Ich möchte Sie heute Morgen herzlich willkommen heißen. Das Wichtigste ist, dass wir eine Begegnung mit dem lebendigen Gott haben und dass er durch sein Wort zu uns spricht.
Zuerst hören wir den Kinderchor. Cuts! Es war ganz schwierig, ob Sie trotz der Ferien, die ja erst heute enden, singen können. Einige sind weggefahren, aber ich habe gemerkt, dass die Richtigen geblieben sind und gesungen haben – und sie werden noch einmal singen.
Ermutigung durch Gottes Wort und Losung
Heute Morgen habe ich mich über die Losung gefreut. Es lohnt sich manchmal, das Wort im Zusammenhang zu lesen. Das Wort aus dem Buch Sacharja passt so gut zu unserem Gottesdienst.
Damals wurde vor einem Priester namens Jeshua ein Stein hingelegt. Jeshua ist der jüdische Name für Jesus. Auf diesem Stein war ein Wort eingraviert: „Ich will die Sünde des Landes an einem einzigen Tag wegnehmen.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute Befreiung und Zuspruch der Vergebung empfangen. Dass Sie aus den Bindungen Ihres Lebens herauskommen.
Ein weiteres Wort stammt aus dem ersten Johannesbrief: Jesus ist die Versöhnung für unsere Sünden – nicht nur für unsere eigenen, sondern auch für die der ganzen Welt.
Wir gehören zu ihm, und er will uns nie wieder loslassen. Unter mir liegt der Schein, wie der Bußertag gefeiert werden soll. Rechts und links daneben sind alle Steine verlegt.
Durch die Jahrhunderte hindurch wurde in Württemberg der heutige Sonntag als Landesbußtag gefeiert. Umkehr ist eine fröhliche Sache, wenn man sein Leben in Ordnung bringen darf.
Gemeinsames Singen und Bekenntnis
Wir wollen gemeinsam das Lied „Kehre wieder“ singen, Nummer 447. Die Melodie stammt von einem Mann, der vor zweihundert Jahren in Kaltental geboren wurde. Deshalb lieben wir diese Melodie so sehr und wollen kräftig mit einstimmen zur Umkehr in die Lebensfülle hinein. Gesungen werden die Strophen 1, 2, 4 und 5.
Vor Gott, unserem Herrn, bekennen wir, dass wir oft und vielfach ihm und seinem Wort mit Füßen getreten haben. Zunächst wollen wir in der Stille jeder für sich dem Herrn alles sagen, was uns belastet, was nicht recht war und wo wir gesündigt haben.
Wir beten nun in der Stille:
Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und Übel vor dir getan. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe und mit einem willigen Geist. Rüste mich aus.
Wenn dies euer Bekenntnis und eure Bitte ist, so antwortet mit einem aufrichtigen Ja.
Euch geschehe, wie ihr glaubt, so wie ihr es im Glauben jetzt fassen könnt: Der allmächtige Gott hat sich über euch erbarmt. Durch seinen lieben Sohn Jesus Christus vergibt er euch und streicht durch alle Sünden, die ihr bekennt und bereut.
Weil Jesus es so geordnet hat, dass wir die Autorität haben, Sünden in seinem Namen zu vergeben, darf ich euch die grenzenlose Gnade Gottes und die Vergebung aller eurer Schuld zusprechen – im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Wer es glaubt, der spreche Amen!
Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von aller Sünde.
Einsetzung des Heiligen Abendmahls
Höre die Worte der Einsetzung des Heiligen Abendmahls:
Der Herr Jesus nahm in der Nacht, in der er verraten wurde, das Brot, als er mit seinen Jüngern zu Tisch saß. Er dankte, brach das Brot, gab es seinen Jüngern und sprach: „Nehmt hin und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Genauso, nach dem Abendmahl, nahm er den Kelch, dankte, gab ihn ihnen und sprach: „Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut des neuen Bundes, der neuen Verfügung, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Herr Jesus Christus, wir sind so froh, dass du der Weinstock bist und wir nur Reben sein brauchen, eingepflanzt in dich, damit deine Kraft und dein Wesen in unserem Leben wirksam werden können. Tu das bitte, auch durch dieses Mahl, und stärke uns. Amen.
Wenn ich Sie noch einmal bitten darf: Beim Weitergeben des Kirchleins, nur beim Kirchlich, nicht beim Brot, ihm neben sich ein Wort des Zuspruchs zu sagen:
„Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat, der dir alle deine Sünden vergibt und alle deine Gebrechen heilt, der dein Leben vom Verderben erlöst und dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit.“
Wir singen vom Lied 250 auch gerade diese Zusicherung: „Gott ist für uns, wer kann jetzt noch gegen uns sein?“ in den unvergleichlich schönen Worten: „Und wenn vor mir die Hölle sich auftut, ich bin sicher und geborgen in der Hand Jesu.“
Lied 250, die Verse 1 bis 3 sowie 5 und 6.
