es? That's life. Kein Leben ist perfekt. Ich denke, zu erkennen, dass das ein Grund sein könnte, warum ich manchmal wehleidig bin, schnell verunsichert oder ein Angsthase – auch Internat tut da sein Übriges – ist wichtig.
Es gibt Gründe dafür. Ich finde es nicht schlecht, sie zu kennen. Es gibt Dinge, die mich triggern. Aber allein das zu erkennen, erlaubt es mir, kleine Wachposten aufzustellen und mich selbst ein bisschen zu schützen. Ich kann darauf achten, nicht in Situationen zu kommen, von denen ich weiß, dass ich damit nicht klarkomme.
In dem Sinne ist es schon wichtig, sich selbst zu erkennen: Wo sind meine Schwachpunkte? Wo hat mein Kind vielleicht auch etwas damit zu tun? Oder vergangene Traumata oder was auch immer. Aber darin zu bleiben, finde ich nicht hilfreich.
Ich denke, man muss aufstehen und sagen: Jeder hat sein Päckchen zu tragen – ein bisschen humorvoll, realistisch – und dann sagen: „Jetzt, mit Gottes Hilfe, that's life.“ Das Leben geht weiter. Und jetzt arrangiere ich mich mit diesen Belastungen.
In Christus können sie auch zu einem Werkzeug werden, das anderen hilft, die in den gleichen Baustellen hängen und ihre Mühe damit haben.
Wie stärkst du Menschen darin, dass sie das annehmen, was Christus über sie sagt, und darin auch zur Ruhe kommen können? Ich denke, das Evangelium macht das.
Wir haben eine Identitätsstörung nicht in erster Linie wegen der Dinge, die uns passiert sind, sondern ganz schlicht und einfach wegen der Sünde. Die Trennung von Gott, das uralte Evangelium, ist die Ursache für alle Identitätsstörungen. Es sind also nicht der Krieg in Afrika, nicht das Internat oder all diese anderen Dinge. Wir hatten Schicksalsschläge in unserem Leben, aber zu erkennen – und ich glaube, da haben die geistlichen Väter das manchmal besser begriffen – dass mir nichts Schlimmeres passieren kann als die ewige Trennung vom Herrn.
Durch das Kreuz, Vergebung der Sünde, Umkehr, Buße – diese alten Schlagworte, die heute nicht mehr so beliebt sind, aber so wichtig – wird das Hauptproblem gelöst. Ich bin gerettet für Zeit und Ewigkeit, egal wie meine Kindheit war. Meine Kindheit war nicht das Problem, sondern dass ich diese Beziehung zu Jesus brauche.
Darin versuche ich, die Leute zu stärken, auch die, die meinen, es liegt ja daran, dass du es gut hattest, tolle Eltern gehabt hast. Stimmt, aber das kann es nicht sein. Ich brauchte genauso Rettung, Heilung und Veränderung und brauche sie immer noch.
Ich glaube, das finde ich befreiend: Gott konnte sogar zu diesem Dieb neben ihm am Kreuz sagen: „Wir sehen uns später, es ist nicht zu spät.“ Auch er konnte seine Identität komplett abkoppeln von dieser bescheuerten Vergangenheit. Der Mann hatte Blut an den Händen. Er hatte keine Zeit für eine Bibelschule, Taufe oder Gemeinde. Gar nichts. Und selbst für ihn gab es vollständige Rettung.
Das finde ich so gewaltig, unglaublich – das ist absolute Gnade. Er brauchte nur zu sagen: „Ich bin schuldig, du unschuldig.“ Zu erkennen: Ich habe den Tod verdient. Das ist auch etwas, die Verantwortung dafür zu übernehmen, diese Erkenntnis zu bekommen und zu sagen: Ja, stimmt.
Man neigt eher dazu zu sagen: „Der ist schuld, der ist schuld, der ist schuld – meine Kinder, meine Eltern, ich weiß nicht, was mir alles passiert ist.“ Aber die Verantwortung zu übernehmen und zu sagen: „Nein, ich“ – ja, genau – das ist die Stelle, wo die Freude dann kommt.
Ich glaube, so viele traurige Gesichter in den Kirchenbänken. Wir haben Gnade nicht verstanden und wie gewaltig diese Rettung ist. Wir haben den Ekel vor der Sünde vergessen, der eigenen. Und da – autsch – das tut weh. Das wollen wir nicht hören, wenn unsere Seele zu uns sagt: „Du bist nicht gut genug.“
Ja, ich muss sagen, das stimmt. Aber Christus ist gut genug. Ja, er reicht aus. Und da haben wir die Identität wieder: In ihm. Ich bin absolut rettungsbedürftig. Ich verstehe nicht, was er an mir hat – überhaupt nichts. Aber er sagt: „Ich liebe dich und ich gehe ans Kreuz für dich.“
Ich denke, das zu entdecken – ich glaube, für mich war das die Schnittstelle, wo ich nie aufhöre, auch nach vielen Jahren Christsein, zu sagen: Wow, hilft mir das Beste zu verstehen. Ich kratze nur an der Oberfläche. Aber dieses Evangelium muss etwas mit mir machen, viel mehr, viel mehr. Es muss mich auffüllen im positiven Sinne.
