Vielen Dank, Roger, für diese wunderschönen Stücke. Das tut sehr, sehr gut. Es ist eine gute Einstimmung und hat mich auch ein bisschen lauter gemacht.
Ja, ich hoffe, ich schlafe nicht ein beim Reden, aber das hat mir sehr gut getan, über Kuba zu erzählen. Es sind über 400 Bilder. Ich werde sie teilweise ganz schnell durchgehen, einfach nur, um euch ein paar Eindrücke zu zeigen. Hier und da bleibe ich stehen, wo es wirklich um geistlich wichtige Dinge geht, die man lernen kann, wofür man beten kann, wo Nöte sind und so weiter.
Ich möchte also einmal etwas zur Situation sagen – zur aktuellen politischen, aber auch wirtschaftlichen Lage in Kuba. Wie sich das so entwickelt hat, welche Not dort herrscht und auch, wie der Herr Türen geöffnet hat, zu helfen, und was getan wurde.
Das ist wirklich eine wunderschöne Geschichte, wenn man daran denkt, wie das Land im Grunde strukturiert ist, was erlaubt ist und was nicht. Und dann öffnen sich plötzlich Türen, und Dinge verändern sich.
Wie kommt man nach Kuba?
Wir hatten im Jahr 1996 eine Konferenz in Honduras, eine der ältesten Konferenzen. Dort war ich mit Bruder Alois Wagner, falls er bekannt ist, aus München. Er ist ein sehr begabter Lehrer, sehr gebildet und spricht viele Sprachen. Er hat eine äußerst interessante Vergangenheit. Eigentlich sollte er Priester werden und war auf einem katholischen Seminar. Dann entschloss er sich jedoch, aus dem kirchlichen Umfeld auszusteigen.
Anschließend ging er in die USA, wo er zeitweise wie ein Schmarotzer lebte. Er hat die Christen veralbert und vereimert und ab und zu ein wenig gejobbt. Interessanterweise arbeitete er auch als Eisverkäufer. Dort traf er auf Charismatiker, die ihren Glauben freimütig bekannten und ihn sehr freundlich aufnahmen. Diese Begegnung mit echten Christen überzeugte ihn und öffnete ihn für das Evangelium.
Das ist eine lange Geschichte für sich. Auf jeden Fall kam er zum Glauben, erhielt eine Scofield-Bibel und kehrte dann nach München zurück. Dort erlebte er, dass sein bester Freund, Alois Böck, zur gleichen Zeit ebenfalls zum Glauben gekommen war. Beide hatten einen katholischen Hintergrund und zuvor nichts mit wirklichem Glauben zu tun gehabt. Gemeinsam begann der Herr in München ein Werk.
Dieses Werk hatte in den folgenden Jahren auch seine Probleme, aber Gott tat Großes. Ich weiß nicht, wie viele Gemeinden heute in München durch diese Brüder entstanden sind.
Ich war mit Bruder Alois dann in Honduras. Inzwischen hatten wir einige Gemeinden kennengelernt. Auch das war eine Führung Gottes. So besuchten wir jedes Jahr mindestens einmal Honduras und führten Ältestenkonferenzen durch. Dort wurden nur Älteste aus den Gemeinden eingeladen. Für etwa viereinhalb Tage waren wir zusammen, legten Gottes Wort aus und hatten viele schöne Kontakte.
Dann gab es in einer Konferenzpause eine kurze Nachricht: Ein Brief aus Kuba sei eingetroffen. Man bat darum, ob wir nicht einen Augenblick still sein und uns den Brief anhören könnten. So sollte der Brief vorgelesen werden.
Dieser Brief berichtete von der Not und der Situation in Kuba. Das, was wir hörten, war so erschütternd, dass wir es nie erwartet hätten. Bei Kuba dachte man bisher immer nur an tolle Strände, gutes Wetter und bestimmte Musikstile. Von der Armut, der Not und den Schwierigkeiten hatten wir keine Ahnung.
Einen Bericht habe ich nie vergessen. Er hat mich so tief bewegt: Manche Menschen züchten sogar ein Schwein in ihrem Wohnzimmer oder in der Küche. Dabei entfernen oder durchschneiden sie dem Schwein die Stimmbänder, damit es nicht quieken kann. So soll niemand von den Nachbarn etwas davon merken. Denn das Schwein gehört dem Staat, und man darf kein Eigentum besitzen.
Es herrscht eine furchtbare Armut. Es gibt kein Toilettenpapier, keine Jagdartikel und vieles mehr. Wir haben über diese Nöte geschrieben. Das waren auch Versammlungen, in denen wir unsere geistlichen Überzeugungen teilten. Spontan bildeten wir eine Gebetsgemeinschaft. Alle waren tief bewegt, denn niemand kannte Kuba von dieser Seite.
Alois und ich sagten uns: Wenn der Herr uns einmal eine Tür nach Kuba öffnet – wie das geschehen soll, wissen wir nicht –, dann werden wir uns auf den Weg machen.
Es dauerte keine paar Wochen oder zwei, drei Monate – ich weiß nicht mehr genau, wie lange – bis wir eine Einladung aus Kuba erhielten. Man fragte uns, ob wir nicht Freude daran hätten, einmal Kuba zu besuchen.
Das geht natürlich nicht so einfach. Man muss ein Visum beantragen. Dieses haben wir dann bekommen, und so machten wir uns auf die Reise. Wir kannten keine Personen dort, hatten keine Beziehungen. Wir hatten nur davon gehört, dass es dort Versammlungen gibt.
Im nächsten Jahr oder irgendwann danach kamen wir in Kuba an. Davon möchte ich jetzt ein bisschen berichten.
Kuba in Zahlen – damit möchte ich mich nicht lange aufhalten. Die Amtssprache ist natürlich Spanisch. Die Hauptstadt heißt Havanna. Die Staatsform ist sozialistisch. Der aktuelle Präsident ist Miguel Díaz, eine eher unauffällige Persönlichkeit im Vergleich zu Fidel Castro und Raúl Castro.
Die Fläche Kubas beträgt 110.000 Quadratkilometer, die Einwohnerzahl liegt bei etwa 11 Millionen. Diese Zahl muss man inzwischen revidieren. Allein im letzten Halbjahr sind etwa 500 Kubaner aus Kuba geflohen oder konnten mit einem Visum ausreisen, weil die Amerikaner die Türen geöffnet haben. Wie lange das andauert, weiß niemand. Auf jeden Fall ist die Bevölkerung dadurch stark geschrumpft. In nur sechs Monaten sind 500 Menschen in die USA gegangen.
Bis 1992 war Kuba ein atheistisch-sozialistischer Staat. Ab 1992 wurde er zu einem säkularen Staat. Das Einkommen liegt bei etwa 15 bis 20 Dollar im Monat, egal ob man Arzt, Lehrer oder Arbeiter am Fließband ist – falls es solche Arbeitsplätze überhaupt noch gibt. Davon kann man nicht leben, das ist völlig klar. Die Rente beträgt bis heute etwa sieben Euro oder Dollar im Monat.
Wenn man nicht als Familie zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt oder keine Beziehungen ins Ausland hat, ist ein Überleben kaum möglich. Ich kenne viele Familien, die über lange Zeit nur eine einzige Mahlzeit am Tag haben: Reis mit Bohnen. Diese Mahlzeit ist sehr günstig und auch nahrhaft. So kann man überleben.
Heizung braucht man nicht, denn es ist immer warm in Kuba. Die Lebensumstände sind also in Bezug auf das Klima sehr gut. Allerdings darf man kein Eigentum besitzen. Es herrscht Planwirtschaft, die wir gar nicht mehr kennen. Wir waren völlig unvorbereitet und ließen uns vieles erzählen, als wir dann die ersten Kubaner kennenlernten.