Einführung in das hohe priesterliche Gebet Jesu
Auch dieser Herr
Vor 14 Tagen waren wir beim hohen priesterlichen Gebet in Johannes 17 stehen geblieben. Ich erinnere daran, dass wir jetzt bis zum Ostermontag Abschnitte aus der Leidensgeschichte Jesu nach dem Johannesevangelium lesen. Wir beginnen mit Johannes 17, und jetzt kommen wir von Vers 6 bis 19.
Es ist ein großer Abschied. Wohl dem, der eine Bibel mitgebracht hat, denn die Worte, an denen ich ganz entlang gehen will, müssen sich in unser Denken einprägen.
Jesus betet. Vor 14 Tagen haben wir darüber gesprochen, was es bedeutet, dass uns Jesus an seinem Gebet teilnehmen lässt, indem er nur für uns betet und nichts für sich selbst will.
„Ich habe deinen Namen, den Namen des ewigen Vaters im Himmel, deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben.“
Wer sind denn diese Menschen? Das sind die Jünger, für die Jesus betet. Zu ihnen gehören Menschen, in denen Jesus Wohnung macht.
„Die, die du mir gegeben hast, sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.“
Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben. Sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Ist es bei Ihnen auch so passiert, dass Sie die Worte Jesu erkannt und als wahrhaft angenommen haben? Ich bitte für Sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein.
„Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein, und ich bin in ihnen verherrlicht.“
Das erinnert uns an den Abschnitt, wie das Leuchten Gottes über dem Gesicht Moses lag – das Verherrlichtsein in ihnen.
„Ich bin nicht mehr in der Welt, sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir, heiliger Vater. Erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir.“
Es sind immer kleine Beobachtungen in der Bibel. Wir kennen nur einen heiligen Vater, den wir auch so anreden – den ewigen Gott und Herrn!
„Solange ich bei Ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde.“
„Nun aber komme ich zu dir und rede dies in der Welt, damit meine Freude in ihnen vollkommen sei.“
„Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.“
„Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“
„Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.“
Das ist heute das Thema der Predigt: In der Welt, nicht von der Welt.
Die Spannung zwischen Welt und Glauben
Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende ich sie auch in die Welt. Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt seien.
Ich muss Sie nur daran erinnern, was ich Ihnen schon oft erzählt habe, nämlich wie ich in meiner ersten Gemeinde, damals im Schwarzwald, darunter gelitten habe, dass die Kirchenwände so kahl waren. Ich habe dann den Vorschlag gemacht – wissen Sie, dass man manchmal bei der Predigt mit den Gedanken abschweift? Schlafen werden sie dabei zwar nicht, aber abschweifen schon.
Dann ist es gut, wenn ihre Gedanken wenigstens an einem Wort hängen bleiben. Deshalb schreiben wir das schönste Bibelwort hin, das es gibt. Aber was ist das schönste Bibelwort? Es gibt so viele schöne, da kann man sich streiten, welches das schönste ist.
Damals haben wir eine Umfrage gemacht, von der ich Ihnen schon erzählt habe, und haben festgestellt, dass mit überwältigender Mehrheit ein Wort gewählt wurde. Das hat mich völlig überrascht, denn wir hatten eine Fülle von Bibelworten angegeben. Man konnte drei Worte ankreuzen, und dann hat uns interessiert, wo die meisten Kreuze hingefallen sind.
Das Wort, das fast von allen angekreuzt wurde, lautet: In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden (Johannes 16,33).
Die Schönheit und Gefahr der Welt
Die Welt ist doch so herrlich schön. Ich schaue sehr gerne Bildbände an, die die Schönheiten und Geheimnisse der Welt zeigen. Wer denkt da nicht an die fernen Kontinente, an die Schneegipfel, an die Weltmeere, an die Wüsten oder an die Großstädte? Die Welt ist etwas Herrliches, das uns begeistern kann.
Wir denken bei „Welt“ noch viel mehr. Wir denken an die Tierwelt, an die Pflanzenwelt oder an das Weltall, an die fernsten Planeten oder an die Spiralnebel, die im Weltall sind. Die ganze Weite der Welt ist eine ungeheuer phantastische und großartige Welt, die uns ein Leben lang begeistert.
Wir denken auch an Menschen, die diese Welt und die Weltgeschichte geprägt haben. Ob das die Alten waren wie Homer und Sokrates oder Techniker wie Daimler, Erfinder, Mediziner wie Röntgen, oder Künstler wie Bach, Albrecht Dürer oder Michelangelo – große Menschen, die in dieser Welt entdeckt haben, dass man etwas tun kann, etwas Gewaltiges schaffen kann.