Und ich glaube, dann kommt diese Sicherheit in der Identität in Christus – was er getan hat, nicht was ich tun kann oder nicht tun kann. Da fällt der ganze Stress weg, wenn ich das begreife.
Sehr schön, ja genau. Jeder von uns, ob bewusst oder unbewusst, jagt schon mal irgendwelchen Idealen nach. Wir leben heute in einer Zeit, die stark davon geprägt ist, dass man Vorbilder hat – gerade auch online. Wie Sandra schon sagte, durch Social Media, Influencer und so weiter.
Was ist deine Wahrnehmung? Welche Ideale sind das gerade bei Frauen? Du arbeitest viel mit und unter Frauen. Was entdeckst du da? Was nimmst du wahr, was ihre Vorbilder sind?
Ja, genau. Da muss ich mal überlegen. Ich weiß nicht, ob das so stark ist in meiner Generation wie in der jungen Generation. Bei der jüngeren Generation würde ich mir Sorgen machen, dass sie sehr viel den Trends nachjagt – auch den christlichen Trends. In meiner Generation ist das manchmal auch so. Ich nenne keine Namen, aber es gibt Online-Predigerinnen, die ich höre, und wenn unser Zentrum zu sehr auf sie ausgerichtet ist, dann wird es schwierig. Denn du brauchst Live-Beziehungen. Das sind die Beziehungen, die uns wirklich prägen und verändern.
Da bin ich totaler Fan von der lokalen Gemeinde. Ich finde, man braucht Beziehungen aus Fleisch und Blut. Zu viel Online-Kontakt ist problematisch. Dann nimmt man einfach das, was einem passt, und lässt den Rest weg. Das ist ein neuer geistlicher Trend, der auch gefährlich sein kann. Man bedient sich hier und da, hört, was einem gefällt, und lässt den Rest links liegen. Das ist so eine Art Konsumchristentum: Was mir gefällt, nehme ich, wenn es mir nicht mehr gefällt, schalte ich es aus oder nehme etwas anderes.
Das Problem dabei ist, dass niemand in mein Leben hineinschauen kann. Das ist eine Einseitigkeit, eine Einbahnstraße: Ich konsumiere nur. Christen, die mit der Bibel in der Hand unterwegs sind, ohne eine Reibungsfläche von echten Beziehungen, werden ein bisschen eigenartig. Und solche Beziehungen gibt es eigentlich nur in der Gemeinde.
Ja, genau. Trotz aller Schwierigkeiten, die es auch in der Gemeinde geben kann. Ich bin mit einem Pastor verheiratet, da hast du ja auch Einblick. Absolut.
Inwiefern denkst du, beeinflusst das auch das Verständnis von der eigenen Identität und der eigenen Beziehung zu Jesus Christus? Was macht es mit einem, wenn man sich an Vorbildern orientiert oder von anderen beeinflusst wird?
Ich weiß nicht. Wir haben gerade darüber gesprochen, gerade bei Frauen, bei jüngeren Frauen. Bei Männern hast du durch deinen Mann bestimmt auch schon Einblick in die Gemeindewelt oder hast Kontakt und Beziehungen zu Frauen über ihre eigenen Männer. Wie ist das da mit den Vorbildern?
Was macht das mit mir als Christin und meiner Identität, wenn mich andere so beeinflussen oder ich mich so auf andere fixiere?
Paulus hat gesagt: „Folgt mir nach, wie ich Christus nachfolge.“ Ich denke, das ist der Bibelvers dazu. In dem Maß, wie Christus in mir gestaltet wird, ist das wichtig. Ich darf nicht nur meine Idole haben – wie in der Welt Hollywood und Popstars, so sind es in der christlichen Welt oft die Online-Prediger. Für mich brauche ich echte Beziehungen, egal wie uncool das ist.
Denn es ist schwierig, wenn man sich nur online beeinflussen lässt. Die Gefahr ist groß, dass man nur die Rosinen pickt. Und dass niemand da ist, der einem einen Ausgleich gibt, der einem mal etwas Unbequemes sagt oder Rückkopplung gibt. Ich bin ja auch rechenschaftlich. Beziehung ist nicht nur eine Einbahnstraße, sondern...
Ja, sonst mutiert das Christsein zu einer Unterhaltungsshow. Wer ist der Coolste, wer hat die coolste Bühne, die coolste Musik? Man kann ja „heilig, heilig, heilig“ sechshundertmal singen, aber das macht nichts an der Stelle, wo man sich ändern müsste.
Das ist wohl eine gute Gemeinde: liebevolle Begleitung und Miteinander in einer kleinen Gruppe, wo man merkt, wo der eigene Resonanzboden ist. Wo man spürt, wie man ankommt, was einem zurückgemeldet wird, und wo man auch diese wichtige Korrektur erfährt.
Ich finde das sehr wichtig. Für mich ist es wichtig, dass ich viel unterwegs bin, aber sonntags immer in der Gemeinde bin. Das ist für mich wirklich ein Fixpunkt, der indiskutabel ist. Ich habe gemerkt, dass ich das brauche. Das ist einfach normale Beziehung: Freundschaften, Korrektur, Rückmeldungen – und das schätze ich sehr.
