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Ganz neues Leben

19.04.19981. Petrus 1,3-9

Unser Predigttext steht ersten Petrusbrief Seite 258 in ihren Bibeln. Die jungen Leute, und manche anderen, die haben ein ganz großes Vokabular von Internet, online und was da alles dazugehört, der andere, der das nicht kennt, fragt. Auch in der Kirche haben wir Fachausdrücke. Der heutige Sonntag hat ein Spezialwort, so müssen sie nicht ihre Kinder nennen, wenn ihnen welche geboren werden, Quasimodogeniti. Das ist lateinisch, das ist gar nicht so geheimnisvoll, das ist der Anfang der lateinischen Übersetzung des heutigen Predigttextes. Wie die neugeborenen Kinder, und wieder geht es um die neue Geburt. Also, so ein Fremdwort kann man sicher merken, aber es ist das wichtigste vom Gottesdienst heute, sondern viel mehr, was damit gesagt wird. Ab Vers drei: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat, oder neugeboren hat, zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Die Wirkung der Auferstehung Jesu ist die neue Geburt im Leben von Menschen. Zu einem unvergänglichen und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereit ist, dass sie offenbar werde zur letzten Zeit. Dann werdet ihr euch freuen, die er jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid, in mancherlei Anfechtungen, damit euer Glaube als recht und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold, das durch Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis, und Ehre. Wenn offenbart wird Jesus Christus. Ihr habt ihn nicht gesehen, und habt ihn doch lieb. Warum haben Sie ihn nicht gesehen? Der Brief, das steht doch im ersten Vers, der richtet sich an Gemeinden in der Provinz Asien. Das schreibt Petrus, der Apostel dorthin: Ihr habt ihn nicht gesehen, und doch glaubt ihr an ihn, und obwohl er ihn nicht seht, ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.

Auch wenn es in den Bergen noch einmal Schnee gibt, es scheint doch Frühling zu werden. Seit Wochen ist das für mich immer wieder faszinierend, wenn man das sieht, wie jetzt die Knospen treiben. Wie die Blüten aufbrechen. Es gibt ja manche Leute, die der Überzeugung sind, die Natur, das wäre eine Gottheit selber, weil das so faszinierend ist, was da aufbricht. Wir Christen, wir sagen, ja, es ist schon faszinierend, aber hinter all dem Schönen, hinter der großen Harmonie steht der ewige Gott, der das alles schafft, der Schöpfer. Und die Kraft Gottes ist unermesslich. Der die fernsten Planeten auf ihre Bahnen gebracht hat, hinter dieser Strahlkraft der Sonne und ihrer Wärme steht der wirkende Befehl unseres Gottes! Was ist das für eine Bewegung, dass Gott am Schöpfungstag dieses alles geschaffen hat durch sein Wort, und er sprach, und es geschah. Und in dieser machtvollen Bewegung erleben wir auch noch, sie werden staunen, den Frühling, das wird schön werden, das wird herrlich werden, und im Sommer. Aber Gott wird noch einmal mächtig wirken, wissen Sie das? Ganz anders. Es wird an jenem Tag sein, wenn Sonne und Mond ihren Schein verlieren. Wenn die Planeten von ihrer Bahn fallen, wenn die Welt untergeht, und Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft. Es ist noch etwas, eine ganz große Bewegung, das kann man sich von unserem Denken her überhaupt nicht vorstellen, was das ist. Das s das ganze Weltall von Gott noch einmal ganz neu gemacht