Vielen Dank für die Fürbitte. Ohne Fürbitte können wir wirklich nichts ausrichten.
Wir befinden uns in Offenbarung 2,12-17.
Einführung in die Botschaft an Pergamos
Wir lesen Offenbarung 2,12:
Dem Boten oder Engel der Gemeinde in Pergamos schreibe: Da sagt der, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat: Ich weiß um deine Werke und wo du wohnst, da, wo der Thron des Satans ist.
Du hältst fest an meinem Namen und verleugnest nicht den Glauben an mich, auch nicht in den Tagen, in denen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde – dort, wo der Satan wohnt.
Ich habe jedoch ein Weniges gegen dich: Du hast solche, die an der Lehre Bileams festhalten, der bei Balak lehrte, einen Anlass zum Stolpern und Fallen vor die Söhne Israels zu werfen. Er brachte sie dazu, Götzenopfer zu essen und Unzucht zu begehen.
In dieser Weise hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse. Tue Buße! Wenn du das nicht tust, komme ich bald zu dir und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwert meines Mundes.
Höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Dem, der überwindet, werde ich zu essen geben von dem verborgenen Manna. Ich werde ihm einen kleinen weißen Stein geben, und auf dem Stein wird ein neuer Name geschrieben sein, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.
Pergamos ist eine Gemeinde, die der äußeren Verfolgung widerstanden hat, aber zugleich ihren Lehrer duldete und keine Gemeindezucht im eigentlichen Sinne ausgeübt hat.
Hier liegt eine ganz wichtige Botschaft an diese Gemeinde, an den Boten oder Engel der Gemeinde.
Der Engel der Gemeinde als Symbol der Gemeinde selbst
Wir haben gestern noch darüber nachgedacht – oder ich habe mit einem Bruder gesprochen – und dabei über den Ausdruck „der Bote der Gemeinde“ bzw. „der Engel der Gemeinde“ nachgedacht.
Beim Nachdenken darüber wurde uns klar, dass es tatsächlich so ist, wie wir es schon vermutet hatten: In dem Boten oder Engel wird die ganze Gemeinde angesprochen. Das wird immer wieder deutlich. Es richtet sich nicht einfach nur an einen Gemeindeleiter, dem eine Botschaft übergeben wird, und der dann etwas tun soll.
Indem an diesen Engel der Gemeinde geschrieben wird – was immer damit gemeint ist –, wird tatsächlich die Gemeinde selbst angesprochen. Dies wird auch dadurch betont, dass am Schluss steht: „Wer ein Ohr hat, der höre.“ Das heißt, jeder Einzelne muss hören, jeder Einzelne muss darauf eingehen und jeder Einzelne muss Buße tun, wo es nötig ist.
Die Stadt Pergamos – religiöses und wirtschaftliches Zentrum
Zuerst ein paar Informationen zu Pergamos: Heute heißt die Stadt Bergama und liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Smyrna. Damals war sie ein bedeutendes religiöses Zentrum.
Ich habe gelesen, dass Kaiser Augustus ursprünglich plante, diese Stadt zur Hauptstadt der Provinz Asia zu machen. Später wurde jedoch Ephesus zur Hauptstadt ernannt. Pergamos war eine Stadt von großer Bedeutung und ein religiöses Zentrum. Dort befand sich auch ein Tempel des Kaiserkults, ein sogenannter Augustus-Tempel, der dem Kaiser Augustus und der Göttin Roma geweiht war. Kaiserliche Tempel, also Tempel des Kaiserkults, wurden im Jahr 29 vor Christus errichtet.
In Pergamos gab es außerdem einen riesigen Zeusaltar. Von diesem Zeusaltar existiert eine Rekonstruktion in Berlin, die aus Fragmenten der Ausgrabungen gefertigt wurde. Der Altar misst etwa 33 mal 35 Meter. Zurzeit wird die Rekonstruktion renoviert. Es ist auf jeden Fall interessant, diese in Berlin zu besichtigen, wenn die Renovierung abgeschlossen ist oder vielleicht schon abgeschlossen wurde.
Neben dem Zeusaltar gab es auch den Tempel des Asklepios Soter. Wer ist das? Asklepios ist ein Schlangengott, der Heilgott Esculap. Er ist der Gott der Mediziner und der Medizin. Die Mediziner verwenden bis heute das Symbol der Schlange, zum Beispiel auf Apotheken-Schildern. Dieses Symbol stammt höchstwahrscheinlich von Asklepios.
Pergamos war nicht nur ein religiöses, sondern auch ein wirtschaftliches Zentrum. Die Stadt wurde besonders durch die Herstellung von Pergament bekannt. Pergament ist ein Schreibmaterial, das aus Tierhäuten besteht. Es wurde bereits ab dem zweiten Jahrhundert vor Christus hergestellt. Viele Manuskripte, darunter auch biblische Manuskripte, wurden auf Pergament geschrieben. Allerdings sind viele dieser Manuskripte nur in Fragmenten erhalten.
Hier muss ich eine Korrektur anbringen: Nicht das Pergament, sondern das Papyrus ist schlecht erhalten. Papyrus besteht aus Schilf und zerfällt schnell. Pergament hingegen hat sich besser erhalten. Auf Pergament wurden Rollen gefertigt, die langlebiger waren als das Papyrus, das schon viel früher verwendet wurde. Auch von Papyrus gibt es einige Fragmente, darunter biblische Fragmente, aber auf Pergament sind deutlich mehr Manuskripte erhalten geblieben.
Heute sind etwa sechstausend Handschriften vom Neuen Testament bekannt, wobei nicht alle vollständig sind. Es handelt sich um Handschriften von Teilen des Neuen Testaments.
Zusammenfassend war Pergamos ein sehr wichtiges Zentrum – wirtschaftlich, religiös und kaiserlich, insbesondere im Zusammenhang mit dem Kaiserkult.
Die Selbstvorstellung Jesu und die Bedeutung des Schwertes
Der Herr Jesus stellt sich vor. Er sagt dies als derjenige, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat. Interessant ist, dass hier eine Eigenschaft aus Kapitel 1 hervorgehoben wird: Jesus wandelt mitten unter den Leuchtern.
Das Schwert erinnert einerseits daran, dass er sagt: „Ich werde dir kommen.“ Er droht mit Gericht, wenn keine Buße getan wird. In Vers 16 heißt es: „Wenn du nicht Buße tust, komme ich dir bald und werde Krieg führen mit dem Schwert meines Mundes.“
Das Schwert ist hier natürlich eine symbolische Sprache. Es geht aus dem Mund hervor. In einer Vision ist das immer so, es gibt viele Bilder. Das Bild, das hier verwendet wird, ist das Wort Gottes. Es ist wie ein Schwert, das aus dem Mund Jesu hervorkommt. Es ist also kein buchstäbliches Schwert.
