Einen schönen guten Abend! Jetzt sind wir schon bei der letzten Veranstaltung angekommen – so schnell vergeht die Zeit. Ich freue mich, dass wir uns wieder in so großer Zahl versammelt haben, um über eine bestimmte Frage nachzudenken.
Es war noch zur Zeit der Sowjetunion. Wenn man damals eine Frage hatte, schickte man sie an Radio Jerewan. Eines Tages wurde dort folgende Frage eingereicht: Stimmt es, dass Bauer Pawlow in Moskau in der Lotterie einen Lada, also das dort übliche Auto, gewonnen hat?
Die Antwort von Radio Jerewan lautete: Im Prinzip ja, aber das war nicht in Moskau, sondern in Leningrad. Und es war auch kein Auto, sondern ein Fahrrad. Das Fahrrad hat er nicht gewonnen, sondern es wurde ihm gestohlen.
Wir haben heute ebenfalls eine Frage, und diese lautet: Was ist Zeit und was ist Ewigkeit? Diese Frage werden wir ganz gewiss nicht an Radio Jerewan schicken. Wir müssen sehen, dass wir anderweitig eine Lösung finden.
Einführung in das Thema Zeit und Ewigkeit
Über die Frage der Zeit haben viele Menschen nachgedacht. Offenbar ist Zeit eine sehr schwierige Größe, die sich nur schwer definieren lässt. Man bekommt offensichtlich nicht so richtig heraus, was Zeit eigentlich ist. Dennoch wollen wir uns die Mühe machen, diesem Thema nachzugehen.
Augustinus sagte: „Was ist Zeit? Das ist die Frage. Wenn mich jemand fragt, weiß ich es, aber wenn ich es einem Fragenden erklären will, dann weiß ich es schon nicht mehr.“ Auch er merkte also, dass es mit der Zeit nicht so einfach ist.
Eineinhalb Jahrtausende später konnte der englische Philosoph und Mathematiker Alfred North Whitehead dieser Verwirrung des Augustinus nur seine eigene Frustration hinzufügen. Er sagte: „Es ist unmöglich, über die Zeit nachzudenken, ohne von der Empfindung der Begrenztheit menschlicher Intelligenz überwältigt zu werden.“
Wenn man diese Zitate liest, bekommt man den Eindruck, dass das ein schwieriges Thema ist, das wir uns da vorgenommen haben. Aber ich hätte das Thema nicht gewählt, wenn wir nicht doch zu einer Lösung kommen könnten. Das ist schließlich wichtig.
In Deutschland wird die Zeit bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig festgelegt. Dort komme ich her und habe selbst 30 Jahre lang als leitender Wissenschaftler gearbeitet, insbesondere im Bereich der Atomuhren. Dort hat man einmal einen Aufsatz geschrieben, in dem stand: „Was ist Zeit? Wir wissen es auch nicht, aber wir wissen, wie man sie macht.“
Man sieht also, dass es mit der Zeit seine Probleme gibt.
Außerdem haben wir uns vorgenommen, den Begriff Ewigkeit zu klären. Dabei wird es höchstwahrscheinlich noch schwieriger. Wir merken also, dass wir uns die schwierigste Aufgabe für den letzten Abend aufgespart haben.
Ich möchte den ersten Teil in drei Abschnitte gliedern: In den ersten beiden Abschnitten geht es um die Zeit – erst aus physikalischer Sicht, dann um die Bedeutung der Zeit für uns Menschen. Im dritten Abschnitt möchte ich über die Frage nachdenken, was Ewigkeit ist.
Physikalische Grundlagen der Zeit
Die Zeit gehört physikalisch gesehen zu einem Basissystem von sieben Grundeinheiten. Dieses System nennen wir die SI-Einheiten, also international festgelegte Einheiten. Dazu gehören die Länge, die Masse, die Stromstärke, die Temperatur, die Stoffmenge, die Lichtstärke und die Zeit.
Dieses System ist sehr genial zusammengestellt worden, weil man nämlich jede beliebige physikalische Größe, die es gibt oder die man eventuell noch finden wird, mit Hilfe dieser sieben Größen darstellen kann. Alles lässt sich also mit diesen sieben Größen beschreiben.
Beispielsweise ist die Fläche Meter mal Meter, also Quadratmeter. Die Geschwindigkeit ist Meter pro Sekunde, hier kommen also Länge und Zeit vor. Wenn es um die Kraft geht, wird es etwas komplizierter. Die Einheit der Kraft ist Kilogramm mal Meter durch Sekundenquadrat. Ich weiß nicht, ob sich jemand etwas vorstellen kann, was ein Sekundenquadrat ist. Die Physiker sicherlich auch nicht. Darum haben sie diesen ganzen Komplex mit den drei Größen, die kombiniert vorkommen, einem neuen Namen gegeben. Nun heißt das ein Newton, und damit hat man das Problem nicht mehr.
So sieht das ungefähr aus. Man kann sagen, jede beliebige Größe in der Physik lässt sich durch Kombination dieser sieben Grundeinheiten darstellen.
Was nun ist die Sekunde? Früher war die Sekunde definiert als der 86.400ste Teil eines mittleren Sonnentages. Das war keine gute Definition, denn der mittlere Sonnentag ändert sich von Jahrhundert zu Jahrhundert. Damit hatte man auch keine klare Definition, was eine Sekunde ist.
Dieses Problem hat man erkannt. So hat man sich international zusammengesetzt und überlegt, wie man die Sekunde besser definieren kann. Das geschah auf der 13. Generalkonferenz für Maß und Gewicht. Dort wurde genau festgelegt, was von nun an eine Sekunde sein soll.
Und diese Zahl wollen wir uns genau merken: Eine Sekunde ist das 9.192.631.770-fache einer bestimmten charakteristischen Schwingung im Cäsiumatom.
Nun wissen wir, wie es geht. Man muss also über neun Milliarden Schwingungen zählen. Das geht natürlich sehr schnell, und wenn man diese Zahl zusammen hat, ist gerade eine Sekunde vergangen.
Da kein Mensch so zählen kann, baut man ein Gerät, in dem so etwas möglich ist. Dieses Gerät nennen wir Atomuhr. Die genaueste Atomuhr dieser Art steht in Braunschweig. Darauf sind wir stolz, weil Braunschweig damit ein Superlativ hat – die genaueste Uhr der Welt.
Diese Uhr geht so genau, dass sie in 30 Millionen Jahren, wenn es die Erde so lange gäbe, nur eine Sekunde Abweichung hätte. Das ist uns aber noch viel zu ungenau, darum arbeiten viele daran, diese Uhr zu verbessern. Der nächste Schritt wäre, dass sie in 50 Millionen Jahren nur eine Sekunde Abweichung hätte.
Jetzt kann man die Frage stellen: Haben die dann nichts anderes zu tun? Wozu braucht man so eine genaue Zeitmessung?
Die Zeitmessung ist in der Tat die physikalische Größe, die wir am genauesten messen können. Keine andere Größe, weder Kraft noch Druck oder sonst etwas, kann man mit dieser Präzision messen wie die Zeit.
