Einleitung
12 000 Lichter verbreiten Freude, so war es letzten Freitag im Tagblatt zu lesen. Am Donnerstagabend durfte unser Stadtpräsident Josef Estermann diese, wenn man sie ganau zählt 11700 Lichter an der Löwenstrasse entzünden. Damit hat auch die Andventszeit einen offiziellen Start erlebt. Sicherlich, so ist es dem Artikel zu entnehmen, geht es nicht um irgendeine Freude, sondern es geht mit darum, die Kauffreude der Zürcher zu fördern. Aber nicht nur die Löwenstrasse ist mit vielen Lichtern geschmückt. Selbstverständlich wird auch die imposannte Weihnachtsbeleuchtung an der Bahnhofstrasse aufleuchten. Die ganze Stadt wird geschmückt und beleuchtet. Wirklich ein schöner Anblick. Eine willkommene Abwechslung im Jahresablauf. Diese vielen Lichter zeigen doch, dass Advent und Weihnachten etwas mit Licht zu tun hat. Licht verbinden wir auch, wie es der Artikel deutlich macht, mit Freude. Und es ist richtig. Weihnachten hat sehr viel mit Licht zu tun, denn Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Meine Befürchtung ist, dass dieser Sinn der Lichter in vielen Menschen verloren gegangen ist. Die vielen Lichter und der ganze Betrieb in der Adventzeit, scheint die Sicht auf das wahre Licht der Menschen, auf Jesus Christus zu verbergen. Mann könnte es vielleicht auf einen Nenner bringen, indem man sagt: Vor lauter Lichter, sehen wir das Licht der Welt nicht mehr. Oder: Die vielen Lichter werden zu Irrlichter. Wir wollen uns heute morgen mit dem wahren Licht befassen, damit wir den Blick auf das Entscheidende behalten.
I. Licht für eine finstere Welt
Jawohl es ist richtig, dass Weihnachten ein Fest der Freude ist. Wir haben allen Grund uns zu freuen, denn wir werden durch dieses Fest daran erinnert, dass Gott der Schöpfer in diese Welt eingegriffen hat. Wie er bereits durch Jesaja angekündigt hatte: Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein grosses Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Jes.9,1. Gott kündigt an, er werde in eine finstere Zeit hinein ein Licht aufleuchten lassen. Das heisst, er wird in eine hoffnungs- und orientierungslose Zeit, Hoffnung und Orientierung geben. In eine solche Zeit ist Jesus hineingeboren. Die Zeit in die Jesus hineingeboren wurde, war durch viel Elend gekennzeichnet: Das Volk wurde durch religiöse Führer geleitet, die von Geldgier getrieben waren (Lk.16,14) Durch viele Krankheiten, wie Aussatz und Behinderungen waren viele Menschen beeinträchtigt. (Mk.1,32) Viele Menschen wurden von Dämonen bestimmt und gequält, so dass sie ein fast unmenschliches Leben führten unter dieser Knechtschaft. (Mk.1,39; 5,1-20) Selbst der moralische Zerfall griff um sich, als Jesus mit ihnen über seine Vorstellung von Treue in der Ehe sprach, antworteten seine Jünger: Das sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist’s nicht gut zu heiraten. Mt.19,10. Schliesslich stand das Volk Israel unter fremder Herrschaft und musste immer wieder Demütigungen im Kauf nehmen.
Gott sendet also sein Licht, seinen Sohn in diese finstere Welt. Das Licht leuchtete mächtig auf. Kranke wurden gesund. Besessene und okkult belastete Menschen wurden frei. Die Botschaft der Rettung wurde verkündigt. Nun geschieht etwas ganz Sonderbares, das Licht wird nicht mit Freude aufgenommen, im Gegenteil, man will es gar nicht wahrnehmen. So lesen wir im Johannesevangelium: Das ist aber das Gericht, dass das Licht (ist) in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. / Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. / Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind. Joh.3,19-21. Die Menschen wollten das Licht gar nicht zulassen. Nein - lieber blieben sie in ihrer Bosheit, denn das Licht kann im ersten Moment schmerzlich blenden. Sicher, sie genossen es gesund zu werden. Sie waren interessiert die Wunder, die Jesus tat zu beobachten, aber sie hassten es ihr Leben zu verändern und Ihre Schuld zu bekennen.
