Einleitung: Dank und Bitte um Gottes Gegenwart
Du treuer Gott und Herr, wir wollen dir von Herzen danken, dass wir an diesem Morgen zu dir kommen dürfen. Du weißt, was jeder von uns mitbringt: Beschwernisse, Lasten und Traurigkeiten. Dennoch dürfen wir uns von dir überreich beschenken lassen.
Du willst uns heute mit deiner ganzen Güte und Liebe begegnen. Du möchtest uns darin wieder gewiss machen, dass uns nichts und niemand von dir trennen kann. Herr, wecke an diesem Morgen die Freude in uns. Gib uns neues Vertrauen, neue Zuversicht und neue Hoffnung.
Ach Herr, an diesem Morgen wollen wir dir auch immer wieder unsere Not bekennen. Wir sagen dir, wo wir von dir abgewichen sind, und bitten dich, dass du uns wieder zurückbringst in den Frieden mit dir. Nur dort kannst du uns allein segnen.
So wollen wir in der Stille jetzt dir alles sagen, was uns bedrückt. Wir beten in der Stille.
Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft. Amen.
Einführung in den Predigttext: Der Wandel vom Alten zum Neuen Menschen
Wir hören noch einmal die Posaunen. Nun bitte ich Sie, in Ihrer Bibel den Epheserbrief aufzuschlagen. Dort steht auch heute unser Predigttext.
Ich möchte Ihnen die Verse vorlesen, die unserem Predigttext vorausgehen. Es ist Epheser 4, der Abschnitt von Vers 17 bis Vers 32.
Paulus spricht darin darüber, wie in unserem Leben sich beides misst: der alte und der neue Mensch.
Epheser 4,17-32:
So sage ich nun und bezeuge im Herrn, dass ihr nicht mehr leben dürft wie die Heiden, die in der Nichtigkeit ihres Sinnes wandeln. Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet vom Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen herrscht, und durch die Verstockung ihres Herzens.
Dies bezieht sich nicht auf Menschen, die noch nie etwas von Christus gehört haben. Es ist leider auch eine offenkundige Tatsache bei Menschen wie uns, die wir nominell den Namen Christi tragen. Doch unser Sinn ist verfinstert, unsere Herzen sind verblendet für das, was Gott eigentlich will.
Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben, in Habgier.
Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt. Ihr habt von ihm gehört und seid in ihm unterwiesen, wie es Wahrheit in Jesus ist. Darum legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet.
Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind.
Sündigt nicht, zürnt nicht so, dass die Sonne über eurem Zorn untergeht, und gebt nicht dem Teufel Raum.
Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite und schafft mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann.
Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.
Betrübt nicht den Heiligen Geist, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung.
Alle Bitterkeit und Grimm, Zorn, Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit.
Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einander, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Lobpreis und Übergang zum nächsten Abschnitt
Wir wollen ein weiteres Dank- und Loblied singen, diesmal das Lied 111. Dabei singen wir die Verse 1 bis 3.
Die Posaunen spielen ein Vorspiel. Herr Korfen gibt wieder das Zeichen, wann wir einsetzen sollen.
Leben im Licht: Gottes Beispiel folgen
Lesen wir im Epheserbrief weiter, überschrieben bei mir: Epheser 5,1-8 – Das Leben im Licht.
So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder. In einer alten Bibelausgabe heißt es: „Nun seid Gottes Nachahmer.“ Lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat. Er hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer für Gott zu einem lieblichen Geruch.
Von Unzucht, aber auch von jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört. Schandbare, närrische oder lose Reden stehen euch nicht an. Vielmehr sollt ihr Danksagung üben.
Denn ihr sollt wissen, dass kein Unzüchtiger, kein Unreiner und kein Habsüchtiger – das sind Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten. Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams.
Darum seid nicht ihre Mitgenossen. Ihr wart früher Finsternis, nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts!
Die Sehnsucht nach Leben und die Herausforderung des Glaubens
Hat sie das auch am letzten Sonntag so beeindruckt, als Walter Wassermann über den Islam sprach? Man hat ja schon viel gewusst, aber wenn man das plötzlich wieder so deutlich vor Augen geführt bekommt, ist es faszinierend, wie der Islam heute den Menschen eine umfassende Lebenssicht gibt. Diese Menschen geben sich ganz hin, und alles, was sie tun, ist in ihren großen Glauben an Gott eingebunden.
Mir wurde das vor Jahren einmal richtig bewusst, als ich auf einem Boot eine Nachtfahrt in Bangladesch machte – von der Hauptstadt Dhaka zur Hafenstadt Chittagong. Man ist dort viele Stunden bei Nacht unterwegs. Die Boote sind völlig überfüllt, es ist so eng, dass man kaum stehen kann. Die Luft ist furchtbar schlecht, feucht und heiß, es ist unangenehm, und es riecht übel.