Jesus hat das Schwert bereits in der Vision gesehen. Wir müssen das jedoch übertragen und können es nicht eins zu eins nehmen, was in der Vision gesehen wird. Aber er sagt: „Derjenige, der das zweischneidige Schwert hat.“ Das ist das Wort Gottes. Und das Wort Gottes schneidet, wie es in Hebräer 4,12 heißt.
Das Schwert erinnert auch an Bileam. In dieser Geschichte, die in der Botschaft erwähnt wird, kommt Bileam vor. Dort gab es auch einen Engel mit einem Schwert, der Bileam aufhielt. Die Eselin sah das Schwert und ging nicht weiter.
Später wurde Bileam mit dem Schwert getötet. Das steht in 4. Mose 31,8 und in Josua 13,22.
Also stellt sich der Herr Jesus vor mit den Worten: „Derjenige, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat.“ Und er sagt: „Ich weiß, wo du wohnst.“
Die Bedeutung des Wohnens der Gemeinde und der Thron des Satans
Hier wird das Wohnen der Gemeinde betont. Ich weiß, wo du wohnst – dort, wo der Thron des Satans ist.
Die Gemeinde Jesu auf der Erde wohnt ja irgendwo auf der Erde. Überall, wo Gemeinde Jesu ist, wohnt sie. Aber in der Bibel wird stark betont, dass die eigentliche Wohnung nicht hier auf der Erde ist. Die eigentliche Wohnung ist im Himmel, so auch im Buch der Offenbarung.
Im Kapitel zwölf wird das deutlich. Die Gläubigen werden als diejenigen dargestellt, die im Himmel ihre Wohnung haben. Kapitel zwölf, Vers zwölf sagt: „Seid fröhlich, ihr Himmel und die, die in ihnen wohnen.“ Das sind die, die im Himmel ihre Wohnung haben. Das ist also die eigentliche Wohnung der Gläubigen.
Die Gemeinde ist somit eigentlich ein Fremdling auf der Erde. Doch man muss ja mit dem Körper auf der Erde wohnen. Deshalb heißt es: „Ich weiß, wo du wohnst.“ Nämlich dort, wo der Thron des Satans ist.
Hier kommt wieder der Satan vor. Wir erinnern uns an das Thema „Überwinden“. Gestern haben wir besprochen: Was soll überwunden werden? Wer ist der Feind? Hier wird der Feind wieder genannt: der Satan. Dieser Feind ist ernst zu nehmen, weil er so mächtig und listig ist.
In Pergamos hat er einen Thron, einen großen Thron. Dort ist der Zeusaltar, der Kaiserkultaltar oder der Tempel des Kaisers, und dort gibt es den Schlangenkult. Dort ist alles Mögliche vom Teufel vertreten.
Der Satan wohnt natürlich nicht nur in Pergamos. Das war den Christen damals klar. Sie wussten, dass der Herr Jesus gesagt hat, der Satan sei der Fürst dieser Welt. Er wohnt überall, aber in Pergamos ganz besonders – dort, wo diese religiöse Irreführung herrscht.
In Epheser 4, Vers 27 steht, dass man dem Satan keinen Raum geben soll. Vielleicht lesen wir das: Epheser 4, Vers 25 bis 27. Dort geht es um das Thema Zorn.
In Vers 25 wird von der Lüge gesprochen, in Vers 26 vom Zorn: „Lasst die Sonne nicht untergehen über eurer Erzürnung.“ Und in Vers 27 heißt es: „Gebt auch nicht dem Teufel Raum.“ Ich hoffe, es steht bei euch auch so da.
Im Griechischen steht dort „Diabolos“ für den Teufel. Dem Teufel wird überall dort Raum gegeben, wo man der Sünde Raum gibt. Wir unterscheiden gern zwischen okkulten Sünden und anderen Sünden. Aber in gewissem Sinn hat jede Sünde mit dem Teufel zu tun. Äh...
Lob für die Treue in Pergamos trotz Verfolgung
Offenbarung Kapitel 2, Vers 13: Ich weiß, wo du wohnst, dort, wo der Thron des Satans ist, und du hältst fest an meinem Namen.
Hier folgt nun die Anerkennung, das Lob: Du hältst fest an meinem Namen, und das ist sehr, sehr schön. Die Christen von Pergamos waren Kämpfer für den Herrn. Sie hielten fest an dem Namen Jesus, das heißt an seiner Person. Du hast meinen Glauben nicht verleugnet – also den Glauben an mich, den Glauben des Evangeliums, den Glauben der Bibel. Sie haben sich zum richtigen Glauben bekannt, sich zur Wahrheit dieses Glaubens gestellt und selbst auf diesen Herrn vertraut. Das ist wunderbar.
Auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, dort, wo der Satan wohnt. Es war eine sehr schlimme Zeit, und sie mussten einiges durchmachen in Pergamos. Antipas, ein treuer gläubiger Mann aus Pergamos, verlor sein Leben nur, weil er für Jesus Christus Zeugnis ablegte – treu bis zum Ende. Und sie haben sich dazu bekannt, sie haben den Mund nicht verschlossen.
Später lesen wir in Offenbarung Kapitel 3, Vers 14, dass der Herr Jesus als der treue Zeuge vorgestellt wird: „Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge.“ Auch in Kapitel 1, Vers 5 wird er bereits als der treue Zeuge bezeichnet. Was der Herr Jesus Christus für Gott war – ein treuer Zeuge –, das war Antipas für den Herrn Jesus Christus. Er war ein treuer Zeuge und ist ein Märtyrer geworden.
Antipas – ich weiß nicht, ob das ein Zufall ist, aber der Name ist interessant: „Anti“ bedeutet „gegen“ und „Pas“ bedeutet „jeden“ – also „gegen jeden“. Wenn man so kompromisslos ist und bleibt wie Antipas, dann findet man sich plötzlich gegen jeden gestellt. Jeder ist gegen mich, gegen einen oder gegen ihn. Antipas hat das getan, was auch die Christen von Smyrna getan haben: Er war treu bis zum Tod.
Das, was er den Smyrnern so ans Herz gelegt hat – „Fürchte dich nicht! Sei treu oder werde treu bis zum Tod!“ – hat er selbst gelebt. Er ist treu geworden bis zum Tod. Das ist ein großes Lob für Pergamos, für die Christen dort. Sie haben gekämpft und der harten Verfolgung Widerstand geleistet.
Tadel wegen Duldung falscher Lehren
Vers 14 enthält nun den Tadel. Der Herr sagt: „Ich habe ein Weniges gegen dich.“ Also nur etwas Kleines hat er gegen sie. Im Großen und Ganzen ist der Herr sehr zufrieden mit Pergamos. Aber in einem Punkt waren sie nicht aufmerksam genug.
„Ich habe ein Weniges gegen dich, du hast dort, also bei euch dort, die, die an der Lehre Biliams festhalten.“ Es steht nicht, dass sie gelehrt haben. Möglicherweise haben sie auch gelehrt, das weiß ich nicht. Aber jedenfalls ist es Tatsache, dass dort solche sind, die an der Lehre Biliams festhalten – also an einer offensichtlichen, ganz, ganz bösen Irrlehre.
