Äußeres und inneres Schmuckbild bei Frauen
Auch die Frauen sollen sich durch ein angemessenes Verhalten und mit Zurückhaltung sowie einem gesunden Sinn und Züchtigkeit schmücken. Die Elberfelder Übersetzung verwendet das Wort „Besonnenheit“, das gesundes Denken bedeutet. Es kann aber auch im Sinne von Disziplin und Zucht verstanden werden, also dass man sich selbst in Zucht hält.
Der Schmuck soll nicht aus Flechtwerk, Gold, Perlen oder kostspieliger Kleidung bestehen. Diese Dinge sind nicht der hervorstechende Schmuck, denn es geht darum, worauf die Augen und die Aufmerksamkeit gelenkt werden. Nicht auf Frisuren, Goldbehänge oder Kleidung, sondern auf das, was Frauen ziemt, die sich zu Gottesfurcht bekennen: gute Werke. So sollen sie sich schmücken.
Mit guten Werken sollen sie sich also schmücken. Das gilt auch für Männer, doch hier spricht der Text speziell die Frauen an, weil ihnen Schmuck oft besonders wichtig ist. Das ist an sich gut. Entscheidend ist jedoch, was hervortritt und worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wird: das innere Wesen und die Taten oder die äußere Erscheinung.
Timotheus wird aufgefordert, darauf zu achten und den Frauen zu lehren, dass sie dies beachten. Das bedeutet, es muss gelehrt werden. Wenn Timotheus dies lehren soll, dann müssen auch wir es lehren.
Ob Timotheus dies privat im Gespräch mit Frauen tut oder öffentlich – es gab ja keine Kanzel damals –, ist eine andere Frage. Wichtig ist, dass es vermittelt und darüber gesprochen wird. Manchmal braucht es vielleicht auch das persönliche Gespräch, um jemanden darauf hinzuweisen: „Versuche doch, dich so zu schmücken, dass es nicht so auffällig ist, sondern dass die inneren Werte zur Geltung kommen.“
Die Bedeutung der Kleidung und der äußeren Erscheinung
Irgendein Ausleger – wie hieß der noch? Ich habe seinen Namen vergessen. Unterwegs habe ich einen Artikel notiert und hineingetan. Herbert Janssen hat ihn eigentlich übernommen von einem, ich glaube, es war ein reformierter Theologe. Ich weiß nicht mehr, wie er heißt, aber sein Name beginnt mit P. Er ist recht bekannt im anglikanischen Raum.
Jedenfalls hat dieser Theologe gesagt, und das ist sehr gut formuliert: Die Kleidung soll so sein, dass man nicht auf das schaut, was unter der Kleidung ist, sondern auf das, was noch übrig bleibt, was entblößt ist. Das heißt, ich kleide mich so, dass nur noch die Hände und das Angesicht frei bleiben. Darauf konzentriert man sich.
Die übrige Kleidung soll so gestaltet sein, dass das Augenmerk nicht auf die Kleidung selbst oder auf das, was darunter ist, gerichtet wird. Auch nicht auf eine spärliche Bekleidung, sondern auf das, was übrig bleibt – das Angesicht und die Hände. Das sind die Stellen, mit denen kommuniziert wird. Das Angesicht eines Menschen ist das Wichtigste.
Wenn man jemanden sieht, der spärlich bekleidet ist, wohin geht das Auge des Mannes? Nicht aufs Angesicht, sondern auf andere Körperteile, wo noch viel Haut zu sehen ist. Versteht ihr? Genau das muss aber vermieden werden.
Gerade junge Leute wollen oft modisch sein, aber sie wissen das nicht. Deshalb muss man ihnen das lehren – vorausgesetzt, das Herz stimmt. Man kann nicht nur mit Jugendlichen reden, wenn sie den Herrn lieben und ihnen das ein Anliegen ist. Wenn das nicht der Fall ist, muss das erst geklärt werden.
Viele Jugendliche wollen rebellieren und sich bewusst anders kleiden. Das ist schwierig, denn in manchen Versammlungen wird man mit solcher Kleidung gar nicht hereingelassen. Es gibt Kleidungsstücke, bei denen man sagen muss: „Nein, so kommst du am Sonntag nicht.“ Das geht nicht, das kann man nicht zulassen. Das ist zerstörerisch, und das gibt es.
Wir müssen also darauf achten, dass wir den jungen Leuten das vermitteln. Besonders Eltern sind hier sehr gefragt, ihren Kindern zu erklären, warum sie sich anders kleiden sollen, warum sie sich nicht so wie die Welt kleiden können und warum spärliche Bekleidung die Männer aufreizt.
Das ist wichtig für die Männer, und Gott will, dass wir uns so kleiden, dass die anderen keinen Anstoß nehmen. Natürlich haben sie genug Schwierigkeiten, weil sie in der Welt viele Menschen sehen, die schlecht und unzüchtig gekleidet sind. Aber gerade wenn es um Christen und Versammlungen geht, ist es umso wichtiger, dass wir Christen nicht noch zur Unzucht verleitet werden.
Gesellschaftliche Herausforderungen und geistliche Verantwortung
In unserer Gesellschaft wird ganz gezielt ein bestimmtes Gedankengut verbreitet. Das muss man wissen. Unsere Gesellschaft wird durch dieses Gedankengut, insbesondere durch sexistisches Denken, bewusst verändert. Letztlich ist das Ziel, die Familie zu zerstören.
Diese Entwicklung geht zurück auf die Kulturrevolution von 1968. Die Familie soll zerstört werden. Das ist ein ganz klares Ziel des Neomarxismus, der heute die Welt, die Gesellschaft und die Politik bestimmt.
Christen müssen sich daher eindeutig dagegenstellen und dürfen sich nicht mit hineinziehen lassen. Das bedeutet auch, dass wir unseren Kindern erklären müssen, was sie in der Mode, in den Medien und in den Zeitschriften sehen. All das geschieht ganz bewusst, um uns zu zerstören.
Christliche Werte und christliche Familien sollen durch frühe Sexualisierung und generell durch eine Gesellschaft, die Unzucht ganz bewusst fördert, zerstört werden.
Die Rolle der Frau in der Gemeinde und ihre Haltung
Er sagt hier noch etwas zur Frau. Ebenso soll die Frau sich schmücken, so und so, wie es in Vers 11 steht. Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung.
Eine Frau erlaube ich nicht zu lehren, noch über den Mann zu bestimmen oder eigenmächtig über den Mann hinweg zu handeln. Im Griechischen heißt das autark, also selbständig. Hier steht auch: „Eine Frau erlaube ich nicht.“ Erlaube ich nicht. Das bedeutet, Paulus sagt im Auftrag Gottes dem Timotheus, was er zu lehren hat.
