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Großes aus meinem Leben machen - Jesus kann

07.01.2007Johannes 15,5

Die Bedeutung des kleinen Platzes im Reich Gottes

Heilmittel gegen Krebs finden, Wale retten oder die Armut in der Welt abschaffen – all das sind große Ziele.

Und dann sind wir hier auf der Jugendkonferenz zusammen und sagen: Das Allergrößte, was du in deinem Leben machen kannst, ist, an deinem ganz kleinen Platz, an dem du lebst, von Jesus gebraucht zu werden. Wenn du ein Teil des Reiches Gottes bist, sei es im Berufsleben oder wo auch immer du bist.

Jetzt muss ich noch einmal etwas zur Jugendkonferenz Weltmission sagen. Wir selbst wurden ja geführt und sind so immer weitergegangen. Es hat mich durch all die Jahre hindurch immer wieder überrascht. Wir hatten großartige Referenten und Missionsfachkräfte zu Gast.

Das Interessante war, dass das größte Interesse der jungen Leute immer darauf lag, das Bibelwort zu hören. Also eine Bibelkonferenz. Wenn ich auch so darüber nachdenke, was ihr heute mitgenommen habt, ist das toll: Fachvorträge, Seminare und so weiter.

Aber es ist in der Tat ganz großartig, dass man hier neben der Missionsausstellung und ähnlichem biblisch einfach wieder auf Vordermann gebracht wird. Ich selbst konnte heute zuhören und bin reich beschenkt worden durch all das, was ich gehört habe.

Die Kraft und Herausforderung des Bibelwortes

Es ist ja interessant, wenn wir die Bibel aufschlagen – und hoffentlich ist das bei dir auch schon in deinem Bibelkreis so gewesen, in dem du bist: Die Bibel ist nie langweilig.

Wenn es langweilig wird, dann hast du etwas falsch gemacht. Das Bibelwort ist immer so, dass einem der Hut hochgeht, dass man sich erregt. Oft ist es sogar anstößig, und es gibt hitzige Diskussionen.

Manchmal trifft man Leute, die sagen: „Oh, ich will die Bibel nicht so nehmen, das stößt sich mit meinen Überzeugungen.“ Aber hoffentlich ist es eher so: Die Bibel muss sich mit meinem Denken stoßen. Sie passt sich doch nicht meinem Denken an! Das wäre ja furchtbar, wenn die Bibel nur das erzählen würde, was ich eh schon weiß.

Vielmehr möchte ich immer wieder hinhören, in meiner stillen Selbst: Herr, jetzt will ich heute etwas entdecken, was mir völlig neu ist. Und ich muss sagen, ich bin ein alter Mann geworden, und trotzdem ist das beim Bibellesen immer wieder so.

In eurem Bibelkreis stimmt etwas nicht, wenn ihr nicht jedes Mal sagt: „Wir haben ganz Neues im Wort Gottes gefunden und entdeckt.“

Die Einzigartigkeit Jesu und seine herausfordernden Aussagen

Ich spreche gern mit Leuten, die sich bewusst als gottlos oder Nichtchristen bezeichnen. Solche trifft man ja ständig in großen Mengen, ich kenne sie zum Beispiel aus der Schule.

Ich gehe dann mit voller Leidenschaft auf sie zu und möchte ihnen etwas von Jesus erzählen. Neulich war es wieder so: Ein Mann sagte zu mir: „Also hör mal auf, jetzt lass mal, lass mal. Mit einem Jesus kannst du mir wegbleiben, und mit der Bibel kannst du auch wegbleiben.“

Ich gestehe ihm gerne zu, dass Jesus ein großer Menschenfreund war. Jesus war edel, hilfreich und gut.

Und dann sage ich immer: Das war er ganz bestimmt nicht. Ein edler Mensch, ein Menschenfreund und ein guter Mensch kann nie solche Hammersätze sagen, wie sie Jesus gesagt hat.

„Welche denn zum Beispiel?“ fragt man mich dann.

Ich antworte: „Ich und der himmlische Vater, der lebende Gott, wir sind eins.“ Wer hat das je sagen können? Kein Kaiser Nero, kein Napoleon, kein Bismarck, kein Adolf Hitler, kein Lenin.

Und solche Sätze stehen überall in der Bibel. Sie sind so ungeheuerlich, dass kein Mensch sie sagen kann, wenn er nett und gut sein will – selbst wenn er noch Selbstüberschätzung hat.

Was steht denn da noch drin? „Wer mich sieht, der sieht den Vater im Himmel.“ „Ich bin das Licht der Welt.“ Also nicht die Wissenschaft und nicht die Vernunft – ich bin das Licht der Welt.

Wer kann denn so reden? Kein Mensch kann so reden. „Ich bin die Wahrheit.“ Sieh dir das mal vor: „Ich bin die Wahrheit.“

Da hat Pilatus ja gelacht, als Gouverneur. Er sagte: „Was will denn der? Ich bin die Wahrheit? Da kann ja jeder kommen!“

Der Gefangene steht vor ihm und sagt: „Ich bin die Wahrheit.“ Und dann ist Pilatus das Lachen vergangen.

Die radikale Entscheidung für oder gegen Jesus

Und das Interessante ist: Wenn man diese kraftvollen Aussagen von Jesus einmal hört, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder man sagt, ich will von diesem ganzen Gruß nichts mehr wissen, das ist überspannt, das ist wahnsinnig, das ist verrückt. Oder man sagt, das ist wahr. Ein Mittelding gibt es nicht.