Ich ging dann zum Kapitän des Bootes und fragte, ob ich nicht aufs Dach dürfte. Ganz oben auf dem Schiff gibt es keine Geländer mehr. Weil ich Ausländer war, wollte er mir entgegenkommen und verstand, dass ich am Abend etwas von der frischen Luft atmen wollte. Man musste durch eine Luke hochklettern, und oben auf dem Dach waren einige Moslems damit beschäftigt, einen Mann zum Islam zu führen, einen Konvertiten.
Sie saßen dort im Westen, bei der untergehenden Sonne. Dann redeten sie auf ihn ein, banden seinen Turban wieder richtig, und schließlich warfen sie sich alle auf diesem Blechdach nieder. Ich dachte: Hast du dich schon einmal so vor Gott niedergeworfen, ihm völlig ausgeliefert?
Walter Wassermann hat am letzten Sonntag gesagt: Wenn die Christen nur einen Bruchteil so viel beten würden wie die Moslems, dann wäre die ganze Welt verwandelt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass eines Tages – vielleicht gar nicht mehr weit entfernt – auch bei uns in Deutschland die Menschen den radikalen Islam aufnehmen. Natürlich den mit dem Fundament, der eine Basis gibt, einen Halt im Leben, der alles, was man tut, umschließt.
Mit Freude würden sie sagen: Endlich schließt sich unser wirres, diffuses Leben, das nach allen Richtungen auseinanderläuft. Endlich haben wir eine Lebenssicht. Ich habe gedacht, die meisten Christen wissen gar nicht mehr, dass es...
Die Bedeutung des Lebens in Christus
Es geht ums Leben – besonders, wenn man Christ ist. Wer seinen Glauben nicht lebt, hat nichts davon, und dann wird er auch nicht umgesetzt. Das ist der erste wichtige Punkt: Wir sollen leben, wir sollen wirklich leben!
Wir Christen wissen viel mehr als das, was Mohammed seinen getreuen Nachfolgern verkündete. Man weiß, dass Mohammed hauptsächlich die Bibel umgeschrieben und verändert hat. Daraus entwickelte er seinen neuen Glauben. Er verstand viel von der Heiligkeit Gottes und vom jüdischen Gesetz, aber von Jesus Christus hat er kaum etwas begriffen.
Deshalb schrieb er nur etwas Schwaches und Nebulöses über Jesus, vor allem über sein Prophetenamt. Obwohl Mohammed etwa sechshundert Jahre nach Christus lebte und das gesamte Neue Testament kannte, hat er das Wesen Jesu nicht wirklich verstanden.
Heute begreifen wir das, aber ich habe oft den Eindruck, dass viele Christen Jesus nur als ein Prinzip sehen, das über ihrem Leben steht. Sie glauben, es gibt irgendwo einen Gott und christliche Ethik und Lebensregeln, die schön und wichtig sind. Es ist gut, dass wir diese Werte im christlichen Abendland haben.
Doch viele haben nie wirklich verstanden, dass Jesus zu uns kommt und sagt: „Heute beginnt erst das richtige Leben, wenn du mich kennst. Du hast es bisher noch nicht.“ Das, was du bis jetzt kennst, ist noch nicht das wahre Leben. Erst wenn du mit Jesus gehst, hast du Leben – Leben in seiner ganzen Fülle und Intensität.
Immer wenn in der Bibel steht: „Ich bin gekommen, damit Menschen Leben haben“, sagt Jesus das. Er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Für die Menschen damals war das ärgerlich. Sie sagten: „Jesus, du hast doch kein Leben. Bei dir sieht alles nach Verzicht aus, alles so armselig und dürftig.“
Doch Jesus antwortet: „Ich bringe Leben in seiner ganzen Dichte und Erfüllung. Ich möchte euch Leben geben – Leben, das sich lohnt, Leben, das reich macht.“
Leben als erfülltes Geschenk Gottes
Ich habe neulich wieder beim Werbefernsehen gestutzt. Da kam eine Mineralwasserwerbung von Bad Überking. Haben Sie den Slogan schon gehört? „Durst nach Leben wegen dem bisschen Sprudelwasser“ – nicht „Durst nach Leben“.
Dann gibt es noch so eine andere schöne Werbung: Da tappt jemand ganz müde durch die Wüste. Man sieht direkt, wie er erschöpft eine Düne hochsteigt. Oben auf der Düne steht ein Eisschrank. Aus dem Eisschrank holt er einen frischen Fruchtsaft heraus und trinkt ihn. In dem Augenblick ergießt sich über ihn frisches Wasser, wie aus einer Dusche.
