Einführung: Der Anspruch des Glaubens an Jesus Christus
Funktioniert jetzt ja wunderbar. So einfach geht das. Da war das ein Glas Wasserbrot in der Witsche. Sei so gut.
Das Thema ist ja: Du gibst Halt. Für heute Vormittag wird es ein bisschen tiefer gehen, als der Asphalt oder so. Ich muss euch danken, das ist lieb von dir. Manchmal ist er ja nett, der Markus.
Ich werde euch heute Vormittag einiges zumuten, muss ich gleich im Vorhinein sagen. Aber es ist meine tiefe Überzeugung, dass Christen denken sollten. Wo finden wir Halt? Warum behaupten wir, Jesus Christus ist unser Halt?
Das größte Gebot übrigens, das Gott uns gegeben hat, lautet: Gott lieben von ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzem Verstand. Wir müssen Gott also auch mit unserem Verstand lieben.
Glaube ist übrigens niemals das Gegenstück zum Denken. Glaube ist das Gegenstück zum Unglauben. Aber richtiger Glaube denkt. Und das möchte ich heute Vormittag ein bisschen praktizieren. Ich zeige es euch gleich, wie.
Die biblische Grundlage: Jesus Christus als das Bild Gottes und der Halt der Welt
Aber lesen wir zuerst einmal aus dem Kolosserbrief, Kapitel 1, Verse 15 bis 20. Wenn du eine Bibel dabei hast, kannst du gern nachschlagen. Ansonsten kann man die Verse auch auswendig sagen, das ist kein Problem.
Vers 15 sagt: Er, das ist Christus, ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm, in Christus, ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden – das Sichtbare und das Unsichtbare. Es seien Throne, Herrschaften, Gewalten oder Mächte, alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen.
Er, Christus, ist vor allem und allem, und alles besteht durch ihn. Christus ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe.
Denn es gefiel der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen. Und durch ihn, durch Christus, wurde alles mit sich versöhnt, indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes – durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was im Himmel ist.
Hier lesen wir: Jesus Christus ist alles in allem. Er ist der Sohn Gottes, der Erstgeborene, der Erste, der auferstanden ist. Er war vor der Schöpfung und ist Herr über Himmel und Erde. Das sagt das Wort Gottes und Jesus selbst über sich. Das heißt, er ist der Halt.
Persönliche Erfahrungen und die Suche nach Wahrheit
Meine Tochter Lisa ist jetzt schon fünfzehn Jahre alt. Als sie ungefähr zehn Jahre alt war, ist sie mit dem Auto zu mir nach Hause gefahren. Plötzlich fragte sie: „Vati, wie weißt du überhaupt, dass es einen Gott gibt?“
Das ist eine gute Frage. Sie war erst zehn Jahre alt und ich habe versucht, meine Meinung zu erklären. Ich glaube, ich habe das ganz gut gemacht. Dann sagte sie: „Okay, Gott gibt es, das geben wir mal so hin.“ Aber dann fragte sie weiter: „Wie weißt du, dass Jesus der richtige Gott ist?“
Ein zehnjähriges Mädchen stellt so eine schwierige Frage. Solche Fragen kommen oft von Teenagern. Und wisst ihr, was ich dabei feststelle? Teenager haben oft einen viel besseren Zugang zur Realität als Erwachsene.
Was heute schade ist – und das tut mir sehr leid – ist, dass das Streben nach Wahrheit in Bezug auf Gott oder Religion nicht nur vernachlässigt wird, sondern sogar unterdrückt. Etwas ist in unserer Zeit gestorben: die Wahrheit.
Wenn du studierst – und die meisten von euch werden studieren oder studieren bereits – und du fragst einen Universitätsprofessor an der Uni: „Welche Religion ist wahr? Wer ist der wahre Gott?“ Dann wirst du von den meisten Professoren hören, dass jede Glaubensrichtung, jede Ethik, jede Religion und jeder Lebensstil gleichwertig ist, solange man es ehrlich und von Herzen tut.
Das heißt, die Wahrheit ist relativ. Es gibt keinen letztlichen Halt, keine endgültige Wahrheit. Du hast deine Wahrheit, und ich habe meine Wahrheit.
Die Attraktivität und die Problematik der Relativität der Wahrheit
Nun, was ist an diesem Denken so attraktiv? Das Attraktive daran ist, dass jeder seine eigene Glaubensüberzeugung haben kann. Der eine ist Moslem, der andere Atheist, der nächste Agnostiker, und wieder ein anderer Christ. Jeder hat seine eigene Überzeugung. Ich muss niemanden überzeugen, und jeder wird nach seiner eigenen Fasson selig. Denn deine Überzeugung ist genauso gut wie meine Überzeugung.
Das ist es, was an diesem Denken attraktiv ist. Aber jetzt möchte ich euch etwas zeigen: Das Problem ist, dieses Denken entspricht nicht der Realität. Ich bin ein Realitätsmensch. Ich möchte gerne so leben, wie es wirklich ist – in verschiedenen Bereichen des Lebens. Dieses Denken klingt wunderbar, aber es entspricht nicht der Realität.
