Guten Abend, Geschwister! Wir setzen heute die Besprechung dort fort, wo wir gestern aufgehört haben, nämlich bei 1. Petrus Kapitel 3.
Ab Kapitel 2, Vers 11 geht es im Petrusbrief darum, wie Christen in der Gesellschaft leben sollen. Die Christen werden hier als Ausländer und Fremdlinge bezeichnet. Gestern haben wir gelernt, dass man nicht nach dem Prinzip der Lust und Laune leben soll. Stattdessen sollen wir verstehen, dass ein Leben nach der Lust ein Kampf gegen die Seele, gegen das Innere des Menschen ist.
Das Innere ist wichtig, und wir sollen uns nicht zu sehr von äußeren Lüsten leiten lassen. In Kapitel 2, Vers 12 heißt es: „Habt eine gute oder edle Lebensführung unter den Heiden.“ Danach spricht der Brief über die Beziehung zum Staat, die Beziehung von Hausknechten zu ihren Herren und nun über die Beziehung von Frauen und Männern.
Christliches Verhalten in verschiedenen gesellschaftlichen Beziehungen
Vers 1
Es geht hier um das richtige Verhalten in der Ehe, aber es handelt sich nicht um eine ausführliche Abhandlung über die Ehe. Paulus spricht nur einige wenige Punkte an.
Vers 1
Gleicherweise sollen die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit auch, wenn etliche dem Wort im Unglauben ungehorsam sind, sie durch die Lebensführung ihrer Frauen ohne Wort gewonnen werden.
Hier steht zuerst der Aufruf zur Unterordnung. Er richtet sich immer zuerst an die Untergeordneten – wie bei den Knechten oder im Staat. Er spricht diejenigen an, die zunächst einmal die untergeordnete Stellung haben.
In diesem Abschnitt gibt es sechs Verse über die Frauen und nur einen Vers über den Mann. Das erscheint auf den ersten Blick etwas unfair, habe ich mir gedacht. Aber vielleicht ist das ein Ausgleich zum Epheserbrief, denn dort gibt es viele Verse für die Männer und nur ein paar Verse für die Frauen. Darum sollen wir alle lernen, den demütigen Weg zu gehen.
Hier werden christliche Frauen angesprochen. Übrigens sind alle christlichen Frauen gemeint, nicht nur solche, deren Männer ungläubig sind.
Dann sagt Paulus, dass, wenn einige Männer dem Wort ungehorsam sind, sie durch die Lebensführung der Frauen ohne Wort gewonnen werden können. Das ist der Wunsch, das wünschenswerte Ziel, dass die Männer gewonnen werden. Es ist keine Verheißung.
Er sagt nicht, dass wenn eine Frau gottesfürchtig lebt, sich der Mann automatisch bekehren wird. Das sagt er nicht. Er erklärt, dass dies das Ziel ist, damit sie gewonnen werden.
„Was weißt du, Frau, ob du deinen Mann retten kannst?“, sagt Paulus im 1. Korinther 7,16. Das weißt du ja gar nicht, aber man betet dafür.
Hier ist eines klar: Wenn Männer gewonnen werden, deren Frauen gläubig sind, dann deshalb, weil die Frau es vorgelebt hat. Das Leben der Frau ist hier ein ganz starkes Zeugnis. Das Leben wird zur Verkündigung.
Paulus sagt hier „ohne Wort“. Das heißt, das Leben selbst spricht. Das Leben ist die Evangeliumsverkündigung.
Es ist überhaupt eine Stärke der Frauen, dass sie ohne Worte wirken können. Interessanterweise hat Gott die Frauen sehr stark zum Reden begabt. Die Wissenschaftler sagen, dass das Sprachzentrum im Gehirn bei Frauen viel besser ausgebildet ist als bei Männern.
Manchmal ringt ein Mann nach Worten, während die Frau das Wort schon lange hat. Da haben Frauen einen großen Vorteil.
Man spricht ja auch von der Muttersprache, nicht von der Vatersprache. Die Kinder lernen die Sprache von der Mutter.
Das hat Gott so eingerichtet. Die Frau hat sich in die Gesellschaft eingereiht, und das ist gut so.
Aber gerade dort, wo wir von Natur aus stark sind, ist Vorsicht geboten. Geistlich kann das eine ganz große Stärke für eine Frau sein, vor allem wenn sie ungläubige Menschen im Haus hat und nicht predigt.
Meine Frau sagt mir auch, dass ich nicht predigen soll. Das ist ein Problem von Predigern. Wenn man ein Prediger ist, neigt man dazu, überall zu predigen. Aber meine Frau sagt: „Zuhause nicht, zuhause musst du leben.“ Da hat sie vollkommen Recht. Predigen hilft da überhaupt nicht.
Für Frauen ist es hier ganz wichtig. Wenn zum Beispiel der Mann nicht gläubig ist, ist es ein sehr starkes Mittel, um Männer zu gewinnen.
Daher hat Jesus die Möglichkeit, zu dem Mann ohne Worte zu reden. Vielleicht stellt der Mann dann Fragen, und die Frau kann darauf in einfacher Weise eingehen. Sie muss ihn nicht gleich mit Argumenten bombardieren. Das ist eher abstoßend.
Männer möchten gern selbst darauf kommen. Sie haben einen gewissen Stolz und wollen sich nicht unbedingt etwas sagen lassen.
Eine Frau kann aber mit Weisheit, mit Gottes Weisheit, sehr viel erreichen.
Es gibt auch christliche Ehen, in denen die Männer nicht so recht mitziehen. Da besteht die Gefahr, dass eine Frau, die vorwärtskommen will, anfängt zu predigen und viel redet. Sie redet auf den Mann ein. Auch hier muss man Acht geben.
Ich denke, das ist auch bei Kindern so. Gerade bei Jungen braucht es Feingefühl von den Müttern, um in der richtigen Weise mit den Jungen umzugehen.
Die Jungen wollen nicht ständig bombardiert werden. Sie wissen genau, wo es langgeht.