Als nach dreijähriger Flugzeit durch unser Planetensystem die Raumsonde Voyager 1 rund zwei Milliarden Kilometer zurückgelegt hatte, sollten Aufnahmen von dem größten Saturnmond, dem Titan, gemacht werden. Es ist bemerkenswert, dass der vorausberechnete Zielpunkt nur um 19 Kilometer verfehlt wurde. Ein Zeitfehler von nur einer Tausendstelsekunde hätte eine Kursabweichung von mehreren hundert Kilometern verursacht.
Wir sehen also, eine so genaue Zeitmessung hat schon eine Bedeutung für die Ortsbestimmung. Viele fahren im Auto mit einem Navigationsgerät. Dieses beruht darauf, dass man sehr genau die Zeit messen kann. Mithilfe der Atomuhren, die in Satelliten eingebaut sind, kann man metergenau feststellen, wie lange die Zeit gedauert hat, bis ein Signal zurückkommt. So lässt sich genau bestimmen, wo man auf der Erde ist.
Früher war das nicht möglich. Heute kann man jeden beliebigen Punkt auf der Erde mit Hilfe dieser Systeme genau feststellen – egal, ob man in der Sahara, am Nordpol oder in irgendeiner Wüste dieser Erde ist.
Die kürzeste Zeitspanne, die wir kennen, ist die Lebensdauer bestimmter Elementarteilchen. Diese sind sehr selten und existieren nur für den Billionstelteil einer Billionstelsekunde. Das ist schon extrem kurz.
Die längste Zeitspanne ist zweifellos die, die seit der Schöpfung dieser Welt vergangen ist. Wir haben also die kürzeste Zeitspanne, die längste Zeitspanne und wissen, wie man die Zeit misst. Damit kennen wir schon eine ganze Menge über die Zeit.
Wichtig ist noch, dass es bestimmte Zeitkonstanten gibt. Zum Beispiel beträgt die Schwingungsdauer eines Cäsiumatoms etwa hundert Billionstelsekunden, und die Dauer eines 440-Hertz-Tones sind zweieinhalb Tausendstelsekunden.
Wir sehen, dass die Zeit überall eine Rolle spielt – sogar in der Biologie. Der Herzschlag einer Spitzmaus beträgt 0,06 Sekunden, bei uns Menschen etwa eine Sekunde, und bei einem Wal dauert ein Herzschlag etwa vier Sekunden. Dafür ist das Herz eines Wals auch so groß wie ein Pferd.
Na ja, das sind die kleinen Unterschiede, die es zu beachten gibt.
Zeit aus menschlicher Perspektive
Jetzt haben wir schon eine ganze Menge zusammengetragen, was Zeit ist. Dabei ging es vor allem um die physikalische Sichtweise: wie wir Zeit messen, wie genau das ist und welche Zahlen sich dahinter verbergen.
Nun kommen wir zu einem ganz anderen Aspekt der Zeit, nämlich der Zeit für uns Menschen. Was bedeutet uns die Zeit in unserem Leben? Damit wollen wir uns jetzt beschäftigen.
Der Nobelpreisträger für Physik Erwin Schrödinger hat diesen Aspekt einmal mit der physikalischen Zeit und unserer Lebenszeit kombiniert. Er sagt: „Denn die Zeit ist wahrlich unser strengster Herr, indem sie das Dasein eines jeden von uns in enge Grenzen zwängt – siebzig bis achtzig Jahre, so wie es in Psalm 90 geschrieben steht.“ Damit macht er auf einen wichtigen Aspekt der Zeit im Leben der Menschen aufmerksam: Die Zeit, die wir haben, ist knapp.
Die Zeit, die wir haben, ist knapp und einmalig. Wir durchlaufen sie nur einmal.
Im Buch Hiob steht etwas Grundsätzliches über unsere Zeit: „Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit, er geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. Er hat seine bestimmte Zeit, die Zahl seiner Monde steht bei dir, du hast ein Ziel gesetzt, das wird er nicht überschreiten.“ So steht es in Hiob 14, die Verse 1 und 5.
Jesus sagt in der Bergpredigt: „Wer ist unter euch, der seines Lebenslänge eine Spanne zusetzen kann?“ Das ist eine rhetorische Frage, aber die Antwort ist leicht gegeben: Niemand. Niemand kann zu dem Maß, das uns Gott an Zeit zubilligt, an Lebenszeit etwas hinzusetzen.
Ich finde diese Formulierung sehr präzise. Jesus hat nicht gesagt, dass wir nichts absetzen können. Das können wir durchaus. Wenn man schlecht lebt und sich mit Rauchen oder Trinken beschäftigt, kann man dadurch die Lebenszeit ganz schön verkürzen. Aber zusetzen – also zu dem Maß, das Gott uns gegeben hat, etwas hinzufügen – das können wir nicht. Das ist sehr wichtig zu wissen, und darauf weist Jesus in der Bergpredigt hin.
In Psalm 90 steht außerdem: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“
Zeit hat einige Eigenschaften, von denen ich hier nur einige kurz nennen möchte:
Zeit ist nicht speicherbar. Wir können riesige Datenmengen heute auf unseren Computern speichern und später wieder abrufen. Mit Zeit geht das nicht. Wir können keine Zeit irgendwo speichern und sie später wieder abrufen, um sie noch einmal zu durchleben. Das ist mit Zeit nicht möglich.
Zeit ist auch nicht verleihbar, wie eine Hausfrau, die sich von der Nachbarin mal ein Pfund Salz oder Zucker leiht. Das geht nicht mit der Zeit.
Ich möchte ein Bild nennen, an dem man sehr deutlich verstehen kann, was das Phänomen Zeit ist: Wir sitzen alle auf dem Fließband der Zeit. Stellen wir uns vor, so ein Fließband läuft mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Wir sitzen darauf und sind alle festgeschnallt mit einem breiten Gurt. Wir fahren alle mit gleichmäßiger Geschwindigkeit dahin.
Egal, wie wir sind, unsere Bundeskanzlerin fährt mit genau derselben Geschwindigkeit dahin wie wir, die wir heute Abend hier sitzen. Das ist für alle gleich, dieser Ablauf, wie das läuft. Also, wir laufen auf dem Fließband der Zeit.
Gott nun sitzt nicht auf dem Fließband mit uns. Wie macht er das? Gott ist außerhalb der Zeit und schaut von oben auf das Fließband herab. Er sieht, wie dieses Fließband sich bewegt, aber er selbst sitzt nicht darauf. Darum ist Gott von seinem Empfinden her, von der Zeit her gesehen, völlig unabhängig.
Ein Bankfachmann hat einmal gesagt: In der Banksprache ist die Vergangenheit ein geplatzter Scheck, die Zukunft ein ungedeckter Scheck und die Gegenwart bares Geld. Eine ganz gute Idee, so kann man es auch ausdrücken.
Aber jetzt wollen wir doch etwas mehr an das Wesen der Zeit heran: nämlich das Wesen der Zeit für unser Leben.
Die fünf Ebenen der Zeit und Information
Ich bin von Hause aus Informatiker und habe mich intensiv mit dem Informationsbegriff beschäftigt. Außerdem habe ich ein Buch geschrieben mit dem Titel „Am Anfang war die Information“. Dieses Buch ist momentan vergriffen, wird aber bald in erweiterter Form neu herauskommen.
In diesem Buch habe ich beschrieben, dass Information fünf Ebenen hat. So lässt sich Information gut vorstellen und auch definieren.
