Einen guten Morgen durch die Gnade und Liebe unseres Herrn!
Gestern Abend hatten wir eine längere Zusammenkunft zum Thema Gartentempel beziehungsweise Tempelgarten. Dabei ging es um das große Ziel Gottes: eine Gartenstadt in der Gestalt eines riesengroßen Tempels, in der überall das Bild Gottes dargestellt wird.
Ich möchte nun mit uns gemeinsam die Offenbarung, Kapitel 21 und 22, lesen.
Vision eines neuen Universums und der heiligen Stadt
Offenbarung 21 beginnt mit einer Vision von Johannes. Er sieht einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr da.
Johannes sieht außerdem die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen. Diese Stadt ist zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Dann hört er eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: „Siehe, das ist Gottes Wohnung bei den Menschen. Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“
Bis hierhin beschreibt Johannes in seiner Vision ein neues Universum, das mit einem neuen Himmel und einer neuen Erde dargestellt wird. Gestern haben wir gelesen, wie Gott den ersten Himmel und die erste Erde geschaffen hat. Dabei ging es um die Schöpfung des ersten Universums. Nun sehen wir ein neues Universum.
Interessant ist, dass dieses neue Universum als ein neues Jerusalem beschrieben wird. Johannes sieht die heilige Stadt, das neue Jerusalem, nicht aus dem neuen Himmel, den Gott geschaffen hat, sondern aus der göttlichen Welt, also aus dem Himmel, wo Gott wohnt – dem Jenseits.
Das neue Jerusalem steigt aus dem Jenseits herab ins Diesseits. So verschmilzt das Jenseits mit dem Diesseits. Die Stadt kommt von Gott, von dem Himmel, der jenseitigen Welt. Sie ist geschmückt wie eine Braut.
Jetzt wohnt Gott bei den Menschen. Es wird hier eine vollkommene Gemeinschaft dargestellt. Gott geht nicht nur spazieren, so wie im Garten Eden bei der Kühle des Tages, sondern er wohnt jetzt bei den Menschen.
Das Wort, das hier verwendet wird – „Gottes Wohnung bei den Menschen“ – ist dasselbe Wort, das im Alten Testament für die Stiftshütte verwendet wird, das Zelt des Zeugnisses. Aus dieser Stiftshütte wurde später der Tempel.
Gestern haben wir schon festgestellt, dass es eine Verbindung zwischen Eden und dem Tempel gibt. Heute ziehen wir den Bogen noch weiter und erkennen, dass auch eine größere Verbindung besteht zwischen Eden, dem Tempel und dem neuen Jerusalem, also der neuen Schöpfung.
In Vers 21 wird dann näher beschrieben, Entschuldigung, ...
Beschreibung der heiligen Stadt und ihre Symbolik
In Vers 9 wird näher beschrieben, dass in Kapitel 21 ein Engel kommt und ihm erklärt, dass er ihm jetzt die Frau, die Braut des Lammes, zeigen wird. Am Ende von Vers 9 bringt er ihn auf einen großen, hohen Berg und zeigt ihm die große Stadt, das heilige Jerusalem. Diese Stadt ist von Gott aus dem Himmel herabgekommen.
Ein hoher Berg spielt dabei eine wichtige Rolle. In Hesekiel lesen wir, dass der Garten Eden auf einem Berg lag. Dort heißt es: „Du warst auf dem Berg Gottes, auf dem Eden“ (Hesekiel 28). Auch der Tempel stand im Alten Testament auf einem Berg, nämlich auf Zion. Hier steht Jerusalem, das neue Jerusalem, auf einem hohen Berg. Es ist eine große Stadt und zugleich das heilige Jerusalem.
In Vers 11 wird beschrieben, dass die Stadt die Herrlichkeit Gottes hatte und ihr Lichtglanz dem kostbarsten Edelstein gleicht – einem kristallhellen Jaspis. Ich habe gestern bereits erwähnt, dass in Eden ein Stein lag, der als Schohamstein oder Onyxstein übersetzt wird. Das ist genau dieser Jaspis. Der Onyxstein ist ein Jaspisstein, ein geschliffener Diamant, also wunderschön glitzernd. Hier haben wir also auch einen Edelstein, und die ganze Stadt gleicht diesem Edelstein. Es ist, als ob der Edelstein riesengroß gewachsen ist und der Glanz dieser Stadt beeindruckend ist.
Wir finden hier eine siebenfache Beschreibung der Stadt. Erstens, der Glanz in Vers 11, der wie der Jaspis ist. Dann folgt in Vers 12 die Außenansicht der Stadt. Man kann sich das so vorstellen, als würde man mit einem Flugzeug auf die Stadt zufliegen. Zuerst glänzt sie nur noch wie Jaspis, und wenn man näherkommt, sieht man die Außenansicht.
Die Stadt hat eine große und hohe Mauer, das ist das Erste, was man sieht. Die Mauer hat zwölf Tore. An den Toren stehen zwölf Engel, und an den Toren sind Namen angeschrieben, nämlich die der zwölf Stämme der Söhne Israels. Zwölf Engel bewachen die Tore.
Wir denken zurück an gestern: Wie war das mit dem Garten Eden? An der Öffnung im Osten standen die Cherubim, die sagten: „Halt! Hier hat niemand mehr Zutritt.“ Auch im Tempel standen die Cherubim an den Toren, eingewoben in den Vorhang. Dort hieß es: „Halt, hier darfst du nicht mehr hinein! Hier ist das Heiligtum Gottes, das Allerheiligste.“
Auch in dieser Stadt bewachen Engel die Tore. Sie sind die Wächter der Mauer und der Tore. Von Osten her sind es drei Tore. Der Osten spielt immer eine besondere Rolle, wie auch im Garten Eden, wo alles im Osten begann. Der Tempel hatte ebenfalls ein Tor, das nach Osten offen war. Der Osten steht also an erster Stelle.