Ein einfaches Beispiel zuerst: Zum Beispiel, das ist ein Kugelschreiber. Wie heißt das auf Italienisch? Kugelschreiber? Ha? Penna? Bleiben wir beim Deutschen: Kugelschreiber. Ich kann Italienisch, Gelate kann ich, das ist gut. Dieser Kugelschreiber ist eine absolute Bezeichnung für dieses Ding. Wenn ich „Kugelschreiber“ sage, wisst ihr alle, was ich meine.
Aber jetzt gibt es ein paar von euch, die etwas toleranter sind. Jetzt sagst du aber: „Hans-Peter, das ist ja ein bisschen engstirnig, dass dieses Ding Kugelschreiber heißen soll. Dieses Ding heißt für mich Schuh. Damit tue ich niemandem weh, und ich glaube von Herzen, dass dieses Ding Schuh heißt.“
Jetzt zeigt der Nächste auf, er kommt weiter aus dem Norden, da sind sie noch etwas verwirrter, und er sagt dann: „Na, das ist doch weder ein Kugelschreiber noch ein Schuh, das ist ein Glas. Das ist ein Glas.“ Damit tue ich niemandem weh, und ich glaube von Herzen, das ist ein Glas.
So, jetzt frage ich die ganze Gemeinschaft: Bitte hebt alle euren Kugelschreiber auf! Jetzt hebt der eine den Schuh auf, der andere das Glas, weil ja jeder seine eigene Meinung hat, nicht?
Seht ihr, was ich euch damit zeigen möchte? Dieses Denken, dass alles relativ ist und es keine fixe Wahrheit gibt, entspricht nicht der Realität. Wir könnten nicht so leben, es wäre nur Chaos.
Du und ich und jeder Mensch auf dieser Welt gebrauchen andauernd absolute Werte. Und dann sagen wir: Alles ist relativ. Das ist ja Unsinn.
Beispiele aus der Popkultur und die Grenzen der Relativität
Ein etwas griffigeres Beispiel: In Amerika gibt es eine sehr populäre Talkshow, die von Oprah Winfrey moderiert wird. Oprah Winfrey ist eine bekannte Medienpersönlichkeit.
Vor drei oder vier Jahren hatte sie eine Gästin eingeladen, die Shirley MacLaine heißt. Sie ist in den USA als New-Age-Guru bekannt und vertritt die Idee, dass jeder seine eigene Wahrheit finden kann. So weit, so gut.
In der Talkshow erklärte Shirley MacLaine, dass sie Göttlichkeit besitzt und ihre Energie aus dem Universum bezieht. Sie trug ein Kleid mit großen Punkten, und über diese Punkte ströme die Energie in ihr Leben. So empfange sie Energie, Gesundheit und Wohlbefinden.
Dann nahm sie ein Stück Stoff mit einigen Punkten und legte es auf Oprah Winfrey. Sie forderte Oprah auf, die Hände zu heben, was diese auch tat. Daraufhin sagte Oprah: „Wow, ich fühle Energie.“ Shirley MacLaine meinte, Oprah habe nun ihre Wahrheit gefunden. Oprah antwortete glücklich, dass jeder seine eigene Wahrheit finden könne.
Eine Woche später war Shirley MacLaine erneut zu Gast, diesmal mit Michael Aquino. Er ist Pastor der Satanskirche in San Francisco. Oprah führte ein Interview mit ihm.
Zu dieser Zeit stand Aquino unter Verdacht, Teenager verschwinden zu lassen und sie in satanischen Ritualen zu opfern. Einige Jugendliche wurden vermisst, und die Polizei suchte nach ihnen.
Oprah fragte Michael Aquino, ob in ihren Ritualen tatsächlich Kinder geopfert würden. Anfangs bestritt Aquino dies vehement. Er sagte, das sei alles Blödsinn. Sie seien nur eine Gruppe von Hexen und Satan-Anbetern, sonst nichts.
Doch Oprah ließ nicht locker. Schließlich sagte Michael Aquino: „Und wenn es so wäre, was würdest du sagen? Wir haben Religionsfreiheit in diesem Land, jeder hat das Recht, seine Überzeugung auszuüben. Wenn wir es wirklich täten, hättest du kein Recht, uns aufzuhalten.“
Interessanterweise reagierte Oprah darauf sehr heftig. Sie geriet in Rage und sagte: „Ich hoffe, du verbrennst in der Hölle. Niemand sollte so leben wie du.“
Dabei hatte sie eine Woche zuvor noch gesagt, wie schön es sei, dass jeder seine eigene Wahrheit finden könne. Nun hatte auch dieser Mann seine Wahrheit gefunden.
Seht ihr, es klingt gut, entspricht aber nicht der Realität.
Die Frage nach Gut und Böse und die Notwendigkeit eines moralischen Maßstabs
Jetzt sagen einige: Ja, du kannst schon deine Wahrheit finden, aber du darfst nichts tun, was böse ist.
Jetzt habe ich die nächste Frage, und ich bitte euch, gut aufzupassen, denn mit dieser Frage werdet ihr ständig konfrontiert: Was ist gut und was ist böse?
Wisst ihr, welche Frage ich oft bekomme? Wenn du mit Menschen redest, nicht unbedingt nur mit Christen – und ich hoffe, du bist viel unterwegs mit Menschen, die Jesus noch nicht kennen, mit Menschen mit anderen Überzeugungen – denn wir sollten nicht in der Welt sein und uns nicht von der Welt separieren. Wenn du mit diesen Menschen sprichst, hast du das sicher schon gehört: Da sagt jemand, es kann keinen Gott geben bei all dem Bösen, das in unserer Welt existiert.
