Einführung in das Thema der Wiederkunft Christi
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 619: Die Wiederkunft Christi, Teil 6
Der Herr Jesus spricht von seiner Wiederkunft. Sie wird plötzlich geschehen, aber so, dass niemand sie verpassen kann. Gleichzeitig warnt er seine Jünger davor, ihr Leben in Halbherzigkeit zu vergeuden. Wir können nicht Gott dienen und dem Mammon.
Lukas 17,33: Wer sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren, und wer es verliert, wird es erhalten.
Dabei zeigt uns gerade unser Alltag in Krisensituationen, wo wir wirklich stehen. Was tue ich, wenn Jesus wiederkommt? Ist mein erster Gedanke dann, ich muss aber noch ins Haus, um dies oder das zu holen?
Wir werden diesen Aspekt noch genauer betrachten, wenn wir Matthäus 24 und 25 studieren. Es geht hier um Wachsamkeit und um Bereitsein für das Wiederkommen Christi. Es geht um die Frage, woran mein Herz hängt.
Die Bedeutung von Krisensituationen für den Glauben
Ich sagte, es sind Krisensituationen, die uns zeigen, wo wir stehen. Das gilt meines Erachtens für die Wiederkunft Christi, aber auch ganz allgemein.
Wie gehe ich mit solchen Momenten um, die mich überfordern und völlig überraschen? Wohin wende ich mich dann? Werde ich panisch und lasse mich von meinen Ängsten beherrschen? Was gibt mir in solchen Augenblicken Sicherheit? Welche Gedanken kommen mir dann? Wie viel Geborgenheit in Gott bleibt in solchen Zeiten noch übrig?
Das sind ganz wichtige Fragen, weil sie mich erkennen lassen, wo ich Hilfe suche. Wenn ich weiß, was mir Sicherheit und Bedeutung gibt, dann kenne ich meinen Gott – sprich das Ziel oder die Person, für die ich lebe.
Das plötzliche Ereignis der Wiederkunft Christi
Aber kommen wir zu unserem Text zurück: Lukas 17, Verse 34-36.
Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bett liegen, einer wird genommen und der andere gelassen werden. Zwei werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, die andere gelassen.
Hier beschreibt der Herr Jesus das plötzliche Kommen der Wiederkunft Christi. Zwei Männer teilen sich eine Schlafstätte, zwei Frauen arbeiten zusammen an einer Mühle, und mit der Wiederkunft Christi werden sie getrennt.
Die Wiederkunft Christi ist ein Gericht. Die einen werden genommen, die anderen gelassen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, wie man das „Genommen“ und „Gelassen“ auslegt.
Was klar ist: Für eine Gruppe endet es gut, für die andere nicht. Die Frage, die sich nun stellt, ist, welche Gruppe welche ist.
Zwei mögliche Deutungen der Trennung bei der Wiederkunft
Eine mögliche Antwort lautet wie folgt: Der Herr Jesus kommt aus dem Himmel wieder, und die Gläubigen gehen ihm entgegen. Dann sind diejenigen, die genommen werden, die Gläubigen. Der Bibelvers dazu ist 1. Thessalonicher 4,16-17:
Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und beim Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel. Und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir allezeit beim Herrn sein.
Wenn der Herr Jesus die Entrückung der Gläubigen vor Augen hat, werden die Guten genommen und die Bösen bleiben zum Gericht zurück. Das ist eine Antwort.
Eine andere Antwort geht so, und dazu springen wir kurz ins Matthäusevangelium, Matthäus 24,38-41:
Denn wie sie in jenen Tagen vor der Flut waren – sie aßen und tranken, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Dann werden zwei auf dem Feld sein, einer wird genommen und einer gelassen; zwei Frauen werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen.
Hier heißt es über die Bösen in Vers 39, dass sie weggerafft werden. Und „weggerafft“ scheint dann ein Synonym für „genommen“ in den Versen 40 und 41 zu sein – „genommen zum Gericht“. Was weggenommen wird, hat nicht länger das Recht, auf Gottes Schöpfung zu leben, so wie es in den Sprüchen heißt, Sprüche 2,21-22:
Denn die Aufrichtigen bewohnen das Land, und die Lauteren bleiben darin. Die Gottlosen aber werden getilgt aus dem Land, und die Treulosen reißt man aus ihm heraus.
Psalm 37,22 sagt:
Denn die von ihm Gesegneten werden das Land besitzen, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet.
Hier in diesem Beispiel werden die Bösen genommen und die Guten bleiben zurück.
Gemeinsame Erkenntnis: Trennung von Gut und Böse bei der Wiederkunft
Beide Auslegungen sind möglich. Klar ist jedoch, dass bei der Wiederkunft Jesu die Guten von den Bösen getrennt werden. Es ist eine Zeit des Gerichts.
Die Frage der Jünger nach dem Ort des Gerichts
Lukas 17,37: Und sie antworteten und sagten zu ihm: Woher? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da sammeln sich auch die Adler.
Jetzt wird es ein wenig komisch. Die Jünger fragen: Woher? Die Frage ergibt auf den ersten Blick keinen Sinn. Oder "wann" hätte ich verstanden, aber "woher"? Jesus hat doch schon gesagt, dass man seine Wiederkunft nicht verpassen kann. Es wird ein weltweites Phänomen sein.
Die Beispiele derer, die genommen und gelassen werden, legen nahe, dass Jesu Rückkehr manche Leute beim Schlafen, also in der Nacht, und andere beim Arbeiten, also am Tag, ereilen wird. Das heißt, egal wo man sich auf der Erde befindet, niemand wird die Parusie des Messias verpassen.
Was soll also die Frage nach dem "Wo" bedeuten? Ganz ehrlich, ich kann nur eine Vermutung anstellen. Ich denke, dass es den Jüngern nicht um die Wiederkunft Jesu geht, sondern um das damit verbundene Gericht. Wo findet das Gericht statt?
Die Antwort ist ziemlich makaber: Wo der Leichnam ist, da sammeln sich auch die Adler oder Geier.
Symbolik des Gerichts und seine Unübersehbarkeit
Mit meinen Worten: Ihr wollt wissen, wo das Gericht stattfinden wird? Macht euch keine Sorgen, dass ihr das überseht.
So wie man erkennt, wo ein Leichnam liegt, weil Geier darüber kreisen, wird man auch wissen, wo das Gericht Gottes stattfindet. Es wird klare Hinweise geben, die niemand übersehen kann.
Nicht nur die Wiederkunft des Messias wird gut sichtbar sein, sondern auch das Gericht, das sie begleitet, wird ebenso deutlich erkennbar sein.
Die Verzögerung der Wiederkunft und ihre Bedeutung
Und jetzt wissen wir auch, warum Jesus noch nicht gekommen ist. Es ist so, wie Petrus es formuliert:
Zweiter Petrus 3,9: Der Herr verzögert nicht die Verheißung, gemeint ist seine Wiederkunft. Der Herr verzögert die Verheißung nicht, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber. Er will nicht, dass irgendjemand verloren geht, sondern dass alle zur Buße kommen.
Mögen die Jünger auch die Wiederkunft des Herrn herbeisehnen, jeder Tag, an dem er noch nicht kommt, ist ein Tag, an dem Menschen Buße tun können.
Schlussgedanken und Gebetsanleitung
Was könntest du jetzt tun? Danke dem Herrn Jesus dafür, dass er wiederkommen wird, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten.
Das war es für heute. Nimm dir jetzt eine extra Zeit, um für deine Gemeindeleitung zu beten.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.
