Ein Zeichen der göttlichen Güte im Alltag
Und jetzt haben wir so ein wunderbares Wetter, und wir nehmen das als ein großes Zeichen der Güte Gottes, gerade weil unser Ferienwaldheim läuft. Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit so weit die Wolken geben. Wir wollen das Lied singen von der güldenen Sonne, und zwar dieses Lied, das neu in unserem Gesangbuch ist. Aber alle kennen das verbreitete Volkslied von Philipp von Zesen aus dem Jahr 1644. Und wir singen alle fünf Verse.
Ja, Herr Jesus Christus, wir können dir nur danken an diesem Morgen über so viel Schönes, Gutes und so viel Freude in der Welt, die du so wunderbar geschaffen hast. Ganz herzlichen Dank!
Aber du willst uns an diesem Morgen deine ganze Liebe bewusst machen. Deshalb bitten wir dich, dass du vor unsere Herzen trittst, damit wir erkennen, wo wir wieder gegen dich gesündigt haben, wo wir untreu waren. Du hast uns schützen und bewahren wollen, doch wir sind davon gelaufen. Wir haben so vieles eigenwillig verbockt, lieber Herr.
Du musst uns rein machen und uns die Schuld vergeben. Wir wollen es vor dir und in deiner Gegenwart bekennen und dich dann bitten, unser Leben zu segnen. Segne es mit all unseren Vorhaben, mit unseren Planungen, mit unserem Studieren und Arbeiten, aber auch mit der Freizeit und im Urlaub in diesen Tagen. Lass alles in deinem Licht und in deiner Gegenwart geschehen.
Wir wollen in der Stille füreinander weiter beten. Du bist nahe denen, die ein gebrochenes Herz haben, und du hilfst denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.
Rückblick und Ermutigung aus persönlicher Erfahrung
Armin, ich habe Norbert Seybold, den Leiter unseres Ferienwaldheims, gebeten, uns hier ein Wort zu sagen.
Wenn ich hier oben stehe, dann nicht, weil ich denke, dass ich besonders viel zu sagen hätte oder besser wäre als andere. Vielmehr möchte ich Sie einladen, heute Nachmittag in Ihrem Leben innezuhalten.
Vielleicht ist es gut, jetzt gleich Rückschau zu halten und ein Wort aus dem 103. Psalm zu bedenken: "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat." Wie ein Knoten im Taschentuch soll das sein – ein Knoten, der uns ermutigt und daran erinnert, was Gott an uns getan hat.
Oft sind wir verzagt und trauen Gott so wenig zu. Da hilft es, einmal Rückschau zu halten und darüber nachzudenken, was er getan hat.
Drei kleine Punkte möchte ich Ihnen aus meinem Leben sagen.
Gottes Geschenk des Lebens
Das erste: Lobe den Herrn, meine Seele, der dir dein Leben geschenkt hat.
Einen Tag vor meiner Geburt wurde meiner Mutter gesagt, dass sie wahrscheinlich am nächsten Tag oder in den nächsten Stunden eine Totgeburt zur Welt bringen wird. Dass es ganz anders gekommen ist, sehen Sie an mir. Ich bin wahrscheinlich die lebendigste Totgeburt, die herumläuft.
Sehen Sie, Gott hat gewollt, dass sie am Leben sind – dass ich am Leben bin. Er hat seine Hand über uns gehalten und uns als Originale geschaffen. Er hat ein Interesse an uns.
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Gottes Bewahrung im Leben
Das zweite: Lobe den Herrn, meine Seele, der dein Leben erhält bis auf diesen Tag.
Ich war bei der Bundeswehr zuständig für die Kantine eines Bataillons auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr. Diese Kantine war für zweieinhalbtausend Leute eingerichtet und vollgestopft mit allen möglichen Wertgegenständen. Zusammen mit einem anderen Kameraden schlief ich in dieser Baracke, nur wir zwei. Die Fenster waren vergittert, und wir waren die Einzigen, die einen Schlüssel hatten.
Es war Januar, bitterkalt. In der Baracke stand ein großer Ölofen. Tag und Nacht wurde auf dem Truppenübungsplatz scharf geschossen, sodass es kaum auffiel, wenn die Baracke wackelte.
Eines Nachts wachte ich plötzlich auf. Ich hatte starken Hustenreiz und versuchte, das Licht anzumachen, aber die Neonröhre flackerte nur im Schatten. Merkwürdigerweise waren auf dem weißen Fußboden plötzlich weiße Fußspuren überall dort, wo ich hintrat. Das war seltsam, denn wir sind vier Buben zu Hause, und wenn die Mutter frisch geputzt hatte, gab es immer schwarze Fußspuren. Jetzt aber waren mitten in der Nacht weiße Fußspuren zu sehen.
Ich weckte meinen Kameraden, der etwas benommen war und nicht richtig wach wurde. Gemeinsam rissen wir Fenster und Türen auf und stellten fest, dass in dieser Nacht kurz zuvor der Ölofen explodiert war. Die Zwischendecke war zerrissen, vom Ölofen war nichts mehr übrig.
Die Kühe, die Butter im großen Kühlschrank, waren über und über mit schwarzem Ruß bedeckt, trotz geschlossener Kühlschranktür. Nach menschlichem Ermessen hätten wir in dieser Nacht sterben müssen, ersticken müssen. Tagelang kam schwarzer, öliger Ruß aus uns heraus.
In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott seine Flügel über uns gebreitet? Denken Sie doch einmal nach in Ihrem Leben, wo Ihnen das Leben neu geschenkt worden ist von Gott. Wo Sie wirklich ganz handgreiflich erlebt haben, dass Gott eingreift.
Wir sagen immer noch: „Noch einmal gutgegangen“, wenn es knapp davor war, dass es gekracht hat beim Autofahren. Wir sagen: „Noch einmal Glück gehabt“, wenn die Kinder irgendwo die Treppe runtergestürzt sind und man sie schon im Blut liegen sieht – und es passiert nichts.