Die unterste Ebene der Information ist die Statistik. Das bedeutet, wir können zum Beispiel die Anzahl der Buchstaben zählen. So wissen wir, wie viele Buchstaben in einem Buch oder in einem Brief enthalten sind. Diese Ebene nennen wir Statistik, also ein Mengenmaß.
Die nächste Ebene der Information ist die Syntax. Hier geht es um die Regeln, nach denen etwas geschrieben ist. Ist der Text grammatisch korrekt? Das ist die Syntax.
Nun kommen wir zur dritten Ebene der Information, der Semantik. Mit Semantik bezeichnen wir die Bedeutung dessen, was geschrieben steht. Wir lesen ja einen Brief, weil wir die Bedeutung verstehen wollen, also was der Absender uns mitteilen möchte. Das ist die Bedeutung.
Wir wissen außerdem, dass Information immer eine Handlung zur Folge hat. Die Informationen, die in unseren Zellen vorhanden sind, bewirken zum Beispiel, dass Proteine hergestellt werden, dass unser Herz schlägt und unsere Nieren funktionieren. All das wird durch Information gesteuert. Das heißt, Information führt zu einer Tat, die durch die gegebene Information bewirkt wird.
Es gibt noch einen fünften Aspekt der Information: die Zielsetzung. Mit dem Fremdwort nennen wir das Apobetik. Apobetik bezeichnet also die Zielsetzung der Information.
Diese fünf Ebenen habe ich sehr gründlich untersucht und mich viele Jahre damit beschäftigt. Als ich dann begann, mich mit der Zeit auseinanderzusetzen, stellte ich etwas völlig Unvorstellbares fest, etwas, das man kaum annehmen konnte: Die Zeit hat genau diese fünf Ebenen ebenfalls.
So fand ich einen Zugang dazu, was Zeit wirklich ist und was Zeit für uns Menschen bedeutet. Das wird dadurch sehr deutlich.
Gehen wir diese fünf Ebenen nun einmal durch, dann verstehen wir sehr tiefgehend und gründlich, was Zeit ist. Wenn Augustinus damals schon gewusst hätte, was Zeit ist, wäre er sicherlich froh gewesen. Und wenn wir heute nach Hause gehen, hoffe ich, dass wir alle wissen, was Zeit ist.
Wir nehmen uns also etwas Gutes vor: Wir wollen etwas Neues lernen und auf diesem Gebiet ein Stück weiterkommen.
Die statistische Ebene der Zeit
Nun beginne ich bei der Zeit. Die Zeit ist eine statistische Größe, genau wie die Information. Am besten prüfen wir stets forschungsmäßig, ob das, was wir herausgefunden haben, auch in der Bibel steht. Die Bibel ist ja das Buch der Wahrheit. Wenn wir etwas in der Bibel genauso ausgedrückt vorfinden, dann sind wir gewiss, dass das, was wir entdeckt und über das wir nachgedacht haben, Wahrheit ist und stimmt.
So wollen wir es hier auch machen. Die Bibel zeigt uns zunächst einmal, dass die Zeit für uns eine statistische Größe ist. Sie macht uns außerdem klar, dass dieses Maß an Zeit, also diese statistische Menge an Zeit, für uns von sehr kurzer Dauer ist.
Im Buch Hiob lesen wir, Kapitel 7, Verse 6 und 7: „Meine Tage sind leichter dahingeflogen denn eine Weberspule und sind vergangen, dass kein Aufhalten gewesen ist; gedenke, dass mein Leben ein Wind ist.“ Hier macht uns das Wort Gottes aufmerksam auf diesen Aspekt: Die Zeit, die wir auf dem Fließband der Zeit verbringen, ist äußerst knapp, sehr kurz.
Wenn wir unser Leben einmal Revue passieren lassen, stellen wir das alle fest – egal, wie alt wir sind. In jungen Jahren hat man dieses Empfinden vielleicht noch nicht so. Aber wenn man älter wird, sagt man sich: „Es ist ja erstaunlich, wie schnell das alles vergangen ist, wie die Jahre so dahingeflogen sind.“
Ich staune manchmal, wenn ich unterwegs bin und Leute treffe, die sagen: „Ja, Sie waren doch mal bei uns gewesen.“ – „Oh, das muss aber schon lange her sein.“ – „Ja, das war 15 Jahre her.“ Dann sage ich: „Sehen Sie, das habe ich mir doch gleich gedacht, so lange ist das her.“ Und dann denke ich: Wo sind diese 15 Jahre geblieben? Das ist doch irgendwie im Nu vergangen. Wenn ich mich an eine solche Situation erinnere, denke ich: Das ist gerade eben gewesen, so nah erscheint mir das.
Die Bibel macht uns aufmerksam, dass unsere Zeit, die wir durchleben, sehr, sehr kurz ist. Sie verwendet Begriffe, die uns deutlich machen, wie knapp die Zeit ist. Im Psalm 144, Vers 4, steht: „Ist doch der Mensch gleich wie nichts, seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten.“ Wie ein Schatten zieht er durch die Landschaft.
Manchmal, wenn ich mit dem ICE durch Deutschland fahre, und der Zug mit hoher Geschwindigkeit – zweihundert oder zweihundertfünfzig Kilometer pro Stunde – auf einen Tunnel zufährt, sieht man draußen die Sonne scheinen und den Schatten dieses Zuges in der Landschaft. Und schwuppdiwupp ist der Zug im Tunnel verschwunden und der Schatten ist weg. Das wird mir immer wieder zu einem Bild für unser Leben.
So ist unser Leben. So wie dieser Schatten des ICE durch die Landschaft dahinfliegt, so ist unser Leben. Unser Leben ist nur so ein Schatten.
Ein anderes Bild lesen wir in Numeri 39, Vers 6: „Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir, vor Gott.“ Diese Spanne unseres Lebens ist unvorstellbar kurz, und das sollten wir bedenken.
Diese Zeit ist also ein Mengenmaß, sie ist kurz. Die Bibel vergleicht sie mit einem Wind, mit Dampf, mit einem Schatten. Das ist der erste wichtige Gedanke, den uns Gott vom statistischen Maß der Zeit mitteilt: Die Zeit, die wir überhaupt hier auf dieser Erde verbringen, ist wirklich sehr, sehr knapp.
Wenn wir das bezüglich der Zeit gelernt haben, haben wir schon viel verstanden von diesem Aspekt der Zeit.
In 1. Chronik 29, Vers 15 heißt es: „Wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir, unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibt nicht.“
Vor einiger Zeit hatten wir ein Nachbarschaftsfest dort, wo ich wohne. Alle Nachbarn hatten sich zusammengetan. Wir wohnen inzwischen 25 Jahre in diesem Gebiet. Dann kam die Idee auf, man sollte mal ein kleines Sommerfest feiern, um zusammenzukommen, einen Nachmittag miteinander zu verbringen, zu erzählen, Kuchen zu essen, Kaffee zu trinken und so weiter.
Dabei kam der Gedanke auf: „Jetzt sind wir 25 Jahre hier beieinander, und alle wohnen noch hier. Keiner ist weggezogen, keiner gestorben, alle sind wir noch beisammen.“ In diese Diskussion warf ich ein: „Und was wird sein in den nächsten 25 Jahren?“ Das wollte keiner hören.
Ich sagte: „Da wird ja keiner mehr hier sein von uns, keiner von uns.“ Aber dieser Gedanke wurde mir darin deutlich: Den verdrängen wir. Den wollen wir gar nicht wahrhaben. Lieber denken wir gar nicht darüber nach und lassen alles so laufen.
