Einleitung und Gesprächsrahmen
Why not? Knifflige Fragen an den Glauben – Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute möchte ich mit meiner Frau über das Projekt Why not sprechen.
Ja, hallo mein Schatz, schön, dass du wieder da bist. Wir hatten uns gestern mit dem Thema Apologetik beschäftigt. Apologetik bedeutet als Begriff die Verteidigung des Glaubens.
Du hast erzählt, wie du dazu gekommen bist, dich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Außerdem warst du auch ein Stück enttäuscht darüber, dass es so wenig Material für Jugendliche und ihre Fragen an den Glauben gibt – logischerweise.
Entstehung und Konzept des Videoprojekts
Seit ein paar Wochen veröffentlichst du gemeinsam mit einem Team von Ehrenamtlichen jede Woche ein neues apologetisches Video. Diese Videos erscheinen, soweit ich weiß, auf einem YouTube-Kanal, bei Instagram und wahrscheinlich auch bei TikTok.
Wie kam es zu der Idee, genau solche Videos zu erstellen? Gestern haben wir ja schon einmal hineingehört, allerdings nicht das ganze Video gesehen – das kann ein Podcast ja nicht leisten –, aber wir haben zumindest einen Eindruck bekommen.
Ich begann im November 2021 damit, dafür zu beten, dass gutes Material für Jugendliche im deutschsprachigen Raum veröffentlicht wird. Dieses Anliegen haben wir auch in unserem Gebetsbrief mitgeteilt. Daraufhin meldeten sich Menschen aus ganz Deutschland, die sich vorstellen konnten, an diesem Projekt mitzuarbeiten.
Anfang Januar trafen wir uns dann mit den Interessierten zu einer Zoom-Konferenz. Gemeinsam überlegten wir, was wir tun müssten, um Jugendlichen in Bezug auf Apologetik weiterhelfen zu können.
Sehr schnell verworfen wir die Idee, Bücher zu übersetzen, denn wir stellten fest, dass Jugendliche ohnehin kaum Bücher lesen. Stattdessen dachten wir darüber nach, Videos zu produzieren. Dabei überlegten wir, wie diese Videos gestaltet sein müssten.
Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die Videos kurz sein sollten – höchstens fünf bis acht Minuten. Außerdem sollten sie dialogisch aufgebaut sein, weil man so besser zuhören kann.
Dialogische Gestaltung und visuelle Unterstützung
Was bedeutet dialogisch? Vielleicht kannst du noch einmal kurz erklären, worum es dabei geht.
Es geht darum, dass zwei Jugendliche sich über ein Thema unterhalten, also einen Dialog führen.
Ah ja, das ist dialogisch, ich verstehe.
Ja, und dann dachten wir, es reicht nicht nur, dass sich zwei Jugendliche unterhalten und man das aufnimmt. Wir möchten auch gerne, dass noch Bilder zu sehen sind, also dass die Argumente in Form von Bildern dargestellt werden.
So kam jemand auf den Gedanken, wir könnten Sketchnotes machen. Das sind einfache Zeichnungen, die während des Gesprächs entstehen, während die Leute sich über ein Thema unterhalten.
Diese Sketchnotes kann man am Ende auch in Form einer PDF herunterladen und hat dann die Argumente bildhaft vor Augen.
Spannend, sehr, sehr spannend.
Das heißt, wenn ich das noch einmal zusammenfassen darf: Zwei Jugendliche unterhalten sich etwa fünf bis acht Minuten über ein Thema. Währenddessen entsteht eine Zeichnung, die das Gesagte noch einmal illustriert.
Genau.
Team und Mitarbeitersuche
Wie hast du dann für dieses Projekt Mitarbeiter bekommen? Ich meine, du brauchst doch ganz unterschiedliche Leute. Du brauchst Menschen, die Skripte schreiben, Zeichner, wahrscheinlich Techniker im Hintergrund und Leute, die die Audiospuren bearbeiten. Wo findet man solche Leute?
Das ist so verrückt, was da passiert ist. Das hat wirklich Gott gemacht. Es meldeten sich ständig Menschen, die sagten, sie hätten gehört, dass wir so ein Projekt machen, und sie würden gerne mitarbeiten. Ich musste also gar nicht großartig nach Mitarbeitern suchen. Gott hat dafür gesorgt, dass ich sie bekommen habe – und zwar wirklich tolle Leute.