Warum hat Jesus eigentlich so eine pessimistische Sicht auf die Welt? Es hat ja immer wieder Missverständnisse gegeben. Immer wieder wurde uns vorgeworfen: „Ach, ihr seid nicht richtig in der Welt verwurzelte Christen. Ihr seid doch schon auf dem Absprung zur Ewigkeit, und die Welt ist doch so groß, so schön und so weit.“
Jesus kennt die Welt besser als alle Menschen. Er sieht, dass diese Welt sich losgerissen hat von dem, dem sie gehört. Die Bibel sagt immer wieder, dass die ganze Welt bis zu den fernsten Enden von Gott geschaffen wurde. Doch sie hat ihren Glanz verloren.
Über dieser Welt liegt eine schreckliche Spannung. Gerade das, was man sieht und in die Hand nehmen kann, zerfällt. Wir spüren alle dieses Vergängliche im Schatten des Todes, in dem wir leben, in der Krankheit, mit der wir kämpfen.
Wie hat Jesus die Menschen verstanden? Er hat in ihr Herz geblickt und mit ihnen mitleiden können, wie die Welt auf den Menschen lastet. Darum hat er dieses Wort gesagt, das letzte Wort Jesu, bevor das hohe priesterliche Gebet beginnt: „In der Welt habt ihr Angst“ (Johannes 16,33).
Viele von uns haben heute Morgen Angst vor der Zukunft. Sie wissen nicht, wie sie das Schwierige bewältigen sollen. Sie sehen nicht mehr weiter, wie es einmal werden wird im Altenheim oder wenn ihre Kraft zu Ende geht.
Die Realität menschlicher Angst und Gottes Zuspruch
Machen wir das gern ganz anschaulich klar: Wenn man oben auf dem Fernsehturm steht, sieht man unser herrliches Stuttgart vor sich liegen. Man erkennt, wie schön die großen Industriewerke sind, die Universität mit ihrer ganzen Wissenslast. Man sieht die herrlichen Wohngebiete, die reichen Villen und dann Wald und Reben – genau so, wie wir unsere Stadt lieben.
Wenn man aber näher hinschauen könnte und nur denkt: Was bewegt da die winzig kleinen Menschen, die da unten herumlaufen? Was bewegt sie jetzt? Über ihnen liegt diese Last, dieser Druck. Menschen kommen mit ihrem Leben nicht mehr zurecht, es wird gestritten, ein gnadenloser Kampf tobt. Menschen sehen keinen Ausweg mehr, sie haben keine Kraft mehr zum Leben.
Das hat Jesus erkannt. Und das kann man überall auf der Welt sehen. Ob man die großen, herrlichen Städte nimmt, wie Hongkong, Kapstadt oder San Francisco – der äußere Glanz der Silhouette steht im starken Gegensatz zu dem Bild verzweifelter und bedrückter Menschen dahinter.
Darum spricht Jesus davon, dass wir in dieser Welt Frieden finden können. Davon möchte ich Ihnen heute etwas sagen: Es gibt Frieden.
Wie kann man seine Angst in dieser Welt besiegen? Wie kann man seine Angst besiegen?
Die Begrenztheit menschlicher Macht und Gottes Geheimnis
Beobachten Sie nun noch einmal, wie Menschen sprechen, die Jesus nicht kennen. Sie reden groß von der Welt. Überhaupt ist das Wort „Welt“ nach dem Wort „Gott“ das größte Wort, das ein Mensch überhaupt sagen kann: Welt.
Obwohl noch nie ein Mensch bis zu den Enden der Welt vorgedrungen ist, tun wir so, als wären wir die Regisseure. Als könnten wir die Welt verstehen und begreifen. Dabei bleibt sie uns ein tägliches Rätsel.
Selbst unsere kleine Welt können wir nicht einmal verändern. Uns wird ständig vorgemacht, als hätten wir eine Weltverantwortung. Doch wer kann überhaupt die Verantwortung für sein eigenes Leben tragen? Geschweige denn für die seiner Nächsten und Mitmenschen?
Wir können zu wenig tragen. Wir können kaum unsere Umwelt verändern. Wie sollen wir da die ganze Welt verändern mit ihren Nöten, Schmerzen und all dem, was sie belastet?
Doch es gibt einen Trost, den Jesus uns gibt. Wenn wir sehen, wie diese Welt uns Angst macht, spricht er von einem Geheimnis. Es gibt Menschen, die mit Jesus ganz eng verbunden sind. Sie sind mein, und ich bin dein, und du hast sie mir gegeben.
Was meint Jesus mit dieser Sprache? Ich weiß nicht, ob Sie es vorher verstanden haben. Beim Johannes muss man es oft ein paar Mal durchlesen. „Sie sind mein, und du hast sie mir gegeben“ – das ist die Sprache des guten Hirten.
Auch dort, in diesem großen, bei Ihnen in der Bibel schon dick unterstrichenen Wort vom guten Hirten: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“ Das sagt Jesus später auch.