Wir werden uns noch ein bisschen Gedanken darüber machen, was das für eine Irrlehre ist. Aber wie es so ist in diesen Botschaften, spricht der Herr sehr stark immer angelehnt an das Alte Testament.
In der nächsten Botschaft erwähnt er eine Prophetin namens Isebel. Nun weiß jeder, der das Alte Testament liest, wer Isebel ist. Es ist ja klar, dass hier eine Anlehnung an das Alte Testament vorliegt. Und hier ist der Bileam, der ja auch bekannt war.
Wir müssen jetzt nicht meinen, dass es irgendwelche Bileamiten waren, die dort in Pergamos waren. Das ist natürlich eine Bildersprache. Der Herr verwendet hier eine Assoziation an den Bileam aus dem Alten Testament. Er erklärt sogar, dass dieser Bileam den Balak lehrte, einen Anlass zum Stolpern vor die Söhne Israels zu werfen, damit sie Götzenopfer essen und Unzucht begehen.
Die Geschichte von Bileam und Balak – Versuch der Verführung
Wer war Bileam und was war seine Lehre?
Bileam war ein Prophet. Es wird nicht gesagt, dass er ein Prophet eines falschen Gottes war, sondern es scheint, dass er ein Prophet Gottes war, denn Gott hat offensichtlich zu ihm gesprochen.
In 4. Mose 22–24 wird die Geschichte von Bileam über drei Kapitel erzählt. Wir wollen sie jetzt nicht vollständig lesen, aber uns kurz daran erinnern: König Balak von Moab hatte ein Problem. Ein Volk namens Israel war in sein Land gekommen, ein Wandervolk. Balak fürchtete sich, dass sich Israel ausbreiten und ihm den Thron streitig machen könnte. Israel lagerte in der Wüste, und Balak fühlte sich bedroht.
Er stellte sich die Frage: Wie werde ich Herr über das Volk Gottes? Interessanterweise denkt er an Bileam. Der Name Bileam bedeutet „Herr über das Volk Gottes“. „Ba'al“ heißt im Hebräischen „Herr“ und „Am“ bedeutet „Volk“. Der Name Bileams bedeutet also „Herr über das Volk“. Hier bezieht es sich auf das Volk Gottes.
Balak schickt seine Boten zu Bileam und gibt ihnen viel Geld mit. Sie sollen Bileam anheuern, um die Kinder Israels zu verfluchen. Bileam sagt, er müsse zuerst den Herrn fragen. Gott antwortet ihm, dass er Israel nicht verfluchen soll. Daraufhin sagt Bileam den Boten, dass er nicht mit ihnen gehen wird, da der Herr es ihm nicht aufgetragen hat.
Die Boten kehren zum König zurück und berichten, dass Bileam nicht kommen will. Balak denkt: „Dann müssen wir mehr Geld bieten.“ Also schicken sie Boten mit noch mehr Geld. Bileam fragt erneut Gott, und diesmal erlaubt Gott ihm, mitzugehen, aber er darf nur das sagen, was Gott ihm befiehlt.
Bileam zieht also mit den Boten los, doch Gott will ihm eine Lektion erteilen. Er zeigt ihm, dass Bileam eigentlich ungehorsam ist, denn das erste Wort Gottes galt: Er sollte nicht mitgehen. Auf dem Weg wird Bileam von einem Engel mit dem Schwert aufgehalten, der den Weg versperrt. Der Esel sieht den Engel und weigert sich weiterzugehen. Bileam wird zornig und schlägt den Esel. Schließlich beginnt der Esel zu sprechen, und Bileam erkennt, dass Gott nicht mit ihm ist.
Trotzdem soll Bileam weiterziehen, aber er darf nur das sagen, was Gott ihm aufträgt. Am Ende sagt Balak zu Bileam, er solle das Volk verfluchen. Doch Bileam segnet das Volk stattdessen. Balak ist entsetzt: Er hat viel Geld bezahlt, damit Bileam Israel verflucht, aber Bileam segnet sie.
Er konnte Israel nicht verfluchen, weil Gott sie gesegnet hatte.
In der Geschichte aus 4. Mose 22–24 endet die Erzählung hier. Doch später, in 4. Mose 31,16, erfahren wir mehr über Bileam und Balak. Die Sache ging weiter: Balak und Bileam sprachen miteinander. Balak sagte, sie müssten etwas unternehmen, um das Volk doch noch zu verfluchen, denn so ginge es nicht.
Bileam hatte die Idee, das Volk zum Sündigen zu verleiten. Denn wenn das Volk sündigt, ist es verflucht. Wie macht man das? Ein Volk, das für den Herrn kämpft und ihm treu ist, das unterwegs für Gott ist, wie bringt man es dazu zu sündigen?
Bileam riet, die schönsten Mädchen zu nehmen und die Israeliten zu einem Fest einzuladen. Die Mädchen sollten vor den israelitischen Soldaten tanzen. Das funktionierte. Dieser Trick ist nicht neu und wurde auch von anderen angewandt. Beispielsweise benutzten die Katholiken bei den Hugenotten Frauen, um die hugenottischen Führer sexuell zu verführen. Dieser Trick funktionierte oft.
So feierten die Israeliten ein Fest mit den Moabitern und ihren jungen Mädchen. Dabei wurden sie zur Unzucht verleitet, also zu Ehebruch und außerehelichem Geschlechtsverkehr, und brachten Götzenopfer dar. Das war schrecklich.
Pinchas, ein sehr treuer Mann, war so erbost darüber, dass er einen israelitischen Soldaten und eine moabitische Frau aufspießte. Daraufhin sandte der Herr eine Plage über das Volk. 24.000 Israeliten starben an diesem Tag durch die Plage. Doch als Pinchas so treu handelte, stoppte die Plage.
Der Rat Bileams war also, das Volk zur Sünde zu verleiten. Er wollte das Volk Gottes dazu bringen, sich mit der Welt einzulassen und zu feiern. Im Englischen gibt es dazu einen Ausdruck: „play footsie with the world“. Das bedeutet, mit der Welt ein bisschen zu „füßeln“, also sich anzunähern, zu flirten oder anzubandeln.
Das war der Trick, mit dem Ziel, dass die Menschen Lust auf die weltlichen Begierden bekommen.
Geistliche Bedeutung von Unzucht und Götzendienst
Geistlich betrachtet bedeutete Unzucht damals tatsächlich körperliche Unzucht. Gleichzeitig war es aber auch geistliche Unzucht, denn das israelitische Volk war das Bundesvolk Gottes. Das heißt, sie waren mit Gott verheiratet. Gott selbst sagt im Hesekielbuch und an anderen Stellen, dass er der Herr und Eheherr des Volkes Gottes ist. Sie sind die Tochter Zion, die er sich anvertraut oder angelobt hat.