Kuba gleicht einer Schlange, dazu muss ich nicht viel sagen. Im Jahr 2016 waren wir gerade in Kuba, als Fidel Castro endlich gestorben ist. Man hatte schon viele Jahre darauf gewartet, da er ja relativ alt geworden war. Unter den Exilkubanern, die in Miami oder anderswo lebten, wurde gefeiert, dass dieser „Satan“ endlich in der Hölle sei. Das wird hier auf den Plakaten gezeigt. Alle dachten damals, dass nun eine neue Ära beginnen würde – mit Díaz. Doch das war leider ein Trugschluss.
Zunächst kam Raúl Castro, Fidels Bruder, an die Macht, und später eben dieser Miguel Díaz-Canel. Auf einem Bild sieht man links Fidel Castro, rechts die beiden Che Guevara und Fidel Castro, die damals die Revolution durchgeführt haben. Sie gelten bis heute in den Augen vieler Kubaner als Helden. Sie waren auch markante, interessante Persönlichkeiten. Links ist Fidel Castro in seinen letzten Jahren zu sehen, in der Mitte Raúl Castro, rechts Díaz-Canel.
Ganz kurz zu den Religionen in Kuba: Etwa 47 Prozent der Bevölkerung bekennen sich als Christen. Andere Religionen sind kaum vertreten. Es gibt etwa 35 Prozent Atheisten. Spiritismus und Voodoo sind teilweise stark mit der katholischen Lehre vermischt. Evangelikale sind nicht sehr zahlreich.
Unter denen, die sich als Christen verstehen, sind auch die Zeugen Jehovas vertreten, allerdings nur mit etwa drei Prozent. Protestanten machen etwa neun Prozent aus, Katholiken etwa sieben bis achtzig Prozent. Unter den Protestanten zählen auch die Christmatiker und Pfingstler, die relativ zahlreich sind. Die Baptisten sind recht zahlreich, mit über tausend Gemeinden. Sie sind im Allgemeinen auch konservativ, was man nicht direkt mit den Baptisten in Europa vergleichen kann.
Ein bisschen über Land und Leute
Das ist unsere allererste Begegnung mit diesem Ehepaar: Bruder Horche Luis Rodriguez mit seiner Frau und damals ihrer kleinen Tochter. Sie waren unsere Ansprechpartner, und mit ihnen hatten wir auch brieflichen Kontakt.
Er war Atheist und Ingenieur, ist aber durch das Bibelstudium und das Bibellesen zum Glauben gekommen. Er ist ein sehr begabter Lehrer, was uns damals, als wir ihn kennenlernten, noch gar nicht bewusst war.
So sieht es dann am Flughafen aus. Einfach auch ein paar Bilder von Autos. Wollen wir das Licht ausmachen? Wird das gut, oder soll es lieber anbleiben? Anbleiben, okay, gut.
Ich denke, dass sich manche von den Herren an diesen alten Autos freuen. Sie sind 80, 90 Jahre alt und tuckern durch die Lande. Sie schlucken natürlich unheimlich viel, haben aber andere Motoren drin, die eben nicht so viel Benzin oder Diesel brauchen. Die Autos werden natürlich auch gepflegt. Sie sind sehr, sehr viel Geld wert und werden von den Touristen bestaunt. Damit kann man dann auch ein bisschen Geld verdienen.
Ein paar Bilder vom Kapitol in Havanna, sicherlich einer der wenigen Orte oder Städte, die ein bisschen gepflegt werden, zumindest im Zentrum. Dort können die Touristen etwas Kultur aus alten Zeiten kennenlernen.
Die machen davon Gebrauch überall. Das müssen wir uns auch daran gewöhnen: Plakate mit Parolen. Wer kann ein bisschen Spanisch? „Kuba erwartet mehr Revolution“ – kann man das so übersetzen? Das ist bis heute so geblieben. Die Kraft der Revolution ist stärker als die Kraft der Natur. Also auch ganz atheistische Parolen von Fidel Castro hier natürlich.
Wenn man dann aus Havanna rauskommt, aus dem Zentrum, sieht das ganz anders aus. Die Autos, so sieht ein Bahnhof aus. Züge fahren heute kaum noch oder gar nicht mehr, vielleicht auch in Havanna selbst, aber die langen Strecken von etwa tausend Kilometern, die den Osten vom Westen trennen, da passiert gar nichts mehr. Man hat keine Ersatzteile. Das ist eine Not. Die Logistik, von einem Ort zum anderen zu kommen, ist sehr, sehr, sehr schwierig.
Solche Trecker – man ist eigentlich relativ geübt darin zu improvisieren. Die müssen alles selbst machen. Es gibt keine Ersatzteile, alles wird selbst gedreht, montiert usw. So haben sie also schon ein bisschen Arbeit, verdienen aber natürlich so gut wie gar nichts.
Hier ist ein typisches Bild von den kleineren Städten oder Dörfern in Kuba. So sieht das Auto von fern aus. Busse fahren selten oder gar nicht, zumindest nicht pünktlich. Alle Lkw sind angewiesen, Leute, die an der Straße stehen und weiterwollen, aufzuladen und mitzunehmen. Das ist auch so eine Pflicht.
So sieht man dann solche Bilder, wo ein Lastwagen voll mit Leuten ist, die transportiert werden. Dann gibt es auch diese Ritschkas – so ein wenig hoppla, das war zu schnell – dann werden Pferde angespannt und Kutschen gebaut. Da passen dann so zehn bis fünfzehn Personen drauf, die gegen einen ganz kleinen Geldbetrag ein bisschen transportiert werden können. Da sind sie sehr fündig. Das sind auch selbstgebaute Fahrzeuge.
Eine Katastrophe, mit Ausnahme der Autobahnen, wo die Touristenbusse natürlich durchs Land geführt werden. Aber davon abgesehen muss man Slalom fahren, um weiterzukommen. Es ist unglaublich, wie da gar nichts repariert wird, alles vergammelt.
Inzwischen hat man auch die Rinder wieder flott gemacht, um sie einzuspannen und zu transportieren. Fahrräder sind ein großer Luxus, wenn man eins hat. Das wird dann so gebaut, dass wenigstens drei Personen darauf Platz finden: hinten einer, in der Mitte ein Kind möglichst, und einer am Sattel.
Das ist der Alus links. Er bestaunt also dieses Fahrzeug. Und da werden wir noch einiges mitkriegen von den Problematiken, was Fahrräder betrifft.
Es lebe die Revolution bei der Armut! Die Parolen sieht man dann überall.
Das ist hier die Wohnung unserer Freunde Louis, Miriam und ihrer Tochter. Ihr seht schon, er spricht perfekt Englisch. Deshalb konnte man ihm auch manche Literatur besorgen. In seinem Regal stehen ganz bekannte Kommentare. Er ist jemand, der die Heilsgeschichte intensiv studiert hat und großes Interesse daran zeigt, junge Christen weiterzuführen.
Das sieht dann so aus: Bei den ersten Besuchen, die wir 1996, 1997 und 1998 gemacht haben, wurde uns gesagt, ob wir nicht einen Reifen für das Motorrad mitbringen könnten, wenn dieser kaputt ist. Naja, den haben wir versucht zu besorgen. Oder eine Schere, um Pferdeschwänze zu schneiden. Sie sind unheimlich dankbar, wenn sie solche Dinge bekommen.
Und natürlich ist es ein Riesengeschenk, wenn wir Teebeutel mitbringen, besonders Apfeltee. Das werden wir gleich noch sehen. Man kann sich kaum vorstellen, wie groß die Freude darüber ist.
Hier sieht man ein Frühstück, wie es üblich ist. Normalerweise bekommt man auf Bezugsschein ein so schlabberiges Milchbrötchen. Stellt euch so ein Gummiding vor, das man dann versucht runterzuschlucken. Als Belag nimmt man Mayonnaise. Butter kennt man nicht, Margarine auch nicht. Damit kann man aber ganz gut leben, wenn man will. Mehr hat man nicht.
Die Versorgungssituation...
Bis heute gibt es Lebensmittel nur auf Bezugsschein. Man kann also nicht einfach in irgendeinen Laden gehen und dort etwas kaufen.