Meine Tochter hatte einmal eine Glaubenskrise. Ich habe mit ihr geredet, und sie sagte: „Hör auf, ich weiß alles.“
Ich wusste, dass sie sehr viel mitbekommen hatte als Kind. Aber sie hatte ein Problem und konnte nicht herausfinden.
Dann hat der Herr das gelöst. Es dauerte ein paar Jahre, aber dann hat der Herr es gelöst, und das Feuer begann wieder zu brennen.
Die Bedeutung der Gottesfurcht und ein vorbildliches Leben
Ja, wenn einige dem Wort ungehorsam sind, sagt er hier, vielleicht sollten wir hier – ich möchte hier ein bisschen aufmerksam machen auf diesen Ausdruck – einige dem Wort ungehorsam sind. Das ist interessant. Wenn man dem Wort ungehorsam ist, dann ist man auch dem Herrn Jesus ungehorsam. Wer dem Wort nicht gehorcht, gehorcht auch dem Herrn Jesus nicht. Wer auf das Wort hört, der hört auch auf den Herrn Jesus.
Siehst du, was Petrus zeigen will? Er sagt: Schau, die Beziehung, die du zum Wort hast, die hast du auch zu Gott. Wir haben das geschriebene Wort vor uns. Die Beziehung, die wir zum geschriebenen Wort haben, die haben wir auch zu Gott. Da können wir uns selber messen, da zeigt sich, welche Beziehung wir haben.
Wer die Bibel nicht liebt, wenn jemand die Bibel nicht liebt, dann kann man daraus schließen, dass er den Herrn Jesus auch nicht wirklich liebt. Wenn ich meine Frau liebe, dann liebe ich das Wort, das sie spricht, oder? Ich werde nicht die Frau lieben, aber ihr Wort interessiert mich nicht. Da stimmt etwas nicht ganz. Also an der Beziehung zum Wort erkennt man die Beziehung zur Person dieses Wortes.
Vers 2: Wenn sie eure in Furcht geführte saubere Lebensführung sehen – also wenn die Männer oder die Leute, die im Haus sind, eure Lebensführung sehen. Interessant ist hier: eure in Furcht geführte Lebensführung. Er sagt nicht „in Furcht vor dem Mann“, sondern in Furcht vor Gott natürlich. Aber weil die Frau den Herrn fürchtet, deshalb hat sie eher Furcht vor dem Mann, deshalb hat sie Respekt. Und sie zeigt ihm das auch. Sie wird nicht so abschätzig über den Mann reden oder zu ihm reden, und schon gar nicht, wenn er ungläubig ist. Sie wird ihm keine Vorwürfe machen.
Wenn sie das tut, wenn der Mann dann sieht, diese Gottesfurcht in ihrer Art, dann ist das sehr, sehr ansprechend für den Mann. Er möchte hier die Geschwister ermutigen. Er möchte zeigen: Schau, Gott wirbt ja um die Menschen, und ihr müsst diesem Werben des Heiligen Geistes mitmachen. Ihr könnt das unterstreichen nicht durch Predigen zu Hause, sondern durch den feinen, reinen, sauberen Lebenswandel – hier mit einem gottesfürchtigen Lebenswandel.
Furcht – ich weiß nicht, manchmal kommt es mir so vor, wie es bei Ihnen ist, aber ich rede jetzt so allgemein – ich komme viel herum und merke: Furcht, das ist kleingeschrieben, das ist kein Thema mehr. Gott tut man nicht fürchten. Man hat es ein bisschen verloren, die Gottesfurcht. Man sagt, man spricht schnell vom lieben Gott, aber Gottesfurcht tritt in den Hintergrund.
Aber Gott ist zu fürchten für den Sünder. Gott ist zu fürchten. Ich erinnere mich an einen Bruder in Österreich, der hat mit ein paar Schwestern geredet, die das Leben ziemlich locker nahmen. Am Abend haben sie sich irgendwo in zwielichtige Gegenden begeben und dort mit Musik und allem Möglichen ihre Freizeit genossen. Dann sagt er zu ihnen: Fürchtet ihr euch nicht vor Gott? Das ist mir nachgegangen. Habt ihr denn keine Furcht vor Gott, wenn ihr so lebt?
Gottesfurcht – eure in Furcht geführte saubere Lebensführung. Man könnte auch übersetzen: keusche Lebensführung, keuscher Wandel. Wie schaut das aus, ein keuscher Wandel?
Das Wort „keusch“ übrigens, das hat man aus dem Vokabular der Welt gestrichen. Die Welt spricht nicht mehr von Keuschheit. Warum? Weil man nicht mehr keusch sein will. Aber wir als Gläubige sollten das unterstreichen. Wir sollten gerade hier das betonen, weil wir eine große Möglichkeit haben, den Menschen etwas vorzuführen, etwas von Gott. Hier können wir den Menschen zeigen, dass wir dem Herrn nachfolgen.
Und gerade als Schwestern kann man hier ein großes Zeugnis sein. Die Welt sieht, wie man sich kleidet, die sehen das, und sie achten das. Wenn jemand keusch gekleidet ist, kommt vielleicht unter Jugendlichen zuerst ein bisschen Spott, aber danach eine große Wertschätzung. Die wissen, die nimmt das ernst mit der Bibel.
Jeder hat ein Gewissen, Geschwister, jeder. Und jeder weiß, dass eigentlich die Gesellschaft, wie wir heute leben, eine ziemlich unzüchtige Gesellschaft ist. Wir haben ja einen Wandel in der Gesellschaft seit der Kulturrevolution. Das war in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren. Da hat sich alles gewandelt, auch die Keuschheit. Die ganze Welt ist anders geworden auf diesem Gebiet.
Und da dürfen wir als Christen ein Zeichen setzen – im positiven Sinn.
Äußerlicher und innerer Schmuck als Ausdruck des Glaubens
Wie sieht das aus? Zuerst spricht er von Schmuck, aber nicht von äußerlichem Schmuck. Was ist Schmuck überhaupt? Das Wort stammt vom griechischen Wort Kosmos ab. Kosmos bedeutet Ordnung, so wie die Sterne und der Himmel geordnet sind. Alles ist geschmückt und an seinem Platz.