Wenn man den Ehemann verlässt und anderen Götzen Opfer darbringt, dann ist das geistlicher Ehebruch. Es handelte sich also nicht nur um fleischlichen Ehebruch oder Unzucht, sondern auch um geistliche Unzucht. Diese zeigte sich darin, dass sie Götzenopferfleisch gemeinsam aßen und den Götzen, nämlich Baal, opferten.
Pergamos wird als ein Ort beschrieben, an dem diese harte Lehre vertreten wurde. Dort gab es Menschen, die diese Lehre anhingen. Man kann sich das so vorstellen: Die israelitischen Soldaten, die mit den Moorbitterinnen feierten, wären im Kampf gegen Feinde bereit gewesen, bis zur Erschöpfung zu kämpfen und sogar zu sterben. Doch in dieser Hinsicht wurden sie schwach. Sie feierten mit der Welt, und dieser Trick wurde immer wieder vom Satan angewandt. Offensichtlich war das ein Problem.
Es wird nicht gesagt, dass alle Bewohner von Pergamos so handelten. Aber es gab dort solche Leute, die diese Lehre vertraten, und die anderen taten nichts dagegen. Das heißt, in ihrer Mitte wurden Menschen geduldet, die eine große Gefahr für die Gemeinde darstellten. Die Gemeinde selbst schlief sozusagen und unternahm nichts.
Nicht die gesamte Gemeinde trieb Unzucht oder aß Götzenopferfleisch. Das taten sie nicht. Aber sie duldeten Menschen, die an der Lehre Bileams festhielten, in ihrer Mitte. Ob diese Menschen gläubig waren oder nicht, spielte dabei keine Rolle. Wichtig ist, dass sie in der Gemeinde geduldet wurden.
Bileam als Feind des Volkes Gottes
Später, oder vielleicht jetzt, soll ich noch etwas zu Bileam sagen. Bileam wurde durch seine Verbindung mit dem weltlichen moabitischen König zum Feind des Volkes Gottes. Bileam war eigentlich ein Prophet Gottes, und Gottes Wort war in seinem Mund. Doch durch seinen Rat und die Verbindung, die er mit dem moabitischen König einging, wurde er durch Geld angeheuert und zum Feind des Volkes Gottes. Er wurde zum Herrscher und Überwinder des Volkes.
Es geht darum, wie man das Volk Gottes überwinden kann. Das Thema ist „überwinden“. Wie kann man das Volk Gottes überwinden und Herr über das Volk werden? So wird Bileam, der eigentlich Gottes Wort im Mund führt, zum Feind des Volkes Gottes.
Es ist interessant, dass die Israeliten – versetzen wir uns einmal in die Zeit des ersten Jahrhunderts – vom Herrn Jesus als „Synagoge Satans“ bezeichnet werden. Diese Bezeichnung findet sich in der Botschaft an die Gemeinde in Smyrna. Das waren Israeliten, die eigentlich das Wort Gottes im Mund führten, denn das Alte Testament war ihnen anvertraut. Die Israeliten predigten treu, was Mose gelehrt hatte.
Einerseits führten sie also Gottes Wort im Mund, andererseits wurden sie zu Götzendienern, weil sie ihren „Ehemann“ verworfen hatten. Die Juden wurden zu Götzendienern. Warum? Der Herr Jesus kam und sagte, dass das neue Opfer, das einzige gültige Opfer, sein Opfer sei. Die Opfer, die weiterhin im Tempel dargebracht wurden, galten nicht und konnten nicht helfen, um vor Gott gerecht zu werden.
Doch die Juden lehrten, dass das Opfer Jesu nichts gilt und nur ihre eigenen Opfer etwas bedeuten. Im Hebräerbrief wird dieses Thema ausführlich behandelt. Dort heißt es, dass, wenn man zum Judentum zurückkehrt, kein Opfer mehr für einen übrigbleibt. Diese Warnung richtete sich an hebräische Christen, die damals in Versuchung waren, zum Judentum zurückzukehren.
Die Feinde waren die Juden, die versuchten, die Christen zurückzulocken, und sie spotteten über die Christen. Der gesamte Hebräerbrief wurde an die Christen jener Zeit geschrieben, um sie vom Abfall abzuhalten. Der Autor malt ihnen vor Augen, wie schrecklich und furchtbar dieser Schritt wäre – wahrer Abfall im Sinne des Wortes. Wer so handelt, schlägt Gott ins Angesicht und sündigt mit erhobener Hand oder erhobener Faust.
Dann gibt es kein Opfer mehr für ihn, sondern nur noch das Warten auf das furchtbare Gericht Gottes. Warum? Weil alle Opfer nichts helfen. Man kann hunderte Stiere, Schafe und andere Tiere im Tempel opfern, doch das wird einen nicht wohlgefällig machen vor Gott. Wer in dieser Zeit, als Christus verworfen wurde, zum Judentum zurückkehrt, ist ein Götzendiener und Teil der „Synagoge Satans“.
Ob diese Bileams Anhänger Juden waren, weiß ich nicht. Aber diese Lehre war vorhanden: geistlicher Götzendienst und geistlicher Ehebruch oder geistliche Unzucht. Das Wort „Unzucht“ kommt häufig in der Offenbarung vor. Dort wird von einer Hure gesprochen, die Babel heißt, aber eigentlich nicht Babel ist. Es handelt sich um die große Stadt, die geistlich Sodom und Ägypten genannt wird, wo der Herr gekreuzigt wurde.
Die große Stadt Babel ist eine Hurenstadt, die die Propheten und Apostel auf dem Gewissen hat. Das ist zwar nicht das Thema, aber ich möchte zeigen, dass geistliche Unzucht damals bedeutete, sich vom lebendigen Gott abzuwenden und einem Götzen zuzuwenden.
Die Juden haben das zuerst getan: Sie wandten sich von Gott ab und wurden Götzendiener, indem sie Christus verworfen haben. Wer Christus, den Ehemann, verwirft, wird zum Ehebrecher. Im Jakobusbrief heißt es ähnlich: „Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen!“ Dort steht auch, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist.
Damals war die Welt die jüdische Welt. Der Jakobusbrief richtet sich an Judenchristen, die sich noch in Synagogen trafen. Für uns ist das nicht entscheidend, aber wir können diese Aussagen übertragen, und dann wird das Thema sehr, sehr wichtig.
Die Welt als Feind und die Gefahr der Vermischung
Das heißt, was damals die Welt war, nämlich die israelitische Welt, ist für uns heute zweifach relevant. Einerseits steht sie für die falsche religiöse Welt, von der wir heute viele Religionen um uns herum haben. Andererseits repräsentiert sie auch die gottlose Welt. Wir haben also die Welt im doppelten Sinne vor uns: Zum einen eine religiöse Welt, die falsch ist, und zum anderen eine gottlose Welt.