Inzwischen gibt es Dollarläden, doch auch dort muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Unter diesen Umständen kann man dann das eine oder andere gegen Dollar erhalten. Der normale Kubaner muss sich jedoch jeden Tag anstellen, um in einem Laden, wie man ihn nennt, bestimmte Artikel zu bekommen. Diese werden nur zugeteilt, wenn sie überhaupt vorhanden sind.
Hier eine Liste der monatlichen Rationen pro Person: zweieinhalb Kilo Reis, 110 Gramm Kaffee, ein Kilo Zucker, ein Kilo Bohnen, ein Viertelliter Öl, ein Kilo Nudeln, ein Stück Seife sowie täglich ein Milchbrötchen und ein Viertelliter Milch für Kinder unter sieben Jahren. Für Kinder über sieben Jahre gibt es offiziell keine Milch mehr zu kaufen, sie ist schlichtweg nicht verfügbar. Viele Kinder und junge Leute haben daher noch nie einen Schluck Milch getrunken. Die Situation hat sich im Laufe der Zeit nicht verbessert, ganz im Gegenteil.
Man muss also einen Bezugschein mitbringen. Darauf steht die Anzahl der Familienmitglieder, hier zum Beispiel vier Personen, sowie die einzelnen Artikel. Dann geht man in den Laden, wo geprüft wird, was man bekommt und was einem zusteht. Wenn die Waren vorhanden sind, ist man dankbar und geht nach Hause. Am nächsten Tag stellt man sich wieder in die Schlange.
Das ist ein riesiges Problem der Planwirtschaft. Oft sind die Artikel gar nicht vorhanden, obwohl man stundenlang in der Schlange steht. In den letzten Jahren ist die Lage noch schlimmer geworden. Manche Menschen stehen schon um vier oder fünf Uhr morgens an. Die Polizei muss dann eingreifen, um die Situation einigermaßen zu ordnen, damit möglichst viele etwas von dem Wenigen abbekommen, das vorhanden ist. Oft geht man jedoch enttäuscht nach Hause.
Das ist eine Misswirtschaft, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Auf dem Bild sieht man eine solche Schlange. Natürlich gibt es auch illegale Bäckereien. Sobald diese jedoch aufgespürt werden, gibt es große Probleme. Sie werden sofort geschlossen, denn das darf nicht sein. Solche Bäckereien haben wir dann auch einmal besucht.
Ja, unsere Aufgabe war es natürlich, die Brüder, die wir im Laufe der Zeit kennenlernten, in Gottes Wort zu unterweisen. Hier begannen wir dann mit Seminaren. Dabei handelte es sich um Älteste aus den Brüderversammlungen, die für knapp eine Woche zusammenkamen. Vor allem Alois hat dort unterrichtet und gelehrt.
Auf der rechten Seite sieht man, dass ich einige praktische Themen behandelt habe. Wir sprachen auch viel über religiöse Entwicklungen. Die pfingstliche Bewegung ist in Kuba natürlich sehr stark vertreten.
Das war der Koch oder die Köche. Man sieht schon, mit der Hygiene nimmt man es dort nicht ganz so genau. Dort werden Kochbananen zubereitet, und Reis muss natürlich auch verlesen werden, weil Steine darin sind. Ja, Mücken und Fliegen gibt es ebenfalls in großer Menge.
Hier bereitet man ein Gemüse zu. Jemand hat einen Fisch gefangen und gestiftet, der dann ebenfalls zubereitet wird. Es gibt ein Festessen, das es sonst nicht gibt. Wir haben das natürlich finanziert, sonst hätte es das nicht gegeben. Es besteht aus Reis mit Bohnen, Brötchen und vielleicht Hähnchenschenkeln oder etwas Ähnlichem. Dieses Essen wird dann mit großer Freude mittags genossen.
Dann geht es weiter mit der Bibelarbeit. Die Kubaner sind im Allgemeinen sehr eifrig und auch intelligent. Früher gab es dort ein gutes Schulwesen und eigentlich auch gute Ärzte. Das Problem ist jedoch, dass es keine Medikamente gibt.
Selbst wenn man eine Wunde oder einen Bruch hat, muss man selbst Mullbinden mitbringen, weil man im Krankenhaus gar nichts bekommt. Auch bei den Ärtzen ist das so. Daher muss man sich die Mullbinden selbst besorgen. Diese werden im Allgemeinen nach Gebrauch immer wieder gewaschen, um sie ein zweites Mal zu verwenden.
Hier sind wir bei den Bibelarbeiten, und die Brüder haben sehr eifrig mitgemacht. Viele Stunden am Tag saßen wir zusammen und studierten die Bibel. Das hat auch Früchte getragen.
Zwischendurch war es nötig, dass ein Pferd beschlagen werden musste. Abends sitzen wir dann in den Versammlungen in Lateinamerika, in Kuba, nicht nur in den Brüderversammlungen, sondern auch in den Freikirchen. Beim Baptisten bedecken die Schwestern in den Gemeinden ihr Haupt. Das wird dem einen oder anderen auffallen.
Hier sind wir beim Abendmahl, beim Brotbrechen, zu Gast. Tagsüber Seminar, abends Besuch in den Versammlungen. Hier ist Alois wieder im Unterricht.
Zum Abschied zeigen wir noch ein paar Szenen von der Straße. Das wird den einen oder anderen auch erfreuen, etwa den Anblick dieses uralten Mercedes. Ja, das ist wirklich abenteuerlich.
Zurück zum Apfeltee: Wofür wird er gebraucht? Damit startet man einen evangelistischen Hauskreis. Wenn sich herumgesprochen hat, dass es Apfeltee gibt, kommen die Leute. Das ist ein Highlight der Woche oder des Monats. Deshalb bringen wir von Aldi oder Penny jede Menge Apfeltee mit. Das kostet uns so gut wie gar nichts, und die Menschen freuen sich riesig, dieses kostbare Getränk genießen zu dürfen.
So kommt man draußen zusammen, denn es ist ja warm. Wir sorgen auch dafür, dass es ein bisschen etwas zu essen gibt. So entstehen Gespräche, und Menschen kommen zum Glauben. Manche kommen natürlich auch nur, um Apfeltee zu trinken oder ein bisschen Reis mit Huhn zu bekommen. Hier sieht man ein typisches Bild von der Stimmung, die an solchen Abenden herrscht.
Aber es geht um die Bibel, es geht um den Herrn. Alo spricht sehr, sehr gut Spanisch und es ist eine Freude, mit ihm zusammen zu sein.
Die Geschichte mit der Literaturarbeit ist kaum zu erkennen. Es gibt in Spanisch keine christliche Literatur zu kaufen. Es gibt nur politische Propagandaliteratur. Ihr seht hier schon Fidel Castro, Raoul Castro mit Chruschtschow und anderen zusammen. Im Grunde gibt es nur ein Thema. Oben sieht man ihn mit Chruschtschow, falls ihr euch noch an ihn aus alten Zeiten erinnert.
So gibt es keine christliche Literatur. Wenn ein gläubiges Ehepaar eine Bibel besitzt, dann ist man reich. Man ist sehr dankbar und schätzt sie sehr. Auch die Bibel kann man nicht offiziell kaufen. Wenn man vielleicht noch irgendwo ein christliches Buch geschenkt bekommt oder von einem Besucher mitgebracht bekommt, dann ist das ein Reichtum und ein Schatz, den man sehr hütet.
Das war für uns natürlich eine Herausforderung. Wir mussten die Geschwister in Kuba mit guter Literatur versorgen, damit sie geistig wachsen können. Damit die jungen Leute Nahrung bekommen und Freude am Bibelstudium finden. Allgemein ist man in Kuba einigermaßen intelligent, aber man hat überhaupt kein Material, mit dem man arbeiten kann.
