Ich gehe einmal davon aus, dass alle, die heute Morgen gekommen sind, gerne in der Bibel lesen – zumindest ab und zu mal. Und da gibt es ja wirklich viele spannende Abschnitte und Geschichten.
Ich mag sowohl systematische Darstellungen, bei denen man meistens sehr gut bedient ist, etwa bei Paulus in seinen Briefen. Dort werden ausführlich verschiedene Themen abgehandelt. Aber eigentlich mag ich auch ganz gerne Geschichten, in denen Ereignisse erzählt werden – reale Geschichten, was wirklich früher passiert ist und wie Menschen mit Gott Erfahrungen gemacht haben.
Gerade bin ich im ersten Buch Samuel im Alten Testament. Samuel war einer der von Gott berufenen Propheten und gleichzeitig auch Richter – sozusagen der letzte Richter in Israel. Er war derjenige, der Saul als ersten König des Volkes Israel eingesetzt hat. Später, etwa in der Mitte des ersten Samuelbuchs, bekommt er von Gott den Auftrag, nach Bethlehem zu gehen, in das Haus Israels. Dort soll er einen neuen König salben.
Es wird erwähnt, dass Samuel zunächst Probleme damit hatte. Denn es gab ja schon einen König, und nun sollte ein neuer eingesetzt werden. Das ist heikel. Was passiert da? Gibt es Aufruhr? Wird Samuel vielleicht sogar gefangen genommen oder getötet? Diese Unsicherheit begleitet ihn.
Samuel geht schließlich hin. Zuerst denkt er: „Boah, da ist so einer, der könnte der zukünftige König werden, das ist ein richtig kräftiger Typ.“ Aber nein, der ist es nicht. Am Ende wird David gesalbt – er war noch draußen bei den Herden und eigentlich wollte man ihn gar nicht mehr rufen.
Was jetzt aber auffällt: Im Gegensatz zu Saul ist es bei David anders. Saul sucht seine Tiere, wird von Samuel gefunden, relativ schnell zum König eingesetzt und ist sofort König in Israel.
Bei David läuft es ganz anders ab. Er wird als Junge, wobei wir nicht genau wissen, wie alt er war, zum König eingesetzt. Allerdings hat man ihn bis dahin nicht wirklich ernst genommen. Es dauert viele Jahre, bis er tatsächlich König in Israel wird.
Was in der Zwischenzeit passiert – von dem kleinen Hirtenjungen bis zum Kämpfer und schließlich zum König Israels – lesen wir in der zweiten Hälfte des ersten Samuelbuches. Das erste Samuelbuch endet mit dem Tod Sauls und seiner Söhne in der Schlacht. Das zweite Samuelbuch setzt dann an dem Punkt an, an dem David die Macht im Land übernimmt.
In der zweiten Hälfte des ersten Samuelbuches finden sich viele spannende Geschichten. Es geht nicht nur darum, dass David zum König eingesetzt wird, sondern auch um bekannte Ereignisse, wie den Kampf David gegen Goliath. Selbst Menschen, die kaum in der Bibel lesen, kennen diese Geschichte oder glauben, sie zu kennen.
Die Geschichte von David und Goliath ist sogar sprichwörtlich geworden. Wenn jemand gegen eine große, mächtige Kraft oder ein großes Unternehmen antritt, sagt man oft: „Das ist wie David gegen Goliath.“ Viele Menschen kennen diesen Ausdruck.
Es ist eine sehr beeindruckende und einzigartige Geschichte: Ein kleiner Hirtenjunge besiegt den Elitekämpfer der gegnerischen Armee. Das ist wirklich eine beeindruckende Erzählung.
Das ist aber nicht alles. Wir lesen auch, wie David am Königshof ist und Saul ihm vorspielt. Saul wird dadurch ruhig, weil er zwischenzeitlich von einem bösen Geist besessen ist. Das Vorspielen beruhigt ihn.
Dann erfahren wir, wie David zusammen mit Saul in die Schlacht zieht. Wenn sie zurückkommen, ruft die ganze Menge: „Saul hat tausend Mann geschlagen, David aber zehntausend.“ Wir lesen auch, wie David sich mit dem Königssohn, dem Kronprinzen Jonathan, anfreundet. Sie werden gute Freunde, obwohl hier schon deutlich wird: Einer kann nur König werden. Wird es Jonathan, weil sein Vater König ist, oder David, weil er von Gott eingesetzt ist? Trotzdem verstehen sich die beiden gut.
Anschließend lesen wir einige Stellen, in denen David von Saul verfolgt wird. Fast hätte Saul ihn erwischt, und David wäre dabei umgekommen.
Nebenbei können wir uns die Frage stellen, warum diese lange Zeit vergeht. Warum hat Gott nicht gewartet, bis Saul tot ist, und dann David eingesetzt? Die Bibel sagt dazu nicht ganz deutlich etwas.
Meine Überlegung ist, dass es vermutlich eine Art Vorbereitungszeit für David war. Er sollte einige grundlegende Dinge lernen, die später für ihn als König wichtig wurden. Zum Beispiel das Vertrauen auf Gott, selbst in sehr schwierigen Regierungsentscheidungen.
David war oft verfolgt und wusste nicht, ob er überleben würde. In dieser Zeit konnte er nicht allein auf seine eigene Kraft bauen, denn das kann bei einem jungen Mann schnell schiefgehen. Gerade bei jemandem wie David, der sehr talentiert war, lesen wir, dass er mit seiner Steinschleuder oder seinem Stock sogar einem Löwen und einem Bären begegnet ist. Er konnte sich also durchaus etwas auf seinen Mut einbilden.
Doch er musste erkennen, dass sein Mut allein nicht ausreicht. Er war auf Gott angewiesen, und das wurde später für seine Zeit als König sehr wichtig. David hat deshalb vieles richtig gemacht, aber nicht alles. Wir wissen, dass er auch gesündigt hat, versagt hat und Gott manchmal misstraut hat. Dennoch hat er viel gelernt, bevor er König wurde.
Gott gab ihm sozusagen eine Probezeit, in der er diese Abhängigkeit von Gott lernen musste. Ich vermute, dass dies einer der Gründe war, warum David schon früh gesalbt wurde, aber seine Macht erst viel später als König ausüben konnte.
In diese spannende Zeit hinein verbringt David seine Tage hauptsächlich im Süden Israels, in dem Gebiet, das später Judäa genannt wird. Dazu gehören Jerusalem, Bethlehem und weiter südlich die Wüste. In diesem Gebiet befindet sich David während dieser Zeit vorwiegend.
Es wird berichtet, dass sich immer mehr Männer ihm anschlossen. Am Ende des ersten Buches Samuel lesen wir, dass es sechshundert Männer waren, die bei ihm waren und mit ihm kämpften. Manchmal kämpft David auch offiziell gegen die Feinde Israels, wie die Philister oder die Moabiter, die Israel bedrohen. Er setzt sich also bereits jetzt für Israel ein, obwohl der König noch gegen ihn kämpft.
Aus dieser Situation heraus, in der David mit seinen Männern in der judeischen Wüste versteckt ist und darauf wartet, dass Gott sein Versprechen einlöst, möchte ich euch eine Geschichte vorlesen. Sie berichtet, wie es damals gelaufen ist.