Das habe ich schon oft gehört. Was ich dann meistens antworte, ist: Pass gut auf, das kannst du gebrauchen. Wenn du behauptest, dass es so etwas wie das Böse gibt, behauptest du dann nicht auch, dass es so etwas wie das Gute gibt?
Dann sagen sie meistens: Natürlich glaube ich das.
Dann sage ich: Aber wenn du annimmst, dass es so etwas wie das Gute gibt, setzt du dann nicht auch voraus, dass es einen Maßstab gibt, mit dem man unterscheidet zwischen Böse und Gut? Gibt es da nicht einen Maßstab?
Dann sagen sie: Ja, ich glaube an einen Maßstab, der zwischen Gut und Böse unterscheidet.
Dann sage ich: Ja, aber wenn du sagst, dass es einen moralischen Maßstab gibt, der zwischen Gut und Böse unterscheidet, dann muss es auch einen moralischen Gesetzgeber geben, der diesen Maßstab gegeben hat. Diesen versuchst du ja gerade wegzuerklären.
Denn seht ihr: Wenn es keinen moralischen Gesetzgeber gibt, wenn es keinen Gott gibt, dann gibt es auch kein moralisches Gesetz. Wenn es kein moralisches Gesetz gibt, dann gibt es auch das Gute nicht. Und wenn es das Gute nicht gibt, dann gibt es auch das Böse nicht.
Seht ihr, wenn ein Mensch sagt: Ich glaube nicht an Gott bei all dem Bösen, das geschieht – dann schlägt dieses Argument sich selbst. Wenn du über das Böse redest, dann musst du Gott einbeziehen, weil sonst gibt es das Böse gar nicht.
Die Schwierigkeit der moralischen Unterscheidung und die Grenzen der Gefühle
Es gibt eine Debatte zwischen einem Agnostiker – Bertrand Russell ist egal – ein Agnostiker ist jemand, der das Übernatürliche ablehnt – und einem gläubigen Philosophen. Der Gläubige fragte den Agnostiker: „Glauben Sie an Gut und Böse?“ Der Agnostiker antwortete: „Ja, das tue ich.“
Daraufhin fragte der Gläubige: „Wie unterscheiden Sie das eine vom anderen?“ Der Agnostiker sagte: „Ich unterscheide zwischen den beiden so, wie ich die Farben Grün und Rot unterscheide.“
Der Gläubige entgegnete: „Ja, aber bei unterschiedlichen Farben unterscheiden Sie durch Ihren Sehsinn, mit dem Auge. Auf welcher Basis unterscheiden Sie zwischen Gut und Böse?“
Der Agnostiker antwortete: „Auf der Basis meiner Gefühle, was sonst?“
Doch hier entsteht ein Dilemma. In manchen Kulturen lieben sie ihren Nächsten, in anderen Kulturen essen sie ihren Nächsten – und beides geschieht auf Basis ihrer Gefühle. Wie können wir also im Namen der Vernunft zwischen Gut und Böse unterscheiden, wenn wir uns auf unsere Gefühle stützen? Wessen Gefühl zählt: das von Adolf Hitler oder das von Mutter Teresa? Unsere Gefühle sind verschieden. Wir können niemals so zwischen Gut und Böse unterscheiden.
Einige Atheisten, zum Beispiel Richard Dawkins von der Oxford University in England, haben letztes Jahr ein Buch geschrieben mit dem Titel „The God Delusion“. Es gibt bereits Bücher, die dieses widerlegen, aber das ist jetzt egal. Er hat etwas gesagt, das die Spitze dieses Arguments darstellt, und das hört man leider heute an den Universitäten: „There is no such thing as good and bad, we are all dancing to our DNA.“ Die Idee von Gut und Böse existiert nicht; wir tanzen alle nur nach unserer DNA.
Aber wisst ihr was? Ich zeige euch jetzt, dass das nicht der Realität entspricht. Ich weiß nicht, ob Herr Dawkins Kinder hat. Angenommen, er hat eine siebzehnjährige Tochter. Wenn diese Tochter abends nach Hause geht und ein Mann sie zur Seite reißt und vergewaltigt, womöglich für den Rest ihres Lebens damit nicht mehr zurechtkommt, und am nächsten Tag zu Herrn Dawkins geht und sagt: „Tut mir leid, ich habe halt nur nach meiner DNA getanzt.“ – ich weiß nicht, ob er das dann auch noch so witzig fände, dieses Argument.
Was ich euch damit zeigen möchte, ist: Die Argumente klingen klug, aber, Freunde, denkt als Christen! Sie sind nicht sehr klug. Es gibt einen Halt, es gibt eine Wahrheit.
Persönliche Erlebnisse und die Realität der Wahrheit
Gerade vor vier oder fünf Wochen hatte ich eine Skitourenwoche. Kennt ihr Skitouren? Wisst ihr, was das ist? Wer hat das schon mal gemacht? Ganz wenige, zwei oder drei.
Man nimmt einen Ski, befestigt ein Fell darunter und geht damit auf die Bergspitzen hinauf. Oben angekommen, nimmt man das Fell ab und fährt dann im Tiefschnee hinunter. Das ist das Schönste, was es beim Skifahren gibt.