Jesus nur für einen edlen Menschen zu halten, geht überhaupt nicht. Er fordert uns mit seinem Wort zur Entscheidung heraus. Dieses Wort brennt mir besonders auf den Nägeln.

Ich habe es heute schon ein paarmal in den anderen Bibelarbeiten gehört, bei denen ich dabei war. Aber ich denke, wir sollten uns wirklich Zeit nehmen, darüber nachzudenken.

In Johannes 15,5 sagt Jesus: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Ohne mich könnt ihr nichts tun.

Noch einmal: So etwas Freches, so etwas Anstößiges hat nicht einmal Mao in China gesagt. Es gab viele, die den Mund sehr vollgenommen haben – Diktatoren, Erfinder, Entdecker und was weiß ich alles. Aber so wie Jesus sagt: „Ihr könnt ohne mich nichts tun“ – das ist zunächst einmal ein ungeheuerliches Wort.

Die Realität einer Welt ohne Jesus

Wenn wir die Augen öffnen, müssen wir sagen: Das stimmt doch überhaupt nicht. Millionen und Abermillionen Menschen leben ganz vergnügt ohne Jesus. Das funktioniert doch ganz gut – und das schon seit Jahrhunderten.

Was wurde in dieser Welt nicht alles ohne Jesus getan? Da wurden Pyramiden gebaut, große Völkerwanderungen unternommen, Staaten gegründet und Königreiche aufgebaut. Wissenschaft wurde betrieben, geforscht und Kunst geschaffen – alles ohne Jesus.

Das sprengt jetzt unser Thema, und ich möchte das gar nicht bis zum Ende ausführen. Aber ich kann nur sagen: Es sieht entsprechend auch in unserer Welt aus. Die Probleme dieser Welt sind nicht mehr lösbar. Eine Welt ohne Jesus hat keine Hoffnung und keine Zukunft mehr.

Die Menschen tragen in ihrem Herzen noch die Sehnsucht nach Ewigkeit, doch sie finden die Ewigkeit nicht. Sie ahnen etwas von Gott, aber sie finden Gott nicht mehr. In der Gesellschaft, aus der wir kommen, gibt es Geld in Hülle und Fülle, doch die Menschen finden keinen Frieden und kein erfülltes Leben. Sie gehen am Wichtigsten ihres Lebens vorbei.

Die Gefahr, ohne Jesus zu handeln

Darum erlaubt mir, dass ihr weiter darüber nachdenkt: eine Welt ohne Jesus, mit einem riesigen Programm. Aber Jesus sagt das ja zu wem? Zu seinen Jüngern, zu seinen Fans, zu seinen Anhängern, zu den Allertreusten, die mit ihm waren – also Petrus, Johannes, Lukas und wie sie hießen. War denn da überhaupt die Gefahr, dass sie etwas tun?

Ohne Jesus – also die Christen, die Tröster, die Bibelleser – tun die denn wirklich etwas ohne Jesus? Offenbar ja. Es ist eine ganz, ganz große Not, dass wir alle in Gefahr stehen, Dinge ohne Jesus anzupacken.

Ich habe mir das vorgestellt: Wer heute durch diese Hallen läuft und sieht, dass man tüchtige Leute braucht, setzt sich hin und denkt: „Ich könnte das ja ganz gut machen, ich wäre dafür geeignet.“ Dann prüft er sich noch ein bisschen, fragt ein paar Leute: „Bin ich gut?“ Die Kameraden vom Jugendkreis sagen: „Ja doch, du bist schon gut, du kannst gut Englisch und so, melde dich doch mal.“

Das Entscheidende ist, ob Jesus dabei ist. Denn das ist in unseren Kirchen eine ganz tragische Sache: Die Kirchen haben ein ganz tolles Programm, sie machen super Jugendarbeit. Und an vielen Stellen geht das ohne Jesus. Dort werden tolle Lieder gesungen, es gibt Programm, sogar Predigten ohne Jesus, Predigtvorbereitungen, Theologie ohne Jesus. Vielleicht kommt er noch unter der Oberfläche vor, aber nicht mehr wirklich.

Jesus sagt: „Ihr könnt doch nichts ohne mich.“ Doch, sie können das ganz gut.

Eigene Kraft versus Abhängigkeit von Jesus

Ich erinnere mich an eine Situation, in der wir einen großen Holzlaster ausladen mussten. Ich war dabei nicht besonders stark, vor allem wegen meiner Muskulatur. Zum Glück war jemand dabei, der unglaublich kräftig zupacken konnte. Für uns war es immer eine Ehrensache, nicht einfach abzuwarten, bis dieser starke Helfer die schweren Klötze herunterhob. Wir wollten es selbst probieren. Leider hat es nicht funktioniert.

Bei uns gibt es immer wieder solche Versuche: Wir wollen es mal alleine schaffen. Ich will Jesus dabei gar nicht bemühen, ich kann es doch selbst. Ich will es mit eigener Kraft machen, um Jesus eine Freude zu bereiten, damit er sich freut. Doch ich mache es ohne ihn. Es gibt Dome, die gebaut wurden, und Jesus wird dabei nicht mehr erwähnt. Es gibt Diakonie und Sozialarbeit, die vielleicht noch christlich oder kirchlich sind, aber Jesus spielt keine Rolle mehr.