Von Osten her gesehen gibt es drei Tore, vom Norden drei Tore, vom Süden drei Tore und vom Westen drei Tore. So wird klar, dass man in diese Stadt von allen Seiten hineinkommen kann, nicht nur von einer Seite. Denn in dieser Stadt werden Menschen aus der ganzen Welt wohnen.
Die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, und in ihnen standen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Es wird auch vom Fundament gesprochen, das aus großen Steinen besteht. Später erfahren wir, dass diese Steine ebenfalls Edelsteine sind. Die Tore sind aus Perlen, und so weiter.
Dies ist die grobe Beschreibung der Außenansicht der Stadt.
Die Dimensionen und die Bedeutung der Stadt
Dann gehen wir jetzt näher heran und betrachten die Größenmaße. Das ist jetzt drittens, die Größenmaße, in den Versen 15 bis 17. Nun ist man noch näher dran und kann schon messen.
Er sprach, und der mit mir redete, hatte ein goldenes Rohr, um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer zu vermessen. Die Stadt bildet ein Viereck, und ihre Länge ist genauso groß wie ihre Breite.
Der Mars startet mit dem Rohr bei 12 Stadien. Wenn man das umrechnet, wären das etwa 2200 Kilometer. Das entspricht ungefähr der Entfernung von hier nach Moskau oder weiter und in die andere Richtung von hier nach Kairo. In der Höhe ist die Stadt 240 Mal so hoch wie der Mount Everest.
Aus dieser Höhe sieht die Erde nur noch wie eine kleine Kugel aus.
Die Länge, die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. Wir erkennen, dass die Stadt hier mit Bildern aus dem Alten Testament beschrieben wird. Ein Jerusalem, wie man es aus dem Alten Testament kennt, und ein Kubus, der gleich lang, gleich breit und gleich hoch, aber riesengroß ist.
Was im Alten Testament ist gleich lang, gleich breit und gleich hoch? Es gibt nur einen Gegenstand, der so beschaffen ist: das Heiligtum. In der Stiftshütte waren es zehn Ellen Länge, zehn Ellen Breite und zehn Ellen Höhe. Im Salomonischen Tempel waren es zwanzig Ellen Länge, zwanzig Ellen Breite und zwanzig Ellen Höhe.
Hier haben wir aber ein riesengroßes Heiligtum. Ganz bewusst wird hier die Verbindung zum Tempel und zur Stiftshütte hergestellt. Denn diese Stadt wird das Heiligtum Gottes sein – die ganze Stadt.
Diese Stadt ist die neue Schöpfung, Geschwister! Es ist nicht so, wie manche denken, dass Gott einen neuen Planeten und noch andere Planeten schafft und auf der Erde irgendwo eine Stadt baut, in der die Gläubigen wohnen, während die Ungläubigen rundherum leben.
Es ist nicht so. Die neue Schöpfung ist die ganze Stadt.
Das Ziel der Schöpfung und Christus als Erstling
Der Apostel Paulus sagt im Epheserbrief, Kapitel 1, Vers 10, dass es ein Ziel gibt – das Ziel der Schöpfung, worauf alles hinzielt.
In Epheser 1, Vers 9-10 heißt es: Gott hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, entsprechend dem Ratschluss, den er nach seinem Wohlgefallen in Christus gefasst hat. Er will zur Ausführung bringen, in der Fülle der Zeiten, alles unter einem Haupt zusammenzufassen – alle, die ganze Schöpfung – und zwar in Christus, sowohl das, was im Himmel ist, als auch das, was auf der Erde ist.
Hier wird ein Ziel beschrieben: eine neue Schöpfung, in der alles in Christus zusammengefasst ist. Jesus Christus ist der Erstling der neuen Schöpfung. Er ist der Erstling, der aus den Toten auferstanden ist, und er ist auferstanden zu einem neuen Leben, zu einer neuen Schöpfung.
Das, was er hat, ist einerseits der neue Leib, aber sein ganzes Wesen ist der Kernpunkt der neuen Schöpfung. Alles beginnt mit der Auferstehung Jesu Christi – dem Neuen, das Gott macht.
Dann heißt es, dass er hingeht, um ein Haus zu bauen. In Sacharja 6, Verse 12-13 steht: „Es wird einer kommen, sein Name heißt Spross, und der wird den Tempel des Herrn bauen. Er wird groß sein und König sein und Priester auf seinem Thron.“
Dieser eine, der die neue Schöpfung ist, baut seinen Tempel. Jesus sagt: „Ich werde meine Gemeinde bauen.“ Die Pforten der Hölle, also die Pforten des Totenreichs, werden sie nicht überwältigen.
Was passiert dann? Ein Mensch kommt in Christus. Und wenn ein Mensch in Christus kommt, entsteht eine neue Schöpfung. Die neue Schöpfung wächst. Christus ist der Kern.
Wenn jemand zu Christus kommt und den Heiligen Geist empfängt, dann ist er eine neue Schöpfung, wie es in 2. Korinther 5, Vers 17 heißt. Gott beginnt von vorne.