Auf jeden Fall veranstalten wir bei uns immer im März eine Skitourenwoche. Diesmal war eine Teilnehmerin dabei, die mit Christus und Glauben nichts am Hut hatte. Abends hatten wir immer Bibelarbeiten, so wie jetzt ungefähr. Nach meiner Bibelarbeit fragte sie, ob sie auch Fragen stellen könne. Ich sagte natürlich ja.
Ich erklärte, dass eigentlich jeder Mensch sich fragt, woher er kommt und wohin er geht. Sie antwortete, dass sie sich diese Frage nie stelle, weil sie Erfüllung in der Gegenwart finde. Der Funke Gottes sei jetzt in ihr.
Darauf fragte ich sie, woher dieser Funke Gottes in ihr komme. Sie meinte, vom Schöpfergott. Dann fragte ich weiter: Woher kommt dieser Schöpfergott? Sie antwortete: Vom Göttlichen. Ich fragte weiter: Woher kommt das Göttliche? Sie sagte: Vom Übergöttlichen. So ging das weiter.
Schließlich erkannte sie, dass das nirgendwohin führt und wechselte das Thema. Sie sagte: Wir wissen ja gar nicht genau, ob wir überhaupt existieren. Ich fragte: Wenn du nicht existierst, wer stellt dann die Frage? Sie meinte: Vielleicht träumen wir ja das alles nur.
Ich entgegnete: Wenn du nicht existierst, kannst du auch nicht träumen. Sie sagte: Vielleicht existieren wir in einer anderen Form. Ich antwortete: Weißt du was, diese Diskussion bringt uns nicht weiter, weil sie nicht der Realität entspricht und deshalb nicht intelligent ist.
Darauf meinte sie: Jetzt bewertest du aber meine Aussage, das ist politisch nicht korrekt. Ich sagte: Natürlich bewerte ich deine Aussage, so wie ich alle Dinge im Leben bewerte. Für mich ist dieses Leben Realität. Und ich glaube, für dich auch.
Dann sagte ich: Wir können das ganz einfach machen. Dieser Kurs kostet 350 Euro. Weißt du, was er gekostet hat? Für dich ist das ja alles nur Illusion. Für mich ist Geld Realität. Zahl einfach 5000 Euro. Für dich ist es ja nur Illusion, für mich ist es Realität.
Interessanterweise hat sie nur 300 Euro bezahlt. Denn für sie ist es auch Realität. Seht ihr, was ich euch damit zeigen will? Es ist nicht intelligent, mit etwas zu argumentieren, das nicht der Realität entspricht.
Wir bewerten alle Dinge: Ob ein Essen gut oder schlecht ist, sagen wir, es war gut oder schlecht. Ob der Schnee pulvrig oder nass ist, sagen wir, es war guter oder schlechter Schnee. Nur wenn es um Gott geht, um die wesentlichen Dinge des Lebens, scheint es, als dürften wir nicht mehr bewerten.
Freunde, lasst euch auf diesen Unsinn nicht ein. Im Namen der Vernunft möchte ich Menschen ermutigen, gerade in den wesentlichen Dingen des Lebens nach der Wahrheit zu streben. Und Wahrheit, meine Freunde, ist immer exklusiv.
Kritik an der vermeintlichen Engstirnigkeit des christlichen Glaubens
Einen Vorwurf, den einige sicher schon gehört haben, kommt von Menschen, die Jesus nicht kennen. Sie sagen zu Christen: „Ihr seid alle so eng, ihr seid so eng.“ Das stimmt zum Teil übrigens auch.
Zuerst möchte ich sagen: Gratuliere, du hast etwas Gutes erkannt. Aber ich sage auch: Du bist selbst eng. Dann fragt man: Wieso?
Sie antworten oft mit einem Beispiel: Warst du schon mal beim Zahnarzt? Ja, natürlich, sagt man, das kennt ja jeder. Bist du jetzt ein toleranter Mensch oder ein enger Mensch? Wenn es um den Zahnarzt geht und man sagt: „Reiß mir ruhig ein bisschen was raus, nicht so genau wo, Hauptsache ich bin ein toleranter Mensch“, dann ist das nicht so. Da bist du auch eng, aber nur in diesem Fall.
Ein anderes Beispiel: Wenn meine Frau ein Kleid kaufen geht, sage ich: „Schau, da gibt es hundert Kleider, nimm halt eins.“ Sie passt nicht alle an, sie ist da eng beim Einkaufen.
Oder im Flugzeug: Ich saß mal vorne im Cockpit und wir waren an der Landebahn. Da gibt es ein paar Zahlen auf der Landebahn. Ich habe gesagt: „Eigentlich bist du ja recht ein intoleranter Mensch. Kann ich mal zehn abziehen? Ist ja nicht so genau.“ Er antwortete: „Nein, das ist ganz genau.“ Und dann sagte ich: „Du bist ganz schön eng.“
Wir sind alle eng, Freunde. Aber wenn es um den Glauben an Gott geht, dann darf man plötzlich keine Meinung mehr haben. Da gibt es keine absolute Wahrheit mehr, da ist alles gleich. Freunde, das ist Unsinn.