Dann haben wir uns auf die Suche gemacht, wie wir helfen können. Das ist ein Druckereidirektor in seinem Büro, der gerade ausrechnet, was es kosten würde, wenn er illegal für uns christliche Literatur druckt. Wir haben einen langen Weg hinter uns, um die richtigen Druckereien zu finden.
Vielleicht könnt ihr dieses Verkehrsschild deuten, was man dort noch darf, wenn man dorthin fahren will. Mir ist das bis heute nicht ganz klar. Auf jeden Fall haben wir dort einen anderen illegalen Drucker kennengelernt. Man zapft einfach Strom ab, den will man nicht beim Staat bezahlen, sondern zapft ihn ab. Das machen mehr oder weniger alle.
Hier ist der Chef, der uns ein Angebot macht. Er hat irgendwo gebrauchte Kopiermaschinen besorgt und konnte uns tatsächlich die ersten Bücher von William Macdonald drucken. Vor allem grundlegende, einfach verständliche und praktische Bücher fürs Christsein und das geistige Wachstum. Das ist verboten, aber weil eine Hand die andere wäscht, wenn der Bürgermeister eine Kopie haben will, bekommt er sie umsonst. Dafür darf er vielleicht auch mal ein paar christliche Briefe oder Broschüren drucken. So funktioniert das.
Es gibt also keine Verfolgung, solange sich niemand beschwert oder jemanden anzeigt. Aber wenn ein Nachbar schlecht gesinnt ist, kann das anders aussehen. Ein Bruder hatte drei Computer, die er irgendwoher bekommen hatte. Der Nachbar hat das gemerkt und ihn angezeigt. Schon kam die Polizei und sagte: „Kein Mensch braucht drei Computer, zwei nehmen wir mit, einen kannst du behalten.“ So etwas gibt es einfach nicht.
Oder ein anderes Beispiel: Einige Jahre später gab es ein paar Hauskreise, die entstanden sind. Einer bestand nur aus Schwestern, die kaum betreut wurden, weil sie keine Brüder hatten. Einer der Ältesten, die wir kennengelernt und ein bisschen angeleitet hatten, hörte davon. Er besuchte sie eine Woche lang und las abends mit ihnen die Bibel und erklärte sie.
Die Schwestern waren so überglücklich und dankbar, dass sie diesem Bruder, der eine weite Reise gemacht hatte, um sie zu besuchen, mit dem Bus ein wertvolles Geschenk mitgeben wollten. Sie sorgten dafür, dass sie zehn Stück Seife irgendwo auftreiben konnten und gaben sie ihm für ihn und seine Familie mit. Das ist ein unglaublicher Schatz.
Er freute sich sehr, setzte sich in den Bus zurück nach Hause und dachte an seine Frau und Kinder. Dann kam eine Kontrolle der Polizei, alle mussten ihre Sachen öffnen. Zehn Stück Seife? Das gibt es nicht. Er durfte ein Stück Seife behalten, den Rest nahm man ihm ab. Er kam deprimiert und ernüchtert zu Hause an und konnte seiner Frau nur ein Stück Seife mitbringen.
Das sind Verhältnisse, die wir gar nicht nachempfinden können, mit denen die Kubaner wirklich gelebt haben und auch heute noch leben.
Jedes Mal, wenn wir dort sind, sagen wir: „Das kann nicht so weitergehen, schlimmer wird es nicht, das muss ein Ende haben.“ Aber wenn wir im nächsten Jahr wieder dort sind, ist es wieder schlimmer geworden. Bis heute läuft das so. Eigentlich kann es so nicht mehr weitergehen, aber irgendwie überlebt man. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die ganze Sache zusammenbricht.
Hier haben wir auf jeden Fall die ersten Drucke gemacht. Und hier ist unser Daniel. Eine schöne Geschichte: Er ist Lehrer für Physik, Mathe und Sport und bekam die Möglichkeit, auf Teneriffa eine deutsche Schule zu unterrichten. Mit seiner Frau und den drei Jungs, die dann zur Welt kamen, sind sie dorthin gegangen. Natürlich haben alle Spanisch gelernt.
Dann bekamen sie Besuch von einem Bruder aus Kuba, der in der Baptistengemeinde vor Ort evangelisieren sollte. Sie lernten sich kennen. Ausgerechnet Alice und ich haben diesen Evangelisten, ohne zu wissen, dass er Kontakt zu Daniel hatte, bei unseren Besuchen in Gemeinden kennengelernt. Daraus entstand eine Freundschaft und eine tolle Geschichte, aber das führt hier zu weit.
Diese Bücher haben wir dann illegal dort gedruckt. Tag und Nacht wurde fleißig gedruckt, weil wir so viele Möglichkeiten wie möglich nutzen wollten, um alle möglichen Bücher von William Macdonald zu verbreiten: „Denke an die Zukunft, das ist der Unterschied“, „Gebetsleben Jesu“ von Benedikt Peters, „Anbetung“ und so weiter. So haben wir begonnen, und im Laufe der Zeit hat sich das sehr vermehrt.
In El Gabriel haben wir eine Brüderversammlung kennengelernt. Dort sind wir jedes Mal zu Besuch gewesen. Im Laufe der Jahre konnten wir dem Heuchel auch ein altes Auto finanzieren.
Unterwegs, wenn man Besuche macht und einen Autoschaden hat, kann man nicht einfach den ADAC anrufen oder Ähnliches. Man muss irgendwie selbst Hilfe organisieren. So hilft dann jeder dem anderen.
Ein Bruder aus der Versammlung hatte eine kleine Dreherei oder etwas Ähnliches. Das waren Freunde. Wenn jemand mit dem Handy anruft, kommt er in einer halben Stunde oder einer Stunde mit seinem Motorrad an. Er schaut sich an, was los ist, sieht zum Beispiel, dass etwas an der Achse gebrochen ist, fährt zurück und baut das Teil in seiner Werkstatt aus. Dort werden dann die Teile gedreht und hergestellt, damit man wieder losfahren kann und wir weiterfahren können.
Das ist nur ein Beispiel aus dem Alltag, wie man dort lebt.
Hier habt ihr einen Eindruck von Zuckerrohr, das exportiert oder verarbeitet wird. Auch die Raffinerien sind ganz marode.
Wir konnten dafür sorgen, dass die Gemeinde, die inzwischen gewachsen ist, sich zunächst in einem Wohnzimmer eines gläubigen Ehepaars traf. Dort platzten sie aus allen Nähten. Mit Gottes Hilfe stellten wir fest, dass ganz in der Nähe ein altes Haus zum Verkauf stand. Es war gar nicht so schlecht und wurde für 30 Euro angeboten. Dazu gehörte ein Lagerraum, der noch nicht ausgebaut war.
Unser Daniel hat sehr gut mit dem Besitzer verhandelt, der rechts mit der Kappe ist, und konnte den Preis auf 22 Euro drücken. Im laufenden Jahr renovierten die Brüder alles in Eigenleistung.
Dann kam der Tag der Einweihung im Jahr 2016. Es wurde eine Kürbissuppe oder Ähnliches gezaubert, und es war ein Festtag. Einige Nachbarversammlungen wurden eingeladen, und das Versammlungshaus wurde feierlich eingeweiht.
So sieht das aus, wenn man zusammen ist. Mittags gibt es dann die Kürbissuppe, und alle freuen sich.
Die Kubaner sind trotz aller Not immer voller Humor, vielleicht auch Galgenhumor. Sie lachen viel mehr als wir hier im Wohlstand und machen einfach das Beste daraus.
Hier bin ich mit Rudi Rein unterwegs. Er hat uns zusammengeführt. Er ist ein Missionar, der zwanzig Jahre in Bolivien gearbeitet hat und perfekt Spanisch spricht. Er stammt aus den russlanddeutschen Gemeinden und ist ein sehr begabter Bruder. Auch technisch ist er geschickt und kann organisieren – all das, was ich überhaupt nicht kann.