Aber das ist kein guter Aspekt. Die Bibel sagt, dass wir über alle Dinge nachdenken sollen.
Die grammatikalische Ebene der Zeit: Regeln und Rhythmen
Ich komme jetzt zum zweiten Aspekt der Zeit, und zwar zur Syntax. Die Syntax kennen wir aus der Grammatik, also den Regeln, wie wir Sätze bilden. Es gibt ganz bestimmte Regeln, wie man das macht. Genauso ist es auch mit der Zeit. Gott hat uns Regeln gegeben, wie wir die Zeit durchleben sollen.
Ich habe in der Bibel nach der allerersten Regel bezüglich der Zeit gesucht und sie in den Geboten Gottes gefunden, genauer in 2. Mose 20,9-10. Dort steht: „Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge besorgen, aber am siebten Tag sollst du kein Werk tun.“ Also: sechs Tage arbeiten, einen Tag ruhen.
Während der Französischen Revolution hat man alles abgeschafft, was an christliches Gedankengut erinnerte. So wurde auch der Rhythmus von sechs Tagen Arbeit und einem Tag Ruhe abgeschafft. Stattdessen führte man eine Dekade ein, also einen Zehntagesrhythmus, weil man das Christliche überwinden wollte. Man wollte radikal vorgehen. Doch nach einigen Jahren stellte man fest, dass das überhaupt nicht funktioniert. Der Mensch ist biologisch und von seinem Schöpfer her nicht so konstruiert, dass er einen Zehntagesrhythmus durchlebt. Wir sind für sechs Tage Arbeit und einen Tag Ruhe geschaffen – nicht anders.
Bemerkenswert ist, dass dieser Rhythmus weltweit eingehalten wird, egal in welchem Land. Ob in muslimischen Ländern, in China oder anderswo – überall kennt man dieses Maß, diese gute Regel bezüglich der Zeit.
Eine weitere Regel zur Syntax der Zeit fand ich in der Bergpredigt. Die Bergpredigt enthält sehr viele tiefgehende und grundlegende Gedanken für unser Leben. Sie ist eine große Fundgrube. Dort fand ich einen Vers, der uns etwas über die Syntax der Zeit aussagt, obwohl die Worte „Zeit“ oder „Tag“ gar nicht vorkommen. Es ist dennoch eine wichtige Regel.
In Matthäus 6,33 sagt Jesus: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Das ist eine wunderbare Regel, die man ausprobieren kann. Wie bei allen Dingen, die die Bibel uns rät, tun wir gut daran, sie wirklich umzusetzen. Dann werden wir erleben, dass sie stimmt.
Was sagt dieser Satz? Setze die Prioritäten deines Lebens so, dass das Reich Gottes an erster Stelle steht. Das ist das Wichtigste. Ordne dann alles andere danach. Wenn du diese Reihenfolge einhältst, wird dein Leben gelingen, sagt Jesus.
Oft machen wir es umgekehrt: Wir setzen irgendwelche Dinge an erste Stelle, weil wir meinen, sie seien wichtig. Das Reich Gottes kommt dann irgendwo weiter hinten. Und wir dürfen uns nicht wundern, wenn das Leben nicht funktioniert, wenn die Ehe scheitert, die Kindererziehung misslingt oder andere Bereiche des Lebens nicht gelingen.
Es ist wichtig, dass wir die Grammatik Gottes einhalten. Jesus sagt uns auch, dass wir am Ende geprüft werden – so wie bei einem Schulaufsatz –, ob wir mit der richtigen Grammatik geschrieben haben.
In Matthäus 7,21 sagt er: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: ‚Herr, Herr‘, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Das bedeutet: Organisiere dein Leben so, dass es nach dem Willen des Vaters ausgerichtet ist. Richte dich danach. Das ist die richtige Grammatik für unser Leben. Gott will, dass wir seine Grammatik einhalten.
Es gab einmal in einem Dorf einen Mann, der hundert Jahre alt wurde. Das sollte ein großes Fest werden. Viele Leute kamen und erkundigten sich bei ihm, wie er seinen Geburtstag feiern möchte. Der Leiter des Gesangvereins fragte: „Welche Lieder sollen wir singen?“ Der Bürgermeister fragte: „Was soll ich in meiner Ansprache sagen? Was möchtest du hören?“
Da sagte der alte Mann plötzlich: „Ihr könnt singen und sagen, was ihr wollt, alles ist erlaubt, alles ist mir recht. Nur eines verbiete ich euch: Dass ja niemand auf die Idee kommt, etwas über den Tod zu sagen.“
Dieser Mann war hundert Jahre alt geworden, aber nicht klug. Er hatte in seinem Leben nichts gelernt und nicht erkannt, dass er an der Schwelle zur Ewigkeit steht. Das darf uns nicht passieren.
Aus solchen Negativbeispielen wollen wir lernen. Aber wir machen es anders. Wir haben es jetzt erkannt.
Die semantische Ebene der Zeit: Bedeutung und Inhalt
Ich komme jetzt zum dritten Aspekt der Zeit: der Semantik, also der Bedeutung. Womit füllen wir unseren Tag? Was passiert inhaltlich in dieser Zeit?
Lassen wir doch einmal die letzten 14 Tage Revue passieren. Was haben wir eigentlich gemacht? Was hat uns beschäftigt? Waren es wertvolle Gedanken? Haben wir uns mit belanglosen Dingen befasst oder vielleicht sogar mit völlig unnützen oder bösen Gedanken? All das ist möglich.
Die Bibel ermahnt uns, dass unsere Zeit eine Bedeutung haben soll, die gottwohlgefällig ist. Der Psalmist hat in Psalm 31,16 eine gute Lösung gefunden. Er schreibt: „Meine Zeit steht in deinen Händen.“ Das ist das Beste, was uns passieren kann. Wenn wir sagen können, ganz gelassen und ruhig: „Ich habe meine Zeit in die Hände des lebendigen Gottes gelegt und orientiere mich an dem, was er gesagt hat und was er will“, dann können wir ganz zufrieden sein. Dann haben wir den Willen Gottes und sind im Willen Gottes.
Die Bibel hat die besondere Eigenart, dass sie uns nicht nur sagt, wie wir es gut machen sollen, sondern auch die negativen Fälle beschreibt, an denen wir uns orientieren können, um es nicht so zu tun.
Im Psalm 90,9 steht: „Wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz.“ Ist das nicht schlimm, wenn man so lebt? Wie ein Geschwätz – alles dahingelebte Jahre, plötzlich sind sie weg und völlig inhaltslos. Es war in diesem Leben nichts drin, was von Bedeutung war.
In Römer 1,21 lesen wir: „Sie haben ihre Gedanken dem Nichtigen zugewandt, und ihr unverständliches Herz ist verfinstert.“ Man kann also eine Lebensführung haben, bei der die Gedanken dem Nichtigen zugewandt sind – all dem, was überhaupt keine Bedeutung hat.
Das will Gott nicht. Er möchte nicht, dass wir unser Leben so verjuxen und als wertlos erachten. Die Bibel sagt uns in Epheser 5,15: „Wandelt nicht unweise, sondern als Weise.“ Das bedeutet, dass wir uns überlegen sollen, wie wir unser Leben gestalten.