Es werden ganze Programme erstellt, alles wirkt munter und fröhlich. Jeder kann mitmachen, und man lädt alle ein: „Komm nur rein, mach mit!“ Am Ende wundert man sich, dass es nicht funktioniert. Jesus hat seine Leute gewarnt und gesagt: „Ich will euch mal an dieser Stelle treffen. Es funktioniert nicht ohne mich. Es funktioniert nicht ohne mich.“

Ich bin da ein gebranntes Kind. Das hat auch mit meiner Lebensführung zu tun. Ich habe mein Studium sehr schnell abgeschlossen: Heidelberg, Tübingen, mit 22 Jahren hatte ich meine Theologie im Kasten. Ich wollte in die Mission. Damals gab es so etwas wie Mission überhaupt nicht.

Ich bin zur ersten Missionsgesellschaft gegangen, die ich kannte – die größte, die es in der Schweiz gab. Dort war ich sieben Tage im Einführungskurs. Dann wurde mir erklärt: „Wir brauchen keine Missionare mehr.“ So war das 1961.

Gottes Führung trotz Widerständen und Enttäuschungen

Und ich war wie schockiert. Herr, du hast mich gerufen, und es war mir seit meiner frühen Jugend klar: Der Herr hat mich in die Mission berufen. Warum lässt mich Gott dann gegen die Wand laufen?

Dann kam ein guter Freund und sagte: „Du, wir brauchen in Württemberg auch Missionare.“ Ich dachte, das sei dummes Geschwätz. Ich wollte in die Weltmission nach Übersee! Vierzig Jahre lang habe ich dafür gebrannt. Doch ich durfte nicht gehen. Gesundheitlich hätte ich es geschafft, aber die Tür ging nicht auf.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Jesus zugemacht hat. Und das kannst du genauso erleben. Es läuft nicht so, wie man sich sonst für eine Stelle bewirbt. Aber das wirst du in allen Dingen mit Jesus erleben: Er behält sich vor, als Chef zu entscheiden, wohin die Reise geht.

Und jetzt ist noch einmal etwas Wunderbares passiert. Wenn ich heute als alter Mann mein Leben zurückdenke, hätte meine Lebensberufung nicht wunderbarer verlaufen können, als so, wie der Herr mich geführt hat.

Aus der Gemeinde heraus, mit unserem Werk „Hilfe für Brüder und christliche Fachkräfte“, sind wir vielleicht ein Zentrum der ganzen Weltmission geworden. Bei uns laufen die Fäden aus allen 120 Ländern der Welt zusammen. Wir hören von überall Kontakte mit den vielen Missionen.

Und das hat Gott alles geschenkt und gemacht, wenn ich ihn mal machen lasse.

Die Notwendigkeit der Abhängigkeit von Jesus

Deshalb möchte ich dich einfach warnen: Du musst wirklich anerkennen, dass Jesus dich führt wie ein blindes Pferd, das nicht sieht, wo es weitergeht und wo der richtige Weg ist.

Ich möchte von dir abhängig sein. Ich will Schritt für Schritt gehen und offen sein. Herr, wenn du das ganz anders machst, als ich es mir vorstelle oder wie ich denke, dass es sein sollte, dann will ich hören.

Darum will uns Jesus führen und auch herausfordern. Ohne mich kann er nichts tun. Du bist auf Schritt und Tritt darauf angewiesen, dass ich dich führe, lenke und leite.

Kulturelle Unterschiede in der Nachfolge und der Umgang mit Frustration

Ein guter Freund von mir, Doktor Acit Fernando aus Sri Lanka, der dort für Jugend für Christus arbeitet, fährt mich durch das Gewühl dieser riesigen Stadt. Ich sage zu ihm: „Lieber Adschit, hilf mir doch mal. Wir sind jetzt vertraut miteinander, bei mir kannst du wirklich ganz offen reden. Was machen wir Europäer denn falsch?“

Ich möchte, dass jetzt keiner im Saal denkt, er geht hinaus, um draußen den anderen zu zeigen, wo es langgeht. Denn die haben auch schon viel entdeckt, wohin man kommt. Die Weisheit kommt nicht erst mit uns.

Dann sagt Adschit ganz klar: „Das kann ich dir ganz schnell sagen. Ihr als Europäer, und besonders ihr Deutschen, wollt alles ganz klar haben – ein Programm, das man durchzieht, das funktioniert, so wird es gemacht, und so ist es erfolgreich.“

Und dann erleben wir, dass die Arbeit im Reich Gottes von Anfang bis Ende eine Sache der Frustration ist. Da meint man, es sei umsonst und vergeblich, und man weiß nicht mehr weiter.

Hand aufs Herz: So geht es doch in deiner Jugendarbeit tatsächlich auch. Darüber willst du nicht reden, weil du denkst, das sind lauter Pannen, bei uns geht es rückwärts.

Persönliche Erfahrungen mit Misserfolgen und dem Warten auf Gottes Führung

Aber dass gerade Jesus dich dorthin führt – ich erinnere mich noch an meine erste Gemeinde. Ich kam aus Stuttgart und hatte immer gedacht: Wenn es keine Mission wird, möchte ich Jugendpfarrer werden. Dann kam ich in eine kleine Schwarzwaldgemeinschaft. Da dachten wir, wir müssten richtig Dampf machen und Jugendarbeit aufbauen. Doch nach drei Monaten kam niemand mehr.

