Von Fehlantworten und der Realität von Krankheiten
Eine Frage in der Klassenarbeit lautet: Nenne Fußkrankheiten. Ein Schüler schreibt: Spreizfuß, Plattfuß, Typhus.
Wer gesunde Füße hat, hat gut lachen. Aber ich sage euch, wer Plattfüße hat, lacht hier nicht mehr.
Ein Mann hat Halsschmerzen, geht zum Arzt. Der Arzt untersucht ihn, stellt die Diagnose: Das sind die Mandeln, die müssen wir entfernen. Nach der Operation kommt der Mann einige Zeit später wieder zum Arzt und sagt: „Ich habe Bauchschmerzen.“ Die Diagnose lautet: Das ist der Blinddarm, der muss entfernt werden.
Ein paar Wochen nach der Operation ist der Mann erneut da und sagt: „Herr Doktor, ich wage es kaum zu sagen, aber ich habe Kopfschmerzen.“
Der Umgang mit Krankheit und der Arztbesuch aus christlicher Sicht
Ob Hals, Bauch, Kopf oder andere Schmerzen – jeder Mensch, der einen Funken Verstand im Kopf hat, geht zum Arzt, wenn er krank ist. Im Normalfall verhalten wir uns ja auch so.
Es ist nicht normal, wenn jemand im Krankheitsfall nicht zum Arzt geht, weil er der Meinung ist: „Gott wird mich schon wieder gesund machen.“ Das ist kein Zeichen von Glaubensstärke, sondern ein Zeichen großer Dummheit.
Ich möchte von vornherein klarstellen: Ein Christ, der krank ist, gehört zum Arzt. Wir sollten dankbar sein, dass es Ärzte und Medizin gibt. Als Christen sollten wir wissen, dass Gott durch die Kunst der Ärzte und der Medizin an uns wirkt.
Die christliche Wurzel des Gesundheitswesens
Im Übrigen sind Krankenhäuser erst eine Erfindung der Christen. Bis Jesus in die Welt kam, gab es sie noch nicht. Zuchthäuser, Gasthäuser und Freudenhäuser wurden von Menschen relativ früh erfunden. Doch bis zur Erfindung von Krankenhäusern musste erst Jesus mit seiner Botschaft der Nächstenliebe in diese Welt kommen.
Vor Jesus wurden Kranke meistens sich selbst überlassen. Wer krank wurde, hatte einfach Pech, musste betteln oder verstarb. So ist es bis heute oft noch in heidnischen Ländern. Wenn es dort ein Gesundheitswesen gibt, dann meist, weil Christen es dort aufgebaut haben.
Ich nenne nur einige Beispiele: Die ersten medizinischen Einrichtungen in Afrika, in Madagaskar, in Japan, das erste Augenkrankenhaus in China, das erste Kinderkrankenhaus in Indien sowie die erste Röntgenanlage im Fernen Osten, in Korea – all das wurde von Missionaren errichtet.
Wenn wir heute unsere Kollekte für die Flüchtlingskinder aus Ruanda sammeln, dann schicken wir das Geld zu einigen deutschen Schwestern, die sich seit Jahrzehnten um diese kranken Kinder kümmern.
Dass Christen weltweit Krankenhäuser gebaut haben und wir Geld für andere geben, stammt aus dem Auftrag Jesu. Im Matthäus-Evangelium, Kapitel 10, heißt es: „Macht Kranke gesund.“
Die Heilung am Tempel – ein Beispiel aus der Apostelgeschichte
Eines Tages gehen zwei Jünger von Jesus, Petrus und Johannes, in Jerusalem zum Tempel. Das steht in Apostelgeschichte 3. Der Tempel hat eine Tür, die „die Schöne“ genannt wird. Vor dieser schönen Tür sitzt ein hässlicher Mann, der jeden Tag dorthin kommt, um von den frommen Touristen zu betteln.
In den Tempel durfte er nicht hinein, denn er war nicht gesund genug. Nur gesunde Menschen durften den Tempel betreten. Also lungert er vor der Tür herum und bittet die Gesunden um Almosen. Er ist von Geburt an gelähmt – ein sogenannter hoffnungsloser Fall. Er selbst hat sich längst mit seiner Krankheit abgefunden, ebenso alle anderen. Er starrt nur noch stumpf vor sich hin, hält die Mütze hin und wartet darauf, dass jemand einen Pfennig hineinwirft.