Schmuck an sich ist etwas Schönes, das Gott bestimmt hat. Doch was schön ist, ist nicht das Entscheidende. Er betont, dass nicht der äußerliche Schmuck im Vordergrund steht. Dann nennt er einige Beispiele: geflochtene Haare, das Umhängen von Gold oder das Tragen bestimmter Kleider.
Die Frage ist, wohin man die Aufmerksamkeit lenkt, besonders mit den Haaren. Das betrifft hier vor allem Frauen. Bei Männern gab es auch schon auffällige Haartrachten oder exzessiven Haarschmuck, besonderen Kleiderschmuck oder Metall, das man sich umlegt. Immer geht es darum, wohin die Aufmerksamkeit der Menschen gelenkt wird.
Schmuck ist grundsätzlich etwas Schönes. Im Alten Testament schmückten sich auch Frauen. Heute trage ich zum Beispiel eine Krawatte, das ist auch Schmuck. Ich habe mich geschmückt. Schmuck, ein Anzug oder saubere Kleidung – das ist alles Schmuck.
Die Frage ist aber, worauf liegt die Betonung? Wo sind meine Gedanken? Sind meine Gedanken die ganze Zeit bei meiner schönen Krawatte? Sie ist ja nicht besonders schön. Sind die Gedanken immer bei der Krawatte oder bei meinen besonderen Kleidern? Oder ist das einfach normal?
Bin ich ganz normal gekleidet, so wie man sich eben kleidet, wenn man predigt oder sonntags in die Versammlung geht? Wohin lenke ich die Blicke der Menschen?
Für Frauen ist das ein besonders wichtiges Thema. Man möchte gerne beachtet und schön sein und möchte, dass andere einen anschauen. Aber er sagt: Passt hier auf, Frauen! Es geht viel mehr um den inneren Schmuck als um den äußeren.
Er sagt nicht, dass man die Haare nicht flechten darf, kein Gold tragen oder keine Kleider anziehen soll. Wir alle tragen Kleider. Haare flechten heißt hier nicht einfach Haare flechten, sondern es geht um ein besonderes Flechten, das auffällig ist. Ebenso um auffällige Kleidung und besonderen Schmuck, der Aufmerksamkeit erregt.
Wenn niemand Schmuck trägt und ich trage einen, falle ich auf. Dann sollte ich aufpassen, denn das ist nicht gut. Alle schauen mich an.
In der Ukraine habe ich einmal mit einem Ehering gepredigt. Man sagte mir, ich solle den Ehering abnehmen. Warum? Weil ich wahrscheinlich der Einzige war, der einen Ehering trug, und alle nur auf den Ring schauten oder dachten: Wenn der einen Ehering trägt, höre ich nicht zu, wenn er predigt. Also nahm ich den Ring ab und verlor ihn dann.
Es geht also darum, zu schauen, was auffällig ist und was nicht. Hier spricht er nicht von der Rocklänge oder wie genau man sich kleiden soll. Das ist nicht sein Thema. Er geht davon aus, dass die Gläubigen wissen, was Keuschheit bedeutet.
Er spricht nicht über keusche Kleidung, sondern nur über auffällige Kleidung. In der damaligen Zeit wusste man, was keusch war und was nicht. Man wusste, dass Kleidung eine Verhüllung ist, die Formen bedeckt.
Das ist kein Taucheranzug, aber bei Adam und Eva war es so: Nach dem Sündenfall kam das Schamgefühl auf, was gut war, und sie bedeckten sich. Doch Gott sagte, das reiche nicht aus. Er machte ihnen anständige Kleider, einen Mantel aus Fellen, mit Gürtel. So war alles bedeckt, so war es richtig.
Eine Verhüllung ist also gedacht. Wenn bei einer Ausstellung ein Auto verhüllt ist, sieht man die Formen nicht. Erst wenn die Hülle weggenommen wird, sieht man das Auto. Ähnlich ist es bei der Kleidung. Kleider sollen verhüllen.
In der weltlichen Mode, besonders dort, wo das Judentum wenig Einfluss hatte, begannen sich Frauen zu entblößen. Man sieht das auf Zeichnungen aus der ägyptischen Kultur, wo Frauen teilweise entblößt dargestellt sind. Auch bei den Germanen gab es das.
Doch das Christentum setzte sich durch. Dort, wo es hinkam und auch das Judentum Einfluss hatte, begannen sich die Menschen wieder zu verhüllen. Das Judentum hatte starken Einfluss auf den Islam, der aus Judentum und Christentum hervorging. Viele Kleidungsregeln im Islam stammen aus dem Alten Testament.
Deshalb sind Frauen im Islam verhüllt und eigentlich keusch gekleidet. Unkeusch gekleidete Musliminnen sieht man selten. Dort, wo das Christentum hinkam, wurde die Blöße bedeckt, auch in Afrika. Die Menschen wurden gelehrt, das Schamgefühl wieder zu haben.
Interessant ist, dass seit der Kulturrevolution Ende der 1960er Jahre alles auf den Kopf gestellt wurde. Es wurde bewusst gegen die christliche Kultur gearbeitet, und ein Punkt war die Kleidung. Man schuf bewusst unzüchtige Kleidung – auch heute noch.
Wissen Sie, wer die Modeschöpfer in Amerika sind? Fast alle sind homosexuell. Sie wissen, wie sich die Leute kleiden sollen und bestimmen die Mode der nächsten Jahre. Diese Mode wird in den Medien propagiert, und junge Leute folgen ihr – genau so, wie es geplant ist.
Auch in Europa ist es so. Modeschöpfer sind oft Leute, die bewusst die christliche Kultur zerstören wollen. Das muss man als Frau wissen, wenn man Kleidung kauft.
Meine Frau wollte Röcke kaufen und sagte, sie findet fast nichts. Man muss oft selbst nähen, wenn man keine passenden Röcke findet. Schließlich fand sie doch einige, die einigermaßen passten.