Ja, was entgegnest du diesen Frauen, wenn sie dir sagen, dass sie das Gefühl haben, Gott könne sie nicht lieben, weil sie keine Vorzeigefamilie haben, weil sie keine guten Ehefrauen sind oder weil sie vielleicht nicht verheiratet sind? Sie meinen, sie entsprechen nicht dem Maßstab, den sie für sich selbst aufgestellt haben.
Ich denke, das Evangelium widerspricht dem voll und ganz. Gerade in der Konferenz, auf der ich mich gerade befinde, beschäftigen wir uns mit der Geschichte von Lea. Fast niemand in der Bibel führt ein Vorzeigeleben. In fast allen Geschichten finden wir unsere Hoffnung, denn jede Heilsgeschichte in der Bibel beginnt mit einem gebrochenen Herzen, mit Mangel, Not und Defiziten.
Man könnte fast meinen, dass man sich dadurch erst recht für die Liebe Gottes qualifiziert – oder zumindest für das Gefühl, von Gott geliebt zu werden. Denn gerade dann spüren wir unseren Mangel. Die Bibel ist das einzige System, das ein gutes, ausgefülltes Leben auch als Sünder anbietet. Wenn man Paulus ernst nimmt, könnte man fast meinen, dass die Ehefrauen auf die Singles neidisch sein sollten und nicht umgekehrt.
An allen Ecken und Enden findest du Gottes Wohnadresse oben im Himmel – in Jesaja 57 – bei denen, die ein gebrochenes Herz haben. Ich denke, das ist auch eine Botschaft für Männer, nicht nur für Frauen. Gott arbeitet mit gebrochenen Menschen. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass er mit ungebrochenen Menschen nichts anfangen kann, weil diese ihre Not und Abhängigkeit von ihm nicht spüren.
Paulus sagt auch, dass Gott in dem Schwachen mächtig wird. Je gebrochener und schwächer ich bin und mich ihm ausliefere, desto größer scheint Gottes Herrlichkeit zu werden. Denn dann wird seine Gnade sichtbar – auch in unserem Leben, in diesen irdischen Gefäßen, wie es einmal heißt.
Das heißt nicht, dass wir uns eine Tugend daraus machen sollen, schwach und gebrochen zu sein. Das passiert von allein, denn das Leben bringt irgendwann Krisen mit sich. Für mich war das eine Inspiration, als ich anfing, Bücher zu schreiben. Es war ein bisschen gegen dieses Happy-Clappy-Strahlebild vom Vorzeige-Christen, das in den Achtzigerjahren sehr modisch war.
Ich glaube, inzwischen ist dem etwas entgegengewirkt worden. Früher gab es das Bild vom idealen Christen: die perfekte Familie vorne auf der Broschüre, kein Kind hat jemals einen Wutausbruch, die Frauen kennen keine schlaflosen Nächte. Da fragt man sich schnell: Was stimmt mit mir nicht, wenn es bei anderen scheinbar so perfekt ist?
Ich habe in vielen dieser Ausführungen nie Hilfe für meine Krisen gefunden. Zum Beispiel kurz nach der Geburt unseres dritten Kindes: Wir hatten wenig Geld, waren gerade in der Gemeindearbeit durchgestartet, meine Mutter lag in England an Krebs im Sterben, und ich brauchte Geld für die Flüge. In der Familie gab es keine große Unterstützung, und mein Mann war ständig unterwegs und beschäftigt.
Da fehlte mir das Kapitel in den Erziehungsbüchern, das erklärt, wie man mit solchen schwierigen Bedingungen umgeht. Damals dachte ich schon: Irgendwann schreibe ich vielleicht das Buch, das ich gerne gelesen hätte, als bei uns alles drunter und drüber ging und ich kaum Luft zum Atmen hatte. So war unser Leben, und manchmal ist es auch heute noch so.
Dann lese ich in der Bibel: So war es fast bei allen. Diese Bruchstellen sind die Stellen, an denen Gottes Herrlichkeit fließt, und er macht etwas daraus. Lea und Jakob – ich hätte doch lieber Esau und Rahel genommen, die waren doch die Vorzeigeleute! Aber Gott nimmt seine Leute direkt von der Ersatzbank, aus der hinteren Reihe. Ich finde das so köstlich.
Wenn ich seine PR-Beraterin gewesen wäre, hätte er auf allen Kanälen etwas anderes sagen können. Präsentiere dich doch ein bisschen besser, Gott, denke ich manchmal. Aber Gott sei Dank tut er das nicht.
Wie könnten Pastoren, Gemeindeverantwortliche, Leiter und Gemeinden selbst ihre Geschwister noch stärker darin unterstützen, ihre Identität als Christen beziehungsweise als Alltagsmissionare wirklich zu verstehen und zu verinnerlichen? So kommen wir auf unser Thema: Alltagsmission und Alltagsmissionar sein.
Wir haben gesagt – und du hast es auch erwähnt – dass dieses Bild auch von der Schrift gezeichnet wird. Wichtig ist: Ich bin nicht wichtig, sondern Christus ist es. An ihm darf ich alles haben, und seine Gnade genügt. In dem Schwachen ist er mächtig. Wenn ich zerbrochen bin, kann Gott wirklich Großes wirken.