Es geht hier um zwei Dinge: Götzen, Opferfleisch und Essen sowie Unzucht. Dabei meine ich nicht, dass der Herr Jesus meinte, die Anhänger Bileams hätten es einfach locker genommen und mit anderen Frauen geschlafen. Das hätten die Christen doch sehr schnell bemerkt und entsprechend gehandelt. Das war nicht in erster Linie das Problem, sondern die geistliche Unzucht.
Das Essen von Götzenopferfleisch war eigentlich kein grundsätzliches Problem. Paulus sagt, man kann ruhig Götzenopferfleisch essen, wenn man zum Beispiel auf den Markt kommt. Dort wird Fleisch vom Zeus-Tempel verkauft, das dort geopfert wurde. Man muss nicht unbedingt nachforschen, ob das Fleisch tatsächlich im Tempel geopfert wurde oder nicht. Paulus sagt, ihr könnt alles essen.
Aber wenn euch jemand sagt, dass das Fleisch vom Götzentempel stammt, dann sollt ihr es nicht essen. Warum? Wegen des Gewissens der Person, die euch das sagt. Paulus betont hier, dass der Dämon nicht im Fleisch steckt. Das ist Unsinn, genauso wenig wie der Dämon in homöopathischen Kügelchen steckt. Ich bin zwar gegen Homöopathie, aber der Dämon steckt nicht in den homöopathischen Kügelchen. Das ist Unsinn.
Die gefährliche Philosophie dahinter ist heidnisch, aber das ist ein anderes Thema. Ich möchte zeigen, dass der Dämon nicht im Fleisch steckt, so wie Paulus es in 1. Korinther 8 und 1. Korinther 10 erklärt. Er geht dort zweimal auf diese Frage ein.
Allerdings sagt Paulus auch, dass ihr nicht am Tisch der Götzen sitzen dürft. Ihr sollt nicht in den Götzentempel gehen und auch nicht gemeinsam mit ihnen Götzendienst feiern. Ihr dürft euch überhaupt nicht mit dem Götzenkult verbinden. Wollt ihr den Herrn eifersüchtig machen? Der Herr wird eifersüchtig, denn er ist euer Ehemann. Wenn du zu jemand anderem gehst – so wie meine Frau eifersüchtig wäre, wenn ich zu einer anderen Frau ginge – so ist auch der Herr eifersüchtig, wenn wir zu einem anderen Herrn gehen.
Hier ist also die Rede vom Essen des Götzenopferfleisches, aber das war nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist das geistliche Götzenopferfleischessen, das dahintersteckt. Es geht darum, dass geistlicher Götzendienst stattfindet, wenn man sich mit ihnen verbindet.
Das waren vielleicht Juden, ich weiß es nicht. Aber geistliche Unzucht und geistlicher Götzendienst sind sehr, sehr gefährlich. Das können wir auf heute genauso anwenden wie auf damals. Wir können die Situation der Christen in Pergamos eins zu eins auf unsere heutige Lage übertragen und daraus viel lernen.
Geistlicher Ehebruch und die Liebe zur Welt
Also geistlicher Ehebruch – was ist geistlicher Ehebruch? Wir brauchen nur nachzuschauen, was Jakobus gesagt hat. Jakobus 4,4: „Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes dar.“
Geistlicher Ehebruch, geistliche Unzucht und geistlicher Götzendienst – wenn wir es so ausdrücken wollen – bedeutet, dass man sich etwas anderem zuwendet als Gott. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Das ist ein positiver Ausdruck.
Der negative Ausdruck lautet: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Das ist dieselbe Aussage. Ob ich zu meiner Frau sage: „Du sollst mich lieben von ganzem Herzen“, oder ob ich sage: „Du sollst keine anderen Männer neben mir haben“, ich meine dasselbe.
Ich will hundert Prozent von deiner Liebe und nicht neunzig Prozent, während an zehn Prozent der Tage deine Liebe jemand anderem gehört. Das wäre furchtbar.
So will es Gott auch. Gott will hundert Prozent unserer Liebe haben und nicht, dass zehn Prozent davon jemand anderem gehören. „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ – das ist die zentrale Forderung.
Es geht hier also um das Thema Liebe zur Welt, geistlicher Ehebruch und geistlicher Götzendienst. Und dabei wird Gott eifersüchtig.
Was bedeutet Liebe zur Welt?
Jetzt stellt sich natürlich die nächste Frage: Was bedeutet Liebe zur Welt? Es wird viel über Weltlichkeit gesprochen und darüber, was weltlich ist. Dabei streiten sich die Christen oft, was als weltlich gilt. In Schottland gab es sogar Streit darüber, ob man schwarze oder blaue Socken tragen darf. Wer am Sonntag keine schwarzen Socken anhatte, galt als weltlich. Also: Was ist jetzt weltlich und was nicht?
Wir müssen in die Bibel schauen. Die Bibel macht uns sensibel dafür, zu verstehen, was dem Herrn gefällt und was nicht. Johannes gibt uns dabei auch eine Hilfe. Im ersten Johannesbrief, Kapitel 2, Vers 15, schreibt derselbe Johannes, der auch die Offenbarung verfasst hat, an Christen: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.“ Die Liebe zum Vater und die Liebe zur Welt schließen sich aus.
Denn alles, was in der Welt ist – die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens – stammt nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihren Begierden. Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.
Ich habe den ersten Johannesbrief einmal studiert, und das war sehr interessant. Wenn man das Thema „Welt“ im ersten Johannesbrief betrachtet, gibt es drei zentrale Aussagen, die mir sehr geholfen haben. Die erste Aussage findet sich in Kapitel 2, Vers 17: Die Welt vergeht und ihre Lust mit ihr. Die zweite Aussage steht in Kapitel 3, Vers 1: „Seht, welche Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen. Deshalb kennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht kennt.“ Die Welt kennt uns Gläubige also nicht wirklich.
Die dritte Aussage steht in Kapitel 3, Vers 13: „Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn die Welt euch hasst.“ Und ich habe noch eine vierte Aussage gefunden, nämlich in Kapitel 5, Vers 19: „Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt im Bösen.“
Das ist sehr interessant: Die Welt vergeht, die Welt kennt uns nicht, die Welt hasst uns sogar, und sie liegt im Bösen – im Schoss Satans. Die Welt liebt uns nicht. Es ist ein gefährliches Spiel, jemanden zu lieben, der einen nicht liebt. Wenn ich jemanden liebe, der mich hasst, ist das problematisch.
Simson kann euch eine Geschichte erzählen: Er liebte eine Philisterin, die im Herzen immer eine Philisterin blieb. Philister sind trügerisch, das wusste schon Abraham. Philister kann man nicht vertrauen. Wenn du eine Philisterin liebst, liebt sie das Geld oft mehr als dich.