Es ist auch interessant, dass den Vorwurf, eng zu sein, in unserem Land nur Christen bekommen. Warum fragt man nicht einmal einen Buddhisten: „Du bist Buddhist, du bist ganz schön eng.“ Der Buddhismus ist extrem exklusiv. Gautama Buddha lehnte das hinduistische Kastensystem ab und die heiligen Schriften der Hindus, die Veden. Du musst entweder Hindu oder Buddhist sein, du kannst nicht beides sein.
Warum fragt man nicht einen Hindu, warum er so eng ist? Da sagt man: „Die sind tolerant, die haben 350 Millionen Götter, und Jesus ist auch einer davon.“ Ja, warum wird dann ein Hindu verfolgt, wenn er seine Religion wechselt, wenn sowieso alles gleich ist? Das entspricht nicht der Realität.
Jede Religion ist exklusiv, weil Wahrheit an sich exklusiv ist. Jesus Christus hat gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Das klingt im ersten Moment eng.
Aber wisst ihr was? Ravi Zacharias, der eigentlich ein Inder ist und in Amerika wohnt, den lese ich sehr gerne, hat gesagt: „Wenn Gott uns tausend Wege gegeben hätte, um gerettet zu werden, dann würden wir um tausend neue Wege fragen. Denn das Problem ist nicht die Begrenzung der Wege, das Problem ist die Härte unseres Herzens.“
Maria von Ebner-Eschenbach hat gesagt: „Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt.“ Freunde, das ist das Problem.
Das Problem ist nicht, dass Christus der einzige Weg ist – das ist nicht eng. Das Problem ist, wir wollen die Wahrheit nur so, wie wir sie wollen. Das ist die Enge, nicht die Begrenzung der Wege.
Die Unvereinbarkeit der Religionen und die Realität der Unterschiede
Ich habe schon oft gehört: Ja, letztlich ist doch alles gleich, letztlich beten wir doch alle zum selben Gott, ob das nun Allah ist oder der Gott der Bibel. Im Innersten gibt es nur oberflächliche Unterschiede, aber im Kern sind wir doch alle gleich.
Freunde, das ist einfach nicht wahr. Oberflächlich mögen manche Religionen sich ähneln, doch in ihrer Essenz sind sie völlig konträr.
Ein Beispiel: Auf der Moschee von Omas, die in Jerusalem steht, steht geschrieben: „Allah ist einer und er hat keinen Sohn.“ Im Johannes 3,16 lesen wir hingegen: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.“
Angenommen, hier treffen sich jetzt zwei Menschen auf diesem Kongress, und beide kennen einen Hans-Peter in Österreich. Ihr trefft euch beim Essen und sagt: „Du kennst auch einen Hans-Peter? Ich auch.“ Er sagt: „Ja genau, erzähl mir von deinem Hans-Peter.“
Er antwortet: „Mein Hans-Peter wohnt in so einem Dorf da im Berg, er hat drei Kinder, ist 45 Jahre alt und ist Prediger.“ Der andere sagt: „Mein Hans-Peter wohnt in Wien, ist Single, hat keine Kinder und ist dreißig Jahre alt.“
Was ist die Schlussfolgerung? Das sind zwei verschiedene Hans-Peter. Keiner von euch würde auf die Idee kommen zu sagen: „Ja, es ist schon dieselbe Person, es sind nur verschiedene Qualitäten.“ Das ist Unsinn.
Aber wenn es um Gott geht, tun wir das auf einmal. Freunde, das entspricht nicht der Realität.
Zu behaupten, jede Religion, jede Philosophie, jede Ideologie sei gleich, das ist nicht Freiheit. Freunde, das ist Haltlosigkeit, es ist Orientierungslosigkeit. Und daran leidet unsere westliche Welt heute: Wir haben keine Orientierung mehr.
Darum seid mutig. Es ist weder naiv noch dumm, klar zu Christus zu stehen. Und deshalb fordere ich euch auf, nachzudenken.
Der praktische Nutzen des Glaubens an Jesus Christus
Der Grund, warum ich so gerne zu Jesus gehöre, ist, dass Jesus mich für ein Leben ausrüstet, wie es wirklich ist – nicht so, wie ich es mir gerne wünsche. Wir leben in dieser Welt, und so ist sie nun einmal. Für genau diese Welt rüstet mich Jesus Christus aus. Deshalb bin ich gerne Christ.
Ich muss kein Träumer sein und nichts verbergen. Ich kann mich der Realität stellen – zusammen mit meinem Gott.
Darum hat Jesus gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben“ (Johannes 10,10).
Ich ermutige euch, darüber nachzudenken, wenn es um die Wahrheit geht.
Die Bedeutung der Überprüfung des Glaubens
Ich lese jetzt ein Zitat von A. W. Tozer, einem bekannten Theologen. Er hat Folgendes geschrieben:
Jede Generation von Christen muss ihren Glauben überprüfen. Obwohl die Wahrheit an sich sich niemals verändert, ist das menschliche Denken porös und deshalb anfällig, die Wahrheit zu entstellen. Alles, was ein Mensch oder eine Kirche tun muss, um irrezugehen, ist, alles als selbstverständlich zu nehmen und nichts zu tun.
Freunde, bitte nehmt das, was ihr hier hört, nicht als selbstverständlich hin. Prüft es, denkt darüber nach!
Er schreibt weiter: Ein ungepflegter Garten wird bald vom Unkraut überwuchert, und ein Herz, das die Wahrheit nicht kultiviert, wird bald zu einer theologischen Wildnis verkommen.
