Einführung in das Thema der Sünde gegen den Heiligen Geist
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 266: Die Sünde gegen den Heiligen Geist, Teil 2
In der letzten Episode ging es um die Frage, was die Sünde gegen den Heiligen Geist beziehungsweise die Lästerung des Geistes ist. Ich hatte erklärt, dass es bei der Lästerung des Geistes darum geht, dass ich Gottes wundersames Handeln erlebe und es dann aus besserem Wissen heraus wegerkläre. Ich will nicht wahrhaben, dass Gott am Wirken ist, und wende mich bewusst von ihm ab.
Im Hebräerbrief wird diese Sünde so beschrieben: Hebräer 6,4-6: „Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben, und doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen.“
Damit niemand denkt, diese Sünde könne man einfach so mal begehen, steht im Hebräerbrief 10,26-29: „Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern ein furchtbares Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird. Hat jemand das Gesetz Moses verworfen, stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?“
Die bewusste Abwendung von Gott als Sünde der Rebellion
Ich hoffe, ihr versteht, worum es hier geht. Zuerst braucht es eine Art Erleuchtung. Ich muss wirklich begriffen haben, dass Gott am Wirken ist. Obwohl ich alles weiß, entscheide ich mich dennoch bewusst dafür, mit Jesus verächtlich umzugehen, sein Opfer für nichts zu achten. Alles, was ich mit dem Heiligen Geist erlebt habe, schreibe ich dann dem Zufall oder einer anderen höheren Macht zu.
Das ist der bewusste Schritt weg von Gott – die Sünde der Rebellion. „Gott, ich habe verstanden, dass es dich gibt. Ich weiß, was du für mich getan hast. Ich weiß, wie man gerettet wird und dass ich Buße tun müsste. Aber ich will dich nicht, beziehungsweise nicht mehr.“
Wenn ich „nicht mehr“ sage, dann meine ich damit eine Realität und will keine theologische Diskussion lostreten. Ich kenne Menschen, die in meinen Augen echte Christen waren und die sich bewusst von Gott losgesagt haben. Wie das geht und warum sie das getan haben? Keine Ahnung. Waren sie vorher vielleicht gar nicht gläubig? Kann sein, hätte ich aber nicht gedacht.
Seelsorgerlicher Einschub zur Unumkehrbarkeit der Sünde
Ein seelsorgerlicher Einschub
In Hebräer 6 steht, dass man solche, die nach der Erleuchtung abgefallen sind, nicht mehr zur Buße erneuern kann. Hebräer 10 ergänzt, dass für sie kein Schlachtopfer für die Sünde mehr übrig bleibt, sondern nur ein furchtbares Erwarten des Gerichts.
Wenn ich mich in meinem Leben irgendwann von Gott abwende und für eine Weile, vielleicht über Jahre hinweg, in Sünde lebe, bin ich dann für immer verloren? Das ist die Frage, die mir öfter gestellt wird, wenn sich dann womöglich Jahre später der Wunsch regt, doch wieder als Christ zu leben – vielleicht das erste Mal ernsthaft Buße zu tun.
Habe ich dann keine Chance mehr, zu Gott zu kommen, einfach deshalb, weil ich mich ja schon mal von ihm abgewandt habe? Die Antwort darauf lautet so, und das ist eine wichtige Antwort:
Allein die Tatsache, dass sich in dir der Wunsch manifestiert, wieder mit Gott leben zu wollen, allein die Tatsache, dass da so eine Sehnsucht nach der Bibel, nach Gemeinschaft mit Christen oder nach Jesus aufkommt, ist ein Beleg dafür, dass du die Sünde gegen den Heiligen Geist nicht begangen hast.
Du hast gesündigt, keine Frage, und dich dumm verhalten, definitiv, aber du hast nicht den Geist gelästert. Woher weiß ich das? Weil jeder, der in sich eine Sehnsucht danach spürt, zu Gott umzukehren und sein Leben in Ordnung zu bringen, erlebt, dass Gott ihn zur Buße erneuert.