Das ist toll, wie die Werbung heute für uns das Leben darstellt: Wenn ein Mensch wieder neue Kraft bekommt, wenn er aufatmet. Jesus hat immer gesagt: „Ihr habt das Leben gar nicht.“ Ihr habt zwar das biologische Leben – siebzig Jahre, achtzig Jahre oder ein paar Jahre mehr – aber es ist kein Leben, das euch erfüllt und lohnend macht.
Wir wissen, dass viele alte Menschen, wenn man sie besucht, ganz traurig sagen: „Jetzt, wo ich im Alter so viel allein bin, denke ich, wie viel in meinem Leben leer, falsch und verkehrt war.“ Das wird einem manchmal unheimlich schwer. Man kann nicht mehr zurück und kann das nicht mehr in Ordnung bringen. Das Leben wurde versäumt und falsch gelebt.
Darum empfiehlt Paulus den Christen in Ephesus, ihren Glauben zu leben, mit Christus zu leben. Der Glaube ist erst umgesetzt, wenn sie das im Alltag, in ihren Lebensbezügen umsetzen – im Gehorsam. Dann sagt er: „Seid Nachahmer Gottes.“
Nachahmung Gottes als Lebensprinzip
Ach, ich weiß, wir sind immer so vorsichtig gegenüber allen möglichen Fehldeutungen der Bibel. Wir sagen: Das habe ich noch nie gewollt, dass ich Gott nachahmen will. Und wir sind ganz scheu und sagen: So kann es doch nicht gemeint sein.
Es ist auch nie gemeint, dass wir fehlerhaften Menschen mit unserer Unvollkommenheit auch nur entfernt die Größe Gottes nachahmen oder imitieren könnten.
Um was geht es denn? Handelt so, wie Gott gehandelt hat. Tretet in die Fußstapfen Gottes! Was hat denn Gott gemacht? Er hat geliebt. Gott hat selbst einer bösen, aufrührischen Welt gegenüber geliebt.
Gott hat in Geduld und Liebe gewartet, auch in unserem Leben. Jetzt macht es doch auch so! Jetzt nehmt doch nicht die Lebensordnung dieser Welt an, sagt Paulus, sondern lebt, wie Gott gelebt hat. Handelt, wie er gehandelt hat. Wandelt in der Liebe, lebt in der Liebe!
Wenn Sie sich nur zum Motto machen und sagen: Ich möchte keinen Tag verstreichen lassen, ohne nicht einem Menschen ganz besondere, echte Liebe zu schenken, dann werden Sie auf einmal merken, wie das erst das Lebensprogramm für uns werden muss.
Wir sollen uns nicht bestimmen lassen von dem, was von außen auf uns einstürmt, sondern sagen: Ich will Liebe leben. Die Liebe, die mir Jesus erwiesen hat. Wandelt in der Liebe! Lebt das ganz praktisch mit den Menschen, mit denen ihr zusammentrefft, und überlegt euch einmal, wie Jesus in der Situation gehandelt hätte.
Und erst wenn ich es tue, werde ich das Leben entdecken. Dann werden Sie auf einmal merken: Das Schönste ist, wenn ich geben darf, nicht wenn ich empfange. Das Schönste ist, wenn ich Freude in das Leben anderer Menschen hineinbringen darf.
Die Herausforderung eines lebendigen Glaubens
Warum ist unser Christenglauben oft so tot, und unser Christenleben so kalt? Weil wir den Glauben meist nur im Kopf mit uns tragen – und das nicht einmal wirklich. Für viele ist er oft nur eine kurze Berauschung.
Manchmal lassen wir uns bei einer Bibellesung oder einem Gottesdienst ein wenig vom Wort erwärmen. Doch dabei haben wir das Leben noch nicht wirklich gefunden. Danach gehen wir wieder hinaus und leben nach ganz anderen Grundsätzen.
Erst wenn wir den Glauben leben, wandelt er sich in Liebe. Diese Liebe ist wie die, mit der Christus uns geliebt hat und sich selbst für uns hingegeben hat. Wenn wir uns immer vor Augen halten, welche Liebe Jesus uns schenkt, wird es uns leichtfallen, anderen Liebe weiterzugeben. So können wir sie teilhaben lassen an der großen Liebe, die wir selbst erhalten haben.
Nachahmung Gottes im Alltag: Ein praktisches Vorbild
Ich möchte noch einmal bei der Nachahmung Gottes ansetzen, weil das für manche Menschen schwierig ist. Sie sagen: Wie kann das sein? Wir sollen Gott nachahmen, seinen Fußspuren folgen und es ihm gleich tun. Aber so schwierig ist das gar nicht.