Das kann er Timotheus so sagen, weil er Timotheus eben als sein geistliches Kind ansieht. Anderen würde er es vielleicht anders sagen oder anders vermitteln. Aber es ist ganz klar, dass er im Auftrag Gottes spricht, auch wenn er sagt „ich“.
In 1. Korinther 7 spricht er ebenfalls im Auftrag Gottes, wenn er sagt: „Meiner Meinung nach...“ oder „Nach meiner Meinung ist es aber anders.“ Zum Beispiel sagt er, es sei besser, ledig zu bleiben als verheiratet zu sein. Wenn Paulus seine Meinung gibt, spricht er im Auftrag Gottes. Das heißt, es ist auch Gottes Meinung.
Es ist nicht so, dass jeder ledig bleiben muss. Das würde die Gesellschaft zerstören. Aber für den Dienst des Herrn kann es sehr vorteilhaft sein, ledig zu sein. Also „meine Meinung“, und hier „erlaube ich nicht“ – eine Frau erlaube ich nicht zu lehren – das spricht Paulus im Auftrag Gottes. Die Frau soll in der Stille sein.
Das Kostbare und Schöne an der Frau ist, dass sie nicht hervorsticht und sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern sich zurückhält. Das nimmt ihr nichts von ihrer Autorität und ihrem Einfluss. Im Gegenteil, es steigert ihn sogar.
Eine Frau, die still ist und sich nicht hervortut, ist würdig und wird hoch geachtet. Sie hat dann auch genug Gelegenheiten, zu reden, aber nicht in der Öffentlichkeit. Das ist nicht ihre Aufgabe. Hier spricht Paulus von der Versammlung.
Es geht nicht darum, ob die Frau in der Bibelstunde reden darf – natürlich darf sie reden. Aber sie wird auch dort wissen, wie sie sich verhalten soll. Sie wird nicht alles bestimmen, nicht das ganze Thema beherrschen, und es wird sich nicht alles um sie drehen. Auch dort wird sie lernen, sich zurückzuhalten.
Das steht in diametralem Gegensatz zu unserer heutigen Gesellschaft. Es ist geradezu gegensätzlich, weshalb es für viele Christen schwierig ist, sich daran zu gewöhnen. Aber auch in der damaligen Zeit gab es eine gottlose Gesellschaft. Die Christen damals konnten es dennoch.
Mit der Hilfe des Heiligen Geistes kann man sich auch heute in unserer antichristlichen Gesellschaft nach dem Wort Gottes ausrichten.
Begründung der Unterordnung der Frau
Eine Frau, die sich hervortut und herrschen will, wird ohnehin nicht glücklich sein. Das hat Gott so geordnet. Sie soll also in der Stille lernen. Denn Adam wurde zuerst geschaffen, danach Eva.
Hier wird erklärt, warum die Schöpfungsordnung so ist. Warum die Frau sich unterordnet und sich nicht hervortun oder lehren soll, also in der Gesellschaft nicht die führende Rolle einnehmen soll. Die Reihenfolge in der Schöpfung war so: Zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva.
Ein weiterer Grund ist, dass Adam nicht betrogen wurde, die Frau aber schon. Nachdem die Frau betrogen worden war, geriet sie in Übertretung. Die Ereignisse beim Sündenfall werden hier als Begründung angegeben, warum sich die Frau zurückhalten soll.
Eine Frau ist darauf angelegt, geführt zu werden, nicht selbst zu führen. Beim Sündenfall war es genau umgekehrt: Das Tier führte die Frau, die Frau führte den Mann, und der Mann handelte nicht mehr selbständig von Gott.
So wurde die gesamte Schöpfungsordnung umgekehrt. Zuerst steht Gott, dann der Mann, dann die Frau, und zuletzt das Tier. Beim Sündenfall aber übernahm das Tier die Führung und verführte die Frau.
Die Frau ist natürlich nicht schuld am Mann, denn der Mann hat das Gebot erhalten und wird zur Verantwortung gezogen – die Frau auch, aber der Mann zuerst.
Die Rettung der Frau trotz Übertretung
Vers 15: Sie wird aber bewahrt und gerettet – oder einfach nur gerettet. Sie wird gerettet werden im Gebären, wenn sie im Glauben, in der Liebe und in der Heiligung verbunden mit gesundem Sinn und Züchtigkeit bleibt.
Das ist ein etwas eigenartiger Vers, der schon viele Diskussionen ausgelöst hat, weil er schwierig zu verstehen ist. Schwierige Verse muss man zuerst genau lesen, den Zusammenhang betrachten und sie im Licht anderer Bibelstellen auslegen.
Nun stellt sich die Frage: Was bedeutet das hier? Sie wird gerettet werden. Es geht um das Thema, dass die Frau in Übertretung geraten ist. Die Frau, das war Eva, und Eva ist in Sünde gefallen. Wie kommt sie da wieder heraus? Die Sünde hatte Folgen, eine Strafe, Konsequenzen. Die Frau erhielt eine bestimmte Rolle. Die Frage ist jetzt: Ist alles aus für die Frau oder nicht?
Paulus sagt: Nein, es ist nicht alles aus. Sie wird gerettet werden. Er spricht hier kategorisch von der Frau, nicht nur von Eva. Die Frau an sich wird gerettet werden. Dann spricht er die Frauen einzeln an: Jede einzelne muss bleiben, jede einzelne Frau natürlich.
Sie wird gerettet werden, wenn sie im Glauben, in der Liebe, in der Hoffnung und in der Heiligung bleibt. Das ist eine allgemeine Lehre der Bibel: Man wird durch den Glauben gerettet. Man muss im Glauben bleiben, also im Vertrauen auf Christus. Diese Lehre zieht sich durch die ganze Bibel. Der Glaube wirkt sich in der Liebe und in der Heiligung aus. Das ist eine elementare Lehre der Heiligen Schrift, dass sich der Glaube in der Praxis zeigt.
Was bedeutet es, dass sie gerettet wird „im Gebären“? Das ist der schwierige Begriff. Manche haben daraus geschlossen: Aha, die Frauen werden dadurch gerettet, dass sie Kinder auf die Welt bringen. In Russland und der Ukraine begegnet man dieser Lehre immer wieder. Dort heißt es: Wenn du viele Kinder hast, bist du sicher gerettet, weil du viele Kinder geboren hast.
Das hängt auch mit einer falschen Übersetzung in der russischen und ukrainischen Bibel zusammen, hauptsächlich in der russischen Übersetzung. Auch in Ost-Rumänien und Moldawien wird diese Lehre verbreitet. Dort werden Brüder nicht mehr zum Predigen zugelassen, wenn sie sich dem Kindersegen verschließen.