Dazu könnt ihr mit mir aufschlagen im ersten Buch Samuel, 1. Samuel 25. Das ist die Geschichte von David, Nabal und Abigail. Diese Personen tauchen nur an dieser Stelle in der Bibel auf. Was wir hier lesen, ist eine ganz besondere Geschichte. So etwas Ähnliches kennen wir sonst im Alten Testament nicht.
Ich möchte euch das ganze Kapitel vorlesen, oder ihr lest mit, und danach einige Gedanken dazu weitergeben.
Und Samuel starb. Ganz Israel versammelte sich, klagte um ihn und begrub ihn bei seinem Haus in Rama. David aber machte sich auf und zog in die Wüste Paran.
Es war aber ein Mann in Karmel, der ein großes Vermögen besaß. Er hatte dreitausend Schafe und eintausend Ziegen. Gerade ließ er die Schafe in Karmel scheren. Der Name des Mannes war Nabal, der Name seiner Frau aber Abigail. Sie war eine Frau von gesundem Verstand und schöner Gestalt. Der Mann jedoch war hart und boshaft in seinem Tun und ein Kalebiter.
Als David in der Wüste hörte, dass Nabal seine Schafe scheren ließ, sandte er zehn Burschen aus. Er sprach zu ihnen: „Geht hinauf nach Karmel. Wenn ihr zu Nabal kommt, so grüßt ihn freundlich in meinem Namen und sagt: ‚Mögest du lange leben! Friede sei mit dir, Friede sei mit deinem Haus und Friede mit allem, was du hast. Ich habe gehört, dass du Schafscherer bei dir hast. Nun, deine Herden sind bei uns gewesen, und wir haben ihnen nichts zuleide getan. Nicht das Geringste haben sie vermisst, solange sie in Karmel waren. Frage deine Burschen deswegen, sie werden es dir sagen. Mögen meine Burschen vor deinem Auge Gnade finden! Denn wir sind an einem guten Tag gekommen. Gib doch deinen Knechten und deinem Sohn David, was deine Hand findet.‘“
Die Burschen Davids kamen hin und redeten im Namen Davids nach all diesen Worten mit Nabal. Dann warteten sie schweigend.
Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sprach: „Wer ist David, und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage gibt es immer mehr Knechte, die ihren Herrn davonlaufen. Soll ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und es Leuten geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind?“
Da kehrten die Burschen Davids wieder um auf ihrem Weg. Als sie heimkamen, berichteten sie ihm alle diese Worte.
Da sprach David zu seinen Männern: „Jeder gürte sein Schwert um!“ Auch David gürtete sein Schwert um und zog mit etwa vierhundert Männern hinauf. Zweihundert aber blieben bei dem Gepäck.
Aber einer der Burschen sagte es Abigail, der Frau Nabals, und sprach: Siehe, David hat Boten aus der Wüste gesandt, um unseren Herrn freundlich zu begrüßen. Er aber fuhr sie an. Und doch sind die Leute sehr gut zu uns gewesen. Sie haben uns nicht zuleide getan, und wir haben nicht das Geringste vermisst, solange wir mit ihnen umhergezogen sind, als wir auf dem Feld waren. Vielmehr sind sie eine Mauer um uns gewesen, bei Tag und bei Nacht, die ganze Zeit, in der wir bei ihnen die Schafe gehütet haben.
So bedenke nun und sieh, was du tun kannst, denn es ist gewiss ein Unheil beschlossen über unseren Herrn und über sein ganzes Haus. Er ist ein solcher Sohn Belials, dass ihm niemand etwas sagen kann.
Da eilte Abigail und nahm zweihundert Brote, zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe, zwei Scheffel gedörrtes Korn, hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen. Diese lud sie auf Esel. Sie sprach zu ihren Burschen: „Geh vor uns her, siehe, ich will euch nachkommen.“ Und sie sagte ihrem Mann aber nichts davon.
Als sie auf dem Esel ritt und im Schutz des Berges hinabzog, siehe, da kam David mit seinen Männern ihr entgegen, und so begegneten sie einander.
David aber hatte gesagt: „Fürwahr, ich habe alles, was diesem da in der Wüste gehört, umsonst behütet, so dass nichts von dem Geringsten verloren gegangen ist auf allem, was ihm gehört. Und er vergilt mir Gutes mit Bösem. Gott aber tue solches und füge noch mehr den Feinden Davids hinzu, wenn ich von allem, was dieser hat, bis zum hellen Morgen auch nur einen übrig lasse, der an die Wand pisst.“
Als nun Abigail David sah, stieg sie rasch vom Esel herunter, fuhr vor David auf das Angesicht und neigte sich bis zur Erde. Sie fiel ihm zu Füßen und sprach: „Ach, mein Herr, auf mir ist diese Schuld. Lass doch deine Magd vor deinen Ohren reden und höre die Worte deiner Magd.
Mein Herr, achte doch nicht auf diesen Mann Belials, den Nabal, denn er ist, wie sein Name heißt. Nah ist sein Name, und Nahheit ist bei ihm. Ich aber bin deine Magd, und das sind die Burschen meines Herrn, die du gesandt hast. Ich habe die Burschen des Herrn, den du gesandt hast, nicht gesehen.
Von nun an aber, mein Herr, so wahr der Herr lebt und so wahr deine Seele lebt, hat der Herr dich daran gehindert zu kommen, um Blut zu vergießen und dir mit eigener Hand zu helfen. So sollen nun deine Feinde und die, welche meinem Herrn übel wollen, werden wie Nabal.
Hier ist nun die Gabe, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat. Gib sie den Burschen, die meinem Herrn nachfolgen. Vergib doch deiner Magd die Übertretung, denn der Herr wird gewiss meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, weil mein Herr die Kriege des Herrn führt. Und nichts Böses soll an dir gefunden werden dein Leben lang.
Und wenn sich ein Mensch erheben wird und dich verfolgt, so nach deinem Leben trachte, so sei das Leben meines Herrn ins Bündel des Lebendigen eingebunden bei dem Herrn, deinem Gott. Und das Leben deiner Feinde schleudere er mitten aus der Schleuderpfanne.
Und es wird geschehen, wenn der Herr an meinen Herrn handelt, nach all dem Guten, was er dir versprochen hat, und dich zum Fürsten über Israel bestellen wird, so wird dir nichts Anstoß sein, noch ein zum Herzensvorwurf für meinen Herrn, dass er ohne Ursache Blut vergossen und dass mein Herr sich selbst geholfen hat.
Wenn nun der Herr meinem Herrn wohltun wird, so gedenke er an seine Magd.“
Da sprach David zu Abigail: „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, der dich am heutigen Tag mir entgegengesandt hat! Gesegnet sei dein Verstand, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen.
Denn so wahr der Herr lebt, der Gott Israels, der mich daran gehindert hat, dir Böses zu tun: Wenn du mir nicht so schnell entgegengekommen wärest, so wäre von Nabal bis zum hellen Morgen nicht einer übrig geblieben, der an die Wand pisst.“
So nahm David von ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: „Zieh wieder in Frieden in dein Haus hinauf! Siehe, ich habe auf deine Stimme gehört und deine Person angesehen.“
Als aber Abigail zu Nabal kam, siehe, da hielt er in seinem Haus ein Mahl wie das Mahl eines Königs. Das Herz Nabals war guter Dinge, und er war schwer betrunken. Sie aber sagte ihm nichts, weder Kleines noch Großes, bis zum hellen Morgen.