Die pragmatische Ebene der Zeit: Handeln und Lebensführung
Nun komme ich zum vierten Aspekt der Zeit, und das ist die Pragmatik, also das Handeln. Wie handeln wir in der Zeit? Wie gehen wir mit der Zeit um?
In 2. Chronik 19,11 steht: „Geht mutig an die Arbeit, und der Herr sei mit dem, der seine Pflicht erfüllt.“ In vielen Firmen gibt es zahlreiche Motivationsseminare, die die Mitarbeiter dazu anregen sollen, viel zu arbeiten, gut zu arbeiten und mitzudenken. Wenn wir jedoch von der Bibel ausgehen, brauchen wir das alles nicht, weil uns Gott anleitet, wie wir es richtig machen. So erhalten wir die richtige Motivation.
Jesus sagt: „Darum, wer diese meine Rede hört und tut, tut sie dergleich einem klugen Mann, der sein Haus auf den Felsen gebaut hatte.“ Wer die Bibel zum Maßstab macht und danach lebt, baut auf Felsengrund für die Ewigkeit.
Deshalb rufe ich besonders meine jungen Leute dazu auf, sich möglichst früh der Botschaft der Bibel zuzuwenden und sich am Wort Gottes zu orientieren. Auf diese Weise bleiben ihnen viele Irrtümer des Lebens erspart. Gott will ja, dass unser Leben gesegnet ist und dass wir durch diese Welt unter seinem Segen gehen. Das dürfen wir auch so erleben und tun.
Ich habe von einer 70-jährigen Afrikanerin gehört, die sich überlegte, was sie in dieser Zeit noch tun kann und wie sie ihr Leben einsetzen kann. Sie war Analphabetin und zudem blind. Was würden wir einem Menschen zutrauen, der blind, 70 Jahre alt und Analphabetin ist? Doch sie hatte eine Idee – und darauf kommt es an.
Sie ging zu einem Missionar, kaufte sich eine Bibel und bat ihn, Johannes 3,16 mit Farbe dick anzustreichen. Der Missionar dachte sich: „Was soll das? Sie kann das doch nie lesen, warum will sie es dann farbig hervorheben?“ Aber es war ihr Wunsch, und er tat es.
Sie nahm die Bibel und setzte sich vor eine Schule, wartete, bis die Kinder in der Pause herauskamen. Das war in einem französischsprachigen Land in Afrika. Sie rief die Kinder und fragte: „Wer von euch kann Französisch?“ Alle antworteten, dass sie es in der Schule lernen.
Dann sagte sie: „Wer kann das hier vorlesen, was rot markiert ist?“ Die Kinder lasen die Stelle vor, nämlich was Jesus gesagt hat: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“
Sie fragte die Kinder: „Habt ihr das verstanden?“ Sie antworteten: „Nein, was soll das heißen? Was ist das? Wir haben das nie gehört.“ Dann nahm sie sich Zeit, es ihnen zu erklären: „Schaut her, dieser Gott, der uns Menschen geschaffen hat, der diese Erde und die Welt gemacht hat, liebt uns alle, auch euch Kinder. Aber weil wir alle gesündigt haben, musste die Sünde bezahlt werden. Das hat Gott am Kreuz von Golgatha getan, und Jesus hat dafür gelitten. Wenn wir jetzt an ihn glauben und das annehmen, dann habt ihr ewiges Leben und kommt in den Himmel.“
Das war in drei Minuten erklärt. Die Kinder sagten: „Ja, wir haben es verstanden. Es war nicht so schlimm, du hast gut erklärt.“ So verstanden sie es.
Es ist bekannt geworden, dass durch diesen Dienst der Frau 24 Schüler zu Pastoren und Missionaren wurden. Ist das nicht beeindruckend, wie man ein Leben für das Reich Gottes nutzen kann und wie viel Frucht daraus entsteht?
Wir sind alle besser dran: Wir können sehen, sind jünger und haben viele Möglichkeiten. Wir können lesen und schreiben und haben unglaubliche Chancen. Haben wir schon einmal darüber nachgedacht, was wir tun könnten, wenn wir den Gedanken haben, von nun an dem Herrn zu dienen und überlegen, was wir machen?
Das Schöne daran ist, dass jeder sich einen eigenen Gedanken machen kann. Wir überlegen, was unser persönliches „Ding“ ist, und dann marschieren wir los und tun es.
Stellen wir uns vor, so viele Leute wie heute Abend hier sind – vielleicht vier oder mehr – und jeder hat eine solche Idee. Wenn jeder sagt: „Von nun an will ich dem Herrn dienen und überlege mir etwas, das dem Reich Gottes hilft“, was für eine Wirkung hätte das in dieser Welt! Unglaublich.
Denken wir darüber nach und lassen wir uns vom Herrn Jesus zur Tat rufen, damit wir mit der Zeit etwas anfangen und sie nicht vergeuden wie ein Geschwätz. Das wäre schrecklich. Wenn wir sterben müssen und am Ende heißt es: „Du hast dein Leben verbracht wie ein Geschwätz“, das wäre schlimm.
Die apobetische Ebene der Zeit: Zielsetzung und Lebenssinn
Jetzt komme ich zum fünften Aspekt der Zeit, das ist die Apobetik, wie ich das mit dem schönen Fremdwort genannt habe. Das deutsche Wort dafür wäre die Zielsetzung. Was ist das Ziel in der Zeit?
Der Apostel Paulus hat das gut und sehr kurz beschrieben, wie seine Zielsetzung im Leben war. Er sagt: "Ich vergesse, was da hinten ist, und strecke mich nach dem, das da vorne ist, und jage nach dem vorgestreckten Ziel, nach dem Kleinod der himmlischen Berufung Gottes in Christus." Er hat sein Leben ganz klar programmiert. Er marschiert jetzt mit Jesus; das ist seine Zielorientierung, koste es, was es wolle. Das ist das beste, das höchste Ziel, dem er folgt.
Was hat er ganz konsequent gemacht? Auch wenn er verfolgt wurde – manchmal musste er in einem Korb an der Stadtmauer heruntergelassen werden, um gerade noch zu entkommen – das hat ihn überhaupt nicht gestört. Er stand wieder auf wie ein Stehaufmännchen und ging weiter. Was hat dieser Mann Unglaubliches gewirkt mit dieser Zielsetzung!
Am Ende seines Lebens hält er Rückschau und sagt: "Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben gehalten." Ist das nicht ein schöner Rückblick? "Ich habe den Glauben gehalten." Der Glaube hat ihn in Bewegung gesetzt. Er hat viel gewirkt für das Himmelreich, vielen helfen können mit dem Evangelium, und das war ein guter Lebenssinn.
Die Bibel ist ein ganz besonderes Buch. Da finden wir Anleitungen zum Leben, Anleitungen für eine gute Ehe, Anleitungen für Kindererziehung – alles steht da drin in einem einzigen Buch. Das ist gewaltig! Die Bibel gibt uns auch gute Biografien. Wie kann unser Lebenskonzept gelingen?
Wir wissen, dass Politiker, wenn sie abtreten, oft ihre Memoiren schreiben. Das sind meist dicke Bücher, etwa 500 Seiten. Und was schreiben die Politiker dann? Sie schreiben, dass alles, was sie gemacht haben, richtig war, und begründen das. "Da habe ich mit dem das Gespräch gehabt und das, und ich habe gesagt, man sollte das so machen." So liest man diese Bücher von Politikern, weil sie immer eine Rechtfertigung geben. Dazu brauchen sie manchmal 500 Seiten, um das dem Volk mitzuteilen.