In jedem Bereich des menschlichen Denkens und Handelns wird Genauigkeit als eine Tugend angesehen. Ungenauigkeit bedeutet sehr oft großen Verlust und endet nicht selten mit dem Tod. Nur im religiösen Denken wird die Treue zur Wahrheit als ein Problem angesehen.
Wenn es um weltliche und vergängliche Dinge geht, fordern wir Wahrheit. Wenn es aber um die ewigen und himmlischen Dinge geht, tun wir so, als ob Wahrheit in diesen Bereichen sowieso nicht entdeckt werden kann oder irrelevant sei.
Der Wissenschaftler und der Arzt befassen sich mit realen, greifbaren Dingen. Weil diese Dinge real sind, fordern wir Präzision vom Lehrer wie vom Praktiker. Vom Lehrer der geistlichen Wahrheiten hingegen wird oft Ungenauigkeit gefordert – Toleranz gegenüber jeder Meinung, selbst wenn diese von einer Person kommt, die völlig unqualifiziert in diesen Dingen ist.
Die Vernebelung der Wahrheit war immer das Anliegen liberaler Theologen. Wo immer die Heilige Schrift als die letzte Autorität in religiösen Fragen abgelehnt wird, muss etwas anderes ihren Platz einnehmen. Geschichtlich war dies entweder die Vernunft oder das Sentiment.
Und jetzt hört gut zu: Sie verwerfen die Bibel nicht, aber sie glauben ihr auch nicht. Das Resultat ist, dass alles wahr sein kann, aber nichts mit Sicherheit behauptet werden darf.
Evangelikale Christen – und dazu gehören wir – lassen beinahe eine Art Gehirnwäsche über sich ergehen. Das zeigt sich daran, dass immer mehr sich dafür schämen, klar auf der Seite der Wahrheit zu stehen. Sie behaupten zwar, zu glauben, doch ihr Glaube ist so verschwommen, dass es unmöglich wird, ihn klar zu definieren.
Und dann bist du bei Asphalt oder bei Haltestelle.
Die persönliche Überzeugung: Jesus Christus als die Wahrheit
Wisst ihr, warum ich an Jesus Christus glaube? Nicht, weil es mir dadurch besser geht oder weil ich mich besser fühle. Marianne hilft dir auch, dich besser zu fühlen.
Der Grund, warum ich an Jesus Christus glaube – als meinen Erlöser, als den Sohn Gottes – ist, weil er die Wahrheit ist. Darum glaube ich an Christus. Das heißt: Wenn du mir heute mit hundertprozentiger Sicherheit beweisen könntest, dass Jesus Christus nicht die Wahrheit ist, würde ich aufhören, an ihn zu glauben – egal, ob es mir gut oder schlecht geht.
Ich bekomme öfter die Frage, vor allem von Freunden, denen es relativ gut geht: liebe Familie, gesunde Kinder, erfolgreich im Beruf. Sie fragen mich: „Hans-Peter, warum soll ich Christ werden?“ Wisst ihr, was hinter dieser Frage steckt? Die Frage lautet: Wie könnte Jesus Christus mein Leben noch verbessern?
Und ich sage diesen Leuten: Christ werden sollst du nicht, weil noch etwas verbessert werden muss. Du sollst Christ werden, weil Jesus Christus die Wahrheit ist.
Erinnert euch an das, was ich gestern gesagt habe: Es ist ein Unterschied zwischen der objektiven Wahrheit des Christus und unserem subjektiven Empfinden der Wahrheit. Jesus ist auferstanden – das ist eine objektive Wahrheit. Ob ich das heute fühle, ist mein subjektives Empfinden der Wahrheit.
Unser Halt ist nicht unser subjektives Empfinden der Wahrheit, unser Halt ist in der objektiven Wahrheit des Christus.
Der Weg zum Glauben und die Bedeutung des Zweifelns
Ich bin zum Glauben an Jesus gekommen, als ich 15 Jahre alt war, durch unsere evangelische Kirchengemeinde, eine kleine Gemeinde in den Bergen. Wir hatten einen Jugendpfarrer, der uns von Jesus erzählt hat. Und da hat mir Gott den Glauben an ihn geschenkt.
Aber Gott hat mir noch etwas anderes geschenkt, nämlich meinen ständigen Wegbegleiter bis heute: den Zweifel. Ich habe mir nie leichtgetan zu glauben. Glauben ist mir bis heute keine Stunde leicht gefallen, ich muss es so sagen. Aber Gott hat es auch gebraucht, darum habe ich untersucht und hinterfragt.
Ich konnte nie Dinge einfach so annehmen. Meine Frau ist ganz anders gestrickt. Sie fragt mich oft: „Hans-Peter, warum stellst du überhaupt so viele Fragen? Das steht doch in der Bibel.“ Da sage ich: „Ja, da steht es zwar, aber das ist mir nicht genug. Ich will wissen, ob es wahr ist.“ Nur weil es in der Bibel steht, ist es für mich noch nicht automatisch wahr.
Heute bin ich 45 Jahre alt. Mehr als je zuvor bin ich davon überzeugt, dass Jesus Christus die Wahrheit ist. Wenn du Wahrheit entdecken willst, darfst du nicht den Glauben der Menschen untersuchen, sondern immer das Objekt ihres Glaubens.