Und genauso verhalten wir uns oft, wenn wir krank sind: Wir nehmen die Krankheit hin, hocken da und nehmen jede Tablette und Medizin, die wir bekommen. Ich betone nochmals: Das ist in Ordnung, wenn wir unsere Medizin einnehmen. Ich selbst nehme seit 16 Jahren jeden Tag meine Medizin; sonst wäre ich vielleicht gar nicht mehr am Leben.
Aber das ist nicht alles, was Christen im Krankheitsfall tun können. Petrus und Johannes tun etwas ganz anderes, als sie an diesem gelähmten Mann vorbeigehen. Es heißt hier, die beiden gehen in den Tempel, um zu beten.
Die Kraft des Gebets und die Verbindung zu Gott
Menschen, die beten, sind Menschen, die in Verbindung mit Gott stehen. Wer betet, ist an die größte Kraftquelle angeschlossen, die es gibt. Er erhält von Gott Kräfte, die er weitergeben kann. Beter sind Menschen, die aus ihrer Verbindung mit Gott große Taten vollbringen können.
Es sind Menschen, die die Probleme anderer Menschen wahrnehmen. Beten bedeutet nicht, die Augen zu verdrehen oder zu schließen und die Wirklichkeit zu ignorieren. Wenn du betest, also Kontakt mit Gott aufnimmst, werden dir die Augen geöffnet. Du beginnst, die Welt mit den Augen Gottes zu sehen. Plötzlich erkennst du die Not deines Mitmenschen, die dir früher überhaupt nicht aufgefallen ist.
Tausende, ja Hunderttausende, laufen an einem kranken Mann vorbei. Sie übersehen ihn, gehen an ihm vorbei. Manche werfen ihm einen Mitleidspfennig zu, so nach dem Motto: „So ist das Leben, hier hast du Geld für ein Bier oder so.“ Petrus und Johannes sehen diesen Mann. Sie zwingen ihn, sie anzuschauen. „Sieh uns an“, sagt Petrus zu dem Mann. Damit reißen sie ihn aus seiner stumpfsinnigen Resignation.
Es ist wichtig, dass du erst einmal der Krankheit und dem Kranken ins Auge siehst. „Sieh uns an“, sagt Petrus, und der Kranke hebt den Kopf und schaut gespannt in das Gesicht von Petrus. Er erwartet, jetzt etwas zu bekommen. Vielleicht denkt er: „Gibt es hier nur einen Pfennig? So wie die beiden aussehen, gibt es bestimmt mindestens eine Westmark.“
Doch dann sagt Petrus: „Gold und Silber habe ich nicht.“ Sofort verliert der Kranke das Interesse, und sein Kopf sinkt wieder nach unten.
Die Bedeutung von Glauben und die falschen Vorstellungen über Krankheit
Ich erinnere mich an eine solche Situation, als die Tschechoslowakei noch Tschechoslowakische Sozialistische Republik (CSSR) hieß und unser befreundetes Land war. Damals war ich einmal in Prag und fragte nach einem Hotelzimmer. Der Hotelmitarbeiter taxierte mich und dachte sich wohl: „Wie der aussieht, der zahlt nur mit Westgeld.“
Daraufhin legte ich ein umfassendes Geständnis ab und sagte, ich hätte weder D-Mark noch Dollar. Daraufhin hatte der Mann auch kein Zimmer mehr frei. In der nächsten Minute kam ein Bundesbürger – also jemand, der inzwischen auch wir geworden sind – herein, marschierte auf den Tresen zu, legte seinen 20-Mark-Schein auf die Theke, und da war natürlich sofort ein Zimmer frei.
Das sind so die alten Geschichten. Ich wollte nur sagen: Damals, heute und immer wieder ist es das gleiche Lied. Mit der falschen Währung in der Hand bist du für niemanden interessant. Als Petrus sagt: „Gold und Silber habe ich nicht“, da verliert der Mann sofort das Interesse.