Unsere Welt sieht nicht viel anders aus, als die Welt, in die Jesus gekommen ist. Vermutlich geht es bei uns noch schlimmer zu. Denken wir nur an die schrecklichen und bestialischen Verbrechen, von denen die Zeitungen in den letzten Tagen berichteten. Der leichtfertige Umgang mit unserem Körper, der oft einfach als Lustobjekt dient. Die Kinder die Abgetrieben werden, weil die Mutter das Recht auf ihren Bauch behauptet und wegmacht, was sie stört. Kürzlich hörte ich, dass in Deutschland jeder dritte Schulanfänger, nicht mehr die familiären Verhältnisse hat, die bei seiner Geburt bestanden. Menschen, die nicht mehr beziehungsfähig sind. Auch die Meldungen von Korruptionen, Betrug und Unterschlagungen häufen sich ständig. Okkultismus, Satansanbetung, Verehrung von allem möglichen und unmöglichen ist heute gang und gäbe. Jawohl! Unsere Gesellschaft hat Licht dringend nötig. Will unsere Gesellschaft nicht im Morast der Unmoral versinken, dann müssen sich die Menschen wieder dem Licht, Jesus Christus aussetzen. Er allein kann in diese Finsternis heilendes Licht aufleuchten lassen. Er ist das Licht, dass aus so grosser unsäglicher Schuld führt. Aber eben. Jesus hat recht wenn er sagt: Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. / Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. / Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind. Joh.3,19-21. Und sind wir Menschen nicht oft so, dass wir, wenn wir Böses tun lieber jemanden suchen, der das gleiche tut oder noch etwas schlimmeres, als das Richtige zu tun? Paulus schreibt über die Menschen, die sich dem Licht Gottes, Jesus nicht aussetzen folgendes: Es gibt keine Art von Unrecht, Bosheit, Gier und Gemeinheit, die bei ihnen nicht zu finden ist. Ihr Leben ist voll Neid, Mord, Streit, Betrug und Hinterhältigkeit. Sie reden abfällig über ihre Mitmenschen und verleumden sie. Gottesverächter sind sie, gewalttätige, arrogante und grosstuerische Menschen, erfinderisch, wenn es darum geht, Böses zu tun. Sie gehorchen ihren Eltern nicht und sind unbelehrbar, gewissenlos, gefühllos und unbarmherzig. Rö.2,29-31. Und dann fügt er hinzu: Und obwohl sie genau wissen, dass die, die so handeln, nach Gottes gerechtem Urteil den Tod verdienen, lassen sie sich nicht von ihrem Tun abbringen, im Gegenteil, sie finden es sogar noch gut, wenn andere genauso verkehrt handeln wie sie. Rö.2,32.
Gott möchte uns Menschen gerade aus dieser Finsternis herausführen. Er möchte uns völlig erneuern und Jesus sagt: Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh.8,12. Wir müssen nur bereit sein, uns von Gott durchleuchten zu lassen. Einmal wird das ohnehin geschehen. Wenn wir uns in diesem Leben nicht stellen, werden wir uns im jüngsten Gericht stellen müssen. Gott möchte Dir aber jetzt begegnen, denn jetzt ist Gnadenzeit. Jetzt gilt der Tod Jesu am Kreuz für Dich. Wenn Du jetzt Jesus nachfolgst, werden Dir Deine Sünden vergeben. Beim jüngsten Gericht ist es zu spät. Darum lädt Dich Jesus jetzt ein uns sagt: Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh.8,12.
II. Licht für unsere Herzen
Wer nun diesen Schritt gemacht hat, und sich dem Licht Gottes aussetzte, der ist ein Kind des Lichtes geworden. Paulus sagt: Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 1.Thess.5,5. Wir sollen nun als Kinder des Lichts leben, Darum seid nicht ihre Mitgenossen. / Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts; / die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. / Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, / und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Eph.5,7-11. Wir sollen konsequent im Licht leben. D.h. so leben, dass wir mit dem, was wir tun vor Gott stehen können.