Gott hat uns ein Vorbild gegeben, ein ganz praktisches Vorbild. Wir sollen in seinen Fußspuren leben, so wie er gelebt hat. Paulus gebraucht dafür ein Bild, das leicht zu verstehen ist. Unsere Eltern, die mit ihren Kleinkindern in der Übertragung sitzen, kennen das gut.
Die kleinen Mädchen und Jungen schauen ihre Eltern an und machen es ihnen nach. Wenn der Vater zum Beispiel Bauklötze zusammenfügt, beobachten sie ihn genau und wollen es ihm nachmachen. Unsere Kinder haben ein wachsames Auge und orientieren sich an den Eltern.
So lernen sie viel von uns, sowohl Gutes als auch Schlechtes. Deshalb sollten wir als geliebte Kinder unseres himmlischen Vaters das Gute nachahmen. Wir sollten das übernehmen, was uns das Leben bedeutet und was den Vater erfüllt. Denn nur dieses Leben macht uns groß und erquickt uns wirklich.
Beispiel aus der Geschichte: Nachfolge Christi als Lebensweg
Ich möchte Ihnen dies an einem Beispiel verdeutlichen: 1960 wurde der unvergessliche UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld im Kongo abgeschossen. Dieses Ereignis konnte nie vollständig aufgeklärt werden. Der Flug war sehr vorsichtig geplant, auch vonseiten der Piloten. Sie gaben andere Ziele an, damit niemand sie verfolgen konnte. Schließlich landeten sie auf einem Flugplatz, dessen Standort erst zehn Minuten vorher bekanntgegeben wurde. Dort wurden sie beschossen, und das Flugzeug stürzte ab. Vielleicht handelte es sich um eine Verwechslung durch die dortigen Militärgruppen.
Die große Trauer über diesen Mann des Friedens, Dag Hammarskjöld, war damals sehr eindrucksvoll. Unter den wenigen Überresten, die er in seinem Diplomatenkoffer bei sich trug, befand sich ein kleines Büchlein. Seine Freunde sagten, dieses Buch habe ihn auf jeder Reise begleitet. Es handelt sich um ein uraltes Buch, das nach der Bibel als das meistverbreitete Buch gilt: Thomas von Kempens "Nachfolge Christi".
Wir haben diesen Büchertisch, und leider wird es heute nur noch selten gelesen. Es gibt noch ein Taschenbuch im Diogenes Verlag. Im 14. Jahrhundert suchte in Holland, in den Niederlanden, ein Mann namens Gerhard Grote nach dem wahren Frieden. Er stellte fest, dass die katholische Kirche keinen Frieden gibt. Damals war sie im Mittelalter von dunklen Mächten beherrscht, und das Papsttum gab ihm keinen Frieden.
Gerhard Grote sagte, dass die Kirchengebäude mit ihrem Luxus und Reichtum ihm keinen Frieden bringen. Dann entdeckte er das Buch "Nachfolge Christi", das Thomas von Kempen niedergeschrieben hatte. Ich nehme es oft gerne in die Hand, obwohl es nur ein ganz schlichtes Taschenbuch ist.
Darin steht, wie man heute sein Gewissen erforscht, wie man die Liebe Jesu umsetzt und wie man das im täglichen Leben verwirklicht. Ich habe den Eindruck, dass uns das auch als evangelischen Christen fehlt. Erst wenn ich es lebe und praktiziere – in meiner Familie, im Umgang mit anderen Menschen, in meinen Lebensplanungen – und Christus mein Herr wird, habe ich das erfüllte Leben.
Gerhard Grote, dieser Thomas von Kempen, sagt: Nichts ist so groß, nichts kann in der Welt je aufwiegen, was mir Christus schenkt. Die Nachfolge Christi ist das Schönste, das Köstlichste und das Höchste. Wir sollen so leben – das war mein erster Punkt.
Warnung vor Verführung und falschem Lebensstil
Vorsicht, wir werden genebbt. Vorsicht, wir werden genebbt.
Wir alle haben einen großen Lebenshunger, besonders unsere jungen Leute. Viele von ihnen sind heute bei der Konfirmandenfreizeit. Doch sie wissen bereits, wie es bei uns im Leben zurückblickend war. Wir wollten leben. Sobald wir nur das Stichwort hörten, dass es Leben gibt, sind wir losgerannt. In der Hoffnung, irgendwo müsse es etwas geben, das unsere dürstende Seele sättigt.
Wir haben die Sehnsucht nach etwas, das uns erfüllt. In unserer Zeit muss man sagen, dass dies zum Kennzeichen unseres Volkes und unserer Gesellschaft geworden ist. Um jeden Preis wollen wir leben. Der Tod wird verdrängt, der Gedanke an das Gericht Gottes wird verdrängt, alles wird verdrängt. Alle Tabus werden gesprengt. Man muss doch leben! Jeder Mensch hat das Recht, sich ganz zu verwirklichen.