Die Bibel macht das ganz anders. Sie macht keine Biografien, die 500 Seiten lang sind. Die Bibel schafft es, in wenigen Sätzen die Biografie einer Person darzustellen. Da kann man nur staunen. Und ich kann nur sagen: So wünschte ich mir meine Biografie auch, wie wir sie hier und dort finden.
Im Alten Testament ist von einem Mann ganz besonders viel geschrieben, und das ist Mose. Mose war der Mann, der das Volk Israel durch die Wüste führte, der diese Aufgabe übernommen hatte und dabei sehr viel Not erlebt hat, weil das Volk widerspenstig war und nicht alles so tun wollte, wie sie es sollten.
Im Neuen Testament wird seine ganze Biografie kurz und prägnant zusammengefasst. Die Formulierung finde ich schön, und da steht in Hebräer 11,24-26: "Durch den Glauben wollte Mose, als er groß wurde, nicht mehr ein Sohn der Tochter des Pharao heißen, und achtete die Schmach Christi für größeren Reichtum als alle Schätze Ägyptens, denn er sah hin auf die Belohnung."
Das ist alles – das ist die ganze Biografie. Dieser Mann war als Kind ausgesetzt in einem Körbchen. Die Tochter des Pharao hat ihn aus dem Wasser gefischt und erzogen. Er hat alle Universitäten in Ägypten besucht. Er hätte der größte Heerführer seiner Zeit werden können, er hätte Pharao werden können. Ja, er hätte sich sogar in Gisi eine riesige Pyramide bauen lassen können. Die größte heute ist die Cheops-Pyramide, und er hätte sie noch ein paar Meter höher machen können. Dann wäre das heute die große Pyramide des Mose. Die Touristen würden hinfahren mit ihren Kameras und alles fotografieren: "Das ist die größte Demosepyramide." Das hätte er haben können, gar keine Frage. Diese Ausgangsposition hatte er.
Aber – es kommt anders. Hier steht: "Und achtete die Schmach Christi für größeren Reichtum als alle Schätze Ägyptens." Er hat gepfiffen auf Heerführer, auf Pharao, auf Pyramiden und auf sonst was. Stattdessen sagte er: "Ich folge diesem Jesus Christus, das ist mein Lebensziel." Damit ist alles gesagt.
So wird hier diese Biografie von Mose kurz und prägnant dargestellt. Geht es uns nicht auch so, dass wir sagen: So eine Biografie möchte ich auch einmal haben? Dass ich irgendwo in meinem Leben die Entscheidung getroffen habe: Alles, was mir diese Welt bietet, lasse ich hinter mir, und ich folge Jesus Christus.
Das ist die beste Biografie. Damit machen wir den größten Gewinn, so hat es Paulus auch gesagt, wenn wir diesem Jesus folgen. Darum rufe ich heute an diesem letzten Abend ganz besonders diejenigen auf, die das aufgeschoben haben, damit sie heute diese Entscheidung treffen und damit ihre Lebensbiografie schreiben.
Heute ist Biografietag, möchte ich sagen. Heute schreibst du, wie einmal deine Biografie in den Augen Gottes geschrieben wird. Das entscheidest du heute. Tu das. Entscheide dich richtig, damit deine Biografie gelingt und gut wird.
Ewigkeit: Eine neue Dimension jenseits der Zeit
Jetzt wissen wir, was Zeit ist. Die Bibel hat uns die fünf Aspekte der Zeit wunderbar erklärt. Alle diese fünf Aspekte kennen wir jetzt ganz genau. Wir müssen also nicht mehr Augustinus fragen, denn im Licht der Bibel erhalten wir die Antwort.
Nun kommen wir zur Ewigkeit. Was ist das eigentlich? Ich hielt irgendwo einen Vortrag, und danach kam eine junge Studentin zu mir. Sie sah sehr gut aus – hätte Miss World werden können oder Ähnliches. Sie war quicklebendig.
Und sie sagte zu mir – ich war ganz erstaunt: „Erklären Sie mir jetzt ganz genau, was Ewigkeit ist.“ Zunächst war ich überrascht. Ich dachte, sie würde vielleicht fragen, welchen Beruf sie ergreifen soll oder ob ich Erfahrungen habe, was man hier oder da machen kann. Aber sie interessierte sich für Ewigkeit. Das fand ich sehr bemerkenswert.
Ich fragte sie, warum sie das so auf den Punkt bringt. Darauf gab mir die Studentin folgende Antwort: „Wissen Sie, ich bin schwer herzkrank und muss operiert werden. Die Ärzte haben mir gesagt, ich habe nur eine kurze Lebensspanne. Dann ist das Irdische vorbei, und ich bin in der Ewigkeit. Deshalb will ich ganz konkret wissen, was Ewigkeit ist.“
Das fand ich sehr gut, wenn jemand das so genau wissen will. Darum werden wir auch die Antwort geben: Was ist Ewigkeit?
Es gibt ein Bild der Ewigkeit, das immer wieder genannt wird, aber ich sage gleich: Es ist falsch. Man sagt oft, man solle sich Ewigkeit so vorstellen: Man denkt sich das ganze Himalaya-Gebirge aus Diamant. Diamant ist das Härteste, was wir in dieser Welt kennen.
Und jetzt kommt alle tausend Jahre ein Vogel geflogen, der einmal an diesem Riesendiamanten, an diesem Himalaya-Gebirge, pickt. Wenn der Vogel den ganzen Berg abgepickt hat, dann ist eine Sekunde der Ewigkeit vergangen.
Was halten wir von diesem Bild? Es klingt schön, nicht? Aber es ist total falsch. Denn in diesem Bild wäre die Ewigkeit ein verlängertes Fließband, das bis in die Ewigkeit hineinreicht. Also ein ganz langes Fließband, das Millionen Kilometer oder mehr lang ist und mit einer bestimmten Geschwindigkeit fährt.
Aber Ewigkeit ist vom Phänomen her etwas ganz anderes als Zeit. Alle unsere Vorstellungen von Zeit müssen wir jetzt weit zurücklassen. Ewigkeit ist vom Wesen her etwas völlig anderes. Sie ist keine lineare Zeitachse, vielleicht auch keine dreidimensionale oder vierdimensionale Zeit, in der wir uns vorwärts, rückwärts, seitlich, hoch oder runter bewegen können.
In der Ewigkeit gibt es nicht mehr die Begriffe Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Stattdessen ist alles Gleichzeitigkeit. Wir brauchen in der Ewigkeit keine Videofilme oder Dias mehr, um uns anzusehen, wie es früher war. Alles ist ewige Gleichzeitigkeit.
Bei Gott ist alles gleichzeitig da. So wie Gott gleichzeitig auf das Fließband der Zeit schauen kann, um sich die Vergangenheit anzusehen und ebenso die Zukunft, was wir nicht können, so wird es einmal in der Ewigkeit sein.
Die Ewigkeit ist also zeitlos und niemals endend – sie ist ewig. Das ist der Bereich, in den wir jenseits der Todesmauer gelangen.