Vergleich mit anderen Religionen und die Bedeutung des Glaubensobjekts
Im Sommer sind wir oft mit unseren Gruppen auf Berghütten unterwegs – eine schöne Sache, übrigens. Du mit deinen Sonnenuntergängen, Markus. Du sagst, die Berge stehen im Weg. Aber wenn du am Berggipfel stehst, steht nichts im Weg. Dort siehst du erst richtig, was ist. Aber nur nebenbei: Du bist noch jung, Markus. Du wirst noch viel lernen, das ist kein Problem.
Wir waren einmal mit etwa 50 Teilnehmern auf einer Hütte. Ich habe einen Vortrag gehalten, so wie jetzt. Dann kam eine Mitarbeiterin von der Berghütte auf mich zu und sagte: "Weißt du was, ihr Christen seid so arrogant." Ich antwortete: "Danke." Sie erzählte, dass sie in den letzten Jahren in Nepal, Indien, im Nahen und fernen Osten gereist sei. Sie habe Moslems getroffen, die viel mehr glauben als ich. Buddhisten habe sie getroffen, die viel hingegebener seien als ich. Und Hinduisten, die sehr gläubig seien.
Ich sagte ihr: "Weißt du was, da besteht überhaupt kein Zweifel: Ein Hindu glaubt mehr als ich. Da muss ich nicht mal eine Minute nachdenken, das stimmt hundertprozentig, gewissermaßen zumindest. Dafür ziehe ich meinen Hut. Die haben vielleicht alle einen größeren Glauben als ich." Aber dann fragte ich sie: "Woran glauben sie? Was ist das Objekt ihres Glaubens?"
Das ist interessant: Wenn du den Buddhismus untersuchst, gibt es dort kein Objekt. Buddhismus ist eigentlich ein atheistischer Glaube. Es ist ein Widerspruch, aber er existiert. Es ist eine Ideologie.
Im Hinduismus, ich habe einige Freunde, die vom Hinduismus kommen und in Indien aufgewachsen sind, gibt es 350 Millionen Götter. Jeder macht sich seinen eigenen kleinen Schrein, nennen sie das. Du kannst ein Stück Holz nehmen oder einen Affen im Käfig haben – es spielt keine Rolle, was es genau ist. Dieses Ding betest du an und bringst Opfer.
Aber tut mir leid, ich hänge meine Seele nicht an ein Stück Holz oder an einen Schimpansen. Dieses Objekt ist mir nicht genug.
Ich bin öfter mal in Schweden. Dort haben wir auch Bibelschulen. Im Winter ist es in Schweden super. Die Seen sind zugefroren. Im Winter fahren sie dort mit Lastwagen über die Seen hin und her. Da sind sie viel schneller als im Sommer. Bei uns ist es umgekehrt.
Auch in Österreich frieren unsere Bergseen zu, aber ich gehe nie darauf. Sie sind extrem gefährlich, nur so tief zugefroren.
Als ich zum ersten Mal im Winter in Schweden war, hat der Leiter dort, Rick, mit mir einen Spaziergang gemacht. Wir waren auf einem zugefrorenen See. Er sagte einmal: "Nein, da steige ich nicht drauf." Ich sagte: "Du kannst ruhig draufsteigen, das Eis ist so dick." Und so bin ich darauf gegangen. Wir sind sogar mit dem Auto darauf herumgefahren. Hinten war ein Boogieboard oder so ein Brett dran, mit einem Seil – das macht Spaß.
Aber weißt du, was ich Interessantes dabei gedacht habe? Angenommen, das Eis ist nur ganz dünn, und du stehst am Ufer und sagst: "Das Eis ist dünn, aber mir egal, ich habe großen Glauben. Mein Glaube bringt mich über den See." Du wirst mit deinem großen Glauben aufs Eis steigen, einbrechen, erfrieren und tot sein.
Du kannst aber auch, wenn das Eis so dick ist wie bei mir, mit kleinem Glauben daraufsteigen und sagen: "Das hält nie, aber ja, vielleicht geht's." Und mit kleinem Glauben zitterst du darauf, Überraschung: Du kommst ans andere Ende.
Warum kommst du mit deinem kleinen Glauben ans andere Ende? Weil das Objekt dich gehalten hat. Das Objekt deines Glaubens ist ausschlaggebend, nicht dein Glaube.
Darum: Was immer ein anderer Mensch glaubt, respektiere ihn dafür. Gratuliere ihm sogar dafür. Aber dann frage ihn: "Was ist dein Objekt?"
Interessanterweise darfst du zum Beispiel den Koran nicht hinterfragen – unter Todesstrafe. Vor ein paar Jahren hat es jemand gewagt, und er wurde getötet, mit dem Hubschrauber über die Wüste geflogen und dort hinuntergeworfen. Hinterfragen ist verboten.
Wisst ihr, was ich tun darf? Ich darf die Bibel hinterfragen – von vorne bis hinten, philosophisch, wissenschaftlich, historisch, archäologisch. Und bis heute habe ich gemerkt: Es hält.
Denn wenn Jesus Christus behauptet, die Wahrheit zu sein, dann muss er die Wahrheit in allen Bereichen des Lebens sein. Und wenn in einem Bereich nicht die Wahrheit ist, dann ist er nicht die Wahrheit.
Wir sollten Gott mit unserem Verstand lieben – nicht nur, aber auch.