Was für eine Freude war es, als einst Oswald Kolle sagte, die Pille mache es möglich, dass jeder Mensch seine Sexualität frei und ohne Angst vor einer Schwangerschaft leben kann. Doch diese Freude hielt nicht lange an. Wie eine Last liegt es heute über den Menschen, dass sie nicht frei ihre Sexualität ausleben können. „Ihr habt doch ein Recht darauf, das auszuleben! Ich will doch meine Lust verwirklichen!“
Paulus macht uns hier etwas deutlich. Für Christen ist dies fast ein Testpunkt ihres Lebens, ob sie es begreifen: Von Unreinigkeit oder Unzucht und jeder Art von Unreinigkeit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein (Epheser 5,3).
Die Gefahr der Unzucht und der falschen Begierden
Was meint er denn mit dieser Porneia, mit dieser Unzucht? Meint er damit nur, dass Christen nicht ins Bordell gehen sollten und keinen Ehebruch begehen dürfen? Nein. Es geht darum, dass die kostbaren Gaben meines Lebens, meines Leibes eine enorme Kraft entwickeln können. Diese Kraft kann plötzlich mit mir durchgehen und mich in eine Richtung treiben, in der ich keine Erfüllung finde. Stattdessen wächst nur der Durst immer weiter. Ich fliehe von einem Rausch zum nächsten und werde nie satt.
Vor vielen Jahren war ich noch zu Hause im Elternhaus. Wir fuhren mit einem alten VW Käfer, und ich saß am Steuer. Das passierte auf der alten B 14 zwischen Eutingen und Horb. Ich sah vorne auf dem Feld etwas Ungewöhnliches. Ein Bauer rannte hinter seinen Pferden her. Ich hielt den Wagen an und sah, was passiert war: Scheuende Pferde kamen auf mich zu. Das Schlimme war, sie liefen genau auf meiner Straßenseite entgegen, dort, wo ich den Wagen abgestellt hatte.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sollte ich aufblenden oder weichen? Sollte ich die Hupe betätigen? Später fragte ich Pferdekenner, was man in so einer Situation macht. Sie sagten, wenn Pferde scheu sind, kann man nichts tun. Wenn der Gaul durchgeht, ist alles verloren. Nur ein erfahrener Reiter kann noch im Saumzeug eingreifen und die Pferde aufhalten. Aber das kann nur ein erfahrener Reiter leisten.
Die Pferde rannten auf mein Fahrzeug zu. Die Pferdekenner erklärten, dass scheue Pferde nichts mehr sehen, sie sind quasi blind. Hinter sich zogen sie einen Wagen, der hin und her schleuderte. Es war ein Wunder Gottes, dass die Pferde im letzten Moment vor dem Auto in den Graben ausweichen konnten und dann auf das Feld davonliefen. Sonst wäre etwas Schlimmes passiert.
Seitdem weiß ich, was es bedeutet, wenn der Gaul durchgeht. Heute ist es zum Ethos des modernen Menschen geworden, dass jeder sich selbst verwirklichen muss. Jeder habe das Recht, auch als Lediger seine Sexualität auszuleben. Aber wie soll das gelingen, ohne dass es dauernd Wunden gibt? Woher kommt das? Warum ist das so?
Der Betrug der modernen Erziehung besteht darin, zu glauben, dass alles von alleine richtig wird, wenn man den Menschen nur frei lässt und Freizügigkeit erlaubt. Das ist der Traum des Menschen: Er braucht zum Leben Gott nicht. Haben Sie nicht auch schon gesagt: "Ich brauche Gott nicht, ich kann das allein"? Dann gestalten wir unsere Lebensziele nach unserem eigenen Götzenbild.
Deshalb schreibt Paulus, dass es Götzendienst ist. Unsere Triebe, unsere Leidenschaften und selbst die guten Gaben, die Gott uns gegeben hat – zum Beispiel die Fähigkeit, Mann oder Frau zu sein – geraten so in eine falsche Richtung. Sie werden niemals erleben, dass eine Sünde auch nur einen Menschen glücklich gemacht hat.
Wenn Paulus über diese Dinge spricht, argumentiert er nicht lange. Er schreibt keine dicken Ehebücher oder andere Empfehlungen. Er spricht einfach von Unzucht. Das heißt: Mit meiner Gier und Ichsucht meine ich, ich könnte mir das Leben gewinnen. Und hier setzt Paulus zur Sexualität die Habsucht nach Geld hinzu, damit deutlich wird: Das kann auf jedem Gebiet so sein.