Gott hat uns so geschaffen, dass wir alle Ewigkeitsgeschöpfe sind. Das können wir aus dem Schöpfungsbericht in 1. Mose 2,7 erkennen: „Da machte Gott der Herr den Menschen aus der Erde vom Acker und blies ihm den lebendigen Odem des Lebens in seine Nase, und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“
Wie sind wir entstanden? Der Körper wurde aus Erde gemacht, und dann hat Gott seinen Odem in uns hineingegeben. Der Odem Gottes ist aber ewig. Damit sind wir Ewigkeitsgeschöpfe.
Das heißt, unsere Existenz wird niemals ausgelöscht werden. Was die Atheisten sagen – mit dem Tod ist alles aus – ist ein großer Irrtum. Jenseits der Todesmauer gibt es keine Atheisten mehr, weil sie alle sehen, dass wir Ewigkeitsgeschöpfe sind.
Das haben sie übersehen – etwas ganz Wichtiges, etwas Grundlegendes. Wir sind von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das heißt, wir bleiben in alle Ewigkeit existent.
Die zwei Bereiche der Ewigkeit: Himmel und Hölle
Und jetzt kommt etwas sehr Wichtiges, was wir lernen müssen, was uns die Bibel sagt: Es gibt jenseits der Todesmauer bezüglich der Ewigkeit zwei Bereiche, die wir deutlich unterscheiden müssen.
Der eine Bereich ist der Himmel, und der andere Bereich ist die Hölle. Davon hat Jesus sehr deutlich gesprochen, und darum betone ich das auch immer wieder so deutlich, damit uns das nicht irgendwie durch die Lappen geht. Das müssen wir unbedingt wissen, denn davon hängt ab, wie wir uns entscheiden.
Ich habe beim Studium der Bibel zwei grundlegende Sätze herausgefunden, die ich jetzt weitergeben möchte. Diese sollten wir uns unbedingt merken, denn sie sind sehr wichtig.
Der erste Satz lautet: Auf der Erde gibt es keine vorstellbare Situation, die so schön ist wie im Himmel. Noch einmal: Auf der Erde gibt es keine vorstellbare Situation, die so schön ist wie im Himmel.
Jetzt kommt der zweite Satz: Auf der Erde gibt es andererseits auch keine so furchtbare und schreckliche Situation wie in der Hölle. Auch diesen Satz wiederhole ich: Auf der Erde gibt es andererseits auch keine so furchtbare und schreckliche Situation wie in der Hölle.
Darüber wollen wir noch nachdenken, denn davon wird es abhängen, wie unsere Entscheidung aussehen wird.
Ich vergleiche zunächst einmal die Hölle und die Erde. Wir kennen ganz furchtbare Situationen, die es auf dieser Erde gibt. Wir wissen von Kriegen und Schrecknissen, von Folterungen und Verstümmelungen, von Plünderungen und Vergewaltigungen, von Mord und Totschlag, von Kindesentführungen, Mobbing an Arbeitsplätzen und Todesängsten bei Katastrophen.
Denken wir an Schiffsuntergänge, Flugzeugabstürze, Grubenunglücke, Großfeuer in Hotels und Ähnliches. All diese Dinge werden uns ständig in den Nachrichten mitgeteilt.
Aber bedenken wir: Alles dieses Schlimme, was es auf dieser Welt gibt, ist endlich. Es hört irgendwann auf. Auch das schlimmste Grubenunglück dauert nur ein paar Stunden, dann ist es vorbei. Entweder kommen wir noch heraus oder wir sind tot. Aber die Dauer dieses Unglücks ist begrenzt. Das ist etwas sehr Wichtiges, wie es in dieser Welt ist.
Wenn wir jetzt aber zur Hölle kommen, dann ist alles unbegrenzt. Es hört nie auf, es gibt keine Chance, dem überhaupt zu entkommen.
Der Herr Jesus erklärt uns das mit einem Ort, der bezeichnet wird als ein Ort der ewigen Pein, ein Ort der Verdammnis, ein Ort des ewigen und verlöschenden Feuers. Wir merken, diese Ausdrücke, die der Herr Jesus verwendet, sind ganz außergewöhnlich und weit entfernt von der Beschreibung dessen, was wir von dieser Erde kennen.
Das ist so grauenhaft und so schrecklich, gemessen an dem, was hier auf der Erde ist. Darum stimmt der Satz, den ich jetzt formuliert habe.
Wenn Jesus oder die Apostel die Erde beschreiben, wie schlimm das hier ist, dann sehen wir, dass das deutlich abgemildert ist im Vergleich zu den Aussagen zur Hölle.
Ich nenne mal ein paar Aussagen, wie diese Welt geurteilt wird: In Philipper 3 sagt Paulus: "Sie sind Feinde des Kreuzes Christi, ihr Ende ist die Verdammnis." Aber wenn es um die Erde geht, heißt es: "Die Welt vergeht mit ihrer Lust", "die ganze Welt liegt im Argen" oder "ungläubiges und verkehrtes Geschlecht." Wir sehen, das ist zwar negativ, aber weit abgemildert gegenüber der Beschreibung der Hölle.
Nun komme ich zu dem zweiten Satz: Der Himmel ist weitaus schöner als alles, was hier auf dieser Erde ist.
Wir kennen auf dieser Erde viele schöne Situationen. Es ist eine schöne Situation, wenn ein junger Mensch einen Ehepartner findet, sich verliebt und es zur Hochzeit kommt. Eine wunderbare Sache, die wir auf dieser Welt als besonderes Ereignis schätzen.
Oder wenn eine Frau ihr erstes Kind bekommt und sich über das freut, was sie zur Welt bringt. Oder ein Leistungssportler trainiert jahrelang, um vielleicht für drei Minuten auf dem Siegertreppchen zu stehen und dort seinen Preis zu erhalten. Oder ein Wissenschaftler bekommt den Nobelpreis und freut sich über diese Ehrung.
Das sind schöne Dinge dieser Welt, das kann man schon sagen. Aber wenn man das mit dem Himmel vergleicht, ist alles anders.
Da sagt die Bibel: Was kein Auge gesehen hat, kein Ohr gehört hat und nie in das Herz eines Menschen gedrungen ist, wird viel, viel erhabener und schöner sein als alles, was man sich je auf dieser Welt vorstellen kann.
An dem Ort, wo Jesus ist, wo wir ihn von Angesicht zu Angesicht sehen werden, und wo die Bibel uns sogar sagt, dass wir dem Herrn Jesus gleich sein werden.
Das sind Aussagen, die weit jenseits aller unserer Vorstellungen liegen, die wir uns hier auf der Erde auch nur machen können.
Wir sehen also, der Satz stimmt: Es gibt nichts auf dieser Erde, das vergleichbar wäre an Schönheit, an Größe, an Genialität mit dem Himmel.
Und es gibt auch nichts Schlimmeres, was wir von der Erde kennen, als das, was in der Hölle sein wird.
Das sind die Extreme. Jenseits der Todesmauer wird beides sehr extrem sein.
Persönliche Entscheidungen und der Weg zum Himmel
Ich hatte bei einem Vortrag über den Himmel und die Hölle gesprochen. Danach kam eine Frau zu mir und sagte: „Ich will Ihnen sagen, wo ich hin will.“ Ich antwortete, das müsse sie mir gar nicht sagen, das sei mir schon klar – sie wolle in den Himmel.