Die Geschichte des Tempels und Gottes Gegenwart
Gott wollte die Erde mit dem Bild Gottes füllen, so wie es in Eden geplant war. Doch Adam hat versagt. Nach dem Sündenfall beginnt Gott neu – bei Noah. Die Menschen verderben sich weiterhin nach dem Sündenfall, doch Gott fängt bei Noah neu an und sagt erneut: „Vermehrt euch, seid fruchtbar, vermehrt euch und macht euch die Erde untertan.“
Gestern haben wir festgestellt, dass es bei Noah etwas Neues gab: ein Opfer. Nachdem die Sünde geschehen ist, braucht es ein Opfer als Grundlage, damit das Neue entstehen kann. Gott weiß, dass die Menschen von Jugend an sündig sind. Aber was tut Gott, um das Neue zu schaffen? Er ruft einen Mann, Abraham, und sagt zu ihm: „Sei fruchtbar und mehre dich. Ich werde dich mehren und deinen Samen groß machen. Ich werde dir das Tor deiner Feinde geben. Ihr werdet herrschen.“
Das Volk, das von Abraham berufen wird – das Volk Israel –, wird alles auf dem Opfer aufbauen. Abraham opfert, Isaak opfert, Jakob opfert. Das Opfer ist wie eine Basis. Es ist, als hätten die Patriarchen überall Miniaturtempel errichtet. Zum ersten Mal in Bethel sieht Jakob die Himmelsleiter. Er sagt: „Das ist der Ort der Gegenwart Gottes, hier ist das Haus Gottes, hier wohnt Gott.“
Jakob sagt, er möchte für den Herrn ein Haus bauen, einen Altar errichten. Bethel heißt „Haus Gottes“ und ist wie ein Miniaturtempel. Doch das war noch nicht der eigentliche Tempel. Dann kommt Mose. Gott sagt zu Mose, dass er unter den Israeliten wohnen wird, wenn sie durch die Wüste ziehen. Sie bauen jetzt einen mobilen Tempel, einen Miniaturtempel.
Am Sinai war Gott gegenwärtig wie ein unbeweglicher Tempel. Mose betet zu Gott: „Wenn du nicht mitkommst, will ich nicht in das Land ziehen.“ Gott antwortet: „Ich komme mit.“ So bauen sie ein Haus, und sie tragen es mit sich – den Tempel Gottes. Es bleibt immer dabei, dass Opfer gebracht werden müssen, um in die Gegenwart Gottes zu gelangen.
Nur der Hohepriester darf einmal im Jahr in das Allerheiligste treten – nicht ohne Blut und nicht ohne Weihrauch. Das Bedolachharz kennen wir schon aus Eden. Der Weihrauch, die Edelsteine auf der Brust und das Gold überall im Tempel erinnern an Eden: das Gold in Eden, die Edelsteine in Eden, das Bedolachharz in Eden – die Wohnung Gottes in Eden.
Doch Israel versagt. Zuerst wird der Tempel noch gebaut, der Salomonische Tempel, der größer und prunkvoller ist. Aber Israel versagt. Was geschieht dann? Wenn Israel ungehorsam ist, baut Gott den Tempel Stück für Stück ab. Sie müssen Teile vom Tempelschatz hergeben. Bei weiterem Ungehorsam wird der Tempel immer mehr zerstört und ärmer statt reicher.
Am Ende wird der Tempel völlig zerstört, und Israel wird aus dem Land vertrieben. Israel kommt in die Verbannung, in die Gefangenschaft für siebzig Jahre. Dort wird ihnen durch Hesekiel verheißen, dass Gott nach der Rückkehr einen wunderbaren Tempel bauen wird. Ein herrlicher Tempel mit einem perfekten Gottesdienst.
In Hesekiel 40–48 wird dieser herrliche Tempel beschrieben. Aus der Mitte des Tempels wird eine Wasserquelle hervorsprudeln, die sogar das tote Meer gesund machen wird. Alles wird gesund und geheilt werden. Eine Herrlichkeit, die man sich kaum größer vorstellen kann.
Nach siebzig Jahren kehren die Juden zurück und beginnen den Tempelbau mit Mühsal. Die Samariter stören sie dabei. Es braucht einen Zacharien und Haggai, die sagen: „Arbeitet, der Geist des Herrn ist da! Nicht durch Macht oder Kraft, sondern durch meinen Geist soll es geschehen.“ Es wird ein Spross kommen, der den Tempel des Herrn bauen wird. Die Herrlichkeit des späteren Tempels wird viel größer sein als die des früheren.
Sie bauen den kleinen Serubbabel-Tempel und weinen bei seiner Einweihung, weil er so klein ist. Die Herrlichkeit Gottes erfüllt den Tempel nicht. Die Herrlichkeit Gottes ist verloren gegangen. Hesekiel beschreibt, wie die Herrlichkeit Gottes vor der Zerstörung Jerusalems den Tempel verlassen hat.
Die Juden kehren zurück und erwarten das messianische Reich und die Herrlichkeit Gottes. Doch nichts geschieht. Es bleibt ein kleiner Tempel ohne Herrlichkeit – für 400 oder 500 Jahre.
Der Messias und die Reinigung des Tempels
Und dann? Dann kommt ein Nazarener in den Tempel, ein Nazarener, und wirft die Taubenverkäufer und die anderen Händler aus dem Tempel. Er sagt: „Ihr habt das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus gemacht.“
Was ist da noch vom Tempel Gottes sichtbar? Die Heiden kommen nach Jerusalem zum Passafest, um den Gott Israels kennenzulernen und bringen ihre Opfer dar. Dann stehen die Priester da und fragen: „Was wollt ihr da?“ Die Heiden antworten: „Wir wollen Opfer bringen.“
„Mit was denn?“ fragen die Priester. „Wir haben unsere Tiere sogar dabei.“ „Welche Tiere denn?“ „Der Stier ist nicht gut genug.“ „Was? Diesen Stier wolltet ihr dem Herrn opfern? Das passt ja nicht! Der Schwanz ist zu lang, die Ohren zu kurz, und außerdem ist das überhaupt nicht würdig für den Herrn.“
„Was sollen wir machen? Wir haben ein paar vollkommene Stiere. Wollt ihr welche von uns kaufen?“ „Ja, bitte.“ Dann kaufen sie einen Stier, aber der kostet achtmal so viel wie die anderen Tiere. Sie denken sich: „Dieser Gott ist ziemlich teuer, der Gott der Juden.“ Da zieht einem das letzte Hemd aus.
Warum war der Herr zornig? Das Haus, der Tempel, sollte die Darstellung des Wesens Gottes in dieser Welt sein. Doch was habt ihr gemacht? Ihr habt Gott als einen geldgierigen Nehmer dargestellt. Deshalb hat der Herr die Händler hinausgeworfen.