„Ich gebe ihnen das ewige Leben, sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles.“
Die Sicherheit in der Hand Jesu
Wir stehen in einem Geheimnis. Ich habe immer geglaubt, dass es meine persönliche Entscheidung war, wie ich mich für Jesus entschieden habe. Doch Jesus sagt: Der Vater hat dich freigegeben, herausgerissen aus der Welt, damit du Jesu Eigentum wirst, zur Herde Jesu gehörst, dem guten Hirten.
Der Vater hat dich mit einem ganz besonderen Entschluss in die Hände Jesu gegeben. Das müssen sie wissen, wenn die Krankheit sie bedrängt, wenn die Todesängste in ihrem Leben auftauchen oder wenn sie sich von Menschen angegriffen fühlen. Dann sollen sie wissen: Ich bin in der Hand Jesu ganz sicher geborgen.
Was auch immer mich an Angst bedrohen mag, ich bin bei ihm geborgen. Deshalb sagt Jesus in diesem Gebet: Sie sind mein. Und er sendet uns auch wieder in die Welt zurück. Für Christen gibt es keine Flucht vor der Welt. Im Gegenteil: Wir gehen alle wieder hinaus in die Welt, selbst in sehr schwierige Umgebungen, um dem Herrn zu dienen.
Aber wir wissen, dass der Vater größer ist als alles, was uns in der Welt bedrängen kann. Es gibt keinen Ort in dieser Welt, an dem er nicht seine mächtigen Arme um uns breitet und uns schützt. Dort können wir die Gegenwart Jesu ganz spürbar und real erleben. Wir sind in ihm geborgen, ganz wunderbar.
Umgang mit Zweifel und Glaubensgewissheit
Ja, aber was ist jetzt mit dem Zweifel? Wir kennen doch die furchtbare Not des Zweifels. An dieser Stelle möchte ich immer wieder betonen, dass Jesus ihnen ernsthaft sagt: Die Zweifel kannst du nicht einfach ablegen. Es ist deine Entscheidung, ob du an deinen Zweifeln festhalten willst oder ob du die Hand Jesu ergreifst.
Da steht: „Ihr habt mein Wort angenommen.“ Das wird mehrfach betont: „Ihr habt mein Wort angenommen, ihr habt mein Wort bewahrt“ (Vers 6). So beginnt es. Dann heißt es weiter: „Ihr habt mein Wort erkannt.“ Sie haben es bemerkt, entdeckt und geglaubt. Ganz einfach: Die Reihenfolge ist, dass sie das Wort gehört haben und es begriffen haben. Der letzte Schritt ist, dass sie fröhlich geglaubt haben, auch wenn sie nichts gesehen haben, und dadurch Gewissheit bekamen.
Über denen, die Jesus gehören, liegt ein wunderbarer Frieden. Ich möchte einladen, das Wort zu hören, zu erkennen und zu glauben. Der Vater will, dass sie in der Hand Jesu sind.
Ich hätte gerne Jesus gefragt, wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte: „Schämst du dich eigentlich nicht? Du hast doch nur elf Männer gehabt, mehr waren es nicht, für die du in jener Nacht gebetet hast.“ Es war eine kleine Gemeinde, doch die paar treuen Frauen gehörten auch noch dazu, obwohl sie nicht zum unmittelbaren Jüngerkreis zählten. Ist das alles, was Jesus hatte?
Aber Menschen, die dem Vater gehören, können die Welt überwinden. Das ist eine Siegestruppe. Es war Jesus gar nicht wichtig, wie viel Macht wir haben. Jesus ist größer als alles, was in der Welt ist. Und wer vom Herrn gesandt ist, kann Großes wirken – mit dem Herrn.
Jetzt kommen sie doch: Wie hat Jesus die Arme ausgebreitet? „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Wie hat Jesus beim Vater gebeten? „Jetzt, Vater, gib das doch!“
Einladung zum Glauben und zum treuen Leben
Jetzt mache ich einen Einschnitt, damit wir das ein bisschen besser ordnen können. Ich möchte, dass das nicht bloß an Ihnen als ein Wortschwall vorbeischwingt, sondern dass Sie sich auch in ein paar Tagen noch an einzelne wichtige Bibelworte von hier erinnern.
Wir haben den Frieden, wenn wir zu Jesus gehören. Was ist nun das Schlimmste, das uns passieren kann? In unserem Denken ist es oft das Allerschlimmste, wenn wir durch die Prüfung rasseln, eine unheilbare Krankheit uns trifft, wir den Job verlieren oder Sie können einsetzen, was Sie am meisten bedrängt.
Jesus sagt jedoch: Nein, die Sorgen der Welt sind nicht das Schlimmste. Er betet dies vor seinem Leidensweg. Und was hat sich alles auf diesem Leidensweg Jesu aufgetürmt: Menschenhass, Schmerzen, Hohn und Spott, Einsamkeit. Jesus sagt: Das ist nicht das, wovon ich den Vater bitten will, dass er es wegnehme. Das kann man alles überwinden.