Gott hat ein Interesse an uns. Er hält seine Hand schützend über unser Leben.
Gottes Geschenk des neuen Lebens
Und jetzt das nächste: Lobe den Herrn, meine Seele, der neues Leben schenkt. Er hat uns ja nicht nur dieses irdische Leben gegeben und hält es, sondern er will uns weit mehr geben.
Ich lade Sie ein, einen Schritt mit mir rüber ins Gemeindehaus zu gehen, wo zurzeit das Ferienwaldheim stattfindet. Was für ein Wunder ist es, wenn es einem Kind aufgeht, dass Gott wirklich da ist und dass das keine Märchen sind!
Was für ein Wunder ist es, wenn ein Kind, das bisher vom Evangelium noch nie etwas gehört hat, plötzlich fragt: Stimmt das, dass Jesus mich auch hört, wenn ich bete? Wenn ein Kind nach Hause kommt und sagt: „Mama, vor dem Essen beten wir jetzt aber auch.“ Wenn ein Kind so weit kommt, dass es sagt: „Ohne Jesus möchte ich nicht mehr sein, er ist tatsächlich mein bester Freund.“
Das geschieht im Waldheim drüben seit vielen Jahren – auch in diesen Tagen. Ich möchte an dieser Stelle all denen danken, die im Gebet hinter uns stehen, und vor allen Dingen den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die seit Jahren hier toll mitmachen.
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Wo wir so einen Knoten im Taschentuch haben oder vielleicht im Herzen, an dem wir festhalten können und erfahren: Gott meint mich. Da hat unser Leben einen Halt.
Eine Erfahrung, die durchhalten lässt – auch in schweren Zeiten. Da hat unser Leben einen Knoten, an dem es festmachen kann in der Gewissheit: Ich bin in Gottes Hand, ganz gleich, was geschieht.
Ich wünsche Ihnen so sehr, dass Sie einen solchen Knoten finden und dass daraus Lob und Dank wird, Motivation, an Jesus zu bleiben. Sein Wort ist wahr und keine Lüge. Es hält gewiss, was es verspricht – im Tod und auch im Leben.
Dank und Ermutigung an die Mitarbeiter des Ferienwaldheims
Jetzt wollen wir doch noch wissen: Wo sind die Waldheimmitarbeiter? Alle sollen bitte aufstehen – von der Küche bis zur letzten Jugendgruppe. Schaut mal da oben, da sind sie! Herzlichen Dank an euch alle.
Lasst uns jetzt auch beten, dass in der zweiten Woche das Wunder geschieht, dass kein Unfall passiert. Das ist bei 130 Kindern, 125 in der Gruppe plus den Mitarbeitern in dem engen Raum, wirklich wichtig.
Aber es war schön. Bei dem Wetter hat alles zusammengepasst. Ich wünsche euch auch ein fröhliches Herz, Mut und viele Ideen, um den Kindern hier mitten in unserer Zementwüste schöne Ferien zu ermöglichen.
Jetzt singen wir Lied 628. Danach gibt es eine ganz große Besonderheit. Gerade eben, als ich darum gebeten habe, sie zu grüßen, habe ich eine Frau gefunden, die ich schon lange gesucht habe: Frau Doktor Cooper, die aus den arabischen Emiraten unter uns ist. Sie wird anschließend ein Wort sprechen.
Hier steht: „Meine Zeit steht in deinen Händen.“ Jetzt singen wir gemeinsam Lied 628.
Missionarische Arbeit in den Arabischen Emiraten
Ich möchte Sie nicht mit einem einfachen „Guten Morgen“ begrüßen, sondern mit „Salamalekum“, um es etwas angemessener zu machen.
Ich werde versuchen, Ihnen in wenigen Minuten kurz darzulegen, wie wir arbeiten. Sie fragen sich sicher, wie man missionarisch in einem arabischen Land tätig sein kann. Dort kann man sich nicht einfach auf die Kanzel stellen und predigen. Es gibt auch keine Gemeinden, wie man sie vielleicht kennt.
Unsere Arbeit begann vor etwa 30 Jahren als medizinisch-missionarische Arbeit. Dieses Land war vor 30 bis 40 Jahren noch relativ unterentwickelt. Dann begannen die ersten Ölbohrungen, und die Entwicklung von einer Nomadengesellschaft hin zu einer Hochtechnologie-Gesellschaft vollzog sich in sehr kurzer Zeit, nämlich etwa in 30 Jahren.
Wir arbeiten in einem Entbindungskrankenhaus, das wir selbst führen. Es begann vor 30 Jahren mit zwei Hebammen, die diese Arbeit aufnahmen. Sie bekamen vom damaligen Emir ein Stück Land zugewiesen und konnten darauf eine kleine Entbindungseinheit bauen. Diese Einheit wurde nach und nach erweitert.
Heute haben wir ein kleines Entbindungskrankenhaus mit etwa 20 Betten und führen jährlich zwischen 600 und 700 Entbindungen durch. Aus medizinischer Sicht sind wir in dem Land eigentlich nicht mehr notwendig. Die medizinische Versorgung ist inzwischen so weit entwickelt, dass sie alle Möglichkeiten haben, die wir auch in Deutschland kennen.
Wir möchten dennoch bleiben, weil wir in unseren eigenen vier Wänden, wie man es so sagen kann, mehr oder weniger tun und lassen können, was wir möchten. Das bedeutet, wir können die Frauen ansprechen und sie auch auf den Glauben ansprechen. Wir können sie in ihren Häusern besuchen. Das ist die einzige Möglichkeit, wie man diese Menschen erreichen kann.
Unsere Situation ist derzeit so, dass die Regierung uns vor zwei Jahren ein Ultimatum gestellt hat: Entweder wir werden ein richtiges Krankenhaus, oder wir müssen das Land verlassen. Man muss wissen, dass das Krankenhaus, das vor 30 Jahren gebaut wurde, baulich nicht mehr dem heutigen Standard entspricht. Auch die Einrichtung und die personelle Besetzung sind nicht mehr zeitgemäß.
Vor zwei Jahren fiel dann die Entscheidung – ich war damals noch nicht vor Ort, ich kam einige Monate später –, dass wir im Einvernehmen mit Gott und den Verantwortlichen bleiben wollen und das Bauprojekt in Angriff nehmen. Wir stehen jetzt kurz davor, ein neues Krankenhaus zu bauen, um im Land bleiben zu können.
Das ist praktisch unsere einzige Möglichkeit, das christliche Zeugnis in dem Land präsent zu halten. Das Problem ist, wie Sie sich vorstellen können, dass es schwierig ist, ein Krankenhaus zu bauen. Dafür braucht man eine Menge Geld und viel Personal, um das Krankenhaus führen zu können.
Damit habe ich Ihnen auch gleichzeitig unsere Gebetsanliegen genannt: Wir brauchen mindestens fünf Hebammen und fünf Krankenschwestern. Es ist kein Problem, wenn sie kein Arabisch sprechen, das lernen sie vor Ort. Wenn Sie dafür beten könnten, dass sich fünf Hebammen und fünf Krankenschwestern finden, wäre das großartig.
Außerdem benötigen wir eine weitere Ärztin. Im Moment bin ich die einzige Ärztin. Es wäre schön, wenn wir zu zweit wären, denn dann ließen sich manche Aufgaben besser bewältigen.
Ich werde am 1. September zurückfliegen. Unsere Situation ist jetzt so, dass trotz des Ablaufs des zweijährigen Ultimatums Ende dieses Jahres mit dem Bau noch nicht begonnen wurde. Die Pläne liegen vor, wir haben die Baugenehmigung, aber wir haben noch nicht angefangen.
Der Grund dafür ist, dass wir uns vorgestellt haben, erst mit einem gewissen Maß an Finanzmitteln zu beginnen. Dieses Ziel ist noch nicht ganz erreicht, aber wir hoffen, dass wir vor Ablauf dieses Jahres mit dem Bau starten können.
Wenn ich hier schon die Gelegenheit habe, ganz offen zu sprechen, möchte ich Sie wirklich bitten, im Gebet hinter uns zu stehen – für Personal, für die Finanzen und für weitere Gelegenheiten, diese Menschen auf unserem eigenen Grund und in unserem eigenen Krankenhaus zu erreichen.
Denn die Menschen sind nach einer Entbindung oder in Krankheit viel offener und lassen sich besser erreichen.
Vielen Dank.
Gemeinschaftliche Unterstützung und Lobpreis
Ich finde es so schön bei Ihnen, dass Ihre Liebe zur Gemeinde Gottes nicht aufhört. Am Olgaeck oder Trump Schock, sondern weltweit tragen Sie die Sache Gottes mit. Auch heute wollen wir unsere Opfer für diese wichtige Arbeit geben.
Es ist großartig, dass eine Mitarbeiterin da ist, die ihren Lebensauftrag sieht. Sie möchte nicht hier als Ärztin eine Existenz aufbauen, sondern traurig und in einem glutheißen Land den Menschen dienen und die Liebe Jesu bezeugen.
Wir freuen uns, dass wir Teilhaber an dieser herrlichen Sache Gottes sind, bei der er die Türen öffnet, damit Menschen begreifen und verstehen.
Nun singen wir das schöne Lied von Gellert. Gellert hat ja schöne Lieder gedichtet, zum Beispiel Lied 506. Singen wir „Wie groß ist des Allmächtigen Güte“. Gellert war ein großer Geistesmensch, ein Denker in einer Zeit des Unglaubens. Dieses Lied war lange verschüttet, ist aber jetzt in unserem Gesangbuch enthalten.
Wenn ich „O Schöpfer, deine Macht, die Weisheit deiner Wege“ singe, dann ist das Lied 506. Wir singen die Strophen 1 bis 4 in der Freude an der herrlichen Welt, in der Gott uns heute diesen Tag und das Leben schenkt.
Lied 506, Strophen 1 bis 4: Wir sollen danken, loben und preisen. Weniger klagen und jammern.
Josia – Ein König auf dem Weg der Erneuerung
Jetzt lese ich weiter in der Geschichte von Josia, im zweiten Buch der Könige, Kapitel 22, Vers 2. Wir waren letztes Mal auf Seite 412 im Alten Testament in den Bibeln, die ausliegen.
Im zweiten Buch der Könige, Kapitel 22, Vers 2, steht: Josia tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte auf dem ganzen Weg seines Vaters David. Er wich weder nach rechts noch nach links ab.
Im 18. Jahr des Königs sandte Josia den Schreiber Schaphan, den Sohn Asalias, mit Schulamt in das Haus des Herrn. Er sprach zu dem Hohepriester Hilkea, dass er alles Geld abgeben solle, das zum Haus des Herrn gebracht wurde und von den Hütern an der Schwelle vom Volk gesammelt worden war. Dieses Geld sollte man den Werkmeistern geben, die im Haus des Herrn bestellt waren.
Sie sollten es den Arbeitern am Haus des Herrn geben, damit sie ausbessern, was baufällig war am Haus. Dazu gehörten Zimmerleute, Bauleute und Maurer sowie diejenigen, die Holz und gehauene Steine kaufen sollten, um das Haus auszubessern.
Doch sie brauchten keine Rechnung über das Geld zu legen, das ihnen gegeben wurde. Stattdessen sollten sie auf Treu und Glauben handeln.