Heute ist es eine Herausforderung für Frauen, keusche Kleidung zu finden. Mütter müssen ihre Kinder von klein auf unterweisen, damit sie wissen, was keusch ist. Denn in der Welt sehen sie ständig Unkeuschheit und würden sich daran gewöhnen.
Deshalb müssen wir hier Acht geben. Immer mehr Beine werden gezeigt, die Ausschnitte werden tiefer, ebenso die Brustausschnitte. Auch bei männlicher Kleidung habe ich Männer gesehen, die wirklich unzüchtig gekleidet waren. Bestimmte Körperpartien wurden bewusst betont.
Ich dachte, das können nur homosexuelle Designer gewesen sein, die diese Hosen mit bestimmten Formen und Aufhellungen entworfen haben. All das dient dazu, Keuschheit zu zerstören.
Die Leviten im Alten Testament waren schön und sauber gekleidet, wenn sie sich versammelten, um dem Herrn Lob zu singen. In 1. Chronik 16,29 heißt es: „Gebt Yahweh die Ehre seines Namens, bringt eine Opfergabe und kommt vor sein Angesicht! Betet ihn an in heiliger Pracht!“
Auch Psalm 29,2 und Psalm 96,9 sprechen davon, den Herrn in heiligem Schmuck anzubeten. Gott ist für Schönheit und Ordnung und dafür, dass man sich zu bestimmten Anlässen angemessen kleidet.
Die Fischer am See sind anders gekleidet, wenn sie arbeiten, als wenn sie zum Tempel gehen, um Gottesdienst zu feiern. Es gibt Arbeitskleidung und Gottesdienstkleidung.
Im Neuen Testament sieht man das auch. Sogar Petrus, als er den Herrn Jesus am Ufer sieht, zieht sich an, bevor er ins Wasser springt und ans Ufer schwimmt. Denn wenn er aus dem Wasser kommt, will er vor dem Herrn bekleidet erscheinen und nicht mit freiem Oberkörper.
Petrus hatte also ein Empfinden für Keuschheit. Das ist ein schwieriges Thema, aber ich denke, es ist wichtig, dass wir darüber sprechen.
Manche gehen das völlig falsch an, wenn es um Kleidung geht. Es hat keinen Sinn, jungen Leuten einfach zu sagen: „So und nur so darfst du dich kleiden.“ Sie müssen verstehen, warum das so ist.
Sie müssen wissen, dass sich die Gesellschaft geändert hat und dass hier eine Arbeit des Feindes gegen das Christentum stattfindet.
Es muss uns klar sein: Was wir nicht bedecken, darauf fallen die Blicke. Wenn ich bestimmte Körperstellen nicht bedecke oder sehr dürftig bekleide, wohin schauen die Leute? Genau dorthin.
Besonders bei Frauen, wenn bestimmte Formen betont werden, wohin schauen die Leute? Probieren Sie das aus! Gehen Sie an einem Bahnhof und beobachten Sie die Menschen. Was sehen Sie zuerst?
Kommt eine Frau aus zehn oder zwanzig Metern Entfernung auf Sie zu, worauf fällt Ihr Blick zuerst? Probieren Sie das aus! Unter die Gürtellinie sieht man zuerst, wenn sie enge Hosen trägt, dann erst das Gesicht.
Das können Frauen und Männer gleichermaßen ausprobieren. Wenn wir noch ein gewisses Gespür haben, wird das so sein. Wenn das Gespür zerstört ist, hat man sich daran gewöhnt.
Aber wer noch ein Gespür hat, wird das bemerken.
Wohin fällt die Aufmerksamkeit? Auf den verborgenen Menschen des Herzens, der in unvergänglichem Wesen des sanften und stillen Geistes besteht. Dieser verborgene Mensch des Herzens ist vor Gott von hohem Wert.
Das ist der Schmuck, der am meisten auffallen soll. Dorthin sollen die Blicke und Gedanken der Menschen gerichtet werden – hier bei den Männern auf Frauen, auf den verborgenen Menschen des Herzens, also auf das Innere.
Sanftmut und Stille sind wichtig. Eine Frau soll in der Stille lernen, heißt es in 1. Timotheus 2,11. In 1. Korinther 14,34 heißt es: „Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen eure Frauen in den Versammlungen schweigen.“
Warum? Weil es sich nicht geziemt, dass Frauen in der Öffentlichkeit laut sind. Zuhause sprechen Frauen natürlich, in bestimmten Kreisen auch, aber in der Öffentlichkeit, wo alle versammelt sind, soll der verborgene Mensch des Herzens sichtbar sein.
Das ist der Mensch, den Gott hoch schätzt. Das Wort für teuer, das hier gebraucht wird, ist dasselbe, das man beim Einkaufen verwendet. Teure Kleider kosten viel Geld.
Was ist teuer? Gott sagt, der verborgene Mensch des Herzens ist vor ihm teuer. Diesen Schmuck soll man tragen.
So schmückten sich auch einst die heiligen Frauen. Abraham gab seinem Knecht, der auf Brautschau ging, Kostbarkeiten für die künftige Braut mit. Damals trug man Schmuck, und es fiel nicht auf, weil alle Schmuck trugen.
Aber das Wichtige ist der innere Schmuck. Mit diesem schmückten sich die heiligen Frauen. Der innere Schmuck ist viel wichtiger.
Was war das für ein Schmuck? Zum Beispiel die Hoffnung auf Gott, das Vertrauen auf Gott. Sie hofften nicht auf ihren Ehemann, sondern auf Gott. Sie unterordneten sich ihren Männern.
Sie nahmen ihre Rolle ein. Die Frau ist genauso viel wert wie der Mann, alles ist gleichwertig. Aber sie tun nicht dasselbe.
Es kann gleich viel wert sein, doch einer muss in der Ehe führen. Beide sind gleichwertig, aber einer führt.