Was ist also das Schlimmste, das in der Welt drohen kann? Das sollten wir uns immer wieder klar machen: Das Allerschlimmste ist das Böse. „Bewahre sie vor dem Bösen“ – das hat Jesus umgetrieben in diesem Gebet. Bewahre meine Jünger vor dem Bösen.
Warnung vor der Macht des Bösen
Was ist denn das Böse? Jesus hat das ganz klar gesagt: Es ist der Arge, der Böse, der in der Welt herrscht, der diese Welt in seiner Hand hält und so machtvoll regiert. Er versucht uns, will uns aus der Bindung des Glaubens herausreißen, der uns geborgen hält und bei sich hält.
Darauf müssen Sie achten, dass Sie sich nicht losreißen lassen. Jesus betet und sagt, es war nur einer – und jetzt fangen Sie bitte nicht an zu grübeln – der verlorene Sohn nach der Schrift Judas. Rätseln Sie nicht darum, sondern seien Sie froh, dass Jesus sagt, es war nur der eine. Jesus ist stärker als alle Macht des Bösen, die uns bedroht.
Ich weiß, wie umkämpft wir sind. Das kann schon jetzt anfangen, wenn wir noch ganz friedlich da sind. Kaum sind wir draußen, geht es wieder los. Dann ist das täglich ein Kampf. Wir sagen, wir haben kaum fünf Minuten Zeit zur Stille über Gottes Wort. Ist das wirklich so? Sonst spüren Sie, wie der Böse will, dass Sie von Gott herausgerissen werden, wie der Friede Gottes von Ihnen weggenommen wird.
Deshalb passen Sie doch auf! Jesus tritt für Sie ein beim Vater: „Vater, bewahre sie vor dem Bösen.“ Das Allerschlimmste ist, wenn Christen so lässig mit der Sünde spielen und gar nicht merken, dass in dem Moment, wo sie dem Bösen die Hand reichen, er gleich mit seinen Ellbogen in ihr Leben hineinkommt und sie hinunterreißt.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir an keiner Stelle auch nur einen Kompromiss eingehen. Das war Jesus so wichtig, wenn er uns vor der Welt warnen wollte. Nicht, dass wir in irgendeiner Klosterzelle sitzen – dort nehmen sie ja die Welt auch noch mit. Und unter Klosterbrüdern kann man auch tüchtig streiten, da ist die Welt auch noch da.
Wir entfliehen der Welt nicht, solange wir atmen, sondern wir sollen vor dem Bösen bewahrt bleiben – in der Welt, aber nicht von der Welt. Ihr sollt in die Welt hineingehen, aber lasst dem Bösen keinen Raum. Dafür betet Jesus und sagt, dass wir nicht in Versuchung fallen.
Mir ist es ganz groß, wie wenig später dann das passiert, wie einer der mutigsten, einsatzbereitesten und eifrigsten Jünger, Simon Petrus, der für Jesus alles hingibt und am liebsten sein Leben opfern würde, wegen eines Mädchens Jesus verleugnet.
Jesus spielt ihm das vor. Warum? Wahrscheinlich hat er gemeint, er müsse die Sache des Reiches Gottes am Leben halten. Es ist ja der größte Irrtum, wenn Christen meinen, wir müssten die Welt gewinnen. Das stimmt doch gar nicht. Wir sollen nur treue Bekenner Jesu sein. Mehr will Jesus von uns nicht. Er führt die Schlacht und den Sieg.
Mehr wird von uns nie verlangt, auch in der Welt nicht, als dass wir ein unerschrockenes Bekenntnis zu Jesus, unserem Heiland, geben, der uns alle unsere Sünden vergibt. Mehr nicht. Und wenn wir so durch die Welt hindurchgehen, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass dann der Hass losgeht.
Was spürt die Welt? Auch der sagt Jesus: „Weil euch die Welt hasst, hasst sie uns um Jesu Willen.“ Wegen dieses schlichten Evangeliums. Wissen Sie, die Christenheit hat durch die Jahrhunderte bis heute den größten Schaden erlitten, weil Christen gemeint haben, sie müssten das Evangelium von Jesus verwässern.
Sie sagten, sie müssten das machen, um die Welt abzuholen, und haben gar nicht gemerkt, dass sie selbst weltlich geworden sind und der Böse sie längst streitet. Lasst uns schlicht Jesusleute sein und diesen Weg gehen – im Gehorsam, in der Treue gegen sein Wort, in aller Anstößigkeit.
Lasst die Leute reden, was sie wollen. Aber geht in der Freude und der Fürbitte Jesu geborgen unter seiner Hand. Ertragt euch! Und er sagt, dass der Böse euch nicht bewältigen soll.
