Einleitung und Lobpreis zur Gottesdienstöffnung
Wir wollen mit allen Instrumenten Gott loben.
Zum Beginn singen wir das Lied 719 am Klavier. Danach folgen zwei Lob- und zwei Danklieder. Zum Beispiel „Danke, Herr Jesus“ aus dem Liedheft, Liednummer 797. Dieses Lied drückt in der Tat das Große aus.
Auch jetzt umgibt uns Gottes Gegenwart. Von allen Seiten hältst du mich umfangen und deine Hand liegt schützend über mir. Das gilt auch in dunklen und schwierigen Stunden.
Deshalb wollen wir noch ein Loblied singen, das in Württemberg sehr geschätzt wird: „Womit soll ich dich wohl loben?“ mit der Liednummer 606. Wir singen den ersten Vers sowie die Verse fünf, sechs und sieben.
Gebet der Buße und Dankbarkeit
Lasst uns beten.
Du gütiger und barmherziger Herr, wir haben Dich oft vergessen und oft verdrängt. Doch Du bist nicht von uns gewichen. Deine Güte hat uns geleitet, auch in den letzten Tagen.
Wir haben Deine Liebe erfahren, in viel Bewahrung und Schutz. Du hast uns mit all den äußeren Gütern reichlich versorgt. Dafür wollen wir Dir danken, auch für die Wunderwege unseres Lebens.
Gleichzeitig wollen wir vor Dir auch Schuld bekennen. Oft haben wir Dich von uns gestoßen und sind von Dir geflohen. Herr, es tut uns leid. Vergib uns unsere Schuld, wo wir Dein Wort übertreten haben und ungehorsam waren.
Wir kommen zu Dir, weil Du Sünden vergeben willst und kannst. Wir wollen ganz rein und neu werden. Deshalb bitten wir Dich, uns nun ganz zu erneuern und zu verändern.
In der Stille wollen wir Dir alles sagen, was uns betrübt. Auf Dich traut meine Seele, und unter dem Schatten Deiner Flügel habe ich Zuflucht. Amen.
Lesung aus dem Buch Jona: Flucht und Sturm
Wir lesen von dem Propheten Jona. Wenn Sie in Ihren Bibeln nachschauen, Seite 877, lesen Sie noch einmal ein Stück von dem, was wir am letzten Sonntag gehört haben. Der Zusammenhang ist jetzt wichtig.
Im ersten Kapitel, Vers 4, heißt es: Als Jona ausreisst und der Führung Gottes sowie dem Auftrag entflieht, fährt er mit dem Schiff nach Tarsis. Da ließ der Herr einen großen Wind aufs Meer kommen, und es erhob sich ein großes Ungewitter auf dem Meer, sodass man meinte, das Schiff würde zerbrechen.
Die Schiffsleute fürchteten sich sehr. Jeder schrie zu seinem Gott und warf die Ladung, die im Schiff war, ins Meer, damit es leichter würde. Jona aber war hinunter in das Schiff gestiegen, lag und schlief.
Da trat der Schiffsherr zu ihm und sprach: „Was schläfst du? Steh auf, rufe deinen Gott an, ob vielleicht dieser Gott an uns gedenken will, damit wir nicht verderben.“
Einer sprach zum anderen: „Kommt, wir wollen losen, damit wir erfahren, um wessen Willen es uns so übel geht.“ Als sie losen, traf das Los auf Jona.
Da sprachen sie zu ihm: „Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe? Wo kommst du her? Aus welchem Land bist du? Und von welchem Volk bist du?“
Er antwortete ihnen: „Ich bin ein Hebräer und fürchte den Herrn, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat.“
Da fürchteten sich die Leute sehr und fragten ihn: „Warum hast du das getan?“ Denn sie wussten, dass er vor dem Herrn floh, da er es ihnen gesagt hatte.
Sie fragten ihn weiter: „Was sollen wir denn mit dir tun, damit das Meer still wird und von uns ablässt?“ Das Meer wurde immer ungestümer.
Jona antwortete: „Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer still werden und von euch ablassen. Ich weiß, dass um meinetwillen dieses große Ungewitter über euch gekommen ist.“
Doch die Leute ruderten, um wieder ans Land zu kommen, konnten es aber nicht, denn das Meer wurde immer ungestümer gegen sie.
Da riefen sie zum Herrn und sprachen: „Ach Herr, lass uns nicht verderben um des Lebens dieses Mannes willen und rechne uns nicht unschuldiges Blut zu, denn du, Herr, tust, wie es dir gefällt.“
Sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da wurde das Meer still und ließ ab von seinem Wüten.
Die Leute fürchteten den Herrn sehr, brachten dem Herrn Opfer dar und taten Gelübde.
Lied und Zeugnis: Vertrauen in Gottes Führung
Wir singen jetzt gemeinsam das Lied 620. Es stammt von Johann Daniel Hernschmidt, der Vikar in Popfingen am Ipf war. Während einer schlimmen Typhusepidemie pflegte er dort Tausende französische Verwundete. Während alle aus Angst vor Ansteckung flohen, hielt er durch, weil er aus dem Glauben lebte.