Nun beschäftigen wir uns mit dem Thema Alltagsmission und Alltagsmissionar sein. Ich weiß nicht, ob du schon einmal über diesen Gedanken nachgedacht hast. Wir haben im Vorfeld kurz darüber gesprochen, was wir darunter verstehen. Ich fand es schön, dass dieser Begriff nach außen hin verstanden wird, obwohl man ihn ja nirgends im Duden findet. Es bedeutet einfach, in meinem persönlichen Umfeld, dort wo ich als Christ lebe, auf Christus hinzuweisen.
Wie können wir einander darin stärken und ermutigen, gerade in Bezug auf mein Verständnis, dass Christus in mir wohnt? Es muss in mir brennen. Ein begeisterter Skifahrer erzählt lebhaft von seinem Skiausflug. Es ist in jedem Bereich so: Was in uns brennt, das sprudelt heraus. Die Frage ist also nicht: Wie mache ich Mission? Sondern: Was brennt in mir? Und das wird sich zeigen.
Ich denke, unser Problem in unseren Kreisen ist oft, dass Mission wie ein Pflichtprogramm wirkt – ein Punkt auf der Liste, den wir mal wieder abhaken müssen. Man fragt: Wer hat Lust an dem Abend? Und alle schauen rum und hoffen, dass sich die Profis melden.
Eine liebe Frau hat einmal zu mir gesagt, als ich etwas entmutigt war: „Alles Mission ist, dass du einen Sack Saatgut in der Hand hast. Jeder von uns geht mit diesem Saatgut in den Tag. Mission ist einfach: Ich streue das.“ Das bedeutet nicht, dass ich eine Predigt halten muss oder mich für die nächste Evangelisation melden muss. Es heißt einfach streuen.
Liebe, Ermutigung, Interesse zeigen: Wie war deine Abi-Prüfung? Hast du deinen Führerschein diesmal bestanden? Kuchen backen für die Nachbarin? Wie war der Arztbesuch? Wie sieht die Diagnose aus? Dieses liebevolle Interesse an Menschen. Irgendwann merken sie: „Ach, das sind die Leute aus der Gemeinde, die sind alle so hilfsbereit.“
Auch nach dem Gottesdienst: Wer ist hier neu? Wen könnte ich einladen? In unserer Gemeinde kommen die meisten neuen Leute nicht wegen der Predigt, sondern weil jemand einfach gesagt hat: „Komm mal runter zum Kaffee“ oder weil ein Kind mit in den Kinderdienst genommen wurde. Es sind diese kleinen Dinge.
Oft denken wir, das sei etwas Riesiges – jemand müsse bekehrt werden. Aber die Leute sind nicht dumm. Sie spüren, wenn sie nur Objekte der Bekehrung sind. Wenn sie jedoch um ihrer selbst willen geliebt werden, und wenn wir das alle so praktizieren, dann entsteht eine Kultur, die sich auf den Alltag und den Gemeindealltag herunterbrechen lässt.
Dann gibt es Ereignisse, die niederschwellig sind, bei denen man einfach den Zugang zum Leben der Menschen sucht und weiß, was sie wirklich beschäftigt. Vielleicht kann man dann irgendwo mit dem Evangelium andocken, oder?
Ja, sehr praktisch, sehr gut.
Aber du hast gesagt, es muss in mir brennen. Und was, wenn nichts brennt? Gehe ich auf die Knie!
Nach dem, was die Emmaus-Jünger erlebt haben – das waren die Brennenden –, hat unser Herz nicht in uns gebrannt. Sie waren ja total entmutigt auf dem Weg, hoffnungslos. Sie dachten: Was bringt das noch alles? Komm, wir gehen nach Hause. Dann hat Jesus ihnen die Schriften eröffnet und ihnen ein Verständnis gegeben von dem, was Christus betraf. Sie haben sich damit beschäftigt und verstanden. Aber das war mehr als nur intellektuelles Verstehen. Und dann brannte ihr Herz in ihnen.
Genau, das ist es. Aber jetzt übertrag das mal auf heute: Was heißt das? Gar nicht. Und das ist das Skandalöse – er geht gar nicht auf ihr Problem ein. Was war ihr Problem? Angst vor den Römern, Angst, dass sie selber als Nächste drankommen, tiefe Trauer über den Verlust von ihrem Jesus. Sie liebten ihn.
Er geht gar nicht darauf ein, sondern nimmt das Buch in die Hand. Und was er macht, ist faszinierend: Er erzählt ihnen die eigentliche Geschichte, die hier läuft. Als er besteht, sorgt sie gar nicht – es ist fast schockierend. Ähnlich wie bei Hiob und bei Elija war es die Stimme, das Säuseln der leisen Stimme, die die andere Geschichte erzählt, die läuft.
Ich denke, da zapfen wir an etwas an, das wir mehr verstehen wollen. Ich für mich möchte das mehr begreifen: It's not about me. Am Ende sind alle ihre Probleme irgendwie weg. Die Gegenwart Jesu, das Brotbrechen, diese Wärme, seine Nähe, seine Gegenwart.