Der Priester Hilkea sprach zu dem Schreiber Schaphan: „Ich habe dieses Gesetzbuch im Haus des Herrn gefunden.“ Hilkea gab das Buch Schaphan, und Schaphan ließ es dem König vorlesen.
Schaphan kam zum König und berichtete: „Deine Knechte haben das Geld, das im Haus des Herrn gesammelt wurde, ausgeschüttet und den Werkmeistern gegeben, die im Haus des Herrn bestellt sind.“
Dann sagte Schaphan dem König: „Der Priester Hilkea gab mir ein Buch.“ Schaphan ließ es dem König vorlesen.
Als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriss er seine Kleider.
Der König befahl daraufhin dem Priester Hilkea, Schaphan, Asarja, dem Schreiber, und Achikam, dem Kämmerer des Königs: „Geht hin und befragt den Herrn für mich, für das Volk und für ganz Juda über die Worte dieses Buches, das gefunden wurde. Denn groß ist der Zorn des Herrn, der über uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht auf dieses Buch gehört und nicht alles getan haben, was darin geschrieben steht.“
Daraufhin gingen der Priester Hilkea, Achikam, Schaphan und Asarja zu der Prophetin Hulda, der Frau Schalls, des Sohnes Stick, des Sohnes des Hasses, des Hüters der Kleider. Sie wohnte in Jerusalem im zweiten Bezirk der Stadt.
Die Bibel berichtet korrekt und historisch genau, deshalb sind die Angaben immer enthalten. Sie redeten mit ihr.
Sie aber sprach zu ihnen: „So spricht der Herr, der Gott Israels, zu dem Mann, der euch zu mir gesandt hat: So spricht der Herr: Ich will Unheil über diese Städte und ihre Einwohner bringen, alle Worte des Buches, das der König von Juda hat lesen lassen. Weil sie mich verlassen und anderen Göttern geopfert haben, um mich zu reizen mit den Werken ihrer Hände, darum wird mein Grimm gegen diese Städte entbrennen und nicht ausgelöscht werden.“
„Aber dem König von Juda, der euch gesandt hat, den Herrn zu befragen, sollt ihr sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Was die Worte angeht, die ihr gehört habt, so ist es, weil du im Herzen betroffen bist und dich demütigst vor dem Herrn, als du hörtest, was ich gegen diese Städte und ihre Einwohner gesagt habe, dass sie zum Entsetzen und zum Fluch werden sollen.“
„Und weil du deine Kleider zerrissen hast und vor mir geweint hast, so habe ich es auch erhört“, spricht der Herr. „Darum will ich dich zu deinen Vätern versammeln, damit du mit Frieden in dein Grab kommst und deine Augen nicht sehen all das Unheil, das ich über diese Städte bringen will.“
Die Gefahr der Verführung im Gottesdienst
Das hält bis heute an – unheimlich und gruselig. Und sie sagten es dem König erneut. Für das Volk Israel gibt es auf der ganzen Welt keinen Ort, der so heilig ist wie dieser.
Wieder der Tempelberg. Und ausgerechnet an dieser heiligen Stätte, wo die Ehre Gottes wohnt, haben die Kinder Israels es fertiggebracht, die schlimmsten Götzenaltäre zu errichten. Man fragt sich: Wie ist das möglich? Wie kann man Gottes Ehre mit Füßen treten?
Denken Sie nicht, dass das nur damals so war. Heute ist es genauso. Die schlimmsten Lästerungen gegen Gott findet man in seinem eigenen Volk, an den Orten, wo seine Ehre wohnt. Die Verheerung des Heiligtums ist kaum zu überbieten.
Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als dort, wo Menschen leben, die eigentlich glauben, Gott zu dienen, finsteren Götzenkult zu finden – und die Leute merken es nicht einmal. Götzenkult bedeutet, dass Altäre für assyrische Gestirngottheiten aufgestellt werden. Es wird das Symbol des kanonischen Moto „Good Sex“ aufgerichtet.
All dies findet Eingang, und die Menschen haben keine Ahnung mehr, was Gott wirklich will. So kann Gottes Heiligtum, seine Gemeinde, entweiht werden.
Warum? Warum ist das eine schleichende Gefahr für alle, die Gott dienen und den ewigen Gott verehren? Weil sie gleichzeitig das mit aufreizenden Lebensfreuden verbinden und dabei gar nicht merken, dass das Entscheidende fehlt: Es ist kein Gottesdienst mehr.
Sie dienen sich selbst. Sie erbauen sich selbst. Sie tun das, was ihnen Spaß macht, sie haben Freude daran und sind sogar im Rausch begeistert.
Es gibt kein besseres Kennzeichen, an dem man erkennen kann, wo die Ehre Gottes mit Füßen getreten wird, als an dieser Haltung.
Die Bedeutung des Wortes Gottes in der Gemeinde
Welche Bedeutung hat das Wort Gottes in der Gemeinde? Gott hat sich an sein Wort gebunden. Alles, was Gott uns offenbart, steht in seinem Wort. Damals wurde das Wort Gottes oft einfach vergessen. Es wurde zwar noch erwähnt, doch im Grunde war es vergessen.
Welche Bedeutung hat das Wort Gottes in ihrem Glaubensleben? Heute gibt es viele Christen, die mit Mitgefühl, Begeisterung und Hingabe dabei sind, oft begleitet von Musik und vielem mehr. Doch wo ist das Wort Gottes, das das Gewissen trifft? Das Wort, das das Leben trennt und scheidet, weil es das Böse ans Licht bringt?
Damals gab es auch Propheten, die klar und deutlich sprachen. Sie warnten, wenn die Könige und das Volk sich in falschem Bewusstsein wähnten. Sie sagten: Gott wird Unheil über Juda bringen. Jeder, der das hörte, sollte aufmerksam sein – Gott wird Jerusalem auslöschen, wie man eine Schüssel auswäscht. Doch die Menschen lachten sie aus. Diese Propheten galten als Querköpfe.
Der König Manasse scheute nicht davor zurück, die unbequemen Mahner umzubringen. Mord und Totschlag herrschten, denn es gab keine Toleranz für die Wahrheit des Wortes Gottes. In der Freizügigkeit Jerusalems und der Verkehrung des Gottesdienstes hatte das träge Volk sich mit der Gottlosigkeit abgefunden.
Der Mut eines Einzelnen – Josia als Vorbild
Und jetzt möchte ich etwas anderes sagen: Ein Einzelner erhebt sich – ein Einzelner. Wir fragen oft: Was kann man schon als Einzelner tun? Vielleicht war es sein Glück, vielleicht auch König – aber es liegt nicht an den äußeren Umständen. Könige sind oft mehr an den Volkswillen gebunden als andere Menschen. Sie tun oft nur das, was der Wähler will. Man sagt, sie können auch nichts durchsetzen.
Doch da war ein einzelner Mensch, am letzten Sonntag, dessen Mutter ihn geprägt hat – ein achtjähriges Kind namens Josia. Danke nochmals, Saibold, dass du etwas über die Kinder gesagt hast. Verachtet nicht den Glauben der Kinder! Wir Erwachsenen, Grübler und Denker, sollten oft wieder von den Kindern lernen. Jesus hat uns Kinder als Vorbild des Glaubens hingestellt: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr das Reich Gottes nicht erfassen.“
In seiner frühesten Kindheit hat dieser Josia Gott gesucht. Das ist eine ganz wichtige Arbeit, die wir an Kindern tun. Viele Grüße an Aldi, der drüben sitzt und die Übertragung mit den Kindern macht. Ob Väter oder Mütter – was ihr den Kindern in ihrer frühesten Kindheit von der Wahrheit und Treue Gottes sagt, ist so bedeutsam für ihre Entwicklung. Es ist wichtiger als jedes Taschengeld, als alle Kleider, die sie bekommen, und wichtiger als der Urlaub, den man ihnen schenkt.
Dieser Josia suchte Gott von Herzen. Kinder haben ein ganz aufrichtiges Suchen. Er merkte, dass das Vogelgeschrei nicht die Antwort sein konnte. Kinder haben oft ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, an dem Eltern manchmal scheitern. Aber schön ist, dass Kinder ein feines Empfinden haben – ein Heimweh nach Gott. Im achten Jahr suchte Josia Gott.
Nun müssen wir noch etwas ergänzen, was in 2. Chronik 34 steht. Das reicht allein nicht aus, um alles zu verstehen. Vielleicht können Sie das zuhause noch einmal erzählen, mit ein paar kleinen Ergänzungen. Im 16. Jahr – im achten Jahr seiner Herrschaft – wurde Josia König. Mit 8 Jahren wurde er König, mit 16 Jahren wurde er mündig erklärt. Zu diesem Zeitpunkt wurde offenbar der Thronrat abgeschafft. Die erfahrenen Räte waren nicht mehr da.
Von Anfang an ließ er alle Götzenaltäre abbrechen – mit 16 Jahren. Das war für ihn als König besonders mutig. Die erfahrenen Thronräte hätten sich sicher die Haare gerauft. Wissen Sie, warum das Aufstellen der assyrischen Götzenaltäre ein Problem war? Es war gleichzeitig ein politisches Symbol, ein Zeichen der Unterwürfigkeit gegenüber Assur.
In den Geschichtsbüchern steht, Josia konnte die Altäre deshalb abbrechen, weil zu dieser Zeit das große Reich Assur geschwächt war. So ein Unsinn steht in den Geschichtsbüchern. Der Gläubige weiß es besser: Josia war mutig und gut, er hatte Gottes Beistand. Es kam nicht zur politischen Rache der Assyrer, weil Gott die Assyrer so schwach gemacht hatte, dass sie sich nicht an Jerusalem rächen konnten.
Sehen Sie, was ein Glaubenswagnis bewirken kann! Es steht hier auch, dass der gesamte Götzenkult nicht politisch erzwungen war, sondern die Leute von Herzen mitmachten. Auch die Königin und die Ärzte waren beteiligt. Doch da war ein Einzelner, der von innen heraus sagte: „Ich möchte brechen mit der Gottlosigkeit.“ Und er wagte es sogar, das öffentlich zu vertreten.
Josia war ein Mann mit politischer Weitsicht. Er sagte: „Ganz egal, ob ich dabei umkomme, ich möchte nicht wieder Gott sündigen in meinem Leben. Ich möchte nicht Teilhabe an den bösen Dingen haben.“
Die Bedeutung der persönlichen Bekehrung
Warum wird das Wort Bekehrung unter uns oft ein wenig belächelt? Sind Bekehrungen wirklich so hilflos, wenn einerseits nicht der Wille fehlt, sondern das Wort in der Sache selbst?
Das Wichtigste im Leben ist, einmal den Entschluss zu fassen – wie Josia –, und zu sagen: „Ich will mit Gott leben.“ Das Einzige, was ich wirklich ablehnen muss, ist das unverbindliche Christentum, bei dem man überall ein bisschen mitschwimmt.
Dann gibt es den ewigen Streit darüber, ob man den genauen Zeitpunkt der Bekehrung kennen muss. Nein, das hat niemand behauptet. Aber die Bekehrung ist auch keine endlose Kurve, auf der man irgendwann das Ziel erreicht. Vielmehr ist sie ein „Heute und Jetzt“: Ich packe es an. Ich bin jetzt mit meinem Leben bei Gott, ich gehöre ihm.
Vor allem ist das nicht nur eine Sache von Gefühl oder Denken, sondern von Gehorsam und Leben. Es ist der „Macht der Justitia“ – ich will leben. In meiner politischen Arbeit, im Umgang mit anderen, in meiner Familie, in meiner Ehe: Mit dem, was ich sage, mit meinen Taten, soll alles vom lebendigen Gott geprägt sein.
Das ist eine Sache, ohne die man kein Christ sein kann: dass man festmacht an der Frage: „Was willst du, dass ich tun soll?“ Und ich möchte deinen Willen gern und von Herzen tun.
Das Wunderbare ist: Nicht nur bei Josia sehe ich das. Ich erlebe es immer wieder, wenn ein Mensch, besonders ein junger Mensch, seine feste Bindung an Jesus macht und kündigt. Das hat Auswirkungen.
Wenn mein Leben, mein Reden, meine Planungen, mein Umgang mit dem anderen Geschlecht und mein Umgang mit Geld geprägt sind von der Haltung: „Ich lebe mit Gott“, dann gibt es einen Unterschied.
Manche reden dagegen und erschrecken vielleicht: „Wie war das bei dir sicher?“ Aber die Bibel zeigt uns einen Mann, der ungeheuer viel bewirken konnte. Gott gebrauchte ihn zu seiner Ehre, weil er im lebendigen Gehorsam lebte.
Er vertraute dem lebendigen Gott und setzte das konsequent um. Da heißt es nicht: „In meiner Stellung kann ich das nicht sagen“, oder „Ich bin aus meiner Umgebung schuldig, da muss ich eben auch fünf gerade sein.“ Wer so denkt, bringt sich selbst um den Segen seines Lebens.
Josia als Motor der Erneuerung
Jetzt klappt es. Josia bewegt andere. Glaube ist immer eine persönliche Entscheidung. Auch Gehorsam, Bekehrung und Hingabe an Gott sind unsere persönliche Angelegenheit. Doch Josia schafft es, andere auf den Weg zu bringen, und das ist wichtig.
Man darf nie ein Einzelkämpfer sein. Gemeinschaft ist notwendig – sei es im Hauskreis, in der Bibelstunde oder im Gebetskreis. Man muss schauen, wo man Menschen trifft. Josia bittet immer wieder darum, mit den Leuten zu reden, auch mit denen, die neben einem sitzen. Viele Menschen sind einsam, und sie brauchen jemanden, der sie mitnimmt.
Jetzt kommt Josias Funktion ins Spiel. Er schickt seinen Schreiber, er sieht sich den Oberpriester an. Es stellt sich heraus, dass die Verantwortlichen im Tempel nicht fähig waren, ihr Amt ordentlich auszuüben. Das war ein Haufen von Versagern. Sie horteten Geld. Die Finanzleute waren zufrieden, wenn sie nur ihre Kasse oder Buchhaltung im Griff hatten – aber das war keine echte Arbeit.
Dann kommt der König und sagt: „Mach endlich wieder Ordnung im Haus Gottes!“ Das bringt alle in Bewegung. Es ist etwas Schönes, wenn man andere mitnehmen kann. „Komm, mach mit, hilf mit!“ – andere brauchen es, mitgezogen zu werden. Menschen, die etwas auf die Beine stellen.
Was mir besonders gefällt: Josia gibt von Anfang an Vertrauen und Verantwortung ab. Er sagt einfach, er möchte nicht alles kontrollieren. Das ist eine heikle Sache. Im Finanzwesen würde man das kaum tun. Kontrolle ist immer besser, wissen wir. Aber das war ein echter Glaubensschritt. Er sagt: „Ich kann das nicht alles selbst machen. Ihr steht allein vor Gott.“
So macht er die Handwerker, Zimmerleute und Maurer bewusst verantwortlich. Jeder weiß, dass er wirklich sorgsam mit dem Geld umgehen muss. Wir haben letzten Sonntag ein schönes Lied von Johann Hermann gesungen, der im moralischen Chaos des Dreißigjährigen Krieges eine neue Ethik und Sittlichkeit begründet hat. Das Lied sagt: „Von Unrechten gut nichts, unterm Engel zu Hilfe, dass ich rede stets, womit ich kann bestehen.“
Ein einzelner hat dieses Motto ausgegeben, das unserem deutschen Volk in der Sittlichkeit so wunderbar geholfen hat. Ich weiß, dass vielen Menschen dieses Lied geholfen hat, bis ins Herz mit der Sünde zu brechen. Nicht nur oberflächlich das Leben ordentlich zu führen, etwa in der Steuerverwaltung, sondern bis ins Denken des Herzens hinein zu sagen: „Ich will nie etwas nehmen, was Gott mir nicht gibt.“
Dann gehen die Handwerker treu voran. Warum kauft Josia behauene Steine? Ich weiß, Gottes Vorschrift war, dass in Jerusalem nicht das Geräusch eines Steinmetzen zu hören sein durfte, wenn der Tempel gebaut wurde. Doch jetzt war der Tempel heruntergekommen, ein Dreckloch. Es war alles eingeschlichen, wie das aussah. Josia sorgt dafür, dass den Ordnungen Gottes wieder Folge geleistet wird.
Was ich oft im Heiligtum Gottes finde, ist schlimm. Wir wollen jetzt nicht über die Missstände klagen, auch nicht in unserer Zeit. Vielmehr wollen wir mithelfen. Ich will Ihnen sagen: Jeder Einzelne kann anfangen, andere mitzunehmen und sagen: „Kommt, lasst uns das Haus des Herrn bauen!“ In unseren Tagen geschieht Erweckung, neues Leben in den Gemeinden, und man fängt an, mit anderen zu bauen.
Es geht um kompromissloses Folgen des Herrn. Wir bauen nicht nur äußerlich. Es geht nicht nur um Steine. Heute wird viel zu viel an Kirchengebäuden herumgebastelt. Das Wichtigste ist, dass Menschen kommen und Gottes Wort hören.
Und hier sind wir beim letzten Punkt. Das zweite war: Kein Einzelkämpfer sein, sondern andere bewegen und mitreißen. Bringen Sie sich in die Gemeinschaft ein. Ich freue mich immer wieder, von vielen Aktivitäten zu hören, die von Ihnen ausgehen. Oft erfährt man nur aus der Ferne, was Sie alles in die Wege leiten und beginnen.
Es geht um eine völlige Erneuerung. Nächsten Sonntag machen wir weiter mit der Umkehr Josias. Doch jetzt noch einmal: Wie kommt es zur vollkommenen Erneuerung? Irgendwo in einer Rumpelkammer oder unten in einer Opferbüchse finden sie bei Renovierungsarbeiten plötzlich eine Gesetzesrolle. Die Handwerker lesen darin einen interessanten Text und bringen ihn zu den Priestern.
Man kann es kaum glauben: Alle wussten, dass niemand in der Geschichte des Volkes Gottes das Wort Gottes wirklich kannte oder lebte. Es ist erschütternd, wie schnell wir uns davon entfernen, und doch meinen wir, mit Gott im Frieden zu sein.
Gott hat sich an sein Wort gebunden und spricht durch sein Wort. König Josia erschrickt, als das Gesetzbuch verlesen wird. Warum? Keiner von uns kann das einfach wegschieben. Wenn Jesus die Gebote auslegt – vom Töten, vom falschen Zeugnis – was ist in unserem Herzen? Ehebruch, Diebstahl, böse Gedanken? Von unserer klaren Weisung des Wortes Gottes erschrecken wir.
Josia demütigt sich. In unseren Tagen ist Demut nicht mehr hoch im Kurs, auch bei Christen. Stattdessen sind viele Angeber. Wir müssen uns vor dem Herrn demütigen. Wenn Gott in unser Gewissen redet, soll uns immer bewusst sein: Wer sind wir wirklich?
Eine unserer wichtigen Mitarbeiterinnen ist gestern mit 30 Jahren gestorben. Was ist das? Wir brauchen sie, aber Gott braucht niemand. Alle sind Staub und Asche. Das muss uns wieder bewusst werden. Auch wenn wir in der Sache Gottes versagen, machen wir uns oft zu großen Helden der guten Sache. Nein.
Gott will uns nicht demütigen, sondern groß machen – auch Josia. „Wenn du mich demütigst, machst du mich groß.“ Gott will nie zuschlagen, auch wenn die Sünde auf der Erde ist. Er will uns helfen – zur Heilung und Reinigung.
Jedes Mal, wenn wir Gott begegnen, muss der Prozess stattfinden, dass wir neue Gnade empfangen. Gnade, die uns erhebt und brauchbar macht.
Was steht in der Gesetzesrolle? Ich behaupte, es war das fünfte Buch Mose – das Deuteronomium. Ein herrliches Buch, in dem das Gesetz so beschrieben wird: Wenn du Gott deine ganze Liebe schenkst, wird man es an deinem Backofen und deiner Speisekammer sehen. Dein Dachstuhl wird niemals verfaulen.
Wenn du deinem Nächsten deine Liebe zuwendest, wie gut sich dafür verbürgen heißt! Gott will doch dein Leben. Daher steht in 5. Mose 31, dass Gott die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen wird. Fürchte dich nicht und erschrick nicht.
Gott demütigt uns, macht uns aber nicht klein, sondern groß – nicht in stolzer Rede, sondern im festen Vertrauen auf sein Wort. 5. Mose 4 sagt: „Der Herr, dein Gott, ist barmherzig. Er wird dich nicht verlassen noch verdammen.“ Das steht im Gesetz.
Aber Gott will, dass wir brechen – dass wir einen Schlussstrich ziehen, dass wir mit dem Bösen in unserem Leben brechen, aus der Ungerechtigkeit heraustreten und ihm ganz dienen. Dann kommt es zu einer wunderbaren Buße.
Eva kämpfte nicht um den Buchstaben, sondern dafür, dass Christen, wie Martin Luther in seinen 95 Thesen sagt, jeden Tag zur Umkehr zu Gott kommen. Wir sollen uns neu ihm ausliefern.
Das ist in jeder Predigt enthalten: Hingabe, neues Leben. Herr, nimm mich noch einmal, darf ich dir noch einmal dienen? Darf ich mit meinen Gaben alles zu deiner Ehre einbringen?
Wie schön wird es, wenn unser Glaube ganz am Wort Gottes ausgerichtet ist. Ich bin überzeugt, dass kein Buchstabe am Wort Gottes nicht absolut verlässlich ist. Da haben Sie für Ihren Glauben einen festen Grund.
Wenn Sie so leben, können Sie in Frieden leben und in Freude stehen – auch wenn Schweres über Ihrem Leben liegt. Wenn Sie sagen: „Ja, ich will Gott von ganzem Herzen dienen.“
Herrlich, dass Josia es fertiggebracht hat, im verwüsteten, schrecklich verheerenden Heiligtum noch einmal die Ehre Gottes herzustellen. Ich bin überzeugt, dass Gott Großes durch Sie tun will, wenn Sie sich ganz im Gehorsam Gott weihen.
Abschluss mit Lobpreis und Gebet
Und nun singen wir „Indiras Freude in allem Leide“ 398, 398.
Wir wollen beten.
Danke, Herr, dass wir dein Wort haben. Es ist so klar und eindeutig, dass wir es verstehen können. Vergebens sind wir vor deinem Wort geflohen, weil du immer wieder in unserem Leben Dinge aufdeckst, die nicht recht sind.
Wir freuen uns, wenn du uns reinigst und heiligst, damit unser Leben brauchbar wird. Dass der letzte Zipfel unseres Lebens auch dein Lob verkündet. Dass jeder Tag und jede Stunde unseres Lebens brauchbar wird zum Dienst.