Ich habe das auch gehört und miterlebt, dass Älteste jemanden gefragt haben: Warum hast du nur vier Kinder? Es geht hier um die Stellung der Frau und des Mannes. Wenn die Frau Kinder bekommt, nimmt sie ihren Auftrag wahr und wird bewahrt, andere Aufgaben zu übernehmen, zum Beispiel in der Öffentlichkeit die Leitung zu übernehmen oder öffentlich aufzutreten.
Ich verstehe es so, dass das Kindergebären nicht notwendig ist, um überhaupt selig zu werden. Es geht um die Bewahrung im Glauben. Errettung schließt Bewahrung im Glauben ein. Es geht um die zukünftige Errettung, darum, das Ziel zu erreichen.
Es geht nicht darum, dass sie dadurch wiedergeboren wird, sondern dass sie in der Heiligung leben kann und bis zum Ende das Ziel erreicht. Das sagt Paulus deshalb, wenn er sagt: „wenn sie bleiben im Glauben, in der Liebe und in der Heiligung.“
Noch einmal zum Begriff „im Gebären“: Das Wort „Kinder“ steckt nur indirekt darin. Manche haben hier übersetzt „im Gebären von Kindern“ oder ähnliches. Das Wort bedeutet aber „im Kindgebären“. Die Schwierigkeit ist das kleine Wörtchen „im“.
In Matthäus wird das Wort oft mit „durch“ übersetzt, zum Beispiel „durch Kindgebären“. Das ist aber nicht gut übersetzt. Leider ist das ein bisschen schade. Das griechische Wort, das hier verwendet wird, ist „dia“. Es kann tatsächlich „durch“ bedeuten, aber es ist ein sehr breites Wort und kann auch „in Verbindung mit“ oder „inmitten von“ heißen.
Wenn Paulus sagt: „Ich habe unter Tränen zu euch geschrieben“, dann sagt er „durch Tränen“, also „dia“. Im 2. Korintherbrief findet sich genau die gleiche Konstruktion mit derselben Präposition „dia“.
Hier bedeutet es also: Sie wird gerettet werden in Verbindung mit ihrer Rolle als Kindgebärerin. Das ist ihre Rolle geworden, und zwar mit Schmerzen.
Sie hat gesündigt und kann nicht Lehrerin sein. Sie hat ein schweres Los bekommen. Wer viele Kinder hat, weiß, wie anstrengend das sein kann. Brigitte kann davon erzählen, was das bedeutet und wie sehr einen das erschöpfen kann.
Sie fragt: Gibt es Heil für sie? Wie kann sie das Ziel erreichen? Paulus sagt: Sie wird gerettet werden – in genau der gleichen Weise wie alle anderen. Indem jede einzelne im Glauben bleibt, in der Liebe und in der Heiligung, verbunden mit Besonnenheit und Züchtigkeit.
Das heißt, sie soll ihre Rolle einnehmen. Sie hat eine wichtige und würdige Aufgabe zu erfüllen: das Kindergebären. Natürlich soll sie die Kinder auch erziehen. Sie soll sich dieser Rolle nicht entziehen.
Es gibt Ausnahmen, die heiraten nicht, aber normalerweise wird sie heiraten. Sie soll sich diesem schweren Los nicht entziehen. Gerade wenn sie dieses Los annimmt und im Glauben, in der Liebe und in der Heiligung bleibt, wird sie das Ziel genauso erreichen wie der Mann.
Es ist aber nicht ihre Rolle, wie der Mann, als Lehrerin aufzutreten oder öffentlich zu wirken. Es gibt Frauen, die das tun. Das ist ihr öffentlicher Lehrdienst, und sie gehen ganz darin auf.
Ich nenne zum Beispiel Joyce Meyer, die gerade sehr modern geworden ist. Überall redet man von ihr. Sie hat keine Zeit für Kinder, weil sie viel unterwegs ist. Aber das ist nicht die Rolle der Frau in erster Linie.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Es gibt Frauen wie Priscilla, die im Neuen Testament erwähnt wird und Apollos zusammen mit ihrem Mann Aquila hilft. Natürlich gibt es auch Frauen wie Deborah und Hulda, die Prophetinnen im Alten Testament waren.
Darauf komme ich vielleicht später noch in einem Exkurs zurück.
Aber allgemein gesprochen hat die Frau ihre Rolle: Kinder zu gebären. Das kostet sie viel und verursacht Schmerzen. Dann müssen die Kinder auch noch versorgt werden.
Trotzdem kann die Frau in all ihren Aufgaben das Ziel erreichen. Irgendwann sind die Kinder groß, dann kann sie sich mehr anderen Aufgaben widmen.
Sie kann jüngeren Frauen helfen und zeigen, wie sie vorankommen. Sie kann ältere und jüngere Frauen unterweisen und lehren. Die Kinder erzieht sie sowieso, also ist sie ohnehin eine Lehrerin – aber nicht so wie der Mann, der in der Versammlung die Gemeinde leitet oder unterwegs predigt.
Das war der übliche Weg so weit.
Die Last und Bewahrung in Gottes Auftrag
Jetzt dürft ihr Fragen stellen. Vielleicht lese ich das noch vor, denn das ist noch recht schön.
Die Lektion daraus lautet: Keine Last, die Gott uns auferlegt, muss uns erdrücken. Die von Gott auferlegte Pflicht ist vielmehr ein Mittel, durch das wir bewahrt werden. Sie will uns in der Nähe Gottes halten, der allein unser Leben erhalten und retten kann.
So bringt unser von Gott verordnetes Los uns zum Erlangen des zukünftigen Heils, wenn wir im Glauben bleiben und in der Liebe sowie in der Heiligung mit Sorgfalt leben. Was Gott hier als Gericht verordnet hat, muss dennoch nicht jetzt etwas Schlechtes für uns sein. Gerade darin können wir dem Herrn sehr wohl dienen und unser Ziel erreichen.
Ja, das kann ich mir gut merken. Interessant an diesem Vers ist die Begründung, die Paulus bringt: "Eine Frau gestatte ich nicht, denn Adam war zuerst, danach Eva. Adam wurde nicht betrogen, auch die Frau ist, nachdem sie betrogen worden war, in Übertretung geraten."
Die feministische Theologie berücksichtigt genau diese zwei Verse nicht. Sie begründet theologisch, worum Frauen heute prätendieren dürfen, und vergisst dabei diese Worte. Sie argumentieren nämlich recht gut, und wenn man nicht aufpasst und nicht alles weiß, sagen sie: Mit dem Sündenfall kam erst die Herrschaft des Mannes über die Frau. Vorher gab es das nicht.