Zum Beispiel haben wir jetzt als Skripteschreiber vier Naturwissenschaftler, die ein Thema sehr gut und verständlich beschreiben können. Ich bin einfach beeindruckt davon. Außerdem haben wir Audiotechniker und all die anderen Fachleute bekommen, die wir brauchten – und immer zur richtigen Zeit.
Ich bin wirklich begeistert, wie Gott da führt.
Umfang des Projekts und Einführung ins Video
Wie viele Mitarbeiter sind bei dem Projekt dabei? Was muss man sich darunter vorstellen?
Zurzeit arbeiten etwa dreißig Personen an diesem Projekt. Das ist schon eine beachtliche Zahl.
Da es sich um ein so umfangreiches Projekt handelt, hören wir jetzt wieder in ein Video hinein. Es trägt den Titel „Stammt der Mensch vom Affen ab? Ein Blick auf Lucy und andere Menschenaffen aus der Gruppe der Australopitheziner“.
Gespräch über Evolution und Fossilienfunde
Hallo Lisa, gehst du auch zum Fußballtraining?
Ja, dann können wir zusammenlaufen. Nach so einem langen Schultag freue ich mich doppelt aufs Training.
Sag mal, Clara, habe ich das neulich im Bio-Unterricht richtig verstanden, dass du nicht glaubst, dass wir gemeinsame Vorfahren mit den Affen haben?
Ja, das stimmt.
Echt jetzt?
Ja, wirklich. Ich weiß, dass viele Wissenschaftler davon überzeugt sind und es auch in Schulbüchern immer so dargestellt wird. Aber ich finde, man darf auch genau hinschauen, welche Fakten sicher sind und was nur vermutet wird.
Und dann?
Finde ich die Idee von der gemeinsamen Abstammung gar nicht mehr so überzeugend.
Wie meinst du das?
Du erinnerst dich doch bestimmt an Lucy aus der vorletzten Biostunde, ein Lebewesen, wahrscheinlich weiblich, von dem man in Äthiopien Knochen gefunden hat. Für die interessieren sich viele Wissenschaftler, weil sie nach Vorfahren von uns suchen, die teils noch affenähnlich waren, aber schon auf zwei Beinen gingen.
Also diese Lucy.
Die Wissenschaftler waren sich nicht einig, ob Lucy überhaupt aufrecht ging. Das ist nicht einfach herauszufinden, weil man ja die Muskeln, Bänder oder andere Weichteile nicht findet. Und von Lucy hat man auch die Hand- und Fußknochen nicht gefunden.
Ja, warum haben die Füße nicht einfach weiter gegraben? Also ich hätte nicht so schnell aufgegeben, wenn ich so etwas Spannendes finde.
Haben sie natürlich, aber vergeblich. Die dünnen Hand- und Fußknochen waren einfach schon zu Erde geworden. Aber man wusste schon, dass Lucy schmale Schultern und einen Brustkorb wie Affen hatte.
Bei den Affen ist das Schultergelenk nämlich nach oben ausgerichtet, so.
Zum Klettern, ich verstehe.
Später hat man Hand- und Fußknochen anderer ihrer Art gefunden und gesehen, sie waren tatsächlich gut zum Klettern geeignet.
Aber vielleicht hat sie schon einigermaßen menschlich ausgesehen?
Wie soll man das wissen, wenn Haut und Haare grundsätzlich nicht erhalten bleiben?
Also, was denkst du über Lucy?
Dass es eine relativ große, ausgestorbene Affenart war, die die meiste Zeit auf Bäumen gelebt hat. Ihr wissenschaftlicher Name ist Australopithecus afarensis, also Südaffe aus Afar.
Aber es gibt ja nicht nur diese Lucy. Im Museum waren doch andere Mitteldinger zwischen Affe und Mensch. Die einen hatten so ganz wache Augen, als wären sie lebendig, das war richtig gruselig.
Du meinst auf der Klassenfahrt? Mir ging's genauso.
Ja, die hatten Fell, sahen aber ein bisschen menschlich aus.
Das sind aber von Menschen gemachte Nachbildungen, für die man als Vorlage eben nur Knochen hatte. Und etwas von Menschen Ausgedachtes ist kein Beweis.
Das geb ich zu, aber trotzdem hat man ja von ihnen Knochen gefunden, sonst wären sie nicht im Museum.
Jetzt fällt's mir ein, heißt das nicht Missing Link?
Ja, das fehlende Bindeglied. Die Wissenschaftler suchen eben nach Skeletten, die zeigen, dass mit kleinen Veränderungen aus Tieren Menschen wurden. Aber wirklich überzeugende Bindeglieder fehlen immer noch.
Der Homo rudolfensis wurde in Kenia gefunden, aber hast du gewusst, dass das eigentlich nur zerdrückte Schädelteile waren? Alles andere war schon ganz zu Erde geworden.
Oder vielleicht ist nur dieser Teil des Skeletts von einem Hochwasser dort angeschwemmt worden.
Und ist dieser Homo rudolfensis jetzt ein gemeinsamer Vorfahr gewesen oder nicht?
Nein, höchstwahrscheinlich nicht, weil sein Kiefer und auch sein Gesicht gar nicht menschenähnlich waren. Vor einigen Jahren hat ein Team von Wissenschaftlern die Schädelbruchstücke neu zusammengesetzt und herausgefunden, dass das Gehirn kleiner war als gedacht und dass seine Schnauze mehr hervorstand. Davon steht aber noch nichts in unserem Biobuch.
Also auch nur ein großer Affe?
Ich denke schon.
Ich mache noch einen Versuch, denn ich habe im Museum auch aufgepasst. Da gab es noch welche, die schon Steinwerkzeuge benutzt haben.
Was sagst du dazu?
Ich glaube, du meinst Homo habilis.
Kann sein. Von ihnen hat man nur eine Ansammlung von Knochen und Bruchstücken, über die sich die Wissenschaftler sehr uneinig sind. Was gehört überhaupt zu dieser Gruppe, was zum selben Lebewesen, und wie soll man die pro Stück zusammensetzen? Das meiste davon ist nicht menschenähnlich.
Aber die Werkzeuge sind doch Beweise.
Da muss man aufpassen. Man kann Steinwerkzeugen natürlich ansehen, dass sie absichtlich hergestellt, benutzt und manchmal sogar wieder geschärft wurden. Aber von wem? Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, welche angeblichen Bindeglieder das gemacht haben.
Vielleicht haben aber auch Menschen das Werkzeug hergestellt, verloren und sind woanders hingegangen.
Das ist ja echte Detektivarbeit.
Und diese Homo-Habilis-Affen haben genau dort auf den Bäumen gelebt, sodass man ihre Knochen heute neben den Werkzeugen findet.
Eben, kann doch sein, oder? Da darf man keine voreiligen Schlüsse ziehen, nur weil sie einem gerade gut passen würden.
Also, ich bin der Überzeugung, dass Homo habilis auch nur ausgestorbene Affen sind. Den Südaffen ziemlich ähnlich.
Aber die Funde, die man Homo erectus nennt, waren echte Menschen.
So so. Und die Neandertaler?
Ebenfalls Menschen. Sie haben ihre Toten begraben und ihre Alten gepflegt und wahrscheinlich sogar Flöte gespielt.
Flöte?
Ja, aus Bärenknochen.
Wow, das habe ich mir nicht so vorgestellt. Also auch kein Mittelding zwischen Tier und Mensch.
Nein, nichts.
Aber trotzdem, das kann ja nicht sein, dass fast alle Wissenschaftler total Unrecht haben.
Na ja, inzwischen akzeptieren immer mehr von denen die Neandertaler als vollwertige Menschen. Und das meiste, was den Funden abgelesen wird, stimmt ja auch. Bei Fossilien gibt es eine Menge toller Forschungsergebnisse über Größe und Form, Ernährung, Krankheiten und Todesursache, alles Mögliche. Aber eine nahtlose Reihe von Übergangsformen wurde eben bis heute nicht gefunden.
Mensch, du bringst mich noch dazu, dass ich anfange, darüber nachzudenken, ob du Recht hast.
Aber jedenfalls sehe ich schon, dass du dich mit den wissenschaftlichen Sachen echt auskennst.
Oh, danke. Hey, der Trainer steht schon auf dem Platz. Lass uns auf dem Rückweg weiter diskutieren.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.