Wie war das bei Petrus? Jesus hat gesagt: „Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ Das ist doch schön, wenn Jesus für uns betet. Jetzt lasst uns treu den Weg gehen und an keiner Stelle unser Herz an die Welt verlieren. Das ist eine Versuchung.
Ach, es geht gar nicht ums Großwerden, ich glaube gar nicht, es geht auch nicht um Geld, es geht auch nicht um Sex. Es ist viel gemeiner: Man meint, man müsse die Sache Jesu dem Ungläubigen anbieten und breitreden. Dabei können wir das Evangelium nur denen bringen, die der Herr selbst bereit gemacht, auserwählt und denen er die Tür öffnet.
Lasst uns doch den Weg gehen, denn der Herr führt uns.
Auftrag und Heiligung in der Welt
Er sendet uns, denn er hat einen Auftrag für uns. Es steht so deutlich geschrieben: Nicht von der Welt sollen wir sein, nicht nach der Art der Welt, sondern ganz anders als die Welt.
Dabei geht es nicht um irgendwelche äußeren Dinge. Wir wissen genau, worum es geht: Dass mein Herz von Jesus beherrscht ist und mein Leben von ihm geprägt wird. Jesus sagt ein Wort, das oft missverstanden wird: Heilige sie! Das ist ein Grundbegriff des christlichen Glaubens – die Heiligung, heilige sie!
Aber viele haben im Leben falsche Vorstellungen von diesem Wort gehört. Man denkt an Leute, die so einen heiligen Schein aus Pappmaché um ihren Kopf tragen, an scheinheilige Figuren. Doch schauen Sie, was Jesus meint, wenn er sagt: Heilige sie! Was bedeutet heiligen eigentlich?
Wir sprechen ja vom heiligen Land. Heute Morgen haben Sie vielleicht von Jerusalem gehört, der heiligen Stadt, in der kürzlich ein schrecklicher Terroranschlag passiert ist. Das Land an sich ist unheilig. Aber die Gegenwart des Herrn heiligt ein unheiliges Land.
Wir sind unreine Menschen. Wir müssen immer sagen, dass wir von Heiligen sprechen, obwohl wir sündige und fehlbare Menschen sind. Doch der Herr würdigt uns, unreine Gefäße, indem er Wohnung in uns nimmt und uns durch seine Gegenwart heiligt. So ist ein Gebäude eine Kirche, weil der Herr dort wohnt und seine Gegenwart benutzt. Er heiligt es.
So will er auch Ihr Leben gebrauchen. In der Bibel steht von Menschen, deren Fehler wir kennen, wie Jakob oder – ich kann es kaum aussprechen – Rahab, eine Hure, die sogar im Stammbaum Jesu vorkommt. Sie sind geheiligt durch die Gegenwart des Herrn.
Ich sende sie in die Welt. Christen stehen mit beiden Füßen in der Welt, sind aber nicht von der Welt. Das Entscheidende ist, dass der Herr sich in uns verherrlicht, mit seiner Gegenwart in uns wohnt und unser Leben gebrauchen kann.
Wie geschieht die Heiligung? Wenn Sie die letzten Verse aus Johannes Kapitel 17, Vers 17 nochmals lesen, steht dort: Heilige sie in der Wahrheit. Wenn Sie das Wort Jesu lesen, das Gottes Wort, dann dringt es bis in Ihr Gewissen. Sie erkennen, was wahr ist, und trauen nichts anderem mehr.
Dein Wort ist die Wahrheit. An dieser Stelle ist die Christenheit verweltlicht, weil sie nicht mehr weiß, was das Wort Gottes ist. Aber Sie müssen es wissen: Heilige uns, Herr! Benutze uns mit deiner Gegenwart und wecke unser abgestumpftes und kaltes Gewissen wieder auf. Mach uns lebendig, damit du in uns wohnen kannst.
Ich heilige mich für sie. Der ewig reine und heilige Jesus hat sich für uns geopfert – so, wie wir uns gerade im Abendmahl wieder daran erinnert haben. Jesus gibt sich für uns hin, damit wir durch sein Blut und seinen für uns geopferten Leib Vergebung unserer Schuld haben.
So will er mich zum Segen für viele Menschen einsetzen. Und Sie können in den nächsten Tagen wunderbare Erfahrungen mit dem Herrn machen. Er will mit Ihnen sein und Sie segnen.
Nicht von der Welt sollen Sie sein, aber in der Welt.
Persönliche Begegnung und Zeugnis
Aber in Jesus geborgen – lassen Sie mich zum Schluss noch eine Geschichte erzählen. Ich war gestern mit einem jungen Architekten aus unserer Gemeinde zusammen. Es tut mir immer leid, ich weiß, viele von Ihnen leiden daran, dass wir uns nie näher kennenlernen. Das ist auch schade. Man gibt sich nur kurz die Hand, aber dann war ein bisschen Zeit, um zu reden.