Malachi schreibt, dass der Herr zu seinem Tempel kommt (Malachi 3). Wenn der Herr zu seinem Tempel kommt, wird alles neu werden. Die Herrlichkeit des Herrn wird ganz Israel sehen.
Dann kommt dieser Messias, der zuerst im Tempel lehrt. Das Volk ist begeistert von ihm. Doch es gibt ein Gerangel um ihn und das Volk. Die Pharisäer wissen: Hier ist ein Konkurrent. Die Schriftgelehrten und hohen Priester, die Führer Jerusalems, sehen in ihm einen Rivalen.
Kaiphas sagt: „Es ist gefährlich. Es ist besser, dass einer stirbt, als das ganze Volk.“ Er fürchtet, dass die Römer kommen und schlimme Dinge passieren. Also ist es besser, dass einer stirbt, als dass das ganze Volk umkommt oder ihnen entgleitet. So wird der Messias gekreuzigt.
Doch bevor er gekreuzigt wird, am Abend – wir haben gerade daran gedacht – steht der König Israels unter einer kleinen, winzigen Schar von elf Israeliten. Elf wie ein Senfkorn, so klein. Soll daraus das Königreich Gottes werden?
Da steht er unter ihnen und sagt: „Seht ihr diesen Kelch? Das ist der neue Bund.“ Die Jünger fragen sich: „Was, der neue Bund?“ Steht doch in Jeremia, dass der neue Bund mit dem Haus Israel und dem Haus Juda aufgerichtet wird und alles wunderbar wird.
Jesus sagt ihnen: „Das ist der neue Bund.“ Aber wie soll das alles gehen? „Tut dies zu meiner Erinnerung.“ Die Jünger sind voller Fragen, sie verstehen die Welt nicht mehr.
Dann wird der König gekreuzigt. Später erscheint der auferstandene König wieder. Sie bekommen den Heiligen Geist. Dann stehen sie in Jerusalem, der Welthauptstadt, die den Messias verworfen hat, und verkündigen den König Israels.
Petrus sagt: „Er sitzt auf dem Thron Davids. Er hat regiert. Ihr müsst jetzt Buße tun. Der Himmel nimmt ihn auf bis zur Zeit der Wiederherstellung all dessen, wovon die Propheten geredet haben. Dann wird es in Herrlichkeit losbrechen.“
Viele Israeliten tun Buße, aber es bleibt eine kleine Schar. Das Reich Israels wächst: erst 3000, dann 5000, und so weiter. Es ist wunderbar, dass sogar Heiden zum Tempel kommen dürfen.
Jesus sagt: „Ich werde meine Gemeinde bauen, meinen Tempel bauen.“ Das Heiligtum Gottes wird gebaut, und selbst Heiden dürfen in diesem Tempel dienen. Jesaja 56 und Jesaja 66 haben vorausgesagt, dass Gott sogar aus den Heiden Leute rufen wird, die Priesterdienst tun dürfen. Das war für Juden undenkbar.
Doch jetzt geschieht das Wunder. Eine Schar Jesu Christi wächst heran. Man könnte auch sagen: die Gemeinde wächst. Paulus und Stephanus sagen, dass Gott nicht in von Menschenhand gemachten Tempeln wohnt.
Stephanus sagt zu den Juden: „Ihr seid stehen geblieben. Gottes Tempel ist viel größer und herrlicher.“ Er fragt: „Was ist das für ein Haus, das ihr mir bauen wollt? Ich wohne in einem viel größeren Haus.“
Jetzt wird ein Haus ganz anderer Art gebaut. Die Juden verstehen das nicht. Sie töten Stephanus und verfolgen die Christen überall. Aber die Gemeinde baut weiter, ungeachtet dessen.
Der jüdische Tempel wird nochmals zerstört, um zu zeigen: Es ist Schluss damit. Gott hat einen ganz anderen Tempel. Die Opfer hören auf. Gottes Opfer ist ein anderes: das Opfer Jesu Christi genügt. Nun bringen wir geistliche Opfer.
So entwickelt sich ein geistlicher Priesterdienst, ein geistliches Haus. Johannes schreibt: „Ich sah eine neue Schöpfung.“
Jetzt muss ich wieder zurückkommen. Von meinem Ausflug gehen wir zurück zu Johannes 21.
Baumaterial und Symbolik der neuen Stadt
Johannes 21 beschreibt die Größenmaße der Stadt. Es wird ein riesengroßes Heiligtum dargestellt, das die ganze Welt erfüllt. Viertens wird das Baumaterial erwähnt: In Vers 18 heißt es, der Baustoff der Mauer war Jaspis. Die Mauer glänzt durch diesen Schoham-Onyxstein und strahlt die Herrlichkeit Gottes wider.
Das, was nach außen sichtbar ist, zeigt nun tatsächlich Gottes Wesen. In diesem riesengroßen Haus, das gleichzeitig eine Stadt ist – das Haus Gottes –, wird Gott wirklich sichtbar. Die Mauer besteht aus Jaspis, und die Stadt selbst ist aus reinem Gold gebaut.
Erkennt ihr den Zusammenhang? Jaspis und Gold – woher kennen wir das? Aus dem Garten Eden. Dort war der Schoham-Stein, der Jaspis, und es gab Gold. Doch jetzt gibt es ein viel schöneres Eden.
Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt: Der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd. Es folgen Sardonit, Chrysolith, Topas, Chrysopras und Amethyst. Die zwölf Tore der Stadt bestehen aus je einer riesengroßen Perle.
Die Straßen der Stadt sind aus Gold. Merkt ihr: Wir sind wieder in Eden, aber in einem viel, viel größeren und herrlicheren Eden. Das ist das Baumaterial.
Der Tempel in der Stadt und das Licht der Herrlichkeit
Fünftens: Welches Heiligtum gibt es? Wo ist das Heiligtum, wo ist der Tempel in dieser Stadt?