So kam es, dass andere Philister zu ihr sagten: „Komm, wir haben ein bisschen Geld, und jetzt schau, woher Simson seine Kraft hat.“ Sie spielte ihm etwas vor, log ihm vor, um herauszufinden, wo seine Kraft liegt. Es ist ein gefährliches Spiel, jemanden zu lieben, der einen hasst.
Deshalb sagt Johannes: Liebt nicht die Welt, denn die Welt hasst euch.
Was ist also die Welt? Die Welt ist ein ganzes System, ein gottentfremdetes System. Es sind Menschen, aber auch Dinge, mit denen die Welt lockt. Die Welt ist ein System, das das Herz des Gläubigen von Jesus Christus weglocken will.
Das sagt Johannes in 1. Johannes 2, Verse 15 und 16: „Liebt nicht die Welt, die Welt vergeht.“ Und weiter: „Warum soll man die Welt nicht lieben? Weil alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens ist, nicht vom Vater, sondern von der Welt.“
Drei Dinge nennt er: Lust des Fleisches, Lust der Augen und Stolz des Lebens, also ein irdisches Großtun, Hochmut.
Es ist interessant: Unsere Wünsche lassen sich in drei Kategorien einteilen. Erstens, wir möchten etwas genießen. Zweitens, wir möchten etwas haben. Drittens, und das ist das Wichtigste, wir möchten etwas sein.
Das ist an sich nicht schlecht. Es ist gut, dass wir etwas genießen wollen, gut, dass wir etwas haben wollen, und gut, dass wir etwas sein wollen. Gott hat uns das von der Schöpfung an mitgegeben.
Aber seit dem Sündenfall gibt es ein Problem: Unsere Wünsche gehen in die falsche Richtung und sind zu stark. Wir wollen mehr genießen, als wir verkraften können, mehr haben, als uns gut tut, und mehr sein, als Gott vorgesehen hat.
Wir wollen Dinge genießen, bei denen Gott sagt: Nein, jetzt nicht oder gar nicht. Wir wollen Dinge haben, die Gott nicht erlaubt. Und wir wollen etwas sein, was Gott nicht vorgesehen hat.
Diese drei Wünsche entsprechen der Lust des Fleisches (genießen), der Lust der Augen (haben) und dem Hochmut des Lebens (sein).
Man braucht nur Kinder zu beobachten: Was machen sie? Haben, haben! Sie sehen etwas und wollen es haben. Wir sagen oft: „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Wenn das Kind etwas nicht mehr sieht, möchte es es nicht mehr haben. Aber solange es vor den Augen ist, will es es unbedingt haben – Lust der Augen.
Dann der Stolz des Lebens: Wir möchten etwas sein. Es ist gut, etwas sein zu wollen, denn wir möchten leben und existieren. Aber wenn wir mehr sein wollen, als Gott vorgesehen hat, wird es problematisch.
Ich kenne jemanden, der als er mit Fußball anfing, sagte: „Ich möchte Weltmeister werden.“ Als er mit Eiskunstlauf begann, sagte er dasselbe. Er wollte immer ganz hoch hinaus und wurde dadurch unglücklich.
Wir möchten genießen, haben und sein – diese drei Wünsche begleiten uns ständig.
Gott möchte uns zeigen: Du musst lernen, das zu genießen, was ich dir gebe. Ich gebe dir so viel zu genießen. Habe deine Lust am Herrn, dann wird er dir geben, was dein Herz begehrt (Psalm 37,4).
Wir genießen mit dem Fleisch an bestimmten Stellen, zum Beispiel am Gaumen, an den Geschlechtsorganen oder an der Haut. Wir wollen jetzt und hier unsere Befriedigung: jetzt essen, jetzt geschlechtlichen Umgang haben, jetzt alles bekommen. Aber der Herr sagt: Nein, nicht jetzt! Warte!
Gleiches gilt für das Haben-Wollen. Wir wollen immer mehr und mehr. Das Wort „Habsucht“ bedeutet im Griechischen „Habgier“ – also das Verlangen, immer mehr zu haben.
Dann der Hochmut des Lebens: Weltlichkeit bedeutet, dass ich mich von diesen Verlockungen packen lasse. Ich möchte etwas gelten, etwas genießen, etwas haben.
Interessanterweise dominiert das letzte Verlangen – „ich möchte etwas sein“ – oft. Man nennt das Geltungsdrang. Niemand möchte ein Nichts sein. Wir sind nicht nichts, wir sind jemand.
Das ist gut, dass wir wissen, wer wir sind. Aber wir müssen uns von Gott her definieren. Unsere Identität bekommen wir von Gott. Das, was ich bin, bin ich durch Gott.
Wenn ich das verstanden habe, kann ich mich so akzeptieren, wie Gott mich gemacht hat. Manche haben Schwierigkeiten, weil sie zu klein sind, andere, weil sie zu groß sind, oder weil die Nase zu groß oder die Ohren zu klein sind. Oder sie wünschen sich, sie könnten sein, wie andere.
Dann sind wir betrübt über uns selbst und drehen uns um uns selbst, anstatt zu lernen: Nein, Gott hat mich so gemacht, und es ist genau richtig. Er weiß warum. Wenn ich das akzeptiere, werde ich glücklich.
Das ist eine Sache, die im Kopf abläuft.
Gleiches gilt für die Befriedigung des Fleisches: Ich möchte jetzt, aber der Herr sagt: Nein, das ist viel besser für mich, wenn ich jetzt nicht. Lust vergeht sowieso sehr schnell.
Ich muss lernen, meine Begierden zu zügeln. Das ist Reife. Wir bringen unseren Kindern bei, nicht jedes Mal ein Eis zu bekommen, wenn sie danach rufen. Vielleicht gibt es Ausnahmen, aber meistens sagen wir: Nein, du musst jetzt verzichten.
Dem kleinen Kind sagt man: Du musst warten. Und hundertmal sagt man ihm: Du musst warten. Mit der Zeit merkt das Kind: Mama liebt mich trotzdem, auch wenn sie nicht gleich kommt, wenn ich schreie.
Dann kann es immer länger warten, weil es weiß: Die Mama kommt trotzdem und liebt mich.
So ist es im ganzen Leben.
Heute, wenn wir das Thema Computer betrachten, wird das zerstört, denn da bekommt man alles sofort und jetzt. Das ist schlecht für die Entwicklung eines Kindes.
Lust der Augen, Habgier, das Verlangen, immer mehr und bessere Dinge zu haben, muss man lernen zu zügeln: Nein, nicht jetzt.
Weltlichkeit hat also mit einer inneren Einstellung zu tun. Wenn ich weiß, dass Gott mich liebt und ich ihn liebe, dann weiß ich, dass er mir nichts vorenthält.
Ich werde nie etwas verpassen im Leben, das Gott für mich vorgesehen hat. Das macht einen so glücklich. Ich werde nie etwas verpassen, was Gott für mich vorgesehen hat.
Herrlich, das befreit!