Als es aber Tag geworden war und der Weinrausch von Nabal gewichen war, berichtete ihm seine Frau diese Dinge. Da starb sein Herz in seinem Inneren, und er wurde wie ein Stein.
Und es geschah nach zehn Tagen, dass der Herr Nabal schlug, sodass er starb.
Als nun David hörte, dass Nabal tot war, sprach er: „Gelobt sei der Herr, der meine Schmach an Nabal gerecht gemacht und seinen Knecht vor Unrecht abgehalten hat! Der Herr hat Nabals Unrecht auf seinen Kopf vergolten.“
David sandte hin und warb um Abigail, um sie zur Frau zu nehmen.
Als die Knechte Davids zu Abigail nach Kamel kamen, redeten sie mit ihr und sprachen: „David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seiner Frau zu nehmen.“
Da stand sie auf, verneigte sich mit ihrem Angesicht zur Erde und sprach: „Siehe, hier ist deine Magd, dass sie dir und den Knechten meines Herrn die Füße wasche.“
Abigail eilte, machte sich auf und ritt auf einem Esel. Mit ihr waren fünf Mägde, die ihr nachfolgten. Sie zogen zu den Boten Davids nach, und sie wurde seine Frau.
David hatte aber auch Achjonam aus Jesreel zur Frau genommen. So wurden die beiden seine Frauen.
Saul aber hatte Michal, seine Tochter und die Frau Davids, dem Falti, dem Sohn des Laies aus Gallim, gegeben.
Ja, so weit. Das ist doch eine ganz besondere Geschichte, würde ich sagen. Wenn wir uns die anschauen, merken wir, dass hier drei Hauptpersonen handeln. Dabei schneiden die beiden Männer, Nabal und David, äußerst schlecht ab. Wenn es hier einen Helden gibt, dann ist das eigentlich die Frau, Abigail. Sie scheint die einzige zu sein, die den Überblick behält, die Nerven bewahrt und richtig handelt – so, wie es aus der Sicht Gottes notwendig ist.
Was ist denn da eigentlich passiert? Zu Beginn der Geschichte wird gesagt, dass David sich mit seinen Männern in der jüdischen Wüste zurückgezogen hat. Es wird ein spezieller Teil der jüdischen Wüste genannt. Wir lesen, dass David sechshundert Männer hat: vierhundert, die mit ihm gehen, um Nabal zu bestrafen, und zweihundert, die beim Gepäck bleiben – also insgesamt sechshundert.
Dann lesen wir, dass Nabal sein Haus in Karmel hatte. Bibelleser denken bei Karmel wahrscheinlich sofort an den Bergrücken im Norden Israels, der sich vom heutigen Haifa bis fast zum See Genezareth zieht. Das ist der Karmel, was auf Deutsch „der Weinberg Gottes“ heißt. Allerdings gab es damals in Israel auch andere Orte namens Karmel. Der hier erwähnte Karmel befindet sich nicht im Norden Israels, nicht in Galiläa, sondern in der jüdischen Wüste. Das heißt, hier geht es nicht um den Karmel im Norden, sondern um einen kleinen Ort im Süden, in dem Nabal mit seiner Familie lebt.
Wir sind also in einer relativ trockenen Umgebung, besonders im Sommer. So wird auch verständlich, was mit dem Vieh passiert. Nabal wird als ein wohlhabender Mann vorgestellt. Wenn wir heute fragen würden, wie viele Schafe jemand hat, würden die meisten wahrscheinlich sagen, gar keine. Damals war das anders: Der Reichtum eines Landwirts wurde daran gemessen, wie groß sein Acker war oder wie viel Vieh er hatte.
Nach heutiger Wahrnehmung sind 2000 Schafe und 1000 Ziegen eine ganze Menge. Das zeigt, wie reich Nabal war. Allerdings wird auch gesagt, dass er sein Vieh nicht dauerhaft zu Hause oder im Stall hielt. Seine Angestellten waren mit dem Vieh über mehrere Wochen oder sogar Monate unterwegs, um es zu weiden. Das war notwendig, denn wenn man in den Süden Israels kommt, merkt man: Im April oder Mai sind die Hügel um Bethlehem und Jerusalem grün. Zwei Monate später ist davon nichts mehr übrig, alles ist verdorrt. Die Region ist wasserarm. In Israel regnet es im Winter, also von Dezember bis März. Danach gibt es im Sommer kaum Regen, und die Gegend südlich von Jerusalem ist dann trocken.
Wenn du ein paar tausend Tiere hast, wie willst du die durchfüttern? Futtermittel kaufen ging damals nicht. Die Tiere mussten auf grünes Gras zugreifen. Deshalb zog man mit dem Vieh herum, bis die letzten Halme abgefressen waren, und zog dann weiter, sonst verhungerten die Tiere. Man war also manchmal wochenlang unterwegs, ehe man zurückkehrte.
Jetzt sind sie zurückgekommen – es muss eine längere Zeit gewesen sein, denn es wird berichtet, dass die Schafe geschoren werden sollen. Es muss genügend Wolle gewachsen sein. Einige Tiere werden auch geschlachtet. Nabal freut sich: Kein Verlust, alles ist gut gelaufen, die Tiere sind stark geworden, und es gibt viel zu ernten. Er ruft die Schafscherer, um die Wolle zu holen. Die Wolle und das Fleisch kann man verkaufen. So sieht die Ausgangsposition aus.
David versteckt sich zu diesem Zeitpunkt vor König Saul in der jüdischen Wüste. Es wird auch von anderen Orten gesprochen, an denen er wahrscheinlich war, wie Adulam oder der sogenannten Felsenfestung. Einige Bibelausleger und Archäologen vermuten, dass es sich um den Felsenmassiv handeln könnte, den man heute in Israel besuchen kann. Die sichtbaren Gemäuer stammen aus der Zeit Herodes des Großen, also aus der Zeit Jesu oder etwas früher. Früher hatte ein Hohepriester dort eine Festung ausbauen lassen. Es ist ein markanter Felsen, weshalb manche sagen, das könnte die Felsenfestung sein.
David hat sechshundert Männer bei sich. Er braucht also viel Platz zum Verstecken. Wo genau er sich aufhält, wissen wir nicht genau. Im vorherigen Kapitel lesen wir, dass er in der Nähe von En-Gedi ist, was auch in der Nähe von Masada liegt, dort, wo Saul ihn verfolgt. David hält sich also südlich von Jerusalem und Bethlehem, in der Gegend um das Tote Meer, auf.
David schickt Boten zu Nabal und bittet um etwas zu essen. Nabal reagiert unfreundlich und handelt gegen das israelitische Gebot der Gastfreundschaft. Im Alten Testament wird mehrfach betont, dass man jemanden, der um Essen bittet, versorgen soll – selbst Fremde oder Feinde. Gastfreundschaft war im Orient und in Israel heilig. Wenn Gäste kamen, war es selbstverständlich, ihnen etwas zu essen und zu trinken zu geben. Nabal hätte zumindest etwas Nahrungsmittel mitgeben können, zumal er wohlhabend ist und gerade seine Ernte eingefahren hat.