Doch dann sagte sie: „Ich will in die Hölle.“ Ich dachte: Jetzt hört es aber auf. Habe ich so falsch gepredigt? Wurde das, was ich gesagt habe, überhaupt nicht verstanden?
Sie erwiderte: „Doch, doch, das habe ich schon verstanden, aber ich will es Ihnen erklären.“ Sie sagte: „Schauen Sie mal, ich habe meine Mutter grenzenlos geliebt. Wir waren richtig gute Freunde, und sie ist jetzt gestorben. Nach dem, was Sie gesagt haben, hat sie nicht an Jesus geglaubt und ist deshalb in der Hölle. Weil ich meine Mutter so geliebt habe, möchte ich auch bei ihr sein – in Ewigkeit. Darum will ich in der Hölle sein.“
Ich sagte: „Überlegen Sie sich das noch einmal ganz genau. Eines müssen Sie bedenken: Die Hölle ist kein Ort der Familienzusammenführung. Selbst wenn Ihre Mutter dort ist und Sie dorthin wollen, werden Sie sie nicht finden. Gemeinschaft in der Hölle gibt es nicht mehr. Menschen, die sich auf der Erde geliebt haben, werden sich in der Hölle nur noch hassen. Das ist kein Ort der Liebe – die Liebe ist vorbei. Sie werden sie nicht finden, und selbst wenn, würden Sie sie hassen. Das ist die Qualität dieses Ortes, das muss man wissen.“
Außerdem fügte ich hinzu: „Sie wissen gar nicht genau, ob Ihre Mutter wirklich in der Hölle ist. Das können wir gar nicht beurteilen. Es kann sein, dass sie die Botschaft von Jesus doch noch gehört hat und sich in letzter Sekunde entschieden hat – so wie der Übeltäter am Kreuz, der zu Jesus sagt: ‚Jesus, denk an mich, wenn du in dein Königreich kommst.‘ Und Jesus antwortet ihm: ‚Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.‘“
Hätten wir die Mutter des Übeltäters gefragt: „Wo ist dein Sohn?“ – sie wäre in Tränen ausgebrochen und hätte gesagt: „Leider ist er in der Hölle. Er ist in jungen Jahren auf die schiefe Bahn geraten, wurde Verbrecher, die Römer haben ihn gekreuzigt, jetzt ist er in der Hölle.“ Das wäre ein Irrtum. Er kam mit Jesus zusammen und ist deshalb im Himmel.
Das können wir mit Gewissheit von keinem anderen sagen. Ich sagte zu der Frau: „Seien Sie vorsichtig, wohin Sie sich auf den Weg machen wollen. Kommen Sie zu Jesus, damit Sie in den Himmel kommen!“
Ein anderes Mal war ich bei einem Vortrag, stand am Büchertisch, und eine Frau kam auf mich zu. Sie sagte: „Wissen Sie, ich will Ihnen sagen, mein Baby ist im Himmel.“ Ich freute mich, fragte aber: „Wie kommen Sie dazu? Warum sagen Sie das?“
Sie erzählte: „Ich habe ein Kind bekommen, doch schon nach wenigen Wochen starb es. Ich habe es sehr geliebt. Nun ist es tot und wurde begraben. Es war so traurig. Da hat mir jemand ein Buch von Ihnen gegeben – ‚Das Buch und die anderen Religionen‘. Darin steht auf ein paar Seiten, dass den Kindern das Himmelreich gehört, dass die Babys im Himmel sind.“
Ich bestätigte: „Das stimmt, das hat Jesus gesagt.“ Sie sagte: „Hier hat mir das jemand geschenkt, ich habe es gelesen und war hocherfreut: Mein Baby wird also im Himmel sein. Wenn mein Baby schon im Himmel ist, will ich auch dort sein, wo mein Kind ist. Ich möchte auch im Himmel sein.“
So hat sie sich zu Jesus bekehrt, weil auch in dem Buch steht, wie das geht. Dann fand sie den Herrn Jesus und das Himmelreich. Ist das nicht schön?
An diesen Beispielen können wir erkennen, dass wir zum richtigen Ort aufbrechen: zum Himmel. Das ist der Ort, an dem es sich lohnt, eine Ewigkeit zu verbringen.
Ich möchte nicht ewig in der Hölle sein. Dort landen wir allerdings automatisch, wenn wir in diesem Leben nichts ändern und uns nicht bekehren. Das ist ein automatischer Weg in die Hölle.
Wenn man in den Himmel will, muss man sich zu Jesus bekehren. Darum rufe ich am letzten Tag dieser Veranstaltungsreihe: Komm zu Jesus, damit du in den Himmel kommst! Du bist viel zu schade für die Hölle, das ist doch klar. Dich brauchen wir im Himmel. Niemand hier soll ausgeschlossen sein.
Komm und mache es heute fest. Heute ist der letzte Tag, heute ist Himmelstag, heute ist Buchungstag. Heute schreibst du deine Lebensbiografie für die Ewigkeit. Das steht heute an – geh nicht einfach daran vorbei.
Ich rufe die Kinder, die Jugendlichen und alle, die sagen: „Ich habe keine Heilsgewissheit.“ Ja, die müssen wir haben. Wir müssen wissen, ob wir in den Himmel kommen.
Komm und mache es fest, damit du es ganz genau weißt. Wie kann ich durchs Leben gehen, ohne zu wissen, wo ich einmal hinkomme? Es geht um die Ewigkeit. Das ist nicht für drei Tage. Drei Tage kann man irgendwie überwintern, aber nicht die Ewigkeit.
Darum müssen wir das fest im Griff haben. Wir müssen genau wissen: Das ist mein Platz, und dorthin gehe ich.
Kommt alle, die das noch nicht festgemacht haben. Auch diejenigen, die früher einmal dabei waren, aber durch Lebensumstände abgekommen sind: Kommt wieder! Ich mache das neu fest. Ich will auf jeden Fall dabei sein.
Nutze diese Gelegenheit und lass dich hineinführen in den Raum mit dem roten Punkt im Seelsorgeraum. Dort können alle gleichzeitig kommen, keine Frage.
Vielleicht ist jemand eingeladen worden und man ist gemeinsam mit dem Auto hergekommen. Dann nehmen wir den anderen bei der Hand und bringen ihn mit dorthin. Das habe ich schon ein paar Mal erlebt.
Heute Morgen war es schön: Ein Kind, ich schätze etwa zehn Jahre alt, das sich schon bekehrt hatte und gläubig war, brachte ihre Großmutter an die Hand. Ist das nicht toll? Sie bringt die Großmutter mit. Da hat sie sich bekehrt.
Das ist ein wunderbares Bild, nicht wahr? Das ist es, was Jesus sagt: Führt sie herein, egal ob es die Nachbarin oder die Oma ist. Wir können kommen, weil die Tore des Himmels noch weit geöffnet sind.
Wenn wir erst einmal drüben sind, ist alles verschlossen. Dort wird nichts mehr entschieden. Entscheiden wird hier und heute.
Daher segne dich in dieser Entscheidung an diesem Abend. Mach es fest! Ich warte auf dich dort. Dann schlage ich meine Bibel auf, und wir werden den Weg erklären.
Wer schon dorthin kommt, hat schon die halbe Miete, er hat schon gewonnen. Darum müssen wir uns auf den Weg machen. Gott segne dich in dieser Entscheidung. Amen.