Mit dem Sündenfall kamen auch die Schmerzen, die die Frau bei der Geburt zu ertragen hat, und die Dornen, die der Mann auf dem Feld bekämpfen muss. Dann fangen sie an zu sagen: Ja, die Dornen bekämpfen wir mit Hilfsmitteln, mit Chemie und so weiter. Das heißt, wir dürfen dieses Gericht mildern.
Die Geburtsschmerzen werden auch mit Medikamenten so gering wie möglich gehalten. Das heißt, wir dürfen entgegenwirken, und die Herrschaft des Mannes ist auch nichts Absolutes, sondern sie muss überwunden werden – so wie die Schmerzen, so argumentieren sie.
Dabei steht in der Bibel, dass der Mann schon vor dem Sündenfall als Haupt der Frau gesetzt wurde. Ich sage Ihnen genau diese Verse: 1. Timotheus 2,13-14.
Genau diese Verse ignorieren sie. Zuerst wird der Mann geschaffen.
Überhaupt, wenn man die ersten Kapitel der Bibel nicht mehr wörtlich nimmt, dann hat man Tür und Tor geöffnet für alle möglichen Irrlehrer. Die Evolutionslehre und auch die Rollen von Mann und Frau gründen auf den ersten Kapiteln der Bibel. Diese sind alle buchstäblich zu nehmen, so wie es dort steht.
Gleichheit und Unterschiedlichkeit von Mann und Frau in Christus
Ja, ich möchte jetzt vielleicht doch noch schnell diese Präsentation zeigen. Ich habe mir das mal zusammengestellt: Die Rolle der Frau in der Gemeinde – einfach ein paar Gedanken.
Wichtig ist, dass Mann und Frau eins sind in Christus. Galater 3,28 sagt: „Es ist nicht männlich und weiblich, denn ihr seid alle einer in Christus.“ Das heißt, in Christus ist es nicht so, dass die Frau unter dem Mann steht. Nein, sie sind gleich. In Christus dürfen beide in die Gegenwart Gottes treten. Es ist nicht so, dass der Mann zuerst kommt und die Frau sich hintenanstellen muss. Nein, sie hat direkten Zugang zu Gott und all den Gnadengaben sowie allem, was den geistlichen Stand und die geistliche Stellung betrifft.
Unser Stand vor Gott, unsere Sohnschaft vor Gott – wir sind alle gleich, nämlich alle Söhne. Dabei gibt es nicht männlich und weiblich, wir sind alle Söhne, auch die Frauen sind Söhne Gottes. Das bedeutet nicht, dass sie nur zweitrangige Töchter sind, die aber wichtig sind, sondern alle haben die Sohnschaft.
Das zweite ist: Beide kommen von Gott, beide Geschlechter. 1. Korinther 11,11 sagt: „Im Herrn ist weder der Mann ohne die Frau etwas, noch die Frau ohne den Mann.“ Beide sind wichtig und voneinander abhängig. Ebenso wie die Frau vom Mann ist, so ist auch der Mann durch die Frau. Die Frau kam bei der Schöpfung vom Mann, aber der Mann kommt jetzt durch die Frau, denn der nächste Mann wird wieder durch die Frau geboren.
Alles ist letztlich von Gott, er ist der Schöpfer. Aber wir sehen hier, dass beide von Gott kommen und beide abhängig von Gott und voneinander sind. Sie brauchen einander.
Das dritte ist: Beide sind zum Priestertum gerufen. 1. Petrus 2,9 spricht von einem erwählten Geschlecht, einer königlichen Priesterschaft. Das bezieht sich auch auf die Frau. Beide sind Miterben des Lebens. Dort heißt es weiter, dass die Männer in Erkenntnis mit dem weiblichen Gefäß zusammenwohnen sollen, 1. Petrus 3,7. Mit dem weiblichen Gefäß als dem Schwächeren zusammen, und erteilt ihm Ehre, „als die ihr auch Miterben seid der Gnade des Lebens“. Einige Handschriften fügen hinzu: „die auch Miterben sind der Gnade des Lebens.“ Ob so oder so, es kommt letztlich auf dasselbe hinaus: Mann und Frau erben dasselbe.
In der Zukunft erben sie dasselbe. Es ist nicht so, dass die Frauen weniger bekommen würden als die Männer. So sollen eure Gebete nicht abgeschnitten werden.
Unterschiedlichkeit in Aufgaben und Diensten
Ein zweiter großer Punkt ist, dass Mann und Frau nicht gleichartig sind. Sie sind zwar gleichwertig, aber nicht gleichartig. Die Frau ist Gehilfin und Gegenüber des Mannes.
Von der Schöpfung her, wie Klaus bereits gezeigt hat, heißt es in 1. Mose 2,18: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ Die Frau ist also als entsprechende Hilfe für den Mann geschaffen.
Zweitens ist der Mann das Haupt der Frau. Die Frau ist Hilfe des Mannes, und der Mann ist das Haupt der Frau. In 1. Korinther 11,3 heißt es: „Das Haupt jeder Frau ist der Mann.“ Das bezieht sich besonders auf die Ehebeziehung.
In Epheser 5,22 steht: „Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter wie dem Herrn.“ Der Mann ist das Haupt der Frau. Dies ist keine Aufforderung, dass der Mann das Haupt sein soll, sondern eine feststehende Tatsache. Er ist das Haupt der Frau.
Weil er das Haupt ist, soll er sich auch so verhalten. Er soll sein Haupt hinhalten und für die Frau da sein. Dabei gehört auch eine gewisse Führung dazu. Das Hauptsein des Mannes ist ein Abbild des Hauptseins Christi über seiner Gemeinde. Das zeigt Paulus im Epheserbrief.
Das Hauptsein des Mannes zeigt sich in liebender Fürsorge. Männer sollen ihre Frauen lieben. Gerade weil sie Haupt sind, sollen sie für ihre Frauen sorgen. So wie Christus das Haupt ist und die Gemeinde liebte und sich selbst für sie hingab, so soll auch der Mann sich für seine Frau hingeben und den Kopf hinhalten.
Ein Missbrauch des Hauptseins des Mannes ist nach der Lehre Christi ausgeschlossen. Der Mann kann sein Hauptsein gegenüber der Frau nicht missbrauchen, weil er sie lieben soll. Als Haupt soll er lieben. Deshalb ist die Frau beim Mann gut aufgehoben.
Aufgabenverteilung in der Gemeinde
Dritter, großer Punkt: Was sind jetzt die Unterschiede in den Aufgaben und Diensten?
Die Frau ist gleichwertig, aber nicht gleichartig. Weil sie nicht gleichartig ist, gibt es auch Unterschiede in den Aufgaben und Diensten. Zum Beispiel leitet die Frau nicht die Gemeinde, auch nicht in der Einleitung. Die Frau leitet nicht im Sinne der Ältestenschaft. Ebenso lehrt die Frau nicht die Gemeinde.
Das ist der zweite Punkt: Sie soll in der Gemeinde nicht lehren und sich nicht über den Mann stellen, in keiner Weise, wie auch immer. Die Begründung dafür haben wir bereits gesehen: Sie liegt in der Schöpfungsordnung und der Verführbarkeit beziehungsweise den Ereignissen des Sündenfalls.
Wie ist es im Gebet? Wenn die Gemeinde betet und die Frau wird aufgerufen, darf sie predigen? Das ist klar: Sie darf predigen. Habt ihr gewusst, dass die Frau predigen darf? Natürlich darf die Frau predigen.
Die Frage ist nur: Wo und was ist eine Predigt? Predigt bedeutet in der Bibel Verkündigung. Darf die Frau verkündigen? Natürlich darf sie verkündigen, aber die Frage ist, wo.
Sie darf ihrem Ehemann ruhig etwas sagen, mit ihm sprechen. Sie darf mit den Kindern sprechen und auch ihnen predigen. Sie darf anderen Frauen predigen, sie darf außerhalb der Gemeinde predigen, sie darf anderen Christen predigen, in privaten Räumen, wo auch immer. Nur nicht in der Versammlung.
Sie leitet also nicht die Gemeinde im Sinne des Lehrens.
Frauen in der Versammlung
Und wie ist das in den Versammlungen? Wie ist das dort? Nun, 1. Korinther 14 kommt hier noch zum Tragen.
Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen eure Frauen in den Versammlungen schweigen. Es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen unter Ordnung sein, so wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie etwas lernen möchten, sollen sie zuhause ihre eigenen Männer fragen. Denn es ist für Frauen schädlich, in der Versammlung zu reden.
Hier geht es um die große, die allgemeine Versammlung. Der Kontext, der Zusammenhang ist Vers 23: Wenn die ganze Gemeinde zusammenkommt. Das ist der Zusammenhang. Es geht hier nicht darum, wenn man sich in einem kleinen Kreis oder einem Hauskreis oder Ähnlichem trifft. Es geht um die regelmäßige allgemeine Versammlung.
Übrigens gab es im Neuen Testament wahrscheinlich nur eine Versammlung. Man hat sich nicht so oft getroffen. Man konnte es ja gar nicht, denn die Möglichkeiten waren nicht wie heute. Man hat sich zwar oft untereinander getroffen – da gab es unzählige Gelegenheiten. Aber wenn die ganze Gemeinde zusammenkam, war das wahrscheinlich nur einmal die Woche.
Das kann man einfach anhand der Stellen zeigen, wo immer wieder von Versammlungen die Rede ist, zum Beispiel 1. Korinther 11 oder 1. Korinther 14. Das war etwas Besonderes, ein Ereignis, zu dem man extra kam. Man kann es nicht hundertprozentig belegen, dass es nur einmal die Woche war. Aber man bekommt den Eindruck, dass sie sich nicht so oft treffen konnten.
Dafür hatten sie aber viele Gelegenheiten, sich untereinander im Kleinen zu treffen – mit Nachbarn und anderen. Und man war schnell einmal zu einem Gebet zusammen, das war überhaupt kein Problem. Jüdische Frauen haben sich am Fluss manchmal getroffen, wenn sie keine Synagoge zum Gebet hatten. Nur das, soweit.
Also soll die Frau in der Gemeinde schweigen. Das wird mit der Unterordnung begründet, mit dem Unterordnungsgesetz, das es schon im Alten Testament gibt. Dort steht im 1. Mose 2, dass sie sich unterordnen soll, dass sie die Gehilfin des Mannes ist und so weiter. Es entspricht dem alttestamentlichen Gesetz, der Rolle der Frau im Gesetz.
Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Meint jetzt die Korinther: Ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Meint ihr, ihr seid die Einzigen, die das wahre Wort Gottes haben? Dann meint ihr, ihr könnt bestimmen, was ihr macht und wie ihr es macht. Oder ist es nur zu euch gelangt?
Da schimpft der Apostel ein bisschen, oder? Ihr meint, ihr seid besonders? Wenn jemand meint, ein Prophet oder Geistlicher zu sein, der erkenne, dass die Dinge, die ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind. Das ist nicht meine Meinung, oder es ist nicht einfach eine menschliche Meinung, die ich weitergebe. Was ich hier schreibe, das sind Gebote des Herrn. Ich spreche als Prophet.
Ist jemand in Unkenntnis, dann sei er in Unkenntnis. Daher, Brüder, soll alles mit Anstand geschehen – Vers 40. Alles soll mit Anstand geschehen, das heißt geziemend, so wie es sich gehört. Und es gibt eine klare Vorgabe, wie es sich gehört und ordnungsgemäß. Dies hat er in Kapitel 14 vorgegeben.
Also muss man von daher schließen, dass der Apostel Paulus hier meint, dass die Frauen in der Versammlung schweigen sollen.
Prophetinnen im Alten und Neuen Testament
Ja, aber was ist dann mit den Prophetinnen? Gab es nicht im Neuen Testament und auch im Alten Testament Frauen, die Prophetinnen waren? Ja, wie gab es.
Die Miriam, die Deborah und die Hulda sind Beispiele dafür. Ein negatives Beispiel ist Noad, eine falsche Prophetin. Auch die Frau Jesajas wird als Prophetin genannt, vielleicht nur deshalb, weil sie die Frau eines Propheten war.
Im Alten Testament gibt es also einige Fälle, in denen es Prophetinnen gab, und auch im Neuen Testament.
Zuerst die Stelle im Alten Testament: Deborah wohnte unter der Deborah-Palme. Die Söhne Israels gingen zu ihr hinauf, um Gericht oder Rechtsprechung zu erhalten. Das bedeutet, sie ist nicht öffentlich aufgetreten, sondern die Leute kamen privat zu ihr, um sie zu fragen. Das ist ein Unterschied, oder?
Ähnlich war es bei Hulda. Der Priester Hilkia und Ahikam gingen zur Prophetin Hulda, die in Jerusalem wohnte. Hulda war bekannt, deshalb suchte man sie auf. Sie ist nicht öffentlich umhergegangen und hat öffentlich gepredigt. Jedenfalls sagt die Bibel das nicht. Das muss ich so sagen, denn die Bibel erwähnt das nicht, nur so viel.
Dann gab es noch Hannah, eine Prophetin im Tempel. Aber was hat sie gemacht? Sie sprach, als ein paar Leute zusammenstanden, aber sie hat nicht öffentlich gepredigt.
Isabel ist ein negatives Beispiel, eine falsche Prophetin. Dann gab es auch die Töchter des Philippus, die in Apostelgeschichte 21,9 als Jungfrauen beschrieben werden, die weissagten. Es wird aber nicht gesagt, in welchem Rahmen das stattfand oder wo das war. Es steht nicht da, dass sie in den Versammlungen öffentlich predigten. Das steht nicht da.
Das ist auch interessant: Als Agabus kommt, sind sie ruhig. Agabus ist der Prophet, der Paulus die Prophetie gibt, nicht die Töchter des Philippus. Ah ja, in dem Zusammenhang, Apostelgeschichte 21, das ist interessant.
Beispiele aus dem Alten Testament zur Rolle der Frau
1. Korinther 11,4-5: Übrigens, was die Frau betrifft, noch ein Nebensatz. Als Maria und Joseph in Gefahr waren, kam der Engel in der Nacht. Es ging um das Kind. Man hätte erwartet, dass der Engel zu Maria kommt. Man sagt Maria, dein Kind ist in Gefahr. Aber das macht der Engel nicht. Der Engel kommt zu Joseph. Joseph ist das Haupt der Familie, und er sagt dann zu Maria: Wir gehen nach Ägypten. Versteht ihr? Gott wendet sich an den Mann.
Beim Simson kommt der Engel zur Frau, oder? Zur Mutter Simsons. Der Engel kommt zur Frau, und die Frau, was macht sie? Sie geht zum Mann, zum Manoah, und sagt ihm, dass der Engel da war. Und der Manoah fragt sich: Was soll ich jetzt machen? Ich bin verantwortlich, meine Frau sagt das, und derweil erzählen sie mir, was ich jetzt tun soll. Es war ein innerlicher Kampf, oder? War das irgendeine Frauenfantasie? Die Sache ist ein bisschen unsicher.
Der Herr hat es gesehen, und der Engel kommt noch einmal zur Frau. Dann sagt sie: Bitte Engel, bleib schnell da, ich hole meinen Mann. Der muss das jetzt auch hören, oder? Dann bleibt der Engel da, und sie holt den Mann. Der Engel sagt dem Mann genau dasselbe, was er zur Frau gesagt hat. Jetzt ist der Mann zufrieden, jetzt weiß er, was zu tun ist. Also auch hier wird das Hauptsein des Mannes geachtet.
Debora ist ja diejenige, die zum Widerstand motiviert hat, zum Kampf, der notwendig war. Aber Barak wird im Hebräerbrief Kapitel elf als Glaubensheld erwähnt. Ja, das stimmt. Debora wird nicht mehr erwähnt, obwohl sie mitgezogen ist. Aber er wollte nicht ohne sie ziehen, oder? Ja, kaum, so ungefähr. Dann ist sie mitgegangen, aber sie hat nicht geführt. Barak hat geführt. Sie hat ihn ermutigt.
Genau das ist es: Die Rolle der Frau ist Gehilfin des Mannes, Ermutigerin. Auch wenn sie mehr draufhat, wie Debora gegenüber Barak. Sie hatte viel mehr drauf als Barak, aber sie führt ihn nicht.
Weissagung und Gebet der Frauen in der Gemeinde
In 1. Korinther 11,4-5 ist ebenfalls von Weissagung die Rede. Dort heißt es in Vers 5: „Jede Frau, die im unbedeckten Haupt betet oder weissagt, beschämt ihr Haupt.“ Diese Stelle wird oft zitiert, um zu sagen, dass Frauen in der Gemeinde beten oder weissagen dürfen. Allerdings steht hier nicht, dass jede Frau in der Gemeinde beten oder weissagen kann. Es wird nur ausgesagt, dass jede Frau, die betet oder weissagt, ihr Haupt bedecken soll, um es nicht zu beschämen.
Der Kontext in 1. Korinther 11 ist allgemein gehalten. Dagegen ist der Zusammenhang in 1. Korinther 14 speziell und muss entsprechend beachtet werden. In 1. Korinther 11 wird allgemein gesagt: Wenn eine Frau betet oder weissagt, ist das gut, aber sie soll sich bedecken.
In 1. Korinther 14 hingegen spricht Paulus in einem ganz besonderen Kontext. Hier geht es um die Versammlung der ganzen Gemeinde, wenn sie zusammenkommt. Dann soll gesprochen, gelehrt und Offenbarung gegeben werden. Es gibt verschiedene Beiträge, und die Frage ist: Wie verhält es sich mit den Frauen?
Paulus gibt eine Ordnung vor. Er sagt, dass die Beiträge nacheinander und nicht gleichzeitig erfolgen müssen. Wenn jemand in Zungenredensprache spricht, also in einer fremden Sprache, muss das übersetzt werden. Wenn kein Übersetzer da ist, soll derjenige schweigen.
Bezüglich der Frauen gilt in 1. Korinther 14 ein Schweigegebot in der Versammlung. Dieser Zusammenhang ist also speziell und nicht allgemein gültig. Es geht um die Situation, wenn die ganze Gemeinde versammelt ist.
Außerhalb dieses speziellen Kontextes können Frauen durchaus reden. Das heißt, wenn sie im Auftrag Gottes sprechen, sollen sie das tun. Sie sollen nicht eigenmächtig reden, sondern sich zurückhalten, aber auch die Möglichkeit haben, etwas zu sagen.
Auch das Weissagen oder Beten ist ihnen erlaubt. Die entscheidende Frage ist nur, in welchem Zusammenhang dies geschieht.
Zitat zur Rolle der Frau in der Gemeinde
Ein Zitat von einer Frau namens Silvia Bloch aus dem Buch „Die Frau in der Gemeinde“:
Sie schreibt, dass Frauen im Neuen Testament Weissagungen erhielten, aber keine von ihnen zum Apostel erwählt wurde. Ebenso wurden sie nicht zum Lehrdienst bestimmt, nicht mit der Niederschrift des Wortes Gottes beauftragt und auch nicht mit der Leitung der Gemeinde betraut.
Eine Frau durfte in der Gemeinde keine Stellung oder Rolle einnehmen, die ihr geistliche Autorität über den Mann gab. Das stammt von einer Frau, die die Bibel verstanden hat. Die Bibel wurde sehr gut verstanden und treffend ausgedrückt.