Deshalb ist dieses Lied so eindrücklich für Ängste und Besorgnis: Gott will es machen! Wir singen jetzt gemeinsam die Verse eins bis vier. Danach erkläre ich, wie wir weitermachen.
Wir lesen gemeinsam die Verse 5, 6 und 7:
Glaub nur feste, dass das Beste über dich beschlossen sei!
Wenn dein Wille nur still ist, wirst du vom Kummer frei.
Willst du wanken in Gedanken, fall in die Gelassenheit,
lass die Sorgen, denn auch morgen ist der Herr über Leid und Freud.
Gottes Hände sind ohne Ende, sein Vermögen hat kein Ziel.
Ist es beschwerlich, scheint es gefährlich – deinem Gott ist nichts zu viel.
Anschließend singen wir die Verse acht und neun.
Jona im Bauch des Fisches: Gebet in der Not
Das Wichtigste an einem Gottesdienst sind die Bibelworte und die Lieder. Ich denke, bei vielen von Ihnen hat das bereits angesprochen, was Sie gerade an Dunkelheit und Angst bewegt.
Davon steht auch beim Jona im Kapitel 2:
Aber der Herr ließ einen großen Fisch kommen, der Jona verschlang. Jona war im Leib des Fisches drei Tage und drei Nächte. Im Leib des Fisches betete Jona zu dem Herrn, seinem Gott, und sprach:
„Ich rief zu dem Herrn in meiner Angst, und er antwortete mir.
Ich schrie aus dem Rachen des Todes, und du hörtest meine Stimme.
Du warfst mich in die Tiefe, mitten ins Meer, sodass die Fluten mich umgaben.
Alle deine Wogen und Wellen gingen über mich, sodass ich dachte, ich wäre von deinen Augen verstoßen und würde deinen heiligen Tempel nicht mehr sehen.
Wasser umgaben mich und gingen mir ans Leben, die Tiefe umringte mich, Schilf bedeckte mein Haupt.
Ich sank hinunter zu den Bergen, zu den Gründen der Erde.
Riegel schlossen sich hinter mir ewiglich.
Aber du, du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, Herr, mein Gott!
Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den Herrn, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel.
Die an das Nichtige halten, verlassen ihre Gnade; ich aber will dir mit Dank Opfer bringen.
Mein Gelübde will ich erfüllen dem Herrn, der mir geholfen hat.“
Und der Herr sprach zu dem Fisch, und der spie Jona aus ans Land.
Sicherheit und Gottesfurcht im Gemeindeleben
Sicherheit wird in unseren Tagen großgeschrieben. Damit Sie sich in unseren Räumen, auch im Gemeindehaus, richtig sicher und wohl fühlen können, sorgt eine korrekte Obrigkeit dafür.
Die Höhepunkte in unserem Gemeindeleben sind die Prüfungen durch den TÜV. Bei Ihnen am Auto kommt er alle zwei Jahre, bei uns hingegen jedes Jahr. Und bei uns kommt er gleich mit verschiedenen Kommissionen, zeitlich versetzt. Ob es der Speiseaufzug ist, die Fasern der Vorhänge, ob das Treppenhaus auf Brennbares überprüft wird oder ob die Fliegengitter in der Küche dicht sind – das Gesundheitsamt kommt auch noch.
Es wird geprüft, ob die Büsche inzwischen giftig geworden sind, falls ein Kind eine halbe Birke abfrisst und dann Bauchschmerzen bekommt. Alles ist potenziell gefährlich, aber sehr wichtig.
Interessant ist bei diesen ganzen großen Überwachungsmaßnahmen, dass im Versammlungsstättengesetz unseres Landes die Kirchen alle ausgenommen sind. Vielleicht dachte der Staat, dass dort nichts passieren kann, weil eh kaum jemand hingeht. Obwohl manche davon sprechen, dass eine Nachbarkirche über das Dach einstürzt und dort schon die Glocke heruntergekippt ist, gibt es also auch Gefahren.
Aber das Versammlungsstättengesetz – nein, die Kirchen werden nicht überprüft, obwohl hier ein ganz großes Sicherheitsrisiko herrscht. Nicht deshalb, weil irgendwo etwas herunterfallen könnte – Gott behüte –, sondern weil der heilige Gott mit uns redet.
Viele Menschen verstehen nicht, wie das ist, wenn Gott redet. Da müssen Sie die Geschichte von Jona lesen. Der heilige, richtende Gott erschreckt. Viele haben nur die Vorstellung von einem gutmütigen Kumpel, dem man das Fell über die Ohren zieht, einer schrulligen oder merkwürdigen Figur.
Wenn man aber in die Bibel hineinsieht und liest, wie Menschen Gott begegnet sind, sieht man, dass sie erzitterten und ein Schrecken über sie fiel. Selbst bei der Geburt Jesu, als die Engel zu den Hirten sprachen, war das so.
Ich bewundere Ihren Mut, dass Sie sich heute Morgen aufgemacht haben, dieses Sicherheitsrisiko durchzustehen und sich Gott auszusetzen. Im Neuen Testament steht: „Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ Oder in einem Psalm: „Wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?“
Was bedeutet es, dass wir erzittern vor seinem Wort, wenn Gott redet? Das Bibellesen ist keine harmlose Sache. Man kann ja Bibel lesen, aber so einfach ist das nicht. Irgendwo trifft es das Gewissen, und es wird ungemütlich. Plötzlich wird etwas aufgedeckt, man erschrickt und spürt, was verkehrt war.
Darum ist es, wenn man einfach sagt: „Ich habe keine Zeit mehr“, immer ein Zeichen dafür, dass Gott schon gesprochen hat. Dass Gott uns auf dem Felsen ertappt hat, dass er uns irgendwo erwischt hat. Es ist wie beim Zahnarzt, wenn der Bohrer ohne Betäubung am Nerv arbeitet. Man spürt die kleinste Regung, und das tut weh. Man ist mittendrin.
Gottes unbeirrbare Liebe und der Widerstand des Jona
Die Geschichte von Jona gibt uns wichtige Informationen darüber, wie großartig es ist, wenn der heilige Gott in unser Leben spricht. Ich bin überzeugt, dass Gott schon mehrfach ganz deutlich und vernehmbar in das Leben eines jeden von uns gesprochen hat und auch weiterhin spricht.
Zuerst einmal: Wie gut, dass Gott uns nicht einfach laufen lässt! Jona wollte ausreißen. Alles schien perfekt zu funktionieren: Er kaufte das Ticket, zahlte das Geld – es lief alles wie am Schnürchen. Es schien fast so, als hätte Gott das arrangiert. Doch nein, es war nicht von Gott, sondern vom Teufel, vom Versucher. Darauf haben wir letzten Sonntag schon gesprochen.
Und jetzt die Seefahrt: "Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön." Jona fährt über das Mittelmeer nach Tarsis, in den Süden Spaniens. Warum lässt Gott ihn nicht einfach dort ein paar Jahre im Liegestuhl dösen? Es war doch Jona selbst, der ausreißen wollte. Gott lässt viele Menschen ziehen und lässt sie in ihr Verderben rennen.
Es ist ein großes Wunder, wenn Gott uns mit aller Macht entgegentritt und uns aufhält. Was Gott da tut, ist furchtbar ungemütlich und erschütternd. Gott lässt Jona nicht los – das ist ein Wunder. Jona wäre schon längst gottuntreu geworden, obwohl er ein Prophet Gottes war und im Dienst Gottes gebraucht wurde.
Diese Geschichte betrifft alle, die Gott dienen wollen. Ich hoffe, dass viele sagen: "Ich will ein Zeuge Gottes sein." Doch es kann passieren, dass Menschen Gott untreu werden, ohne es zu merken, und das ist schlimm. Umso wunderbarer ist es, dass Gottes Liebe und Güte so weit reichen, dass er einen Jona nicht laufen lässt.
Sie sind Gott so wichtig, dass er sie nicht loslässt.
Die Dramatik des Sturms und die Reaktion der Matrosen
Und was geschieht da? Ein unheimlicher Sturm bricht los, das Meer wütet, und die Wellen schlagen über das Schiff hinweg. Die Matrosen, die schon viel erlebt haben, wissen jetzt: Wir sind verloren. Es ist der letzte Lebenskampf, der hier ausgefochten wird.
Sie werfen alle Ladungen über Bord. Nun erkennen sie, dass nur noch eines hilft: Wir müssen uns dem heiligen Gott stellen. Sie müssen wissen, dass es damals alles Heiden waren, die vom Gott Israels nichts wussten.
Wenn Sie sich ein wenig in der Welt umsehen, finden Sie viel von einer natürlichen Religiosität, die Menschen haben – aus Ahnenverehrung, Kult und Aberglauben. Das wissen alle Menschen in allen Religionen der Welt: Wenn es auf Biegen und Brechen geht, ist Gott zu fürchten.
Wir stehen vor dem heiligen Gott und können nichts erwidern. Wir sind bloß noch Bettler.
So stehen die Leute da. Es gibt nur eine Gruppe in der Weltbevölkerung, die das vergessen hat. Wer ist das? Das sind die Frommen.
Vorhin in der Gebetsgemeinschaft hat einer gesagt: Weg mit der toten Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit! Es ist doch unsere Lage: Die Heiden wissen es viel besser, dass Gott zu fürchten ist, dass es ein Gericht gibt, dass wir untergehen und dass unser Leben verfliegt.
Der rätselhafte Schlaf des Jona und die Selbsttäuschung
Es ist erschütternd, wie schläfrig ein Christ sein kann, wie Jona, der schläft. Es ist ein Rätsel, wie er es überhaupt schafft, in diesem wild herumschlingernden Schiff wieder einzuschlafen. Dieses Phänomen ist weit verbreitet unter Christen und natürlich auch bei all denen, die irgendwo in der Tradition unseres Christentums einmal Unterweisung erhalten haben.
Man glaubt, es könne doch überhaupt nichts Schlimmes passieren. Gott meint es gut mit uns, alles sei lieb und in Ordnung. Man soll sich nicht aufregen, alles sei wunderbar. Man müsse sich nicht entscheiden, es könne nur alles gut werden.
Was ist dieser merkwürdige Schlaf des Jona? Viele Christen sind davon erfasst, ebenso viele Verkündiger. Sie sprechen nicht mehr von Gericht, obwohl es in der Bibel überall erwähnt wird. Wie kann man das einfach herausstreichen?
Jona ist sich selbst gegenüber sicher ganz ehrlich und redlich. Er will nichts Böses tun. Doch er merkt nicht, dass er ein Heuchler ist. Vor den anderen steht er noch ganz stolz da und sagt: „Ich bin ein Hebräer und ich glaube an Gott, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Er kann alles noch auswendig aufsagen, hat aber die Wirklichkeit Gottes vergessen. Offenbar hat Gott in seinem Leben nicht mehr gewirkt und konnte auch nicht mehr zu ihm sprechen.
Aufforderung zur Selbstprüfung und Umkehr
Ich möchte Sie einfach bitten, Ihr Leben einmal zu überprüfen und zu schauen, was darin geschieht. Sind die Schwierigkeiten, die Sie gerade erleben, nur unglückliche Zufälle? Oder ist es vielleicht Gott, der Sie in Ihrer erfolgreichen Karriere stoppt?
Vor ein paar Tagen war ich bei einem Wochenende der CFI-Kandidaten dabei. Einer der jungen Leute erzählte sehr eindrucksvoll, dass er völlig unbekümmert gelebt habe. Für ihn war nichts ein Problem. Er hatte nicht nach Gott gefragt, und es kümmerte ihn auch nicht weiter – bis Gott in sein Leben hineingesprochen hat.
Dann wurde es ungemütlich. Dem weichen wir ja oft aus. Manchmal suchen wir auch eine Seelsorge, die uns bloß beruhigt – eine Art Beruhigungspille, die uns darüber hinwegtröstet. Doch Gott deckt dann Schändliches, Falsches und Verkehrtes auf. Plötzlich ekelt man sich vor sich selbst und hat keinen Mut mehr zum Leben.
Ich habe nichts dagegen, dass Sie zu Psychologen gehen. Aber ich meine, in Ihrem Leben gibt es viele Nöte, die nur Gott bereinigen kann. Diese Nöte brauchen eine Seelsorge, in der man Buße tut und umkehrt. Das ist kein Gegensatz.
Sie müssen mich jetzt nicht unbedingt verstehen. Ich sage ganz deutlich, was ich meine: Wir brauchen in so vielen Punkten unseres Lebens wieder Seelsorge. Wir müssen zu Gott umkehren, der unser Leben reinigen und ändern kann.
Verlust von Selbstvertrauen und Gottesgericht
Und wenn jemand sagt: „Ich habe gar kein Selbstvertrauen mehr.“ Ja, sicher, wir haben das Selbstvertrauen mühsam aufgebaut. Wir sind froh, wenn wir gute Zeugnisse in der Schule bekommen, wenn uns andere auf die Schulter klopfen oder wenn wir, wie die Musiker unter uns, virtuos spielen können.
Doch plötzlich wird die ganze Selbstsicherheit von Gott weggestrichen. Das ist ein Sicherheitsrisiko. Vor dem heiligen Gott zählt alles nichts mehr: meine Leistung nicht, mein nettes Wesen nicht, mein Können nicht. Wie willst du vor Gott bestehen? Spätestens in der Todesstunde muss jeder da durch. Jeder muss einmal Antwort geben. Was wollen sie dann noch vor dem heiligen Gott sagen?
Das erste: Wie gut, dass uns Gott nicht laufen lässt, dass er einem Jona nachgeht. Wir können Gott nur bitten: Herr, lass deine Christenheit nicht los, erneuere deine Gemeinde, wecke die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit und fang jetzt bei uns heute an, dass wir wache Leute werden. Gott muss manchmal sehr hart zupacken.
Der große Fisch als Gottes Werkzeug
Es interessiert viele in der Jona-Geschichte, was für ein Typ von Fisch das war. Ich möchte hier nicht die biologischen Details erörtern. Gerd Meyer hat in der Wohrtaler Studienbibel einen guten Kommentar geschrieben und eine ganze Reihe von Möglichkeiten aufgezeigt.
Ich denke, am besten fragen Sie mal Jona in der Ewigkeit, wie das genau war; er wird es Ihnen erklären.
Aber es ist klar, dass der Herr, der die Welt geschaffen hat, über alles gebietet, wenn es darum geht, seine Untreuen wieder in den Dienst und in den Frieden Gottes zurückzubringen. Luther hat genial übersetzt: „Und der Herr schuf einen großen Fisch“ – so steht es nicht genau da. Genau heißt es: „Und der Herr beorderte einen Fisch.“
Da zeigt sich, dass Gott plötzlich alles zur Verfügung stehen kann. Er kann über Wolken, Luft und Winde gebieten. Oft denken wir gar nicht so weit.
Das Wichtigste ist, dass Gott im ganzen Weltregieren dafür sorgt, dass er seine Leute wieder auf den richtigen Weg bringt, in den Auftrag, wo er sie braucht und wo er sie segnen kann.
Die Qualen im Bauch des Fisches und Gottes Korrektur
Haben Sie noch nie gedacht, dass Gott in Ihrem Leben viel bewirkt, nur um Sie zur Umkehr zu bewegen?
Damit Sie sich das richtig vorstellen können: Ich kann mir keinen schrecklicheren Ort vorstellen als den Magen dieses Untiers. Dort muss es gestunken haben wie die Pest. Schilf wuchs über sein Haupt, und ich weiß nicht, woher er seine Luft bekam. Was sich in der Dunkelheit darin befand, wusste er selbst nicht mehr. Drei Tage und drei Nächte – das muss der Abgrund der Angst und Verzweiflung gewesen sein.
Gott kann manchmal erschütternd hart zupacken in dieser schrecklichen Höllentiefe. Es ist nicht wahr, dass Christen immer Freude und Sonnenschein haben. Sie wissen, wie Gott sie oft korrigiert, indem er ihnen etwas zerschlägt.
Schon im ersten Buch Mose steht die Geschichte, wie der Stammvater Israels, Jakob, mit Gott ringt und sagt: „Herr, ich will doch deinen Segen haben.“ Gott schlägt ihm daraufhin auf die Hüfte. Am Morgengrauen humpelt Jakob davon – er ist ein Segensträger.
Die Kinder Israels haben nie vergessen, dass man im Dienst Gottes nicht immer alle Gebete so erhört bekommt, wie man es sich wünscht. Dennoch segnet Gott und vielleicht sogar umso mehr, wenn man davon humpelt.
Zweifel und Vertrauen in der Not
Es ist wahr, dass Gott sein Volk manchmal in die Prüfung nimmt. In ihrem Leben sind es immer die Zeiten, in denen sie durch Dunkelheit und Not gehen, in denen sie im Glauben wirklich wachsen.
In den Tagen, in denen es uns gut geht, in denen alle Tage herrlich sind und wir Freude erleben, da sinken wir oft schnell ab in der Liebe zu unserem Herrn.
Jonah hätte im Bauch des Fisches auch sprechen können: „Wo ist jetzt Gott, der Gott der Liebe?“ Solche Fragen stellen wir oft. Oder: „Warum kann Gott das zulassen?“ Oder sogar: „Das ist doch frech – womit habe ich das verdient?“
Im Fall von Jonah sehen wir all das, weil die Geschichte aus der Perspektive Gottes erzählt wird. In unserem eigenen Leben sind wir selten so ehrlich.
Das eigentliche Wunder ist, dass Jonah ganz anders spricht. Das ist das wirklich Größte in der Geschichte, das allergrößte Wunder: dass Jonah ganz anders redet.
Zeit zur Umkehr und das Gebet Jonas
Solange wir noch leben, ist Zeit zur Umkehr.
Letzten Sonntag haben wir gesagt, dass das vernachlässigste und am schlimmsten vergessene Wort unter Christen Buße, Umkehr, Bekehrung ist. Das ganze Leben lang bleibt es ein Problem. Wo merke ich, dass ich von Gott weggelaufen bin? Die Hand Gottes ist noch ausgestreckt, und ich darf sie suchen.
Jetzt möchte ich zum Schluss noch über den einzigen Weg zur Rettung sprechen – genau das, was in dem Bauch des Fisches passiert, als Jona anfing zu beten. Er lästert Gott nicht, er murrt nicht, er fragt nicht. Er betet zu dem Herrn, seinem Gott.
Man kann sagen, was man will, ich verstehe es nicht. Was das ist? Glaube. Viele Ausleger haben immer wieder gesagt: Der Glaube ist ein Werk Gottes. In dieser ausweglosen Verzweiflung und Not sagt einer plötzlich: „Mein Gott und mein Herr!“ In dem Augenblick wird Jona erst bewusst, wie furchtbar Schuld und Sünde sind. Das muss Gott uns unter die Augen stellen, da muss Gott erleuchten. In dieser ganzen Verzweiflung schreit er zu Gott.
Darf er denn überhaupt noch kommen in diesem Augenblick, wo man sagt: „Gott hat mich doch verstoßen, ich bin doch selbst von ihm davongerannt“? Nein. Ein Jona weiß, seine Gnade hat kein Ende. Ich darf kommen als sein Kind.
Und so betet Jona. Ich weiß nicht, ob er gebetet hat, als er das Schiffsticket nach Tarsis kaufte. Ich weiß nicht, wie oft sie in ihrem Leben beten und wie inständig sie beten. Aber solange noch Zeit ist, dürfen sie beten und dürfen sie umkehren in die Güte und Huld Gottes.
Vertrauen trotz Leid und Gottes Treue
Und auch dort, wo man sagt: „Ich habe eigentlich alles verdient. Ich muss die Suppe auslöffeln, die ich mir selber eingebrockt habe“, und so weiter – und er betet, was er da betet, das sind lauter Psalmworte: „Sind deine Wellen, Herr, die über mein Haupt gehen?“ Kann man das nachsprechen? „Es sind deine Wellen, deine Wogen, Herr, du lässt das mit mir geschehen.“
Ich weiß, wie das ist bei Schwerkranken, die sagen: „Unter mir ist ein Abgrund, unendlich viele unter mir, alles zerbricht.“ So sagte es einmal im vorigen Jahrhundert eine große Christin, eine Frau. Und da wünschte ich mir den Frieden, der durch diese ganzen Schrecken von Golgatha hindurchgehen kann – fröhlich seinen Weg.
Nein, ich weiß, die Anfechtungen sind unheimlich, so dass sie einen erschüttern. Aber ich darf mich trotzdem bergen in dem erbarmenden Gott. Und diese Jona-Geschichte ist so wunderbar, weil seine Güte noch kein Ende hat.
Jesus und die Bedeutung der Jona-Geschichte
Und Sie wissen, dass Jesus sich am liebsten auf diese Geschichte berufen hat. Deshalb ist sie mir so wichtig. Jesus sagt, dass das, was bei Jona geschehen ist, eigentlich nur ein Vorbild ist. Das Menschenopfer, das Jona in die wilde See geworfen hat, konnte nichts stillen.
Aber der Opfertod Jesu für dich gibt dir Frieden und Sicherheit – in der Angst, die dich umgibt, in den Todesängsten, in den Qualen und im Leiden, wo du auch bist. Du kannst sprechen wie Jona: „Ich rief zu dem Herrn, meinem Gott; als meine Seele verzagte, gedachte ich an ihn.“
Und du wirst erleben, dass Glaube etwas ganz Wunderbares ist. Wenn man nichts mehr fühlt und nichts mehr sieht, geborgen sein im Herrn bedeutet, dass man sagen kann: „Ist Gott für mich, wer kann jetzt noch gegen mich sein?“ Meine Schuld rückt mich nicht mehr, sie ist weggetan, vergeben und geheilt.
Ich gebe mein Leben als Opfer hin. Wie steht es geschrieben: Ich will ein Opfer darbringen für meinen Herrn. Herr, gebrauche du mich, solange du mich noch brauchst. Mein Leben soll ein Lob deiner Herrlichkeit sein.
Die sich an das Nichtige halten – was sind das denn für törichte Menschen? Was ist das Nichtige dieser Welt noch? Alles, was die Menschen für wichtig halten – Ehre, Geld oder Macht – ist vergänglich. Ich will mich an meinen Herrn halten, dem ich gehöre und dem ich diene.
Nun sollen sie sein Bote sein, daher sucht. Und der Herr hält sie, und der Herr sendet sie. Amen!
Vorstellung der Kandidaten für den missionarischen Dienst
Bevor sich nun die Kandidaten vorstellen, die von unserem Werk Christliche Fachkräfte International, das in unserer Gemeinde sehr tief verwurzelt ist, singen wir das Lied „Starkes meines Jesu Hand“ (Lied Nr. 617). Wir singen es gleichzeitig als einen Gruß an diese Kandidaten, wenn sie dann hinausgehen, damit sie begleitet werden von der Hand Jesu, die sie hält. Wir singen alle fünf Verse.
Ich wünschte, Sie hätten dabei sein können, als sich 19 neue Kandidaten bereit erklärten, eine Woche mit uns, den Mitarbeitern von Christlichen Fachkräften, bei den lieben Schwestern in Eidlingen verwöhnt zu werden. Wir hatten eine großartige Zeit, in der unser Motto ein bisschen war: „Lasst die Erlösten es so sagen.“ Es war die Zeit, in der wir uns daran erinnerten, dass Gott mit uns eine Geschichte angefangen hat, uns von der Schuld freizumachen und uns somit motiviert, das denen zu sagen, die es noch nicht wissen.
Es sind 19 neue Mitarbeiter, die zu dem großen Team hinzukommen, das schon in den verschiedensten Teilen dieser Welt tätig ist. Sie werden in zehn verschiedene Länder gehen und sind sicher neugierig, ein bisschen von sich zu erzählen. Natürlich kann es nur wenig sein, aber Sie sollen wenigstens wissen, wer jetzt wieder in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten hinausgeht, weil Sie als treue Gemeinde dafür beten.
Ich bin Silke Burbach und komme aus der Nähe von Hanau, also aus Hessen. Ich bin gelernte Landwirtin und Agraringenieurin. Wahrscheinlich werde ich jetzt nach Thailand gehen und möchte einfach meine Gaben einsetzen, so wie Gott mich gebrauchen möchte.
Ich komme aus Gerstetten, das ist auf der Alb. Ich gehe nach Uganda, um dort in einem Bezirk im Norden des Landes ein Ernährungsprojekt zu machen. Ich bin Ernährungswissenschaftlerin und möchte mit den Leuten dort versuchen herauszufinden, wie man die Ernährung verbessern kann. Daneben hoffe ich, dass wir auch geistliches Schwarzbrot zusammen durchkauen. Und weil man sich schnell etwas einbildet auf all sein Wissen, das man hier in Deutschland so ansammelt, wird mir immer wieder ein Vers wichtig aus den Psalmen: „Nicht unser, sondern deinem Namen gib die Ehre, um deiner Güte und Treue willen.“ Das möchte ich auch über meinen Einsatz stellen.
Matthias Kohls aus Donaueschingen, ich bin Arzt von Beruf und möchte durch meinen Beruf die Liebe Jesu weitergeben.
Ich bin die Frau dazu, ich heiße Iris Kohls, und wir gehen zusammen in den Niger nach Galmi. Ich bin Lehrerin von Beruf und lese gerade noch einen Vers, den wir damals über unsere Hochzeit gestellt haben. Das ist aus Epheser 1,18: „Er öffne euch die Augen, damit ihr das Ziel seht, zu dem ihr berufen seid.“ In manchen Übersetzungen steht: „Er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens.“ Und das wünsche ich mir für uns und für uns alle, dass wir das sehen, was Gott uns vor Augen führt.
Marco Gempe heiße ich, ich komme aus der Nähe von Mannheim. Ich bin Ingenieur, werde nach China gehen und bin dort als Dozent für Biotechnologie tätig.
Karin Gempe, ich bin die Frau zu ihm. Wir gehen nach China, wie er gesagt hat, und nehmen unsere zwei Kinder mit: Jonas, vier Jahre, und Tabea, zwei Jahre. Wir haben für offene Türen gebetet, und jetzt sind die Türen nach China aufgegangen. Wir möchten jetzt im Vertrauen zu Jesus hindurchgehen.
Es gibt in Jordan ein Haus, das sieht nicht so gut aus, und da braucht es einen Zivildienstleistenden. Dort werde ich nächstes Jahr hingehen. Mein Name ist Ruben Landgraf, und ich komme aus Ostdeutschland. Wenn ich daran denke, fühle ich mich nicht unbedingt hundertprozentig wohl. Aber ich glaube, was mich ruhig macht, ist die Überzeugung, dass Gott dort auf mich wartet. Er ist hier und dort, das ist zwar nicht vorstellbar, aber es ist trotzdem so – und es ist gut, dass es so ist.
Mein Name ist Harding Stryker, ich bin Arzt und möchte gerne nach Mosambik gehen. Das Bibelwort, das mich in den letzten Tagen und auch weiterhin besonders begleitet hat, ist Psalm 62,2-3: „Meine Seele ist still zu Gott, der mir hilft; denn er ist mein Fels, mein Helfer und mein Schutz.“
Ich bin Agraringenieur von Beruf. Wir werden als Familie nach Bolivien gehen, wollen dort in der Ausbildung von Landwirten arbeiten und die Liebe Gottes, die wir in Jesus erfahren haben, an die Menschen weitergeben, mit denen wir dort zu tun haben.
Ute Sandrock, meine Hauptbeschäftigung heißt Lena, sie ist jetzt anderthalb Jahre alt. Was ich sonst noch machen kann: Ich bin Krankenschwester. Ob da irgendwelche Möglichkeiten bestehen, bleibt noch abzuwarten.
Ich bin Tobias Kuhn, komme aus Dittingen-Teg, habe Maurer gelernt und gehe mit der Gnadauer Brasil Mission nach Blumenau, um dort meinen Zivildienst zu leisten. Was mich ganz besonders freut, ist, dass ihr Saarländer entstanden seid.
Ich bin Katharina Janssen, komme aus Schleswig-Holstein, genauer gesagt aus Brunsbüttel. Ich werde nach Namibia gehen, um unter Straßenkindern zu arbeiten. Im letzten Jahr bin ich umgezogen, und meine Gemeinde hat mir den Vers aus Psalm 32,8 mit auf den Weg gegeben: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Deshalb stehe ich hier.
Gerald Müller aus Gießen: Ich werde zusammen mit meiner Frau Lilian und unseren drei Kindern nach China gehen, an die Universität von Jenschi in der Mandschurei. Wir durften im letzten Jahr den Leiter dieser Universität kennenlernen, und seine Aufforderung, seine Bitte zu kommen, war für uns wie das Wort aus der Apostelgeschichte: „Kommt herüber und helft uns.“ Das haben wir uns zu Herzen genommen. Gott hat uns keine Ruhe darüber gegeben. Jetzt möchten wir diesem Ruf folgen.
Wir haben den Wunsch, wie es in Apostelgeschichte 1 heißt, da sagte Herr Jesus: „Ihr werdet meine Zeugen sein.“ Das möchten wir gerne durch unsere Arbeit, durch unser Helfen und durch unser Christsein dort in China tun.
William Müller und ich gehen mit Gerald und Manua, unserem Jüngsten, Nathanael, vier Jahre, und Marabel, zwei Jahre, mit nach China. Wir möchten als Dank für das, was er auf Golgata getan hat, einfach unser Leben zur Verfügung stellen, also zum Beispiel Computerunterricht geben. Ich freue mich, dass das so klappen kann, bin mir aber auch meiner Schwächen bewusst und begeistert über diesen großen Gott, den wir haben. Er sagt mir und uns allen zu: „Ich will dich mit meinen Augen leiten.“
Ich heiße Christa Elsa, bin Krankenschwester in Tübingen. Ich werde in den Südsudan gehen. Für mich ist die Woche besonders wichtig, und der Vers aus Psalm 27,1 begleitet mich: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“
Ich bin Sonja Attenton, komme aus Freudenstadt und arbeite als Krankenschwester. In diesem Beruf gehe ich nach China, um dort zu arbeiten, aber auch das Evangelium weiterzugeben. Für dieses Jahr habe ich einen Spruch, mit dem ich zu Hiob sagen kann: „Herr, du hast Acht auf alle meine Pfade und siehst auf die Fußstapfen meiner Füße.“ Er hat mich bis hierhin gebracht und wird mich auch weiterbringen.
Aus Psalm 22 ist mir wichtig: „Dass alle Enden der Erde umkehren werden zum Herrn, vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen.“ Dazu benutzt Gott schwache Gefäße wie uns.
Wie macht er das? In Psalm 40 ist es uns wichtig geworden in der Woche: „Wir werden den Herrn loben, und das werden viele hören und umkehren.“ Habe ich alles gesagt? In China machen wir das.
Ich bin Kimberly Birkenstock. Wir gehen nach China mit unseren drei Kindern und hoffen, dass wir ein Zeugnis sein können, wie wir als Familie aus Christus leben.
Gemeindliches Gebet für die Missionare und Anliegen
Kommen Sie zusammen. Wir dürfen mit der Gemeinde in Fürbitte treten – für unsere Mitarbeiter und für die anderen Belange unserer eigenen Gemeinde.
Herr Jesus, wir treten vor dein Angesicht. Wir sind uns vollkommen bewusst, dass nicht wir etwas für dich tun können, sondern dass du es wirken musst. So bringen wir dir diese Gefäße dar, damit du, o heiliger Meister, durch sie hinauswirken möchtest in die Welt. Dort leben Menschen in Dunkelheit, und sie erhalten die erlösende Botschaft nicht, weil sich vielleicht irgendein Jona vor dieser Aufgabe gedrückt hat, ihnen die Botschaft zu bringen.
Aber wir danken dir, dass du Umkehr schaffen kannst und dass Menschen bereit sind zu gehen. So befehlen wir sie in deine Hand, im Wissen, dass du schon vor ihnen hergegangen bist, dort alles vorbereitest und sie umgibst.
Das tust du auch für uns, die wir genau den gleichen Auftrag haben – hier in unserer Heimat, in unserer Familie und in unserer Nachbarschaft. Wir danken dir, dass wir die Botschaft dieses Sonntags nicht für uns behalten müssen, sondern sie weitergeben können. Keiner kann uns hindern, und Menschen werden sich darüber freuen, manche werden sich auch ärgern. Doch diese Botschaft schafft Klarheit, und dafür danken wir dir.
Wir danken dir auch, dass wir diejenigen empfehlen dürfen, die jetzt schwach und gebrechlich sind, die vielleicht seufzen und sagen: „Könnte ich noch einmal so wie diese jungen Menschen dein Zeuge sein und hinausgehen!“ Herr, lass sie wissen, dass sie dort, wo immer sie sind, ihre Gebundenheit, ihre Krankheit und ihr Daniederliegen in die Fürbitte eintreten dürfen, die wir hier begonnen haben – für diesen Tag, für die Woche und für die nächste Zeit.
Wir danken dir, dass wir alles andere in dein Gebet einschließen dürfen.
Geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Abschluss und Segensworte
Bleiben Sie bitte noch einen Moment stehen. Ich möchte nur noch sagen, dass wir unsere Opfer heute geben – nicht für das Fährticket nach Tarsis, sondern an euren Platz. Wir wollen dahinterstehen, auch in der Fürbitte. Wir freuen uns auch für diejenigen, die noch am Missionstag teilnehmen, wo wir sie noch einmal sehen werden.
Unser Wegweiser durch die Gemeinde ist vergriffen. Es sind nur noch wenige Exemplare vorhanden. Diese Woche wird er neu gedruckt, falls es Änderungen bei den Jungscharen, Hauskreisen oder Ähnlichem gibt. Wenn Sie uns heute gleich auf einem Zettel mitteilen, welche Änderungen es gibt, können wir die richtigen Angaben beim Nachdruck berücksichtigen.
Außerdem ist mir am letzten Sonntag im ersten Gottesdienst ein Fehler bei den Brautpaaren unterlaufen. Dies möchte ich jetzt noch einmal korrigieren: Gestern wurden im Trauungsgottesdienst Jörg Motrow, Diplomingenieur aus der Habboldstraße 28 in Stuttgart, und Dorothee, geborene Harter, Diplom-Sozialpädagogin aus Bad Wildbad, getraut.
Am nächsten Samstag werden Jochen Kriegmayr aus Notzingen und Ute Stern aus Stuttgart-Bodnang, Kullenbergstraße 9b, um 17 Uhr getraut.
Es ist nun wichtig, dass Sie alle getragen und gehalten sind von der segnenden Hand Gottes, wo Sie auch sind – in Dunkelheit und Finsternis. Denn wenn Sie sagen: „Es ist Gott für mich, wer kann dann gegen mich sein?“ – wo Gott Sie hingestellt hat, um ihm allein in seinem Namen zu dienen.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.