Vers 22: Einen Tempel sah ich keinen, keinen Tempel in der Stadt. Ein Jerusalem ohne Tempel ist unvorstellbar. Einen Tempel sah ich keinen in ihr, denn der Herr, „Gott der Allmächtige“, ist ihr Tempel und das Lamm.
Ah, der Tempel ist ganz anderer Art. Der Tempel selbst ist die Gegenwart Gottes in dieser Stadt. Die ganze Stadt ist der Tempel, und Gott selbst wohnt dort. Er ist die Tempelperson schlechthin. Es geht doch nicht um Steine, sondern um eine Person. Im letzten Sinne ist der Tempel eine Person.
Und das Lamm erinnert wieder an die Sünde, ah ja, an ein Opfer. Die ganze Basis des neuen Jerusalems ist ein Opferlamm, das stellvertretend getötet wurde, geschlachtet wurde.
Gut, das ist fünftens.
Sechstens: Welches Licht gibt es dort? Ihr wisst ja, im Tempel gab es kein Licht. Im Jerusalemer Tempel, im Salomonischen Tempel, gab es kein Licht. Es war dunkel. Aber im Vorhof brannte der goldene Leuchter. Im Heiligtum – Entschuldigung – im Vorheiligtum, nicht im Allerheiligsten.
Das Allerheiligste selbst war dunkel. Warum? Weil Gott selbst strahlt. Gott selbst, die Gegenwart Gottes, ist dort im Allerheiligsten.
Vers 23: Die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
Das Licht in dieser Stadt ist auch eine Person. Das erinnert uns an Jesaja 60, Vers 19. Die Propheten hatten in vielen Farben und mit großer Pracht die Vollendung dargestellt, damals den Israeliten zur damaligen Zeit, die so hart bedrängt waren. Ihnen wurde das Ziel vor Augen geführt.
Jesaja 60, Vers 19: Die Sonne wird nicht mehr dein Licht sein in diesem Jerusalem am Tage, noch der Mond, der als Leuchte scheint, sondern der Herr wird dir zum ewigen Licht werden und dein Gott zu deinem Glanz. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen, und der Mond wird nicht mehr verschwinden, denn der Herr wird dir zum ewigen Licht werden, und die Tage der Trauer sollen ein Ende haben.
Merkt ihr, es wird ein Jerusalem geben, da gibt es keinen Untergang von irgendeiner Sonne mehr. Das wird ein ewiges Jerusalem sein, das Jerusalem, das die Juden erwarten, wenn Gott dann die Vollendung bringt.
Die Bewohner und das Leben in der Stadt
Das Licht siebtens die Einwohner Vers
Wir sind wieder in Offenbarung 21, Vers 24:
„Und die Heidenvölker, oder die Völker, werden in ihrem Licht wandeln. Die Völker, die gerettet werden, werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und ihre Ehre in sie bringen. Und ihre Tore sollen niemals geschlossen werden, den ganzen Tag, denn dort wird keine Nacht sein.“
Die Tore muss man ja schließen wegen der Nacht, denn dann kommen Feinde herein, wilde Tiere usw. Da muss man die Stadt schützen, sagt er. Aber hier gibt es keine Notwendigkeit dafür. Es gibt keine Feinde, die hereinkommen. Wie war das beim Garten Eden? Dort sollte man den Garten bebauen und bewahren, bewahren, bewahren! Jetzt braucht man nichts mehr zu bewahren. Gott selber ist der Schutz.
Aber die Tore sind offen. Wieso sind die Tore offen? Von allen Richtungen können sie kommen, nicht nur die Juden. Ein Jerusalem für Heiden, ja, ein Jerusalem für Heiden! Von Osten und Westen, von Süden und Norden werden sie kommen und alle mit Abraham am Tisch sitzen – in dieser ewigen Herrlichkeit, im ewigen Königreich, im ewigen Jerusalem.
Die Könige bringen ihre Herrlichkeit, Vers 26: Man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen. Das ist ja herrlich! Diese Stadt wird geschmückt durch die Bekehrung derer aus den Völkern. Diese Hunde, diese Abfälligen, die von Gott nichts wissen – die Juden haben abfällig geredet über die Heiden. Jetzt kommen die Heiden und zieren die Stadt.
Das ist natürlich im Anklang an Jesaja 60, Vers 11:
„Deine Tore sollen stets offen stehen und Tag und Nacht nicht zugeschlossen werden, damit der Reichtum der Heidenvölker herzugebracht und ihre Könige herbeigeführt werden können. Denn das Volk und das Königreich, das dir nicht dienen will, wird umkommen.“
Wer nicht kommt, wer nicht zu dieser Stadt kommt, geht ewig verloren. Schrecklich! Draußen sind die Hunde, draußen sind die Feiglinge, draußen sind die, die mit Gott gebrochen haben, die die Lüge lieben – draußen. Diese Völker sollen vollständig vertilgt werden.
Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen: Wacholderbäume und Platanen und Zypressen miteinander – ein herrlicher Garten, diese Stadt um den Ort meines Heiligtums zu schmücken. Den Schemel meiner Füße will ich herrlich machen.
Und so geht es weiter, Vers 17:
„Statt Erz will ich Gold herbeibringen“, immer noch Jesaja 60.
Statt Eisen Silber, statt Holz Erz, statt Steine Eisen. Ich will den Frieden zu deiner Obrigkeit machen und die Gerechtigkeit zu deiner Verwaltung.
Ein herrliches Jerusalem, bereichert durch alle aus den Völkern, die sich rufen lassen.
Das Leben in der neuen Stadt – Wasser des Lebens und Baum des Lebens
Und dann Kapitel 22, Offenbarung Kapitel 22. Nochmal sieben Punkte. Jetzt haben wir sieben Punkte über die Beschreibung der Stadt, jetzt sieben Punkte über das Leben in dieser Stadt, in dieser Tempelgartenstadt.