wird. In der Wiederkunft Jesu. Und jetzt gibt es noch eine dritte Bewegung Gottes. An die denken die wenigsten. Die dritte große machtvolle Kraftbewegung Gottes, die hat still auf einem Friedhof vor 2000 Jahren begonnen. Unterschätzen Sie diese machtvolle Bewegung nicht, als Gott den Jesus von den Toten auferweckt hat. Das war ein Rumoren, einer Umwälzungen in der ganzen sichtbaren und unsichtbaren Welt, in der Bibel wird es uns immer wieder beschrieben, was das bedeutet. Und das ist seitdem eine solch kraftvolle Bewegung, man kann sie nur beobachten am Wachsen der Gemeinde Jesu in aller Welt. Wenn Menschen zum Glauben kommen, bekehrt werden. Mir tut es immer wieder leid, wenn bei Christen diese dritte Bewegung, die Auferstehungskraft Gottes, wenn die so schüchtern besprochen wird. Also manche, die wagen es ja gar nicht zu sagen. Manche, die meinen, das dürfte man in unserer modernen Zeit den Menschen nicht mehr zumuten, und manche, die sind sogar der Überzeugung, und meinen, ja, vielleicht ist das ja nur Jesus angedichtet, und da ist nur auch nichts passiert. Aha. Also wenn das nur Jesus angeblich tätig ist, kann man so schöne Sachen dichten, so kraftvolle Sachen dichten, kann man die dichten. Da möchte ich den Kirchen in ihrer Krise raten, dichtet mal schön, damit wieder Leben in die Bude kommt. Am Ostertag war Leben, obwohl die Christen so schüchtern und voller Angst waren. Weil Jesus sie mitgenommen hat in seiner Auferstehungsbewegung. Er hat die Leute offenbar geholt, wie den Paulus. Er hat andere geholt in seine Teams, sie sind ins Martyrium gegangen. Da war Glaubenskraft da, weil der auferstandene Jesus schwache Menschen erfüllt hat. Das ist doch nicht angedichtet, im Gegenteil, sie können bis heute die Macht des Auferstandenen erfahren. Und ich möchte sie immer wieder bitten, dass sie viel, viel erleben von dieser Auferstehungskraft, diese enormen Wirkung. Ich interessiere mich deshalb so sehr für Mission, weil man es da am besten sieht. Auf Gebieten, wo die Leute in ganz anderen, so oft noch okkult-dämonischen Bindungen leben. In unserem neuen Brief, den wir den Dankbrief für die Brüder beilegen, da ist eine Geschichte drin, von einem Zauberpriester aus Sri Lanka, das haben die uns dort erzählt aus diesem Bibelseminar Lanka Bible College in Candy. Auf dieser Insel südlich von Indien, Sri Lanka, der mit seinen Mantras und seinen Zauberpraktiken ungeheuer viele Menschen beeinflusst hat, aber plötzlich läuft sein Geschäft nicht mehr richtig, und er wird unruhig, was ist passiert? Sind die Götter mir feind? Und er unterhält sich mit einem Freund aus seiner Jugend, und der war inzwischen Christ geworden. Und der sagt, was machst du denn da mit deinen Zauberpraktiken? Und sie reden einen Nacht lang über Jesus, den Auferstandenen. Und am Morgen kniet dieser, Baka heißt er, nieder, und gibt sein Leben in die Hand Jesu. Was ist das? Er ging in sein Dorf zurück: heute gibt es durch seinen Dienst 70 gläubige Christen an diesem Platz. In diesem Blättchen schreiben Sie von einem, der zum Glauben kam, und dann sich mit Zigeunern beschäftigt hat, die ja ganz tief oft in diesem Aberglauben drin stecken, und da ist eine Zigeunergemeinde mit 200 Menschen gegründet hat, sehen Sie, das bräuchten wir in Deutschland wieder. Menschen, die mit der Kraft des Auferstandenen Leben, Jugendarbeit treiben, mit ihren Kollegen