Stattdessen antwortet Nabal: „Ich weiß gar nicht, wer David ist.“ Das wirft Fragen auf. David hatte doch erst kürzlich den Goliath besiegt und war in ganz Israel bekannt. Die Leute jubelten ihm zu, und es hieß, Saul habe tausend Mann geschlagen, David zehntausend. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Nabal das nicht wusste. Seine Frau Abigail hingegen weiß sofort, wer David ist, als die Boten kommen. Das ist seltsam – der Mann weiß es nicht, die Frau aber schon.
Wenn Nabal David nicht kennt, warum behauptet er dann, dass David seinem Herrn untreu geworden sei und weggelaufen ist? David gehörte zur Armee König Sauls und floh vor ihm. Nabal weiß also sehr wohl, wer David ist, tut aber so, als ob nicht. Das zeigt, dass Nabal lügt. Er ist geizig und will nichts geben, egal ob es gerechtfertigt ist oder nicht.
Nabal übertreibt sogar noch: Er sagt, er würde nicht einmal Wasser und Brot mit den Boten teilen, obwohl Wasser und Brot eher Gefängnisnahrung sind. Am Ende der Geschichte wird berichtet, dass Nabal ein Festmahl wie ein König veranstaltet – also gab es sicher mehr als Wasser und Brot. Er ist ein Heuchler und Lügner, der vorgibt, arm zu sein, obwohl er reich ist, und nichts abgeben will.
Diese Haltung regt David auf. Hätte Nabal die Boten freundlich empfangen und wenigstens etwas gegeben, wäre die Sache anders ausgegangen. David wollte keine große Menge, wie wir später bei Abigail sehen. Die Gabe besteht aus einigen hundert Rosinenkuchen und Brotfladen. Die Brote sind keine dicken Laibe, sondern dünne Fladenbrote, ähnlich Pfannkuchen. Das ist wenig, und bei sechshundert Männern reicht das nicht einmal für jeden. Trotzdem ist David damit zufrieden. Er will nur ein Zeichen der Gastfreundschaft.
Nabal gibt nichts – weder Wasser, Brot noch Rosinenkuchen. Das regt David so sehr auf, dass er sagt, er will das nicht einfach stehen lassen. Er will Nabal eine Lektion erteilen. David und seine Männer gürten ihre Schwerter, was betont, dass sie es ernst meinen. Es geht nicht nur um eine kleine Auseinandersetzung, sondern um Strafe. David zieht mit vierhundert Mann los. Ein Landwirt wie Nabal und seine Hirten hätten gegen die Soldaten keine Chance.
Abigail hört davon. Sie ist eine kluge Frau. Hier geht es nicht um Feminismus, sondern um eine Notlage, in der sie im Interesse ihres Mannes handelt. Nabal ist betrunken und unansprechbar. Abigail versteht die Gebote von Mose – Gastfreundschaft, Hilfeleistung – und weiß, dass sie eingreifen muss, um ihren Mann zu schützen.
Sie zieht los mit einer Gabe, die für Nabal kaum ins Gewicht fällt, da er weiter feiert. Dann passiert ein Wunder Gottes: Abigail trifft David. Sie wusste nicht, wo er war, und es war Nacht. Wäre das nicht passiert, wäre die Geschichte anders ausgegangen: Abigail hätte sich verlaufen, hätte David nicht getroffen, und am nächsten Morgen wäre das Haus abgebrannt, die Familie tot.
Abigail demütigt sich für ihren Mann, der alles verbockt hat. Sie macht keine Vorwürfe, sondern kämpft auch für ihre Familie. Sie sagt zu David, dass er der Herrscher über Israel sei, von Gott eingesetzt, und bittet ihn, an sie zu denken, wenn er regiert.
Sie spricht einen Segen aus: „Dein Leben soll eingewickelt sein in das Bündel des Lebendigen.“ Das bedeutet, dass Gottes besonderer Schutz über ihm liegt. Früher wurden wertvolle Gegenstände in Stoff eingewickelt, um sie zu schützen – ähnlich wie ein zerbrechliches Paket heute gepolstert wird. So wünscht sie David Gottes Schutz.
Die Feinde sollen dagegen wie in einer Schleuderpfanne sein – sie werden weggeschleudert, weggeworfen. David spricht ebenfalls einen Segen aus. Erst jetzt wird David klar, dass er auf dem falschen Weg war. Abigail hat ihn davor bewahrt, Schuld auf sich zu laden, indem er unschuldige Menschen getötet hätte. David ist ihr dankbar.
Nebenbei bemerkt: Die Namen in der Geschichte sind interessant. Nabal heißt so viel wie „Dummkopf“ oder „Hohlkopf“. Man kann sich kaum vorstellen, dass eine Mutter ihr Kind so nennt. Im Orient wählt man meist Namen mit positiven Bedeutungen – Blumen, Sonne, Hoffnung, Liebe. Die Germanen hatten oft kriegerische Namen, und Christen wählen häufig Namen aus der Bibel.
Ich würde raten, wenn ihr bald einen Sohn erwartet, nennt ihn nicht Nabal – das ist eine große Hypothek. Abigail hingegen ist ein positives Vorbild. Sie wird als hübsch, intelligent, weise und fromm beschrieben. Eine Frau zum Heiraten, wie David auch denkt. Sobald sie frei ist, heiratet er sie.
Wenn ihr noch nicht verheiratet seid, sucht eine Abigail – so eine Frau. Und wenn ihr eine Tochter bekommt, nennt sie doch nach ihr. Es ist schön, wenn man seiner Tochter sagen kann, warum sie Abigail heißt, und die Geschichte kennt.
Manche biblische Namen sollte man besser meiden, zum Beispiel Judas, wegen seiner negativen Konnotation als Verräter Jesu. Salome klingt schön, aber im Neuen Testament wird sie mit „Kopf ab!“ in Verbindung gebracht. Salomo war besser, obwohl auch er Schwächen hatte.
Also, schaut euch bei der Namenswahl nicht nur den Klang an, sondern auch die Geschichte dahinter.
Nabal macht seinem Namen alle Ehre und verhält sich bis zum Ende trottelig. Abigail kommt zurück und merkt, dass ihr Mann so betrunken ist, dass es sich nicht lohnt, mit ihm zu reden. Sie wartet bis zum nächsten Morgen und erzählt ihm, dass David fast gekommen wäre, um alle zu töten. Sie hat ihn besänftigt.
Nabal bekommt daraufhin einen Schlaganfall oder ähnliches. Er wird wie ein Stein – also nicht mehr ansprechbar – und lebt noch zehn Tage. Ob das ein Eingriff Gottes war, wird nicht direkt gesagt. Nach zehn Tagen stirbt er, und Gott hat eingegriffen. Das ist eine tragische Sache.
Am Ende schickt David seine Leute, um Abigail zu holen, und heiratet sie. So erzählt die Geschichte eine Szene aus der Zeit, als David als Verfolgter von Saul in der Wüste lebte. Wir lesen diese Geschichte bis heute.
Wenn wir uns das näher anschauen und die Frage stellen, was uns diese Geschichte heute zu sagen hat, gibt es einige Dinge, die sie uns nicht vermitteln will.