Er ist ein großer Mann mit sonnigem Gemüt. In den vergangenen zehn oder fünfzehn Jahren habe ich alles versucht, ihn zum Zorn zu reizen oder ihn ärgerlich zu machen, aber das war nicht möglich. Er ist wirklich wie ein Engel.
Es war immer eine Freude, mit ihnen zusammen zu sein, und ist es auch heute noch.
Wir machen viele Hausbesuche. So sieht es bei einem jungen Ehepaar im Wohnzimmer aus. Wenn man als Gast kommt, wird irgendwoher etwas ausgeliehen oder man nimmt einen Kredit auf, um ein tolles Essen zu machen. Das ist auch die Kultur in Lateinamerika.
Man bedient die Gäste mit allem, was man irgendwie auftreiben kann. Hier gibt es also Bananen, was für mich immer die große Rettung war. Ich bin kein großer Fleischfreund und habe den Vorteil, dass ich keine Magen- oder Verdauungsprobleme bekomme.
Ich bin mal gut über die Runden gekommen mit einem Brötchen und einer Banane am Tag. Das war immer eine gute Sache.
Inzwischen haben sich unsere Vorräte mit Literatur etwas gemäht, darunter manche Bücher, die euch vielleicht auch bekannt sind, von Spurgeon und Paul Washer zum Beispiel.
Hier sind wir in einer anderen Stadt, in Guinness. Auch hier sieht man den Humor. Ein Bruder ist mit seiner Frau zum Glauben gekommen. Sie haben eine ganz kleine Wohnung mit etwa drei Zimmern. Die Zimmer sind einzeln nicht größer als etwa drei mal vier Meter, vielleicht vertue ich mich um einen halben Meter.
Sie laden Leute ein, die zum Glauben gekommen sind, und es ist eine Gemeinde entstanden. Sie leben so zusammen.
Sobald Besuch da ist, kann man zu jeder Tageszeit eine Versammlung machen. Jeder hat einen Arbeitsplatz, aber da es keine Arbeit gibt, kann man seine Zeit relativ frei einteilen.
Wenn dann Gäste kommen, wie wir hier, ruft man sie kurz über das Handy an, und dann ist man zusammen. Sie machen ein schlichtes Mittagessen, manchmal auch ganz üppig, sodass man sich wundert, woher sie die Sachen haben.
Sie pflegen eine Gemeinschaft und teilen alles miteinander. Das ist eine wahre Freude.
Hier seht ihr, wie man auf engem Raum zusammensitzt. Das ist der gute Rolando mit seiner Frau. Wir versuchen, sie zu unterstützen, damit sie ihre Arbeit treu tun können.
Inzwischen sind so viele Leute da, dass wir Mut gefasst haben. Viele Häuser werden verkauft, weil die Kubaner in die USA auswandern, und die Preise sinken – sowohl für Autos als auch für Wohnungen und Häuser.
Wir hoffen, ihnen ein Haus finanzieren zu können, wo sie einigermaßen gut zusammenkommen können.
Hier sind wir auf dem Weg und müssen tanken. Das ist nicht so einfach. Heute ist es noch viel schlimmer als damals, aber damals war es auch schon schwierig.
Komisch war, als wir an der Tankstelle waren, wurde gefragt: „Was wollt ihr haben, Benzin oder Wasser?“ Wir schauten dumm. Unser Fahrer kannte natürlich die Kurzsprache und sagte „Wasser“. Das war okay.
Dann wurden wir in einen kleinen Nebenraum geführt, wo es illegales Benzin gab. Das Codewort für illegales Benzin ist „Wasser“. Wenn Touristen kommen und gefragt werden, was sie wollen, nehmen sie natürlich Benzin und bekommen das teure Benzin.
Einheimische, die bekannt sind und mit Ausländern kommen, werden gefragt: Benzin oder Wasser? Sie nehmen dann „Wasser“ und bekommen das gestohlene Benzin.
Das ist Staatseigentum, und man fragt nicht danach. Das ist ein großes Problem, auch für Christen.
Man kann theoretisch nur überleben, indem man tauscht, kungelt und irgendwie mitmacht, um über die Runden zu kommen.
So sieht die Autobahn aus, wenn eine Rinderherde darüber rast. Ich weiß nicht, wie viele Tiere tot waren. Der Bus ist hineingefahren. Wir sind etwa eine Stunde später oder so vorbeigekommen.
Dann haben wir die Gemeinde kennengelernt, in der unser Daniel diesen Bruder hier in Teneriffa erlebt hat: Wilfredo. Er leitet ein Team von Gemeindegliedern, vor allem Schwestern, die sich Martha und Maria nennen. Sie haben ein großes Anliegen für die Armen, Kranken, Gefängnisinsassen, Behinderte und so weiter. Sie versuchen, das Wenige, was sie haben, weiterzugeben – aber immer in Verbindung mit einer Botschaft, wenn möglich mit einer evangelistischen Broschüre.
Diese Broschüren drucken wir jetzt in Zigtausenden. Sie enthalten einzelne Predigten aus Jesu Schicksal, zum Beispiel: Wozu Gott, warum lässt Gott das Leid zu, wozu lebe ich und so weiter. Ich kann wirklich sagen, dass diese Broschüren zu Hunderttausenden gedruckt werden. Sie werden ganz schlicht und einfach illegal verteilt und bei solchen Gelegenheiten unter anderem mit angeboten.
Außerdem bieten die Schwestern praktische Hilfe an. Sie tragen ein bestimmtes Kleid, das an Martha und Maria erinnert, und fragen zum Beispiel eine arme Familie: „Seid ihr einverstanden, wenn wir bei euch mal die Zimmer putzen?“ Dann sind die Menschen glücklich und dankbar. Die Schwestern gehen an die Arbeit, singen dabei, bringen Humor ein und halten auch eine kurze Andacht oder lesen eine Schrift, um auf diese Weise Herzen zu öffnen. So kommen Menschen zum Glauben. Es ist unheimlich schön zu sehen, wie diese Arbeit Frucht trägt. Wir werden gleich sicherlich noch ein paar Bilder sehen.
Hier sind wir dann bei diesem Baptisten. Daniel darf dort eine Frauenversammlung leiten. Zwischendurch gibt es ein kleines Gebäck und etwas zu trinken. Außerdem sorgt man für körperliche Bewegung. Das ist auch eine lange Geschichte.
Hier sehen wir einen Arzt, der sehr künstlerisch begabt ist. Er hat seinen Beruf als Arzt aufgegeben, um kleine Schmuckstücke herzustellen, die dann in den Touristenstädten auf der Straße verkauft werden. Er war sehr findig, hat sich Maschinen gebaut und sammelt alte Löffel, Messer und Gabeln, um daraus Kunstwerke zu fertigen, wie zum Beispiel Schiffe oder Elefanten – alles aus alten Löffeln. Diese Kunstwerke werden entsprechend verkauft.
Hier predigt Rudi in dieser Baptistengemeinde. Wir haben auch Kontakt zu den Baptisten in Havanna bekommen. Daraus hat sich ein sehr schöner Kontakt entwickelt. Sie haben in einer schlichten, schlechten Umgebung eine Gemeinde aufgebaut, mit der wir viel Kontakt hatten. Die Verkündigung dort ist sehr gut, und sie betreiben auch evangelistische Arbeit. Es wird viel gesungen, sogar mit einem kleinen Orchester.
Nach der Versammlung haben wir kostenlos Bücher verteilt. Die Besucher konnten viele Bücher mitnehmen. Hier kann man auch mal die Größenverhältnisse von Rudi und mir sehen. Einige Bilder stammen aus Havanna. Dort wurden wir tatsächlich eingeladen, Vorträge auf dem Baptistenseminar zu halten, wo man drei Jahre studiert. Das war für uns sehr interessant. Wir haben dort eine gute Beziehung zu den Baptisten aufgebaut. Der Präsident der Landesbaptisten war auch Pastor in dieser Gemeinde.