Das Geld hat die gleiche Eigendynamik. Auch Ehre, Macht, meine Empfindlichkeit und Wehleidigkeit treiben mich so, dass ich mich tagelang zurückziehe, weil mein Ich verletzt ist. Da gibt es nur eine Lösung: Das Bild Jesu muss mich beherrschen.
Es gibt tatsächlich viele fromme Menschen, die verklemmt sind. Das kommt oft daher, dass wir von den Wunden des Lebens und von der Sünde, in die wir gefallen sind, bestimmt werden. Wir sollten aber von der Vergebung her leben. Dann darf ich alles Gott weihen: die Gaben, die er mir schenkt, das Geld, das ich habe, meine Leiblichkeit. All das gehört ihm zum Dienst.
Auch mein Mund, auch meine Zunge soll nicht loses oder schlüpfriges Zeug reden. Das kann ja alles sehr heiter sein, wenn man dann so sagt: "Wenn die Frauen verblühen, dann verduften die Männer" – so etwas ist in unserer Gesellschaft normal. Aber das ist es nicht.
Gott hat uns die Gaben gegeben, damit sie unser Leben bestimmen. Wenn er uns all diese großen Gaben schenkt, dann damit Treue gebaut wird, damit Beziehungen entstehen, die bleiben, damit Liebe gelebt werden kann. Man kann das nicht verkürzen, man kann es nur in der Gottesordnung leben.
Es gibt nur einen Weg: Ich lebe mein Leben mit Gott so, wie er mich geschaffen hat, oder ich lebe gegen Gott. Und wenn ich gegen Gott lebe, werde ich im Unglück enden. Darum sagt Paulus so scharf: Kein Unzüchtiger, kein Unreiner wird am Reich Christi teilhaben.
Aktuelle Herausforderungen und Debatten im Glaubensleben
Es ist heute Mode geworden, dass unter Christen recht erbitterte Debatten geführt werden. Dann sagt einer: "Ist das wirklich schon Sünde, wenn jemand vor der Ehe mit seiner Freundin in den Urlaub fährt? Warum heiraten sie nicht? Wann wollen sie heiraten? Warum bringen sie ihre Beziehung nicht vor Gott?"
Das ist doch das Entscheidende: Warum sollte ich dann später überhaupt noch heiraten? Was brauche ich dann den Segen Gottes, wenn ich die Gaben Gottes nehme, ohne immer zu fragen: Herr, wie kann das zu deinem Lob und zu deiner Ehre dienen? Ich will mich doch an dem freuen, was Gott mir geschenkt hat. Darum will Paulus, dass wir so leben.
Vorsicht, wir werden getäuscht. Uns wird etwas anderes vorgegeben als das Leben, das uns wirklich satt und reich macht. Stattdessen führt es an uns vorbei, wo ich meine, ich könnte mir das Glück, die Freude und die Erfüllung holen – doch ich bekomme sie gar nicht, nicht jetzt und auch nicht später.
Das Licht des Glaubens in der Dunkelheit
Lasst euer Licht hell leuchten – aber welches Licht denn? Eure Tugend? Ich kenne sie nicht genau, aber bei meiner Tugend muss ich schmunzeln. Wissen Sie, da kann man gar nichts leuchten lassen. Es sitzt hier niemand, der nicht in Gedanken Ehebruch begangen hat.
Ich möchte Sie herzlich bitten, auch konsequent Ihren Lesestoff zu verändern. Ebenso das, was Sie am Fernsehschirm anschauen und welche Videobänder Sie konsumieren. Sie können sich doch nicht dauernd aufreizen lassen und dann so tun, als hätten Sie Licht.
Ihr wart Finsternis. So war es bei den Leuten in Ephesus, die im Schatten der Diana und ihres grässlichen Kultes aufgewachsen sind. Die Dunkelheit in unserem Leben und die Belastung unserer Fantasie und unseres Herzens – aus dem ja das ganze Böse kommt – die Hurerei und die ehebrecherischen Gedanken kommen aus unserem Herzen und entzünden sich nur am Anderen.
Wir waren finster, und es gibt hier in dieser Kirche niemanden und auch keinen, der es später am Kassettenapparat hört, der nicht in seinem Innersten finster war. Aber es wird hell durch die Vergebung Jesu. Das ist das Licht, das wir leuchten lassen.
Jesus hat mein Leben verändert. Jesus hat meine Ehe neu gemacht. Jesus hat mich aus der Sucht befreit. In dem Augenblick, in dem ich vor ihm meine Sünde und Schuld bekannt habe, wurde ich frei. Das ist der Grund. Da wurde der Bann gebrochen, ich bin raus aus der falschen Lebenshaltung. Ich habe es in seinem Licht bekannt und wurde Licht. Da wurde es hell in mir.