reden können, nicht wir, nicht wir haben die Kraft, sondern dass Christus uns benützt. Durch uns hindurch wirkt, ganz ähnlich passiert es auch bei uns heute. Jetzt möchte ich Sie fragen, kennen Sie ein Leben mit Jesus richtig, wirklich, kennen Sie ein Leben mit Jesus wirklich? Bei uns ist das immer die Not, dass wir von der Tradition leben. Die meisten von ihnen, die sind Christ geworden durch ihre Voreltern, und dann ist das wie eine Dressur von einem Hund, man kann mir Praktiken beibringen, man kann ja Konfirmanden noch Sprüche einpauken, im Religionsunterricht kann man etwas lernen, dann lernt man gewisse christliche Verhaltensmuster. Aber es wird nie eine Lebensbeziehung daraus. Es wird nur etwas, das durch den Kopf durchgeht. Bei der ersten Evangelisation, die Billy Graham damals in Stuttgart gehalten hat, ich war damals 14 oder 15 Jahre alt, da hat mir das Bild so gefallen, wie Billy Graham sagte, wenn einer in der Garage geboren wird, ist er kein Auto. Und wenn einer in einer christlichen Familie geboren wird, ist er deshalb noch lange kein Christ. Sondern, was ich benötige, das hat Billy Graham damals schon, wie die Amerikaner das so konnten, so frech und Unbekümmertheit, gesagt, da brauchen wir eine Neugeburt. Hast Du die Neugeburt empfangen? Hat Christus in dir das neue Leben gemacht? Das ist ein Schlüsselwort im Neuen Testament. Das ist nicht ein Fremdwort, wir haben es hier im ersten Petrusbrief, Petrus ist bei allen Christen, auch bei den katholischen Christen, hoch im Kurs, Neugeburt ist ein ökumenisches Anliegen, wenn Sie so wollen, im Petrusbrief ganz vorne an, so beginnt er seinen Brief, Gott sei Dank, welch eine Freude, gelobt sei Gott, wir sind neu geboren, wir sind neu geboren durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Das ist ganz wichtig, als die ersten Christen sich versammelten, haben sie nicht irgendwo einfach eine Kultgemeinde fortgesetzt, das gibt es ja in allen Religionen, dass man sich um irgend etwas sammelt, man macht ein Opfer, oder irgendwelche Gebetshandlungen, oder man verbeugt sich nach einer Richtung, es war unter den Christen gar nichts irgendwo von der Praxis, von der formalen Praxis vorgegeben, das ist auch ganz wichtig, dass wir nicht meinen, darin besteht das Christentum, in irgendwelchen Formen, wie wir jetzt beten müssen, oder wie man gewisse Dinge tun muss, sondern was war es, was uns zusammenbrachte? Jesus ist auferstanden, und er lebt. Und sie haben begriffen, er will in meinen Leben der Herr sein, er will mein Denken, mein Fühlen, mein Reden, und alles was ich mache, bestimmen, meine Wünsche, meine Gedanken, ich darf mit Jesus leben. Ich brauche diese Neugeburt, dieses neue Leben in meiner Art, so wie ich geboren bin, als Mensch, wie ich lebe, kann ich kein Christ sein. Ist Ihnen das schon bewusst, so wie ich bin, kann ich, auch wenn ich noch so sehr will, mit meiner Willenskraft, kann ich kein Christ sein. Die Propheten im Alten Testament haben es auch mit ganz eindrucksvollen Bildern unterstrichen und gesagt, ein Leopard kann, wenn er will, nicht sein Fell ändern. Und wenn einer mit einer schwarzen Haut geboren ist, kann er nicht durch seine Willenskraft eine weiße Haut kriegen. Unsere Natur ist das. Eine neue Geburt muss geschehen! Ja, wie kann denn die Neugeburt geschehen? Noch mal ein Beispiel von Billi Graham, das er in seinem Buch Friede