Und als Petrus sagt: „Aber was ich habe, das gebe ich dir“, denkt der vielleicht an die Postmahlzeit. Wenn sie schon keine Westmäuse haben, was sollen wir dieser armen Kirchenmaus schon geben? Vielleicht denkt er auch, sie wollen ihn verklapsen oder mit frommen Sprüchen abspeisen: „Lieber Bruder, Gott hat dir deine Krankheit zum Segen geschenkt, nimm dein Schicksal aus Gottes Händen und trage es mit Geduld.“
So reden wir ja auch oft, wir Christen, und halten das auch noch für christlich. Aber Christus hat nie so geredet. Wir haben uns also allerhand Theorien ausgedacht – vom Sinn des Leidens, vom Sinn der Krankheit oder sogar vom Segen der Krankheit. Aber nirgends im Neuen Testament steht ein einziges Wort vom Segen der Krankheit.
Nicht ein einziges Mal lesen wir in den Evangelien, dass Jesus zu einem Kranken gesagt hat: „Sei du dankbar, dass du von Gott die Gabe der Krankheit bekommen hast.“ Sondern Jesus hat jedes Mal, wenn er auf Krankheit traf, den Kampf aufgenommen. Er hat geheilt und gesund gemacht.
Jesus hat nie wie wir vor der Krankheit kapituliert, sondern er hat angegriffen. Denn er wusste: Hinter der Krankheit steckt nicht Gott, sondern der Teufel.
Krankheit, Sünde und Heilung
Die Bibel sagt, dass die letzte Ursache der Krankheit die Sünde ist. Sie stellt nicht immer einen direkten Zusammenhang zwischen Krankheit und Sünde her, nennt aber auch Fälle, in denen ein unmittelbarer Zusammenhang besteht. Dieses Wissen teilen heute viele Mediziner und Psychologen.
Eine konkrete Krankheit, vom Magengeschwür bis zur Depression, kann ihre Ursache in einer bestimmten Sünde haben – vom Neid bis zum Ehebruch. Was jedoch viele Mediziner und Psychologen nicht wissen, ist Folgendes: Wenn eine konkrete Sünde die Ursache einer Krankheit ist, kann der Betroffene nicht einfach durch Tabletten gesund werden. Vielmehr muss er diese Sünde bekennen und sich zu Jesus bekehren.
Ich behaupte nicht, dass jeder Kranke selbst schuld an seiner Krankheit ist. Ebenso behaupte ich nicht, dass jeder Kranke nur mehr glauben und beten müsste, um gesund zu werden. Die Behauptung „Wer glaubt, ist gesund, und wer krank ist, glaubt eben nicht richtig“ stammt aus dem Zitatenschatz des Teufels, auch wenn sie heutzutage häufig von Christen in der Kirche verbreitet wird.
Aber ich behaupte, viele Menschen könnten gesund sein und sich monatelange Aufenthalte in Krankenhäusern und psychiatrischen Anstalten sparen, wenn sie ihre Schuld bekennen und die Vergebung Gottes annehmen würden. Viele Menschen müssten gar nicht erst krank werden, wenn sie anfangen würden, nach dem Willen Gottes zu leben.
Gesundheit als Zeichen des Reiches Gottes
Ihr wisst es alle: Jesus hat uns das Gebet gelehrt, das Vaterunser. Dort heißt es: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“
Im Himmel, in Gottes Reich, gibt es kein Leid, keine Krankheit und keinen Tod. Überall dort, wo Christus auftauchte und das Reich Gottes anbrach, wurde das sichtbar daran, dass Jesus mit der Krankheit aufgeräumt hat. Gesundheit ist das Zeichen von Gottes Reich. Das ist der Wille Gottes.
Jesus hat seinen Jüngern den Auftrag gegeben. So steht es im Matthäusevangelium: „Geht hin, predigt und sagt, das Himmelreich ist herbeigekommen. Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige und treibt böse Geister aus.“
Diese Sätze, dieser Befehl, diese Dienstanweisung, haben die beiden Jünger im Ohr, als sie an dem gelähmten Mann vorbeigehen. Sie tun nichts anderes, als im Gehorsam gegenüber dem, was Jesus gesagt hat, zu handeln. Deshalb sagt Petrus zu dem kranken Mann im Namen Jesu von Nazareth: „Ich sage dir, stehe auf und gehe!“
Da steht der Mann auf und geht. Er geht mit den beiden in den Tempel, um sich bei Gott für seine Gesundheit zu bedanken.
Der Glaube an Heilung heute – Zweifel und Ermutigung
Damals bemerkte man: Wo bist du denn als Erstes hingegangen nach deiner letzten Krankheit?
Ich habe einmal in einer kirchlichen Zeitung einen Artikel über diese Bibelstelle gelesen. Dort schrieb jemand Folgendes: Uns Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts fällt es schwer, sogenannte Wundergeschichten in der Bibel für wahr zu halten. Auch der Hinweis des Petrus, sie hätten diese außergewöhnliche Tat nicht aus eigener Kraft getan, sondern im Namen von Jesus, hilft uns wenig.
Der moderne Mensch kann nicht glauben, was er nicht versteht. Verstehen kann er nur das, wovon ihm Ursache und Wirkung bekannt und einsichtig sind. Das ist hier nicht möglich, denn es gibt für uns heute keine vergleichbaren Ereignisse zu der damals so beschriebenen Heilung.
Das ist doch tragisch, dass heutzutage in kirchlichen Zeitschriften Leute schreiben, die weder über Gott noch über die Bibel noch über die heutige Wirklichkeit Bescheid wissen. Sie behaupten, es gäbe heute keine vergleichbaren Ereignisse.
Heute, in unseren Tagen, in unserem Land, vor unseren Augen, passieren die gleichen Dinge, die damals zu biblischen Zeiten bei Jesus geschehen sind. Das muss um der Wahrheit willen und um der Ehre Gottes willen gesagt werden.
Es ist einfach nicht wahr, was dieser Schreiberling hier faselt. Und wenn er dann sogar noch schreibt, dass jemand, der aus Treue zur wörtlichen Aussage der Bibel in gespielter Naivität am Berichteten festhält nach dem Grundsatz „Gott kann alles“, auf einem Irrweg sei, dann kann ich nur sagen: Im Gegenteil!
Der Irrweg der Kirche besteht doch gerade darin, dass sie das Wort Gottes nicht mehr ernst nimmt. Es steht doch ausdrücklich in der Bibel: Bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Die Krankheit der Kirche besteht doch gerade darin, dass sie die klaren Befehle von Jesus nicht mehr wirklich nimmt. Denn der Befehl, Kranke zu heilen, macht Kranke gesund. Dieser Befehl ist ja von Jesus gegeben.
Aber weil wir ihn nicht beim Wort nehmen, sind wir schwach; weil wir zweifeln, haben wir keine Vollmacht. Weil wir es ihm nicht zutrauen und weil wir ihm nicht gehorchen, bleiben wir ohne Heilung.
Der Spruch dieser Woche heißt: „Heile du mich, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“
Die biblischen Heilungsmöglichkeiten ausprobieren
Bevor wir die Berichte der Bibel als Märchen abtun oder vor unseren Krankheiten resignieren, sollten wir zunächst die Möglichkeiten ausprobieren, die uns die Bibel als Rezept anbietet. Und die Bibel bietet uns eine ganze Menge solcher Möglichkeiten.
Eine davon ist – ich betone das noch einmal – der ganz normale Weg, zum Arzt zu gehen. Zusätzlich gibt es noch andere Möglichkeiten. Zum Beispiel die zweite, über die ich hier spreche: Ein Jünger von Jesus kann im Namen von Jesus der Krankheit gebieten.
Eine weitere Möglichkeit steht im Jakobusbrief, Kapitel 5. Dort heißt es: „Wenn jemand unter euch krank ist, der rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, damit sie über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten.“ Viele Christen wissen gar nicht, dass das in der Bibel steht. Oder sie glauben es nicht. Jedenfalls machen sie es nicht. Vielleicht, weil sie es nicht verstehen, zum Beispiel das mit dem Öl. Das verstehe ich auch nicht so richtig. Aber das ist ja ganz egal.
Verstehst du vielleicht, was das für Zeug ist, das der Onkel Doktor dir verschreibt, wenn du krank bist? Und weißt du, warum du das und das machen musst? Nimmst du deine Medizin erst, wenn du alle chemischen Inhaltsstoffe verstanden hast? Nein, das tust du nicht.