Mein Bruder hat mal gesagt – ich glaube, es war Wilhelm Pahls –, dass ein Bauer früher einen Heuwagen und ein Pferd hatte. Beide konnten gleich viel kosten und waren gleich viel wert. Doch einer musste vorangehen: das Pferd, nicht der Heuwagen.
Man kann das nicht umkehren. Der Heuwagen kann das Pferd nicht ziehen, sondern er muss sich ziehen lassen.
So gibt es in der Ehe verschiedene Rollen. Die Frau ist untergeordnet. Sarah ist ein gutes Beispiel.
In Vers 6 heißt es, wie Sarah Abraham gehorchte und ihn Herrn nannte. 1. Mose 18,12 zeigt, dass sie ihm Respekt entgegenbrachte.
Sie stellte ihn nicht bloß, redete nicht verächtlich über ihn, sondern schätzte ihn.
Sarah ist ein wichtiges Beispiel. Ihr seid Kinder der Sarah, geistlich gesehen, als Glaubenskinder.
Als solche tut Gutes und fürchtet euch vor keinem Schrecken.
Was der Frau Furcht einjagen könnte, soll sie nicht fürchten.
Frauen haben ein starkes Sicherheitsbedürfnis, Männer weniger. Männer wollen eher wichtig sein, Frauen wollen Sicherheit.
Deshalb ist es oft so: Wenn der Mann Auto fährt und etwas schneller, hat die Frau Angst – vielleicht zu Recht. Männer sollten darauf Rücksicht nehmen.
Frauen wollen Sicherheit, und es gibt Dinge, die Schrecken einjagen können.
Wer sagt, dass Frauen das, was ihnen Furcht einjagt, nicht fürchten sollen? Sie hoffen auf Gott und vertrauen ihm.
Gegenseitiger Respekt und Verantwortung in der Ehe
Und die Männer – hier kommt noch ein Vers, der sich an die Männer richtet. Ebenso wie die Frauen sollen auch die Männer so leben. Was haben die Frauen ebenso? Bei den Frauen fängt es ja auch mit „Ebenso“ an. Worauf bezieht sich das? Auf das, was ganz am Anfang gesagt wurde, in Kapitel 2, Verse 11 und 12: Wie leben wir in der Gesellschaft? Nicht nach Lust und Laune, sondern wir sollen ein gutes, edles Leben führen mitten unter den Heiden.
Die Männer ebenso, die Frauen so – auf diese Art führen sie ein edles Leben. Die Männer sollen ebenso nicht nach ihren Lüsten leben, sondern ein gutes, ein edles Leben vor den Heiden führen. Dann heißt es, ebenso sollen die Frauen entsprechend der Erkenntnis mit dem weiblichen Gefäß umgehen. Entsprechend der Erkenntnis – welche Erkenntnis denn? Es geht hier um ein Wissen. Man könnte es übersetzen mit „entsprechend des Wissens“. Welches Wissen? Das Wissen, das später erklärt wird: Die Frau ist das schwächere Gefäß.
Die Männer sollten also entsprechend dem Wissen, dass die Frau das schwächere Gefäß ist, ein feinfühliges Verhalten zeigen. Männer müssen lernen, feinfühlig zu sein. Männer sind oft ein bisschen hart oder grob, nicht so ausgefeilt. Aber es ist wichtig, dass der Mann eine gewisse Feinfühligkeit entwickelt. Er muss die Frau richtig kennen. Um Frauen zu verstehen, muss man sie studieren. Das braucht natürlich Zeit.
Wenn man kurz verheiratet ist, weiß man vielleicht noch nicht viel über das Wesen der Frau. Oder man hat es von der Schwester gelernt oder die Mutter hat es einem beigebracht. Aber man muss die Frau studieren: Wie ist sie geartet? Wozu hat Gott dieses Gefäß geschaffen? Also dem Wissen entsprechend, entsprechend der Kenntnis als dem schwächeren Gefäß soll man mit der Frau zusammenwohnen.
Hier geht es um die Ehe, denn man wohnt ja zusammen in der Ehe. Die Frau ist von Natur aus das schwächere Gefäß – nicht in jeder Hinsicht. Es kann sein, dass die Frau intelligenter ist als der Mann, das gibt es. Es geht hier nicht um Intelligenz, sondern um bestimmte emotionale und körperliche Dinge, in denen die Frau schwächer ist und geschützt werden muss. Der Mann muss dafür sorgen, dass sie geschützt wird.
Hier ein paar Unterschiede, die ich mir notiert habe: Die Frau hat mehr Hormonarten als der Mann. Bei ihr arbeiten verschiedene Drüsen anders als beim Mann. Wichtige biologische Funktionen sind naturgemäß verschieden: Menstruation und Schwangerschaft. Alles ist auf das Kindergebären ausgelegt, und das bedeutet auch einen Wechsel der Gefühle. Das hängt mit Hormonen zusammen, mit dem Menstruationszyklus.
Die Frau ist wie ein Kreis, der Mann ist wie ein Pfeil. Der Mann will zielgerichtet irgendwohin. Die Frau dagegen ist eher am Wegrand, bei den Schmetterlingen und Blumen. Die Frau kann den Kindern auf dem Weg die Dinge erklären, während der Mann sagt: „Wir müssen dorthin.“
Körperliche Unterschiede: Das Herz der Frau schlägt schneller, der Blutdruck ist häufig niedriger. Sie neigt in den mittleren Jahren weniger zu Bluthochdruck und ist weniger anfällig für Herzinfarkte. Die Lunge der Frau ist kleiner, deshalb sind die besten Marathonläufer meist Männer. Die Atemkapazität der Frau ist geringer als die des Mannes.
Aber Magen, Nieren, Leber und Blinddarm sind bei der Frau größer. Warum, weiß ich nicht. Das Blut der Frau ist dünner, sie hat zwanzig Prozent weniger rote Blutkörperchen. Deshalb ermüdet sie häufiger und hat leichtere Kreislaufschwierigkeiten.
Das Skelett der Frau ist anders gebaut als das des Mannes, vor allem die Beckenknochen. Deshalb kann sie nicht so schnell laufen wie der Mann. Die Rekorde über hundert Meter halten immer noch die Männer. Es gibt Ausnahmen bei Frauen, die sehr schnell laufen, aber nicht schneller als der schnellste Mann.
Der weibliche Körper ist wesentlich komplizierter und störungsanfälliger als der männliche. Der Rhythmus und das Empfinden der Frau werden stark vom Monatszyklus beeinflusst. Die körperliche Kraft des Mannes ist häufig größer, vor allem die plötzliche Kraft, also die Ad-hoc-Kraft, wenn etwas Schweres gehoben werden muss. Ich denke, das sind die quergestreiften Muskeln, jedenfalls sind diese beim Mann besser ausgebildet.
Die Frau erträgt dafür höhere Temperaturen besser. Frauen in Deutschland leben im Durchschnitt drei bis vier Jahre länger als Männer.
Wesensmäßige Unterschiede: Der Mann entwickelt sein Selbstwertgefühl besonders durch Erfolg im Beruf, die Frau durch Beziehung – durch eine gute Beziehung zum Mann. Eine Frau blüht auf, wenn sie eine gute Beziehung zum Mann hat. Ein Mann blüht auf, wenn es ihm im Beruf gut geht und er Erfolg hat in dem, was er tut.
Ein Mann ist häufiger beständig in großen Dingen, aber ungeduldig und leicht aufgeregt in kleinen Dingen. Die Frau dagegen ist detailorientierter. Es ist oft so, dass kleine Dinge einen Mann sehr schnell aufregen können. Es ist gut, sich dessen bewusst zu sein – gerade in der Ehe. Man darf durch die Unterschiedlichkeit in der Ehe lernen. Das ist gut. Man muss dankbar sein, dass wir anders sind in der Familie, in der Ehe.
Wenn Mann und Frau gleich wären, wäre das schrecklich. Wenn die Männer so wären wie die Frauen, wäre das nicht gut. Und wenn die Frauen so wären wie die Männer, wäre das auch ganz schlecht. Wir sind froh, dass es genau so ist.
Beim Mann steht häufig der Verstand im Vordergrund. Bei vielen Frauen sind Gefühl, Empfinden oder Intuition stärker. Ein Mann trifft oft langsamer eine Entscheidung. Eine Frau kann Entscheidungen leichter korrigieren. Sie ist vielleicht schneller mit Entscheidungen, aber auch schneller bereit, sie zu korrigieren.
Eine Frau ist überhaupt angelegt auf Geführtwerden. Männer brauchen mehr Zeit, und da müssen die Frauen geduldig sein. Er muss sich entscheiden und das durchdenken. Er kann nicht so schnell alles durchdenken, das braucht Zeit. Dafür ist die Entscheidung vielleicht ausgereifter.
Der Mann ist häufig skeptischer. Bei neuen Dingen ist der Mann skeptischer als die Frau. Der Mann spricht nicht so gerne über seine Gefühle wie die Frau. Der Mann ist schneller entmutigt als die Frau. Deshalb braucht er Bestätigung, Bewunderung und Ansporn.
Eine Frau kann einem Mann sehr viel helfen, wenn sie ihn anspornt und ermutigt. Ein Mann muss vielleicht die Frau bremsen, zum Beispiel wenn jemand ins Haus kommt, der ihr etwas verkaufen will. Die Verkäufer wissen, dass sie bei Frauen öfter Erfolg haben. Ich spreche von Durchschnittswerten. Es soll sich niemand meinen, bei uns sei das anders. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel.
Der Mann ist mehr visuell orientiert, die Frau mehr auf das Gehör oder auf Berührungen. Es gibt viele Unterschiede, und es ist gut, dass man sie kennt, dass man die Frau studiert und dann mit Einsicht zusammenlebt.
Vers 7 sagt: „Wohnt bei ihnen mit Einsicht.“ Entsprechend diesem Wissen, mit Einsicht, im Bewusstsein dieser Unterschiedlichkeit. Und erteilt ihr Ehre als solche, die auch Miterben der Gnade sind, nämlich Miterben des Lebens.
Es ist interessant: Vom Mann wird nicht gesagt, er soll die Frau fürchten – das steht nicht da. Aber er soll sie ehren. Von der Frau wird gesagt, sie soll den Mann fürchten (Epheser 5,33). Aber vom Mann wird gesagt, er soll die Frau ehren.
Es ist ein Unterschied zwischen ehren und fürchten. Fürchten bedeutet großen Respekt, da richtet man sich danach. Ehren hat auch mit Respekt zu tun, aber es ist nicht dasselbe. Ehren heißt, dass man ihr die Tür aufmacht. Heute ist das wieder in Vergessenheit geraten, dass man Frauen höflich behandelt, so wie es früher die Ritter am Hof getan haben.
Die Dame wurde sehr ritterlich behandelt, man hat ihr Ehre erwiesen. Aber das ist verloren gegangen. Wissen Sie warum? Wegen der Emanzipation. Die Frauen wollten so behandelt werden wie Männer. Und dann haben die Männer gesagt: „Also gut, dann behandeln wir euch wie Männer.“ Und dann ist es verloren gegangen.
Aber christliche Männer müssen das wieder lernen. Ja, sie erteilen ihnen Ehre als solche, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind. Hier geht es um Ehre in jeder Hinsicht.
Damit eure Gebete nicht abgeschnitten werden. Jeder betet: der Mann betet, die Frau betet, und sie beten auch zusammen. Unsere Gebete sind wie ein Telefondraht zu Gott. Wenn dieser abgeschnitten ist, was nützen die Gebete? Im Griechischen heißt es hier ganz wörtlich: „Damit eure Gebete nicht abgeschnitten werden.“
Es gibt Hindernisse für meine Gebete und für Ihre Gebete. Es sollte eine Dauerverbindung geben, der Hörer sollte nie aufgelegt sein. Es soll ständig Kontakt sein mit dem Vater, mit dem Herrn Jesus. Aber wenn ich nicht aufpasse in der Beziehung zu meiner Frau, dann wird da etwas abgeschnitten.