mit Gott gebraucht, das ist ganz prima dort beschrieben, wenn sie sich noch einmal ganz ausführlich damit beschäftigen wollen, wenn er sagt, man kann ein Schwein nehmen, kann das in seinem Wohnzimmer stellen, und das waschen und mit Parfüm besprühen und kann ihm eine Rosa Schleife um den Hals machen, und kann sogar schöne Tücher darüber hängen, aber wenn man das Schwein laufen lässt, wälzt er sich wieder im Dreck, weil es seine Natur ist, und so sagt die Bibel, unsere Natur ist, dass wir gottlose Leute sind, wir haben einen Abscheu gegen Gott. Was unsere Natur ist, das prägt uns, und deshalb verwenden wir wahrscheinlich unter Christen viel zu viel Mühe, damit, um zu überlegen, ja, wie erzieht man unsere Kinder? Richtig. Oder: wie führe ich meine Ehe neu. Wir unterhalten uns ja manchmal ganz lang und sagen, wie komme ich aus dieser Lebenskrise heraus, ich habe da in meinem Leben viele Fehler, und ich habe da Schwierigkeiten, ich habe da immer wieder Not mit der Sünde in meinem Leben. Und wir unterhalten uns über Sünde, wie, statt zu fragen, aus welcher Kraft lebe ich eigentlich? Das ist das Problem. Wie, wir wissen alle wie es richtig geht. Aus welcher Kraft lebe ich? Lebe ich aus der Kraft des auferstandenen Christus? Dass er mein Leben erfüllt. Gelobt sei Gott der uns nach seiner großen Barmherzigkeit neu geboren hat. Das ist große und mächtige Wirkung. Jesus ist auferstanden, und das ist ein objektives Ereignis, das damals passiert ist im Garten von Joseph von Arimathäa. Und Jesus wurde gekreuzigt, ein objektives Ereignis. Damals. Es wird für ihr Leben erst bedeutsam, wenn bei ihnen eine neue Geburt sich ereignet, eine totale Veränderung ihres Wesens, ihres Denkens, ihres Fühlens. Wenn Christus Herr ihres Lebens wird. Und man versteht das erst, wenn man dieses Wort ergreift mit der großen Barmherzigkeit. Ich bin ein verlorener Mensch, ich bin weg von Gott, wenn ich nicht dass sie begreifen, er will zum mir hinein. Ich bin auch, wenn ich ein anständiger Kerl bin, bin ich von Gott her gesehen, verloren. Ich bin auf die Seite gestellt. Aber Gottes Liebe sucht mich. Gott geht mir jetzt nach, und jetzt geht es heute um mich, um mein Ja, mein Einwilligen, dass ich diese Neugeburt auch wirklich ergreife: Herr, du musst in mir geboren sein. Es hat ja gar keinen Wert, wenn du in Bethlehem geboren bist, und nicht in mir, dann hat es keinen Wert. Dann bin ich ja einer, der ausgeschlossen ist, dann kommt ja deine Kraft gar nicht in meinem Leben zum Zuge.

Aber jetzt mache ich einen Einschnitt, und sage, warum sieht man von der Neugeburt nicht mehr bei uns? Warum sieht man nicht mehr? Wir sind ja solche Leute, die alles mit der Hand fassen. Und wir hätten die Neugeburt gerne so, dass man sie sichtbar vorzeigen kann, wie einen Personalausweis. Ich bin neu geboren, guck mal her. Sie haben mir auch schon bemerkt, dass manche Leute wie Prahlhansen auftreten, und sagen, ich bin neu geboren, wieder geboren, auf einmal merkt man, da stinkt es im ganzen Leben, und das ist nichts als Heuchelei und Angeberei. Es ist ja immer wieder schwierig, wo her kommt das? Weil die geistlichen Dinge sich dem Messbaren entziehen, und doch sind sie da. So, wie ich Gott nicht messen kann, und nicht in die Hand nehmen kann, und er ist doch da, und umgibt mich. Und die Neugeburt ist eine Realität. Ja, hoffentlich spüren die anderen etwas