Und wenn es nicht in mir brennt, würde ich das zuerst mal als Problem erkennen. Viele merken das gar nicht. Das erste Problem ist so eine langsame, schleichende, weltliche Kälte durch Enttäuschungen und Schwierigkeiten. Ich würde sagen: So viel Wort Gottes wie möglich! Da müssen wir zurück.
Inzwischen versuche ich, einmal im Jahr durchzukommen. Es gelingt mir nicht immer, nicht als Gesetz, sondern als Erinnerung. Selbst die Starmbäume erinnern mich daran: It's not about me. Ich bin hier in einer viel größeren Geschichte drin.
Und ich glaube, das ist es. Das ist, was Hiob geholfen hat, was Elia geholfen hat. Das sind so die Klassiker, die Männer, die auch wirklich am Boden lagen, nicht mehr weitermachen wollten.
Bei Elia war da nichts mehr am Brennen, nur ein brennendes Verlangen, sein Leben zu beenden oder die Gottesmacht. Da kann man so mitfühlen. Es war die Stimme, das Säuseln der leisen Stimme, die diesen gebrochenen Mann auf die Füße zieht. Dann ist er der Alte bald, also ein paar Tage Gottes Brot.
Und Hiob auch: Wann hat er gesagt, ich weiß, dass mein Erlöser lebt? Da war kein Problem gelöst, aber doch war Gott aufgetaucht. Und ich denke: Ruf mich an in der Zeit der Not. Ich denke, das ist ein Gebet, das er gerne erhört.
Sehr schön, ja, sehr wertvoll, danke dir. In deinem neuen Buch "Alltagstauglich – Gedanken zum Leben" – ich halte es nochmal hierhin – wunderbarer Titel, passt zur Alltagsmission, Alltagsmissionar, zu unserem Podcast.
Das schreibst du auf Seite 34, ich muss das eben vorlesen, ich fand das ganz toll: "Wenn Gott eine Lieblingszahl hat, dann vermutlich die Zahl eins. Wenn jemand ein solches Kind aufnehmen wird, wenn er bei einem dieser Kleinen Anlass zur Sünde gibt, seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet. Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins von ihnen sich verirrt, ist es nicht der Wille eures Vaters, dass eines dieser Kleinen verloren gehe."
Durch die Bibel hindurch wird Heilsgeschichte mit Einzelpersonen geschrieben. Man könnte auch sagen: mit Alltagsmissionaren, und nicht mit Menschenmassen. Darum geht es auch bei uns. Es ist unser Anliegen, auch so etwas wie die Alltagsmission zu leben.
Es geht um Beziehung, es geht um die persönliche Mission, es geht um den einen Nächsten, um das eine Gegenüber, den einen Kontakt. Obwohl wir immer wieder den Begriff "Kontakt" benutzen – ich finde den so kühl, so kalt. Ja, genau.
Also: Beziehung. Es geht um Menschen, um Beziehung. Und ja, diesen persönlichen evangelistischen Lebensstil zu leben, um den Nächsten, irgendwie den einen Nächsten zu erreichen.
Ich habe so gedacht: Die ganze Welt zu lieben, das ist gar nicht unser Ausdruck. Das ist sowieso eine totale Überforderung. Wir sollen unseren Nächsten lieben, dem sollen wir dienen. Die ganze Welt zu lieben – das hat Christus schon getan. Das ist ein paar Nummern zu groß für uns. Das ist gut so, genau.
Du triffst ja viele Christen, auch in verschiedenen Gemeinden. Was beobachtest du denn, wie das eigene Identitätsverständnis ihren evangelistischen Lebensstil beeinflusst – positiv oder negativ?
Ich treffe viele oder lerne viele Gemeinden kennen, die sehr missionarisch unterwegs sind. Zum Beispiel gibt es missionarische Frauenabende, bei denen viele Kirchenferne mitgebracht werden. Immer geht es um Beziehungen, genauso wie du gesagt hast. Man spürt das Brennen bei den Menschen. Sonst kämen sie ja nicht zu einer religiösen Veranstaltung. Da ist schon Vorarbeit geleistet worden. Das ist auch unsere Erfahrung in unserer Gemeinde: Es gibt immer eine Beziehung, bevor jemand sonntags aus dem Bett steigt, um in die Kirche zu kommen. Da steckt viel dahinter.
Ich meine, wir haben schon gesagt: Dieses Verkrampftsein muss raus. Es muss ein natürlicher Ausfluss meiner eigenen Liebe sein. Wir müssen aufhören, uns für das Evangelium zu entschuldigen. Meine Güte, es gibt nichts, was diese gute Nachricht übertrifft. Klar, es braucht Zeit, bis ein moderner Mensch Sündenerkenntnis und Rettungsbedürftigkeit versteht. All diese Begriffe – natürlich gibt es da eine kreative Art, moderne Menschen mit der alten Botschaft zu erreichen. Aber die alte Botschaft darf nicht verwässert werden. Da bin ich absolut überzeugt.