Ich ging hinunter und machte das Licht an. Das Programm war super, eigentlich war alles gut. Aber Jesus ließ mich an die Wand laufen. Er zeigte mir, dass diese Dinge ohne ihn nicht funktionieren. Ich hatte einen freien Abend und begann, im Jesajabuch zu lesen. Dort sagt Gott, dass er ihr Feind war und wieder gegen sein Volk Israel stritt – dass Gott mit uns streitet und sagt: „Ich gebe dir eine Chance.“

Ich erinnere mich, wie ich am Schreibtisch saß und sagte: „Herr Jesus, ich bin ganz leer, aber ich will jetzt mit dir warten, wie du weitermachst.“ Später, in der gleichen Stille, feierten wir Bezirksbibelstunden mit zweihundert jungen Leuten. Das war die Sache von Jesus. Da hat der Chef die Sache selbst in die Hand genommen.

Er braucht Werkzeuge, die er richtig einsetzen kann – aber das macht er doch.

Mission und Nächstenliebe in Krisengebieten

Da hinten sitzt ein Mann, der war Groschenmercedes-Direktor auf dem Balkan. Nachher ist er auch bei diesen Älteren dabei, die noch einmal rausgehen. Vor drei Jahren ist er noch einmal auf den Balkan gegangen.

Er hat mich mal mitgenommen und keine Ruhe gelassen. Er sagte: „Du musst mal runter in den vom Bürgerkrieg zerstörten Balkan.“ Und ich habe so etwas Schreckliches noch nie gesehen.

Auf dem Höhepunkt des Balkankrieges gab es in Belgrad 400 Flüchtlinge in der Stadt, und niemand hat den armen Serben Beachtung geschenkt. Jeder sagte, das seien alles Misslosowitz-Leute, und die müsse man sowieso aushungern lassen.

Da habe ich gemerkt, wie diese Leute da kaputtgehen. Es waren ein paar Frauen dabei, einige gläubige Frauen, die anfingen, mit Jesus zu handeln. Sie nannten ihre Aktion „Lebensbrot“. Das war fantastisch. Sie hatten Unterstützung aus aller Welt, und es kamen Pakete.

Gerade als wir dort waren, wurde die Roverfabrik von BMW in England aufgegeben. Es kam ein Anruf: „Könnt ihr die Werkstattkleidung gebrauchen? Überall ist BMW drauf. Alle Kleidung können wir gebrauchen, wir haben einen ganzen Container.“ Diese Kleidung haben sie dann verteilt – an die Flüchtlinge.

Die zentrale Botschaft des Evangeliums inmitten von Not

Aber was mir am meisten Eindruck gemacht hat, war, als die großen Verteilungen in Kirchen stattfanden. Dort waren die Päckchen schon aufgebaut – die Lebensmittel, die Nudeln und all die Dinge, die die Menschen bekamen.

Da stand eine schlichte Hausfrau und sagte: „Ihr habt es unheimlich schwer. Keiner kann euch helfen mit dem, was ihr durchgemacht habt. Ihr habt euer Haus verloren, seid vertrieben aus eurer Heimat. Ihr wisst nicht, wohin. Und jetzt ist es Winter, es ist kalt. Niemand kann eure Sorgen abnehmen, niemand kann euch helfen. Aber Jesus – dem müsst ihr eure Sorgen sagen.“

Bevor wir euch die Pakete verteilen, müsst ihr das wissen: Wenn euer Leben nicht in die Hand von Jesus kommt, ist alles vergebens, was er tut. Das muss die Mitte eures Lebens sein.

Die Herausforderungen und Erschöpfung in der Missionsarbeit

Mir war das für unsere Missionsarbeit nicht so wichtig. Wenn die ganzen Missionare, die draußen sind, ehrlich reden, sagen sie: „Wir können gar nicht nach Hause schreiben, wie oft wir am Ende sind.“ Sie sagen: „Ich mache nicht mehr weiter. Es ist so schwierig mit der Sprache, mit den Missverständnissen und mit den bösen Verdächtigungen.“

Dann kommen wir nicht an, und wir werden als Fremde nicht geliebt. Es gibt so viele Schwierigkeiten. Denk daran, dass nur Jesus uns den Sinn gibt. Ohne ihn sind wir nichts. Ihr könnt nichts tun ohne ihn. Das gilt auch für unsere Arbeit daheim.

Früher haben wir schon ein Lied gesungen, vielleicht singt ihr es noch: „Ohne dich, wo käme Kraft und Mut mir her? Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer meine Last? Ohne dich zerstieben in mir im Nu Glaube, Hoffnung, Liebe, alles.“ Herr, bist du da, hat alles überhaupt keinen Wert.

Wahre Größe im Leben durch Jesus

Und deshalb kann man sich im Leben Ziele setzen, wie man will. Man kann sagen: Es ist toll, reich zu werden, Ehre zu haben oder eine gute Position zu bekommen. Manche sagen das so. Ich traf einmal einen Vater, der sagte: „Meine Tochter muss Weltmeisterin im Schlittschuhlaufen werden.“

Er hatte seine Tochter nach einer berühmten Weltmeisterin im Schlittschuhlauf benannt und meinte, damit könnte er einmal über das prominente Zeugnis von Jesus sprechen. So ein Quatsch! Ich will in der Welt Ehre gewinnen, um Jesus ehren zu können.

Du kannst Jesus nur ehren, wenn er in deinem Leben ganz oben steht – auch wenn es dabei drunter und drüber geht. Ich mache viel falsch, ich bin ein schwacher Mensch mit allen Mängeln und Fehlern. So wie es ganz offen im Neuen Testament von den Jüngern Jesu erzählt wird, die ganz schwache Leute waren.