davon. Von ihrem Christenleben, da gehen machtvolle Bewegungen aus. Wir sehen es ja oft erst, wenn Menschen gestorben sind, aber die da von dem Leben geht einem Segensstrom Gottes aus. Nicht die Menschen, es war Christus, der durch diese Menschen gewirkt hat. Aber man kann es irgendwie nicht selber messen, man kann nicht prüfen, deshalb legt der Petrus so großen Wert darauf, und sagt es ist ganz gut, dass zum Christenleben die Traurigkeit gehört. Das ist jetzt wichtig. Auch die Enttäuschungen, auch die Niederlagen,. Je länger sie Christ sind, umso mehr leiden sie an die Niederlagen. Erst habe ich gedacht, ich sei neu geboren und ein für alle Mal, aber die alte Art meldet sich bei mir immer noch so frech. Und dann kommt der Zorn bei mir hoch und die Leidenschaft, und unreine Gedanken, und dann sündige ich, was ist denn da los? Es ist ja schön beim Petrus, dass er sagt, in diesen Anfechtungen, die ihr erleidet, in dem Anfechtungen werdet ihr geläutert, da wird euer Glaube immer mehr gereinigt. Es ist gut so. Dass man immer tiefer an sich erkennt, wie wenig wir neu geboren sind. Wie wenig wir neu geboren sind, das alte Wesen ist immer noch da. Und erinnert an das Feuer, wenn der Goldschmied das reine Edelmetall erhitzt, damit es sich trennt, so muss das in unserem Leben doch seien, darum gehört zum Christenleben auch das Leiden. Darum gehört zum Christenleben auch Spott, und Verachtung, und Martyrium. Darum gehört zum Christenleben auch Niederlagen. Christen sind nicht immer die auf der Straße des Triumphs vorwärts eilen. Sondern die durch manche Bedrückung und Not hindurch gehen müssen. Und man kann es gar nicht fühlen, und doch ist es so,. Je mehr wir geläutert werden. Es war ja neulich mir so groß an diesem Beispiel von diesem Chemielehrer, Dr. Paul Müller, wie der seine ganzes sechzigjähriges Multiple-Sklerose-Leiden von dort her sieht, das ist die Läuterung meines Glaubens. Und ich darf immer mehr die Kraft des Auferstandenen erkennen, auch wenn meine irdische Körperkraft immer schwächer wird, auch, wenn ich keine Wunder erlebe. So wird jede kleine Verrichtung, die ich tue, ein Wunder, durch die ich die Nähe meines Herrn ergreife. Der Glaube wird immer mehr zu Jesus hingetrieben und immer mehr entdecke ich seine Nähe, und seine Größe. Mein Glaube wird frei von allen Stützen, ich kann mich bloß noch auf Christus, den auferstandenen Christus stützen. Es wird ja dann, in den letzten Stunden unseres Lebens so werden, wenn wir sterben, ich kenne auch viel schweres Sterben von Christen. Und doch leuchtet in allem Christensterben das durch, neu geboren zu einer lebendigen Hoffnung. Ich habe es hier noch nicht so, dass ich es mit der Hand vorweisen kann, aber in der Hoffnung, in der gewissen Zuversicht, dass ich beim Herrn sein werde, und dass er mich erlösen wird. Ich möchte vor allem unserem jungen Freunden hier immer wieder sagen, ich freue mich, dass die jungen Christen so viel in unserem Gottesdienst sind, ihr könnt viel lernen von den alten Glaubensmüttern und -vätern. Der alte Schulmeister Kolb von Dagersheim, von der Hahnschen Gemeinschaft, die wissen, von wem, ich rede. Der hat vor einem überhitzten Gefühls-Christentum gewarnt. Und das ist aktuell für unsere Zeit, obwohl der Kolb von Dagersheim schon lange tot ist, in eine ganz andere Zeit hinein gehört. Ist das doch geblieben. Er sagte: die Leute