Hier werden wir mit einem Lied begrüßt. Dann durften wir verkündigen. Das sind alles Theologiestudenten, und wir durften das Gotteswort erklären und hoffentlich lieb machen. Anschließend wurden wieder Bücher verteilt. Die Studenten standen Schlange, um Bücher mitzunehmen. Ihr seht hier, welche Freude und Dankbarkeit für kostenlos angebotene Bücher besteht.
So sieht Rudi aus, wenn er ein bisschen gearbeitet hat: schweißgebadet. Zur Erfrischung bekommt er dann mal eine Kokosnuss.
Das ist jetzt ein paar Jahre später, wie ihr seht. Wir kommen nachts an, haben wieder ein paar Koffer dabei und besuchen Wilfredo. Dabei haben wir festgestellt, dass es keine Medizin gibt. Das ist der Arzt, der seinen Beruf gewechselt hat und jetzt Schmuckstücke herstellt. Er geht abends auf die Straßen, um kranken Menschen zu helfen. Die Behandlung ist laut Gesetz eigentlich kostenlos, aber es gibt keine Medikamente, und die Ärzte können oft gar nicht helfen.
Wir haben dann versucht, günstig an Medikamente zu kommen und kofferweise Medikamente mitgebracht. Diese großen Schachteln enthalten oft tausend oder zweitausend Tabletten wie Padropazol oder Ebo. Die kennen die Menschen dort zwar, aber sie haben sie nicht. Das ist eine enorme Hilfe, wenn sie diese Medikamente in der Evangelisation und Betreuung einsetzen können.
Ernesto, der Arzt, geht abends auf die Straßen, auch während der Corona-Zeit, als es noch strengere Einschränkungen gab als hier in Deutschland. Er trägt das entsprechende Kleidungsstück, um Medikamente weiterzugeben und Menschen zu behandeln – immer wieder in Verbindung mit dem Evangelium.
Für uns ist es ein Wunder, dass wir immer durch den Zoll kamen. Die Koffer wurden selten geöffnet. Wenn sie geöffnet wurden, ließ man uns durch, weil man merkte, dass wir helfen wollen. Manchmal fragten die Zollbeamten sogar, ob sie etwas von den Medikamenten bekommen könnten.
Dafür sind wir dankbar. Ich denke, das liegt auch an den Gebeten der Gläubigen in der Heimat. Dort wurde viel gebetet, denn diese Hilfe ist für die Geschwister vor Ort enorm wichtig.
Wenn man ein Fahrrad oder Moped hat, schließt man es natürlich im Wohnzimmer oder in der Küche ein, weil es sonst gestohlen wird. Hier sind noch ein paar Bilder. Schuhe haben wir auch jede Menge mitgebracht.
Hier ist ein Evangelist mit seiner Frau, ein ganz treuer Mann, der eine kleine Gemeinde betreut und oft mit dem Fahrrad zwanzig bis dreißig Kilometer fahren muss. Seine Frau sitzt hinten drauf und begleitet ihn. Wir haben die beiden sehr ins Herz geschlossen. Er liebt das Gotteswort sehr.
So sieht eine Küche aus. Während Rudi sich mit Pedro und seiner Frau unterhielt, bin ich mit einem Bruder rausgegangen. Wir überlegten, ob wir dem Mann nicht irgendwie einen Motorroller besorgen könnten, damit er nicht zwanzig oder dreißig Kilometer mit seiner Frau auf dem Fahrrad fahren muss. Das ist sehr beschwerlich.
Das ging dann ganz schnell: Innerhalb weniger Minuten erhielten wir ein Angebot. Per Handy verständigten sich die Leute, und jemand brachte einen fast neuen Motorroller, ohne dass Pedro etwas davon wusste. Wir haben das ein wenig gefeiert, ihn eingeladen und ihm in Ernestos Garage den Fahrzeugschein übergeben.
Die Freude seht ihr hier: Wir sangen ein Lied und beteten, dass der Herr dieses Fahrzeug segnet und bewahrt. Pedro konnte nur weinen, seine Tränen abwischen und dann seinen Motorroller ausprobieren.
Das ist ein Bruder, falls noch Kapazitäten bestehen, Namen zu merken oder für andere zu beten – nur für die, die möchten. Er heißt Horcher Lorenzo und ist mit seiner jungen Frau zusammen. Er ist ein außergewöhnlich begabter Mann mit einer Liebe zu den Menschen und viel Fantasie, das zu vermitteln.
Er sorgte dafür, dass wir eine Konferenz in seinem Dorf veranstalten konnten. Dort wohnen vielleicht maximal tausend Menschen, und es gibt noch keine kleine Gemeinde. Das ist der Konferenzsaal. Wie ihr seht, hat das Dach Blech und ist mit Plastikplanen bedeckt.
Wir saßen den ganzen Tag zusammen, durften Gottes Wort auslegen und weitergeben. Die Zuhörer waren dankbar. Natürlich konnten sie sich auch an den Büchern bedienen, worüber sie sich sehr freuten.
So sieht eine Toilette aus – vielleicht auch für die Schwestern ein Grund, dankbar für die Verhältnisse hier zu sein. Dort ist nur ein Plastikvorhang davor, und wie es hygienisch zugeht, kann man sich vorstellen.
Wir konnten auch helfen, der kleinen Gemeinde die Möglichkeit zu geben, sich zu vergrößern. Es gab ein Haus, das nicht weitergebaut wurde und zum Verkauf stand. Wir ermutigten sie, es im Vertrauen auf den Herrn zu übernehmen.
Wir erfuhren Gottes Hilfe, sodass es sofort bezahlt und vergrößert werden konnte. Eine große Wiese ist dabei, auf der jetzt auch Freizeiten stattfinden. Eine Gemeinde ist entstanden, die einen großen Wirkungskreis hat.
Das will ich euch aus Zeitgründen ersparen: Wie man dort Autos repariert. Hier sehen wir auch einen Bruder, ein Schlitzohr, früher Verbrecher. Er hatte sich darauf spezialisiert, mit einem Kollegen durch Havanna Motorrad zu fahren. Er saß hinten auf dem Sozius.
Wenn sie Touristen sahen, meist Frauen mit Handtaschen, hatte er die Begabung, im Fahren die Handtasche zu entreißen und dann abzuhauen, um so relativ viel Geld zu machen.
Irgendwann wurde er erwischt und saß im Gefängnis. Dort kam er zum Glauben. Weil er sehr intelligent ist, baute er eine Druckerei auf, von der wir später sehr profitierten.
Er sieht aus wie ein Mafiaboss, aber er hat eine Bibel vor sich liegen. Er ist einer der Leiter einer Freikirche im Land, die etwas methodistisch, aber konservativ ist. Er hat ein Herz aus Gold. Ich könnte viel von ihm erzählen.
Er sorgt dafür, dass wir inzwischen viele Mittel per Container rüberschicken können. Wir müssen also nicht mehr nur Koffer schleppen, das tun wir zwar weiterhin, aber vor ein oder zwei Jahren wagten wir es erstmals, einen Container zu beladen.
Dieser Container war voll mit Papier, weil sie kein Papier zum Drucken hatten, keine Farbe zum Drucken, keinen Leim zum Heften – all das fehlte. Die Lieferung wurde angenommen: 20 Tonnen Druckpapier.
Wir konnten dadurch eine Menge Literatur drucken. Die Maschinen sind uralt, teilweise aus dem vorletzten Jahrhundert. Viele Mitarbeiter, die alle wiedergeboren sind, arbeiten dort ganz schlicht und einfach.
Jedes einzelne Blatt wird gedruckt, dann mit der Hand zusammengelegt und von Hand geleimt, damit ein Buch entsteht. Das ist eigentlich unmöglich, aber alle machen fröhlich mit. Sie verdienen auch ein bisschen Geld und haben Bibelverse, die ihnen Mut machen, nicht aufzugeben.
So werden Blätter zu einem Buch oder Buchstapel zusammengelegt, geleimt und schließlich entstehen die Bücher.