Ihr solltet diese Geschichte nicht als Rechtfertigung für Vielehe heranziehen. Wenn hier einige Männer sagen: „Ich liebe zwei oder drei Frauen“, dann ist das nicht richtig. Im Neuen Testament gilt eine Frau. Und sogar im Alten Testament steht bei Maleachi: „Bleibe treu der Frau oder der Jugend.“ Das bedeutet, man soll nicht ständig wechseln, sondern ein Leben lang in Treue und Liebe mit einer einzigen Frau leben – ein Mann und eine Frau, das gilt generell.
Immer, wenn es mehrere Frauen gab, führte das zu Problemen, egal welche Geschichte im Alten Testament man betrachtet. Deshalb müssen wir sagen: Ja, es wird beschrieben, was David getan hat, aber das war nicht unbedingt richtig. Dass David mit Frauen Schwierigkeiten hatte, wissen wir ja, zum Beispiel mit Bathseba. Das kommt später noch ausführlich vor. David hat viele Fehler gemacht.
Hier sehen wir, dass er schon zwei Frauen hatte. Die Frau, die er zuerst geheiratet hat, Michal, wird später woanders verheiratet. Das ist ein großes Durcheinander und eine Sünde. Diese Stelle ist kein Vorbild.
Es ist auch kein Vorbild, dass man rauschende Feste feiern soll, wie Nabal es tat. Ihr sollt nicht sagen: „Heute Nachmittag tischen wir mal richtig auf, weinen und feiern.“ Im Gegenteil, hier wird eher negativ dargestellt, was der Mann falsch gemacht hat.
Ebenso ist es keine Aufforderung, dass jeder, der Gott nachfolgt, Landwirt werden muss. Ich habe vorhin gesagt: „Ihr seid arm dran, ihr habt keine Schafe und Ziegen.“ Aber ihr müsst nicht losziehen und sagen: „Wir machen das biblisch, Schafe und Ziegen müssen her.“ Falls ihr kleine Kinder zu Hause habt, die so waren wie unsere, die würden jubeln. Unsere Kinder haben sich immer bemüht, uns zu überzeugen. Wir hatten viele Kleintiere: Kaninchen, Katzen, Hund, Hamster, Vögel und so weiter. Aber sie wollten auch größere Tiere, zum Beispiel Pferde, Schafe und so weiter. Da haben wir immer Nein gesagt, weil meistens viel Arbeit bei uns hängen bleibt und große Tiere heute teuer zu unterhalten sind. Also haben wir darauf verzichtet. Und das müsst ihr auch nicht machen. Das steht ja auch nicht mehr in der Bibel.
Wenn wir uns diese Geschichte anschauen, sehen wir drei Hauptpersonen: Nabal, seine Frau Abigail und David. Zwei von ihnen schneiden in der Geschichte eher negativ ab. Ich glaube, dass bestimmte Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften hier deutlich vor Augen geführt werden. Diese können heute noch genauso sein wie vor 3000 Jahren, denn die Geschichte spielt etwa vor 3000 Jahren.
Deshalb ist sie aufgeschrieben: Damit wir uns Nabal, Abigail und David zum Vorbild nehmen – sowohl positiv als auch negativ. Es ist gut, wenn wir uns noch einen Moment Zeit nehmen und uns anschauen, wie sie reagiert haben, wo ihre besondere Stärke lag, wo sie richtig gehandelt haben in den Augen Gottes und wo sie falsch gehandelt haben.
Wenn wir mit Nabal beginnen, dann ist die Sache, glaube ich, relativ klar und deutlich. Nabal war ein hemmungsloser Egoist, ein Materialist, unfreundlich und gleichgültig gegenüber anderen Menschen und deren Not. Am Ende war er ziemlich geizig. Er hatte Tausende von Tieren und eine volle Scheune.
Dann kommt jemand und bittet ihn um Hilfe, doch er sagt: Nein, das geht nicht! Weder Brot noch Wasser kann er geben, geschweige denn Rosinenkuchen, Wein oder ähnliches. Die Geschichte ist für uns insofern wegweisend und herausfordernd, weil am Ende Nabal nichts bleibt.
Er versucht am Abend des Vortages noch alles für sich zu behalten. Nichts wird weggenommen, alles Vieh bleibt bei ihm, alle Kuchen und der ganze Wein bleiben bei ihm. Er gibt nichts ab. Doch was hat er zehn Tage später? Nur noch das Grab, das Loch in der Erde. Nichts bleibt ihm übrig.
Und wer bekommt all das, was er vorher gehortet hat? David. Ist das nicht absurd? David kommt und bittet erst um etwas zu essen, doch Nabal verweigert es ihm. Vierzehn Tage später gehört ihm alles. Warum? Weil Nabal Abigail geheiratet hat, die Erbin. Am Ende geht das ganze Vieh und alles andere zu David.
Diese Geschichte ist eine ganz herausfordernde Lektion, die uns sehr deutlich vor Augen führt, wie schlimm Habgier, Geiz und mangelndes Mitgefühl aus Gottes Sicht sind. Nabal hat sich sein eigenes Grab geschaufelt, denn David wäre gekommen, um ihn für sein Verhalten zu bestrafen.
Er hat gegen Gott gesündigt, denn Gottes Gebot sagt: Wenn jemand Hilfe braucht, solltest du zumindest versuchen, zu helfen, statt zu sagen: Nein, alles bleibt bei mir. Nabal war sogar undankbar, denn er ließ die Truppen Davids für sich arbeiten, war aber nicht einmal bereit, ihnen etwas zu geben.
Im Alten Testament lesen wir: "Dem Ochsen, der da drischt, sollst du nicht das Maul verbinden." Auch ein Diener, der für dich arbeitet, soll gerecht entlohnt werden. Doch Nabal tat das nicht, weil er so geizig und gierig war.
Das ist eine Herausforderung, denn auch wenn heute wahrscheinlich niemand so hundertprozentig ist wie Nabal, können sich doch gewisse Charaktereigenschaften bei jedem Menschen durchsetzen. Gleichgültigkeit gegenüber Leidenden oder Hilfsbedürftigen kann schnell entstehen.
Man sieht oder hört von jemandem, der leidet, und das Gewissen meldet sich. Man denkt, hier sollte ich vielleicht helfen. Man könnte es sogar tun, tut es aber nicht. Stattdessen beruhigt man sein Gewissen mit billigen Erklärungen wie: "Dafür bin ich nicht zuständig" oder "Es gibt Sozialkassen, die sollen zum Sozialamt gehen."
Doch ist das wirklich das, was Gott von uns erwartet? Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament wird deutlich, dass Besitz immer auch Verantwortung mit sich bringt. Vielleicht braucht jemand unbedingt ein Auto.
Vor ein paar Wochen ist in unserer Gemeinde eine junge Frau umgezogen, die sehr ökologisch lebt und deshalb kein Auto besitzt und keinen Führerschein gemacht hat. Man könnte sagen: "Pech, sie ist selbst schuld." Doch meine Frau hat ihr geholfen, indem sie Sachen hin- und hergefahren hat.
Das ist ein Beispiel dafür, wie man helfen kann. Statt Ausreden zu suchen, sollte man sagen: Gott hat mir die Möglichkeit gegeben, und ich will sie für seine Zwecke und zum Wohl anderer einsetzen. Oder ich behalte alles nur für mich.
Vielleicht hat Gott dir eine Wohnung oder ein Haus gegeben. Manchmal brauchen Leute für einige Tage oder Wochen eine Unterkunft. Dann wäre es an der Zeit, auch das, was Gott dir anvertraut hat, in seinem Sinne einzusetzen.
