Natürlich sind die Zahlen, die ich vorhin im ersten Teil genannt habe, zum Konsum von Pornografie in einer Gemeinde nicht mit denen in einer Jugendgruppe vergleichbar. Dort, unter jungen Leuten, ist der Konsum logischerweise deutlich höher.
Aber trotzdem reicht es, wenn wir uns mit diesen Zahlen beschäftigen.
Pornografie – Teil zwei
Ich möchte mit euch darüber nachdenken, wie Sünde entsteht. Warum ist das wichtig? Weil ich möchte, dass ihr eines versteht: In diesem zweiten Vortrag werde ich euch anhand der Bibel zeigen, dass es falsch ist, nackte Menschen anzuschauen. Der Schambereich eines Menschen ist tatsächlich tabu.
Doch das reine Anschauen von Nacktheit ist nicht das eigentliche Problem. Die eigentliche Sünde, um die es bei Pornografie geht, liegt an einer ganz anderen Stelle.
Ich habe den Eindruck, dass, wenn überhaupt über Pornografie gesprochen wird, diese andere Sache noch viel weniger thematisiert wird. Deshalb würde ich sogar sagen, dass ich bisher noch nie eine wirklich vernünftige Predigt zu diesem Thema gehört habe.
Wir schauen uns Jakobus 1, Verse 14 und 15 an:
Jakobus 1,14-15: "Jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt den Tod."
Hier wird die Begierde bildhaft dargestellt, als ob sie ein Kind empfängt und zur Welt bringt. Daraus entsteht etwas Neues: die Sünde. Mit Sünde ist hier die Tatsünde gemeint, zum Beispiel das Anschauen von Pornografie. Sünde entsteht aus Begierde, die in mir entsteht, ohne dass ich viel tun muss.
Oft reicht es, dass ich zufällig auf ein Bild im Internet stoße, das etwas in mir auslöst. Plötzlich entsteht Lust in mir – keine gute Lust, sondern das Verlangen, etwas Böses zu tun. Diese Lust zieht mich an, lockt mich.
Wenn ich gläubig bin – vorausgesetzt, ich habe den Heiligen Geist nicht gedämpft – dann merke ich diesen inneren Kampf. Ich lebe in einem Körper, der offen ist für diese böse Lust, die immer wieder in mir aufkommt. Auf der anderen Seite muss ich in der Kraft des Heiligen Geistes immer wieder sagen: "Nein, das will ich nicht, das mache ich nicht, darauf lasse ich mich nicht ein." Ich höre auf, diese Gedanken weiterzudenken.
Jesus formuliert das ähnlich in Markus 7,21: "Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken." Aus diesen Gedanken kommen alle Arten von sexueller Unmoral und viele andere Sünden. Sünde kommt also aus mir selbst.
Plötzlich, ohne große Anstrengung, entsteht in mir die Lust, etwas Böses zu tun. In diesem Moment spüre ich das Böse in mir – und genau dann muss ich mich entscheiden, das Richtige zu tun. Ich muss sagen: "Ich mache das nicht."
Es ist zu wenig, nur zu sagen: "Schau dir keine Pornos an." Das reicht nicht, weil das die Sünde ist, die daraus entsteht. Wir müssen viel früher ansetzen und uns überlegen: Wie kriege ich diese Lust überhaupt in den Griff?
Kolosser 3,5 sagt: "Darum tötet alles, was zu eurer irdischen Natur gehört: sexuelle Unmoral, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lüste und Habgier, die Götzendienst ist."
Bitte versteht das gut: Geistliches Leben – ich spreche hier zu denen, die bekehrt sind, mit Jesus unterwegs sind und den Heiligen Geist haben – heißt nicht nur, Nein zu bösen Handlungen zu sagen. Geistliches Leben heißt auch, Nein zu den bösen Lüsten zu sagen.
Meine Angst ist, dass wir uns zu sehr auf die Tat konzentrieren und sagen: "Schau dir keine Schmuddelbilder an." Das Problem liegt aber viel tiefer. Sünde beginnt dort, wo Lust in mir entsteht, aus dieser Lust die ersten Gedanken werden und ich diese Gedanken weiterdenke. Vielleicht redet man sich ein: "Es ist doch nur in meinem Kopf, ich habe noch nichts getan." Doch wenn ich nicht aufpasse, werden diese Gedanken immer mehr und beherrschen mich.
Die konkrete Sünde, also die Tat, ist natürlich falsch – logisch. Aber sie ist nur das Symptom eines tiefer liegenden Problems. Die Tat wird durch die Motivation, also durch die böse Lust, zur Sünde.
Matthäus 5,28 sagt: "Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen."
Wir hatten hier vorhin eine schöne Band mit zwei hübschen Frauen. Ist es schon Sünde, wenn ich die beiden anschaue und denke: "Nice"? Nein, das ist noch keine Sünde. Das Problem beginnt erst, wenn aus dem Hinschauen das Begehren wird – eine böse Lust. Wenn ich sage: "Die hätte ich gerne", dann entsteht das Problem.
Leider können wir über dieses Thema böse Lust jetzt nicht länger reden. Aber ich glaube, das Problem ist größer, als wir uns manchmal vorstellen.
Hast du dich schon mal gefragt, welche Lust hinter dem Spielen von Egoshootern steckt? Welche Lust steckt hinter dem Schauen von Serien, hinter dem Swipen auf Instagram, hinter deiner Art, Sport zu machen, hinter deinem Einkaufsverhalten und so weiter?
Es ist gut, dass wir nicht nur anschauen, was wir tun, sondern uns immer wieder fragen: Warum tue ich das eigentlich? Steckt hinter dem, was ich tue, vielleicht eine böse Begierde? Eine böse Begierde, die ich vor lauter Lust auf den nächsten Kick, vor lauter Selbstdarstellung oder aus Mangel an Selbstbeherrschung und geistlichem Verständnis nicht wahrhaben will.