Hier sitzen wir zusammen und überlegen, was man machen kann. So transportiert man Bretter. Hier haben wir auch Lorenzo mit einem Motorrad verseucht. Es ist eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Falls ihr das überhaupt lesen könnt: Das war wohl unsere letzte Lieferung, die wir im November zusammengestellt haben. Der Herr sorgte dafür, dass ein Bruder, der Unternehmer ist und ein großes Lager hat, auch eine Kartonagenfabrik betreibt, wo gedruckt wird, seine Aufgabe darin sieht, die Lebensmittel zu lagern und mit gläubigen Mitarbeitern in Containern zu verpacken.
Diese Mitarbeiter machen das mit Hingabe und Liebe.
Als wir hörten, dass Fahrräder fehlen und in der Krise der Liter Sprit in Kuba zehn Euro kostet, wurde das Auto für viele unerschwinglich. Fahrräder wurden dadurch umso wertvoller.
Die alten Fahrräder, die dort waren, konnte man kaum reparieren. Deshalb sammelten wir gebrauchte Fahrräder. Ein Team von Brüdern sieht seine Aufgabe darin, diese Fahrräder instand zu setzen, Ersatzteile flott zu machen, sie auseinanderzunehmen und in große Schachteln zu verpacken.
Diese Schachteln kennt ihr von neuen Fahrrädern. Sie werden versiegelt, damit der Zoll nicht sieht, ob die Fahrräder neu oder gebraucht sind.
Inzwischen haben wir Hunderte Fahrräder bekommen. Die Brüder machen das mit großer Liebe fertig.
Bei jeder großen Containersendung werden manchmal zwanzig, sechzig oder achtzig Fahrräder verschickt. Ich weiß gar nicht, wie viele es genau sind. Bei der letzten waren es nur 19.
Außerdem wurden Rollstühle und Rollatoren mitgeliefert – inzwischen sind es viel mehr.
Ihr seht auch, wie viele Tonnen Fisch, fünf Tonnen Spaghetti, anderthalb Tonnen Haferflocken und – was wir nicht erwartet hatten – wie wertvoll Milchpulver ist. Fünf bis fünfeinhalb Tonnen Milchpulver wurden geliefert.
Wir haben wunderbare Erfahrungen gemacht. Die Männer hatten Tränen in den Augen, als sie sich bedankten, dass sie mal ein Glas Milch bekamen – von einer Qualität, die sie vorher gar nicht kannten. Das, was sie sonst hatten, war nur wässriges Zeug.
So sieht es aus, wenn ein Container beladen, abgefahren und ausgeladen wird. Die 25-Kilo-Säcke Milchpulver werden auf verschiedene Stationen verteilt.
Hier seht ihr die anderen Artikel, die verteilt werden – sowohl an Gläubige als auch an Ungläubige. Das ist sehr wichtig.
Hier sind viele Matratzen, die wir ebenfalls mitgeliefert haben. Hier ist Lorenzo.
Wir fahren in ein Dorf ohne Christen. Die Schwangeren werden vorne eingewiesen, dann die Älteren, und hinten die gesunden Frauen.
Jeder bekommt ein Lebensmittelpaket und eine kurze Ansprache sowie eine evangelistische Broschüre.
Das hat im Land eine große Wirkung gezeigt, die man sich kaum vorstellen kann.
Hier waren wir mit einem Team vieler Brüder unterwegs und haben verteilt.
Das ist auch ein besonderes Erlebnis mit einem Bruder, der uns einen ergreifenden Brief geschrieben hat. Er ist ein Ältester, der Gemeinden besucht. Wir haben ihm ein schönes Fahrrad besorgt. Er war sehr gerührt und dankbar.
So sieht eine Apotheke aus: total leer, wo nichts da ist.
Hier sind wieder Medikamente, die Lorenzo mit einem Team junger Brüder aufgeteilt hat. Dann werden sie weitergegeben.
Einsätze werden in der Umgebung gemacht, solche Leute besucht.
Man kann sich nicht vorstellen, wie es den armen, kranken Menschen dort geht und welche Freude und Dankbarkeit sie zeigen.
Alles verrottet, und die Christen besuchen sie, machen Geschenke. Die Menschen sind das nicht gewohnt und fragen sich, wie das möglich ist, dass man ihnen so hilft.
Beim letzten Besuch vor wenigen Wochen war Rudi mit acht Brüdern dort. Das ist schon zwei Jahre her.
Ein Zauberer ist zum Glauben gekommen. Das ist eine furchtbare und wunderschöne Geschichte.
Die Zeit reicht leider nicht, um alles zu erzählen, aber ich habe noch eine Minute oder zwei.
Der Mann war gefürchtet, weil er verfluchen konnte. Er wurde von allen gehasst.
In seiner Not, als nichts mehr zu essen da war, kam er zur kleinen Gemeinde, die, ich weiß nicht, ob jeden Tag oder einmal in der Woche, für alle ein kostenloses Mittagessen machte.
Aus Hunger ging er hin und lernte die Liebe der Christen kennen. Er kannte Lorenzo auch als kleinen Jungen und fand ihn irgendwie sympathisch.
Auf jeden Fall kam er in die Versammlung. Er schämte sich über Wochen, hörte das Wort Gottes und kam zum Glauben.
Mit Lorenzo zertrümmerte er alle Zaubergegenstände und schaffte sie weg.
Dann gingen sie zusammen los, besuchten jede Familie im Dorf, und Andrés, so heißt der Mann, erzählte sein Zeugnis. Das verwirrte die Leute total.
Hier wird er getauft. Natürlich gibt es kein so schönes Taufbecken wie bei euch. Man musste ihn mit Mühe in eine Badewanne bekommen und unter Wasser tauchen, aber es hat geklappt.
Hier sind wir dann.
Ach ja, da müsste man viel erzählen. Ein Bruder, der Sportstudent war, kam zum Glauben und studierte auch Theologie.
Er sah seine Aufgabe darin, unter Jugendlichen in Havanna zu arbeiten, die alle drogensüchtig oder Verbrecher sind.
Er konnte mitten in Havanna ein Grundstück kaufen, was eigentlich unmöglich ist.
Das lag daran, dass dort früher ein Friedhof von Zauberern und Okkultisten war. Die Kubaner sind sehr abergläubisch, deshalb wollte keiner dort bauen.
Er konnte das Grundstück günstig kaufen und baute eine Sportstätte, wo junge Leute eingeladen werden.
Wir versorgten sie mit Bällen, immer verbunden mit einer Andacht.
Man darf nur mitmachen, wenn man auch bereit ist, an der Bibelstunde teilzunehmen.
Durch diese Arbeit ist eine Gemeinde entstanden.
Hier sind ganz neue Fotos. Eine Andacht mit Besuchern aus Deutschland. Meine Enkel waren auch dabei. Wir haben ihnen Trikots besorgt.
Man sieht ein bisschen davon.
Jetzt werden auch die Eltern eingeladen, die ebenfalls neu zum Glauben gekommen sind.
Mit ihnen machen wir Bewegungsübungen, denn sie haben es auch nötig, wie man teilweise sieht, zum Beispiel der Mann rechts.
Und es kommen Leute zum Glauben.
Hier kommen die Fahrräder an. Das ist unser Daniel mit seinen Söhnen und Andrés.
Die Zeit ist um. Davon könnte ich euch noch viel erzählen.
Das war unsere Reise im November. Wir brachten viele Medikamente mit, konnten fünf Konferenzen durchführen und 2000 Thomson-Bibeln schicken.
Wir konnten ich weiß nicht wie viele tausend Exemplare von „Gebetsleben Jesu“ und „Creatio“ von Alexander vom Stein verschenken.
Die Leute wurden persönlich eingeladen. Sie wussten nicht, dass sie ein Geschenk bekommen würden. Sie kamen den ganzen Tag zusammen.
Wir behandelten Themen, die auch in den Büchern behandelt werden. Das war eine große Freude.