Wir freuen uns, wenn wir uns nicht vorstellen können, dass dieses irdische, vergängliche Leben von dir so groß und wichtig gemacht wird.
Herr, bewahre uns vor allem, was wir selber suchen und vor allem, was wir selber machen. Führe uns immer wieder dorthin, wo wir deine Jünger sind, deine Lehrlinge, die von dir zubereitet werden.
Du stillst uns auch in einer Umgebung, in der wir oft ganz allein sind, wo wir der Gottlosigkeit gegenüberstehen, dem Spott. Und wir wollen ganz neu vertrauen und dir glauben.
Wir bitten dich für alle in deinem Missionsdienst, gerade dort, wo sie an so schwierigen Orten stehen – besonders in den Ländern des Islam. Aber wir wissen, dass Studien Schlüssel zu den Herzen der Menschen sind, und du willst, dass Menschen gerettet werden.
Du kennst die Sehnsucht bei denen, die dich nicht kennen, die keine Erlösung haben, keine wirkliche Vergebung ihrer Schuld. Wir bitten dich auch für alle, die trauern, die einsam sind, dass du ihnen beistehst.
Auch den Sterbenden gib den Blick frei in deine Herrlichkeit.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Praktische Hinweise und Gemeindeleben
Nehmen Sie bitte noch einmal Platz. Viele unserer jungen Leute kennen unseren Michael Cromer. Der Rest kennt ihn als den immer unermüdlichen Helfer. Er hat schon öfter Fahrten nach Rumänien organisiert und dort Kleidung hingefahren.
Michael hat mich angerufen, weil Ende dieses Monats wieder eine Fahrt geplant ist. Nun muss ich darauf hinweisen, dass wir sonst keinen Lagerraum haben. Nur am nächsten und am übernächsten Sonntag kann man gut erhaltene Kleidung abgeben. Diese kann unten in der Garage im Hof abgelegt werden. Dort kann man die Sachen einfach stapeln.
Michael nimmt die Kleidung dann mit einem großen Lastwagen mit nach Rumänien und verteilt sie dort in evangelischen Gemeinden. Die Menschen dort freuen sich sehr über Kleidung und Schuhe, solange sie noch gut erhalten sind. Wegen des Transports können nur gute Sachen mitgenommen werden.
Auch bei Todesfällen wissen viele nicht, wohin mit der Kleidung. Deshalb bitten wir darum, die Kleidung nur am nächsten und übernächsten Sonntag, also am 17. und 24. Mai, abzugeben. Dann werden die Sachen gesammelt und von Michael Cromer mitgenommen.
Michael ist zurzeit auf der Suche nach Arbeit. Ich freue mich immer, wenn ein Arbeitsloser solche Aktivitäten unterstützt. Ich denke, er freut sich auch, wenn man ihm dabei ein wenig finanziell unter die Arme greift. Das Benzingeld wird so geregelt: Wenn Sie etwas geben möchten, dann bitte nicht direkt zu den Kleidern, sondern entweder beim Begrüßungsdienst in einem Umschlag oder im Gemeindebüro abgeben. Dabei ist es wichtig, den Namen auf dem Umschlag zu vermerken, falls eine Quittung benötigt wird.
Bitte geben Sie das Geld nur beim Begrüßungsdienst oder im Gemeindebüro ab, aber nicht in die Briefkästen. Das ist heutzutage zu unsicher. Das Geld gehört nicht zu den Kleidern und ist auch keine Pflicht. Es ist nur für diejenigen gedacht, die gerne helfen und sich an den Kosten beteiligen möchten. So wird die Kleidung sinnvoll weiterverwendet, und das erfüllt einen auch mit Freude.
Ist das soweit klar? Noch einmal: Nur am nächsten und übernächsten Sonntag können Kleidungsstücke abgegeben werden. Danach nicht mehr. Es könnte auch gut erhaltene Bettwäsche dabei sein. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie bitte meine Frau. Der Platz wird allerdings begrenzt sein. Michael wird mit einem Anhänger fahren, aber wir müssen die Sachen vorher verladen.
Unser Israel-Prospekt für die Israelreise im nächsten Jahr liegt hinten aus. Außerdem habe ich bereits zum Opfer für die Arbeit dieses Hospitals gesprochen.
Wichtig ist immer wieder die 4. Bitte. Ich danke Ihnen auch, wenn Sie Frau Wüst in Ihre 4. Bitte aufnehmen. Sie hat eindrücklich von den Erhebungen zum Himmelfahrtsmissions-Tag erzählt und vom Leiden ihres Mannes berichtet. Er hat seit 30 Jahren eine wichtige Missionsarbeit in Mombasa geleistet, unter anderem als Landwirt. An dieser Stelle suchen wir eine Nachfolge.
In der vergangenen Woche wurde Friedrich Herrmann im Alter von 81 Jahren beerdigt. Er war die letzten acht Jahre im Pflegeheim in Bad Schönborn. Viele von Ihnen kennen ihn noch. Er hat lange in unserer Gemeinde mitgearbeitet.
Am Grab wurde das Wort der Losung am Todestag vorgelesen: „Du bist der Armen Schutz gewesen, in der Trübsal eine Zuflucht, vor dem Ungewitter ein Schatten, vor der Hitze.“
Nun will der Herr auch unsere Waldheimmitarbeiter noch einmal neu stärken, damit sie ihren Dienst weiterhin erfüllen können. Er möge sie alle für ihre Aufgaben stärken, damit sie kühn und unerschrocken in die Spur Josias treten.
Sie wissen, was Segen bedeutet: Ganz im Herzen in der Spur Davids zu gehen, der Spur derer, die uns vorangegangen sind. So wissen wir, was von uns gefordert wird.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass Dein Angesicht leuchten über uns. Gnädig erhebe Dein Angesicht auf uns und gib uns Deinen Frieden.