Es kann natürlich auch um Geld gehen. Wenn wir die Augen öffnen, sehen wir immer wieder Menschen in unserer Umgebung, die hilfsbedürftig sind. Manchmal müssen wir nicht lange suchen, sondern begegnen ihnen direkt, weil Gott uns zusammenführt.
Jetzt gilt es, nicht wie Nabal zu reagieren und alles für sich zu behalten. Ihr kennt das deutsche Sprichwort: "Das letzte Hemd hat keine Taschen." Irgendwann gehen wir, und dann zählt nur, was wir mit dem gemacht haben, was Gott uns anvertraut hat.
Nabal handelte falsch und dumm. Statt auf Gott zu vertrauen oder einfach das zu tun, was zum normalen Leben und zur Freundlichkeit gehört, hat er alles an sich gerissen. Tendenziell kann das bei uns auch passieren.
Wenn wir das Neue Testament hinzuziehen, wird gesagt: Tut Gutes an jedermann, besonders an den Glaubensgeschwistern. Das bedeutet, denkt besonders an die Geschwister. Damit sind nicht nur die in der eigenen Gemeinde gemeint, sondern auch die irgendwo anders auf der Welt, die in Not sind.
Wir wissen das, und wir haben eine Verantwortung, zumindest zu versuchen, ihnen in ihrer materiellen Not zu helfen. Paulus hat das getan. Er sammelte in Griechenland und der heutigen Türkei Geld, um es nach Jerusalem zu bringen, wo Hungersnot herrschte (Apostelgeschichte).
Er übte nie Druck aus, aber er sagte: Das sind unsere Geschwister, die wollen wir unterstützen und ihnen helfen. Jakobus macht das ebenfalls eindrücklich deutlich: Was nützt es, wenn jemand an deine Tür kommt und sagt: Ich habe Hunger, und du segnest ihn nur, ohne ihm zu helfen? Das ist nicht in Ordnung.
Genau das ist der Fehler von Nabal: Er will alles für sich haben und gibt nichts ab. Dabei ist Reichtum ein Geschenk Gottes. Doch jeder Besitz bringt Verpflichtungen mit sich.
Die Herausforderung lautet: Sei nicht wie Nabal. Erkenne, dass das, was du hast, von Gott geschenkt ist. Es ist dazu da, dass du weitergibst und andere daran teilhaben lässt.
Denk daran, dass alles, was du hast, nur eine Leihgabe ist – hoffentlich länger als bei Nabal, damit du dich noch Jahre daran freuen kannst. Aber wenn Gott seine Hand abzieht, ist alles plötzlich nichts mehr wert.
Bitte Gott darum, dass du das, was du hast – deine Wohnung, Bücher, dein Auto, deine Zeit – für seine Zwecke einsetzen kannst, damit er verherrlicht wird und andere Menschen weiterkommen, denen es schlecht geht.
Manchmal ist das ganz konkret materiell. Ich bin immer wieder froh, wenn ich Menschen treffe, auch Glaubensgeschwister, denen es wirklich schlecht geht, die hungern. Das gibt es leider auch in der Welt.
Ich denke zum Beispiel an Dörfer im Nordosten Rumäniens an der moldawischen Grenze. Ich war dort schon öfter. Jedes Mal wirkt das für mich wie eine Zeitmaschine, als wäre die Region vor 150 Jahren.
Dort gibt es oft keine Straßen, nur Schlammwege. Wenn es regnet, versinkt man im Schlamm. Die Menschen fahren mit Pferdekutschen, weil sie sich kein Auto leisten können. Die meisten wohnen in Einraumhäusern mit einfacher Verglasung.
Das Einzige, was es dort gibt, ist ein Kanonenofen, auf dem gekocht und im Winter geheizt wird. Manche Familien frieren im Winter, weil sie sich kein Holz zum Heizen leisten können. Dort leben Glaubensgeschwister.
Da stellt sich die Frage: Kann ich ihnen helfen? Ich kann sie nicht reich machen wie hier in Deutschland, aber ich kann ihnen helfen. Deshalb setze ich mich gerne dafür ein, gehe hin und bringe ihnen einen Sack Reis oder Mehl.
Sie brauchen das wirklich und schätzen es. Nebenbei erzähle ich vom Evangelium, ermutige sie, bete mit ihnen oder helfe anderweitig. Das ist gar nicht so weit weg, wir sind immer noch in der EU.
Auch hier gilt: Sei nicht wie Nabal, sondern denke an deine Glaubensgeschwister, die in nicht allzu großer Entfernung materielle Not leiden. Nicht, weil sie faul oder dumm sind, sondern weil die Umstände in anderen Ländern anders sind als bei uns.
Sei deshalb nicht geizig und gierig wie Nabal. Sieh das, was Gott dir geschenkt hat, als Bereicherung an. Sei offen dafür, wo Gott dir die Möglichkeit gibt, es in seinem Sinne einzusetzen.
Und wie gesagt, das muss nicht nur Geldspenden bedeuten. Es kann auch heißen, dass du jemanden mit deinem Auto fährst, der sonst nicht hinkommt, weil er keins hat oder nicht fahren kann.
Nabal dient hier als Negativbeispiel, denn wir lesen wenig darüber, was er richtig gemacht hat.
Wenn wir David anschauen, müssen wir sagen, dass David an dieser Stelle in erster Linie ein Negativbeispiel ist. Warum? Weil er beleidigt ist. Vielleicht ist er sogar zu Recht beleidigt, fühlt sich verletzt und ungerecht behandelt. Aber das, was er tut, ist trotzdem nicht richtig. Deshalb weist ihn Gott durch Abigail zurecht.
So kann es in unserem Leben auch immer wieder sein: Du wirst manchmal ungerecht behandelt. Ich hoffe, du gehörst nicht zu denen, die andere ungerecht behandeln, auch wenn das passieren kann. Manchmal wirst du ungerecht behandelt, zum Beispiel von jemandem aus der Familie. Du hast dich angestrengt, und statt eines Dankes wird dir gesagt, warum du nicht besser aufgeräumt oder etwas anderes gemacht hast. Das ist ungerecht. Du hast den ganzen Tag gearbeitet, und statt eines Dankes kommen nur Vorwürfe.
Oder es ist der Chef, der dich ungerecht behandelt, oder ein Kollege, der es mit dem Lügen nicht so ernst nimmt. Er lügt etwas, und dir wird etwas in die Schuhe geschoben, was eigentlich der andere getan hat. Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir ungerecht behandelt werden, so wie David auch.
Die Frage ist: Was machst du damit? Manche Menschen stecken den Kopf in den Sand und sagen: „Alles ist vorbei, die Welt geht unter, am besten werde ich gleich erdrückt.“ Andere sagen: „Jetzt werde ich kämpfen, dem werde ich es zeigen, wie du mir, so ich dir.“ Aber ich weiß es auch nicht genau.
Was finden wir im Neuen Testament? Gott soll, wenn schon, der Rächer oder der Richter sein. Wir sollen es Gott überlassen. Bedeutet das, dass wir nie für Unrecht vor Gericht ziehen können? Doch, das können wir. Wir sollen uns aber gut überlegen, was aus der Sicht Gottes das Richtige ist. Manchmal ist es besser, einfach zu vergeben und es Gott zu überlassen. Manchmal ist es richtig, vor Gericht zu ziehen und deutlich zu machen: So geht es nicht.