Aber Jesus hat sie gerufen und gesagt: Ohne mich klappt nichts, läuft nichts. Und mit Jesus läuft ungeheuer viel. Das ist der Grund, warum man sagen kann: Wo auch immer du bist, dein Leben hat ganz wunderbare Chancen.

Es geht nicht um Geld, nicht um Einfluss oder Reichtum. Es geht gar nicht um Großes in den Augen der Welt. Aber was in den Augen Gottes groß und bedeutsam ist, das ist das Wichtigste, was wir brauchen.

Die Herausforderung und Ermutigung durch Jesus’ Wort

Also, wir hatten zuerst ein ungeheures Wort. Dann haben wir von einem verletzenden Wort gesprochen, bei dem Jesus seine eigenen, treuesten Leute ganz bewusst verletzen will. Er sagt: „Es läuft nichts ohne mich.“ Und genau so ist es in deiner Gemeinde.

Wenn wir Jesus wirklich so suchen, dass er der Chef unseres Lebens ist, dann ringen wir: „Herr Jesus, jetzt musst du auch durch die Andacht, die ich halte, sprechen. Deine Worte müssen da sein, die du mir in den Mund legst, sonst hat es keinen Wert.“ Beim Besuch sagen wir: „Du musst reden, sonst hat alles keinen Sinn. Du musst in meinem Leben die Steuer übernehmen. Ich will nichts Eigenes mehr.“

Da sind wir beim Nächsten, einem mutmachenden Wort. Ein mutmachendes Wort.

Die Bedeutung von Taten im Glauben

Wenn jetzt ein Kritiker kommt, sagt er oft: „Jetzt reicht es, jetzt habe ich genug von Jesus und all diesen dogmatischen Dingen gehört. Es geht doch gar nicht so sehr um fromme Worte. Ich bin ein Mensch der Taten.“

Und dann wollen wir über Taten sprechen, ohne das ganze fromme Zeug. Hauptsache ist doch, dass ein guter Mensch gute Taten vollbringt. Also gut, wir wollen über gute Taten reden und darüber, was wir tun.

Wer sich heute ein wenig im Dienst in der Dritten Welt auskennt, dem vergeht schnell die Lust. Oft sind wir zusammen mit Vertretern unserer christlichen Fachkräfte unterwegs. Dabei sind wir auch mit Organisationen wie UNICEF, Ärzte ohne Grenzen und anderen zusammen.

Man muss wissen: Wenn es um Hilfe in der Welt geht, herrscht heute eine große Ernüchterung. Alle sagen, dass das, was bisher getan wurde, nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein war. Es gibt sogar Stimmen, die behaupten, dass wir mit all der Hilfe mehr Schaden als Nutzen angerichtet haben.

Zum Beispiel haben Lebensmittellieferungen die einheimische Landwirtschaft zerstört. Korruption wurde gefördert, und ungerechte Strukturen blieben bestehen. Wer weiß heute noch im Bürgerkrieg in Somalia, wer die richtigen Leute sind, die man fördern sollte? Kann es dort überhaupt so etwas wie Demokratie geben?

Das ist die ganze Ernüchterung. Jetzt sagen sie: „Macht mal Taten!“ Aber welche Taten denn? Was genau wollte er tun?

Die Grenzen menschlicher Hilfe und die Kraft der Veränderung durch Jesus

Und da sagt er, es hat doch gar keinen Wert, und alle sind gescheitert – die ganzen riesigen, teuren Aktionen der Weltgesundheitsorganisation zur Aidsprävention. Denn die Leute gehen weiterhin den alten Wegen des Ahnenglaubens nach.

Wenn unsere Mitarbeiter alles aufschreiben und dann ihren Frust richtig rauslassen, sagen sie: Es hat doch gar keinen Wert. Da ist jetzt der Doktor Kugler wieder zurückgekommen. Er hat drei Jahre lang versucht, Aidsprävention in Gemeinden zu machen. Seine Erfahrung: „Nein, die Hurerei macht alles kaputt!“ Schon in der Jugend fängt das an. Sie infizieren sich, obwohl sie im Kopf genau wissen, wie sie es vermeiden könnten. Aber sie wollen die höchste Lust, und dann ist alles umsonst.

Es hat doch alles gar keinen Wert mit den Taten. Was wollen wir denn noch tun? Wie können wir überhaupt noch etwas tun in der Entwicklungshilfe?

Wir haben mit unserem Werkhilfe für Brüder ein ganz tolles Lehrkrankenhaus in Niankunde im äußersten Osten des Kongos aufgebaut. Das war ein Musterkrankenhaus. Die Bundesregierung hat die gesamten Mittel zur Verfügung gestellt, damals waren das schon viele Millionen D-Mark.

Dann kamen die schrecklichen Bürgerkriege. Das ganze Krankenhaus wurde bis zum Letzten verwüstet. Wenn sie es wenigstens noch geklaut hätten, um es einzusetzen – aber nein, es wurde nur kaputtgeschlagen, damit den Leuten dort nicht mehr geholfen werden kann. Man sieht den ganzen Irrsinn.

Mit Mühe haben wir Leute rausgeschickt, die alles wieder aufgebaut haben. Doch wenn Staaten so handeln, rutscht Afrika jedes Jahr tiefer in den Abgrund – trotz aller Hilfe.

Wo willst du denn da noch etwas tun? Was kann ich überhaupt tun? Was sollte noch bleiben, und was sollte noch Wert haben?