Also: aussprechen, ins Licht bringen, bekennen und sagen. Jesus hat viele Leute in seine Nachfolge gerufen, die alle sogar ganz besonders untreue Gesellen waren. Es war eine ganze Reihe dabei, die alle Schwierigkeiten im Umgang mit Geld hatten und auf dem geschlechtlichen Gebiet furchtbar versagt hatten. Dort hat Jesus alles hell gemacht.
Wissen Sie, dass das auch bei Ihnen geschehen kann? Sie sollen leben. Dass uns das oft in der Predigt nicht richtig tröstet – das Wort, das wir hören und das Gott uns sagt – liegt doch daran, dass wir es nicht leben. Erst wenn wir es konsequent leben, haben wir das Leben.
Das Leben in Freiheit und Nachfolge
Und dann werden wir plötzlich entdecken, wie es ist, wenn wir nicht mehr gebunden sind an unser Ich und an die trügerischen Begierden, die uns etwas vorgaukeln. Der moderne Mensch zerstört sich mit seinen Begierden. Er rennt und rennt, findet aber nie Erfüllung.
Zum Schluss streitet man sogar noch über den Sex im Altenheim. Ist das wirklich Leben? Ja, dort, wo sich Menschen lieben, dort, wo Menschen einander neu entdecken – aber doch nicht in den leeren Begierden, die sagen: „Ich will es leben, ich will es heute in der Freude leben, so wie Gott es mir gegeben hat.“
Wir sollen gleichgestaltet werden in das Bild seines Sohnes. Wir sollen Jesus ähnlich werden. Das ist Gottes Ziel, und davon soll unser Leben geprägt sein.
Lasst das Licht in euer Leben hineinscheinen und tretet konsequent hinein. Sehen Sie, selbst der größte Zuspruch des Evangeliums, auch der Vergebung, heißt jetzt: „Selig seid ihr, wenn ihr es tut.“ Amen.
Gebet um Erneuerung und Gehorsam
O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein.
Herr, vor deinem Licht können wir nicht entfliehen, und das ist gut so. Du leuchtest hinein und nennst beim Namen, was uns nicht befriedigen und satt machen kann. Du kennst unseren Durst, unsere Sehnsucht und unser Leiden. Wir suchen immer wieder, doch nur du allein kannst unserem Leben Erfüllung geben. Glücklich macht nur, was wir aus deiner Hand nehmen und in deiner Ordnung leben.
Wir wollen dir jetzt auch danken, dass wir vor dir Schuld bekennen dürfen. Du deckst immer wieder auch das heimliche Begehren auf, das uns oft so fesselt in unseren Gedanken. Du kennst die Verwundungen tief in unserer Seele. Wir danken dir, dass deine Vergebung uns vollkommen neu macht.
Wir möchten dich jetzt bitten für die jungen Leute, dass du ihnen die Bedeutung deiner Schöpfungsordnungen groß machst. Lass sie verstehen, was Liebe und Treue wirklich heißen. Wir bitten dich für die Verlobten in unserer Gemeinde, für die Ehepaare und für die Familien. Aber auch für die vielen, die allein sind und mit ihrem Leben nicht fertig werden.
Wir wissen, dass du der Herr bist, der das Leben gibt und uns nichts vorenthält. Ach Herr, wir wollen das erleben und umsetzen, auch in unseren täglichen Beziehungen. Lass uns das jetzt erfahren im Gehorsam gegen dein Wort. Wir danken dir für die große Zusage, dass du uns umgestaltest und uns dir gleichgestaltest.
Wir können noch gar nicht begreifen, wie das einmal in der Ewigkeit sein wird. Wir bitten dich, dass du uns heute schon dieses neue Herz gibst – ein reines Herz und ein gehorsames Herz, das gerne in deinen Geboten lebt und nichts anderes sucht als das, was du willst.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Gemeindeleben und Dank für Dienste
Wir singen noch das Lied „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren“ 234, die Verse drei und vier. Wie reich sind wir mit unseren Posaunen!
Heute hatten wir einen besonders schön gestalteten Gottesdienst. Denn mit diesem Gottesdienst gibt unser Chorleiter, Herr Karlheinz Korff, den Stab in andere Hände weiter.
Ich war noch ein ganz, ganz kleiner Bub, als ich hier in Stuttgart im Bezirkschor mitgespielt habe. Damals stand ein junger Mann vorne, der den Chor so zielbewusst und klar geleitet hat – das war Karlheinz Korff. Er ist heute noch so jung, und ich bewundere ihn immer noch sehr für seine Gaben.