Er zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes. Erinnern wir uns: Der Strom fließt in Eden, ein Strom teilt sich in vier Hauptströme, die sich dann wieder teilen. Alles wird bewässert von Eden aus. Hier ist es das Wasser des Lebens.
Hesekiel hat einen Tempel gesehen, wo das Wasser aus dem Tempel hervorsprudelt und das ganze Land bewässert. Hier sieht er eine Stadt, und vom Thron Gottes und des Lammes, der in dieser Stadt ist, geht Wasser des Lebens aus und bewässert alles.
Was braucht der Mensch, um zu leben? Zuerst einmal Wasser – geistliches Wasser hier, Wasser des Lebens, ewiges Leben. Dort wird nie mehr tot sein, dort wird man ständig erfrischt sein von Gott und von dem Lamm.
In der Mitte, das Zweite, sind die Früchte: in der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom von dieser und von jener Seite aus der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt. Erinnert ihr euch an gestern? Hesekiel 47 haben wir gelesen, zwölfmal, also jeden Monat kommt die Frucht von diesen Bäumen.
Dort im Hesekiel-Tempel und hier in diesem ewigen Jerusalem gibt es jeden Monat frische Früchte. Da brauchst du keinen Kühlschrank mehr und keine Marmelade einkochen. Es gibt frische, biologische Früchte.
Die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker. Das ist das Dritte: also die Früchte zum Essen, frisch, immer frisch und biologisches Gemüse natürlich, biologische Früchte, Obst hier. Dann die Blätter, Blätter zur Gesundheit. Das Wort hier, das zur Heilung steht, heißt im Griechischen Therapeia, davon kommt Therapie. Therapie heißt Gesundheitspflege.
Da gibt es keine Krankheit. Natürlich gibt es da keine Krankheit. Ewige Gesundheitspflege gibt es da. Die Völker, die so krank waren, alle sind jetzt ewig gesund, geheilt. Die Blätter des Baumes waren übrigens auch in Hesekiel 47 vorgekommen.
Das war Gesundheit. Gesundheit ist wichtig. Und die Leute sagen: Hauptsache gesund, fast Hauptsache würde ich sagen. Hauptsache geistlich gesund. Geistlich sind die Menschen gesund, nicht nur physisch geistlich gesund.
Übrigens geistlich gesund sind wir dann, wenn der Glaube, wenn das Vertrauen da ist und die Liebe zum Herrn, Vertrauen zum Herrn und Liebe, und dann ist auch die Hoffnung da. Ohne Glauben, ohne Vertrauen zerstört sich ein Mensch. Es gibt Menschen, die niemandem vertrauen können.
Ohne Liebe stirbt der Mensch, ohne Hoffnung ist alles sinnlos. Hier haben wir die Gesundheit eines Christen: Glaube, Liebe, Hoffnung zu Gott, auf Gott ausgerichtet. Glaube auf Gott, Liebe zu Gott und Hoffnung auf Gott. Und dann wirkt sich das auch auf andere Menschen aus. Aber das nur nebenbei.
Thron, Priesterdienst und die Herrschaft in der neuen Stadt
Viertens: der Thron, der Thron.
Es wird dort keinen Fluch mehr geben. Dies ist hier noch eingeschoben als Zeichen dafür, dass es keine Krankheit mehr gibt und keine Dinge, durch die man sterben könnte.
Aber jetzt zum Vierten: Der Thron Gottes und des Lammes wird in ihnen sein. Thron bedeutet Führung, Regierung.
Was war das Erste, was Gott zum Menschen gesagt hat? Sie sollen herrschen. Sie herrschen durch Gott. Wir können den Herrschaftsauftrag nur ausüben, wenn wir gelernt haben, unter einem Thron zu stehen. Jemand hat mir kürzlich gesagt, dass man das auch beim Militär lernt: Du kannst nicht führen, wenn du nicht vorher gehorchen gelernt hast. Also müssen die Soldaten zuerst gehorchen lernen, dann können sie aufsteigen auf der Leiter.
Aber hier in der Ewigkeit lernen wir jetzt: Wir brauchen einen Führer, wir brauchen einen ewigen Thron. Das wird immer so bleiben, aber gerade deshalb können wir ihm dienen.
Das Vierte ist also der Thron, das Fünfte ist der Priesterdienst, und seine Knechte werden ihm dienen.
Das Wort für dienen bedeutet hier nicht Sklave sein. Es gibt ja zwei Wörter, oder eigentlich vier Wörter für dienen. Hier steht das Wort für priesterlichen Dienst ausüben. Das erinnert uns wieder an Eden: „Du sollst den Garten bedienen“, wie ein Priester. So wird hier Gott gedient. Priester Gottes und des Höchsten werden sie sein.
Gott hatte schon immer das Ziel, dass der Mensch das Bild Gottes darstellt. Als Mensch soll der Mensch zuerst einmal herrschen. Über wen? Ja, zuerst einmal über sich selbst. Nach dem Sündenfall hat der Mensch die Herrschaft über sich selbst verloren.
Und wo kommt das Wort herrschen das zweite Mal in der Bibel vor? Das erste Mal heißt es: Ihr sollt herrschen. Und das zweite Mal steht da: Du sollst herrschen über die Sünde. Die Sünde lauert wie ein Löwe vor der Tür, aber du sollst herrschen.
Nachher dürfen wir Verwaltungsdienst ausüben. Hier ist es Priesterdienst, Priesterdienst vor dem Angesicht Gottes. Seine Knechte werden ihm dienen und werden sein Angesicht sehen. Während sie den Priesterdienst ausüben, stehen sie in der Gegenwart Gottes.
Der Name Gottes steht an ihrer Stirn. Woran denken wir dabei? Priester, Name, Priester – welcher Priester hat den Namen Gottes auf seiner Stirn? Der Hohepriester. Wenn er in das Heiligtum hineingeht, ist der Name Gottes auf seiner Stirn. „Heilig dem Yahweh“, zugeordnet nur für Yahweh.