Viele Dinge, die vor Gericht verhandelt werden, sind nicht notwendig, sondern entstehen, weil Menschen ihre Ehre verletzt sehen. Sie wollen alles rausholen, um die anderen fertigzumachen. Das sollte kein Merkmal von Christen sein.
Ähnlich ist es bei David hier: Er schießt total übers Ziel hinaus. Das ist so, als wenn dein Nachbar beim Rangieren dein Auto kratzt, und du dich furchtbar aufregst, einen Vorschlaghammer nimmst und auf das Auto einschlägst, damit er es nicht noch einmal wagt. Das ist total daneben und sollte nicht so sein.
Genauso macht David das nicht richtig. Er sagt: „Du bist nicht gastfreundlich, du gibst mir kein Essen, also bringe ich all deine Leute um.“ Das ist übertrieben. Besser wäre es gewesen, wenn David gesagt hätte: „Friede, Nabal, du bist zwar ein Dummkopf, aber Gott soll dich strafen. Es ist deine Sache. Ich werde woanders etwas bekommen. Gott versorgt mich schon.“ Das wäre die bessere Variante gewesen.
Vielleicht hätte er ihn auch ein bisschen erschrecken können, zum Beispiel morgens, wenn Nabal aufwacht und plötzlich 400 Soldaten vor ihm stehen. Das wäre eine Warnung, die nicht tödlich ist.
Wenn dich also Leute ungerecht behandelt haben oder in den nächsten Wochen ungerecht behandeln werden – du wirst bei einer Beförderung übergangen, dir wird etwas vorgeworfen, was du nicht getan hast, oder ähnliches – dann denke nicht zu sehr daran, wie du unbedingt am längeren Hebel sitzen kannst oder dem anderen etwas heimzahlen willst. Bitte Gott im Gebet darum, dass er dir hilft, ruhig zu bleiben, dich nicht aufzuregen und die Sache aus Gottes Sicht zu sehen. Manchmal ist Vergebung das Richtige, manchmal Gnade vor Recht.
Wir sollen uns gerade an solchen Punkten von Menschen unterscheiden, die keine Christen sind. Wir müssen nicht um jeden Preis dafür kämpfen, gerecht behandelt zu werden oder immer den Vorteil zu bekommen. Stattdessen sollten wir darauf vertrauen, dass Gott unser Leben in der Hand hat. Manchmal musst du nur warten, und Gott wird eine schiefe Aktion, bei der man dich fertig machen will, zum Scheitern bringen – so wie hier bei David.
David musste gar nicht selbst eingreifen. Gott hat eingegriffen und gesagt: „Ich setze mich jetzt für David ein.“ Wahrscheinlich wollte Gott ihm auch eine Lektion erteilen und zeigen: „Hey, pass auf, ich bin da und kann handeln. Du musst das nicht selbst machen.“ Am Ende wird nur der bestraft, der wirklich schuld ist – nicht alle Knechte und Diener mit umgebracht.
Wenn du angegriffen oder ungerecht behandelt wirst, geh zu Gott. Suche Trost und Aufbau bei ihm. Wenn Gott dir deutlich macht, dass es notwendig ist, die Sache zu klären oder sogar vor Gericht zu gehen, dann tue das. Wenn Gott aber sagt: „Lass es stehen, sprich Vergebung aus“, dann folge diesem Weg.
Auch unter Christen kann es wegen solcher Verbitterungen Streit in Gemeinden geben, der Jahre anhält. Vielleicht wird das nicht offen ausgesprochen, aber man geht sich aus dem Weg, redet nicht mehr miteinander. Die innere Verbitterung bleibt, weil jemand sagt: „Du hast mich ungerecht behandelt, nicht so, wie es mir zusteht.“ Statt das auszuräumen und Vergebung zu sprechen, bleibt der Groll unterschwellig bestehen.
Das zerstört Beziehungen, belastet das eigene Leben und entfernt uns von Gott. Deshalb ist es gut, nicht wie David zu handeln, sondern bei Gott um Hilfe zu bitten. Versuche, die Situation zu klären und Vergebung zu finden.
Dafür sollen wir als Christen bekannt sein: als Friedenstifter und Hoffnungsbringer. Nach so etwas sollten wir streben. Deshalb sei nicht wie David.
Na ja, und dann haben wir am Ende die Abigail. Sie ist hier das absolute Vorbild, bei dem wir sagen müssen: Sei klug wie Abigail. Jetzt könnte ich auch noch sagen: Sei hübsch, aber das können wir ja nicht beeinflussen. Das ist entweder so oder nicht. Aber sei klug wie Abigail, sei fromm wie Abigail, tu das, was Gott dir aufs Gewissen legt – und vor allem auch wie Abigail: Sieh es nicht nur ein, sondern mach es auch.
Also, Abigail sieht, dass das, was ihr Mann gemacht hat, total verkehrt ist. Sie hätte auch einfach sitzen bleiben und sagen können: Gut, ist sein Job, ich bin ja nur die Frau. Nein, sie sieht, was zu tun ist, und merkt, dass es im Moment keinen anderen Weg gibt. Vielleicht hätte sie noch längere Zeit versucht, ihren Mann zu überzeugen, so nach dem Motto: „Hey Mann, das geht so nicht.“ Aber jetzt wusste sie, dies ist die entscheidende Nacht. Ihr Mann bereitet gerade sein großes Fest vor und denkt an nichts anderes mehr. Jetzt muss gehandelt werden.
Manchmal ist es so, dass Christen erkennen, was dran ist, aber es nicht tun. Es gibt ja auch diesen Spruch: Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit vielen guten Vorsätzen. Genau das kann manchmal passieren. Du hast viele gute Vorsätze: „Ich sollte mal…, ich müsste mal…, man müsste mal…“ – aber du tust es nicht. Nein, das hilft dann auch nicht.
Sei wie Abigail: Wenn Gott dir wirklich deutlich macht, dass es dran ist und hier etwas geklärt oder entschieden werden muss, dann tu es auch. Schiebe es nicht endlos auf die lange Bank. Vertraue darauf, dass Gott segnen wird – so wie Gott es hier mit Abigail tut.
Abigail wusste ja nicht, ob sie David treffen würde. Wie gesagt, er ist irgendwo in der Wüste. Aber sie geht los, tut das, was sie tun kann, um ihm zu begegnen. Und Gott segnet das. Sie treffen sich, und David lässt sich beruhigen. Es wäre ja auch möglich gewesen, dass er gesagt hätte: „Ist mir egal, Abigail, was du da tust, so geht das nicht, ich ziehe weiter.“ Macht er aber nicht, sondern Gott segnet ihre Aktion.
Deshalb sei wie Abigail: Wenn du von Gott erkennst, was richtig ist, dann tu es. Schiebe es nicht endlos auf. Bete vorher, mach es und vertraue darauf, dass Gott es segnet.
Damit komme ich eigentlich zum Ende für heute. Ich hoffe, dass euch die Geschichte von Nabal, Abigail und David heute – und hoffentlich auch in der nächsten Woche – in Erinnerung bleibt. Und dass du dich daran erinnerst: Nicht wie Nabal, der nur geizig ist und auf sich selbst konzentriert, sondern die anderen Menschen im Blick behält.