Man muss nur die Schlagzeilen lesen, um zu sehen, dass diese Welt wirklich ein Problem hat. Auch in Deutschland sind wir längst keine Insel der Glückseligen mehr. Das macht Menschen offener fürs Evangelium. Ich denke, Christen müssen aufhören, sich dafür zu entschuldigen und zu sagen: „Sorry, ich bin Christ.“ Auch unsere jungen Leute müssen das rausbringen.
Meinst du, man kann als Christ schon ein bisschen „komisch“ sein? Für andere werden wir komisch sein. Ich finde, als strahlender Christ ist das das Normalste der Welt. Komisch im Sinne von attraktiv, weil wir anders sind – das schon. Aber ich würde nicht sagen „komisch“ im negativen Sinn. Nicht schräg. Nein, nein, fröhlich! Ich glaube, Humor muss wieder rein, Freude. Wo sammeln sich Leute? Wo kommen Jugendliche hin? Wo wird viel gelacht? Ich meine das nicht oberflächlich.
Ich denke, wir sollten uns ein bisschen von der Unterhaltungskultur entfernen. Es muss nicht „cool“ sein, wir müssen nichts beweisen. Weltlich anzupassen bringt nichts – die Welt kann das besser als wir. Stattdessen sollten wir mit unserer Andersartigkeit zuversichtlich umgehen. Ob mit neuen Liedern oder alten – wir dürfen uns nicht für das Evangelium schämen.
Auch wenn wir das Gefühl haben: „Ach, ich kann es nicht so richtig verkaufen, ich bin kein Marketingmensch“, das musst du nicht sein. Du musst nur brennen, du musst selbst daran glauben. Deine Rede mag unbeholfen oder tollpatschig sein. Ich staune manchmal, wie Gott Menschen an sein Herz zieht durch die unbeholfensten Versuche, bei denen ich denke: „Oh, ist das peinlich.“ Nein, nicht wenn der Herr dabei ist.
Also raus mit der Sprache, raus mit den Begabungen – natürlich auf lernende Weise. Aber der schlimmste Fehler ist, es gar nicht zu versuchen. So denke ich: Lieber schlecht machen als gar nicht. Dann kann man lernen und daran arbeiten, ohne sich zu entschuldigen oder etwas beweisen zu müssen. Einfach das Licht leuchten lassen.
Ja, absolut. Du hast alles richtig gesagt. Darum geht es hier nicht. Ihr seid die Experten. Nein, nicht überhaupt. Aber ich habe mich gerade an eine Gemeinde erinnert, in der ich sein darf. Uns gibt es schon ein bisschen länger, inzwischen im zwanzigsten Jahr. Aus einem evangelistischen Bibelgesprächskreis sind Menschen zum Glauben gekommen.
Was ich so toll finde: Es ist gar nicht lange her, vielleicht drei Wochen, da hatten wir eine Taufe, bei der auch ganz junge Leute dabei waren. Eine Frau ist zum Glauben gekommen, dann ihre Schwägerin, dann ihre Tochter und ihr Mann. Von der Tochter hat eine Freundin mitgebracht, die auch zum Glauben gekommen ist. Und diese bringt jetzt ihre Schwester mit. Ich finde das so cool! Die sind gerade mal sechzehn, siebzehn, achtzehn Jahre alt. Und sie beschäftigen sich mit der Bibel.
Wenn man so überlegt, was in so einer Gemeinde attraktiv ist: Es fasziniert genau das, was du gesagt hast. Die Menschen sind anders, sie haben etwas, was ich nicht habe – diese Freundlichkeit, diese Atmosphäre. Genau, es ist die Atmosphäre.
Als ich dann anfing im Reisedienst, musste ich viel umdenken. Ich ging in Gottesdienste, bei denen ich dachte: „Uh, das ist so ein bisschen muffig, alle sitzen da, alles ein bisschen altmodisch.“ Dann kommen viele junge Leute, Nichtchristen, strömen hinein und gehen strahlend wieder raus.
Dann gehe ich in ganz moderne Gottesdienste mit Hip-Hop, zerrissenen Jeans, Lederjacke, Sonnenbrille, Nebelmaschine und allem Drum und Dran – und es ist wie tot, es geht nicht mehr. Ich bin selbst schockiert, wie wenig es mit Äußerlichkeiten zu tun hat.
Aber trotzdem müssen wir versuchen, uns auch gut zu präsentieren. Das ist keine Absage gegen eine gute, kreative, fleißige Arbeit fürs Evangelium. Aber es ist wie in der Kindererziehung: Sobald du alles auf Mechanismen und Äußerlichkeiten reduzierst, hast du etwas verpasst.
Dann schaut man sich Familien an, die scheinbar alles falsch machen – und trotzdem haben sie tolle Kinder. Gib mir Hoffnung! „Falsch machen“ in Anführungsstrichen. Es sind andere Faktoren, die da mitspielen.
Da muss man sich selbst immer wieder hinterfragen und sich überraschen lassen, wie Gottes Gnade völlig anders funktioniert, als man gedacht hat.
Wir wollen so gerne unsere Abläufe und Checklisten zum Abhaken haben. Das gibt uns ein Machbarkeitsgefühl und eine gewisse Sicherheit. Aber Gott ist super darin, das zu umgehen, alles auf den Kopf zu stellen, zu schockieren und herauszufordern.