Hier sieht man die verschiedenen Bücher und die Leute in den Kirchen. Sie halten die Thomson-Bibel hoch, voller Dankbarkeit und Freude.
Wir sorgten auch dafür, dass sie ein gutes Mittagessen bekamen, was ebenfalls eine Freude war.
So ging es weiter.
Inzwischen werden auch Kinderstunden durchgeführt.
Wir haben zum Schluss noch eine schöne Erfahrung.
Hier ist nochmal dieser Mafiamann, der alles organisiert. Wirklich ein toller Kerl, das muss ich euch noch zeigen.
Und das sind auch die Ideen, die manchmal entstehen.
Wir wussten, dass sie keine Seife haben, Dally-Seife gibt es dort. In so einem Päckchen sind drei Stück.
Dann kam einer unserer Freunde, ob das Rudi Rein war oder der Geschäftsführer der Kartonagenfabrik, auf die Idee: Wenn wir Besuche machen und Seife verteilen, könnten wir doch eine schöne Schachtel drucken.
Kennt ihr das? Mit dem Herzbüchlein, das für Analphabeten konzipiert wurde. Das wurde früher auch in Deutschland so gemacht.
Es enthält Bibelverse aus dem Römerbrief, wie man ein reines Herz bekommt, wie das Blut des Herrn Jesus uns von aller Sünde reinigt und wie wir glauben können.
Die Leute werden besucht, freuen sich riesig über ein Stück Seife.
Dann werden die Bibelverse vorgelesen. Es wird gefragt, ob man mit ihnen beten darf und ob man wiederkommen darf.
Dann besucht man sie mit einer Mahlzeit in Scherpschachteln, die unsere Brüder mit Ideen entwickelt haben.
Sie bekommen warmes Essen, man betet davor, liest Bibelverse nach dem Essen vor. Niemand sagt Nein.
So entstehen Beziehungen.
Ich wage es kaum zu sagen, weil ich es selbst kaum glauben kann, aber in Havanna sind so viele tausend kleine Hausgemeinden entstanden.
Man lädt sich gegenseitig ein, liest gemeinsam die Bibel, knüpft Kontakte.
Über Wochen kommen Menschen zum Glauben, Gemeinden entstehen.
Das ist wirklich beeindruckend.
Ich will die Zahl gar nicht nennen, weil ich das noch prüfen möchte, ob das wirklich so ist.
Aber durch solche schlichten Einsätze und Einfälle sucht man Wege, Kontakte zu knüpfen.
Die Menschen sind dankbar dafür.
Eine letzte Geschichte noch:
Als die letzte Lieferung mit Milchpulver ankam – Lorenzo hatte etwa 100 Kilo erhalten – rief er die Schwestern zusammen und sagte: „Ja, natürlich bekommen wir alle ein Kilo oder auch zwei Milchpulver. Wir sind hier in einem Dorf. Was haltet ihr davon, wenn wir jeder Familie ein Kilo Milchpulver für ihre Kinder geben?“
Das haben sie dann auch gemacht. Das löste in diesem Dorf so viel aus, dass die kleine Gemeinde eine Wand herausnehmen musste, um Platz für all die Besucher zu schaffen, die kamen. Die Leute sagten: „Das gibt es nicht, so etwas haben wir noch nie erlebt. Wie ist es möglich, dass Christen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich an uns denken und uns hier so etwas geben?“
Ein Kommunist sagte: „Wir haben eure Väter ins KZ geschickt in der Revolution. Und jetzt kommt ihr Christen und helft uns, versorgt uns. Wir können uns nur schämen.“
Das ist glaubwürdig, und ich freue mich sehr über diese Selbstlosigkeit und die Ideen, die die Geschwister dort entwickeln, um zu helfen.
So, ich muss schließen. Das sind die letzten Fotos. Im Januar reisten acht Brüder, die viele Kilometer fuhren und tolle Erfahrungen machten.
Hier noch ein Beispiel: So sieht ein Krankenhaus dort aus. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie es wirklich aussieht. Wenn es regnet, läuft Wasser hinein. Es gibt kaum Behandlungsmöglichkeiten. Interessanterweise ist gegenüber vom Krankenhaus ein Baptistenpastor, ein junger, hingebungsvoller Jesusnachfolger.
Er wird besucht, und wir haben Medikamente hingebracht. Daraus hat sich eine Beziehung entwickelt. Der Chefarzt des Krankenhauses, da sie keine Medikamente haben, stellt Rezepte aus. Die Patienten gehen dann zum Baptistenpastor, der die Medikamente hat.
Gott hat es wunderbar geführt, dass immer das da war, was gebraucht wurde. Und die Menschen bekommen das Evangelium zu hören.
So einfach kann Evangelisation sein, wenn man Menschen liebt, Ideen hat und seine Zeit und Kraft dem Herrn zur Verfügung stellt.
Irgendwann muss hier Schluss sein.
Ach ja, dann gibt es noch ein asoziales Flächengebiet, von dem ich lange erzählen könnte, was dort gerade passiert – Wunder über Wunder.
Im Dezember, nein, im Januar, nein, im November haben wir schließlich noch zwei Container gepackt. Die sollten eigentlich zu Weihnachten ankommen, kamen aber nicht an.
Man sagte uns, das sei schwierig. Die Wochen vergingen, Ende Januar passierte nichts. In den Containern waren fünf Tonnen Milchpulver. Wir wussten nicht, wie Milchpulver auf Hitze reagiert.
Wir beteten viel und schrieben auch Gemeinden an mit der Bitte: „Bitte betet.“
Nichts passierte. Gott sei Dank kam Anfang dieser Woche die Nachricht, dass die Container jetzt durchgegangen sind.
Das Problem war: Alles war genehmigt, eine Ladeliste wurde gemacht, geprüft und genehmigt. Aber es waren keine Inspektoren da, die die Überprüfung durchführen konnten.
So standen die Container sechs bis acht Wochen, nur weil keine berechtigten Leute für die Inspektion verfügbar waren.
Gott sei Dank hat er gehalten. Wir haben weiterhin gebetet. Anfang der Woche kamen die Sachen an. Große Freude und Dankbarkeit dem Herrn gegenüber.
So, jetzt habe ich doch wieder überzogen. Entschuldigt bitte.
Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Eindruck bekommen, was möglich ist, was der Herr geführt hat und welche Menschen er zusammenbringt.
Viele kannten sich vorher gar nicht, doch sie arbeiten gemeinsam im Dienst für den Herrn.
Man könnte stundenlang davon erzählen.
Wir haben jetzt noch eine Broschüre, die berichtet, was im Ausland geschehen ist, gerade auch in Kuba, China und anderen Orten.
In „Fest und Treu“ berichten wir regelmäßig von den Einsätzen, sodass man sich informieren kann.
Ihr könnt euch die Broschüren mitnehmen, sie kosten natürlich nichts. „Fest und Treu“ könnt ihr abonnieren, wenn ihr möchtet.
So, jetzt ist aber wirklich Schluss.
Was machen wir jetzt? Können wir noch gemeinsam beten?
Herr Jesus, wir danken dir von Herzen für die Türen, die du öffnest und die niemand schließen kann. Wir wünschen uns, dass dies so bleibt.
Wir beten für unsere Geschwister dort drüben, die so freudig im Einsatz für dich sind. Besonders denken wir an Lorenzo, Wilfredo und auch an Wladimir mit seiner Sportgeschichte. Wir bitten dich, dass sie treu bleiben, das Land nicht verlassen und die offene Tür bei den Menschen durch ihre Not nutzen, um das Evangelium weiterzusagen. Mögen sie es glaubwürdig bekennen und bezeugen.
Bitte bewahre sie und erhalte ihnen die Freude und Hingabe. Schütze auch alle Transporte, besonders die nächsten, die schon geplant sind. Lass alles gut ankommen, in die richtigen Hände gelangen und durch diese Arbeit verherrlicht du dich.
Amen.