Adventszeit könnte für uns als Christen heissen: Lass das Licht Gottes voll und ganz in Dein Leben hineinleuchten. Lass es zu, dass Gott in die dunklen Ecken hineinleuchtet, auch wenn es für einen Moment schmerzhaft ist. Die Lichter auf den Strassen könnten für uns zu einem Mahnmal werden, dass uns sagt: Lass das Licht Gottes in meinem Leben scheinen. Lass zu, dass Jesus in jeden Lebensbereich hineinleuchtet. Es gibt in unserem Leben immer wieder solche Nieschen, die ich gerne pflegen möchte. Nieschen, denen ich Raum lasse. Es geht uns dann wie jenem Kameltreiber:
Ein Arabischer Kameltreiber schlief einmal in der Wüste in seinem Zelt. Es war eine bitterkalte Nacht. Um die Mitternacht wachte er auf und sah, dass sein Kamel die Nase unter die Zeltklappe hereingeschoben hatte. Er wollte aufstehen, aber dann dachte er, es schade ja nichts, wenn nur so ein kleines Stück von dem Kamel drinnen sei. Als er später wieder aufwachte, hatte aber das Kamel den ganzen Kopf und den langhaarigen Hals ins Zelt hineingeschoben. Der Araber ermunterte sich vollends, um einzuschreiten, aber das Kamel hielt ihn zurück mit den Worten: „Oh, hast du etwas dagegen, dass ich weiter hereinkomme, wo es draussen so schrecklich kalt ist?“ Der Mann legte sich wieder schlafen, aber als er zum dritten Mal aufwachte, erschrak er heftig, denn nun waren die Vorderbeine und der Höcker des Kamels im Zelt. Als er aufstehen und das Kamel hinausjagen wollte, sagte das Kamel wieder: „Ich verspreche dir diesmal feierlich, dass ich keinen Finger breit weiter hineinkommen werden, - ausserdem ist es für dich wärmer im Zelt, wenn wir zu zweit drin sind.“ Der Araber war so faul, dass er trotz seiner wachsenden inneren Besorgnis wieder einschlief. Sehr bald aber erwachte er mit dem Schreckensschrei „Hilfe!“; denn das schwere Gewicht des Kamels lag auf ihm. „Wenn du Platz brauchst“, antwortete das Tier auf seinen Schrei, „draussen ist genug, geh raus!“ Die Sünde macht es wie das Kamel!
Wo ist Dein Kamel heute? Steht es vor dem Zelt oder streckt es vielleicht schon den Kopf ins Zelt hinein? Wenn es den Kopf hineinstreckt, raffe dich auf und schicke es weg! Oder liegt es gar schon auf Dir? Wirst Du von Deinem Kamel schon dirigiert? Dann vertraue Dich einem Christen an und erzähle die Not und lass dich von Gott zurechtbringen. Unsere Kamele haben viele Namen: Neid, Geiz, Habsucht, Unzucht usw. Diese Woche unterhielt ich mich mit einem Freund, der eine Bibelschule leitet. Wir kamen auf den moralischen Zerfall unter Christen zu sprechen. Er erzählte mir dann, dass ein Bibelschüler nicht verstand, dass man vor der Ehe keinen Geschechtsverkehr haben sollte. Aber das ist nicht nur in der Bibelschule so. Das finden wir auch in unseren Gemeinden. Doch wir müssen dieser Entwicklung entgegenstehen. Das muss jeder ganz persönlich in seinem Bereich tun. Verjagt eure Kamele! Im Johannesbrief heisst es: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Joh.1,9.
Schluss (Wir sind Lichter)
Jesus ist das Licht. Wenn wir Jesus folgen werden wir Kinder des Lichts - Kinder Gottes. Dafür ist Jesus am Kreuz gestorben. Nun solen wir als Kinder des Lichts leben. Die vielen Lichter in der Adventszeit, sollen uns daran erinnern und in uns den Gedanken auslösen: Jesus ich will mich von Dir durchleuchten und reinigen lassen. Dein Licht soll in meine dunklen Ecken scheinen und ich will mein Leben in dieser Adventszeit ordnen. Wenn wir uns das Angewöhnen, dann wird uns die Weihnachtsbeleuchtung in Zürich ein grosser Segen sein. Dann werden wir ohne es zu merken das Licht, das uns erleuchtet weitertragen, wie Jesus sagt: Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Mt.5,14Und wir können uns auf den Tag freuen, wo wir mit Jesus vereint sein werden, die Offenbarung öffnet uns den Blick in diese bevorstehende Zeit. Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offb.22,5. Amen