Ich fragte ihn: „Wie sind Sie eigentlich zum Glauben gekommen?“ Er antwortete: „Ach, ich war als junger Mensch natürlich auch voll davon, mit meiner Verstandeskraft, was ich alles kann und was ich mit meinem Leben alles leisten will. Ich war ein Humanist und dachte: Der Mensch ist gut, der Mensch kann alles, wenn er nur will.“
Dann kam er nach England zum Studium. Dort hatte er für eine Woche ein Zimmer im YMCA-Hotel. Dort traf er eine ältere Frau, die er zunächst nicht ansprechend fand. Sie war körperlich sehr missgebildet und sah auch sonst nicht charmant oder hübsch aus. Aber sie hatte eine Freude. Sie sprachen einmal darüber, was die Freude ihres Lebens ist.
Die Frau erzählte: „Bis zum 51. Lebensjahr war ich verbittert wegen meiner Missbildungen. Ich habe die Menschen gehasst, mir ist im Leben alles geraubt worden.“ Dann erzählte sie diesem jungen Studenten von Jesus. Er sagte: „Bisher habe ich nur ganz andere Christen kennengelernt, gesetzliche und freudlose Christen.“ Diese Begegnung lag wochenlang hinter ihm, und er war schon in Irland.
Dort hatte er plötzlich ein persönliches Problem: Prüfungsangst und vieles mehr. Er wusste nicht mehr weiter. Da wusste er: „Es wäre eigentlich schön, wenn er selbst jetzt, er wäre vielleicht bereit, hier zu erzählen.“ Denn da merkte er: „Jetzt gibt es nur noch eins. Ich muss einfach sagen: Jesus!“ Er wusste damals noch gar nicht, ob es ihn gibt. Es war wie eine Probe: „Jesus, ich rufe deinen Namen an, ich lege mein Leben dir hin.“
Und dann stand er gestern vor mir, in der ganzen Freude, in der ganzen Freude, die ein Leben mit Jesus ausmacht. „Da hat mein Leben erst richtig angefangen, dass meine Freude in ihnen vollkommen sei.“ So etwas geschieht heute, und durch Sie geschieht es. Obwohl Sie ja hübsch aussehen, obwohl Jesus Sie benutzen will, Sie tüchtige, einflussreiche Leute sind – seien Sie dazu bereit, dass Sie das weitergeben dürfen, dass die große Botschaft weitergetragen wird.
Jesus hat beim Vater gebetet, dass das durch Sie geschieht, und er will Sie dazu segnen. Amen.
Und nun singen wir 274: „Jesu, geh voran auf der Lebensbahn“, Lied 274.
Schlussgebet und Ausblick auf Gemeindearbeit
Wir wollen beten, lieber Herr. Wir freuen uns an der Größe deiner Schöpfung und an der Welt, die du geschaffen hast – von A bis Z – mit all den Herrlichkeiten. Doch oft spüren wir, wie sie uns von dir trennen will, wie sie uns zur Last wird.
Wie dieses Leben in dieser Welt uns Angst einjagen kann, spüren wir auch den Druck, den das Leben mit sich bringt. Wir danken dir, dass du uns deinen Namen offenbarst und dass wir den Namen des ewigen Vaters kennen dürfen. Wir dürfen geborgen sein, ganz gleich, was die Erschütterungen unseres Lebens auch sein mögen.
Danke, dass du uns heute fest machst, an unserem Platz zu stehen, deine Zeugen zu sein und anderen deine Liebe weiterzugeben – so wie du sie uns gegeben hast: deine unendliche Barmherzigkeit. Lass uns diese Barmherzigkeit spüren lassen.
In dieser Welt, in der so viel Lieblosigkeit und Hass herrscht, bitten wir dich, dass wir erkennen, wo Menschen sind, die uns brauchen und unsere Zuwendung nötig haben. Wir bitten ganz besonders für die vielen Kranken, die jetzt nicht unter uns sein können. Sei bei ihnen und grüße sie.
Wir denken auch an die Aufgaben in den schwierigen Ländern, in denen so viel Hass, Bürgerkrieg, Armut und Hunger herrschen. Segne all die, die als deine Boten dort wirken, und segne auch die Gaben, die wir geben.
Du setzt uns in diese Welt als Menschen, die dich verkündigen sollen. Herr, bewahre uns davor, dass wir uns nicht in die Welt verkaufen und Schaden an unserer Seele nehmen. Lass uns ganz dir nachfolgen, bis wir heimkommen zu dir in die Herrlichkeit.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Nehmen Sie bitte noch einmal Platz. Den Gottesdienstzettel braucht man – besonders die, die neu sind, sollen ihn nachher mitnehmen. Es ist mir wichtig, dass Sie ihn anschauen.