Jetzt habe ich unser Lied ganz verpasst. Eine Pause lohnt sich nicht mehr, ich habe nur noch ein paar Minuten. Geht’s noch? Ja, also: Damit eure Gebete nicht abgeschnitten werden. Wenn etwas nicht stimmt zwischen Ehepartnern, darf der Mann nicht warten, bis die Frau kommt und um Vergebung bittet. Darf er nicht.
Ich als Mann habe die Verantwortung, die Sache ins Reine zu bringen. Und wenn 95 Prozent der Schuld bei ihr liegen, denken die Männer oft, sie seien nur zu fünf Prozent schuld. Selbst dann muss ich sagen: „Du, ich glaube, es passt nicht zwischen uns. Der Herr Jesus gefällt das nicht. Wir sollten die Sache wieder in Ordnung bringen. Es war nicht richtig von mir, dass ich so grob mit dir umgegangen bin. Ich bin in die Luft gegangen wegen irgendetwas, und das war nicht recht. Bitte vergib mir.“
Nur die fünf Prozent und sie in Ruhe lassen. Nicht sagen: „Aber du hast 95 Prozent Schuld.“ Wenn die Frau merkt, dass der Mann die Initiative ergriffen hat, dass es wieder in Ordnung kommen soll, braucht sie etwas länger. Sie darf nicht warten, dass sie gleich kommt und sagt: „Ja, ich bitte dich auch um Entschuldigung.“ Sie braucht Zeit. Sie muss zuerst merken, ob der Mann es ernst meint, dass er seine Schuld zugegeben hat.
Dann wird es wieder in Ordnung, und nach einer gewissen Zeit merkt man: „Ja, jetzt können wir wieder beten.“ Nicht nur gemeinsam, auch alleine. Die Verbindung zu Gott ist wieder da.
Wir dürfen hier – Männer müssen – so schnell wie möglich Dinge in Ordnung bringen. Die Initiative hat der Mann zu ergreifen. Das kommt aus diesem Text ganz klar heraus. Denn den Männern wird gesagt: „Damit eure Gebete nicht abgeschnitten werden.“ Nicht den Frauen, sondern den Männern. Also wissen wir, dass der Mann hier die Initiative ergreifen muss.
Praktische Hinweise für das Zusammenleben und zwischenmenschliche Beziehungen
Vers 8: Es geht weiter mit praktischen Hilfen, wie das Leben der Außenseiter in zwischenmenschlichen Beziehungen aussieht. Das Thema bleibt, wie man als Außenseiter in der Gesellschaft lebt. Zuerst betrachten wir in Vers 8 das gemeinsame Ziel. Es geht hier um allgemeine zwischenmenschliche Beziehungen. Was ist das Ziel? Es heißt: „Schließlich seid alle gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich liebend, herzlich.“ Man kann „herzlich“ auch als „feinfühlig“ oder „freundlich gesinnt“ übersetzen. Außerdem heißt es: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schimpfwort mit Schimpfwort, sondern segnet, indem ihr wisst, dass ihr dazu berufen seid, Segen zu erben.“
Gleichdenken ist das Erste: „Schließlich seid alle gleichgesinnt.“ Wie soll man gleichdenken? Das gelingt nur, wenn wir anfangen, so zu denken, wie Gott denkt. Ich muss lernen, dass Gott alles, was in meinem Leben verändert werden soll, durch das Wort Gottes tut. Das heißt, er trifft zuerst mein Denken durch das Wort. Das Wort gelangt nämlich über die Ohren oder die Augen in unser Denken. Wenn ich lese oder höre, geht das Wort in die Ohren hinein, und das Ohr ist das Tor zum Denken.
Dann wird das Denken durch das Wort angesprochen und verändert. Danach ändert sich das Verhalten, vielleicht auch zuerst das Empfinden, sodass ich anders empfinde und mein Verhalten ändere. Es geht nur so. Wir hatten vorher das Thema Kleidung. Es ist genau dasselbe Prinzip. Wenn Gott will, dass ich lerne, was Keuschheit ist, dann muss ich in die Bibel schauen und sehen, was Keuschheit bedeutet. Warum will Gott nicht, dass Frauen ihre Oberschenkel zeigen? Warum sagt er, dass das ein Gräuel ist? Oder wie es in Jesaja 47,2-3 heißt: Es ist eine furchtbare Schande, wenn eine Frau ihre Oberschenkel zeigt. Warum? Das muss ich jetzt bedenken und ein Empfinden entwickeln, wie Gott empfindet.
Zuerst geht es zum Denken, dann zum Empfinden, und erst danach werde ich mich ändern. Es hat keinen Sinn, einfach zu sagen: „Die anderen sagen, ich soll es anders machen, also mache ich es anders, weil die anderen es sagen.“ Natürlich haben die Ältesten in der Versammlung eine große Verantwortung. Sie müssen den Geschwistern sagen, was sich gehört und was nicht, vor allem in einer Versammlung, wie man sich kleidet und wie nicht. Am Sonntag kleidet man sich anders, um Respekt und Wichtigkeit zu zeigen. Bei einer Hochzeit kleidet man sich auch anders als auf dem Fußballplatz. Warum? Weil das Ereignis anders und wichtiger ist, und man drückt die Bedeutung des Ereignisses durch die Kleidung aus.
Deshalb gibt es Sonntagskleider. Sonst könnten wir ganz normal in Bluejeans und T-Shirt oder in der Arbeitskleidung zur Versammlung kommen. Wenn wir nichts anderes haben, dann kommen wir eben in der Arbeitskleidung. Aber wenn wir einen Anzug haben, ziehen wir als Männer den Anzug an. Als Frauen haben wir auch bestimmte Kleider, die wir als schöner empfinden und die wir in der Versammlung anziehen. Die anderen Sachen tragen wir dann am Montag oder anderswo.