Im Gegenteil: Dem Arzt kann verschreiben, und deine bucklige Verwandtschaft kann dir empfehlen, so viel sie will – wenn du krank bist, nimmst du doch alles. Es gibt sogar Leute, die gehen zum Quacksalber, lassen sich Mäusedreck auf die Wunden schmieren und tauschen dafür das ewige Leben und ihre Seele ein.
Warum willst du also nicht mal die Rezepte ausprobieren, die Jesus dir anbietet?
Die Rolle der Ältesten und das Gebet für Kranke
Ich sage das jetzt zum vierten Mal: Es ist in Ordnung, wenn du zum Arzt gehst oder den Arzt zu dir nach Hause rufst. Aber warum rufst du nicht auch mal die Ältesten, so wie es die Bibel hier anbietet?
Älteste sind gestandene Christen. Und ich meine, jeder von euch, wenn ihr Gottes Kinder seid, kennt doch mindestens ein Paar Christen, von denen ihr den Eindruck habt: Das sind gestandene Leute, Menschen, die beten und in Verbindung mit Gott stehen. Holt euch doch solche gestandenen Christen an euer Krankenbett!
Selbst wenn du die Möglichkeit aus Jakobus 5 nicht anwendest, selbst wenn niemand da ist, der die Gabe der Krankenheilung hat: Eines könnt ihr alle tun. Ihr könnt für euch selbst und für andere Kranke beten.
Nehmt doch nicht jede Krankheit einfach so hin, wie in der Welt ohne Glauben. Rechnet damit, dass Gott dich geschaffen hat, dass der Vater im Himmel dich lieb hat und dass er dir, seinem Kind, Gutes geben will.
Gesundheit als Gabe Gottes und das Gebet um Heilung
Eine der besten Gaben, die wir haben, ist die Gesundheit. Deshalb ist das Gebet um Gesundheit ganz normal und entspricht dem Willen Gottes. Du bist mit Gottes Willen im Einklang, wenn du ihn um deine Gesundheit bittest.
Wir wissen jedoch alle, dass nicht jedes Gebet um Gesundheit so erhört wird, wie wir es uns wünschen. Das ist aber kein Grund, Gott zu misstrauen oder zu sagen, Gott könne mir nicht helfen oder wolle mir nicht helfen. Auch ist es falsch zu behaupten, dass es Gott gar nicht gibt.
Wenn bei dir zu Hause eine Lampe nicht funktioniert, weißt du ganz genau, dass es nicht am Elektrizitätswerk liegt. Es liegt an der Glühbirne, an der Leitung oder irgendwo in der Verkabelung. Der Erfinder der Glühbirne, Thomas Edison, suchte einen Draht, der den elektrischen Strom zum Leuchten bringt.
Er hat es hundertmal versucht, und alle Versuche scheiterten. Doch Edison sagte nicht, die Elektrizität wolle meinen Draht nicht zum Leuchten bringen. Noch behauptete er, es gebe kein Elektrizitätswerk und das sei alles Schwindel. Edison wusste, die Elektrizität ist da.
Er sagte sich: Wenn es mit diesem Draht nicht klappt, dann muss ich es eben mit einem anderen versuchen. Er passte sich den Gesetzen der Elektrizität immer besser an und probierte weiter. Edison war hartnäckig und machte immer weiter.
Nach sechstausend Versuchen leuchtete die erste Glühbirne auf. Das ist Glaube! Wie oft hast du im Krankheitsfall gebetet? Einmal, zweimal, dreimal oder sechsmal? Edison hat es sechstausendmal versucht – immer wieder neu! Weil er wusste, die Kraft, die den Draht zum Leuchten bringen kann, ist da.
Vielleicht musst auch du immer wieder einen neuen Versuch starten. Vielleicht musst du bei dir selbst den Fehler suchen und deine Einstellung ändern – gegenüber Gott, deinem Ehepartner, deinem Beruf oder deinen Kindern. Doch du kannst unter allen Umständen darauf vertrauen, dass Gottes Kraft da ist. Jesus ist da.
Es ist Gottes ausdrücklicher Wille, dass diese Kraft dich erfüllt und durch dich auf andere überströmt. Jesus sagt: Wer an mich glaubt, dem werden Ströme lebendigen Wassers aus seinem Inneren fließen (Johannes 7,38). Von dessen Leib – verstehst du? Das ist eine körperliche Angelegenheit.
Das ist zum Beispiel der Grund, warum die Handauflegung so wichtig ist.
Die Bedeutung der Handauflegung und das Gebet für Kranke im Alltag
Jeder von euch kann für einen Kranken beten. Jeder kann einem Kranken die Hände auflegen. Dazu muss man kein ordinierter Pfarrer sein. Instinktiv machen wir das doch sowieso. Wenn ein Kind krank ist, legt die Mutter dem Kind die Hand auf die Stirn. Das ist doch die natürlichste Sache der Welt.
Verbinde diese natürlichste Sache der Welt mit einem Gebet und sag einfach: Frieden. Der Friede von Jesus sei mit dir. Oder sag einfach den Namen von Jesus.
Als ich in Manila war, war ich zusammen mit Eberhard Laue auf den Smoky Mountains. Das ist diese riesige Müllkippe, wo Millionen Menschen ihren Müll hinschaffen. Dort leben Tausende Menschen auf dem Müll, in einem unvorstellbaren Gestank und Elend.
Ich bin auf dieser Müllkippe umhergeirrt. Ich war so entsetzt und sprachlos, dass ich nicht mehr wusste, was ich überhaupt noch beten sollte. Ich bin einfach gegangen und habe immer nur gesagt: Jesus, Jesus. Mehr ist mir nicht eingefallen.
Eberhard Laue legte den Kindern die Hand auf den Kopf und sagte: Gott rette dich. Das war zwar sprachlich nicht ganz korrekt, denn Eberhard kann Englisch und meinte eigentlich: God bless you. Aber das ist egal, Gott hat das schon verstanden. Die Hauptsache war, dass der Name Gottes auf die Kinder gelegt wurde.
Die Verantwortung von Christen im Umgang mit Kranken
Ich wende mich jetzt an die Mütter unter euch. Ihr versucht doch alles, um euren kranken Kindern zu helfen. Vergesst dabei nicht, den Namen von Jesus auf euer krankes Kind zu legen.
Nun richte ich mich an alle, die mit Kranken zu tun haben, zum Beispiel als Angestellte im Krankenhaus. Sicher, ihr seid dafür da, Schieber zu bringen, Medizin und Essen zu verteilen – das ist euer Beruf. Aber ihr seid auch als Christen berufen, für die Kranken zu beten.
Das ist doch ganz leicht für euch: Bei den alltäglichen, normalen Berührungen mit den Kranken könnt ihr ihnen auch mal den Frieden Gottes zusprechen. Das kann leise geschehen, so dass es weder der Kranke noch die anderen im Zimmer hören. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Kranke ein gläubiger Mensch ist oder nicht.
Der Mann in unserer Geschichte war kein Christ. Er hat nicht einmal um Gesundheit gebeten, aber er hat sie bekommen, weil zwei Menschen ihm im Namen von Jesus Heilung zugesprochen haben.
Ich habe die Hoffnung, dass ich euch heute wenigstens die Ermutigung gegeben habe, euch im Krankheitsfall an Gott zu wenden. Gott hat gesagt, so steht es in der Bibel: „Ich, der Herr, bin dein Arzt.“
Abschließende Gedanken und Ermutigung zum Glauben an Heilung
Ich weiß, dass ich heute viele Fragen aufgeworfen habe. Ich weiß auch, dass viele Fragen offen bleiben. Außerdem ist mir bewusst, dass dies nicht alles ist, was man zum Thema Krankheit sagen kann. Aber das muss auch mal gesagt werden.
Nutzt die Möglichkeiten, die Jesus euch gibt. Akzeptiert nicht einfach alle möglichen Krankheiten, als wären sie unabänderliche Tatsachen. Für Jesus, den auferstandenen Herrn, gibt es überhaupt keine unabänderlichen Tatsachen – nicht einmal den Tod.
Wenn du glaubst, dass Jesus den Tod besiegt hat, dann glaube auch, dass er mit deinem Schnupfen fertig wird.