Ganz besonders wichtig sind mir unsere Bibelstudien. Ich freue mich immer über die große Schar und möchte Mut machen: Dienstagabend um 19 Uhr, für etwa fünfzig Minuten, sind wir mit dem Philipperbrief dran. Dabei geht es darum, wie man praktisch ein Leben nach dem Wort Gottes führt.
Der Jugendbibelkreis findet Mittwochabend statt. Wir haben bewusst die Form gewählt, einfach mal zu hören, was in der Bibel drinsteht. Die Zeiten und manches andere finden Sie auf unserem Zettel.
Wir haben die neuen Gemeindebriefe, die jetzt in unseren Gemeindebezirken ausgetragen werden. Wenn ich den Gemeindedienst bitten darf, nachher im Clubzimmer die Mappen mitzunehmen, sind wir sehr dankbar.
Ich möchte noch ein Wort zum Opfer sagen. Es ist immer schön, wenn wir uns noch ein paar Minuten Zeit dafür nehmen.
Bericht aus dem Missionsdienst in Mosambik
Es ist jetzt einige Jahre her, da habe ich nach dem Gottesdienst draußen mit einer jungen, schüchternen Dame gerungen. Das war Almut Krückel. Sie war damals noch nicht ganz sicher, ob sie in dieses ganz schwierige Land Mosambik gehen sollte. Nicht nur wegen der sechs Millionen Minen, sondern auch, weil es das ärmste Land nach der Statistik des Bruttosozialeinkommens ist.
Sie hat dann einen ganz tollen Dienst während des Bürgerkriegs im Beira-Korridor an einer Landwirtschaftsschule geleistet. Sie ist eine Landwirtschaftsexpertin und spricht Portugiesisch als Muttersprache. Jetzt ist sie in den Norden gegangen, in den ganz unzugänglichen Norden. Allein eine Woche war sie unterwegs, bis sie den Ort erreicht hat. Dort hat sie in einem Zelt gewohnt, unter wilden Tieren und so weiter.
Sie hat Ende Januar einen ganz wunderbaren Brief geschrieben. Das möchte ich Ihnen einfach erzählen. Es ist so schön, wie sie sich gefreut hat, als sie ihre südafrikanischen Ziegen bekommen hat. Warum? Das ist so ganz praktisch, was sie dort tut. Sie beginnt und schreibt:
„Wir haben zuerst Versuche gemacht mit Joghurt, Frischkäse und anderem Käse, damit diese Menschen, die dort hungern, endlich eine Existenzbasis haben. Nicht die teuren Entwicklungsprojekte, sondern dass das geschieht, was die Leute eben mit der eigenen Hand machen können. Wir begannen, einen Gemüsegarten anzulegen, und ein junger Mann, Caesar, konnte ihn in die Arbeit einführen. Drei weitere Afrikaner arbeiteten für mich, um kleine Felder und Pflanzungen anzulegen. Die anderen bauten die Ziegenstelle und nun die Zäune drumherum.“
Ich nenne euch die Namen, damit ihr für diese Arbeiter beten könnt. Sie sind keine Christen, sondern Moslems. Sie gehen freitags in die Moschee, doch jeden Morgen hören sie unter Bibellesungen zu. Sie dienen mir, und doch bin ich gekommen, um ihnen zu dienen. Betet, dass ich das Richtige tun kann, für eine gute Zusammenarbeit, dass sie das Evangelium annehmen, zum Glauben finden und dass sich unter ihnen der richtige Mitarbeiter für die Arbeit mit den Ziegen findet.
Ihr müsst wissen, dass dieser Teil Mosambiks das am wenigsten evangelisierte Land südlich der Sahara ist. Das ist mir so wichtig, dass dort unsere Evangeliumsboten auch mit diesem praktischen Dienst voranschreitende Menschen helfen. Es ist erschütternd, wie diese antichristliche Botschaft des Islams, nichts als antichristlich, gegen die Gottessohnschaft Jesu gerichtet ist. Diese Religion, die vor etwa 600 Jahren das Evangelium erfunden hat, wurde über ihre Sklavenhändler in ganz Ostafrika verbreitet. Die Friedensbotschaft Jesu ist dort nicht verbreitet.
Es ist wunderbar, wenn wir das tun dürfen, auch durch unsere Opfer, indem wir den Dienst von Almut Krückel unterstützen. Sie ist Mitarbeiterin von christlichen Fachkräften und wird international unterstützt.
Getauft wird im Taufgottesdienst um viertel vor zwölf Felix Michael Urs Peter aus der Sonnenbergstraße 16.
Segenswunsch und Abschluss
Und nun wollen wir um den Segen des Herrn bitten. Der Herr will mit Ihnen sein – und zwar noch viel wunderbarer, als Sie es sich vorstellen können.
Er möchte sich in Ihnen verherrlichen, damit in dieser gottlosen, unheimlichen und dämonischen Welt der Name Jesu verkündigt wird. Sie dürfen dabei mithelfen, dass sein Reich weltweit wächst.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