Zurück zum Gleichdenken: Wir können nur gleich denken, wenn das Wort Gottes unser Gehirn erreicht. Vom Denken aus werde ich anders empfinden und anders handeln. Wissen Sie, was Buße im Griechischen heißt? Buße tun heißt „umdenken“. Es sind zwei Wörter: „um“ und „denken“ – also umdenken. Wenn ich umdenke, muss ich Konsequenzen ziehen. Aber zuerst geht es zum Denken, nicht zum Gefühl. Gott will den Menschen im Denken erreichen. Deshalb muss ich über die Bibel nachdenken und sie vorher lesen. Wenn ich das tue, geschieht etwas in meinem Leben: Gleichdenken.
Wenn wir das gemeinsam tun, werden wir gleich denken. Warum? Weil wir alle so denken werden, wie die Bibel denkt, wie Gott uns in der Bibel lehrt. Das braucht Zeit, aber wir müssen daran arbeiten. Wir dürfen nicht sagen, jeder soll seine eigene Meinung haben. Nein, jeder soll die Meinung Gottes bekommen, das ist viel wichtiger. Wir müssen geduldig miteinander sein, aufeinander hören und schauen: Was sagt Gott?
Dann gleichdenken, dann mitleidig sein. Was heißt mitleidig? Mitleiden. Ich muss mich in den anderen hineinversetzen. Das erfordert Feinfühligkeit, die ich mir vom Herrn schenken oder erbitten muss. Ich bin oft blind für den anderen und muss aufmerksam gemacht werden. Manchmal braucht es, dass wir miteinander reden. Seit dem Sündenfall kennen wir uns nicht mehr wirklich. Wir wissen nicht, wie der andere denkt oder empfindet. Vielleicht stößt sich jemand an mir, sagt es aber nicht, und ich weiß nicht, warum. Die Beziehung ist gestört. Deshalb müssen wir miteinander sprechen. Kommunikation ist seit dem Sündenfall äußerst wichtig.
Früher war das nicht so wichtig. Adam konnte tief ins Herz der Eva schauen. Aber seit dem Sündenfall ist eine Entfremdung entstanden. Jetzt müssen wir lernen, zu kommunizieren – in der Ehe, mit den Kindern und untereinander. Wir sollten nicht gleich Böses in den anderen hineininterpretieren. „Ja, das macht er sicher nur, weil...“ – wir wissen es doch gar nicht.
Brüderliebe üben, brüderlich liebend – das setzt voraus, dass man weiß, wie man mit Brüdern umgeht. Petrus geht hier davon aus, dass es gesunde Familien gibt. In einer gesunden Familie weiß man, wie ein Bruder mit einem anderen Bruder oder einer Schwester umgeht. Wenn die Familie kaputt ist, wissen die Leute nicht, was brüderlich oder geschwisterlich bedeutet, weil sie es nie erlebt haben. Er setzt es hier voraus.
Das zeigt, wie wichtig gesunde Familien sind. In einer Gesellschaft, in der das kaputtgeht, haben wir als Gläubige die Chance, gesunde Familien wieder aufzubauen und der Welt zu zeigen, was eine echte Familie ist. Wenn wir wissen, was brüderlich ist, wissen wir auch, wie wir einander in der Familie Gottes begegnen. In der Familie Gottes lernen wir sehr gut: Der Herr Jesus ist unser großer Bruder. Wie geht er mit uns um? Und wie gehen wir miteinander um? Brüderlich, liebend, herzlich.
Herzlich oder feinfühlig ist das nächste Wort. Das hängt mit Gefühlen zusammen; man darf Gefühle zeigen. Das Wort kommt von „Eingeweide“. Bei gewissen Gefühlen zieht es einem innerlich alles zusammen, das ist gemeint. Man kann mitweinen mit jemandem. Herzlich, dann freundlich gesinnt – das nächste Wort. Wie Freunde gesinnt sind. Das Wort kommt von Zuneigung haben, das hat mit Empfindungen zu tun. Das Herz neigt sich jemandem zu.
Vielleicht sagen manche: „Aber wenn sich mein Herz nicht zu dem Bruder oder die Schwester nicht zur anderen Schwester neigt, was soll ich dann machen?“ Dafür betet man. Was hat David gemacht? „Herr, neige mein Herz!“ Wohin? Zu deinen Geboten oder zu den Geschwistern, neige mein Herz.
Vers 9: Nicht Böses mit Bösem vergelten. Ja, das gibt es sogar unter Christen oder Nichtchristen: „Wie du mir, so ich dir.“ Manchmal gibt es das auch unter Gläubigen. Das dürfen wir nicht, sagt der Apostel Petrus. Wir müssen es dem Herrn übergeben. Nicht Böses mit Bösem vergelten und Schimpfwort mit Schimpfwort, sondern dem Herrn übergeben. Nicht mit den gleichen Waffen kämpfen wie unser Gegenüber, sondern segnen, sagt er.
Was ist segnen? Wir können eigentlich gar nicht segnen. Segnen kann nur Gott. Im Letzten kann nur Gott segnen. Was heißt segnen? Segnen ist das Gegenteil von Fluchen. Fluchen heißt oder verfluchen heißt, jemandem den Tod wünschen und ihn zum Tod schicken, dass er möglichst schnell stirbt. Segnen ist das Gegenteil: Jemandem das geben, dass er aufgebaut wird und es ihm möglichst gut geht.
Sie dürfen also Ihren Chef, der Sie ärgert, oder jemanden in der Nachbarschaft, der Ihnen viele Nöte bereitet, segnen und sagen: „Herr Jesus, schenke, dass er möglichst lange lebt, dass es ihm gut geht.“ Nicht damit er mir noch länger Böses tun kann, sondern einfach, weil du ihn liebst. Segnen heißt, ich gehe ins Gebet und bitte, dass der Herr dem anderen sein Leben segnet, ihm gibt, was zum Leben dient, damit es ihm gut geht.
Das wollen wir für morgen vertiefen. Wir bleiben heute bei Vers 9 stehen. Möge der Herr uns helfen und uns in Erinnerung rufen, was wir brauchen.
Nehmen wir uns jetzt noch Zeit zum Gebet. Wir stehen dazu auf, und einige von uns können beten.