Der Hohepriester ist einer, der nur für die Sache Gottes da ist. Das wird so ausgedrückt: Gott zugeordnet.
Wenn ein Mensch Christ wird, wird er ein Priester mit dem Namen Gottes auf der Stirn – nicht sichtbar, unsichtbar, das Siegel Gottes an der Stirn, der Name Gottes. Er steht im Heiligtum vor dem Angesicht Gottes.
Der Priester durfte ja nur einmal ins Heiligtum hinein, der Hohepriester. Aber hier ist der Dienst ständig direkt im innersten Raum des Heiligtums Gottes. Es gibt keinen Vorhang mehr zwischen irgendeinem Vorhof, Heiligtum und Allerheiligstem. Alles ist erfüllt vom Angesicht Gottes, und vor diesem Angesicht dienen sie.
Geschwister, das ist das Schönste, was uns passieren kann: Gott zu dienen. Wenn ein Mensch sich bekehrt, ist es eine neue Schöpfung. Was tut er dann? Dann wird er ein Priester, und dann dient er Gott. Er steht vor dem Angesicht Gottes.
Ich habe bisher keinen Christen kennengelernt, der mir gesagt hat: „Oh nein, jetzt habe ich mich bekehrt, und jetzt müsste ich Gott dienen.“ Nein, da ist ein Wunsch vorhanden. Man will Gott dienen, und das ist vom Heiligen Geist gegeben.
Das ist das Schönste, was sich ein Mensch erträumen kann: Gott zu dienen, in seiner Gegenwart und mit seinem Namen auf der Stirn.
Das ewige Licht und geistliche Erleuchtung
Sechstens das Licht. Es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters noch des Lichtes der Sonne.
Die Priester im Tempel hatten den Leuchter zum Dienen. Dort war auch der Schaubrotisch und der Räucheraltar. Was wurde vom Leuchter gesagt? Das Licht des Leuchters darf niemals ausgehen. Es muss ständig brennen (3. Mose 24).
Dieses Licht steht in der Gegenwart Gottes. Man braucht kein Licht, denn Gott, der Herr, erleuchtet sie, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Was sagt Paulus? Wenn jemand zum Glauben kommt, was soll er beten? Wenn wir zum Glauben kommen und für andere Christen beten, wofür sollen wir beten? Paulus sagt: Er gebe euch durch seinen Geist erleuchtete Augen (Epheser 1,18).
Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr erkennen könnt, was die Hoffnung eures Rufes ist. Wir lesen gerade Epheser 1,17-18: Er gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung in Erkenntnis seiner selbst. Er erleuchte die Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seines Rufes ist, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist und was die überwältigende Größe seiner Kraft an uns ist, die wir glauben.
Diese Kraft zeigt sich gemäß der Wirksamkeit, der Macht seiner Stärke, die er wirksam hat werden lassen in Christus, als er ihn von den Toten auferweckt hat.
Also: Licht, aber jetzt geistliches Licht. Wenn wir die Bibel lesen, was beten wir? Herr, öffne mir die Augen! Bitte betet nicht: „Herr, sprich!“ Das ist falsch, denn der Herr spricht bereits.
Wenn wir die Bibel lesen, ist nicht die Frage, ob Gott spricht, denn das ist schon lange geklärt. Alles, was hier geschrieben ist, ist schon gesprochen. Er muss das, was er gesprochen hat, nicht noch einmal sagen, als ob es ein totes Sprechen wäre. Es ist ein lebendiges Sprechen.
Worum es geht, ist, dass der Herr uns die Augen öffnet – die Augen unseres Verständnisses, unseres Inneren, unseres Denkens –, damit wir erkennen können. Er hilft uns, uns zu konzentrieren. Oft sind die Gedanken irgendwo anders, und dann sagt man: „Der Herr hat nicht zu mir gesprochen.“ Das ist eine falsche Aussage.
Der Herr hat schon gesprochen. „Wer ein Ohr hat, der höre!“ – das haben wir heute gelesen. Wer ein Ohr hat, der höre.
Das war das Licht, die Erleuchtung. Es gibt Christen, die sagen, in der Ewigkeit werden wir nichts mehr lernen. Weit gefehlt! Es gibt ständige Erleuchtung. Als ob Gott so klein wäre, dass man an einem Tag alles schon erkennen würde!
Gott ist herrlich groß, und wir werden eine Ewigkeit brauchen, um über sein Wesen zu staunen – über das, was er ist, was er uns gibt, wie er handelt, über seine Tugenden und über das, was Christus ist, das Lamm.
Licht, ewiges Licht.
Die ewige Herrschaft und der Auftrag an die Gläubigen
Siebtens: Was braucht der Mensch noch? Der Mensch braucht eine Aufgabe hier auf der Erde. Und diese Aufgabe besteht darin, zu herrschen – und zwar von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Da sagt jemand: „Oh nein, nur nicht herrschen! Ich möchte lieber irgendwo in einer Ecke sitzen, mein Büro, mein Zimmer und meine Küche haben.“ Nein, hier bedeutet Herrschen, dass wir das Wesen Gottes ausüben – als würdevolle Priesterkönige.
„Ich will mir ein Volk von Priestern machen, ein Königtum von Priestern“, sagt Gott zu den Israeliten. „Ihr sollt mir ein Königtum von Priestern sein.“ Genau das ist gemeint: Priester, die Gott dienen und die Würde Gottes erstrahlen lassen.
Es ist schön, wenn man sieht: Da ist ein Mensch, der sich beherrschen kann. Das ist würdevoll. Und da ist ein Mensch, der Gottes ganze Schöpfung verwalten darf.
Jemand hat gefragt: „Ja, über wen werden wir denn herrschen?“ Nun, es gibt ja immerhin noch Engel – so viele, dass man sie kaum zählen kann. Ich weiß nicht, wie viele Engel es gibt, aber es gibt Aufgaben, und das gehört alles zum Regieren dazu.
