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Das Geschenk der Gnade

Solid Joys, Teil 15/366, Epheser 2,4-6
Wir waren tot im Hinblick auf alle Dinge, die wirklich wichtig sind. Doch dann hat Gott eingegriffen – er hat bedingungslos für uns gehandelt, noch bevor wir in irgendeiner Weise dazu beitragen konnten und uns zu angemessenen Gefäßen für seine Gegenwart gemacht.

Das Geschenk der Gnade


„Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! — und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus.“
(Eph 2,4–6)

Gottes entscheidende Handlung bei der Bekehrung ist, dass er uns „mit Christus lebendig gemacht“ hat, obwohl wir „tot waren durch [unsere] Übertretungen“. Mit anderen Worten: Wir waren in Gottes Augen tot. Wir zeigten keinerlei Reaktionen. Wir hatten keinen Sinn für die wahren geistlichen Dingen und keinerlei Interesse daran. Wir hatten keine geistlichen Augen für die Schönheit und Herrlichkeit Christi. Wir waren tot im Hinblick auf alle Dinge, die wirklich wichtig sind.

Doch dann hat Gott eingegriffen – er hat bedingungslos für uns gehandelt, noch bevor wir in irgendeiner Weise dazu beitragen konnten, zu angemessenen Gefäßen für seine Gegenwart zu werden. Er hat uns lebendig gemacht. Er hat uns in seiner Souveränität aus dem Schlaf des geistlichen Todes geweckt, damit wir die Herrlichkeit Christi erkennen (2Kor 4,4). Er hat unsere geistlichen Sinne, die zuvor tot waren, auf wundersame Weise zum Leben erweckt.

 Epheser 2,4 spricht von Gottes „Erbarmen". Das bedeutet, dass Gott unseren toten Zustand gesehen hat und Mitleid mit uns hatte. Gott sah den schrecklichen Lohn der Sünde, der zum ewigen Tod und Elend führt. „Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat [...] uns [...] lebendig gemacht.“ Und sein reiches Erbarmen ist uns in unserer Not wie ein weiter Strom zugeflossen. Doch was diesen Text so bemerkenswert macht, ist, dass Paulus seinen eigenen Satzfluss unterbricht, um die Worte einzufügen „aus Gnade seid ihr errettet“. „Gott [...] hat [....] uns [...] mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! — und hat uns mitauferweckt.“

Paulus wiederholt diese Worte in Vers 8. Warum unterbricht er dann seinen Satzfluss, um sie hier einzuschieben? Umso mehr, da doch hier der Fokus auf Gottes Erbarmen über unserer elendigen Not des Todes liegt! Warum ist es Paulus so wichtig an dieser Stelle hervorzuheben, dass wir aus Gnade gerettet sind?

Ich denke, es liegt daran, dass Paulus hier die perfekte Gelegenheit sieht, um zu betonen, dass die Gnade ein Geschenk ist. Während er unseren toten Zustand vor der Bekehrung beschreibt, wird ihm klar, dass tote Menschen keine Bedingungen erfüllen können. Damit tote Menschen leben können, sind sie darauf angewiesen, dass Gott bedingungslos für sie handelt, ja, dass er ihnen vollkommen uneingeschränkt Leben schenkt. Dieses bedingungslose Geschenk ist das Herzstück der Gnade Gottes.

Kann ein Geschenk je mehr von nur einer Person ausgehen, ohne jegliche Gegenleistung oder Verhandlung, als einen anderen von den Toten aufzuerwecken? Das ist es, was Gnade bedeutet.