brennen oft wie ein Bäckerofen. Aber in der nächsten Zeit sind sie so kalt, wie der Erdboden. Das Herz ist ein trotzig und verzagt Ding. Und dann sagt Kolb von Dagersheim: auf Übergeistlichkeit, das ist alles das Übertriebene, das Extreme, auf Übergeistlichkeit folgt immer Ungeistlichkeit. Nur kein Pfifferlings-Christentum, das wie manche Pilze über Nacht wachsen soll, die Auferstehungskraft Jesu, ich zitiere noch Kolb, wirkt sich in langsamem wachstümlichem Prozess aus. Zuerst der Saft im Stamm, dann die Knospen und Blätter, dann die Blüte, und endlich die Frucht. Und Letztere ist auch noch lange nicht reif, wenn sie auch schon angesetzt hat. Es ist ein langsamer Wachstumsprozess, wo die Neugeburt in meinem Leben Raum gewinnen kann, nur nicht so viel reden darüber. In dem gleichen Buch, wo ich das heraus kopiert habe, wird von meinem Urgroßvater Johannes Kulln erzählt, der auf der Alb war, damals als Lehrer noch in Lauffen war, schrieb begeistert seinem Vater zurück: ich wollte alle mit Macht ins Reich Gottes hinein treiben. Da hat der Vater ihn zurück geschrieben: es wäre mir lieber, du würdest Holz spalten. Lass dein Christentum nicht so feurig werden, sondern bleibe du einer, wo sich das im Gehorsam bewährt, auch in den schweren Traurigkeiten deines Lebens. Dass die Neugeburt, die Kraft des Auferstandenen, sich bei uns wirklich Stück um Stück bewährt. Und sie wissen, was ich hiermit sagen will. Die Neugeburt der Bewährung bedarf, in Anfechtung. Damit der Glaube echt wird. Aber dann schreibt noch Petrus von der großen Freude. Von der großen Freude. Ihr seht jetzt noch nicht, wie das ist, Christenleben, jetzt möchte ich sagen Neugeburt, ist eine Dynamik. Mit dem Fremdwort kann man das umschreiben das versteht jeder. Eine Dynamik, eine Bewegung, die nach vorne treibt. Auch, wenn der äußere Mensch immer morscher wird, und unser Leib zerfällt, freuen wir uns auf das große kommende Gottesreich. Wir haben jetzt schon Teil an der großen Bewegung Jesu, der als der Auferstandene seine Gemeinde baut in allen Nationen, Völkern und Sprachen. Und wir sind mit hineingenommen mit unserem eigenen Leben, wir wollen, dass die Kraft Christi immer stärker bei uns zum Zuge kommt. Wir haben sie nicht gesehen, und haben ihn doch lieb. Die Liebe zu Jesus, das ist das Bindeglied der großen Freude. Ich kann immer nur das eine predigen: dass sie das brauchen, die Nähe zu Jesus, dem auferstandenen, Herrn, der mit ihnen geht, der sie begleitet auf den schwierigen Weg in, der die Hand auf sie legt und sie segnet auch in den Niederlagen, der sie wieder Neue sendet zum Dienst. Und dann brauchen sie gar keine Erfolge, sie brauchen gar keine Bestätigung, sie wissen, Jesus segnet mein Leben, ich darf an meiner Stelle treu bleiben, und dem Herrn dienen. Wir werden einmal Augen machen in der Ewigkeit. Was der Auferstandene in aller Verborgenheit durch sie, durch ihr Leben hindurch gewirkt hat. Wir werden uns schämen, dass wir nicht mehr mit Jesus gerechnet haben. Nicht mehr ihm vertraut haben. Sie brauchen gar nicht sehen, ob das Wort, das Sie sprechen, aufgeht. Erfolg hat, sondern, sie sollen dienen, dem Herrn treu sein. Ihr werdet euch freuen mit unaussprechlicher, herrlicher Freude, die Auferstehungsfreude der Christen ist eine Freude, die niemand wegnehmen kann. Und die weitergeht, bis wir einmal Jesus sehen in der Herrlichkeit. Amen.