Keine Angst, wir sind nicht alleine. Jemand sagt: „Ja, aber das ist so schwierig – Aufgaben in der Ewigkeit? Noch mehr Aufgaben? Hier ist doch schon alles so schwierig.“ Nein, da ist der Herr Jesus, der zur Rechten Gottes steht. Er ist hier bei uns.
Gott wird hier sein. Wir werden mit Christus regieren, wir werden mit Christus herrschen – zusammen und zwar ohne Ende. Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Übrigens: „Ewigkeit“ ist ein Ausdruck von Zeit, aber von verherrlichter Zeit. Es heißt auch „Äon“ – ein langer, langer Zeitabschnitt. Hier wird Ewigkeit als eine Abfolge von langen Zeitabschnitten beschrieben.
Das ist dieser endzeitliche Tempel, diese riesengroße Gartenstadt, von der die Propheten gesprochen haben. Zum Schluss möchte ich noch mit ein paar Versen aus den Propheten schließen.
Prophetische Verheissungen und die Erfüllung in der neuen Schöpfung
Zuerst beginnen wir mit 2. Mose 15. Man staunt, wie sehr das Alte Testament von diesem Thema erfüllt ist.
In 2. Mose 15,13 heißt es: „In deiner Gnade hast du geleitet das Volk, das du erlöst hast, durch deine Stärke geführt, zu deiner heiligen Wohnung.“
Vers 17 lautet: „Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils die Stätte, die du, Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine Hände bereitet haben.“
Der Herr Jahwe ist König auf immer und ewig. Das kann nicht die Erfüllung gewesen sein, wenn damit der Berg Zion in Jerusalem zur Zeit von David gemeint wäre. Es kann nicht die endgültige Erfüllung sein, wenn gesagt wird, dass Jahwe König ist für immer und ewig.
In Jeremia 3,16 lesen wir: „Es wird geschehen, wenn ihr euch im Land vermehrt und fruchtbar seid...“ Hier begegnet uns wieder das Thema von Vermehrung und Fruchtbarkeit, das wir bereits kennen.
Weiter heißt es: „In jenen Tagen spricht der Herr, wird man nicht mehr sagen: die Bundeslade des Herrn, und sie wird keine mehr in den Sinn kommen.“
Ja, die Bundeslade ist tatsächlich verloren gegangen. Sie ist nie wieder aufgetaucht. Das letzte Mal war sie wohl noch da, als Nebukadnezar kam und Jerusalem zerstörte. Danach war sie verschwunden.
Niemand wird mehr sagen „die Bundeslade des Herrn“, sie wird nicht mehr in den Sinn kommen. Man wird nicht mehr an sie denken und sie auch nicht mehr suchen. Manche suchen sie heute noch, aber sie wird nicht wiedergefunden oder wiederhergestellt werden.
In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron des Herrn nennen. Alle Völker werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens des Herrn in Jerusalem. Sie werden nicht mehr der Verstocktheit ihres bösen Herzens folgen.
In jenen Tagen wird das Haus Israel mit dem Hause Juda zusammengehen. Sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das sich euren Vätern zum Erbteil gegeben hat.
Begonnen hat dies alles zur Zeit von Jeremia, also nach seinem Tod, als die Juden zurückkehrten. Sie kamen zurück, doch zunächst geschah nichts. Dann kam der Messias, dann kam der Geist des Messias, und der Tempel wurde gebaut.
Vollendet wird dies hier in Offenbarung 22.
Der Auftrag zur Vermehrung des Bildes Gottes
Ja, was bleibt übrig? Es bleibt jetzt nur noch der Auftrag. Denken wir an den Auftrag, der an Adam und Eva erteilt wurde. Was war dieser Auftrag? Adam war das Bild Gottes, Eva ebenfalls. Und Gott sagt: „Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die Erde.“ Das Bild Gottes soll auf der ganzen Erde sichtbar werden.
Wir haben gesehen, dass es nicht funktioniert hat – weder bei Adam noch beim Neubeginn. Auch Israel hat versagt und es nicht geschafft. Dann kommt der Herr Jesus und durch den Geist kommt er in das Volk Israel. Bei Pfingsten sind es 120 Leute oder so viele, die vom Heiligen Geist erfüllt werden.
Was tut der Heilige Geist in diesen Leuten zu Pfingsten? Er beginnt, das Bild Gottes herzustellen. Durch den Geist, den er in diese Christen hineingeschickt hat – 120 oder wie viele es waren – soll das Bild Gottes wieder die Erde füllen.
Und wie macht er das? Es ist das Bild Jesu Christi. Der Heilige Geist wirkt in den Gläubigen. Die Gläubigen vermehren sich und verändern sich. Ein Prozess findet statt, bei dem immer mehr das Bild Jesu Christi in den Gläubigen geformt wird. Sie werden Christus ähnlich.
Die Apostel haben oft davon gesprochen: Johannes, 1. Johannes 3, Römer 8 und 2. Korinther 3,18. Es gibt eine ganze Reihe von Stellen, die davon sprechen, dass dieses Bild Gottes wiederhergestellt wird.
Was sagt der Herr Jesus zum Auftrag? „Seid fruchtbar und vermehrt euch, geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium allen Völkern.“ Die ganze Erde soll angefüllt werden mit diesem Bild.
Natürlich nehmen viele es nicht an. Aber das Ziel muss bleiben: Das Bild Gottes soll sich in Neulusheim vermehren, in der Pfalz, in ganz Deutschland und auf der ganzen Welt, sodass Gott verherrlicht wird.
Eines Tages wird er dann Gericht halten über die, die ihn nicht angenommen haben, und das ewige Jerusalem wird aufgerichtet. Dann wird alles vollkommen sein. Aber jetzt darf es schon beginnen.
Der Herr möge uns segnen in diesem großen Auftrag: Seid fruchtbar und vermehrt euch! Wollen wir beten? Zum Schluss stehen wir dazu auf!