Die größte Tat: Veränderung des Menschen durch Jesus

Und das ist erstaunlich: Die größte Tat, die du vollbringen kannst, ist, dass ein Mensch durch Jesus ein neuer Mensch wird. Es ist die größte Revolution, wenn er von Korruption frei wird, nicht mehr stiehlt, nicht mehr lügt und ein guter Nachbar sowie ein treuer, verlässlicher Familienvater wird.

Die einzige Kraft, die eine Veränderung im Herzen des Menschen bewirken kann, ist Jesus und sein Evangelium. Neue soziale Verhältnisse können nur entstehen, wenn Jesus das Leben der Menschen verändert.

Wie kann ein Bürgerkrieg beendet werden, indem Menschen sich über Grenzen hinweg versöhnen? Genau das haben die Erweckten in Ostafrika nach dem Mau-Mau-Aufstand getan. Dieser Aufstand war eine furchtbare Auseinandersetzung, bei der zehn Christen ums Leben kamen.

Einmal haben die bibeltreuen Jesusanhänger diese schreckliche Mordserei des Krieges beendet. Man kann viele Beispiele dafür nennen. Das ist wirklich interessant: Solche Taten kann nur Jesus bewirken.

Beispiele großer Missionare und ihr Einsatz für Jesus

Da gab es Leute wie einen Missionar, der eigentlich ein wenig frustriert war. Er wollte nach China gehen. Übrigens wollten alle prominenten Missionare zuerst ganz woanders hingehen, als sie später von Jesus gesandt wurden.

Ein Beispiel ist der bekannte Livingstone, der größte Afrikapionier. Es gab keinen anderen, der dem Elend der Sklaverei so ein Ende gesetzt hat wie er. Mit seinem ganzen Lebenseinsatz war er ein brennender Verfechter des Evangeliums. In Afrika ist durch ihn eine bedeutende Tat geschehen. Man muss das wirklich einmal betrachten.

Es waren Tübinger, zum Beispiel aus Derendingen bei Tübingen, ein Bauernjunge, der erste Missionar in Ostafrika: Ludwig Krapf. Er war viele Jahre in Afrika, hat Schreckliches erlebt: seine Frau starb bei der Geburt, seine Kinder sind gestorben. Heute steht am Alten Hafen von Mombasa, wo die meisten Touristen vorbeikommen, ein großes Denkmal für Ludwig Krapf.

Er hat in all den Jahren keinen einzigen Menschen zu Jesus geführt. Es sah eigentlich aus wie ein gescheitertes Unternehmen. Doch heute gibt es in Kenia kein Kind in der Volksschule, egal in welchem Dorf, das den Namen Ludwig Krapf nicht kennt. Denn er hat für Kenia und die Suaheli-Sprache Unglaubliches geleistet. Er war ein Mann Jesu.

In Korntal ist er auf den Knien gestorben. Wisst ihr, was seine Herzenseinstellung war? Er betete: „Herr Jesus, brauche mich auch in den praktischen Dingen. Gebrauche mich.“ Er unterschied nicht zwischen Geistlichem und Praktischem, aber alles musste durch Jesus hindurch gesehen werden. Sonst hätte es überhaupt keinen Wert.

Die Überwindung von Grausamkeit durch das Evangelium

Taten tun! Wenn man heute sieht, wie es in der Dritten Welt große christliche Kirchen gibt – oft mit vielen Millionen Menschen, zum Beispiel auf Sumatra –, dann erinnert man sich daran, dass dort früher Kopfjäger lebten. Das war etwas Furchtbares: Die Kopfjäger mordeten Menschen, schnitten ihnen die Köpfe ab, legten sie in die Sonne, dörrten sie und trugen sie dann als den größten Ehrenschmuck an ihrem Gürtel. „Ich habe schon viele getötet“, war ihr Stolz.

Wie konnte jemand dieses schreckliche Übel bei den Dayaks, der Kopfjägerei, stoppen? Es war Ludwig Nommensen. Er war der Sohn eines Schleusenwärters aus dem Nordstrandischen Moor. Als Kind hatte er einen Unfall: Ein Fuhrwagen fuhr über seine Beine, und der Arzt sagte, er könne nie mehr laufen. Doch Ludwig betete: „Herr Jesus, wenn du mich noch brauchst, ich bin bereit.“ So ging er, Ludwig Nommensen, in die feindliche Welt auf Sumatra.

Der Zauberer wollte ihn vergiften, doch das gelang nicht. Das Essen war nicht ganz fertig gegessen, und der Hund, der davon fraß, starb. Ludwig Nommensen war ein ganz schlichter Christ. Die Dayaks machten ihn zum Götzenfest. Zehntausend Bataks gerieten in Ekstase und rannten mit ihren Speeren herum, riefen: „Der weiße Mann muss sterben, der weiße Mann muss sterben!“

Doch dann sprang Nommensen vor die Zehntausenden und sagte: „Das ist nicht die Stimme Gottes, das ist die Stimme Satans. Ich bin gekommen, euch von der Liebe Jesu zu erzählen.“ Der Durchbruch war geschehen. Wer kann so etwas tun außer Jesus durch schwache Menschen?

Zeugnis von Mitarbeitenden in der Mission

Wir hatten eine Mitarbeiterin, eine Krankenschwester aus dem Hohenloschen. Nein, sie ist jetzt im Hohenloschen verheiratet. Sie war eine der Ersten, die hinausging, damals, als viele Boat People mit ihren Familien aus Vietnam geflohen sind und dort aufgenommen wurden.