Die Definition von Wahrheit und die Einzigartigkeit Jesu Christi
Noch etwas, jetzt bin ich gleich fertig, und zwar zur Definition von Wahrheit. Wisst ihr, was Wahrheit in einem Satz ist? Wahrheit ist das, was dem Original entspricht.
Was meine ich damit? Zum Beispiel sage ich jetzt: Markus hat mir etwas gebracht, und ich sage, Markus, das ist genau ein Viertelliter Wasser. Markus sagt etwas anderes: Das ist ein Achtelliter Wasser, nicht mal. Er sagt, es sei ein Viertelliter, ich sage Viertelliter, er sagt Achtelliter, ich sage Viertelliter, er sagt Achtelliter.
Wie können wir herausfinden, wer von uns beiden Recht hat? Wir müssen zum europäischen Amt für die Eichstelle für Masse und Gewichte fahren, das in der Nähe von Paris liegt. Wir fahren beide dorthin, denn dort steht das Originalgefäß von einem Viertelliter.
Dann schütten wir den Inhalt dieses Bechers in das Originalgefäß des Viertelliter-Gefäßes. Wenn der Inhalt dieses Gefäßes genau bis zur Marke des Originalgefäßes reicht, habe ich die Wahrheit gesagt. Wenn es nicht genau bis zur Marke reicht, hat Markus die Wahrheit gesagt.
Wie weißt du, was die Wahrheit ist? Wahr ist das, was dem Original entspricht. Und darum hat Jesus gesagt: „Ich bin die Wahrheit.“ Warum? Weil er gesagt hat: „Ich und mein Vater sind eins.“ Ich entspreche genau dem Original. Wenn du mich ansiehst, dann siehst du den Vater. Ich bin wie das Original, ich entspreche dem Original, darum bin ich die Wahrheit.
Und jetzt sage ich dir etwas: Nimm jeden anderen Religionsstifter dieser Welt und vergleiche ihn mit dem Original. Dann weißt du, was die Wahrheit ist.
Jesus hat gesagt: „Ich bin die Tür.“ Er sagte nicht: „Ich zeige dir die Tür“, sondern: „Ich bin die Tür.“ Er ist das Licht, nicht jemand, der das Licht bringt, sondern: „Ich bin das Licht.“ Er ist das Brot, nicht jemand, der Brot gibt, sondern: „Ich bin das Brot.“ Er ist der Weg, nicht jemand, der den Weg zeigt, sondern: „Ich bin der Weg.“ Jesus hat gesagt: „Ich bin es.“
Jesus Christus im Alten Testament und seine vielfältigen Rollen
Jesus Christus hat die Geschichte in zwei Teile geteilt. Er hat die moralischen Maßstäbe für alle christlichen Nationen gelegt und über dreihundert Prophezeiungen bei seinem ersten Kommen erfüllt.
Ich zähle euch jetzt eine Liste auf, die nur eine Auswahl darstellt. Vom Alten Testament her betrachtet, ist Jesus Christus der letzte Adam. Er ist ein Prophet wie Mose, ein Priester wie Melchisedek und ein Feldherr wie Josua. Er ist ein König wie David und ein weiser Ratgeber wie Salomo.
Er ist der geliebte, verstoßene und erhobene Sohn wie Josef. Er ist das Opfer am bronzenen Altar, das Brot des Lebens und das scheinende Licht. Er ist das vergossene Blut am Gnadenthron und das lebendige Wasser aus dem Felsen. Er ist das Manna vom Himmel.
Er ist die erhobene Schlange, das geopferte Passalamm und der Sündenbock. Er ist der Löwe von Juda, der gute Hirte und die Lilie der Täler – das ist mein Lieblingsausdruck. Er ist die Wurzel aus trockenem Boden und doch der sprossende Zweig.
Er ist der Mann ohne Gestalt und ohne Pracht und doch der allerliebste und begehrenswerteste. All diese Rätsel wurden entziegelt und entziffert in einer Liebesgeschichte, geschrieben in Blut auf einem hölzernen Kreuz, aufgestellt auf einem Hügel in Judäa vor zweitausend Jahren.
Darum ist und bleibt Jesus Christus der eine und einzige Halt, die eine und einzige Wahrheit.
Abschluss: Die Einladung zur Entscheidung für Jesus Christus
Eine letzte Frage: Was hindert dich heute daran, dein ganzes Leben diesem Gott zu geben? Was hält dich davon ab? Das frage ich Menschen oft.
Vielleicht sagst du: Ich bin noch nicht bereit. Das ist okay. Aber ich möchte dir etwas sagen: Er ist bereit. Er wartet auf dich. Er möchte mit dir gemeinsam leben und dich lieben.
Lieber himmlischer Vater, hab Dank für diesen Morgen, hab Dank für dein gutes Wort. Hab Dank, dass Glaube an dich bedeutet, dich zu denken, dich zu lieben – auch mit unserem Verstand, von ganzer Seele und von ganzem Herzen.
Danke, Herr, dass du alles einbeziehst: unsere Gefühle, unseren Willen, unser Denken. Danke, dass wir eine angemessene Wahrheit gefunden haben, die der Realität entspricht. Dafür danke ich dir.
Und Herr, du bist der Einzige, der es wert ist, angebetet zu werden, weil du der Einzige bist, der mich nie missbraucht. Amen.