Das ist ein großes Thema: Warum tust du das, was du tust? Was steckt dahinter?
Pornografie ist nur ein Beispiel, bei dem genau das eine Rolle spielt. Woher wissen wir, dass das Anschauen von Nacktheit Sünde ist – vorausgesetzt, du bist nicht Arzt oder Krankenschwester, die dich operiert oder nach der OP pflegt?
Eine einfache Antwort wäre: Möchtest du, dass von dir ein heimlich aufgenommenes, nicht besonders positives Nacktbild ins Internet gestellt wird? Möchtest du das?
Die psychisch gesunde Antwort lautet Nein. Immer wenn ich für mich sagen kann, dass ich nicht möchte, zum Beispiel von anderen begafft, begutachtet oder zum Objekt ihrer sexuellen Fantasien gemacht zu werden, dann ist es auch nicht in Ordnung, wenn ich anderen das antue.
Matthäus 7,12 sagt: "Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch für sie." Wenn ich also von anderen erwarte, dass sie mich nicht so behandeln, dann mache ich das auch nicht.
Jesus sagt: "Das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern." Das gesamte alttestamentliche Gesetz kann man zusammenfassen mit der Idee: Wenn du weißt, was du dir wünschst, dann mach das auch so.
Wenn du nicht möchtest, dass jemand von dir so ein Bild ins Netz stellt, dann solltest du dir solche Bilder auch nicht anschauen.
Ein anderes Beispiel aus dem Alten Testament, das dieses Thema gut illustriert, ist die Geschichte von Noah nach der Sintflut.
In 1. Mose 9,22-23 heißt es: "Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters, der lag betrunken und splitterfasernackt in seinem Zelt. Ham lief hinaus und berichtete es seinen Brüdern. Sem und Jafet nahmen das Obergewand, legten es auf ihre Schultern und gingen rückwärts, um die Blöße ihres Vaters zu bedecken, ohne sie anzusehen."
Sem und Jafet zeigen damit, dass sie sich bewusst die Blöße ihres Vaters nicht anschauen. Wie grob das Verhalten von Ham war, merkt man daran, dass Noah, als er nüchtern wurde, seinen Sohn verfluchte.
Das Anschauen von Nacktheit, selbst innerhalb der Familie – und hier geht es nicht um kleine Kinder – ist keine kleine Sünde. Hier wird jemand dafür verflucht.
Noch deutlicher wird das in Habakuk 2,15-16: "Wehe dem, der anderen zu trinken gibt und ihnen berauschendes Gift beimischt, um sich ihre Blöße anzuschauen. Du hast dich an Schande gesättigt, nicht an Ehre."
Hier geht es darum, dass jemand durch Drogen und Alkohol gefügig gemacht wird, um entblößt und zum Objekt degradiert zu werden. Wer Menschen benutzt, sie entmenschlicht und sich an ihrer Schande sättigt, begeht eine schwere Sünde. Das Verhalten ist falsch, beschämend und verdient Buße.
Der Vers beginnt mit "Wehe dem", was in der Bibel oft auf Gottes Fluch hinweist.
Bitte merkt euch: Im Gesetz Gottes ist das Anschauen des Schambereichs eines Menschen verboten, und Gott verflucht, wer es tut.
Im gesamten Alten Testament ist das Aufdecken der Blöße eine Schande. Es ist ein Zeichen von Unterdrückung und Gefangenschaft.
Auch im Neuen Testament finden wir dazu eine passende Stelle: Lukas 8,27 und 35 erzählt die Geschichte eines von Dämonen besessenen Mannes, der lange keine Kleidung mehr trug und in Grabhöhlen lebte.
Jesus heilt ihn, und als die Leute den geheilten Mann sehen, sitzt er bekleidet und vernünftig bei Jesus. Hier zeigt sich: Der Teufel entwürdigt den Menschen, zieht ihn aus und macht ihn zum Tier. Gott hingegen befreit den Menschen und verleiht ihm Würde.
Zu dieser Würde gehört das Bedecken des Schambereiches.
Deshalb schließt auch Hiob einen Bund mit seinen Augen. In Hiob 31,1-3 heißt es: "Ich hatte einen Bund mit meinen Augen geschlossen, wie sollte ich da lüstern auf Jungfrauen blicken? Was wäre sonst mein Teil von Gott dort oben, das Erbe vom Allmächtigen aus der Höhe? Wird den Ungerechten nicht Verderben treffen, Missgeschick den Bösen?"
Hiob weiß, dass der lüsterne Blick ihn zu einem Ungerechten macht. Deshalb schließt er eine Vereinbarung mit seinen Augen, keine jungen Frauen lüstern anzuschauen. Er will nicht von Gott bestraft werden.
Wenn du überlegst, wie du deine Gemeinde voranbringen kannst, zum Beispiel eine geistliche Jugendgruppe gründen willst, die auch Menschen von außerhalb der christlichen Familie erreicht – dann denk daran: Was die Gemeinde wirklich schwach macht, ist das Tolerieren böser Lust.
Jeder lüsterne Blick schadet dem Reich Gottes, denn Gott ist gegen das Böse.
Niemand sollte denken, er könne einfach sündigen, und Gott sieht es nicht.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit Moslems, die Alkohol tranken und meinten, Allah sehe das nicht, wenn man es "so und so" macht. Das ist eine falsche Vorstellung von Gott. Gott sieht alles und will, dass wir den Dreck loswerden.
Jakobus 1,27 sagt: "Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten."
Hier bedeutet "Welt" nicht der Planet oder die Menschen, sondern das Denken und Verhalten ungläubiger Menschen, also die Sünde dieser Welt.
Wenn du mit Gott leben willst, dann wirf die Sünde aus deinem Leben.
Gott hat einen Plan für dich.
1. Thessalonicher 4 sagt: "Gott will, dass ihr heilig lebt, dass ihr ihm ganz gehört."
Das ist sein Ziel. Er will dir nichts wegnehmen, sondern dir das beste Leben schenken, das du jenseits der Ewigkeit haben kannst.
Das bedeutet, dass ihr euch von allen sexuellen Sünden fernhaltet – dazu gehört auch das lüsterne Anschauen von Nacktheit, also Pornografie.
Lass dich ernsthaft warnen: Pornografie betrübt den Heiligen Geist in dir, verhindert die Erhöhung deiner Gebete, beraubt dich göttlichen Segens, stiehlt dir Freude und Zuversicht im Glauben, hemmt dein geistliches Wachstum und macht dich unbrauchbar für Gott.
Außerdem zerstört Pornografie dein Selbstwertgefühl und deine Beziehungen. Du wirst zum Komplizen organisierten Verbrechens, und Gott wird dich dafür bestrafen.
Das ist die Wirkung von Sünde.
Pornografie ist eine Sünde, die dein Leben scheitern lässt.
Ich habe gesagt, Pornografie ist ein Angriff auf dein geistliches Leben.
Der Teufel benutzt sexuelle Lust gegen dich, erweckt sie viel zu früh und macht dich abhängig von dem Kick des Verbotenen und Heimlichen.
Diese Sünde verschlechtert deine Beziehung zu Gott und zu anderen Menschen immer mehr.
Täusche dich nicht: Sünde bringt immer nur eines – den Tod.
Wo Sünde ist, gibt es kein Leben, keinen Segen, keine Nähe zu Gott und kein Glück.
Pornografie ist aber nicht nur ein Angriff auf dein geistliches Leben, sondern auch auf das Glück deiner Ehe und deine seelische Gesundheit.
Wenn du dich auf Pornografie einlässt, verändert sich deine Sexualität und dein Denken über Sex.
Das, was dabei herauskommt, macht dich nicht zu einem besseren Ehepartner.
Pornografie lässt die Idee entstehen, Sexualität müsse jederzeit verfügbar sein und ich hätte ein Recht, meinen Sexualtrieb jederzeit auszuleben.
Pornografie und oft damit verbunden Selbstbefriedigung reduzieren Sexualität auf den körperlichen Akt, auf den Aspekt Lust.
Doch echte Sexualität hat damit nichts zu tun.
Eheliche Sexualität ist das Gegenteil von Pornografie.
Wenn ich mit meiner Frau intim werde, dann will ich sie tief verstehen und eine intime Erfahrung mit ihr teilen.
Eheliche Sexualität beruht auf Gegenseitigkeit, Nähe und Miteinander.
Pornografie ist das Gegenteil: Ich benutze eine Person für meine sexuelle Befriedigung, die Person spielt keine Rolle.
Pornografie ist ein absoluter Egotrip, der dich zum Egoisten macht.
Wenn du Pornografie lange genug konsumierst, stumpfst du ab.
Es entsteht Toleranz gegenüber sexueller Gewalt.
Frauen werden in Pornografie oft verachtet und nur als Objekte dargestellt.
Langfristig kann Pornografie zu erektiler Dysfunktion führen, das heißt, es funktioniert "da unten" nicht mehr.
Pornografie macht dich abhängig von unrealistischen Idealen, denen niemand gerecht werden kann.
Das Schlimme ist: Es erzeugt in deinem Kopf ein Kopfkino, das beim Zusammensein mit deiner Frau nicht einfach verschwindet.
Pornografie hat mit echter ehelicher Sexualität nichts zu tun.
Viele von euch sind wahrscheinlich noch nicht verheiratet, aber ich sage es jetzt schon: Echte Sexualität hat viel mit Humor zu tun, mit dem Lachen darüber, dass mal etwas nicht klappt.
Sie hat viel mit Neugier zu tun, mit dem Ausprobieren, mit Romantik.
All das fehlt bei Pornografie, die immer nur auf den euphorischen Höhepunkt aus ist.
Im echten Leben geht es um den Weg dorthin, um das Miteinander.
Pornografie bringt dir absolut nichts, was dich zu einem besseren Ehemann oder einer besseren Ehefrau macht.
Pornografie macht dich zu einem Sexegoisten, der unfähig wird, die von Gott gewollte, lustvolle Intimität zu leben.
Das ist die Realität.
Das Irre ist: Leute machen das und verlieren am Ende alles.
Sie denken, das sei Freiheit und Sexualität, aber es ist Bindung, Sünde und Versklavung.
Wenn du dann normal leben möchtest, stellst du fest, dass du durch das, was du gesehen und getan hast, verkrüppelt bist.
Du fragst dich: Wie soll ich jetzt Ehe leben?
Noch schlimmer wird es, wenn du Pornografie in der Ehe nicht loswirst.
Dann fühlt sich deine Frau oft nicht attraktiv genug und glaubt, sie reicht nicht.
Ich habe gesagt: Pornografie ist ein Angriff auf dein geistliches Leben, auf deine Fähigkeit, Beziehung zu leben und eine glückliche Ehe zu führen.
Sprüche 5 spricht von "der Frau deiner Jugend bis ins hohe Alter".
Das ist ein Gebot an Männer, sich von den Reizen ihrer Frau immer wieder begeistern zu lassen.
Das ist berauschend.
Das schaffst du mit Pornografie nicht.
Pornografie schädigt deine Seele.
Pornografie ist oft ein Blitzableiter für unverarbeitete Probleme.
Du weichst aus auf Pornografie, statt dich schwierigen oder unangenehmen Situationen zu stellen und erwachsen zu werden.
Pornografie ist suchterzeugend, untergräbt das Selbstwertgefühl und die Selbstbeherrschung junger Menschen.
Dann kommen Scham, Hilflosigkeit und Einsamkeit.
Beziehungen gehen kaputt – zu Gott, zu anderen Menschen.
Im schlimmsten Fall entsteht eine Sucht, und dann hast du ein echtes Problem.
Deshalb sagt Gott: Tu das nicht! Er will dein Bestes.
Zum Schluss vier kurze Punkte, was du tun kannst:
Jesus sagt in Matthäus 5,29-30: "Wenn dein rechtes Auge dich zur Sünde verführt, reiß es aus und wirf es weg; es ist besser, ein Glied zu verlieren, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Wenn deine rechte Hand dich zur Sünde verführt, haue sie ab und wirf sie weg."
Das ist eine Übertreibung, aber die Botschaft ist klar: Sei radikal im Blick auf Sünde.
Sünde gefährdet dein geistliches Leben, deine Seele und deine Ehe.
Wenn du etwas tun musst, das dich einschränkt oder Geld kostet, um die Sünde zu besiegen, dann mach es.
Bei Pornografie geht es oft um Sucht.
Vielleicht schaffst du es nicht alleine.
Hol dir Hilfe.
Heute Abend sind hier Seelsorger, die du ansprechen kannst.
Es gibt Telefonnummern und Online-Angebote.
Die Idee "Ich brauche niemanden, ich schaffe das alleine" ist falsch.
Finde jemanden, dem du vertraust, der dich begleitet.
Vielleicht gehörst du zu den zwanzig Prozent, die nur ab und zu Pornografie konsumieren – hol dir Hilfe, bevor es schlimmer wird.
Entwickle ein Gebetsleben und gesunde Alternativen.
Wenn der Konsum zwanghaft ist, hole dir professionelle Hilfe.
Das betrifft Technik.
Wenn du nicht weißt, wie das geht, lerne es.
Schließe Kanäle, über die Pornografie in dein Leben kommt.
Entwickle gute Gewohnheiten.
Lösche Apps, reduziere bestimmte Dinge.
Besorg dir einen Rechenschaftspartner.
Ich habe einen, der mir sehr hilft.
Sprich auch das Seelsorgeteam an.
Die Bibel ist nüchtern: Wir alle straucheln oft (Jakobus 3,2).
Wenn du fällst, mach das, was du bei jeder Sünde tun solltest: Bekenne sie Gott.
Lass dich von ihm reinigen.
1. Johannes 1,9: "Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit."
Merkt euch: Gott sucht nicht die Perfekten.
Gott sucht die Ehrlichen, die ihn lieben und mit reinem Herzen sagen: "Ich liebe Gott."
Wo ich sündige, will ich ins Licht treten, meine Sünde bekennen, mich darüber ärgern und in der Kraft des Heiligen Geistes der Heiligung nachjagen.
Hab keine Angst, auch nicht bei Pornografie.
Es ist etwas, das vergeben werden kann.
Trotzdem ist Pornografie gefährlich, weil der Teufel diese Sünde nutzt, um dich zum Sklaven der Sünde zu machen.
Das dürfen wir nicht zulassen.
Amen.
Schaut euch mal diese Stelle an: Matthäus 5,28.
Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.
Wir hatten eben eine schöne Band hier vorne, und es waren zwei hübsche Frauen dabei.
Ist das schon eine Sünde, wenn ich mir die beiden hübschen Frauen anschaue und sage: „Nice“?
Nein, das ist noch keine Sünde. Denn ich kann hinschauen und sagen: „Das sind zwei hübsche Frauen.“
Das Problem entsteht nicht durch das Hinschauen.
Das Problem beginnt dort, wo aus diesem Hinschauen in mir etwas wird.
Versteht ihr? Das Hinschauen, solange ich da stehe, blicke und sage: „Hey, zwei Hinguckerfrauen, toll“, ist alles in Ordnung.
Aber in dem Moment, in dem das Begehren dazukommt, die Motivation, eine böse Lust – wenn ich sage: „Oh, die hätte ich aber auch gerne“ – genau an dieser Stelle entsteht das Problem.
Leider können wir über dieses Thema „böse Lust“ jetzt nicht länger reden.
Aber ich glaube, dass dieses Problem größer ist, als wir uns das manchmal vorstellen.
Hast du dich mal gefragt, welche Lust hinter dem Spielen von Egoshootern steckt?
Welche Lust steckt hinter dem Schauen von Serien, hinter dem Swipen auf Instagram, hinter deiner Art, Sport zu machen, so wie du das tust, hinter deinem Einkaufsverhalten und so weiter?
Ich glaube, es ist gut, dass wir nicht nur anschauen, was wir tun.
Sondern dass wir, wenn wir in der Heiligung unterwegs sein wollen, uns immer wieder die Frage stellen: Warum tue ich das eigentlich?
Steckt hinter dem, was ich tue, vielleicht einfach eine böse Begierde?
Eine böse Begierde, die ich jetzt in dem Moment, vor lauter Lust auf den nächsten Kick, vor lauter Lust auf Selbstdarstellung, vielleicht auch aus Mangel an Selbstbeherrschung und geistlichem Verständnis nicht wahrhaben will.
Wie gesagt, das ist ein Megathema: Warum tust du das, was du tust?
Was steckt da eigentlich dahinter?
Und Pornografie ist nur ein Beispiel, wo genau das eine Rolle spielt.
Woher weiß ich, dass das Anschauen von Nacktheit Sünde ist – vorausgesetzt, du bist nicht der Arzt, der mich operiert, oder die Krankenschwester, die mich nach der Operation pflegt?
Eine ganz einfache Antwort wäre: Möchtest du, dass von dir ein heimlich aufgenommenes, nicht besonders positives Nacktbild ins Internet gestellt wird? Möchtest du das? Ja, möchtest du, dass ein solches Bild von dir im Internet ist, das sich alle anschauen können?
Die psychisch gesunde Antwort auf diese Frage lautet: Nein, das möchte ich nicht.
Immer dann, wenn ich für mich sagen kann, dass ich nicht möchte, zum Beispiel von anderen Menschen begafft, begutachtet oder zum Objekt ihrer sexuellen Fantasie gemacht zu werden, dann ist es auch nicht in Ordnung, wenn ich einem anderen genau das antue. Wenn ich also für mich selbst sage: „Das möchte ich nicht“, dann sollte ich auch anderen nicht das Gleiche antun.
Matthäus 7,12 sagt: „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch für sie.“ Wenn ich von anderen erwarte, dass sie mich nicht so behandeln, weil ich das nicht will, dann sollte ich logischerweise auch niemanden so behandeln.
Jesus sagt: „Das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.“ Das gesamte alttestamentliche Gesetz kann man also zusammenfassen mit der Idee: Wenn du weißt, was du dir wünschst, dann behandele andere auch so.
Wenn du also sagst, dass du nicht möchtest, zum Objekt gemacht zu werden oder dass jemand ein solches Bild von dir ins Netz stellt, dann solltest du dir solche Bilder am besten auch nicht anschauen.
Nehmen wir eine andere Geschichte, die dieses Thema vielleicht noch besser veranschaulicht: Das Alte Testament, Noah nach der Sintflut.
Noah liegt betrunken und nackt in seinem Zelt. Und jetzt passiert Folgendes:
In 1. Mose 9,22-23 heißt es: Hamm, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters. Er schaute in das Zelt und sah den betrunkenen, splitterfasernackten Noah. Statt etwas zu unternehmen, rannte Hamm zu seinen Brüdern hinaus und berichtete ihnen davon.
Dann handelten Sem und Jaffet. Sie bemerkten, dass etwas sehr Unangemessenes geschehen war. Sie nahmen das Obergewand, legten es beide auf ihre Schultern und gingen damit rückwärts, um die Blöße ihres Vaters zu bedecken. Ihre Gesichter hielten sie dabei rückwärts gewandt, damit sie die Blöße ihres Vaters nicht sehen mussten.
Die beiden Söhne entschieden sich also bewusst dafür, die Blöße und den Schambereich ihres Vaters nicht anzuschauen. Wie schwerwiegend das Verhalten von Hamm war, wird deutlich, als Noah wieder nüchtern wird und seinen Sohn Hamm für dessen Tat verflucht.
Man erkennt, dass das Anschauen von Nacktheit selbst innerhalb der Familie eine ernste Angelegenheit ist. Dabei sprechen wir hier nicht von kleinen Kindern, die sich vielleicht aus Versehen sehen, sondern von erwachsenen Menschen. Auch das ist keine kleine Sünde. In dieser Geschichte wird jemand für genau dieses Verhalten verflucht.
Noch deutlicher wird es an einer Stelle, von der ich denke, dass viele sie auswendig lernen. Es ist meine Lieblingsstelle zum Thema Pornografie: Habakuk Kapitel 2, Verse 15 und 16. Dort heißt es:
„Wehe dem, der anderen zu trinken gibt und ihnen berauschendes Gift beimischt, der sie so betrunken macht, um sich ihre Blöße anzuschauen. Du hast dich an Schande gesättigt, nicht an Ehre.“
Hier geht es also darum, dass jemand durch Drogen und Alkohol gefügig gemacht wird. Er wird zu einem Objekt degradiert. Man macht ihn betrunken, zieht ihn dann nackt aus und treibt seinen Spaß mit ihm.
Immer wenn ich so etwas tue, wenn ich Menschen benutze, also wenn ich einen Menschen nicht liebe und nicht beschütze, sondern ihn entmenschliche – wie es hier heißt, dann sättige ich mich an Schande. So ein Verhalten ist einfach falsch. Es gehört sich nicht. Dafür sollte man sich schämen und Buße tun.
Der Vers beginnt mit „Wehe dem“. Immer wenn in der Bibel „Wehe dem“ steht, liegt auf den Menschen, die diese Sünde tun, der Fluch Gottes. Bitte merken wir uns das gut.
Im Gesetz Gottes ist das Anschauen des Schambereichs eines Menschen verboten. Gott verflucht den, der es tut. Im gesamten Alten Testament ist das Aufdecken der Blöße, also des Schambereichs, eine Schande. Es ist ein Zeichen für Unterdrückung und ein Zeichen für Gefangenschaft.
Im Neuen Testament gibt es eine sehr eindrucksvolle Stelle, und zwar im Lukas-Evangelium, Kapitel 8, Verse 27 und 35. Die Geschichte ist vielen bekannt, sie ist in fast jeder Kinderbibel enthalten, zumindest in denen, die schon die etwas größeren Geschichten erzählen.
Als Jesus aus dem Boot stieg, rannte ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der von Dämonen besessen war. Dieser Mann trug schon lange keine Kleidung mehr und lebte abseits der Grabhöhlen außerhalb der Stadt.
Jesus überquerte den See Genezareth, und dann begegnete ihm dieser Besessene. Er wird als jemand beschrieben, der viele Dämonen in sich trug und schon lange keine Kleidung mehr getragen hatte.
Nun wird dieser Mann geheilt. Die Menschen wollten diese Dämonenaustreibung mit eigenen Augen sehen und machten sich deshalb auf den Weg zu Jesus. Als sie dort ankamen, sahen sie den Mann, aus dem die bösen Geister ausgefahren waren.
Er war bekleidet und vernünftig bei Jesus sitzend. Hier zeigt sich ein wichtiger Kontrast: Der Teufel entwürdigt den Menschen und macht ihn zum Tier, indem er ihn entkleidet und entmenschlicht. Gott hingegen befreit den Menschen und verleiht ihm Würde.
Zu dieser Würde des Menschen gehört auch das Bedecken des Schambereichs. Das Bekleiden symbolisiert somit die Wiederherstellung der menschlichen Würde.
Und das ist wohl auch ein Grund, warum Hiob einen Bund mit seinen Augen schließt. Wir lesen das in Hiob 31. Dort heißt es in den Versen 1 bis 3:
„Ich hatte einen Bund mit meinen Augen geschlossen.“
Also hat er einen Vertrag mit seinen Augen gemacht. Er hat quasi zu seinen Augen gesagt: „Augen, hört mal her, wir machen Folgendes.“
„Ja, was denn?“
„Ich hatte einen Bund mit meinen Augen geschlossen. Wie sollte ich da lüstern auf Jungfrauen blicken?“ Gute Frage!
Was wäre sonst mein Teil von Gott dort oben, das Erbe vom Allmächtigen aus der Höhe? Wird den Ungerechten nicht Verderben treffen, Missgeschick den Bösen?
Hiob weiß, dass der lüsterne, begehrliche Blick auf junge Frauen ihn zu einem Ungerechten, zu einem Bösen macht.
Und Hiob ist derjenige, der deshalb einen Bund mit seinen Augen schließt – eine Abmachung: „Augen, hört her, wir schauen andere junge, hübsche Frauen nicht lüstern an.“
Machen wir nicht. Warum? Weil wir nicht von Gott dafür bestraft werden wollen. Ganz simpel: Verderben und Missgeschick – das ist das, was du dafür kriegst.
Und deswegen, wenn du dir die Frage stellst: Wie kriegen wir unsere Gemeinde hier voran? Vielleicht hast du so eine Überlegung: Ich möchte eine geistliche Jugendgruppe bilden. Wir wollen hier in Espelkamp etwas bewegen. Wir wollen auch mal Leute erreichen, die so richtige Heiden sind – nicht aus einer christlichen Familie, sondern die da draußen, die echten.
Wir wollen richtig etwas bewegen. Was müsstest du tun? Wisst ihr, woran wir oft denken? Wir denken, wir bräuchten eine bessere Organisation, ein tolles Programm und schöne Räume – die habt ihr ja schon.
Und soll ich euch was verraten? Das, was ihr wirklich bräuchtet, das, was Gemeinden schwach macht, ist etwas anderes. Ihr müsstet an dem Punkt arbeiten, an dem Leute in der Gemeinde sündigen, wo Christen böse Lust tolerieren. Jeder lüsterne Blick schädigt direkt das Reich Gottes.
Warum? Ganz klar: Wir haben es ja bei Hiob gesehen. Gott ist gegen den Bösen. Niemand sollte denken: Ich kann einfach drauf lossündigen, Gott wird das schon nicht sehen. Ich hatte das mal bei einer Feier. Da saß ich mit ein paar Moslems zusammen, und sie tranken Alkohol. Ich sagte: „Hey, seid doch Moslems, ihr dürft doch gar keinen Alkohol trinken.“ Sie antworteten: „Ja, ja, wenn man das so und so macht, dann sieht Allah das nicht.“
Ich dachte mir: Was für eine schrullige Vorstellung von Gott. Gott sieht alles. Gott möchte, dass wir den Dreck loswerden. Wenn wir ihm gefallen wollen, dann muss der Dreck raus.
Jakobus 1,27 sagt: „Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.“
Und Welt ist hier nicht der Planet, es sind auch nicht die Menschen. Es ist das Denken und Verhalten ungläubiger Menschen, das ist die Sünde, die in dieser Welt passiert.
Du möchtest mit Gott leben? Dann schmeiß den Dreck, schmeiß die Sünde aus deinem Leben raus.
Gott hat für dich einen Plan. Ja, in 1. Thessalonicher 4 steht, dass Gott will, dass wir heilig leben. Er möchte, dass ihr heilig lebt und ihm ganz gehört. Das ist sein Ziel.
Er tut das nicht, weil er dir etwas wegnehmen will. Vielmehr will er dir das beste Leben schenken, das du jenseits der Ewigkeit haben kannst. Das bedeutet unter anderem, dass ihr euch von allen sexuellen Sünden fernhaltet. Dazu gehört auch das lüsterne Anschauen von Nacktheit, also Pornografie.
Lass dich bitte ernsthaft von jemandem wie mir davor warnen, nicht zu sündigen. Pornografie betrübt den Heiligen Geist in deinem Leben. Sie verhindert die Erhöhung deiner Gebete und beraubt dich göttlichen Segens.
Sie stiehlt dir Freude und Zuversicht im Glauben, hemmt dein geistliches Wachstum und macht dich wirklich unbrauchbar für Gott. Außerdem zerstört Pornografie dein Selbstwertgefühl und deine Beziehungen.
Du wirst zum Komplizen des organisierten Verbrechens mit dem, was du tust, und Gott wird dich dafür bestrafen. Das ist die Wirkung von Sünde. Pornografie ist eine Sünde, die dazu beiträgt, dass dein Leben nicht gelingt.
Ich habe vorhin gesagt: Pornografie ist ein Angriff auf dein geistliches Leben. Der Teufel benutzt sexuelle Lust gegen dich. Er erweckt sie viel zu früh und macht dich abhängig von dem Kick des Verbotenen und Heimlichen. Diese Sünde sorgt dann dafür, dass deine Beziehung zu Gott und letztlich auch zu allen anderen Menschen immer schlechter wird.
Bitte täusche dich nicht: Sünde bringt immer nur eines, nämlich den Tod. Wo Sünde ist, da gibt es kein Leben, keinen Segen, keine Nähe zu Gott und kein Glück.
Pornografie ist jedoch nicht nur ein Angriff auf dein geistliches Leben, sondern auch auf das Glück deiner Ehe und deine seelische Gesundheit. Damit meine ich – und das gilt besonders für diejenigen, die sich auf Pornografie einlassen – dass sich die eigene Sexualität und das Denken über Sex durch den Konsum von Pornografie verändern.
Das, was dabei herauskommt, macht dich nicht zu einem besseren Ehepartner. Pornografie lässt in deinem Denken die Idee entstehen, dass Sexualität jederzeit verfügbar sein muss und dass du ein Recht darauf hast, deinem Sexualtrieb auf jede Art und Weise nachzugehen.
Pornografie, oft verbunden mit Selbstbefriedigung, reduziert Sexualität auf den körperlichen Akt. Es geht nur um den Aspekt Lust. Aber Vorsicht: Das, was du bei Pornografie erlebst, hat mit echter Sexualität nichts zu tun.
Ich würde sagen, eheliche Sexualität ist das genaue Gegenteil von Pornografie. Wenn ich mit meiner Frau intim werde, dann hat das damit zu tun, dass ich sie ganz tief verstehe. Ich möchte mit ihr eine intime Erfahrung teilen.
Eheliche Sexualität beruht auf Gegenseitigkeit, Nähe und Miteinander. Pornografie ist das genaue Gegenteil: Ich benutze eine Person für meine sexuelle Befriedigung, und die Person, die ich benutze, spielt keine Rolle.
Pornografie ist in letzter Konsequenz ein absoluter Egotrip, der dich zum Egoisten macht. Wenn du es lange genug tust, führt das dazu, dass du abstumpfst.
Dazu kommt eine zunehmende Toleranz gegenüber sexueller Gewalt. Frauen werden einfach nur verachtet. In normaler Pornografie ist die Frau das Objekt, die „Schlampe“. Wenn du Pornografie lange genug konsumierst, kann es zu dem kommen, was Ärzte als erektile Dysfunktion bezeichnen – das bedeutet, dass „da unten“ nichts mehr geht.
Pornografie macht dich abhängig von Idealen, denen niemand genügen kann. Und das wirklich Schlimme ist: Sie erzeugt in deinem Kopf ein Kopfkino. Wenn du dann wirklich mit deiner Frau zusammen bist und sagst: „Ah, jetzt“, bleibt dieses Kopfkino bestehen. Das, was du gesehen hast, verschwindet nicht einfach.
Noch einmal: Pornografie hat mit echter ehelicher Sexualität wirklich nichts zu tun. Da fehlt das Entscheidende.
Ihr seid wahrscheinlich die meisten von euch noch lange nicht verheiratet, das ist noch ein Moment hin. Aber lasst mich das schon mal sagen: Echte Sexualität hat ganz viel mit Humor zu tun – zum Beispiel darüber lachen, dass es mal nicht geklappt hat, einfach so.
Echte Sexualität hat viel damit zu tun, neugierig zu sein und mal etwas auszuprobieren. Sie hat viel mit Romantik zu tun. Und das sind alles Dinge, die bei Pornografie völlig fehlen.
Denn Pornografie geht immer nur um diesen euphorischen, krassen Höhepunkt, während es im wahren Leben um den Weg dorthin geht, um das Miteinander. Es ist etwas komplett anderes.
Das heißt: Pornografie bringt dir absolut nichts bei, was dich zu einem besseren Ehemann oder einer besseren Ehefrau macht. Pornografie schafft nur eines: Sie macht dich zu einem absoluten Sexegoisten, der unfähig wird, gottgewollte, lustvoll intime Sexualität zu leben.
Das ist die Realität. Und das ist das Irre daran: Die Leute machen das und verlieren am Ende alles. Sie tun es, weil sie denken, das sei Sexualität, das sei Freiheit. Nein, es ist Bindung, es ist Sünde, es ist Versklavung.
Wenn du dann an dem Punkt bist und sagst: „Jetzt möchte ich es gerne normal leben“, stellst du fest, dass du eigentlich ein Krüppel bist – verkrüppelt durch das, was du gesehen hast, durch das, was du mit dir gemacht hast, durch den Dreck in deinem Leben.
Dann stehst du da und fragst dich: Wie soll ich jetzt Ehe leben? Noch schlimmer wird es, wenn du Pornografie in der Ehe nicht loswirst. Denn dann kommt noch dazu, dass deine Frau sich nicht attraktiv fühlt, glaubt, sie reiche nicht für dich, und es entstehen viele weitere Probleme – und das ist ganz übel.
Ich hatte gesagt, Pornografie ist ein Angriff auf dein geistliches Leben. Es ist ein Angriff auf das, was hier oben passiert – auf die Fähigkeit, wirklich Beziehung zu leben und eine wirklich glückliche Ehe zu führen. Das ist genau das, was wir in Sprüche 5 finden: Die Frau deiner Jugend bis ins hohe Alter.
Sprüche 5 ist großartig, weil es eigentlich ein Gebot an Männer ist. Es fordert sie auf, sich von den Reizen ihrer Frau bis ins hohe Alter in einem Maß begeistern zu lassen, dass ihnen regelmäßig die Sicherungen durchbrennen. Wenn man das Hebräische vernünftig übersetzt, bedeutet das so viel wie berauscht sein.
Das kannst du nicht einfach so erreichen. Das ist das, was Gott sich wünscht. Pornografie zerstört das jedoch einfach. Sie schädigt deine Seele.
Pornografie wirkt wie ein Blitzableiter. Wenn etwas in deinem Leben passiert, das du nicht wirklich verarbeiten kannst, weichst du auf Pornografie aus. Dadurch lähmt Pornografie die Fähigkeit junger Menschen, schwierige oder emotional unangenehme Situationen zu bewältigen.
Da ist ein negatives Gefühl, und statt dass ich mich diesem Gefühl und der Aufgabe stelle, um ein erwachsener Mensch zu werden, greife ich einfach zu Pornografie und flüchte aus der Situation.
Weil Pornografie suchterzeugend ist, untergräbt sie massiv das Selbstwertgefühl junger Menschen. Natürlich leidet auch das Thema Selbstbeherrschung darunter.
Dann kommen Scham, Hilflosigkeit und Einsamkeit dazu. Beziehungen gehen kaputt – die Beziehung zu Gott, zu anderen Menschen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine Sucht, und dann hast du ein echtes Problem.
Deshalb ist es gut, dass Gott sagt: Tu das nicht. Er will wirklich dein Bestes.
Und deswegen wollen wir am Ende jetzt vier ganz kurze Punkte betrachten: Was tun?
Wenn du hier sitzt und denkst: „Jürgen, danke, dass du mir das sagst, aber eigentlich ist es schon zu spät“, dann möchte ich dir von hier vorne sagen: Nein, das ist es nicht. Das ist es nie.
Denn wir, wie ihr vorhin gesungen habt, sehen den Berg. Und du siehst ihn schon versetzt. Wir dürfen glauben, dass wir mit dem Sieger unterwegs sind.
Du hast Hoffnung, egal welches Problem es ist. Es ist nur ein Problem unter vielen. Trotzdem ist es eines, mit dem wir uns beschäftigen müssen.
Erstens: Nimm das Problem ernst und pack es an.
Wenn Jesus über sexuelle Sünde spricht, wird er ganz deutlich. In Matthäus 5,29-30 heißt es: „Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand dir Anstoß zur Sünde gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.“
Achtung, das ist eine Übertreibung! Nein, du wirst kein Auge ausreißen, und nein, du wirst auch nicht deinen Papa nach der Axt fragen. Trotzdem ist hier völlig klar, worum es geht: Sei im Blick auf Sünde radikal.
Sünde ist eine Gefahr für dein geistliches Leben, für deine Seele und für das Glück deiner Ehe. Deshalb sei radikal. Wenn du merkst, dass du jetzt etwas tun musst, was Geld kostet oder dich wirklich einschränkt, damit du diese Sünde unter die Füße bekommst, dann mach das bitte.
Das ist Schritt Nummer eins.
Zweitens: Such dir Hilfe.
Wir sprechen bei Pornografie häufig von Sucht. Vielleicht ist es nicht immer eine klassische Sucht, aber es ist etwas mit einem ordentlichen Kick. Das heißt, du schaffst es nicht alleine. Hol dir Hilfe!
Heute Abend werden hier Seelsorger sein, die du ansprechen kannst. Es wird auch eine Telefonnummer geben, die du anrufen kannst, wenn du das lieber heimlich und still tun möchtest. Im Internet gibt es Online-Möglichkeiten, bei denen dir Menschen helfen wollen. Aber bitte: Hol dir Hilfe! Die Idee „Ich brauche niemanden, das kriege ich schon alleine hin“ – tu es nicht.
Es ist ideal, wenn du jemanden in deiner Nähe findest, dem du vertraust und der dich auf dem Weg aus der Pornografie begleitet. Und du musst noch nicht tief drin sein. Vielleicht gehörst du zu den zwanzig Prozent, die nur ab und zu mal konsumieren. Dann hol dir an dieser Stelle Hilfe, damit aus „ab und zu“ gar nicht mehr wird. Werde an dieser Stelle clean.
Hol dir jemanden, der dir hilft, einen Bund mit deinen Augen zu schließen. Jemand, der dir dabei hilft, ein Gebetsleben zu entwickeln, um gegen diese Versuchungen zu beten. Jemand, der dir hilft, gesunde Alternativen zu entwickeln, wenn du Langeweile hast, Angst bekommst oder unter Druck stehst – also in den Momenten, in denen man sonst schwach wird.
Wenn der Konsum bereits zwanghaft geworden ist, wenn du vielleicht schon versucht hast, aufzuhören, aber nicht mehr rauskommst, wenn du merkst, dass dein Leben davon dominiert wird und du erkennst, wie sehr dir das schadet, dann hol dir professionelle Hilfe.
Drittens: Einfallstore schließen. Das hat viel mit Technik zu tun. Wer keine Ahnung davon hat, sollte sich entsprechendes Wissen aneignen. Wenn du merkst, dass etwas durch einen bestimmten Kanal in dein Leben gelangt, dann solltest du diesen Kanal schließen.
Entwickle neue, gute Gewohnheiten. Das bedeutet zum Beispiel, dass du Apps löschst oder bestimmte Dinge reduzierst.
Besorge dir außerdem einen Rechenschaftspartner. Ich habe einen, und das tut mir wirklich sehr gut. Sprich anschließend auch das Seelsorgeteam an.
Viertens: Und was ist, wenn es dann doch wieder passiert?
Mir ist klar, dass wir uns alle wünschen, dass wir, wenn wir den Schritt aus der Pornografie geschafft haben, nie wieder darauf zurückfallen. Aber die Bibel ist in Bezug auf Sünde leider sehr nüchtern. An einer Stelle steht: „Wir alle straucheln oft.“ Das sagt Jakobus, und er hat Recht.
Was tun, wenn ich alles richtig mache und es doch wieder passiert? Ganz einfach: Dann tust du das, was du bei jeder anderen Sünde auch tust. Pornografie ist nicht die Sünde gegen den Heiligen Geist. Es ist einfach nur irgendeine Sünde.
Wenn du im Kampf steckst, dann machst du das, was du bei jeder anderen Sünde auch tust: Du bekennst sie Gott und lässt dich von ihm reinigen.
Ein letzter Bibelvers dazu: 1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“
Das ist das, was wir immer tun dürfen. Merkt euch bitte eines: Gott sucht nicht die Perfekten. Ich sage den Satz noch einmal, weil er so wichtig ist: Gott sucht nicht die Perfekten.
Gott sucht die Ehrlichen, die ihn lieben, die mit reinem Herzen sagen: „Hey, ich liebe Gott.“ Und dort, wo ich sündige, will ich ins Licht treten, meine Sünde bekennen und mich darüber ärgern. Aber ich werde in der Kraft des Heiligen Geistes der Heiligung nachjagen.
Ihr müsst keine Angst haben, auch nicht bei Pornografie. Das ist etwas, das vergeben werden kann. Trotzdem ist Pornografie gefährlich – gefährlich, weil der Teufel diese Sünde nutzt, um dich zu einem Sklaven der Sünde zu machen.
Und das ist etwas, das wir einfach nicht zulassen dürfen. Amen.
Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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