Das ist aber genau das, was denen unmöglich ist, die den Geist gelästert haben. Das heißt: Solange ich noch erlebe, dass Gott in mir wirkt, mich von Sünde überführt, mir Jesus groß macht und mir eine Sehnsucht nach ewigem Leben schenkt, so lange habe ich definitiv nicht die Sünde gegen den Heiligen Geist begangen.
Die besondere Bedeutung der Sünde gegen den Heiligen Geist
Aber kommen wir noch einmal zurück zu dem, was der Herr Jesus sagt, Markus Kapitel 3, die Verse 28 und 29:
„Wahrlich, ich sage euch, alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, auch die Lästerungen, mit denen sie lästern mögen. Wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig.“
Was macht diese Sünde gegen den Heiligen Geist so besonders? So besonders, dass es dafür keine Vergebung in Ewigkeit gibt?
Ich meine, ist Jesus nicht für alle gestorben? Und natürlich stimmt das: Jesus ist für alle Sünden gestorben. Und doch müssen wir eines verstehen: Die Sünde gegen den Heiligen Geist ist von besonderer Qualität. Nicht in der Gestalt, dass sie irgendwie schlimmer wäre als Mord, Ehebruch oder Betrug. Es geht nicht darum, dass sie schlimmer ist. Es geht darum, dass der Heilige Geist in meinem Leben eine bestimmte Rolle spielt.
Er ist es, der mich zur Buße leiten will. Er will mich überführen. Der Herr Jesus formuliert es so in Johannes 16, Vers 8:
„Und wenn er gekommen ist“ – damit ist der Heilige Geist gemeint – „wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht.“
Der Heilige Geist will Menschen von ihrer Sündhaftigkeit überzeugen, von dem Konzept der Glaubensgerechtigkeit und von der realen Gefahr eines ewig verlorenen Gehens. Eben Sünde, Gerechtigkeit und Gericht.
Der Heilige Geist wirkt an den Menschen, um sie in eine Beziehung mit dem Herrn Jesus zu führen. Die Heilung des blinden, stummen Besessenen war so ein Akt der Überführung.
Die Konsequenzen der bewussten Ablehnung des Heiligen Geistes
Und nun zum Problem: Wenn ich das überführende Handeln des Heiligen Geistes erlebe und verstehe, wer da an mir wirkt, aber immer wieder bewusst Nein sage – also nicht hören will – dann wird Gott mein Nein akzeptieren.
Wenn Gott das tut, dann habe ich ein echtes Problem. Ohne Gottes Hilfe habe ich aus mir selbst heraus keine Chance, gerettet zu werden.
In Matthäus 12,31 heißt es: "Deshalb sage ich euch, jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden." Das liegt daran, dass ich mir selbst den Weg zur Vergebung verbaue.
Wie wir vorhin gehört haben, bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, wenn ich Gottes Geist deutlich signalisiere: Kein Interesse, lass mich in Ruhe! Egal, was du tust, ich werde keine Buße tun, ich will nicht oder nicht mehr.
Wenn ich das tue, gibt es keine Alternative, um gerettet zu werden. Dann bin ich einfach verloren – verloren, weil ich mich nicht selbst retten kann.
Warnung und Ermutigung zum Umgang mit dem Heiligen Geist
Deshalb darf ich im Leben jeden Fehler machen. Es heißt, jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden. Nur einen Fehler muss ich mit aller Macht vermeiden.
„Lästere nicht den Heiligen Geist! Wenn Gottes Geist mich erleuchtet, und zwar so, dass ich ganz genau weiß, was eigentlich Sache ist, dann tue Buße und fange nicht an, das Offensichtliche zu leugnen. Dort, wo Gottes Geist am Wirken ist, solltest du nicht einen Dämon, den Zufall oder irgendetwas anderes sehen.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, ob es Menschen gibt, von denen du einmal dachtest, dass sie gläubig sind, die aber jetzt wie Heiden leben. Wie kam es dazu?
Abschluss und Segenswünsche
Das war es für heute. Noch eine Bitte: Wenn du meinen YouTube-Kanal abonniert hast, würde ich dich bitten, rechts oben die Glocke zu drücken. So erhalten noch mehr Zuschauer meine Videos.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.