Es wurden riesige Flüchtlingslager auf den Philippinen gebaut, in denen zehntausend Menschen lebten. Das waren Vietnamesen, Laoten, Kambodschaner und weitere Nationalitäten. Unsere Erna, eine erfahrene Krankenschwester, sagte: "Mit der Situation bin ich absolut überfordert. Da müsste ich Psychologin sein, um die tiefen Verletzungen und die schrecklichen Ängste zu verstehen, die die Leute durchgemacht haben – auf dem offenen Meer, dem Ertrinken nahe, Kinder verloren und die schrecklichen Verhältnisse."

Sie fügte hinzu: "Ich kann das alles nicht. Ich bin immer wieder am Ende und sage: Ich fahre heim, ich kann es nicht mehr. Dann weiß ich aber nur eins, und das kam im Lied 'Stark ist meines Jesu Hand': Er wird mich ewig fassen, hat zu viel an mich gewandt, um mich wieder loszulassen. Mein Erbarmer lässt mich nicht – das ist meine Zuversicht."

Erna wusste: "Ich weiß, dass Jesus mich an diesem Platz hingestellt hat, und darum will ich dort bleiben. Das ist meine Aufgabe, und es ist so wichtig, dass ich hier ihm diene."

Die Rolle unbekannter Menschen in der Missionsgeschichte

Ich würde so gerne jetzt mit dir sprechen, denn unsere Zeit läuft ab. Ich möchte mit dir die gesamte Missionsgeschichte durchgehen. Dabei gab es nie einen Helden, niemals. Es waren immer unbekannte, namenlose Menschen.

Die größte evangelische Kirche in ganz Kenia wurde um die Jahrhundertwende von einem Mann namens Scott gegründet. Er lebte nur 14 Monate in Kenia und legte in dieser kurzen Zeit fast 4000 Kilometer zurück, fast gerannt, weil er wusste, dass seine Zeit begrenzt war.

Dann ist er gestorben. Die ersten 15 Menschen, die mit ihm arbeiteten, sind ebenfalls alle gestorben. Sie sahen nie Frucht ihres Wirkens. Doch heute ist diese Kirche die größte evangelikal bekennende Jesuskirche in Kenia. Das zeigt, wie Jesus immer durch sein Kreuz hindurch wirkt.

Natürlich geht es dabei nicht um Menschenstolz.

Die richtige Haltung zur Berufung und Lebensaufgabe

Und jetzt, damit wir das Thema richtig verstehen, warum er das so formuliert hat: Hoffentlich sucht ihr in eurem Leben nie mehr nach Geringem, sondern nur noch nach dem Herrn Jesus.

Es geht darum, zu fragen: Wo brauchst du mich? Ob ich Mutter in einer Familie bin, ob ich hier in einem Büro arbeite, ob ich in der Kirchengemeinde mitarbeite oder dort – es soll immer darum gehen, dass du mich brauchst.

Ob ich hier in einem Dienst tätig bin oder hinausgehe, es soll nur etwas für deine Sache und für dein Reich herauskommen.

Das ist ein mutmachendes Wort – ein ganz wunderbar ermutigendes Wort.

Junge Missionare und die Anfänge großer Missionsbewegungen

Vielleicht noch ein Beispiel: Da gab es Katholiken und Evangelikale. Aber in Russland machte der Patriarch ihm bald Schwierigkeiten. Daraufhin ging er zwei Jahre in die Stille. Es war Johannes Gossner.

Schließlich war er in Berlin in einer Bethlehemskapelle, einer Kirche der tschechischen Flüchtlinge, der böhmischen Brüder, Pastor. Eines Tages kam jemand aus der Gemeinde zu ihm und sagte: „Herr Pastor, Sie haben mal in der Predigt gesagt, ihr jungen Leute sollt in die Mission gehen. Wir wollten in die Mission gehen und sind zur Berliner Missionsgesellschaft gegangen. Die Berliner Mission war auch eine schöne Gründung von Pastor Jennecke. Aber sie sagten, wir nehmen nur noch Leute mit Abitur. Und wir sind Handwerker.“

Da war Herr Johannes Gossner so traurig. Er dachte: Das kann doch nicht wahr sein, wo doch gerade solche Praktiker gebraucht werden. Dann hat er neben seinem Pfarramt eine Bibelschule gegründet und 141 junge Leute ausgesandt.

Die ersten sind nach Kalkutta gegangen und hatten den Auftrag, nach Burma zu den Karen-Stämmen zu gehen. Das ist heute ein ganz evangelikaler Stamm geworden. Aber damals war es alles Heidentum.

Die jungen Leute waren ganz wach und aufmerksam. Vom Gasthof, wo sie wohnten, schauten sie hinaus und sagten: „Das sind Kanalarbeiter, die schaffen im Graben. Das sind keine Inder, die haben ganz dunkle Haut, sie haben Schlitzaugen. Was ist das?“ Sie sprachen mit ihnen. Die Leute sagten: „Wir kommen von den Bergen.“ Die jungen Leute fragten: „Was macht ihr?“ – „Wir bringen die Botschaft von Jesus.“ Die Bergbewohner antworteten: „Da kommt doch unsere Taufe. Bei uns regiert der Teufel und die schwarze Magie. Bei uns herrscht Blutrache und Grausamkeit. Bringt doch uns das Evangelium!“

Die jungen Leute waren offen und nicht verdreht durch eine lange Ausbildung. Das kann auch eine Gefahr sein. Sie hörten, was Jesus will, und gingen dann hin.

Es war ein schwerer Kampf, manche sind ums Leben gekommen. Der Teufel lässt sich seine Beute nicht leicht aus der Hand reißen.

So entstand eine der schönsten Missionskirchen bei dem Stamm der Kohls. Sie waren ein Outcast für die Inder, die sie nicht ernst nahmen, weil sie Bergstämme waren. Aber eine der schönsten Missionsgemeinden entstand, weil Jesus es wollte und gemacht hat.

Mut und Zuversicht in der Nachfolge Jesu

Mensch – ein mutmachendes Wort: Mit Jesus gehen die Türen auf!

Mit Jesus wirst du manchmal Frustration erleben. Doch du wirst merken, dass er dich nicht im Stich lässt. Er führt dich weiter, auch in all deinen Lebenskrisen.

Ohne mich könnte er nichts tun, aber mit mir kann er viel bewirken.

Die Verlässlichkeit von Gottes Führung in der Missionsgeschichte

Und noch ein kurzes letztes Wort: Es ist ein bestätigtes Wort, ein bestätigtes Wort.

Die ganze Geschichte der Mission, wo man auch hinsieht, war immer dieses große Wunder, dass Menschen es gewagt haben und dann erlebt haben, wie Jesus sie führt.

In unserem Bibelkreis hatten wir einst, als ich noch in der Gemeinde war, die Apostelgeschichte gelesen. Dabei hat es uns immer wieder umgehauen. Wir wollten eigentlich herausfinden, wie sie missioniert haben, welche Methoden sie angewandt haben und wie es möglich war, dass die Urchristengemeinde damals so schnell gewachsen ist.

Wir wollten immer die Methode entdecken, den Trick herausfinden, wie sie das gemacht haben. Doch da stand immer: „Unter Herrn Tat hinzu, unter Herrn Bärte das Wort.“ Und: „Der Herr segnete die Gemeinde.“ Das ist die Apostelgeschichte – das Wirken Gottes mit ganz schwachen Leuten. Mit ganz schwachen Leuten. Das ist seine Ehre, sein Stolz.

Das Beispiel William Careys als Inspiration für den Glauben

Eine letzte Geschichte, die vielleicht am besten die Anfänge der Missionsbewegung illustriert, handelt von einem der größten Missionare des achtzehnten Jahrhunderts. Zu dieser Zeit war die Mission noch wenig bekannt, weil die Christen zuvor nicht verstanden hatten, wie wichtig sie ist, obwohl die Bibel dies deutlich zeigt. Man konnte das Wesentliche kaum übersehen.

Dieser Missionar war der Schuhmacher William Carey. Er hatte eine Schuhmacherwerkstatt in England und malte dort eine große Weltkarte. Während er an seinem Schuh arbeitete, überlegte er immer wieder: „Dorthin müssen wir eigentlich gehen.“ Schließlich machte er sich auf den Weg in die Welt.

William Carey lernte 30 asiatische Sprachen und übersetzte die Bibel in unzählige Sprachen. Das war eine sehr schwierige Aufgabe. Als er in Indien ankam, stieß er auf Widerstand. Die ostindische Gesellschaft wollte keine Missionare, und die Kolonialmächte kämpften stets gegen die Mission. Sie förderten sie nie. Damals wurde den Kolonialmächten noch sehr skeptisch begegnet.

Carey konnte nur in Serampore bleiben, einer dänischen Provinz. Dort wurde eine Zelle des Reiches Gottes gegründet. William Carey wurde ein bedeutender Mann, schrieb unzählige Grammatikbücher und war bei einem Empfang des englischen Generalgouverneurs von Indien eingeladen.

An der Tafel traf er einen hochdekorierten englischen General. Dieser kam zu ihm und sagte: „Herr Doktor Carey, ich habe gehört, Sie waren Schuhmacher.“ Carey antwortete: „Nein, nein, ich war Schuhflicker, das ist viel, viel weniger.“

Auf seinem Sterbebett sagten die Leute, er habe doch unheimlich viel bewirkt. Carey antwortete: „Ich bin ein armer Wurm, aber ich rede von meinem Heiland, Jesus.“ Das sei das Wichtigste im Leben.

Der Aufruf zu großem Glauben und Vertrauen auf Gott

Wenn wir die Jugendmissionskonferenz hier abhalten, soll das bei jedem das Herz durchdringen: Ohne Jesus ist nichts mehr mein ganzes Leben, aber mit ihm ist es erfüllt.

William Carey, ein Baptist, sagte einmal: Er sei ein unverbesserlicher Phantast. Interessanterweise unterstützte nicht einmal die Baptistenkirche ihn. Die Leute verspotteten ihn, denn Missionsleute waren oft Außenseiter. Dennoch sagte Carey: „Unternimm große Dinge für Gott, erwarte große Dinge von Gott.“

Natürlich wollen wir Großes erwarten, aber immer das, was in den Augen von Jesus groß ist.

Wir wollen jetzt noch beten und bitten: Gebrauche uns auch dort, wo wir sind. Ohne deine Führung läuft nichts, und ohne dich können wir nichts tun.

Danke, dass du das versprochen hast und dass dein Wort wahr ist und nicht trügt – vom ersten bis zum letzten Satz in der Bibel.

Ganz herzlichen Dank. Amen.