Darf eine Frau über Bücher lernen? Ja, warum sollte sie das nicht dürfen? Wenn sie die Kinder lehren darf, dann darf sie auch ein Buch schreiben. Warum denn nicht?
Es geht hier um das Auftreten der Frauen. Es gibt Frauen, die sehr gescheit sind, und die sollen das, was sie erkannt haben, niederschreiben, damit andere davon profitieren können. Es geht doch gar nicht darum, Bücher zu schreiben.
Wird sie dann nicht Vorträge über das Buch halten? Das ist ja der Unterschied: Wenn ich ein Buch geschrieben habe, kann ich danach einen Vortrag vor der ganzen Gemeinde halten.
Eine Frau kann zu Frauen sprechen, natürlich. Eine Frau soll ja andere Frauen lehren. Aber sie soll nicht in der Öffentlichkeit die ganze Gemeinde lehren. Das soll sie nicht, das ist nicht ihre Rolle, ihr Auftrag.
Diskussion um die Apostelin Junia
Ja, aber jetzt haben wir doch noch etwas: die Junia. Was ist da mit der Junia? In Römer 16,7 grüßt Paulus Andronikus und Junias, seine Verwandten und Mitgefangenen im Dienst. Er sagt, sie seien solche, die sich unter den Aposteln auszeichnen und vor ihm in Christus waren.
Viele sagen dann: Siehst du, die Junia war ein Apostel, also haben wir doch eine weibliche Apostelin. Nun, da gibt es einige Schwierigkeiten.
Erstens ist nicht klar, ob es Junia oder Junias heißt. Das ist im Griechischen nicht eindeutig. Beides ist möglich, denn es gibt sowohl eine Junia als auch einen Junias. Das griechische Wort steht hier im Akkusativ und lautet „Junian“. Dabei kann es sowohl männlich als auch weiblich sein. Grammatikalisch sind also beide Formen möglich, genau 50 zu 50. Das heißt, wir wissen gar nicht, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.
Zweitens wissen wir nicht, in welchem Sinne „Apostel“ hier gemeint ist. Zeichnen sie sich unter den Missionaren aus? Wir wissen nicht, ob damit gemeint ist, dass sie selbst Missionare waren oder dass die anderen Missionare sie auszeichnen, also hervorheben. Vielleicht waren sie auch einfach irgendwie dabei.
Was heißt das? Um diese Fragen zu klären, müsste man so vorgehen, dass kein Widerspruch zum übrigen Neuen Testament entsteht. Wenn es also eine Frau ist, dann stellt sich die Frage: Kann sie dann ein Apostel gewesen sein?
Wenn sie eine Missionarin war, dann müsste sie unter Frauen gearbeitet haben oder sie hat auch unter Männern gearbeitet, aber nicht öffentlich gelehrt. Wenn das so war, könnte es möglich sein.
Das heißt, wir haben hier lauter Unbekannte – wie in der Mathematik, wenn x und y unbekannt sind. Wir wissen nicht die Lösung, weil es nicht eindeutig ist. Dann muss man das offenlassen, aber man darf nichts lehren, was dem übrigen Neuen Testament widerspricht.
Das heißt, wenn sie eine Frau war, die Junia, dann ist die Frage: War sie unter den Missionaren? War sie eine Missionarin? Dann müsste sie eine solche gewesen sein, die unter Frauen gearbeitet hat oder die zumindest nicht evangelistisch tätig war, indem sie Männer gelehrt hat oder in den Versammlungen lehrte.
Oder es heißt einfach, sie ist ausgezeichnet unter den Aposteln – im Sinne davon, dass die Apostel hoch von ihr sprechen. Das könnte auch sein.
Jedenfalls muss die Lösung immer so sein, dass sie nicht im Widerspruch zum übrigen Neuen Testament steht. Das heißt, eine Möglichkeit ist ausgeschlossen: Wenn es eine Frau ist, dann kann nicht gemeint sein, dass sie eine Leiterin von anderen Christen war. Das geht nicht, denn es gibt keine Leiterinnen.
Frauen im öffentlichen Dienst und Predigt
Ja, oder jemand anderes, aber es gibt auch immer eine Frau oder sogar zwei Frauen, die im Fernsehen, auf dem Bildschirm und auch bei diesem Jesushaus für die Jugendlichen sprechen.
Wie sieht man das? Eigentlich ist es nicht so wichtig, wie ich es sehe. Wir müssen immer schauen, was das Neue Testament dazu sagt. Vom Neuen Testament her ist es schon ein bisschen problematisch, denn dort werden die Evangelisten zu den Leitern gezählt.
Gott hat der Gemeinde verschiedene Gaben gegeben, und diese Gaben sind Menschen. Er zählt dabei Hirten, Propheten, Evangelisten und Lehrer auf. Prophetinnen gab es zwar auch, aber vielleicht nicht in dem Sinne, wie die Propheten hier gemeint sind – in Epheser 4,11. Denn dort sind es ja leitende Personen, die hierher kommen, auch Hirten, also leitende Menschen.
Wenn schon eine Frau Evangelistin ist, dann müsste sie unter Frauen arbeiten. Sie dürfte nicht so wie diese offizielle Fernseh-Evangelistin auftreten. Das könnte sie gar nicht machen, denn es ist nicht ihre Rolle, im Fernsehen als Predigerin aufzutreten.
Ausnahmen und Sonderfälle im Dienst der Frauen
Ja, aber das ist ja nicht unbedingt eine Versammlung, oder? In diesem Sinne.
Es geht grundsätzlich um die Rolle der Frau. Sie tritt in aller Öffentlichkeit auf und predigt zu allem. Das ist die Bücherschreibung. Aber es ist ein Unterschied, ob es ein Buch ist oder ein öffentliches Auftreten. Ein Buch ist eine Niederschrift von Gedanken, das ist schon ein Unterschied. Beim Sprechen geht es um das öffentliche Dastehen, vor anderen zu stehen. Das ist schon ein Unterschied.
Von der Schrift her scheint mir, dass es hier um die Evangelisten geht, jedenfalls die aus Epheser 4. Sie sind Leiter. Wenn sie eine Evangelistin ist, dann müsste sie eine sein, die unter Frauen arbeitet oder eine Missionarin, wie man so sagt, zum Beispiel in China oder irgendwo unterwegs. Sobald es aber darum geht, dass sie einige Leute zum Glauben geführt hat und diese jetzt schon unterwiesen sind, muss sie das tun, wenn keine Männer da sind, oder?