Ja, hm. Ich glaube, wir haben es schon mal ein bisschen angesprochen. Ich frage nochmal nach, so persönlich: Mit welchen falschen Ansichten über deine Identität kämpfst du immer noch? Oder wie beeinflusst das auch dein missionarisches Wirken?
Immer wenn ich mich selbst zu sehr beschäftige – da sind wir wieder bei dem Thema – wenn ich mich zu sehr frage: Bin ich gut genug? Ist es richtig, was ich mache? Spreche ich in Gottes Sinn? Nach diesem Gespräch werde ich wahrscheinlich nach Hause gehen und denken: Oh, ich hätte das sagen sollen, warum habe ich das nicht gesagt? Dieses Sich-selber-Zermartern – und ich frage mich, ob ich das als Kind schon gemacht habe, ein bisschen perfektionistisch.
Dann muss ich wieder sagen: It's not about me. Herr, nimm das Unbeholfene, nimm das, was ich habe, und bringe es zum Einsatz. Da ist mein Mann eine große Hilfe, weil er gar nicht das Problem hat. Er sagt immer: Du hast es gemacht, jetzt hack’s ab und geh zur nächsten Aufgabe. Sagt er das so auf Schwäbisch? Jein, ja. So ungefähr: "Hasch hascht." Ja genau, vielleicht kam das von mir.
Genau, wenn ich zu sehr rumwühle in diesem Sumpf: Ist das richtig? Ist das Buch richtig? Oh Mann, was habe ich mir jetzt wieder eingebrockt? Wie habe ich ausgesehen? Also zu viel Nabelschau – das ist wirklich ein Problem.
Und da komme ich in Schwierigkeiten, wo ich irgendwann einfach sagen muss: Es ist, wie es ist. Herr, nimm es. Und wenn nicht, dann gucken die Leute das Buch gar nicht, lesen es nicht oder schauen gar nicht hin. Oder irgendwie wirst du mich stoppen, wenn es nicht richtig ist. Und dann kommt wieder der Mut.
Ich glaube, es hilft, wir brauchen einander für solche Sachen, die uns gegenseitig Mut machen. Und an der Stelle kann ich anderen echt Mut machen: Jetzt machst du es einfach. Dann gibst du es dem Herrn ab. Wenn es Dinge zu lernen gibt, lernst du sie, bleibst demütig, belehrbar. Und wenn Gott Stopp sagt, dann stoppst du.
Es ist nicht deine Identität, auch Bücher zu schreiben. Das Tolle ist, ich habe es nie für mich ausgesucht. Ich hätte nie gesagt: Ah, ich will Bücher schreiben. Hast du nicht. Ich habe immer geschrieben, aber nie auf die Idee gekommen, dass es jemals veröffentlicht wird. Deshalb kann ich wirklich mit bestem Gewissen sagen: Das kann nicht meine Idee gewesen sein.
Aber wenn der Herr das gebrauchen kann, dann – ach, ich fühle mich so geehrt. Und wenn nicht, dann habe ich nichts verloren. Ich habe immer noch meine Enkelkinder und andere Standbeine im Leben. Ich glaube, das gibt eine gewisse Freiheit.
Sobald wir unsere Identität an unser Tun hängen, an unsere Leistungen, an das, was andere denken, ist das die Stelle, wo man immer einen Wachposten aufstellen muss. Wenn man zu viel fragt: Was denken die Leute jetzt? Und da wiederum immer wieder: Nimm dein Kreuz auf dich, gib dein Leben weg und überlass ihm den Rest. Er könnte es immerhin selber machen. Aber er hat uns als Werkzeuge ausgewählt.
Also das sind die Gedankengänge.
Ja, ich verstehe das. Ich dachte gerade daran, als der Herr die siebzig Jünger ausgeschickt hat. Sie kommen zurück und sind total begeistert: Boah, die Dämonen sind uns untertan, krass, was wir alles erlebt haben und so weiter. Was sagt er da zu ihnen? Er sagt ihnen: Seid nicht darüber glücklich, sondern darüber, dass euer Name im Himmel geschrieben ist.
Das ist es. Das ist es, oder? Genau, mein Name ist im Himmel geschrieben – mehr als das muss ich nicht wissen. Das, was ich bin und habe, gehört ihm in diesem Leben. Und das wünsche ich mir, dass wir und auch ihr diese Gelassenheit haben, darin zu ruhen: Mein Name ist im Himmel angeschrieben.
Und das zu wissen und aus dieser Beziehung, aus dieser Liebesbeziehung heraus zu dienen und nicht auf sich selbst zu schauen. Es ist fast eine tägliche Entscheidung, weil von alleine kommt es nicht. Sondern die Gedanken kommen: Oh, was habe ich jetzt? Wie ist das? Was denken die Leute? Ist das okay? Und dann immer wieder reduzieren.
Genau, das ist der Vers dazu. Vielen Dank, genau.