Nicht wie David, der, weil er verletzt und ungerecht behandelt wurde, mit denselben Mitteln zurückschlägt und Leute fertig macht, sondern hier Gott vertraut.
Sondern wie Abigail, die sich für das Richtige einsetzt, wenn sie es erkennt, und es nicht endlos in die Zukunft verschiebt, sondern sagt: „Jetzt mache ich das. Ich weiß, es ist dran.“ Und dann tut sie es im Vertrauen darauf, dass Gott es gebraucht und segnet.
Ich hoffe, dass Gott euch Weisheit gibt, wenn ihr in der nächsten Woche in der einen oder anderen Herausforderung seid, das zu tun, was im Sinne Gottes ist.
Ich möchte an dieser Stelle gerne mit euch beten. Ihr dürft dazu auch aufstehen. Ich will Gott bitten, dass er uns Weisheit gibt, richtig damit umzugehen.
Vater im Himmel,
vielen Dank, dass du Menschen begleitest und dich um ihre Lebenssituation kümmerst – und das seit Jahrtausenden. Wie mit David, Nabal und Abigail vor dreitausend Jahren, so kümmerst du dich auch heute um uns.
Danke, dass wir solche Geschichten in der Bibel haben, die uns zeigen, dass du viel mehr Möglichkeiten und viel mehr Weisheit hast, als wir es haben.
Hilf uns, dass wir in unserem Alltag richtig entscheiden. Dass wir uns nicht zu Leuten wie Nabal entwickeln, die blind, geizig, gierig und gleichgültig gegenüber anderen sind. Hilf uns, nicht genauso dumm zu handeln wie er.
Bewahre uns auch davor, in unserer Verletzung stecken zu bleiben. Wenn wir ungerecht behandelt werden oder mit falschen Mitteln zurückschlagen wollen, gib uns Vergebungsbereitschaft und Frieden in unser Herz.
Lass uns hilfsbereit sein wie Abigail, die Menschen, die Hilfe brauchen, auch wirklich hilft. Wenn du uns zeigst, was zu tun ist, lass uns es tun – in deiner Kraft und im Vertrauen darauf, dass du die Sache in der Hand hast, unser Leben und den Rest der Welt.
Geh mit uns in die Herausforderungen des heutigen Tages und der kommenden Woche. Wir wissen noch nicht, was auf uns zukommt, aber du weißt es längst. Du weißt, was wir brauchen, und wir wollen von dir erwarten, was dafür nötig ist: Geduld, Kraft, Weisheit, Liebe und all die anderen Dinge.
Hilf uns dabei. Danke, dass du das tun willst. Amen. Amen.
Jetzt noch kurz von meiner Seite aus ein paar Hinweise.
Hinweis Nummer eins: Wenn du jetzt noch irgendwelche Fragen hast, über den Text oder darüber hinaus, kannst du gerne am Ende des Gottesdienstes auf mich zukommen – soweit die Corona-Regeln das zulassen. Ich weiß nicht genau, welche Regeln hier in eurer Gemeinde gerade gelten, aber wahrscheinlich dürfen wir uns mit Maske auch unterhalten oder beten, wenn das dran ist. Also das kannst du gerne tun.
Dann weise ich dich auch noch auf etwas Literatur hin, die ich im Foyer an dem runden Tisch ausgelegt habe. Da kannst du gerne vorbeischauen. Einmal sind dort ein paar Exemplare der Zeitschrift „Bibel und Gemeinde“ ausgelegt, herausgegeben vom Bibelbund. Die neueste Nummer dieser Zeitschrift enthält einen Artikel von mir über die Inspirationslehre in der Kirchengeschichte. Falls dich das interessiert, lies ihn gern. Es sind aber auch noch einige andere interessante Artikel darin. Es lohnt sich also nicht nur wegen meinem Artikel, sondern auch wegen der anderen Beiträge.
Du kannst gerne ein Exemplar mitnehmen, es ist kostenlos. Ich habe auch ein paar kleine Kärtchen dazugelegt, die so aussehen wie Visitenkarten. Darauf findest du Hinweise auf meinen Blog und meinen Podcast. Ich gehe davon aus, dass ihr alle medienaffin seid und wisst, dass Podcast gesprochen und Blog geschrieben bedeutet. Einmal in der Woche veröffentliche ich einen Beitrag von fünf bis zehn Minuten Länge. Häufig geht es um eine christliche Perspektive zu Fragen des Lebens, des Glaubens oder aktueller Entwicklungen. Ich hoffe, dass das dem einen oder anderen weiterhilft.
Wenn ihr das gerne nutzen möchtet, könnt ihr euch so eine Visitenkarte mitnehmen. Darauf steht die Internetadresse, wo ihr das findet.
Falls ihr zu denen gehört, die gerne lesen, möchte ich euch zwei von mir verfasste Bücher empfehlen, die dort vorne ebenfalls ausgelegt sind.
Einmal ist das Buch „Helden des Glaubens“, hier der zweite Band mit 22 Kurzbiografien von der frühen Kirchengeschichte des zweiten Jahrhunderts bis ins zwanzigste Jahrhundert. Das sind Leute, von denen man manchmal gar nicht weiß, dass sie Christen waren, wie zum Beispiel Herr Raiffeisen, nach dem sich die Raiffeisengenossenschaften heute benennen. Er war ein überzeugter christlicher Bürgermeister in Neuwied.
Es sind aber auch Personen dabei, die ihr wahrscheinlich vom Namen her kennt, wie C.S. Lewis, ein bekannter Apologet aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Insgesamt sind es zweiundzwanzig Biografien. Falls ihr an Lebensgeschichten interessiert seid, die immer auch mit einer Anwendung verbunden sind, was das für unser Leben bedeuten könnte, empfehle ich euch dieses Buch. Ihr könnt gerne ein Exemplar mitnehmen, das auf dem Tisch draußen liegt. Dafür bitte ich um zehn Euro, die ihr ebenfalls auf dem Tisch hinterlassen könnt.
Mein neuestes Buch wurde mir erst vor einer Woche zugestellt. Es ist hier dieses Buch. Darin geht es um die Frage des Lebensschutzes aus christlicher Perspektive, insbesondere am Anfang des Lebens. Das betrifft das Problem der Abtreibung und alles, was damit zu tun hat. Es enthält auch einige Tipps, was man Frauen empfehlen kann, die abtreiben wollen, und wo sie Hilfe bekommen können.
Außerdem gibt es Überlegungen zur Frage der Sterbehilfe, also wie es am Ende des Lebens aussieht und was legitim ist oder nicht. Ich glaube, das ist eine Sache, die uns in den kommenden Jahren noch stark herausfordern wird. Denn auch die jetzige Bundesregierung hat angekündigt, dass sie da ganz neue Öffnungen machen will, die nicht immer im Sinne von uns als Christen sind.
Wenn ihr euch darüber informieren oder etwas lesen wollt, könnt ihr dieses Buch auch gerne mitnehmen. Es kostet 4,90 Euro, die ihr dann ebenfalls auf dem Tisch hinterlassen könnt.
Gespräche sind gerne möglich. „Bibel und Gemeinde“ gibt es kostenlos, die Bücher könnt ihr euch anschauen und mitnehmen. Und wie gesagt: Wenn noch Fragen sind, könnt ihr auch gerne auf mich zukommen.