Die Gefahr der Vermischung mit der Welt und Gemeindezucht
Götzenopfer essen und Unzucht begehen – das wäre also gegen Gott. Es bedeutet, etwas anderes an erste Stelle zu setzen, also die Priorität falsch zu setzen. Diese Lehre hatten einige dort in Pergamos. Auf diese Weise will der Feind versuchen, das Volk Gottes zu überwinden. Er will Herr werden über das Volk, indem er es zu Kompromissen mit der Welt verführt. So soll das Volk die Welt liebgewinnen, aber nicht zu extrem in der Hingabe an Gott sein. Man kann ja ein bisschen Gott haben, aber man muss sich auch das Andere bewahren.
Auf diese Weise gibt es auch solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten. Das ist ein schwieriger Vers. Warum sagt er „auf diese Weise“? Bedeutet das, dass ihr das auch so habt, in gleicher Weise? Ja, genau, in gleicher Weise, so sagt er es – ganz wörtlich übersetzt: „auf diese Weise“. Er sagt nicht, dass es zusätzlich zu dem Problem noch ein zweites Problem gibt. Er sagt vielmehr: Indem du dieses eine Problem hast, hast du auch Nikolaiten.
Indem du solche Leute hast, die an der Lehre Bileams festhalten, hast du auch Nikolaiten. Wenn du Bileamiten hast, dann hast du auch Nikolaiten. Weißt du, was Nikolaus bedeutet? „Überwinder des Volkes“. Das Gleiche wie Bileam. Bileam ist hebräisch, Nikolaus griechisch. „Nikao“ oder „Niko“ heißt „überwinden“ und „Laos“ heißt „das Volk“. Also „das Volk überwinden“. Bileam bedeutet „Herr werden über das Volk“.
Habe ich noch ein paar Minuten? Ich sehe schon, ich muss wieder einmal überziehen. Ja, aber wir haben heute etwas später angefangen. Indem sie die Lehre Bileams festhalten oder solche zulassen, die an der Lehre Bileams festhalten, haben sie unter sich auch solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten. Möglicherweise ist das eine und das andere sogar haargenau dasselbe. Die Bileamiten sind die Nikolaiten.
Was wollen sie? Das Volk Gottes überwinden, das Volk Gottes zu Götzenopferfleisch und Hurerei zu locken. Das heißt geistlicher Götzendienst und geistliche Hurerei. Das ist das Problem.
Praktische Anwendung für heute – Identität bewahren
Und jetzt die Anwendung: Was heißt das für uns?
Die Vermischung mit Weltlichem war schon immer eine große Gefahr für das Volk Gottes. Hätten sich die Christen von Pergamos geistlich und lehrmäßig mit der Welt vermischt, hätten sie ihre Identität als Gottesvolk verloren. Es geht hier um die Identität als Gottesvolk.
Wie kann man in dieser Welt die Identität bewahren und erkennen, dass man Gottesvolk ist?
Was wollte Bileam? Bileam wollte, dass die Israeliten so leben wie die Moabiter. Das ist der Gedanke dahinter. Wenn die Israeliten sich so benehmen wie die Moabiter, gibt es keinen Unterschied mehr. Das Volk Gottes wird dann gleich wie die Moabiter. Diese feiern ebenfalls Götzenfeste, essen Götzenopferfleisch und treiben Unzucht.
Wenn die Gemeinde Jesu in Pergamos solche Leute zulässt, werden diese Menschen mit der Zeit anfangen, ihre Lehre zu verbreiten. Diese Lehre heißt Vermischung mit der Welt.
Ist das nicht etwas, was die Gemeinde Jesu durch die ganze Geschichte hindurch immer wieder versucht hat?
Als die Verfolgung kam, haben die Christen gekämpft und waren bereit, ihr Leben hinzugeben. Aber als die Verführung kam, wurden sie weich. Das zeigt die Kirchengeschichte. Das Böse kam auf schleichendem Weg herein.
Manche Geschwister aus dem Osten haben mir erzählt, dass sie in Rumänien, der Ukraine und anderen Ländern viel verkündigt haben. Sie sagten: „Als die Verfolgung da war, wussten wir, es geht um alles. Wir lebten ein richtig beinhartes Christentum und kämpften für den Herrn.“
Als sich dann alles auflöste und es ihnen besser ging, kamen alle möglichen Irrlehren aus dem Westen, verschiedene Strömungen und eine große Liebe zur Welt. Jetzt haben die Gemeinden ein riesiges Problem.
Das Kämpfen hört auf – und das darf in der Gemeinde Jesu nicht geschehen.
Die Gemeinde Jesu muss ganz genau hinschauen und wachsam bleiben, wo sich etwas einnistet, das Gott nicht gefällt. Sonst verlieren wir unsere Identität als Volk Gottes.
Tue Buße, tue Buße, tue Buße darum und eliminiere diese Elemente!
Hau sie raus, wirf sie raus – diese Bileam-Anhänger! Weg mit dieser Lehre und weg mit den Leuten, die an dieser Lehre festhalten.
Das heißt, die Gemeinde muss Gemeindezucht betreiben, radikal vorgehen und sagen: „Diese mit euch wollen wir keine Gemeinschaft mehr haben, denn ihr verkündet, lebt und habt im Kopf eine Lehre, die die Gemeinde Jesu zerstört.“
Gemeindezucht ist eine harte Sache. Aber wenn man sie nicht durchführt, wird die Gemeinde mit der Zeit mehr und mehr von diesem Sauerteig durchseucht werden.
Wenn du jetzt keine Buße tust, kommt die Drohung – ein sehr ernstes Wort.
Der Herr erlaubt sich, der Gemeinde etwas sehr Ernstes zu sagen: „Wenn du nicht Buße tust, komme ich bald zu dir und werde Krieg führen mit dem Schwert meines Mundes.“
Weißt du was? Dann wirst du mich zum Feind haben, sagt der Herr Jesus.
Wenn ihr diese Elemente nicht eliminiert, endet es so, dass ihr mich zum Feind habt. Dann kämpfe ich gegen euch mit dem Schwert.
Dann ist die Gemeinde nicht mehr die geliebte Ehebraut, sondern die Feindin, die man mit dem Schwert tötet – so wie Bileam mit dem Schwert getötet wurde.
Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Jetzt wird jeder einzelne aufgerufen und angesprochen.
Ja! Ach, bei mir steht es so. Das ist eine Handschriftenfrage. Manche Handschriften haben das „gegen Sie“ dabei, manche nicht.
Ich nehme an, wenn das „gegen Sie“ nicht da ist, dann muss man annehmen, dass er einfach Krieg führt gegen die Gemeinde.
Aber wenn jetzt in den richtigen Handschriften „gegen Sie“ steht, betrifft es auch diejenigen.
Das müsste man genauer untersuchen.
Es ist ein bisschen schwierig, denn die Mehrheit der Handschriften lässt es aus, und einige alte Handschriften haben es.
Das kann ich im Moment nicht beantworten.
Verheissung für die Überwinder
Vers 17 noch zum Schluss:
Vers 17: Wer überwindet, dem wird der Herr das verborgene Manna zu essen geben. Das ist das Erste, was hier gesagt wird. Wir erinnern uns: Es ging ums Essen, genauer gesagt um das Essen von Götzenopferfleisch. Nun sagt er, ihr müsst etwas anderes essen, sonst werdet ihr etwas anderes zu essen bekommen. Wenn ihr jetzt auf dieses Essen verzichtet, dann werdet ihr eine andere Speise erhalten – das himmlische Manna.
Wir wissen, was das Manna ist, das verborgene Manna. Es gab einen Krug, in dem ein Stück Manna verborgen war. Dieser Krug wurde im Allerheiligsten aufbewahrt. Jetzt sagt er, dass ihr ins Allerheiligste hineingehen dürft und das verborgene Manna essen könnt. Das ist eine großartige Sache.
In der Bibel hat der Herr Jesus sich selbst als das Manna vorgestellt, zum Beispiel in Johannes 6: „Ich bin das himmlische Brot. Eure Väter haben in der Wüste das irdische Manna gegessen, aber ich bin das eigentliche himmlische Brot.“ Er wird eine Speise geben, die jetzt noch nicht sichtbar ist, aber eines Tages sichtbar werden wird. Eines Tages werde ich sichtbar werden, dann kannst du mich genießen und in vollen Zügen essen.
Es geht um das Thema Genuss. Wofür nähre ich mich? Der Herr Jesus sagt, dass eines Tages alle Bedürfnisse gestillt werden.
Nun zum nächsten Vers, immer noch Vers 17: „Und ich werde ihm einen kleinen weißen Stein geben, und auf dem Stein wird ein neuer Name geschrieben sein, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“
Ich habe heute Abend noch im Buch „Der Triumph des Lammes“ von Dennis Johnson gelesen. Er schreibt, dass der weiße Stein auf das glorreiche Ziel der Wüstenpilgerreise der Gemeinde hinweist. In der Antike benutzte man weiße Steine zu verschiedenen Zwecken, die Johnson aufzählt. Aber in der Offenbarung ist der Name, der auf dem Stein steht, viel wichtiger als die Farbe des Steines.
Der Name ist nur dem Bekannten, der den Stein empfängt, bekannt. Ebenso ist auch der Name dessen, der das Wort Gottes heißt und auf einem weißen Pferd reitet, nur ihm selbst bekannt (Offenbarung 19,12). Der Name ist ein Geheimnis zwischen dem Herrn und dem Empfänger des Steines. Dieses Geheimnis beinhaltet sowohl Geheimnis als auch Offenbarung.
Beim neuen Namen des Überwinders könnte es sich um seine verwandelte Identität in Christus handeln. Er sagt, eines Tages wird offenbar, was du bist. Es geht um die Identität, und deine Identität in Christus wird leuchten und strahlen. Das Thema war ja Identität.
Wenn die Gemeinde Jesu sich mit der Welt einlässt, verliert sie ihre Identität. Wenn sie treu bleibt, offenbart sie ihre wahre Identität. Vielleicht hat er Recht damit.
Beispiele dafür sind die Umbenennungen von Abram zu Abraham und Simon zu Petrus. Ihr neuer Name drückte aus, dass sie durch Gottes Kraft und Gnade verwandelt wurden. Jesus gibt dem, der seinem Namen treu bleibt, einen neuen Namen, um ihn als sein Eigentum zu kennzeichnen und seine Identität so umzugestalten, dass sie zu Jesu Vollkommenheit passt.
Eines Tages wird eine wunderbare Identität da sein, nämlich eine völlig umgestaltete, die ganz dem Bild Jesu Christi entspricht. Vielleicht ist das gemeint mit diesem schwierigen Begriff hier: „Ich werde ihm einen weißen Stein geben, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“
Das ist eine ganz persönliche Freude und eine ganz persönliche Beziehung zum Herrn. Es ist eine Schönheit, die dann den Herrn Jesus selbst widerspiegelt.
Das ist eine große Ermutigung, treu zu bleiben.
Schlussbemerkungen zur Gemeindezucht und Warnung vor Duldung falscher Lehren
Wir wollen hier schließen.
Denn Sie haben diese Leute, die unter Ihnen waren, obwohl sie noch nicht gelehrt haben, nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Sie haben nichts unternommen, damit diese Menschen sich zurückziehen oder ihnen die Gemeinschaft entzogen wird.
Das heißt, die Lehre ist furchtbar gefährlich. Aber die von Pergamos haben diese Lehre nicht gelehrt und auch nicht gelebt. Vielleicht konnte niemand sie überhaupt lehren. Doch allein die Tatsache, dass diese Leute mit diesem Denken in der Gemeinde waren, ist offensichtlich. Das muss irgendwie bekannt gewesen sein. Sie können ja nicht hellsehen, oder? Es muss also bekannt gewesen sein, doch sie haben es geduldet.
Man duldet das Falsche, das Schlechte, das Böse. Man denkt: Na ja, solange die nichts lernen, ist es nicht so schlimm. Wir wissen gar nicht, was im Verborgenen und hinten herum alles gesagt wird. Die Gefahr ist dann groß, weil sich diese Lehre irgendwann ausbreitet.
Es heißt, wir müssen das Böse im Keim ersticken. Es muss offenbar werden. Ganz konkret und praktisch bedeutet das natürlich, dass wenn wir irgendwo merken, dass Sünde vorhanden ist, wir auch klar beten sollen, dass die Sache so offensichtlich wird, dass allen klar ist: Hier ist eine große Gefahr.
Wir können ja nicht jede Kleinigkeit zum Anlass nehmen. Es gibt Menschen, die das ganz falsch machen. Sie meinen, Gemeindezucht müsse man üben, indem man im Leben der Leute herumbohrt, um etwas Böses zu finden. Wenn man etwas gefunden hat, wird die Person rausgeworfen oder bloßgestellt. Das ist nicht das Thema.
Das Thema ist, dass hier das Böse so gefährlich ist. Es ist eine Philosophie, eine Lehre, die im Untergrund schwelt, aber nichts dagegen unternommen wird. Es wird einfach geduldet.
Ich kenne eine Gemeinde – was heißt Gemeinde, ich kenne viele Fälle –, da wurde nichts gesagt. Man hat gemunkelt, aber nichts unternommen. Und dann ist es wie ein Sauerteig, der sich verbreitet.
1. Korinther 5, Ihr kennt das: Da lebt jemand in Unzucht, und die Gemeinde tut nichts. Paulus sagt, ihr hättet traurig sein müssen. Ihr hättet ihn aus eurer Mitte aussondern sollen. Das heißt, man hätte sich zurückziehen und die Gemeinschaft verweigern sollen.
Das ist hier das, was fehlt: die Gemeindezucht.
Wollen wir beten? Stehen wir noch auf zum Gebet!