Kommen wir zum Schluss, Nicola. Du hast viel erzählt, vielen Dank für die Einblicke, die du gegeben hast. Was ist dein Tipp für unsere Zuhörer und Zuschauer, wenn sie merken, dass vielleicht nicht sie selbst, sondern auch ein Bruder oder eine Schwester im Glauben ein verfälschtes Identitätsverständnis haben? Wenn es ihnen schwerfällt, auf Christus zu schauen und sie in einer Gedankenspirale gefangen sind, die sich immer wieder um sich selbst dreht – wie können sie anderen helfen, ihren Blick auf Christus zu richten?
Hast du da vielleicht auch einen Bibelvers oder einen Tipp, den du mitgeben würdest?
Ich würde die Stelle aus Psalm 34 nehmen: „Die auf ihn blicken, strahlen vor Freude.“ Wenn er auf dem Thron sitzt, erhört und angebetet wird, zieht er Menschen zu sich. Ich muss es nicht erzwingen, sondern nur selbst auf ihn schauen. Dann strahle ich vor Freude. Viel singen – ja, viel singen, alte wie neue Lieder – und den eigenen Blick nach oben richten. Dann kann ich andere einladen, mitzuschauen.
Ich denke, überreden kann man niemanden. Vielmehr geht es darum, selbst diesen Blick auf Jesus zu leben und sich dabei zu verlieren. Da sind wir wieder am Anfang. Ich glaube, man kann die Evangelien nicht lesen, ohne Jesus toll zu finden. Ich verstehe nicht, wie man ihn nicht unwiderstehlich finden kann – diese Liebe!
Diese Liebe ist vom Tod auferstanden, hat die Weltgeschichte in zwei Teile gespalten, dem Tod ein Todeshebel versetzt und seine Feinde in die Flucht geschlagen. Was macht er? Er geht spazieren, und seine ersten Worte nach der Auferstehung sind: „Warum weinst du?“ Ich hätte ihn auf den Tempelberg geschickt, um eine Pressekonferenz zu geben und seinen Feinden zu zeigen, wie anders er tickt. Aber stattdessen sucht er eine einsame Frau heraus und wischt ihre Tränen ab.
Das allein auf die Seele wirken zu lassen, da kann nur Staunen hochkommen. Egal, ob man Frau, Mann, Kind, Jugendliche oder älter ist – das ist der Gott, dem ich diene. So einen Gott gibt es kein zweites Mal. Dann ihn unwiderstehlich zu finden und über ihn zu schwärmen, so wie man nur kann. Einige werden mitkommen, andere nicht – das ist nicht meine Verantwortung.
Schönes Schlusswort, vielen Dank! Hast du noch zum Schluss eine Buchempfehlung, die du aussprechen kannst?
Eine Buchempfehlung? Du schielst sie an, ja, das ist natürlich auch super. Aber hast du ein Buch, das dich geprägt hat?
Ich bin ein totaler Fan von C.S. Lewis, den Narnia-Büchern. Ich habe sie auch meinen Kindern vorgelesen. Alte Klassiker eben. Pardon, ich bin Christ – da sind für mich auch Klassiker wie Bonhoeffer wichtig. Sein Buch „Gemeinschaft“ ist ein tolles Handbuch für Gemeindeleben. Das sind die Bücher, die mich gerade bewegen.
Ganz frisch lese ich ein Buch, das heißt „Er hat mich heimgesucht bei Nacht“. Es sind Briefe von Nazi-Gefangenen, die kurz vor dem Tod standen. Darunter ist auch Bonhoeffer, und man liest, was sie an ihre Angehörigen geschrieben haben. Das Buch ist nicht mehr im Handel, aber man kann es vielleicht in Antiquariaten oder bei eBay finden. Es sind scharfe Texte, kurz vor dem Tod, die zeigen, was sie gesehen haben und wie unerschrocken sie waren.
Das tut mir gut, weil ich für den Podcast eine Serie über Himmel und Tod mache. Diese Briefe habe ich in den Sachen meiner Mutter gefunden und ein bisschen herauszitiert. Das sind meine spontanen Ideen.
Wenn du Fragen oder Anregungen hast, dann schreib uns gerne an machbar@heunkelbach.org und teile deine Erfahrungen als Alltagsmissionar in der Community. Ich würde mich freuen, wenn du uns schreibst und uns daran teilhaben lässt – gerade zu dem Thema heute: Welche Erfahrungen hast du gemacht? Wie erlebst du es, auf Christus zu schauen, zu verstehen, wer er in dir ist und was er wirken möchte?
Übrigens gibt es für jede Einsendung eine schöne Überraschung – ein machbar-Giveaway. Was das genau ist, verrate ich noch nicht. Lass dich überraschen!
Wenn euch der Podcast gefällt, freuen wir uns über Kommentare und Weiterempfehlungen. Das hilft, den Podcast bekannter zu machen. Über eine Bewertung mit fünf Sternen freuen wir uns natürlich auch. Wenn du uns auf YouTube schaust, klicke am besten auf die Glocke, damit du keine neue Folge verpasst.
Ich sage vielen Dank fürs Zuhören und danke dir nochmal für deinen lieben Besuch und den Abstecher hierher. Danke für das Gespräch und euch allen Gottes Segen.
Ja, genau. Ich sage Tschüss und bis zum nächsten Mal!