Er hat mir extra einen Brief geschrieben, in dem er sagte, ich dürfe hier nichts sagen. Aber das machen wir dann schon so, wie ich will – so herrscht bei uns die Demokratie.
Er kam immer zum Gottesdienst, und wie das manchmal so schwierig war… Sie wissen noch, früher bin ich geflitzt, und meine Frau ist vom einen Chor zum anderen geflitzt. Da habe ich gesagt: „Also das wäre doch etwas für dich, du musst hier den Chor übernehmen.“ Und er hat einfach Ja gesagt.
Es ist so schön in unserer Gemeinde, dass so viele sich rufen lassen und den Dienst tun – neben ihrem Beruf, neben vielen anderen Aufgaben und sogar einer schweren häuslichen Pflege zu Hause.
Ganz herzlichen Dank für diesen Dienst! Wir freuen uns, dass Norbert Fay den Dienst übernimmt. Steh mal auf, Norbert, damit dich die Leute sehen!
Wir freuen uns sehr, dass du es übernehmen wirst. Den Bruder Korff werden wir weiterhin in unserem Gottesdienst immer wieder sehen, und auch darüber freuen wir uns sehr – über die Gemeinschaft.
Dann ist es immer so, dass man auch mal wieder bitten darf, wenn jemand verhindert ist. Wie schön ist es, wenn viele in einer Gemeinde mithelfen, damit das Lob Gottes so erklingen kann!
Hinweise auf Gemeindeveranstaltungen und Missionsarbeit
Jetzt möchte ich noch auf die Bibelwoche hinweisen, die wir in der Passionswoche veranstalten. Es ist mir wichtig, Ihnen mitzuteilen, dass ich Sie herzlich bitte, sich dafür Zeit zu nehmen. Wir haben so gute Referenten gewonnen, und in der Passionswoche sollten wir auch die Gelegenheit nutzen, uns intensiver mit der Gabe zu beschäftigen, die uns Jesus schenkt.
Die Veranstaltungen sind so am Abend gelegt, dass auch Auswärtige gut teilnehmen können, ebenso diejenigen, die hier wohnen und am späten Abend nicht mehr weggehen möchten, sowie Berufstätige. Die Zeit liegt ungefähr zwischen vier und sieben Uhr.
Ich möchte Sie bitten, die grünen Zettel, die hinten ausliegen, mit nach Hause zu nehmen. Darauf finden Sie auch die neuen Gemeindebriefe. Außerdem liegen dort die Anmeldeformulare für das Ferienwaldheim aus, ebenso für die Mädchenfreizeit im Sommer in Italien.
Weiterhin haben wir die Kassette mit dem Vortrag von Walter Wassermann über die Herausforderung des Islam heute. Diese liegt beim Büchertisch und kann dort erworben werden.
Unser heutiges Opfer ist für das Ehepaar Doktor Schack bestimmt. Sie sind in Kenia unter den Masai tätig. Die Masai sind zwar eine Touristenattraktion, doch was das Ehepaar Schack erlebt, ist die harte Realität von Menschen, die wirklich zurückgeblieben sind.
Bei den Masai gibt es noch sehr viele Analphabeten. Am schwersten wiegt jedoch, dass sie kaum Wasser haben. Sie leben im Rift Valley, dem ostafrikanischen Grabenbruch, der sich vom Toten Meer in Israel bis an die Grenze des südlichen Afrikas, am Yassasee und Malawisee, erstreckt.
In dieser großen Senke, wo es sehr heiß ist, arbeitet Doktor Schack. Er baut dort Dämme aus Sand, damit das Wasser bei Regen gehalten werden kann. Außerdem verlegen sie Wasserleitungen – ein ganz praktischer Dienst, damit Leben möglich wird.
Für diese Arbeit wollen wir heute unser Opfer geben: für Rohre, Zement und alles, was sie dafür benötigen. Wir sind sehr dankbar, dass sie sich im Alter noch haben rufen lassen. Sie haben sich freistellen lassen von einem Amt hier – einem Amt beim Land als Oberregierungsrat – um als Geologe und Bauingenieur diesen Dienst an Menschen im Namen Jesu zu tun.
Ich habe gehört, dass es bei den Masai nun einen großen Durchbruch gibt: Tausend Masai wollen sich taufen lassen. Es ist schön, wenn dieser Dienst durch Christen geleistet wird – der praktische Dienst der Liebe – und wenn durch das Leben das Zeugnis von Jesus weitergegeben wird.
Trauer und Zuspruch aus dem Glauben
Bestattet wurde in der vergangenen Woche Frau Else Rommel, geborene Dörch, 86 Jahre, wohnhaft in der Danniger Straße 15.
Christus spricht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben.“
Segen und Abschluss
Und nun geht hin unter dem Segen des Herrn.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden!