Einführung in die Frage nach dem Weltuntergang
Also, heute Abend wollen wir über das wichtige Thema sprechen: Wann geht die Welt unter?
Es könnte ja auch sein, dass Sie dieses Thema so lächerlich und albern finden, dass Sie sagen: Die Welt geht niemals unter. Auch wenn Sie das denken, wären Sie gar nicht hergekommen, nicht wahr?
Alle Menschen, alle – Fromme und Gottlose – stehen heute unter dem bedrückenden Gefühl, dass wir ungeheuren Katastrophen entgegengehen. Je länger ich mich umschaue, desto weniger Optimisten finde ich heute.
Ich habe oft das Bild gebraucht, und Autofahrer werden mir Recht geben, wenn ich sage: Das Schlimmste, was es gibt, ist Nebel auf der Autobahn. Man fährt schnell, und dann kracht man auf einen langsamen LKW. Oder man fährt langsam, und dann fährt ein schneller LKW in einen hinein.
Wenn man dann Stunde um Stunde im Nebel vorwärtsfährt, bekommt man schließlich den Wunsch, einmal hundert Meter weit sehen zu können.
Ich habe den Eindruck, wir Menschen im Abendland sind allmählich alle wie solche Autofahrer im Nebel. Wir spüren, dass es mit der Welt nicht gut gehen kann, dass irgendwelche Katastrophen kommen werden. Aber wann, was genau und wie?
Man möchte einmal in die Zukunft schauen, einmal richtig in die Zukunft schauen. Geht es Ihnen nicht auch so? Mal wissen, was in zehn Jahren sein wird.
Zwei illegale Methoden zur Zukunftsdeutung und ihre Ablehnung
Es gibt zwei illegale Methoden, um sich über die Zukunft Gewissheit zu verschaffen. Beide sind ungesetzlich.
Die erste Methode ist die, bei der man sich einfach etwas ausdenkt. Joseph Goebbels beherrschte das großartig. Ich erinnere mich noch daran, wie er sagte, in fünf Jahren würden die deutschen Städte schöner dastehen als je zuvor. Er projizierte sich die Zukunft also einfach selbst, obwohl sie wie ein Nebel verhüllt ist.
Ein Beispiel für diese Methode sind die sogenannten Zeugen Jehovas. Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch daran, dass im Jahr 1925 an allen Straßenecken Plakate hingen mit der Aufschrift: „Millionen jetzt lebender Menschen werden nicht sterben.“ Damals waren das die ernsten Bibelforscher. Und trotzdem starben viele Menschen, wie nie zuvor, weil man sich etwas ausgedacht hatte. Man nimmt immer wieder den Namen und denkt sich Neues aus, nicht wahr? Das ist eine illegale Methode, bei der man seine Fantasie einfließen lässt.
Die zweite illegale Methode besteht darin, sich von Wahrsagern oder ähnlichen Leuten beraten zu lassen. Sie merken vielleicht schon an meinem Ton, dass ich davon nichts verstehe. Und ich möchte auch nichts davon verstehen – weder Wahrsagen noch Spiritismus, Pendeln, Kartenlegen, Kaffeesatzlesen oder ähnlichen Kram.
Ich möchte auch nicht wissen, wie viele Menschen sich auf solche Weise in die Zukunft orientieren. In meiner Bibel steht an mehreren Stellen etwa Folgendes: So spricht der Herr: Wer Wahrsager, Zeichendeuter, Sterndeuter oder Horoskopkerle befragt, dessen Seele soll ausgerottet werden aus meinem Volk.
Da ich großen Wert darauf lege, zu Gottes Volk zu gehören und selig zu werden, werde ich mich hüten, mich mit solchen Dingen einzulassen. Sollten hier Menschen sein, die sich mit Horoskopen, Spiritismus oder ähnlichen Sachen eingelassen haben, oder Wahrsager und Kartenlegerinnen, so bitte ich sie um ihrer Seelenseligkeit willen: Gehen Sie zur Stille, rufen Sie Jesus an! Bekennen Sie sich als Kind Gottes und bitten Sie um Vergebung!
Denn dessen Seele soll ausgerottet werden aus Gottes Volk. Das ist eine gefährliche Sache, nein! Also ist das kein Weg, um über die Zukunft Klarheit zu erlangen.
Der legale Weg: Die Bibel als Quelle der Zukunftserkenntnis
Es gibt jedoch einen legalen Weg, einen richtigen. Die Bibel sagt uns viele Dinge über die Zukunft.
Als im Nazireich der Krieg seinen Höhepunkt erreichte, erhielt ich ein Reiseverbot. Ich durfte nicht mehr reisen und durfte nur noch über das Essen sprechen. In dieser Zeit hielt ich jeden Abend in der untergeordneten Stadt in ihrem Keller eine Bibelstunde. Mehr war nicht möglich, und ich hatte unglaublich viel Zeit.
So holte ich mir einmal die Offenbarung, das letzte Buch der Bibel, und studierte es gründlich. Plötzlich wurde mir klar: Das ist unheimlich aktuell! Ich nahm mir vor, in jeder Evangelisationswoche ein wenig von dem weiterzugeben, was ich dort gelesen hatte.
Was sagt die Bibel über die Zukunft der Welt? Zunächst sagt sie, dass die Weltgeschichte über eine lange Zeit, Jahrhunderte hinweg, weitergeht. Doch dann beginnt plötzlich, unmerklich, eine Zeit, die mir so vorkommt, als würde die Weltgeschichte abrutschen, als ginge es bergab.
Ich möchte einen Ausdruck verwenden, der nicht in der Bibel steht, damit Sie es besser verstehen und einordnen können. Ich nenne diese Zeit „die letzte Zeit“.
Die Bibel sagt, dass eine Zeit kommen wird, in der die Probleme den Menschen über den Kopf wachsen. Bisher führten die Menschen Kriege, die ein oder zwei Jahre dauerten, dann schlossen sie wieder Frieden, und es war möglich, die Konflikte zu lokalisieren. Doch nun kommen Kriege, die nicht aufzuhalten sind und den ganzen Erdball entzünden.
Die Probleme wachsen den Menschen über den Kopf. Ich möchte diese Zeit, in der die Ratlosigkeit der Menschen ihren Höhepunkt erreicht, „die letzte Zeit“ nennen.
Die vier Kennzeichen der letzten Zeit nach Jesus
Jesus selbst, der sicherlich mehr weiß als ein Horoskop-Deuter, hat vier Kennzeichen der letzten Zeit genannt.
Er sagt zuerst, dass diese letzte Zeit durch politisches Chaos gekennzeichnet ist. Chaos bedeutet Durcheinander. Jesus drückt es so aus: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben, und ein Königreich gegen das andere. Weltkriege sind damit gemeint. Meine Freunde, ich glaube, es hat noch nie eine Zeit gegeben, in der so viele hochbezahlte Diplomaten so viele kostspielige Konferenzen abgehalten haben wie heute. Noch nie wurde so sinnlos und idiotisch mit dem Geld der Völker aufgerüstet.
Mit dem Geld für eine Atombombe könnten etwa fünf oder acht große Siedlungen gebaut werden, verstehen Sie? Wenn wir die Mittel, die für die Atombombenrüstung verwendet werden, anders einsetzen würden, könnten wir die Wohnungsnot in einem halben Jahr beseitigen. Aber wir müssen – nein, nicht nur wir müssen, die ganze Welt muss – der letzte Negerstaat muss Atombomben haben. Und das, obwohl die Friedenssehnsucht der Völker noch nie so groß war, nicht wahr? Denn wir schaffen es einfach nicht mehr, Frieden zu erreichen. Kein Mensch will Krieg, und doch rüstet jeder wie verrückt auf.
Es wird mir einmal deutlich, wie Jesu Worte von der letzten Zeit zutreffen. Ich bin überzeugt, diese Zeit hat begonnen. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber die Ratlosigkeit der Menschen auf politischem Gebiet ist offensichtlich.
Das zweite Kennzeichen, das Jesus nennt, ist die Ratlosigkeit auf wirtschaftlichem Gebiet. Er sagt, es wird Hungersnot und eine teure Zeit geben. Liebe Freunde, auf der Erde wächst genug, damit alle Menschen satt werden könnten. Noch nie gab es so viele Experten und noch nie eine so komplizierte Weltwirtschaft wie heute. Trotzdem berichtet die UNO, dass mehr als die Hälfte der Menschheit nicht satt wird. Wissen Sie das? Mehr als die Hälfte der Menschheit hungert.
Sollte man in einer so hochzivilisierten Menschheit wie der unseren, in der genügend Güter vorhanden sind, die Menschen ernähren können, nicht erwarten, dass alle satt werden? Doch das Erste, was wir hören, ist: „Wir kriegen es nicht hin.“ Ich lese die Bibel, und da steht es schon – das verschlägt einem den Atem, nicht wahr? Es gibt Leute, die sagen: „Bibel, Bibel? Ich lese lieber die Bildzeitung.“ Aber ich sage: Wer klug werden will, liest Gottes Wort. Dort steht es wirklich drin, fast wie in der Bildzeitung. Von mir aus können sie auch die Bildzeitung lesen, aber da helfen keine Pillen, sage ich.
Das dritte Kennzeichen, das Jesus für die letzte Zeit nennt, ist das religiöse Chaos. Er sagt, die Probleme wachsen den Menschen über den Kopf, und sie können sie nicht mehr meistern. Jesus drückt es so aus: Man wird sagen: „Siehe, hier ist Christus! Dort ist Christus!“ Das religiöse Durcheinander ist groß.
Liebe Freunde, vor kurzem stand ein junger Mann vor mir und fragte: „Was soll ich eigentlich noch glauben? Es gibt römische Katholiken, griechische Katholiken, Reformierte, Lutheraner, Unierte, Methodisten, Baptisten, Heilarme, Pfingstgemeinden, Landeskirchen, Zeugen Jehovas, Neuapostolische und so weiter. Was soll ich noch glauben?“ Da habe ich gelacht und gesagt: „Junger Mann, nur getrost, es wird noch schlimmer.“
Dies ist das Kennzeichen der letzten Zeit, weil die Menschen sich nicht mehr an Gottes Wort orientieren. Der Teufel verwirrt sie, und Gott lässt es zu. „Hier ist Christus, dort ist Christus“, so hört man es überall. Liebe Freunde, das religiöse Durcheinander ist fürchterlich. Wenn ich oft sehe, wie Menschen in Großstädten von einer religiösen Sensation zur nächsten eilen, wird mir Angst und Bange.
Ich möchte Ihnen zwischendurch sagen: Kein Evangelist kann Sie selig machen. Wenn Sie den Heiland nicht selbst finden, wird Ihnen in Ewigkeit nicht geholfen.
Es gibt noch ein viertes Kennzeichen dieser letzten Zeit, ein geheimnisvolles: Das zerstreute Volk Israel soll wieder in Palästina gesammelt werden. Für mich gehört das zu den atemberaubenden Zeichen der Zeit. Der Staat Israel ist da. Manche sagen, das sei noch kein Zeichen, aber als ich neulich an der Schweizer Grenze am Zoll stand und vor mir ein Auto mit dem Kennzeichen des Staates Israel hielt, musste ich an die biblischen Verheißungen denken. Die Autonummern verkünden es.
Mein Vater erzählte mir, dass man im Jahr 1999, glaube ich, den Juden von den Engländern Madagaskar als Heimstätte angeboten hat. Bei einem Kongress in Basel haben die alten Juden laut geschrien: „Nein, wir haben nur eine Verheißung ins Land der Väter.“ Die ganze Welt sagte damals, das könne nie passieren. Und heute gibt es den Staat Israel.
Verstehen Sie, das ist eine atemberaubende Angelegenheit. Es kann sein, dass dieser Staat wieder verschwindet, ich weiß es nicht. Aber solche Dinge werden möglich. Da merke ich, wie die biblischen Linien allmählich sichtbar werden. Verstehen Sie?
Die letzte Zeit als Phase menschlicher Ohnmacht und die Endzeit mit dem Antichristen
Nun, meine Freunde, diese letzte Zeit ist also dadurch gekennzeichnet, dass die Menschheit trotz allen Fortschritts immer ratloser wird und ihre Probleme nicht mehr meistern kann. Es ist die Entlarvung der Ohnmacht des Menschen!
Wie lange diese letzte Zeit dauert, kann ich Ihnen nicht sagen. Das ist gerade der Witz: Die Bibel gibt uns keine Jahreszahlen, sondern sagt: Mensch, pass auf, lass die Welt schlafen. Paulus aber sagt zu den Jesusjüngern: Wir sind nicht von denen, die da schlafen, wir sind des Tages und nüchtern. Die Welt ist immer besoffen, nicht wahr?
Als ich noch keinem Mann sagte, er solle sich zum Herrn Jesus bekehren, sagte er zu mir: „Pastor Busch, wissen Sie, wir müssen mit beiden Beinen auf dem Boden stehen.“ Da habe ich gesagt: „Oh, Sie heiliger Mensch, der Boden, auf dem Sie stehen, der wackelt ja bereits, der wird ja weggezogen. Sie sollten mit beiden Beinen in der Wahrheit stehen und in der Erlösung. Ja, das wäre sehr viel heilsamer für Sie.“
Also machen wir weiter. Wie lange die letzte Zeit dauert, weiß ich nicht. Aber sie wird abgelöst von einem neuen Zeitabschnitt, den ich die Endzeit nennen möchte. Da taucht aus dem Völkermeer – so sagt die Bibel – ein Diktator auf und nimmt die Weltherrschaft in die Hand. Wir nennen ihn den Antichristen, ich werde Ihnen das gleich erklären.
Nun wird noch einmal die Welt geeint. Und, meine Freunde, dieser Abschnitt ist gekennzeichnet durch den Trotz des Menschen. Das ist der letzte Versuch, die Welt zu erlösen – mit Politik und Wirtschaftsprogrammen. Die letzte große Diktatur!
Die Bibel spricht also von der Endzeit, nicht vom Antichristen. Das ist eine faszinierende Schilderung der Bibel. Ich bin in Gefahr, zu lange dabei stehen zu bleiben.
Die Bibel spricht davon in Bildersprache, wissen Sie, in Chiffreschrift. Man muss sich schon vom Heiligen Geist Licht schenken lassen, um es zu übersetzen. Eine Bildzeitung können Sie lesen, da haben Sie das Gehirn abgeschaltet. Aber die Offenbarung – da müssen Sie nicht bloß Gehirn haben, sondern obendrein noch Licht durch den Heiligen Geist, nicht wahr?
Darum lesen wir laute Bildzeitungen wie die Offenbarung – daher kommt das, nicht wahr? Finden Sie, dass ich ein bisschen höhne? Es ist sehr schwer, über unsere armselige Zeit Licht zu höhnen, nicht wahr? Es ist sehr schwer.
Die Symbolik des Antichristen und seine Herrschaft
Ich möchte Ihnen wörtlich sagen, wie die Bibel von diesem Antichristen, diesem letzten Tyrannen spricht. Johannes berichtet: „Ich stand am Meer.“ Das Meer ist ein Bild für die Völkerwelt. Wer schon einmal am Meer war, weiß, dass es nie ruhig ist. Ebenso ist die Völkerwelt niemals ruhig, sie ist ständig in Bewegung.
Plötzlich steigt aus dem Meer ein Tier empor, eine ungeheure Bestie mit vielen Köpfen, Diademen und einem riesigen Maul, das gewaltig lästert. Was soll das bedeuten? Das Meer symbolisiert die Völkerwelt. Der letzte Erlöser steigt also aus der Völkerwelt empor.
Sie sollten darauf achten, wie die Weltgeschichte darauf reagiert. Alle großen Politiker der letzten Zeit traten als Erlöser auf und kamen aus dem Völkermeer: der kleine Korsenkaiser Napoleon, der Gefreite des Krieges Adolf Hitler, der Schuhmacher Stalin. Verstehen Sie? Sie sind alle Vorläufer, und die Linien sind deutlich erkennbar. Sie kommen alle von unten, aus dem Völkermeer, und das Volk seufzt: „Endlich ein Mann von uns!“
Aber so ist es nicht! Mein Erlöser kommt nicht aus dem Völkermeer, sondern aus der Welt Gottes. Er ist der Sohn des lebendigen Gottes.
Nun geht es weiter: Dieser Antichrist wird ein Tier genannt. Was bedeutet das? Ich muss Ihnen das erklären. Kommen Sie mit! Gott schuf den Menschen nach seinem Bild. Je mehr ich Gott zugewandt bin, desto menschlicher bin ich. Je mehr der Mensch Gott den Rücken kehrt, desto bestialischer, tierischer wird er.
Der große Feind des Christentums, Nietzsche, sagt: „Der edelste Mensch ist die blonde Bestie.“ Und der Antichrist wird ein Mann sein, der Gott völlig abgesagt hat. Er hat Gott den Rücken gekehrt und ist deshalb das vollendete Tier.
Er wird mit vielen Köpfen dargestellt. Was bedeutet das? Es heißt nicht dumm, sondern „Köpfchen, Köpfchen“, also viel Intelligenz. Und was bedeutet das Löwenmaul? Es bedeutet, dass er die Welt mit Propaganda erfüllen wird. Wir haben schon ein bisschen so ein „Löwenmaulchen“ gehört, nicht wahr? Alle Lautsprecher tönen: „Ja, ja, ja!“
Ich kann mir vorstellen, dass, wenn der Antichrist kommt, vielleicht sehr bald, alles von einer Flut sinnloser Propaganda niedergewalzt wird. Alles wird ihm zufallen – diesem letzten Versuch des Menschen, die Welt ohne seinen Erlöser, den Herrn Jesus, zu erlösen. Ohne dass der Mensch sich ändert, will er die Welt erlösen.
Dann werden alle Probleme gelöst sein. Die politischen Probleme werden gelöst, denn der Antichrist schafft ein Weltreich mit seinen Statthaltern. Die wirtschaftlichen Probleme werden gelöst: Alle bekommen ihre Brotkarten, Wohnungskarten – fertig. Auch die religiösen Probleme werden gelöst. Der Antichrist sagt: „Ich bin der Erlöser der Welt, betet mich an!“
Alles wird gelöst, nicht wahr? Es ist unheimlich, das zu sehen, wie unsere Zeit darauf zusteuert.
Die Verfolgung der Christen und der Widerstand gegen den Antichristen
Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben. In der Offenbarung, in der Bibel, steht, dass die Welt dem Antichristen zufällt. Nur die Christen werden sagen: „Wir nicht.“
Denn die Antichristen verlangen, dass jeder ein Abzeichen an der Stirn trägt. Die Christen werden antworten: „Nein, wir haben einen Heiland, und das ist Jesus!“ Dann beginnt eine Verfolgung. Dort steht ein Wort, das heißt: Wer dieses Abzeichen nicht annimmt, wird nicht getötet, aber er darf weder kaufen noch verkaufen.
Ein Ausleger, ein Schwabe namens Auberlen, schrieb vor hundertfünfzig Jahren dazu: „Das verstehen wir nicht recht, aber seine Zeit wird uns verstehen lehren.“ Und tatsächlich verstehen wir es heute schon. Wir kennen bereits totale Staaten. Wir wissen, dass jemand ohne dieses Abzeichen keine Zuzugsgenehmigung bekommt, keine Brotkarte, keinen Arbeitspass. Er kann glauben, was er will, er kann sogar zum Mond auswandern – er ist völlig heimatlos und rechtlos.
Diese Dinge geschehen schon, das dämmert uns langsam, meine Freunde, alles. Als ich das las, war ich sehr erschüttert und dachte: Es gibt Menschen, die meinen, die Bibel sei überholt. Wir sind nicht überholt. Wie eine alte Postkutsche mögen wir überholt sein, aber die Bibel führt uns in die Zukunft.
Der Antichrist wird alles dulden – nur nicht das Bekenntnis zum wirklichen Erlöser, dem Herrn Jesus Christus. Darum wird es noch einmal eine große Christenverfolgung geben.
Ich habe meinen Kindern auf einer Wanderung von diesen Dingen erzählt. Da fing eine meiner Töchter, die heute verheiratet ist und Pfarrfrau ist, damals aber noch ein kleines Mädchen war, an zu weinen. Ich fragte sie: „Lisa, warum weinst du?“ Sie sagte: „Es kann doch jeden Tag losgehen.“
Ich antwortete: „Ja, das kann es.“ Und wenn du deinem Heiland nicht die Treue halten kannst, was dann? Ich sagte ihr, das wäre sehr schrecklich. Aber du brauchst nur eines: Du musst dich heute recht zu ihm halten.
Das möchte ich Ihnen sagen: Diese Zeit kann morgen über uns hereinbrechen. Dann haben wir keine Chance mehr, Jesus zu finden. Dann ist Schluss mit Evangelisation. Die Glocken werden eingeschmolzen für Denkmäler von Antichristen. Das können Sie ruhig wieder unterstreichen.
Dann werden hier Museen entstehen, in denen aus der Jugendzeit des Antichristen Fotografien und Ähnliches ausgestellt werden. Vielleicht werden Menschen in Edithheim nach Trost schreien – nach einem Trost. Aber da sie den einzigen Tröster, Jesus, verworfen haben, wird es keinen Tröster mehr geben.
Ich las heute im Propheten Jeremia: „Da ihr mich verworfen habt, spricht der Herr, gibt es für euch keinen Tröster mehr.“ Das bedeutet, dass die Menschen rechtlich oder seelisch der Trostlosigkeit ausgeliefert sind.
Ich glaube, die Christen werden glücklich zu preisen sein, auch wenn sie sterben oder verhungern. Sie haben einen Tröster in dieser schrecklichen Zeit.
Die Spannung von Furcht und äußerem Jubel in der Endzeit
Ich könnte noch weiter über diesen Antichristen sprechen, möchte aber nur noch einen Punkt hinzufügen. Früher hat mich besonders bewegt, dass Jesus sagt, die Menschen werden vor Furcht und Warten der Dinge, die kommen sollen, verschmachten.
In der Offenbarung steht, der Antichrist wird die Welt mit Blechmusik und Fahnen erfüllen. Ich fragte mich damals, wie passen Furcht, Warten und Riesenerfolge eigentlich zusammen? Seit ich nun vierzig Jahre alt bin, weiß ich, dass die Welt durchaus mit Hurra, Blechmusik und Fahnen erfüllt sein kann und dennoch voller Furcht und Warten auf das Kommende ist. Verstehen Sie?
Das greift auf dieses antichristliche Reich zu. Heute haben wir zwei Weltmächte. In meiner Jugend waren es noch zwölf. Nun kämpfen sie gegeneinander, und wer übrig bleibt, hat es nicht wirklich gewonnen. Wir steuern die Dinge auf diese Weise zu.
Ich muss weitermachen, meine Freunde, mit dem Zukunftsbild der Bibel: Wenn der Antichrist auf dem Höhepunkt seiner Macht ist und triumphiert, nachdem er Jesus ausgespielt hat, dann folgt der nächste Abschnitt. Dann greift Gott ein, und Jesus kommt in Herrlichkeit wieder.
Dies ist die eigentliche Hoffnung der Christen: dass die Wand, die uns von der unsichtbaren Welt trennt, einbricht und Jesus als König allen sichtbar wird. Dann wird nicht mehr viel vom Antichristen gesprochen. Er wird mit dem Hauch seines Mundes hinweggefegt, und wer sein Abzeichen angenommen hat, wird mit ihm vernichtet.
Die Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu und ihre Bedeutung
Sieh und hör die Wächter singen, das Herz zu dir vor Freude springen. Sie wachen und stehen eilend auf, denn ihr Freund kommt vom Himmel prächtig, in Gnade stark, in Wahrheit mächtig.
Aber, meine Freunde, je dunkler die Zeiten werden, je mehr diese unheimlichen Linien aufdämmern – von der Ratlosigkeit des Menschen bis hin zum antichristlichen Reich – desto mehr heben die Leute, die nach der Bibel leben, die Häupter in die Höhe.
Wir warten auf die Wiederkunft Jesu. Neulich hat mich jemand ausgelacht und gesagt, er glaube nicht daran. Da habe ich gesagt: Das können wir ja abwarten, Mensch! Das Wundervolle bei der Geschichte ist, dass wir abwarten können, ob du, Friedrich Schultze, recht hast oder Gottes Wort!
Sehen Sie diese ewigen Mikrofone hier? Die machen einem doch rappelig, nicht? Ach du liebe Zeit, ja! Das könnte man abwarten, wer Recht hat, nicht? Ich bin ganz gespickt hier mit diesen Dingern. Die gab es auch zu Christi Zeiten, solche Sprechbänder.
Also jetzt muss ich stehen bleiben, weil diese hoffenden Christen die Wiederkunft meines Heils erwarten.
Sehen Sie, ich habe ein großes Clubhaus für Jungen. Sie haben so großartig dafür geopfert. Das werden Sie heute Abend noch einmal tun, da freue ich mich schon richtig drauf. Sie haben so richtig mal Scheine mitgebracht, ganz groß.
Und sehen Sie: In diesem Weihrauch, als ich zum ersten Mal reinkam, hing in dem großen Saal nur ein einziges Bild. Es war ein Bild vom wiederkommenden Christus. Man sieht unten um die Wolken des Himmels ein weißes Pferd. Darauf sitzt der König und hebt die Hand, die durchbohrt ist am Kreuz.
Da sagte ich meinem Vorgänger, dem alten Pfarrer Weigle: „Das hast du als einziges Bild dahin gehängt. Kommt das für Jungs nicht ein bisschen komisch raus? Da verstehen doch Jungs nichts von, so Wiederkunft Christi.“
Da sagte der liebe Bruder Bus: „Die ganze Woche sitzen die Jungs in ihren Kontoren, in Schulen, in Fabriken, in Bergwerken. Und wenn sie Jesus bekennen, dann kriegen sie nur Spott und Hohn zu hören. Und wenn sie nicht mitsündigen wollen, dann geht es über sie her, dann werden sie oft mutlos.
Und wenn sie hier sitzen, dann soll ihnen das Wildsonntag sagen, dass Jesus sichtbar bleibt, ewig ausgemacht, sein wird die ganze Welt.“
Oh, ich habe eine Szene in meinem Leben erlebt, da wurde ich in Darmstadt verhöhnt, nachdem ich in einer großen Versammlung von Jesus geredet hatte. Ich fuhr das Auto, in dem ich neben einem S-Kommissar saß. Hunderte von Menschen, ich glaube Tausende, von einem FS-Mann. „Fahr los!“
Und denken Sie: Mein Herr hat manchmal Humor. Da sprang der Motor nicht an. Der bestimmte gute Mercedeswagen sprang nicht an. „Fahr los, Mensch!“ Ich saß hinten wie ein Gefangener. „Fahr los!“ Der Motor sprang nicht an.
Und da geschah es: Das sind diese erregten Mengen, und ich war aufgeregt. Ein junger Mann – ich möchte ihn immer noch mal finden, er soll sich mal melden, ich erzähle es tausend Versammlungen –, da sprang er auf die Kirchentreppe und rief mit durchdringender Stimme über die Menge hin: „Jesus sichtbar bleibt ewig ausgemacht, sein wird die ganze Welt. Denn alles ist nach seines Todes Nacht in seine Hand gestellt, nachdem er am Kreuz ausgerungen hat, zum Thron sich aufgeschwungen.“
„Ja, Jesus sichtbar!“ Und da war seine Menge verschwunden.
Dann fuhr das Auto an, und ich sagte dem Kommissar: „Sie armer Mensch, ich bin doch bei der siegreichen Seite.“ Da knackte er zusammen und sagte: „Ich war früher auch mal im Christlichen Verein junger Männer.“
So sagen heute: Verhaften sie die Christen. Armer Mann, ich möchte nicht mit ihnen tauschen.
So fuhr man am Gefängnis vorbei, nicht so, unter solchen munteren Gesprächen. Das tat der Ausblick auf die Wiederkunft Jesu.
Der Ausblick auf die Wiederkunft Jesu ist eine sehr wichtige Sache, je dunkler die Zeit wird.
Ich möchte Ihnen sagen, warum mich diese Botschaft so freut. Sehen Sie, seitdem ich den Heiland, den gekreuzigten Sohn Gottes, gefunden habe, wundert es mich nicht, dass jeder dumme Junge diesen Heiland verachten kann, dass irgendein Speckbauch und Bierfilist hinter seinem Stangenglas jedes dumme Zeug erzählen kann und Jesus schweigt. Nicht Jesus schweigt!
Sechzehnjähriger, lauter Junge, kann darüber spotten, und Jesus schweigt.
Und da freue ich mich auf den Tag, an dem die Wolken zerreißen und er als König wiederkommt.
Die drei Kommen Jesu und das tausendjährige Reich
Meine Freunde, Jesus kommt dreimal zu uns. Das erste Mal kommt er ins Fleisch, als er Mensch wurde. Da kam der Sohn Gottes in die Welt und wurde unser Bruder. Seht das Licht in seiner Krippe! Er ruft dich und mich zu sich.
Das zweite Mal kommt er im Heiligen Geist, heute Abend. Da klopft er bei dir an und sagt: „Gib mir mein Kind, dein Herz!“
Das dritte Mal kommt er als König in Herrlichkeit. Nach dem Ende des antichristlichen Reiches muss er weitergehen. Die Bibel sagt, dass er dann als König auf dieser Erde regieren wird.
Ich halte das alles für sehr folgerichtig: zuerst die Entlarvung der menschlichen Ratlosigkeit, dann der letzte Versuch des menschlichen Trotzes, die Welt zu erlösen, und dann muss mein König regieren! Jetzt muss Jesus zeigen, ob er regieren kann, nachdem alle Regierungssysteme durchprobiert sind und gescheitert sind. Ja, jetzt muss mein Herr Jesus zeigen, ob er regieren kann. Und er kann regieren. Er kann regieren.
Nur ein Beispiel: Ich habe mal einen jungen Mann kennengelernt, der öffentlich Reden gegen Gott gehalten hat. Dann kam er zu mir, als ihm alles zerbrach – seine Ehe und Familie. Er war ein junger Kerl, völlig fertig. Das Kind starb, und es gab keine Beerdigung. Die Parteien des Mannes und der Frau standen sich gegenüber, noch wütender als zuvor. Sie blickten sich an wie Feinde, fast wie Mörder – es war grässlich.
Der junge Mann wurde von Jesus überwunden. Mein Freund Fritz Koch, der im Krieg geblieben ist, wurde ein wirklicher Zeuge und Jesusjünger. Der Kerl, der vor dreitausend Menschen feierlich erklärt hatte, es gebe keinen Gott, stand nun da und bezeugte seinen Heiland.
Aber die Frau wollte nicht. Deshalb schickte sie ihren Bruder aufs Land zur Erholung. Nach einigen Tagen kam an einem Ostertag ein Schreiben: „Mir ist die Sonne aufgegangen, er ist auch mir auferstanden.“ Dann zogen sie wieder zusammen.
Ich habe sie noch einmal getraut, denn sie war noch gar nicht richtig getraut. Diese verkorkste, verkrachte und versaute Ehe war nicht einfach. Die beiden waren Hitzköpfe. Aber nun wurde es schön. Gott schenkte ihnen neue Kinder.
Ich bin oft in die Familie eingekehrt. Die Frau kommt oft mit den Kindern zu mir ins Haus. Es wurde einfach schön. Herr Fritzekorb, wie er oft genannt wurde, sagte: „Als der Teufel uns regierte, ging alles schief. Seit Jesus in unserem Haus regiert, ist es schön.“
Na, wenn Jesus schon ein Haus so schön regieren kann, was meint ihr, wie schön die Erde wird, wenn Jesus König ist? Er kann regieren. Er braucht nicht jeden Tag 97 Gesetze, aus denen kein Mensch mehr herauskommt. Er kann mit Liebe regieren. Gerechtigkeit ist der Gurt seiner Lenden, heißt es in der Bibel.
Die Bibel nennt es das tausendjährige Reich, in dem Jesus auf der Erde regiert.
Das letzte Aufbegehren der Menschheit und das Weltgericht
Und jetzt komme ich schnell zum Schluss dieser Reihe: Nachdem Jesus tausend Jahre regiert hat, muss diese glückliche Menschheit noch einmal auf die Probe gestellt werden, ob ihre Herzen wirklich verwandelt sind. Dabei zeigt sich, dass die Menschheit im Grunde gleich geblieben ist. Die Bibel deutet nur noch an, dass es zu einem letzten Aufstand gegen Gott kommt.
Dann folgt das Ende der Welt: Die Lichtsysteme zerbrechen, die Sonnensysteme, die Erde, Himmel und Erde vergehen. Und dann, noch einmal: „Und ich sah einen großen weißen Thron, und darauf saß einer.“ Der letzte Richter sitzt darauf. „Ich sah die Toten, beide, Klein und Groß, stehen vor Gott.“ Und Bücher wurden aufgetan – ich sage das wörtlich, das habe ich auswendig gelernt. Und wessen Name nicht im Buch des Lebens geschrieben war, der wurde in den Feuersee geworfen. Man kann verloren gehen. Ich möchte das nicht ständig betonen, aber es steht in der Bibel.
Sehen Sie, ich muss Ihnen eine Geschichte erzählen, die mir hilft. Es war in einem schottischen Schloss, da war eine Gesellschaft versammelt, und das Gespräch kam aufs Christentum. Man saß um den Kamin, wo ein offenes Feuer brannte. Da sagte ein eleganter älterer Herr zu der Schlossfrau: „Ich höre aus Ihren Worten, dass Sie Christin sind. Glauben Sie ernsthaft, was in der Bibel steht?“ – „Ja.“ – „Und glauben Sie, dass die Toten auferstehen?“ – „Ja.“ – „Und dass alle gerichtet werden?“ – „Ja.“ – „Und dass, wer nicht im Buch steht, in die Hölle geworfen wird?“ – „Ich glaube es.“
Da ging der Herr quirlig im Saal umher. In der Ecke hing ein Käfig mit einem Wellensittich, so einem kleinen Papagei. Er nahm den Wellensittich heraus, ging auf den Kamin zu und wollte den Vogel ins Feuer werfen. Da fiel ihm die Dame um den Arm und sagte: „Was tun Sie? Der arme Vogel!“
Da lachte der Herr und sagte: „Hören Sie mal, ich tue schon diesem armen Biest ihr Leid, und Ihr sogenannter Gott der Liebe schmeißt Millionen Menschen in die Hölle. Komische Gottesliebe!“
Es entstand einen Moment Stille. Dann sagte die Dame: „Sie irren sich. Gott wirft niemanden in die Hölle. Da laufen wir selber und freiwillig hin. Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Darum hat er seinen Sohn gesandt, darum kann Jesus allen vergeben, darum können sie in Jesus Frieden haben. Darum streckt Gott ihnen in Jesus die Hand entgegen. Aber wenn sie nicht wollen, dürfen sie in die Hölle laufen. Gott wird niemanden in die Hölle werfen. Da marschieren wir höchst freiwillig selbst hinein.“
Ein Gleichnis, das die Bibel zeigt, beschreibt das Weltgericht am Ende: den großen weißen Thron, und ich sah die Toten, beide, Klein und Groß, stehen vor Gott.
Es gibt heftigen Widerstand gegen diese Lehre. „Das ist nicht wahr“, sagen viele. Ich sage noch einmal: Wir warten ab. Wir warten ab, ob wir uns am Thron Gottes wiedersehen oder nicht. Seien Sie vorsichtig mit Ihrer Verachtung gegenüber dem Evangelium! Ob Sie nicht sagen wollen: „Mein Köpfchen ist klüger als dieses Buch hier.“ Dann muss man sich überlegen, ob man das riskieren will.
Man muss sich auch fragen, ob man am Gericht Gottes bestehen kann. Bin ich gut? Habe ich wirklich keine Sünde?
Die Ernsthaftigkeit des Gerichts und Gottes Geduld
Ich muss Ihnen unbedingt noch eine kleine Geschichte dazu erzählen. Einer meiner jungen Freunde war Arbeiter, und jemand fragte ihn in der Fabrik: „Glaubst du wirklich an das jüngste Gericht?“ Er antwortete: „Ja, ich glaube daran.“
Daraufhin sagte der Fragende: „Pass mal auf, wie viele Menschen jetzt leben und wie viele schon gelebt haben. Stell dir vor, jeder einzelne müsste gerichtet werden. Mensch, denk mal, wie lange das dauern würde! Du kannst dir gar nicht ausmalen, wie lange das dauert.“
Der junge Arbeiter entgegnete nur: „Wenn die Stunde da ist, haben wir auch sehr viel Zeit. Es gibt dann nichts anderes mehr.“ Gott hat Zeit.
Mir scheint, das möchte ich den Nachdenklichen unter Ihnen ganz groß sagen: Gott zeigt uns zum letzten Mal, dass er uns ernst nimmt, indem er uns einzeln richtet. Gott hat uns gezeigt, dass er uns ernst nimmt, als sein Sohn für uns starb.
Und wenn Sie Ihr Leben nicht ernst nehmen und es in Sünde und Leichtfertigkeit wegwerfen, dann nimmt Gott Sie dennoch ernst. Am Tag des Gerichts wird alles offenbar werden. Gott nimmt uns unheimlich ernst.
Die Geschichte der Bibel endet dann so: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ Eine Welt ohne Polizei, ohne Gefängnisse, ohne Gericht, ohne Tränen, ohne Krach, ohne Zahnschmerzen – also wundervoll.
„Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ Nun schildert die Bibel diese neue Welt mit surrealistischen Farben, in denen nur eines hervorleuchtet: Gott ist zum Ziel gekommen. Die im Buch des Lebens Eingeschriebenen bevölkern die neue Welt und werden ihm gleich sein, dem Sohn Gottes gleich sein.
Sie müssen diese wundervollen Kapitel selbst lesen: Offenbarung 21 und 22. Surrealistische Bilder, die unser Verstehen übersteigen, gegen die Vernunft gehen, weil man es nie mehr beschreiben kann. Wir kennen nur die Welt der Sünde, des Todes und des Leids.
Die großen Linien der Bibel und die Einteilung der Menschen am Ende
Lassen Sie mich unter dieses ganze Bild der Schrift, darf ich nur wiederholen: letzte Zeit mit dem Chaos, Endzeit mit dem Antichristen, Wiederkunft Jesu auf die Erde, tausendjähriges Reich, Weltgericht, Himmel, neuer Himmel, neue Erde.
Es kommt daher bestimmt eine Frau um vierzig und fragt: Wie ist es denn mit der Wiederbringung aller Dinge? Dann kommt eine zweite und fragt: Wie ist es denn mit der Entrückung der Gläubigen? Da sage ich Ihnen, es ist schrecklich, dass die Gläubigen flüsternd immer auf solche Nebenpunkte konzentrieren, statt einmal diese großen, unbeschreiblich herrlichen Linien der Bibel zu sehen.
Also fragen Sie mich nachher nach diesen Sachen nicht. Sehen Sie die großen Linien! Ach, wir sind manchmal auch so komische Leute: Da sehen wir ein kleines Dreckchen und statt eine große Linie zu sehen.
Ich möchte noch einen Schlussstrich um das Ganze ziehen. Sehen Sie, je länger ich diese Engfilterbibel studiere, die übrigens in den kleinen Propheten, zum Beispiel in Jesaja, uns aufgezeigt ist, desto mehr packt es mich, dass am Ende nur noch zweierlei Leute geben wird. Nicht mehr Männer und Frauen, nicht mehr Arbeitgeber und Arbeitnehmer, nicht mehr Farbige und Weiße, nicht mehr Dumme und Kluge, nicht mehr Alte und Junge, sondern nur noch Gerettete und Verlorene.
Und wenn Sie sagen, die ganze Welt kümmert sich nicht um den Heiland, dann kann es sehr viele Verlorene geben. Meine Väter beteten vom Reich Gottes: „Kommen viele nicht hinein, lass mich unter den Wenigen sein.“
Es gibt am Ende nur Gerettete und Verlorene. Ich möchte nicht mehr von den Verlorenen reden, sondern nur noch ein Wort von den Geretteten.
Die Geschichte eines Flüchtlingspaares als Hoffnungssymbol
Ich habe nach dem Krieg seine Geschichte erzählt bekommen, und sie hat sich mir unauslöschlich eingeprägt. Das war gleich nach dem Krieg, als Scharen von Hunderttausenden Flüchtlingen in den Westen strömten.
In einem großen Flüchtlingslager an der Irgendwerdation-Grenze war ein mir bekannter Bebeler Diakon. Er erzählte, dass eines Tages ein rührendes Paar kam: ein alter Mann und eine alte Frau. Sie hatten alles verloren – Kinder, Tod, alles weg. Eigentlich hatten sie nichts als ihre Kleider, eine schiefe Tafel und Kreide. Die Tafel brauchten sie, weil die Frau völlig taub war.
Sie kamen in diese riesige, leere Halle, doch sie konnten nicht mehr weiter. Der alte Mann kam nicht mehr hoch und legte sich zum Sterben nieder. Der Diakon sagte, er ging eines Tages durch die Menschenmassen der Verlorenen. Es war so trostlos. In einer Ecke lag der sterbende alte Mann, und neben ihm kauert die Frau. Er hätte heulen mögen. Da sah er, dass der Alte etwas schrieb. Er dachte: Was schreibt er seiner Frau denn auf?
Dann beugte er sich rüber und sah, dass der Alte schrieb: „Jetzt gehe ich nach Hause. Da werden wir nicht mehr ausgeplündert, da gibt es keine Tränen mehr. Da wird er die Tränen von unseren Augen abwischen.“
Der Diakon sagte, in dem Augenblick sei es ihm, als fiele das helle Licht der zukünftigen Welt plötzlich in die trübe Halle. Menschen, die... Wir wissen: „Ich bin gerettet“, weil sie ihr Herz und Leben denen gegeben haben, die am Kreuz für sie starben, für Sünder starben.
Gehören sie schon zu den Geretteten? Nein. Sind sie ein bisschen christlich? Dafür gebe ich keine drei Pfennige. Gehören sie zu den Menschen, von denen Jesus sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen das ewige Leben, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen, kein Teufel und kein Antichrist“?
Ruhen Sie nicht, bis Sie das von sich sagen können: „Da gehöre ich dazu.“
Abschluss und praktische Hinweise zur Evangelisation
Also, jetzt haben Sie noch ein paar Minuten Geduld, denn ich muss Ihnen eine Menge mitteilen.
Erstens: Meine Jungen hier, meine 40 Essener, die mit Singen und Beten die Evangelisation mittragen, haben Sie wahrscheinlich durch die Straßen singen gehört. Sie sind hier so freundlich und gastfreundlich aufgenommen worden. Sie bekommen immer noch ein kleines Abendessen da drüben. Und ich höre, das ist alles gestiftet worden: Brot, herrliches Brot, das ich noch nie gesehen habe, Wurst, die ich auch noch nicht gesehen habe, und Eier, was weiß ich.
Ich möchte denen, die uns so herzlich aufgenommen und beschenkt haben, einfach im Großen danken – für all die Freundlichkeit und Liebe, mit der sie uns aufnehmen. Ich kann nicht alle persönlich aufsuchen, aber auf diesem Wege möchte ich meinen Dank aussprechen.
Zweitens: Morgen früh habe ich hier um halb zehn Gottesdienst. Dort werde ich eine Predigt über ein Wort aus dem Propheten Hosea halten. Sagen Sie nicht: „Ich war heute bei der Evangelisation, da kann ich mir die Kirche morgen sparen.“ Im Gegenteil: Fangen Sie jetzt an, es ernst zu nehmen mit dem Hören des Wortes Gottes. Man muss in den Kirchen der Umgebung merken, dass hier Evangelisation stattfindet.
Am Ausgang ist ein Büchertisch. Sie haben sich schon ein bisschen mit meinen Büchern eingedeckt. Wenn Sie Bücher von mir bestellen möchten, die nicht mehr da sind, können Sie sie einfach dort bestellen.
Morgen ist der letzte Abend. Mir bricht fast das Herz, dass ich von Edith Abschied nehmen muss. Aber es heißt in der Bibel, der letzte Tag des Festes sei der herrlichste gewesen. Hoffentlich gilt das auch für uns morgen.
Ich habe morgen ein sehr, sehr wichtiges Thema, eigentlich mein liebstes: „Gott ja, aber warum Jesus?“ Ich treffe so viele Leute, die sagen, sie glauben an Gott, aber was sie von Jesus sagen, verstehe ich nicht.
Darum, liebe Freunde, bitte kommen Sie morgen und laden Sie alle ein – das fromme und auch das gottlose Volk. Die Gänge sind noch leer, der Saal, in dem wir übertragen können, ist noch nicht voll. Das ist für mich eine große Enttäuschung.
Laden Sie ein! Es liegt mir sehr daran, dass viele die Botschaft hören. Sie haben schon tüchtig eingeladen, nicht wahr? Aber ich sehe noch so viele Frauen, die ihre Männer zu Hause gelassen haben. Diese müssen wohl harte Kerle sein, diese Pfälzer hier. Also sagen Sie: Morgen ist die letzte Chance.
Ich hatte mal eine Evangelisation in Kalf im Schwarzwald. Am nächsten Morgen fuhr ich los und hielt beim Wagen in einer Werkstatt. Der Meister wollte gerade den Wagen abspritzen und waschen. Er fragte: „Wer sind Sie?“ Ich sagte: „Mensch, da hängt ein Plakat – das bin ich.“ Er meinte: „Das sind Sie? Hätte ich das gewusst, wäre ich gekommen.“
Ich habe ihm gesagt: So werden Sie nicht nur meine Vorträge verpassen, sondern am Ende auch Ihre Seelenseligkeit. Sie werden in der Hölle sitzen und sagen: „Wenn ich das nur gewusst hätte.“ Es gibt Leute, die kommen immer drei Minuten zu spät – das ist sehr gefährlich in geistlichen Dingen, nicht wahr?
Darum laden Sie nochmal tüchtig für morgen Abend ein. Jetzt habe ich genug darüber gesagt. Lassen Sie die Liederblätter liegen, aber bitte nicht auf dem Boden, sondern auf der Bank. Die arme Küsterin muss sie sonst alle auflesen. Ich habe Mitleid mit der Frau, wenn sie sich tausendmal bücken muss.
Junges Volk von vierzehn bis dreißig sitzt hoffentlich auf der Galerie. Hier vorne sehe ich graue Häupter, da oben sitzt ihr ja. Morgen um fünfzehn Uhr ist Jugendversammlung. Bitte kommt in Scharen und bringt mit. Wenn jemand dreizehn ist, braucht er nicht zu fragen, ob er kommen darf. Er darf natürlich, wenn er möchte, aber so ungefähr ist das Alter vierzehn bis dreißig.
Bitte erscheint! Wir haben ein besonderes Programm für die Sache. Es ist ein Treffen der Pfälzer und der Ruhrjugend. Zwar kein Fußballspiel, aber immerhin siebenundzwanzig zu eins für mich – darauf könnt ihr euch verlassen.
Ab morgen Abend, am Tag und am Nachmittag, um 15 Uhr, zum Schluss singen wir aus dem letzten Lied den zweiten Vers: „Der ewig reiche Gott.“
Ich bin noch nicht fertig. Habe ich alles gesagt? Nein, ich bin noch nicht fertig, wirklich nicht.
Die Bedeutung von Hören, Singen, Beten und Opfern in der Gemeinde
Am Ausgang dürfen Sie ein Opfer für meine Essener Jugendarbeit geben. Wir sagen immer: Zu einer rechten christlichen Versammlung gehören vier Dinge. Erstens das Hören – das haben Sie getan. Zweitens das Singen – das tun wir gleich noch. Drittens das Beten und viertens das Opfern.
Das Letzte ist in der Christenheit oft vergessen worden. Es ist allmählich zu einer Art Entrümpelung des Portemonnaies geworden.
Kennen Sie die Geschichte von der Kollekte und vom Opfer? Soll ich sie kurz erzählen? Die schöne Geschichte hat mir viel Freude gemacht.
Da war ein kleiner Junge, der hörte, man müsse nicht Kollekte geben – Kollekte wäre zwei und ein Pfennig – sondern Opfer, und das tut einem weh. Da er nichts genau verstand, aber auch einmal ein Opfer geben wollte, überlegte er, wie das gehen könnte. Er war ein kleiner Kerl und kam auf die Idee, seinem Hund Karo das Sonntagskotelett zu opfern.
Als der Sonntag kam, stochert er herum, und die Mutter fragt: „Isst du nicht?“ Schließlich erfährt sie, dass er dem Hund das Kotelett opfern will. Die Mutter sagt: „Das ist ja dummes Zeug, Mensch, Quatsch, du isst ein Kotelett.“ Und dann isst er es. Danach geht er mit dem abgenagten Knochen zu Karo und sagt: „Karo, es sollte ein Opfer werden, aber es ist nur eine Kollekte daraus geworden.“
Ich hoffe, Sie verstehen das. Ich habe in Essen eine große Jugendarbeit. Es ist kein Pfennig für mich, das können Sie mir glauben, sondern für das Werk dieses Königs, der mich in seinen Dienst berufen hat. Geben Sie also keine Kollekte, sondern ein Opfer.
Aber, meine Freunde, es kann die Gefahr bestehen, dass jemand ein Geldstück hineinwirft und dann denkt: „Jetzt habe ich es getan.“ Ich hoffe, Sie verstehen, der Herr, der hier mit uns reden will, will mehr als nur unser Geld. Auch das will er, aber er will unser Herz und unser Leben.
Werfen Sie ihm Ihre Sünde, Ihr Herz, alles zu Füßen. Aber sehen Sie zu, dass Sie gerettet werden. Sie haben nur ein Leben – nur ein Leben. Und dann verloren zu gehen, Gott bewahre uns davor! Wir beten:
Herr Jesus, ich danke dir. Ich bete dich an, dass du gekommen bist, Sünder selig zu machen. Himmlischer Vater, heiliger Gott, ich danke dir, dass du nicht willst, dass Menschen verloren gehen, dass du rufst und aussendest und Herzen durch den Heiligen Geist erleuchtest. Heiliger Geist, ich danke dir, dass auch das verfinsterte Herz durch dich erneuert und erleuchtet werden kann. Amen.