Dann hat sie die Leute unterwiesen und jetzt muss sie schauen, dass die Männer die Lehre übernehmen. Es gibt Ausnahmen. Immer wieder gibt es Frauen, die irgendwo hingegangen sind, wo kein Mann war, nur eine Frau. Wenn nur eine Frau da ist, gut, dann soll sie die Leute zum Herrn führen. Sobald sich aber etwas entwickelt und eine Gemeinde entsteht – ich muss sagen, die Gemeinde ist sowieso da, sobald Gläubige da sind – sobald sie wächst, muss sie diese Aufgaben an die Männer übergeben.
Am Anfang muss sie anleiten, wenn niemand anderes da ist, muss sie das tun. Dann muss sie sich zurückziehen. Das haben viele getan, es gibt Beispiele dafür.
Karlheinz, Erich, Entschuldigung. Wenn es ums Evangelisieren geht, lernt die Frau die Leute nicht in der Versammlung kennen. Aber wenn zum Beispiel gerade Ungläubige da sind, kann die Frau sie natürlich ansprechen.
Die Frage war die, weil da eine Frau im Fernsehen auftritt und wirklich in aller Öffentlichkeit steht. Es gibt immer Ausnahmen, das ist klar. Wenn keine Männer da sind, müssen Frauen einspringen, es geht nicht anders. Leider versagen oft die Männer oder sind nicht da. Viele Frauen gehen in den Dienst und verkündigen.
Aber die Frage ist, was sie danach tut. Von mir aus kann sie ihr ruhiges Evangelium verkündigen. Es gibt auch Frauenfrühstücke und ähnliche Veranstaltungen, wo Frauen anderen etwas weitergeben. Es kann auch sein, dass Männer dabei sind, aber eine Frau sollte sich dann zurückziehen und nicht den Öffentlichkeitsdienst übernehmen.
Im Neuen Testament findest du nicht, dass eine Frau in der Öffentlichkeit vor großen Menschenmengen spricht. Auch im Alten Testament findest du das nicht. Miriam hat gesungen, aber da war ein Chor von Frauen. Sonst nichts.
Wir unterstützen die Monika Brudel, kennst du sie noch? Ja. Monika Brudel ist in Japan. Einige aus der Gemeinde haben Schwierigkeiten damit, weil sie Gemeindearbeit macht. Aber zumindest in der Anfangszeit war niemand da, der verkündigt hat. Monika selbst zieht sich eigentlich gern zurück.
Was machst du aber, wenn du den Anfang einer Gemeinde hast, Männer dabei sind, aber diese ihre Aufgabe nicht wahrnehmen oder noch nicht so weit sind? Wo liegt der Punkt? Das kann man schwer sagen. Klar muss sie schauen, dass Männer da sind. Sie kann die Gemeinde nicht einfach sich selbst überlassen, damit sie sich gegenseitig kaputtmachen. Das ist eine große Aufgabe.
Aber das sind immer Sonderfälle. Das ist nicht das Normale. Irgendwann werden Männer da sein, die lernen, diese Aufgabe wahrzunehmen.
In Ungarn ist es auch schwierig. Es gibt Männer in der Missionsarbeit, die einfach keine Verantwortung übernehmen wollen. Das ist ganz schwierig.
Dienste und Aufgabenfelder der Frau
Dienste und Aufgabenfelder der Frau
Als Erstes ist sie Ehefrau, Hilfe ihres Ehemannes und Mutter. Die Hand, die die Wiege schaukelt, ist die Hand, die die Welt regiert. Das ist ein berühmter Spruch eines amerikanischen Präsidenten.
Gebet, klar, Arbeit am Evangelium, Verkündigung in dem Rahmen, der ihr gegeben ist, Gastfreundschaft üben, diakonische Arbeiten aller Art und viele weitere Aufgaben gehören dazu. Dazu zählen Schule, Kindergarten, Büchertisch, Nachbarschaftshilfe, Witwenbetreuung, Altenbetreuung, Haushaltshilfe, Bürohilfe, Briefe schreiben, E-Mails, Seelsorge, Schriftendienst, schriftliche Arbeit, Randgruppenarbeit, Besuchsdienste, Leute fahren, Musik, musikalische Unterstützung, Chorgesang, Büchertisch einmal oder zweimal, Filmprojekte, Evangelisation und so weiter.
Die Frage ist, ob die Schwester Vöbe in Römer 16,1 und folgende – also die Schwester Vöbe, die eine Dienerin der Gemeinde von Kenchrea war – wirklich im Sinne eines Amtes gedient hat oder einfach im Sinne eines Dienstes. Es ist immer ein Unterschied, ob ich ein Amt habe oder einfach etwas tue.
Das wäre dann der einzige Fall im Neuen Testament, in dem eine Frau als Diakonisse, also als diakonisch Beamtete, dienen würde. Allerdings ist das etwas problematisch, denn die Diakone sind Unterstützer der Ältesten, also der Leitung. Das heißt, die Leitung, die Ältestenschaft der Gemeinde, hat eine Gruppe von Männern zur Hand, die sie unterstützen. Diese Männer übernehmen die Arbeit, die die Ältesten sonst selbst erledigen müssten, die ihnen aber zu viel ist.
Diese Diakone übernehmen Aufgaben im finanziellen oder praktischen Bereich. Dabei kommen sie mit vielen Menschen in Kontakt und sind ein verlängerter Arm der Ältesten. Sie sind selbst keine Leitung, sondern unterstützen die Leitung.
Hier stellt sich die Frage, ob man Frauen als Diakoninnen einsetzen kann. Wie gesagt, Römer 16 wäre der einzige Fall, wenn man das so verstehen würde. Doch das ist nicht sicher, denn das Wort heißt einfach „Diener“. Das griechische Wort Diakonos bedeutet Diener. Es wird für die speziellen Diakone verwendet, aber auch ganz allgemein.
Wenn sie keine Leitung sind, sondern Gehilfen, dann dürfen Frauen Gehilfen sein. Das wäre also möglich. Wie gesagt, das wäre der einzige Fall im Neuen Testament. Man müsste auch hier wieder schauen, welchen Dienst diese sogenannte Diakonisse dann täte. Wenn es ein Dienst ist, der nichts mit der Leitung zu tun hat, dann muss man sich fragen, warum nicht.
So könnten wir als Diakonie für Jugendarbeit oder Mädchenarbeit zum Beispiel einfach eine Möglichkeit haben. Auch Besuchsdienst wäre denkbar. Besuchsdienst, ja.
Von daher gäbe es eigentlich nichts dagegen, denn sie predigt ja nicht in der Öffentlichkeit. Aber wenn sie einen Verkündigungsdienst täte, dann wäre das anders.
Grundsätzlich kann man sagen: Warum nicht? Aber nicht im Sinne eines Leitungsamtes, das muss ganz klar sein.
Jetzt kurze Pause.